[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kraftfahrzeugachsgehäusen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und eine Einrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 20.
[0002] Ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine gattungsgemäße Einrichtung ist aus der DE-OS
28 16 750 bekannt. Beim bekannten Verfahren wird ein Rohr gleichförmigen Durchmessers
in ein geteiltes Innenhochdruck-Umformwerkzeug eingelegt, wonach dies geschlossen
und das Rohr beiderends abgedichtet wird. Danach wird ein Fluiddruck in das Rohr eingeleitet,
durch den dieses unter gleichzeitigem Nachschieben der Rohrenden derart aufgeweitet
wird, daß es sich gemäß der Ausbildung der von den Matrizen des Umformwerkzeuges gebildeten
Gravur an diese anlegt. Das Nachschieben der Rohrenden erfolgt in einer Relativbewegung
der Enden zu den festehenden Matrizen, wodurch aufgrund der dabei zwischen dem Rohr
und den Matrizen entstehenden Reibung zur Reibungsverminderung das Rohr außenseitig
mit einem Schmiermittel behandelt wird. Bei diesem wird aus einem Rohr ein Achsgehäuse
eine Kraftfahrzeuges hergestellt, das von Achshälften und einem dazwischenliegenden
Differentialgehäuseteil gebildet wird. Die Umformung eines Rohres partiell zu einem
kugelförmigen Differentialgehäuseteil erfordert sehr hohe Umformgrade, wobei das Nachschieben
des Rohrmaterials aus dessen Endbereichen in nur sehr begrenztem Umfang die Materialausdünnung
im Bereich des sich ausbildenden Differentialgehäuseteils auffangen kann. Die Ausschußrate
an den so gefertigten Achsgehäusen ist demnach hoch, so daß die beschriebene Fertigungsart
dadurch aus Kostengründen nicht akzeptabel ist. Um die Duktilität des Werkstoffes
zu erhöhen und um damit bei der Fertigung höhere Umformgrade prozeßsicher zu ermöglichen,
wird hierzu vorgeschlagen, das Werkzeug und/oder die Druckflüssigkeit zu beheizen.
Dies ist jedoch zum einen apparativ sehr aufwendig. Zum anderen ist eine gleichmäßige
Temperaturverteilung über die Länge des umzuformenden Rohres bzw. Hohlprofiles hinweg
in für sinnvolle Produktionszeiten vertretbarem Rahmen praktisch nicht möglich, wodurch
das umzuformende Hohlprofil eine höchst ungleichmäßige Duktilität erhält, so daß ein
Bersten des Hohlprofiles beim Aufweiten die Regel ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine
gattungsgemäße Einrichtung dahingehend weiterzubilden, daß ein Achsgehäuse von Kraftfahrzeugen
in einfacher Weise prozeßsicher hergestellt werden kann.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 hinsichtlich
des Verfahrens und durch die Merkmale des Patentanspruches 20 hinsichtlich der Einrichtung
gelöst.
[0005] Dank der Erfindung wird durch die vorhergehende Abplattung des Hohlprofiles im Bereich
des auszuformenden Differentialgehäuseteils zum einen das Hohlprofil in eine Aufweitrichtung
von vorneherein gestreckt und zum anderen im Anschlußbereich zur Abplattung in Umfangsrichtung
verlaufend mit einer Wölbung versehen, wodurch dort der Anfangsradius der späteren
Ausbauchung der Endform angenähert vorgebogen wird. Des weiteren wird durch die Abplattung
Material zum Restumfang hinverschoben, so daß beim anschließenden Aufweitstauchen
genügend Hohlprofilmaterial zur Verfügung steht, um eine Ausdünnung der Hohlprofilwandung
weitgehend zu verhindern, was wesentlich zur schadensfreien, d.h. prozeßsicheren Innenhochdruck-Umformung
beiträgt. Da durch die abplattende Vorverformung das Hohlprofil in den Ausbauchbereich
hinein verformt wird, kann trotz gleichbleibend hohem Umformgrad von der Ausgangsform
zur ausgebauchten Endform aufgrund der erreichten abgeplatteten Zwischenform, von
der aus zur Erreichung der Endform durch die Innenhochdruck-Umformung ein erheblich
geringerer Umformgrad erforderlich ist, in einfacher Weise das voluminöse Differentialgehäuseteil
am Hohlprofil, was zu dessen Fertigung große Umformgrade erfordert, schadensfrei hergestellt
werden, ohne daß durch Bersten des Hohlprofiles infolge des Versagens des Hohlprofilmaterials
während des Innenhochdruck-Umformvorganges Teileausschuß produziert wird. Die starre
Abstützung der Abplattung während des gesamten Umformprozesses sichert das Vorhalten
des Hohlprofilmaterials für den Innenhochdruck-Umformprozeß, wobei die Endform an
- entsprechend der Anzahl der Abplattungsstellen - zumindest einer Umfangsstelle im
Bereich des Differentialgehäuseteils abgeplattet bleibt. Mit dem Verfahren können
somit Achsgehäuse von Kraftfahrzeugen durch die Konturtreuheit bei der Umformung mittels
Innenhochdruck hochpräzise, d.h. toleranzfrei prozeßsicher herstellgestellt werden.
[0006] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden;
im übrigen ist die Erfindung anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
nachfolgend näher erläutert; dabei zeigt:
Fig. 1a ein erfindungsgemäß in ein Achsgehäuse umgeformtes Hohlprofil mit eingezogenen
Profilenden mit einem Deckel und einem Gewindering für das Differentialgehäuseteil
in einer Seitenansicht,
Fig. 1b das Achsgehäuse aus Fig. 1a in einer axial zum Hohlprofil gerichteten Sichtweise,
Fig. 2 die Vorrichtung zum Innenhochdruck-Umformen der erfindungsgemäßen Einrichtung
zur Herstellung eines Achsgehäuses in einer seitlichen Längsschnittdarstellung in
der Arbeitsstellung mit in das Werkzeugteil der Vorrichtung eingelegtem abgeplattetem
Hohlprofil,
Fig. 3 die Vorrichtung aus Fig. 2 in einer seitlichen Längsschnittdarstellung in der
Folgearbeitsstellung mit eingezogenen Hohlprofilenden und Abdichtung des Hohlprofiles,
Fig. 4 die Vorrichtung aus Fig. 3 in einer seitlichen Längsschnittdarstellung in einer
Folgearbeitsstellung während des erfindungsgemäßen Aufweitstauchens des Hohlprofiles,
Fig. 5a ein erfindungsgemäß in ein Achsgehäuse umgeformtes Hohlprofil mit eingezogenen
Profilenden mit einem Gewindering für das Differentialgehäuseteil in einer Seitenansicht,
Fig. 5b das Achsgehäuse aus Fig. 5a in einer axial zum Hohlprofil gerichteten Sichtweise,
Fig. 6a ein Achsgehäuse, das aus zwei umgeformten Hohlprofilen zusammengefügt ist,
mit einem Gewindering für das Differentialgehäuseteil in einer Seitenansicht,
Fig. 6b das Achsgehäuse aus Fig. 6a in einer axial zum Hohlprofil gerichteten Sichtweise,
Fig. 6c ein das Differentialgehäuseteil bildendes erfindungsgemäß umgeformtes Hohlprofil
vor dem Zusammenbau zum Achsgehäuse aus Fig. 6a in einer Seitenansicht,
Fig. 6d ein erfindungsgemäß umgeformtes Hohlprofil, das nach mittiger Trennung die
Achshälften des Achsgehäuses aus Fig. 6a bildet, in einer Seitenansicht.
[0007] In Fig. 1a und 1b ist ein mittels Innenhochdruck zu einem Achsgehäuse eines Kraftfahrzeuges,
insbesondere eine Nutzfahrzeuges umgeformtes längliches (Länge: 1-2 m) Hohlprofil
1 dargestellt, das sich in drei Abschnitte 2,3,4 gliedert. Die Abschnitte 2 und 3
sind rohrförmig ausgebildet und bilden die Achshälften des Achsgehäuses, wobei der
jeweilige Abschnitt 3 sich an den das Hohlprofilende bildenden Abschnitt 2 unmittelbar
und konzentrisch aufgeweitet anschließt. Der Übergang zum Abschnitt 3 verläuft dabei
flach konisch. Der sich auf der vom Hohlprofilende abgewandten Seite des Abschnittes
3 unmittelbar anschließende den mittleren Bereich des Hohlprofiles 1 bildende Abschnitt
4 ist hier lotrecht zur Längserstreckung unter Bildung des Differentialgehäuseteils
des Achsgehäuses ausgebaucht und ist, wie aus Fig. 1b zu ersehen ist, quer zur Ausbauchrichtung
beiderseits abgeplattet.
[0008] An der Stelle der Abplattungen weist das Hohlprofil 1 durch einen Trennvorgang mittels
einer Trennvorrichtung der erfindungsgemäßen Einrichtung, beispielsweise eines robotergeführten
Schneidlasers eine Öffnung auf, die einerseits nach Einbau des Differentials durch
Anschraubung eines entsprechend den ausladenden Abmessungen des Differentials ausgebildeten
bauchigen Deckels 5 mittels einer dafür vorgesehenen automatisierten Vorrichtung der
Einrichtung lösbar verschlossen wird. Eine Anklebung des Deckels 5 oder eine Anschweißung
ist ersatzweise ebenfalls denkbar. Auf der anderen gegenüberliegenden abgeplatteten
Seite 6 des Bereichs 8 des Differentialgehäuseteils ist ein die Öffnung umgebender
Gewindering 7 angeschweißt, an dem das Differential befestigt wird. Denkbar ist -
alternativ zum Vorhergegangenen - gemäß der Fig. 5a und b die Abplattung nur einseitig
vorzusehen, so daß es bei der Innenhochdruck-Umformung auch zu einer Ausbauchung in
von der Abplattung weg weisender, der Flächennormalen der abgeplatteten Seite des
Hohlprofiles 1 folgender Richtung kommt. Diese Ausbauchung bildet dabei quasi einen
in das Hohlprofil 1 integrierten Deckel 5, wodurch dieser als separat zu fertigendes
und zu montierendes Zusatzbauteil unter Erleichterung des Fertigungs- und Montageaufwandes
für das Achsgehäuse entfallen könnte. Aufgrund des dabei normalerweise sehr hohen
realen Umformgrades ist ein Achsgehäuse nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5a und
b im wesentlichen bei der Ausbildung relativ flacher Differentialgehäuseteile prozeßsicher
herstellbar.
[0009] Die Fig. 2-4 zeigen die einzelnen Arbeitsstationen zur Herstellung des in Fig. 1
dargestellten Achsgehäuses. Gemäß Fig. 2 wird ein im Bereich 8 des auszuformenden
Differentialgehäuseteils an zwei gegenüberliegenden Umfangsbereichen abgeplattetes
Hohlprofiles 1 mit länglicher, schlanker, linearer rohrförmiger Ausgangsform in ein
Werkzeugteil 9 eines Innenhochdruck-Umformwerkzeuges 10 eingelegt, wobei die Trennebene
des Werkzeugteils 9 längs der Hohlprofilachse 14 verläuft.
[0010] Die Abplattung wird mit einer Abplattvorrichtung in einer vom Umformwerkzeug 10 separat
angeordneten Arbeitsstation hergestellt. Es ist jedoch denkbar, daß die Abplattung
erst beim Schließen des zweigeteilten in zwei den Bereich 8 umgebenden Matrizen 11,12
geteilten Werkzeugteiles 9 durch eine entsprechende Gestaltung der Matrizengravur
13 erzeugt wird. Dies hat zum Vorteil, daß anstatt zweier Fertigungsvorrichtungen,
der Abplattungsvorrichtung und des Werkzeugteiles 9, nur ein einziges Herstellungswerkzeug
erforderlich ist, da die Abplattungsvorrichtung im Werkzeugteil 9 integriert ist.
Dies erspart zum einen Investitionskosten, zum anderen ist das Hohlprofil 1 mit der
erzeugten Abplattung exakt für das spätere Innenhochdruckumformen im Werkzeugteil
9 lagedefiniert angeordnet.
[0011] Die obere Matrize 12 wird durch einen hydraulischen Antrieb zur Anlage an die untere
Matrize 11 hinverfahren, wonach die Schließstellung des Werkzeugteiles 9 erreicht
ist. Die Matrizengravur 13, die die Umformgravur des Werkzeugteiles 9 des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges
10 für den Bereich 8 bildet, ist entsprechend des herzustellenden Differentialgehäuseteils
formnegativ ausgebildet und weist entsprechend der jeweiligen Abplattung einen ebenen
Bereich auf, an dem diese in Schließstellung des Werkzeugteils 9 anliegt. Dieser ebene
Bereich kann auch gleichzeitig die Abplattvorrichtung bilden. Der ebene Bereich liegt
während des gesamten Umformprozesses unverrückbar an der Abplattung an, so daß diese
beibehalten wird. Die Gravur 13 des Werkzeugteils 9 ist von dessen Rand ausgehend
bis zum Scheitelpunkt des Bereiches 8 hin flach ansteigend eingewölbt, so daß bei
dem Herstellungsprozeß für das Differentialgehäuseteil nur große Radien im Werkzeugteil
9 vorliegen, an denen sich das Hohlprofil 1 anlegt. Aufgrund der großen Radien wird
die Reibung des Hohlprofils 1 während des Ausbauchens im Bereich 8 des Differentialgehäuseteils
gering gehalten und es entsteht keine Abstreckkante. Dies trägt vorteilhaft dazu bei,
daS ein ausbauchendes Umformen des Hohlprofiles 1 mit höheren Umformgraden möglich
ist, ohne daß dieses im Umformprozeß Schaden nimmt.
[0012] Die Matrizen 11,12 besitzen zwei vom Rand ausgehende gegenüberliegende, zur Gravur
13 hinführende, in der Trennebene des Werkzeugteils 9 gelegene halbzylindrische Aussparungen,
die gemeinsam in Schließstellung des Werkzeugteils 9 zwei in dessen Trennebene gegenüberliegend
und randseitig angeordnete Durchführungen 15 bilden, in denen das in das Werkzeugteil
9 eingelegte Hohlprofil 1 umfänglich umschlossen gehalten ist. Gleichzeitig durchragt
das Hohlprofil 1 die Durchführungen 15 beiderends. Um beim Aufweitstauchen an den
Durchführungen 15 möglichst wenig Reibung zu erzeugen, sind die Matrizen 11,12 des
Werkzeugteils 9 derart ausgebildet, daß sie lediglich mit einem schmalen Randstreifen
16 in Schließstellung aneinander anliegen.
[0013] Die Matrizen 11,12 weisen des weiteren eine radial zum Hohlprofil 1 gerichtete, in
die Gravur 13 mündende zentrale Führungsbohrung 17 auf, in der ein Stützstempel 18
relativ zur Lage der Matrize 11,12 verschiebbar geführt ist. Der Stützstempel 18 trägt
an seiner dem eingelegten Hohlprofil 1 zugewandten Stirnseite 19 die für den zentralen
Abschnitt der Umformgravur 13 der jeweiligen Matrize 11,12 entsprechende Kontur und
liegt in der Schließstellung des Werkzeugteils 9 an dem Hohlprofil 1 an. Dabei dient
der Stützstempel 18 als Gegenhalter für das sich ausbauchende Hohlprofil 1, wobei
er mit einem Hydraulikantrieb 20 versehen ist, der mit einer Steuerung für den Innenhochdruck
und die Bewegung der unten erwähnten Hohlprofilaufnahmen korreliert ist. Mittels dieses
während des Aufweitstauchens durch den Antrieb 20 radial nach außen ausweichend verschiebbaren
Stützstempels 18 ist die Ausbauchbewegung des Hohlprofils 1 kontrollierbar, so daß
der Mittelteil der Bereiches 8 des Differentialgehäuseteils gleichmäßig mit dessen
Randteil umgeformt wird und somit eine sukzessive Anlage an der Gravur 13 vom Rand
der Matrize 11,12 aus erfolgt, wodurch Risse am sich umformenden Hohlprofil 1 durch
vorzeitige Materialausdünnung im Mittelteil verhindert werden.
[0014] Es ist jedoch auch denkbar, auf derartige Stützstempel 18 zu verzichten und keine
Abstützung des Hohlprofiles 1 im Bereich 8 des Differentialgehäuseteils vorzusehen.
Dabei wird die Fertigung der Gravur 13 vereinfacht, die nun ohne Unterbrechung durchgängig
verläuft. Des weiteren fällt der Antrieb 20 und die damit verbundene Steuerung der
Stützstempel 18 weg, was den apparativen Aufwand erheblich schmälert. Die Anordnung
dieser starr ausgebildeten Gravur 13 ist beispielsweise bei relativ flachen Differentialgehäuseteilen
verwendbar.
[0015] In der Schließstellung des Werkzeugteils 9 wird jeweils eine bezüglich des Werkzeugteils
9 gesondert angeordnete Hohlprofilaufnahme 21,22, die mit den Hohlprofilenden fluchten,
von Hydraulikzylindern 23 angetrieben an die Hohlprofilenden herangefahren. Die beiden
Hohlprofilaufnahmen 21,22 sind hohlzylindrisch ausgebildet, wobei jede der beiden
Hohlprofilaufnahmen 21,22 sich aus einem Führungsgehäuse 25 und einer Hülse 26 zusammensetzt.
Das Führungsgehäuse 25 ist mit dem Hydraulikzylinder 23 verbunden und besitzt eine
zentrale Durchführung 27 sowie einen die Durchführung 27 umgebenden Ringraum 28.
[0016] Die Hülse 26 ist im Ringraum 28 zwischen zwei Anschläge bildenden gegenüberliegenden
Stirnseiten 29,30 des Ringraumes 28 axial verschiebbar geführt. Das dem Werkzeugteil
9 abgewandte Ende 31 der Hülse 26 ist druckbelastet, wobei sich an diesem Ende 31
und an der gegenüberliegenden Stirnseite 29 des Ringraumes 28 eine Druckfeder 32 abstützt.
Dieses Ende 31 weist einen Ringbund 40 auf, der in der Arbeitsstellung der Fig. 2
mit der der Druckfeder 32 abgewandten Seite an der Stirnseite 30 des Ringraumes 28
anliegt. Das andere Ende 33 der Hülse 26 durchragt das Führungsgehäuse 24 zum Werkzeugteil
9 hin. Die rückseitige Druckbelastung der Hülse 26 kann auch hydraulisch oder pneumatisch
erfolgen.
[0017] Die Durchführung 27 des Führungsgehäuses 25 ist bezüglich der rohrförmigen Ausgangsform
des Hohlprofiles 1 konturgleich ausgebildet, weist jedoch einen kleineren Querschnitt
bzw. einen kleineren Durchmesser auf. Am werkzeugteilzugewandten Ende 34 weist die
Durchführung 27 einen Zentrierkonus 35 auf, an den sich unmittelbar eine in der Hülse
26 ausgebildete Durchführung 36 übergangslos anschließt. Die bezüglich der Ausgangsform
des Hohlprofiles 1 ebenfalls konturgleiche Durchführung 36 weist einen um ein geringes
Spiel größeren Querschnitt bzw. Durchmesser auf als die rohrförmige Ausgangsform des
Hohlprofiles 1.
[0018] Die Hohlprofilaufnahme 21,22 kann anstatt einem zweiteiligen, aus einem Führungsgehäuse
25 und einer in diesem verschiebbaren Hülse 26 bestehenden Bauteil einstückig ausgebildet
sein, wobei die Druckfeder 32 und der Ringraum 28 entfallen. Die starre Hohlprofilaufnahme
21,22 weist vergleichsweise baulich vereinfacht nur zwei Bauteilabschnitte mit Durchführungen
unterschiedlichen Durchmessers auf, die sich aneinander über einen konisch zum Werkzeugteil
9 hin öffnenden Übergang anschließen. Die Durchmesser sind relativ zu dem der Ausgangsform
des Hohlprofiles 1 - wie oben erwähnt - entsprechend bemessen.
[0019] Die Durchführung 27 des Führungsgehäuses 25 der Hohlprofilaufnahmen 21,22 ist rückseitig
von einem Nachschiebestempel 37 verschlossen, der in ihr mittels eines separaten Antriebs
fluiddicht verschiebbar geführt ist. Der Nachschiebestempel 37 weist stirnseitig einen
konisch sich verjüngenden Zapfen 38 auf, zwischen dessen Anschrägung und der Durchführungswandung
39 des Führungsgehäuses 25 das in die Hohlprofilaufnahme 21,22 einzuschiebende Hohlprofil
1 dichtend einklemmbar ist. Innerhalb des Nachschiebestempels 37 verläuft ein Fluidkanal,
der einerseits über den Hochdruckfluidanschluß mit einer Fluidhochdruckerzeugungsanlage
verbunden ist und andererseits durch den Zapfen 38 axial hindurch in die Hohlprofilaufnahme
21,22 mündet, wonach das eingeschobene Hohlprofil 1 mit dem Druckfluid befüllbar und
mit Hochdruck beaufschlagbar ist.
[0020] Falls ein Nachschieben von Hohlprofilmaterial während des Innenhochdruckumformens
nicht erforderlich ist, kann der Zapfen 38 auch an einem an der Hohlprofilaufnahme
21,22 rückseitig angeordneten Boden angeformt sein, der die Durchführung 27 verschließt
und der einen Fluidhochdruckanschluß aufweist. Die Durchführung 27 wird hierbei von
einer Sackbohrung ersetzt. Der Nachschiebestempel 37 und seine Ansteuerung können
dadurch unter Verringerung des apparativen Aufwandes entfallen.
[0021] Die Hohlprofilaufnahmen 21,22 werden nun gemäß Fig. 3 durch die Hydraulikzylinder
23 in Pfeilrichtung weiter aufeinanderzu verfahren, wobei die Hohlprofilenden aufgrund
des etwas größeren Durchmessers der Durchführung 36 der Hülse 26 in diese eingeschoben
werden. Bei weiterem Verfahren der Aufnahmen 21,22 werden die Hohlprofilenden über
den Zentrierkonus 35 der Durchführung 27 in diese eingeführt, wobei infolge der Einwirkung
der hinsichtlich der Hohlprofilenden mit kleinerem Durchmessers behafteten Durchführung
27 und der Schubkraft der Zylinder 23 die Enden eingezogen werden. Gleichzeitig wird
der Nachschiebestempel 37 in Richtung des Werkzeugteils 9 verschoben, wobei er in
das Hohlprofilende eingesteckt wird und so dessen Form im wesentlichen aufrechterhält.
Darüber hinaus wird dabei ein Kraftschluß zwischen dem Zapfen 38 des Nachschiebestempels
37 und dem Hohlprofil 1 einerseits und zwischen diesem und der Durchführungswandung
39 des Führungsgehäuses 25 der Aufnahmen 21,22 erreicht, durch den das Hohlprofil
1 zum einen gehalten ist und zum anderen eine fluiddichte Abdichtung erhält.
[0022] Das Hohlprofilende ist von der Hohlprofilaufnahme 21,22 gänzlich umschlossen. Durch
den Einzug des Hohlprofilendes wird dessen Durchmesser auf bis zu 30% des Durchmessers
der Ausgangsform verkleinert, wodurch das Hohlprofil 1 nach der abschließenden Innenhochdruck-Umformung
die drei Abschnitte 2,3,4 unterschiedlich großen Querschnittes erhält. Ausgehend von
dem Hohlprofilende als Abschnitt 2 kleinsten Durchmessers ist der Umformgrad bezüglich
des mit der Ausbauchung versehenen Abschnittes 4 sehr groß, jedoch ist der Umformgrad
ausgehend vom Abschnitt 3, der einen größeren Durchmesser besitzt, und von dem aus
die eigentliche Aufweitung ausgeht, geringer. Somit kann das Hohlprofil 1 im Innenhochdruck-Umformwerkzeug
10 insgesamt mit sehr hohen Umformgraden umgeformt werden. Für die praktische Handhabung
wird ein Hohlprofil 1 mit größerem Durchmesser als Ausgangsform gewählt als dieser
für den fertigungs- und/oder montagetechnischen Anschluß der Achshälftenenden an weitere
Bauteile geeignet ist. Den geeigneten Durchmesser besitzt dann das Hohlprofil 1 an
seinen Enden durch den Einzug im Innenhochdruck-Umformwerkzeug 10.
[0023] Während des Einschiebens des Hohlprofiles 1 in die Aufnahme 21,22, das erst nach
Anlage des Endes 33 der Hülse 26 an der diesem zugewandten Stirnseite 41 des Werkzeugteils
9 beendet ist, wird, um unerwünschte, unkontrollierte beim Einschieben schubinduzierte
Auffaltungen zu vermeiden, das Hohlprofil 1 vom Stützstempel 18 im Bereich des Differentialgehäuseteils
abgestützt.
[0024] Nach dem Einschieben der Hohlprofilenden in die Hohlprofilaufnahmen 21,22 wird das
Hohlprofil 1 über den im Nachschiebestempel 37 verlaufenden Fluidkanal mit einem Druckfluid
befüllt und mit Innenhochdruck von etwa 200-600 bar beaufschlagt. Gleichzeitig wird
das Führungsgehäuse 25 der Hohlprofilaufnahme 21,22 mittels des Hydraulikzylinders
23 entgegen der Druckkraft der sich an der Hülse 26 abstützenden Druckfeder 32 weiter
zum Werkzeugteil 9 hin, welche dabei zusammengedruckt wird, verschoben (Fig. 4). Durch
die kraftschlüssige Umgreifung des Hohlprofiles 1 an dessen Enden durch das Führungsgehäuse
25, die durch die umfängliche Anpressung mittels des Innenhochdruckes noch begünstigt
wird, wird das Hohlprofil 1 in einem mittels des Hydraulikzylinders 23 betriebenen
Stauchvorgang zusammengeschoben, ohne daß es zu reibungserzeugenden Relativbewegungen
zwischen der Hohlprofilaufnahme 21 bzw. 22 und dem Hohlprofil 1 kommt. Um die wirkungsvolle
Abdichtung des Hohlprofiles 1 trotz des Verschiebens seiner Enden weiter zu gewährleisten,
wird der Nachschiebestempel 37 entsprechend dem Vorschub des Führungsgehäuses 25 nachgeführt.
[0025] Aufgrund der Stauchbewegung und der gleichzeitigen Beaufschlagung mit Innenhochdruck
wird das Hohlprofil 1 im Werkzeugteil 9 zu einem Differentialgehäuseteil ausgeformt,
wobei sich das Hohlprofilmaterial an die Gravur 13 der Matrizen 11,12 zumindest annäherungsweise
anlegt. Mit der Stauchbewegung werden die Stützstempel 18 gemäß der Pfeilrichtung
radial nach außen ausweichend zurückgefahren, wobei sie zur kontrollierten Umformung
im Bereich 8 des Differentialgehäuseteils während des gesamten Umformvorganges am
Hohlprofil 1 anliegen und in der Endstellung des Fertigungsablaufes bündig in den
Gravurverlauf mit ihrer Stirnseite 19 eingepaßt sind. Während des Aufweitstauchens
des Hohlprofiles 1 im Bereich 8 werden auch gleichzeitig die Abschnitte 2 und 3, also
die Achshälften, in geringem Maße aufgeweitet, die sich an die Durchführungswandungen
39 und 42 des Führungsgohäuses 25 und der Hülse 26 anschmiegen. Hierbei werden beim
Einziehen am Abschnitt 2 des Hohlprofiles 1 entstandene Formveränderungen in der Kontur
gemäß der gewünschten Form egalisiert. Der Abschnitt 3 bleibt hinsichtlich seines
Durchmessers im wesentlichen unverändert.
[0026] Um zusätzlich Hohlprofilmaterial zum Bereich 8 hin zu liefern kann während des Aufweitstauchens
der das Hohlprofilende auch stirnseitig beaufschlagende Nachschiebestempel 37 in einer
Relativbewegung zur Hohlprofilaufnahme 21,22 weiter zum Werkzeugteil 9 hin verschoben
werden. Es ist alternativ auch denkbar, nach dem Aufweitstauchen und bei bestehendem
Innenhochdruck Hohlprofilmaterial der Hohlprofilenden mittels der Nachschiebestempel
37 zum Bereich 8 hin zu verschieben.
[0027] Zum Abschluß des Umformvorganges, bei dem das Hohlprofil 1 durch das Aufweitstauchen
zu einer der Endform hinsichtlich Kontur und Querschnittsgröße grob angenäherten Zwischenform
umgeformt wird, kann dann unter Steigerung des Innennochdruckes auf 1000-3000 bar
die Zwischenform zur Endform aufweitend kalibriert werden.
[0028] Nach Beendigung des Umformprozesses werden der Fluiddruck entspannt und mittels der
Hydraulikzylinder 23 die Hohlprofilaufnahmen 21,22 zurückgefahren, wobei sich die
Druckfeder 32 wieder entspannen kann. Da das umgeformte Achsgehäuse an seinem Differentialgehäuseteil
von den Matrizen 11,12 festgehalten wird, werden beim Zurückfahren der Aufnahmen 21,22
die Hohlprofilenden und somit die Achshälften aus dem durch das Einziehen und das
Innenhochdruck-Umformen erzeugten Preßsitz an der Durchführungswandung 39 und 42 in
einfacher Weise herausgelöst. Schließlich werden die Matrizen 11,12 aus dem Bereich
8 heraus zurückgefahren, wodurch sich das Werkzeugteil 9 öffnet und das fertigumgeformte
Achsgehäuse entnommen werden kann.
[0029] Im übrigen ist am Hohlprofil 1 eine einseitige Abplattung denkbar, wonach das Aufweitstauchen
erfolgt. Dabei wird das Hohlprofil 1 an seinem aufzuweitenden Restumfang vom Innenhochdruck-Umformwerkzeug
10 während des Aufweitstauchens gesteuert nach außen ausweichend durch die Stützstempel
18, die hierzu mit einer schalenförmigen Stirnseite 19 ausgebildet sein müssen, abgestützt.
[0030] In einem weiteren Ausführungsbeispiel nach der Fig. 6a-d wird das Achsgehäuse aus
zwei Hohlprofilen 43 und 44 hergestellt wird, wobei ein erstes Hohlprofil 43 größeren
Durchmessers zum Differentialgehäuse umgeformt wird und wobei ein zweites Hohlprofil
44 kleineren Durchmessers - separat zum ersten - zu einem konisch ausgebauchten Doppelteil
durch Aufweitstauchen geformt wird. Hierzu sind zwei separate Innenhochdruckumformwerkzeuge
bei der Einrichtung vorgesehen, wobei das erste Umformwerkzeug der Ausbildung des
Differentialgehäuseteils und das zweite der Ausbildung der Achshälften 46,47 zugeordnet
ist.
[0031] Die Gravur des Werkzeugteils des ersten Umformwerkzeuges ist entsprechend der Endform
des auszubildenden Differentialgehäuses ausgestaltet, wohingegen die Gravur des Werkzeugteils
des zweiten Umformwerkzeuges als Doppelkonus ausgebildet ist. Der Mittendurchmesser
entspricht zumindest annähernd dem Durchmesser der Durchführung des Werkzeugteils
des ersten Umformwerkzeuges, wobei die Hohlprofilaufnahmen und die Durchführungen
des Werkzeugteils des ersten Umformwerkzeuges entsprechend dem größeren Durchmesser
des umzuformenden Hohlprofiles 43 im Durchmesser größer bemessen sind als die des
zweiten zum Umformen eines Hohlprofiles 44 kleineren Durchmessers dienenden Umformwerkzeuges.
Dies ermöglicht einen fließenden Übergang bei der späteren Anbindung der Achshälften
46,47 an das Differentialgehäuseteil.
[0032] Die Umformung der beiden Hohlprofile 43 und 44 erfolgt in gleicher Weise wie die
des Hohlprofiles 1, jedoch ohne daß die Enden 2 der Profile 43,44 eingezogen werden.
Dies erzielt eine bauliche Vereinfachung des Umformwerkzeuges, insbesondere der Ausbildung
der Hohlprofilaufnahmen. Des weiteren ist es bei der Umformung des Hohlprofiles 43
aufgrund dessen sehr kurzen Abmessungen nicht unbedingt erforderlich Hohlprofilmaterial
aus dem Bereich der Enden nachschieben zu müssen. Dadurch kann der Nachschiebestempel
37 und dessen Antrieb unter weiterer apparativer Vereinfachung des Umformwerkzeuges
entfallen, wobei jedoch das Nachführen der Aufnahmen zur Gewährleistung der Abdichtung
des Hohlprofils 43 gesichert sein muß. Im übrigen ist eine prozeßsichere Herstellung
des Hohlprofils 43 auch allein durch Aufweiten ohne den gleichzeitigen Stauchvorgang
denkbar.
[0033] Nach der Ausbildung im Ausbauchbereich 45 wird das Doppelteil unter Ausbildung der
einzelnen gleichgebildeten Achshälften 46,47 mittig mittels eines eine Trennvorrichtung
der erfindungsgemäßen Einrichtung bildenden Schneidlasers getrennt. Danach werden
durch eine Fügevorrichtung der Einrichtung die Achshälften 46,47 mit dem das Differentialgehäuse
bildenden Hohlprofil 43 mittels Schweißen, Löten oder Kleben verbunden. In gleicher
Weise wie bei den anderen Ausführungsbeispielen werden eine Öffnung und ein Gewindering
7 im abgeplatteten Bereich des Differentialgehäuseteils 4 angebracht. Der Deckel 5
ist hier jedoch vergleichbar mit dem Ausführungsbeispiel von Fig. 5a,b mit der Umformung
des Hohlprofiles 43 mitausgebildet und dadurch einstückig mit dem Differentialgehäuseteil
4 verbunden. Es sind jedoch anders als beim Ausführungsbeispiel von Fig. 5a,b wesentlich
geringere Umformgrade erforderlich, da hier die Ausgangsform des Hohlprofiles 43 einen
erheblich größeren Durchmesser aufweist.
[0034] Es hierbei noch angemerkt, daß die vorhergehenden Ausführungsbeispiele die Herstellung
eines Achsgehäuses aus einem einzigen Hohlprofil mit einem einzigen Umformwerkzeug
betreffen. Die im Ausführungsbeispiel der Fig. 6a-d vorgesehenen Einzelteile sind
somit in den Ausführungsbeispielen der Fig. 1a und b bzw. der Fig. 5a und b einstückig
ausgebildet.
1. Verfahren zur Herstellung von Kraftfahrzeugachsgehäusen mit einem Differentialgehäuseteil
und Achshälften, wobei das Differentialgehäuseteil und die Achshälften aus einem rohrförmigem
Hohlprofil hergestellt werden, das mit einem hohen Fluiddruck unter Aufeinanderzuschieben
der Hohlprofilstirnflächen innenseitig beaufschlagt und in Richtung einer der Endform
des Achsgehäuses entsprechenden Gravur eines Innenhochdruck-Umformwerkzeuges aufgeweitet
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daS das Hohlprofil (1,43), aus dem das Differentialgehäuse gebildet wird, im Bereich
(8) des auszuformenden Differentialgehäuses abgeplattet wird, und daß unter starrer
Abstützung der Abplattung das Differentialgehäuse durch Aufweitstauchen des abgeplatteten
Hohlprofiles (1,43) hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (1,43) an zwei gegenüberliegenden Umfangsbereichen abgeplattet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Achsgehäuse aus zwei Hohlprofilen (43,44) hergestellt wird, wobei ein erstes
Hohlprofil (43) größeren Durchmessers zum Differentialgehäuse umgeformt wird und wobei
ein zweites Hohlprofil (44) kleineren Durchmessers - separat zum ersten - zu einem
konisch ausgebauchten Doppelteil durch Aufweitstauchen geformt wird, das nach der
Ausbildung im Ausbauchbereich (45) unter Ausbildung der Achshälften (46,47) mittig
getrennt wird, wonach die Achshälften (46,47) mit dem Differentialgehäuse verbunden
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Differentialgehäuse (4) und die Achshälften (2,3;46,47) einstückig sich an
dieses beidseitig anschließend durch Aufweitstauchen eines gemeinsamen Hohlprofiles
(1) hergestellt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Umformung des Hohlprofiles (1,43) zum Differentialgehäuse im abgeplatteten
Bereich eine Öffnung zum Einbau eines Differentials erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle einer einzigen Abplattung an der Öffnung in diese umgebender Weise ein
Gewindering (7) zur Anbringung des Differentials befestigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle zweier gegenüberliegender Abplattungen an einer der Öffnungen ein diese
umgebender Gewindering (7) zur Anbringung des Differentials befestigt wird und daß
im Bereich der anderen Öffnung ein als separates Bauteil ausgeführter bauchiger Deckel
(5) angebracht wird, der die Öffnung verschließt.
8. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Aufweitstauchen ein Hohlprofil (1) ausgewählt wird, das in seiner Ausgangsform
einen bezüglich des Durchmessers der Endform der Achshälften (2,3) größeren Durchmesser
aufweist, und daß das Hohlprofil (1) an seinen Enden (2) auf den Durchmesser der Endform
eingezogen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (1,43) vor dem Einbringen in ein Innenhochdruck-Umformwerkzeug
(10) abgeplattet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (1,43) beim Schließen eines den Bereich (8) des auszuformenden
Differentialgehäuses (4) umgebenden Werkzeugteiles (9) eines Innenhochdruck-Umformwerkzeuges
(10) abgeplattet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufweitstauchen des Hohlprofiles (1,43) frei in eine Umformgravur (13) eines
Innenhochdruck-Umformwerkzeuges (10) hinein erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (1,43) an seinem aufzuweitenden Restumfang vom Innenhochdruck-Umformwerkzeug
(10) während des Umformvorgangs gesteuert nach außen ausweichend abgestützt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (1,43) im Bereich (8) des auszuformenden Differentialgehäuses (4)
während des Aufweitstauchens durch Einwirkung einer diesen Bereich (8) des Hohlprofiles
(1,43) umgebenden Gravurform des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges (10) durchgängig
mit großen Radien ausgeformt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einziehen der Enden (2) des Hohlprofiles (1) vor dem Aufweitstauchen durch
Einschieben in eine jeweilige die Hohlprofilenden (2) aufnehmende und die Aufweitstauchung
ausführende Hohlprofilaufnahme (21,22) erfolgt, derart, daß zwischen dem Bereich (8)
des auszuformenden Differentialgehäuses (4) und dem Abschnitt der eingezogenen Enden
(2) ein über den gesamten Umformprozeß hinweg seine vor dem Einziehen ausgebildete
Ausgangsform im wesentlichen beibehaltender Hohlprofilabschnitt (3) verbleibt.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (1) in der Ausgangsform in ein geteiltes Werkzeugteil (9) des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges
(10) eingelegt wird, daß nach dem Schließen des den Bereich (8) des auszuformenden
Differentialgehäuses umgebenden, die Umformgravur (13) aufweisenden Werkzeugteils
(9) die aus diesem herausragenden Enden (2) des Hohlprofiles (1) durch Einschieben
in die aufweitstauchenden Aufnahmen (21,22) des Umformwerkzeuges (10) eingezogen werden
und daß danach der Aufweitstauchvorgang erfolgt.
16. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (1) in der Ausgangsform in ein geteiltes die Umformgratur (13)
aufweisendes Werkzeugteil (9) des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges (10) eingelegt wird,
wonach die aus diesem herausragenden Enden (2) des Hohlprofiles (1) in eine jeweilige
die Hohlprofilenden (2) aufnehmende und die Aufweitstauchung ausführende Hohlprofilaufnahme
(21,22) des Umformwerkzeuges (10) eingeschoben werden, und daß das Hohlprofil (1)
durch eine nach außen verschiebbare, in einem zentralen Abschnitt des Werkzeugteils
(9) befindliche Abstützung gesteuert zu einem Differentialgehäuse (4) ausgebaucht
wird.
17. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Aufweitstauchen und bei bestehendem Innenhochdruck in einer axialen Relativbewegung
des Hohlprofils (1) zu einer ein Hohlprofilende (2) aufnehmenden Hohlprofilaufnahme
(21,22) Hohlprofilmaterial aus dem Bereich der Hohlprofilenden (2) zum Bereich (8)
des auszuformenden Differentialgehäuses (4) hin nachgeschoben wird.
18. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Aufweitstauchens in einer axialen Relativbewegung des Hohlprofils
(1) zu einer ein Hohlprofilende (2) aufnehmenden Hohlprofilaufnahme (21,22) Hohlprofilmaterial
aus dem Bereich der Hohlprofilenden (2) zum Bereich (8) des auszuformenden Differentialgehäuses
(4) hin nachgeschoben wird.
19. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (1,43,44) durch das Aufweitstauchen zu einer der Endform hinsichtlich
Kontur und Querschnittsgröße grob angenäherten Zwischenform umgeformt wird und daß
dann unter Steigerung des Innenhochdruckes die Zwischenform zur Endform aufweitend
kalibriert wird.
20. Einrichtung zur Herstellung von Kraftfahrzeugachsgehäusen, welche jeweils ein Differentialgehäuseteil
und Achshälften umfassen, aus einem geradlinigen rohrförmigen Hohlprofil, mit einem
Innenhochdruck-Umformwerkzeug, das ein in zwei die Umformgravur des Bereiches des
auszubildenden Differentialgehäuseteils aufweisende Matrizen geteiltes Werkzeugteil
und einen mit einer Fluidhochdruckerzeugungsanlage verbundenen Hochdruckfluidanschluß,
über den das Hohlprofil befüllbar und mit einem Fluidhochdruck beaufschlagbar ist,
beinhaltet, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
◆ daß die Einrichtung eine Vorrichtung enthält, mittels derer das Hohlprofil (1) in
seiner Ausgangsform im Bereich (8) des auszubildenden Differentialgehäuseteils (4)
abplattbar ist,
◆ daß das Umformwerkzeug (10) zwei hohlzylindrische, jeweils rückseitig geschlossene
Hohlprofilaufnahmen (21,22), in die jeweils ein Ende des in seiner Ausgangsform linearen
rohrförmigen Hohlprofiles (1,43) in das Ende gänzlich umschließender Weise fluiddicht
einschiebbar ist und von denen zumindest eine mit dem Hochdruckfluidanschluß verbunden
ist, und einen Antrieb zumindest für eine der Aufnahmen (21,22), mittels dessen diese
relativ zueinander verfahrbar sind, beinhaltet,
◆ daß das Werkzeugteil (9) randseitig zwei gegenüberliegend angeordnete Durchführungen
(15) aufweist, in denen das in das Werkzeugteil (9) eingebrachte Hohlprofil (1,43)
in Schließstellung umfänglich umschlossen gehalten ist und die das Hohlprofil (1,43),
dessen Achse (14) parallel zur Längserstreckung der Gravur (13) des Werkzeugteils
(9) verläuft, beiderends durchragen, daß das Werkzeugteil (9) zwischen den Hohlprofilaufnahmen
(21,22) gelegen angeordnet ist und daß die Umformgravur (13) des der Ausformung des
Differentialgehäuseteils (4) zugeordneten Werkzeugteils (9) entsprechend der Abplattung
einen ebenen unverrückbaren Bereich aufweist, an dem diese in Schließstellung des
Werkzeugteils (9) abgestützt anliegt.
21. Einrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abplattvorrichtung in einer vom Innenhochdruck-Umformwerkzeug (10) separaten
Arbeitsstation angeordnet ist.
22. Einrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abplattvorrichtung in das Werkzeugteil (9) des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges
(10) integriert ist.
23. Einrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abplattvorrichtung von dem ebenen Bereich der Werkzeuggravur (13) gebildet
ist.
24. Einrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umformgravur (13) des Werkzeugteils (9) im Bereich (8) des auszubildenden
Differentialgehäuseteils (4) flach ansteigend eingewölbt ist.
25. Einrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeugteil (9) bezüglich der Hohlprofilaufnahmen (21,22) gesondert angeordnet
ist und daß die Trennebene des Werkzeugteils (9) parallel zur Längserstreckung des
Hohlprofiles (1,43,44) verläuft, wobei die Durchführungen (15) in dessen Trennebene
liegen.
26. Einrichtung nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrizen (11,12) des Werkzeugteils (9) lediglich mit einem schmalen Randstreifen
(16) in Schließstellung aneinander anliegen.
27. Einrichtung nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Matrizen (11,12) des Werkzeugteils (9) zumindest eine radial zum Hohlprofil
(1,43,44) gerichtete in die Gravur (13) mündende zentrale Führungsbohrung (17) ausgebildet
ist, in der ein Stützstempel (18) relativ zur Lage der Matrize (21,22) verschiebbar
geführt ist, der an seiner dem eingelegten Hohlprofil (1,43,44) zugewandten Stirnseite
(19) die für den zentralen Abschnitt der Umformgravur (13) der Matrize (11,12) entsprechende
Kontur trägt.
28. Einrichtung nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützstempel (18) während des gesamten Aufweitstauchvorganges am Hohlprofil
(1,43,44) anliegt.
29. Einrichtung nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützstempel (18) mit einem Antrieb versehen ist, der mit einer Steuerung
für den Innenhochdruck und die Bewegung der Hohlprofilaufnahmen (21,22) korreliert
ist, wobei der als Gegenhalter für den zum Differentialgehäuseteil umzuformenden Bereich
(8) des Hohlprofiles (1,43,44) dienende Stützstempel (18) während des Aufweitstauchens
radial nach außen ausweichend verschiebbar ist.
30. Einrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlprofilaufnahmen (21,22) eine Durchführung (27,36) aufweisen, in die das
Hohlprofil (1,43,44) einschiebbar ist und in der von der Rückseite der Aufnahme (21,22)
aus ein mit einem Antrieb versehener Nachschiebestempel (37) fluiddicht verschiebbar
geführt ist.
31. Einrichtung nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nachschiebestempel (37) stirnseitig einen konisch sich verjüngenden Zapfen
(38) aufweist, zwischen dessen Anschrägung und der Durchführungswandung (39) das Hohlprofil
(1,43,44) einklemmbar ist.
32. Einrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlprofilaufnahmen (21,22) zwei entsprechend der Ausgangsform des Hohlprofiles
(1,43,44) konturgleiche Aufnahmeabschnitte aufweisen, wobei ein erster dem Werkzeugteil
(9) zugewandter Abschnitt einen um ein geringes Spiel größeren Querschnitt aufweist
als die Ausgangsform des Hohlprofiles (1,43,44) und wobei der zweite sich an den ersten
rückseitig mit einem Zentrierkonus (35) unmittelbar anschließende Abschnitt einen
kleineren Querschnitt als die Ausgangsform besitzt.
33. Einrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlprofilaufnahme (21,22) ein mit dem Antrieb (23) der Aufnahme (21,22) verbundenes
und mit einer zentralen Durchführung (27) versehenes Führungsgehäuse (25) und eine
in diesem koaxial angeordnete zwischen zwei Anschlägen axial verschiebbar geführte
Hülse (26) beinhaltet, welche das Führungsgehäuse (25) zum Werkzeugteil (9) hin einenends
durchragt und anderenends im Führungsgehäuse (25) druckbelastet ist.
34. Einrichtung nach Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchführung (27) des Führungsgehäuses (25) bezüglich der Ausgangsform des
Hohlprofiles (1,43,44) konturgleich ist, jedoch einen kleineren Querschnitt aufweist,
und daß die Hülse (26) eine Durchführung (36) für das Hohlprofil (1,43,44) besitzt,
die bezüglich der Ausgangsform des Hohlprofiles (1,43,44) ebenfalls konturgleich ist,
jedoch einen um ein geringes größeren Querschnitt aufweist.
35. Einrichtung nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Nachschiebestempel (37) ein Fluidkanal ausgebildet ist, der einerseits über
den Hochdruckfluidanschluß mit der Fluidhochdruckerzeugungsanlage verbunden ist und
andererseits in die Hohlprofilaufnahme (21,22) derart mündet, daß das eingeschobene
Hohlprofil (1,43,44) mit dem Druckfluid befüllbar und mit Hochdruck beaufschlagbar
ist.
36. Einrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung ein erstes der Ausbildung des Differentialgehäuses zugeordnetes
und ein zweites der Ausbildung der Achshälften (46,47) zugeordnetes Innenhochdruck-Umformwerkzeug
umfaßt, wobei die Gravur des Werkzeugteils des ersten Umformwerkzeuges entsprechend
der Endform des auszubildenden Differentialgehäuses ausgestaltet ist, wobei die Gravur
des Werkzeugteils des zweiten Umformwerkzeuges als Doppelkonus ausgebildet ist, dessen
Mittendurchmesser zumindest annähernd dem Durchmesser der Durchführung des Werkzeugteils
des ersten Umformwerkzeuges entspricht, wobei die Hohlprofilaufnahmen und die Durchführungen
des Werkzeugteils des ersten Umformwerkzeuges entsprechend dem größeren Durchmesser
des umzuformenden Hohlprofiles (43) im Durchmesser größer bemessen sind als die des
zweiten zum Umformen eines Hohlprofiles (44) kleineren Durchmessers dienenden Umformwerkzeuges.
37. Einrichtung nach Anspruch 36,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung eine Trennvorrichtung, mittels der der hergestellte Doppelkonus
unter Ausbildung der Achshälften (46,47) mittig trennbar ist, und eine Fügevorrichtung
zur Verbindung der durch die Trennung erzeugten Achshälften (46,47) mit dem ausgeformten
Differentialgehäuseteil (4) beinhaltet.
38. Einrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung ein einziges Umformwerkzeug aufweist, in dem das Achsgehäuse aus
einem einzigen Hohlprofil (1) herstellbar ist.
39. Einrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Öffnung im abgeplatteten
Bereich des ausgeformten Differentialgehäuseteils (4) zum Einbau eines Differentials
beinhaltet.
40. Einrichtung nach Anspruch 39,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung eine Fügevorrichtung beinhaltet, mit der im Falle einer einzigen
Abplattung an der gebildeten Öffnung in diese umgebender Weise ein Gewindering (7)
zur Anbringung des Differentials befestigbar ist.
41. Verfahren nach Anspruch 39,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung Fügevorrichtungen beinhaltet, mit denen im Falle zweier gegenüberliegender
Abplattungen an einer der Öffnungen ein diese umgebender Gewindering (7) zur Anbringung
des Differentials befestigbar und im Bereich der anderen Öffnung ein als separates
Bauteil ausgeführter bauchiger Deckel (5) anbringbar ist, der die Öffnung verschließt.