[0001] Die Erfindung betrifft ein Kennzeichnungssystem zur Kennzeichnung von elektrischen
Leitern oder dergleichen gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Es ist ein häufig in der Technik auftretendes Problem, zum Beispiel zur Kennzeichnung
von elektrischen Leitern, Kabeln oder dgl. in einer Anordnung gleichartiger Leiterkabel
oder dergleichen Kennzeichnungssysteme zu verwenden, mit denen die Einzelfunktion
bzw. die Zuordnung von Leiter, Kabel oder dgl. zu einer Montagestelle gekennzeichnet
werden soll. Es ist weiterhin bekannt, hierzu vorgefertigte Kennzeichnungssysteme
zu nutzen, die hinsichtlich ihrer Zuordnung zu dem Leiter, dem Kabel oder dgl. und
der Anbringung von Beschriftungselementen eine besonders einfache Montage an dem Leiter
bzw. Kabel oder dergleichen erlauben. Hierzu ist es insbesondere für elektrische Leiter
bekannt, sogenannte Markierungshülsen zu verwenden, die aus Teilkonturen unterschiedlicher
Funktion bestehen und mit einer Teilkontur z. B. auf den Leiter vor der Montage zum
Beispiel in einem Klemmenkasten aufgesteckt werden. Dabei ist eine erste Teilkontur
maßlich auf den Leiter abgestimmt, wodurch die Hülse mit der ersten Teilkontur nach
dem Aufstecken ohne weitere Montagevorgänge sicher auf dem Leiter gehalten ist. Es
ist weiterhin bekannt, an einer derartigen Markierungshülse eine zweite Teilkontur
zur Aufnahme eines Markierungsschildes vorzusehen, in die ein derartiges Markierungsschild
einsteckbar ist.
[0003] Hierzu weist die zweite Teilkontur einen in seinen Abmessungen zu den Abmessungen
des Markierungsschildes passenden Einsteckkanal auf, der in seinem Querschnitt über
die Länge des Einsteckkanales bzw. Markierungsschildes gleichmäßig ausgebildet ist.
Beispielsweise wird ein Einsteckkanal für ein im wesentlichen flaches, längliches
Markierungsschild gebildet, bei dem die Innenmaße des Einsteckkanales in etwa den
Außenmaßen des Markierungsschildes entsprechen. Durch einen Einsteckvorgang vor oder
nach Aufbringen der Markierungshülse auf den Leiter oder dgl. kann das durch Farb-
oder Buchstabenkennzeichnung unverwechselbar gekennzeichnete Markierungsschild an
der Hülse und damit an dem Leiter angebracht werden.
[0004] Bei derartigen Kennzeichnungssystemen besteht das Problem, daß durch die Zuordnung
von Markierungsschild und zweiter Teilkontur der Markierungshülse je nach maßlicher
Gestaltung sowie vorliegenden Fertigungstoleranzen eine sichere Halterung des Markierungsschildes
innerhalb des Einsteckkanales nicht gewährleistet ist. Handelsübliche Markierungshülsen
werden typischerweise im Extrusionsverfahren hergestellt, wobei aufgrund unterschiedlicher
Prozeßbedingungen das Material der Markierungshülsen, die typischweise aus Kunststoffen
bestehen, einen Einsteckkanal unterschiedlicher innerer Abmessungen hervorrufen können.
Es kann daher sein, daß bei vorgegebenen Abmessungen des Markierungsschildes je nach
Fertigungsablauf der Markierungshülse zwischen dem Einsteckkanal und dem Markierungsschild
beim Einsteckvorgang entweder Spiel vorliegt oder das Markierungsschild im Verhältnis
zum Einsteckkanal zu groß zu sein scheint. Im Falle von Spiel, das durch ein zu großes
Innenmaß des Einsteckkanales hervorgerufen wird, ist eine sichere Halterung des Markierungsschildes
innerhalb des Einsteckkanales und damit an der Markierungshülse selbst nicht gewährleistet.
Im Falle von Übermaß des Markierungsschildes, das grundsätzlich in geringem Umfang
zwischen Einsteckkanal und Markierungsschild angestrebt wird, können die zum Einstecken
benötigten Fügekräfte aufgrund fertigungsbedingter Toleranzen sehr hoch ausfallen.
Hierdurch ist im schlimmsten Fall ein Einstecken des Markierungsschildes in die zweite
Teilkontur der Markierungshülse nicht mehr möglich. Auch bei bestimmungsgemäß ausgefallenem
Übermaß des Markierungsschildes gegenüber dem Einsteckkanal kann bei großen Einstecklängen
eines Markierungsschildes, die zum Beispiel durch lange Beschriftungsnamen oder dergleichen
erforderlich sind, die benötigte Einsteckkraft derart anwachsen, daß ein vollständiges
Fügen des Markierungsschildes innerhalb der Markierungshülse nicht mehr erfolgen kann.
[0005] Es wird daher bei handelsüblichen Markierungshülsen angestrebt, das Übermaß des Markierungsschildes
nur so gering auszuprägen, daß eine Halterung des Markierungsschildes innerhalb des
Einsteckkanales erfolgt, ohne die Einsteckkräfte übermäßig anwachsen zu lassen. Derartig
geringe Übermaße rufen jedoch aufgrund unvermeidbarer Fertigungstoleranzen häufig
das schon erwähnte Spiel zwischen Markierungsschild und Markierungshülse hervor, wodurch
die Gefahr eines Herausfallens eines Markierungsschildes aus der Markierungshülse
nicht sicher zu vermeiden ist.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Kennzeichnungssystem grundsätzlich
bekannten Aufbaus dahingehend weiterzuentwickeln, daß das Markierungsschild unabhängig
von Fertigungstoleranzen und sich daraus ergebenden Über- und Untermaßen zwischen
Markierungsschild und Einsteckkanal sicher in dem Einsteckkanal gehalten und gegen
ein Herausfallen gesichert ist.
[0007] Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruches 1 im Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbegriffes.
[0008] Erfindungswesentliches Merkmal des vorgeschlagenen Kennzeichnungssystems ist es,
daß zwischen den Fügepartnern Markierungsschild und Einsteckkanal der Markierungshülse
durch entsprechende Formgebung beim Einstecken zumindestens in einem Teilbereich der
Längserstreckung des Markierungsschildes durch eine lokale Querschnittsvergrößerung
ein definierter Kontakt zwischen Einsteckkanal und Markierungsschild hergestellt wird.
Hierzu weist das Markierungsschild zumindestens in einem Teilbereich seiner Längserstreckung
eine Vergrößerung seines Querschnittes derart auf, daß es beim Einstecken den Einsteckkanal
lokal aufweitet und in dem Einsteckkanal an dem vergrößerten Querschnitt gehalten
ist. Durch die lokale Querschnittsvergrößerung mit einem definierten Übermaß gegenüber
den normalen Abmessungen des Einsteckkanales wird eine Halterung des Markierungsschildes
unabhängig von der ansonsten vorliegenden maßlichen Abstimmung zwischen den zugeordneten
Konturen von Markierungsschild und Markierungshülse erzielt. So kann es beispielsweise
selbst für eine Paarung aus Markierungsschild und Markierungshülse mit deutlichem
Spiel erreicht werden, daß das Markierungsschild nach dem Einstecken in den Einsteckkanal
sicher in diesem gehalten ist. Dabei kann durch die maßliche Gestaltung der Vergrößerung
des Querschnittes des Markierungsschildes sowie die Länge des Teilbereiches des Markierungsschildes
mit dem vergrößerten Querschnitt eine genaue Abstimmung hinsichtlich der Sicherung
des Markierungsschildes gegen Herausfallen sowie der benötigten und nicht zu überschreitenden
Einsteckkräfte eingestellt werden.
[0009] In einer Weiterbildung kann die Markierungshülse zumindestens im Bereich des Einsteckkanales
aus einem elastisch einfach verformbaren Material hergestellt sein. Bei einem derart
einfach elastisch verformbaren Material, grundsätzlich aber auch bei weniger elastischen
Materialien, ist die besonders vorteilhafte Wirkung der Querschnittsvergrößerung derart,
daß der Einsteckkanal sich ausschließlich im Bereich der lokalen Querschnittsvergrößerung
beim Einstecken des Markierungsschildes aufweitet und in diesem Bereich den vergrößerten
Querschnitt des Markierungsschildes umhüllt. Nachdem der vergrößerte Querschnitt des
Markierungsschildes durch weiteres Einstecken einen bestimmten Abschnitt des Einsteckkanales
passiert hat, verengt sich der Einsteckkanal, vorzugsweise durch Relaxationsvorgänge
des elastischen Materials, wieder und klemmt somit den vergrößerten Querschnitt des
Markierungsschildes sicher innerhalb des Einsteckkanales.
[0010] Ein besonders bevorzugtes Material für die Ausbildung der Markierungshülse, zumindestens
aber des Einsteckkanales ist EPDM, wobei durch die besondere Verformungsfähigkeit
das in einen derartig gebildeten Einsteckkanal eingeschobene Markierungsschild in
einer Kombination aus Formschluß und Kraftschluß sicher gehalten ist.
[0011] In einer Fortbildung weist das Kennzeichnungssystem eine Querschnittsvergrößerung
auf, die entlang des vergrößerten Teilbereiches des Markierungsschildes veränderlich
ausgebildet ist. Hierdurch kann erreicht werden, daß ein besonders gutes Einsteckverhalten
des Markierungsschildes in den Einsteckkanal erzielt wird, darüberhinaus ist es möglich,
durch zum Beispiel widerhakenartige Ausprägungen der Querschnittsvergrößerung entlang
der Längsachse des vergrößerten Teilbereiches eine besonders gute Herausfallsicherung
des Markierungsschildes zu erzielen.
[0012] Eine bevorzugte Gestaltung der Querschnittsvergrößerung ist in einer weiteren Ausprägung
möglich, wenn in einem ersten Abschnitt der Querschnitt des Markierungsschildes von
einem unveränderten Ausgangsmaß zu einem Maximalwert stetig zunimmt, um entlang eines
weiteren, benachbarten Abschnittes wieder stetig auf den Querschnitt mit unverändertem
Maß abzunehmen. Durch eine derartige rampenartige Ausgestaltung der Querschnittsvergrößerung,
ggf. mit einem entlang eines Teilabschnittes der Querschnittsvergrößerung bei dem
Maximalwert gehaltenen Querschnitt ist es möglich, den Einsteckkanal über die Länge
der rampenartigen Erweiterung sanft und daher mit geringem Kraftaufwand zu dehnen.
Hierdurch wird die benötigte Einsteckkraft weiter reduziert, ohne daß die Sicherung
gegen Herausfallen des Markierungsschildes beeinträchtigt wird. Durch entsprechend
symmetrische Ausgestaltung einer derartigen Querschnittsvergrößerung können die Herausziehkräfte
des Markierungsschildes für eventuell notwendige Ummarkierungen ebenfalls günstig
beeinflußt werden.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Querschnittsvergrößerung an
den in bestimmungsgemäßer Lage zu dem Einsteckkanal parallelen Kanten des Markierungsschildes
angeordnet sein, wodurch insbesondere die Beschriftbarkeit der Deckflächen des Markierungsschildes
nicht beeinträchtigt wird. Es ist jedoch ebenfalls denkbar, auch oder ausschließlich
die Deckflächen des Markierungsschildes, die selbst zur Beschriftung herangezogen
werden, mit einer Querschnittsvergrößerung zu versehen.
[0014] In einer Weiterbildung ist die Querschnittsvergrößerung des Markierungsschildes in
einem mittleren Bereich der Längserstreckung des Markierungsschildes angeordnet, wodurch
eine Sicherung des Markierungsschildes gegen Herausfallen in Einsteckrichtung und
entgegen der Einsteckrichtung möglich ist. Es ist jedoch selbstverständlich denkbar,
die Querschnittsvergrößerung in mehr als einem Teilbereich des Markierungsschildes
anzubringen, ebenfalls sinnvoll kann sich erweisen, die Querschnittsvergrößerung in
der Nähe eines Endes des Markierungsschildes vorzusehen.
[0015] In einer Weiterbildung kann in dem das Markierungsschild aufnehmenden Einsteckkanal
eine zur Querschnittsvergrößerung des Markierungsschildes passende Innenform vorgesehen
sein, die in bestimmungsgemäß eingestecktem Zustand des Markierungsschildes die Querschnittsvergrößerung
aufnimmt. Hierdurch ist eine weitere Verbesserung der Herausfallsicherung des Markierungsschildes
zu erreichen, da auch ohne größere Dehnung des Einsteckkanales beim bestimmungsgemäßen
Einstecken der vergrößerte Querschnitt des Markierungsschildes sicher in dem zugeordneten,
erweiterten Bereich des Einsteckkanales zu liegen kommt.
[0016] Es bleibt anzumerken, daß von dem Grundgedanken der Erfindung auch Lösungen umfaßt
sind, bei denen in kinematischer Umkehr keine Querschnittsvergrößerung des Markierungsschildes,
sondern eine Querschnittsverringerung des Einsteckkanales vorgesehen werden kann.
Eine derartige Ausbildung des Einsteckkanales mit querschnittsverringerten Abschnitten
weist die gleichen Vorteile wie die Querschnittsvergrößerung des Markierungsschildes
auf, ist jedoch von der Fertigungstechnik bei extrudierten Markierungshülsen aufwendiger.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Teilkonturen der Markierungshülse in
sich geschlossen. Hierdurch wird eine besonders stabile Bauweise der Markierungshülse
erreicht, wobei in einer Weiterbildung der Einsteckkanal bzw. die zugehörige Teilkontur
der Hülse zumindestens in Ableserichtung des Kennzeichnungssystemes transparent ist.
Hierdurch kann trotz der höheren Stabilität eines geschlossenen Querschnittes eine
gute Ablesbarkeit des Markierungsschildes erreicht werden.
[0018] Es besteht bei derartigen Markierungshülsen ferner der Wunsch nach Erfüllung geeigneter
Brandschutzbestimmungen, beispielsweise nach UL 94, einer in den USA entwickelten
und international angewandten Brandschutzprüfung. Zur Erreichung dieses wichtigen
Teilaspektes der Erfindung ist vorgesehen, daß die Markierungshülse aus zwei Materialkomponenten
besteht, wobei die eine Komponente den transparenten Bereich bildet und die andere
Komponente einfärbende Brandschutzbestandteile beinhaltet. Der transparente Komponentenbereich
brennt zwar und ist auch nicht selbst verlöschend im Sinne der UL 94, doch läßt sich
durch die Kombination dieser beiden Komponenten der Brandschutz erheblich verbessern,
wobei es sich gezeigt hat, daß mit dieser Komponentenzusammensetzung die Markierungshülse
in ihrer Gesamtheit die Brandschutzstufe UL 94 VO (selbstverlöschend) erreicht werden
kann, wenn der Anteil der transparenten Komponente nur bis zu 20 Prozent beträgt.
In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung wird die Markierungshülse aus der gemeinsamen
Extrusion beider Komponenten gebildet, die dabei einen festen Verbund miteinander
eingehen, insbesondere dann, wenn, wie gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen,
beide Kunststoffe aus TPE bestehen.
[0019] Von besonderer Bedeutung ist es auch, daß nur die zum Beispiel zum Einstecken des
Leiters vorgesehene Teilkontur der Markierungshülse auf den Leiter abgestimmt sein
muß, während die maßliche Gestaltung des Einsteckkanales bzw. der den Einsteckkanal
bildenden Teilkontur für alle Leiterabmessungen gleich gewählt werden kann. Hierdurch
ist es möglich, eine besonders einfache Vorratshaltung für Markierungsschilder zu
realisieren.
[0020] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung zeigen die Ausführungsbeispiele
gemäß Zeichnung.
[0021] Es zeigen:
- Figur 1
- in einem Querschnitt eine Markierungshülse gemäß der Erfindung,
- Figur 2
- einen Querschnitt des Markierungsschildes mit erkennbaren Querschnittsvergrößerungen,
- Figur 3
- in einer Schnittdarstellung ein in die Markierungshülse eingestecktes Markierungsschild,
- Fig. 4 - 6
- Ablauf der Fügebewegung beim Einstecken des Markierungsschildes in die Markierungshülse
gemäß der vorliegenden Erfindung,
- Figur 7
- einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Markierungshülse gemäß
der Erfindung.
[0022] In der Figur 1 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer Markierungshülse 1 dargestellt,
wie sie in bekannter Weise für die Markierung von Leitern oder dergleichen eingesetzt
wird. Die Markierungshülse 1 weist eine erste Teilkontur 4 zur Aufnahme eines nicht
dargestellten Leiters auf, der in einem Einsteckbereich 5 der Markierungshülse 1 angeordnet
wird, indem die Markierungshülse 1 auf den nicht dargestellten Leiter in Längsrichtung
der Markierungshülse 1 bzw. des Leiters aufgesteckt wird. Hierzu wird in grundsätzlich
bekannter Weise die erste Teilkontur 4 verformt und klemmt damit die gesamte Markierungshülse
1 auf dem Leiter. Die Markierungshülse 1 weist darüberhinaus eine zweite Teilkontur
2 auf, die gemeinsam mit Auflage- und Führungslaschen 3 einen Einsteckraum, den sogenannten
Einsteckkanal 6, umgrenzt, in den ein Markierungsschild 7 gemäß Figur 2 in Längsrichtung
der Markierungshülse 1 eingesteckt werden kann. Hierbei wird in noch bei der Figur
3 näher beschriebener Weise die zweite Teilkontur 2 durch das üblicherweise prismatisch
längserstreckt aufgebaute Markierungsschild 7 gemäß Figur 2 an den Berührungskanten
zwischen zweiter Teilkontur 2 und Markierungsschild 7 verformt, so daß das Markierungsschild
7 gemäß Figur 2, wie in Figur 3 auch zu erkennen, innerhalb des Einsteckkanales 6
gehalten wird. Je nach maßlicher Gestaltung der zweiten Teilkontur 2 der Markierungshülse
1 und des Markierungsschildes 7 kann es jedoch dazu kommen, daß sehr große Verformungen
der zweiten Teilkontur 2 zum Einführen des Markierungsschildes 7 notwendig sind, wodurch
hohe Einsteckkräfte des Markierungsschildes 7 entlang seiner teilweise recht großen
Länge erforderlich werden. Anders herum kann es ebenfalls dazu kommen, daß bei einer
Spielpaarung zwischen Einsteckkanal 6 und Markierungsschild 7 das Markierungsschild
7 nicht sicher in dem Einsteckkanal 6 gehalten wird und schon bei geringen Lageänderungen
der Markierungshülse 1 herausfallen kann.
[0023] Zur Verhinderung eines derartigen Herausfallens wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel
an den parallel zu dem Einsteckkanal 6 ausgerichteten Kanten des Markierungsschildes
7 auf jeder Seite des Markierungsschildes 7 eine Querschnittsvergrößerung 8 vorgesehen,
die mit den Innenflächen des Einsteckkanales 6 in der in Figur 3 dargestellten Weise
wechselwirkt.
[0024] In der Figur 3 ist in einer ersten Darstellungsform in einer schraffierten Darstellung
zu erkennen, wie eine Markierungshülse 1 allein aufgrund der Paarung des maßlich gleichmäßig
gestalteten Markierungsschildes 7 und des Markierungskanales 6 verformt wird. Hierbei
nimmt die zweite Teilkontur 2 die in schraffierter Darstellung erkennbare, teilverformte
Konfiguration gemäß Sachnummer 10 ein. Eine derartige Konfiguration liegt bei dem
Markierungsschild 7 der Erfindung auch in den Bereichen vor, in denen eine Querschnittsvergrößerung
des Markierungsschildes 7 nicht vorhanden ist. In den Bereichen jedoch, in denen die
Querschnittsvergrößerung 8 vorgesehen ist, wird die zweite Teilkontur 2 durch die
Querschnittsvergrößerungen 8 stärker gedehnt und weiter nach außen verformt. Hierdurch
entsteht die mit der Sachnummer 11 in der Figur 3 bezeichnete, verformte Kontur der
Markierungshülse 1. Weiterhin ist in der Figur 3 zu erkennen, daß die Auflage- bzw.
Führungslaschen 3 das Markierungsschild 7 an der mittig des Markierungsschildes 7
angeordneten, längserstreckten Führungsflosse 9 vorzentrieren, um so eine gute Führung
des Markierungsschildes 7 innerhalb des Einsteckkanales 6 zu gewährleisten.
[0025] In den Figuren 4 bis 6 ist in einem Stadienplan dargestellt, wie ein Markierungsschild
7 in Einsteckrichtung 14 in eine Markierungshülse 1 eingesteckt wird und dabei die
Querschnittsvergrößerungen 8 mit dem Einsteckkanal 6 der Markierungshülse wechselwirken.
[0026] In der Figur 4 ist ein Markierungsschild 7 dargestellt, das vor der Montage in die
Markierungshülse 1 vor dem Einsteckkanal 6 positioniert ist, wobei seitlich an den
parallel zum Einsteckkanal 6 orientierten Kanten des Markierungsschildes 7 die Querschnittsvergrößerungen
8 angeordnet sind, deren maximale Querschnittsvergrößerungen 12 in dieser Ausführungsform
mittig des Markierungsschildes 7 zu liegen kommt. Die Querschnittsvergrößerung 8 ist
hierbei symmetrisch an dem Markierungsschild 7 angeordnet, wobei beidseitig des Maximalwertes
12 die Querschnittsvergrößerung 8 stetig auf den unveränderten Querschnitt des Markierungsschildes
7 abnimmt. In gestrichelter Darstellung ist unterseitig die Führungsflosse 9 zu erkennen,
die mit den Auflage- und Führungslaschen 3 eine Vorzentrierung des Markierungsschildes
7 in dem Einsteckkanal 6 bewirken. In Einsteckrichtung 14 ist an der Vorderkante des
Markierungsschildes 7 beidseitig jeweils eine Einführhilfe 13 in Form eines Radius'
angeordnet, die ein vereinfachtes Anschnäbeln des Markierungsschildes 7 beim Einstecken
in den Einsteckkanal 6 gewährleistet.
[0027] In Figur 5 ist das Markierungsschild 7 so weit in Einsteckrichtung 14 in die Markierungshülse
1 eingesteckt, daß die Querschnittsvergrößerung 8 gerade mit der maximalen Querschnittsvergrößerung
12 an der Kante der Markierungshülse 1 anliegt und diese maximal dehnt. Gemäß der
Figur 3 hat hierbei der Einsteckkanal 6 die Konfiguration gemäß Sachnummer 11 in Figur
3 angenommen, der zugehörige Abschnitt der Markierungshülse 1 ist entsprechend gedehnt.
[0028] Nach einem weiteren Einstecken ist das Markierungsschild 7 gemäß Figur 6 in seiner
bestimmungsgemäßen Endlage in den Einsteckkanal 6 so eingesteckt, daß das Markierungsschild
7 vollständig von der Markierungshülse 1 aufgenommen ist. Hierbei ist der vergrößerte
Querschnitt 8 des Markierungsschildes 7 vollständig innerhalb des Einsteckkanales
6 aufgenommen, wodurch im Mittenbereich der Markierungshülse 1 eine Aufweitung des
Einsteckkanales 6 und damit dieses Bereiches der Markierungshülse 1 festzustellen
ist. Hierdurch und durch die nach dem Einstecken und dem Durchtreten des Bereiches
der maximalen Querschnittsvergrößerung 12 sich wieder verringernden Querschnitte des
Einsteckkanales 6 bei Sachnummer 15 ist das Markierungsschild 7 gegen Herausfallen
gesichert, auch wenn die maßliche Gestaltung von Markierungsschild 7 und Einsteckkanal
6 eine sichere Festlegung des Markierungsschildes 7 ansonsten nicht gewährleisten
würden.
[0029] Dank der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung der Materialhülse in Verbindung mit
dem Herstellungsmaterial ist es im Bedarfsfall problemlos möglich, ein Markierungsschild
7 ohne Demontage der Markierungshülse 1 auszuwechseln. Ist bei dem Wechsel eines Leiters,
beispielsweise weil dieser neue Leiter einen größeren Querschnitt hat, eine entsprechende
neue Markierungshülse 1 einzusetzen, kann problemlos das vorhandene Markierungsschild
7 mit der entsprechenden Markierung in die neue Markierungshülse übernommen werden.
[0030] Die Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform einer Markierungshülse 1, die aus zwei Materialkomponenten
besteht, und zwar dergestalt, daß die eine Materialkomponente im oberen Bereich des
Einsteckkanales 6 im Sichtfeldbereich des Markierungsschildes 7 insbesondere und zumindest
in Ableserichtung des Kennzeichnungssystemes einen transparenten Bereich 16 bildet,
der eine gute Lesbarkeit des Markierungsschildes gewährleistet. Der übrige Erstreckungsbereich
17 der Markierungshülse 1, insbesondere also der untere Bereich des Einsteckkanales
6, die Auflage- und Führungslaschen 3 sowie die erste Teilkontur 4 bestehen aus einer
Materialkomponente, die einfärbende Brandschutzbestandteile beinhaltet. Es ist dabei
anzustreben, für die Markierungshülse 1 in der ganzheitlichen Brandschutzbetrachtung
zu einer Einstufung in die Brandklassifikation VO nach UL 94, einer in den USA einwickelten
international angewandten Brandschutzprüfung zu erreichen. Es hat sich dabei gezeigt,
daß diese Brandklassifikation VO für die Markierungshülse in ihrer Gesamtheit zu erreichen
ist, wenn sie aus nur bis zu 20 Prozent der Materialkomponente für den transparenten
Bereich 16 besteht. Das Komponentenverhältnis wird im Sinne der Erreichung dieser
Brandklassifikation mit zunehmender Größe der Markierungshülsen günstiger, da aus
Sichtbarkeitsgründen der transparente Bereich 16 für alle Hülsengrößen gleichbleiben
kann.
[0031] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung ist die eingefärbte Komponente mit den Brandschutzbestandteilen
halogenfrei gehalten. Der Flammschutz wird somit durch andere Bestandteile als durch
Halogene erreicht.
[0032] Es ist ferner zweckmäßig, die Einfärbung dieser Komponente mit den Brandschutzbestandteilen
auf die jeweilige Leiterfarbe abzustimmen.
[0033] Es hat sich gezeigt, daß TPE ein besonders geeignetes Material für beide Komponenten
ist, da sich hier die Einmischung der Brandschutzbestandteile problemlos durchführen
läßt, auch die eingangs ausführlich geschilderten gewünschten Materialeigenschaften
hinsichtlich Elastizität und Rückformung problemlos zu erreichen sind und darüber
hinaus ein gemeinsames Extrudieren der beiden Komponenten gut durchzuführen ist, die
dabei einen festen Verbund eingehen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Markierungshülse
- 2
- zweite Teilkontur
- 3
- Auflage- und Führungslaschen
- 4
- erste Teilkontur
- 5
- Einsteckplatz Leiter
- 6
- Einsteckkanal
- 7
- Markierungsschild
- 8
- Querschnittsvergrößerung
- 9
- Führungsflosse
- 10
- Einsteckkanal, Kanten teilverformt
- 11
- Einsteckkanal, Kanten ganz verformt
- 12
- maximale Querschnittsvergrößerung
- 13
- Einführhilfen
- 14
- Einsteckrichtung
- 15
- Einsteckkanal, Kanten relaxiert
- 16
- transparenter Bereich
- 17
- eingefärbter Bereich
1. Kennzeichnungssystem zur Kennzeichnung von elektrischen Leitern oder dergleichen,
enthaltend eine Markierungshülse (1), die aus zwei Teilkonturen (2, 4) besteht, von
denen
- die erste Teilkontur (4) maßlich auf den Leiter abgestimmt ist und diesen klemmend
in sich aufnimmt, und
- die zweite Teilkontur (2) ein Markierungsschild (7) einsteckbar aufnimmt, wozu die
zweite Teilkontur (2) passend zu den Abmessungen des Markierungsschildes (7) einen
in seinem Querschnitt im wesentlichen gleichmäßig ausgebildeten Einsteckkanal (6)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Markierungsschild (7) zumindestens in einem Teilbereich seiner Längserstreckung
eine Vergrößerung (8) seines Querschnittes derart aufweist, daß es beim Einstecken
den Einsteckkanal (6) lokal aufweitet und in dem Einsteckkanal (6) an dem vergrößerten
Querschnitt gehalten ist.
2. Kennzeichnungssystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungshülse
(1) zumindestens im Bereich des Einsteckkanales (6) aus einem elastisch einfach verformbaren
Material, vorzugsweise EPDM, besteht.
3. Kennzeichnungssystem gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsvergrößerung
(8) entlang des Teilbereiches des Markierungsschildes (7) veränderlich ausgebildet
ist.
4. Kennzeichnungssystem gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsvergrößerung
(8) in einem ersten Abschnitt vom maßlich unveränderten Querschnitt zu einem Maximalwert
(12) stetig zunimmt, um entlang eines weiteren, benachbarten Abschnittes wieder stetig
auf den maßlich unveränderten Querschnitt abzunehmen.
5. Kennzeichnungssystem gemäß Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet daß die Querschnittsvergrößerung
(8) derart gestaltet ist, daß abhängig von der Verformbarkeit des Einsteckkanales
(6) das Markierungsschild (7) leichtgängig einsteckbar ist.
6. Kennzeichnungssystem gemäß Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsvergrößerung (8) an den in bestimmungsgemäßer Lage zu dem Einsteckkanal
(6) parallelen Kanten des Markierungsschildes (7) angeordnet ist.
7. Kennzeichnungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittsvergrößerung (8) in einem mittleren Bereich der Längserstreckung
des Markierungsschildes (7) angeordnet ist.
8. Kennzeichnungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem das Markierungsschild (7) aufnehmenden Einsteckkanal (6) eine zur Querschnittsvergrößerung
(8) des Markierungsschildes passende Innenform vorgesehen ist, die in bestimmungsgemäß
eingestecktem Zustand des Markierungsschildes (7) die Querschnittsvergrößerung (8)
aufnimmt.
9. Kennzeichnungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilkonturen (2, 4) der Markierungshülse (1) in sich geschlossen sind.
10. Kennzeichnungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einsteckkanal (6) bzw. die zweite Teilkontur (2) der Markierungshülse (1)
zumindestens in Ableserichtung des Kennzeichnungssystems transparent ist.
11. Kennzeichnungssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungshülse
(1) aus zwei Materialkomponenten besteht, wobei die eine Komponente einen transparenten
Bereich (16) für die Sichtbarkeit des Markierungsschildes (7) bildet und die andere
Komponente einfärbende Brandschutzbestandteile beinhaltet.
12. Kennzeichnungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialhülse
(1) bis zu 20 Prozent aus der transparenten Komponente besteht.
13. Kennzeichnungssystem nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet daß die eingefärbte
Komponente mit den Brandschutzbestandteilen halogenfrei gehalten ist.
14. Kennzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 11 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einfärbung der Komponente mit den Brandschutzbestandteilen auf die Farbe des zu
kennzeichnenden Leiters abgestimmt ist.
15. Kennzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierungshülse (1) aus einer gemeinsamen Extrusion der beiden Komponenten gebildet
ist.
16. Kennzeichnungssystem nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Komponenten aus TPE bestehen.