[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen eines Dekors auf zumindest
einen Gegenstand mit einem Becken, in dem eine Flüssigkeit enthalten ist, auf der
das Dekor, gegebenenfalls auf einem abstützenden Film, schwimmt.
[0002] Aus der US-A-4,010,057 (entsprechend DE-A-25 34 640) sind ein solches Verfahren und
eine entsprechende Vorrichtung bekannt.
[0003] Die US-A-4,348,246 und die US-A-4,388,866 beschreiben ähnliche Transfer-Drucktechniken,
wobei der Film mit dem zu übertragenden Dekor auf eine Granulatschicht bzw. eine deformierbare
Schicht aus Stiften aufgelegt wird.
[0004] Die US-A-4,436,571 beschreibt einen Transferdruck der eingangs genannten Art, bei
dem der zu bedruckende Gegenstand in bestimmter Weise in die Flüssigkeit mit dem darauf
schwimmenden Dekor eingetaucht wird, nämlich in einer kontinuierlichen Bewegung schräg
nach unten in Richtung der Strömung und danach schräg nach oben, ebenfalls in Richtung
der Strömung der Flüssigkeit.
[0005] Die US-A-4,407,881 (entsprechend DE-A-32 19 992) beschreibt für den eingangs genannten
Transferdruck eine besondere Ausgestaltung des Stützfilms, der eine hydrophile, deformierbare
Schicht aufweist, die durch Absorption von Wasser anschwellen kann, und eine weitere
Schicht, die über die hydrophile Schicht gelegt ist und die für Wasser unterschiedlich
durchlässig ist, so daß die hydrophile Schicht mehr oder weniger stark expandiert.
[0006] Die US-A-4,229,239 beschreibt eine besondere Ausgestaltung der eingangs genannten
Transfer-Drucktechnik, bei der das Dekor vor dem Transfer mittels eines Lösungsmittels
vorbereitet wird, damit es sich bei der Übertragung auf den Gegenstand leichter vom
abstützenden Film löst. Diese Aktivierung des Dekors (Druckmusters; pattern) erfolgt
beim genannten Stand der Technik unmittelbar vor Aufbringung des Films mit dem Dekor
auf die freie Wasseroberfläche. Auf der Wasseroberfläche kann sich der das Dekor abstützende
Film auflösen, so daß das Dekor alleine (ohne den Film) auf der Wasseroberfläche schwimmt
und durch anschliessendes Eintauchen des zu dekorierenden Gegenstandes auf diesen
Gegenstand aufgebracht wird.
[0007] Die US-A-4,231,829 beschreibt eine Weiterbildung der eingangs genannten Transfer-Drucktechnik
dahingehend, daß dem das Dekor auf der Flüssigkeit abstützenden PVA-Film oder dem
Wasser selbst Borsäure oder ein Salz davon zugesetzt wird, um den Übertragungsvorgang
zu fördern.
[0008] Auch die US-A-4,269,650 beschreibt den Zusatz eines Lösungsmittels, um das Ablösen
des Dekors vom stützenden Film zu erleichtern.
[0009] Bei dem vorstehend genannten Stand der Technik wird der zu dekorierende Gegenstand
zweidimensional in einer Hauptbewegungsebene bewegt. Die Hauptbewegungsebene ist dadurch
definiert, daß sie von folgenden Vektoren aufgespannt wird: Dem der Fließrichtung
der Flüssigkeit entsprechenden Vektor und einem senkrecht (normal) zur Flüssigkeitsoberfläche
stehenden Vektor. Der Gegenstand wird beim Stand der Technik in dieser Ebene bewegt.
Der Eintauchvorgang erfolgt dabei so, wie oben anhand der US-A-4,436,571 beschrieben
ist, also in einer Zacken-förmigen Bewegung, wobei der Winkel einstellbar ist. Mit
dieser bekannten Technik ist das Dekorieren von Gegenständen, die eine relativ komplizierte
Gestalt haben, sehr schwierig und häufig mit aufwendigen Tests ("trial and error")
verbunden. Es ist schwierig, die Bewegung des Gegenstandes beim Tauchvorgang genau
abzustimmen auf die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit bzw. die Bewegung des
auf der Flüssigkeit schwimmenden Dekor-Films und es ist überdies schwierig, die Expansion
des Dekors auf der Flüssigkeit genau in bezug auf die Erfordernisse des Gegenstandes
und dessen Tauchbewegung einzustellen. Der Prozeß enthält beim Stand der Technik zu
viele ungesteuerte Parameter, um eine effektive Dekorierung zu ermöglichen mit exakten
Ergebnissen, d.h. einer Aufbringung des Dekors auf den Gegenstand in genau der gewünschten
Geometrie.
[0010] Aus der nicht vorveröffentlichten europäischen Patentanmeldung 96118791.1 ist eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, bei der mittels eines Roboters der
zu dekorierende Gegenstand beim Tauchen so bewegt wird, daß seine Bewegung auch Komponenten
quer zu seiner Hauptbewegungsebene hat. Die Hauptbewegungsebene ist oben definiert.
Auch die vorliegende Erfindung macht sich diese Erkenntnis zunutze, d.h. sie sieht
vor, daß in der Regel der zu dekorierende Gegenstand beim Tauchen so bewegt wird,
daß seine Bewegung auch Komponenten quer zu seiner Hauptbewegungsebene hat, d.h. der
Gegenstand wird nicht zur zweidimensional sondern dreidimensional durch die Flüssigkeit
bewegt.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Vorrichtung
so auszugestalten, daß eine Vielzahl von Gegenständen mit hohem Durchsatz und hoher
Dekorierqualität durch das Becken geführt werden können.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Lösung dieses Problems sieht vor, daß die Vorrichtung
eine Palette aufweist, an der der zu dekorierende Gegenstand befestigbar ist und deren
Neigung zur Horizontalebene mit zumindest zwei höhenverstellbaren Armen einstellbar
ist.
[0013] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Arme jeweils in Richtung
ihrer Längsachse vertikal höhenverstellbar sind.
[0014] Ein besonders einfacher Palettenwechsel ergibt sich dann, wenn die Palette an den
unteren Enden der Arme abnehmbar befestigbar ist.
[0015] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Palette so
an den Armen gelenkig befestigbar ist, daß der Winkel zwischen der Palettenebene und
der vertikalen Längsachse der Arme einstellbar ist.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Arme von einem
Schlitten abgestützt sind, der auf einer Schiene in Längsrichtung des Beckens verschiebbar
ist.
[0017] Ein besonders hoher Durchsatz an zu dekorierenden Gegenständen wird dadurch erreicht,
daß auf zwei Seiten des Beckens jeweils ein Schlitten mit Armen in Längsrichtung des
Beckens verschiebbar ist.
[0018] Eine andere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Palette mittels
einer Saugeinrichtung lösbar an den Armen befestigbar ist.
[0019] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß eine Einrichtung vorgesehen
ist, mit der der Winkel zwischen der Palettenebene und der Hauptbewegungsebene des
Gegenstandes einstellbar ist. Mit dieser Einrichtung, die bevorzugt als Motor am Schlitten
fest angeordnet ist, läßt sich also die Palette mit den daran befestigten, zu dekorierenden
Gegenständen um eine Drehachse schwenken, die in der Hauptbewegungsebene liegt. Dies
ergibt eine dreidimensionale Bewegung der Gegenstände.
[0020] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- schematisch von der Seite eine Vorrichtung zum Aufbringen eines Dekors auf einen Gegenstand;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines stromauf gelegenen Abschnittes der Vorrichtung gemäß Fig.
1 mit der Wassereinspeisung;
- Fig. 4
- schematisch eine Düse zur Erzeugung einer Wasserströmung in einstellbarer Richtung;
- Fig. 5
- schematisch einen zu dekorierenden Gegenstand mit auf der Wasseroberfläche schwimmendem
Film mit Dekor;
- Fig. 6
- schematisch eine Schiene mit einem darauf angeordneten Schlitten in mehreren Betriebsstellungen;
- Fig. 7
- einen Schnitt der Vorrichtung gemäß Fig. 6 entlang der Linie I-II von Fig. 6;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht der Vorrichtung, wobei Bauteile gemäß Fig. 6 und Fig. 1 zusammen
dargestellt sind;
- Fig. 9
- eine Stirnansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Aufbringen
eines Dekors mit zwei Becken und vier Schienen zum Transport von jeweils einem Schlitten,
mit dem eine Palette durch das Becken bewegbar ist; und
- Fig. 10
- einen Schlitten auf einer Schiene mit höhenverstellbaren Armen in vergrößerter Darstellung.
[0021] Fig. 1 zeigt rechts ein Gehäuse 10, in dem ein bedruckter Film über Walzen einem
Becken 12 zugeführt wird. Die chemische und physikalische Struktur des Filmes als
solchem ist nicht Gegenstand dieser Erfindung und auch nicht die chemische und physikalische
Struktur des auf den Film aufgetragenen Dekors. Insoweit kann auf den eingangs genannten
Stand der Technik verwiesen werden.
[0022] Das Gehäuse 10 und das Wasserbecken 12 stehen auf einem gemeinsamen Fundament 14,
welches die gesamte Anlage weitestgehend unbeeinflußt von äußeren mechanischen Störeinflüssen
abstützt.
[0023] Der mit dem Dekor auf seiner oberen Seite bedruckte Film wird über eine Filmzuführung
16 in Form eines schräg verlaufenden Förderbandes vom Gehäuse 10 zur Oberfläche des
Wassers im Becken 12 geführt. Das Förderband der Filmzuführung 16 läuft über Walzen
18, 20.
[0024] Das Wasser strömt in Fig. 1 von rechts nach links durch das Becken 12. Hierzu ist
eine Pumpe 22 vorgesehen, die einen Wasserkreislauf aufrechterhält. Eine Leitung 24
führt von der Pumpe 22 in einen Hohlraum 30, in dem das Wasser entlang einer Stauwand
28 auf eine Höhe gepumpt wird, die über der Oberfläche des Wassers im Becken 12 liegt.
Vom Wasserzufluß 26 am oberen Ende des Hohlraumes 30 über der Staumauer 28 fällt also
das Wasser nach unten, wobei der Hohlraum 30 vollständig mit Wasser gefüllt ist. In
Fig. 3 ist der Strömungsweg des Wassers näher dargestellt und es wird weiter unten
auch die Einspeisung des Wassers in das Becken 12 genauer beschrieben.
[0025] Auf seitlichen Führungsbändern 32, 32a (vgl. auch Fig. 2) wird der über die Filmzuführung
16 aufgelegte, mit dem Dekor versehene Film 50 in Strömungsrichtung (in den Figuren
von rechts nach links) vorgeschoben. Die nur seitlich angeordneten Führungsbänder
32, 32a (vgl. Fig. 2) laufen über Rollen 34, 36, die sich über die ganze Breite der
Vorrichtung erstrecken. Die Rolle 36 hat im Zusammenwirken mit einer in Strömungsrichtung
dahinter angeordneten weiteren Rolle 42, die sich ebenfalls über die gesamte Breite
der Vorrichtung erstreckt (vgl. Fig. 2), eine zusätzliche Funktion, nämlich die Abtrennung
von Film- und Dekorresten von sauberem Wasser im Kreislauf. Wie dem Fachmann bekannt
ist, wird der zu bedruckende Gegenstand 40 etwa an der mit einem Pfeil markierten
Stelle von oben herab in das Wasser im Becken 12 eingetaucht. Dabei schwimmt auf der
Oberfläche des Wassers, etwa in Höhe der seitlichen Führungsbänder 32, 32a, der Film
mit dem Dekor. Das Dekor ist auf der Oberseite des Films aufgebracht. Fig. 5 zeigt
schematisch das Eintauchen des Gegenstandes 40 in die Flüssigkeit, auf der der abstützende
Film 50 und das Dekor 51 schwimmen. Dabei legt sich das Dekor 51 dreidimensional um
den Gegenstand 40 und bleibt an diesem haften. Dabei kann der Film 50 bereits vor
dem Eintauchvorgang sich weitgehend, wenn nicht gar vollständig, im Wasser aufgelöst
haben, so daß der Gegenstand 40 direkt von oben in das auf der Flüssigkeit schwimmende
Dekor 51 eingedrückt wird und der Übertragungsvorgang aufgrund des Flüssigkeitsdruckes
stattfindet. Mit dieser Technik können komplizierte dreidimensionale Gegenstände maßstabsgetreu
bedruckt werden. Bei diesem Prozeß verbleiben im strömenden Wasser Reste des Films
und des Dekors, die nicht weiter verwendet werden können. Zum Beispiel wird im Stand
der Technik ein Film aus PVA (Polyvinylalkohol) verwendet, der in Wasser mehr oder
weniger löslich ist.
[0026] Bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung der Rollen 36 und 42 ist zwischen den Rollen
ein schmaler Spalt 44 freigelassen. Über die Rolle 36 geförderte Filmreste und Dekorreste
gelangen auf die Rolle 42 und werden durch die Drehung dieser Rolle weitergefördert
und gelangen zu einem Filter 46, der die Film- und Dekorreste vom Wasser abscheidet
und gereinigtes Wasser im Kreislauf zurück zur Pumpe 22 abgibt. Durch den feinen Spalt
44 zwischen den Rollen 36 und 42 tritt relativ sauberes Wasser zurück in untere Bereiche
des Beckens 12.
[0027] Die Figuren 2 und 3 zeigen die Vorrichtung schematisch von oben und von der Seite.
Fig. 3 illustriert Einzelheiten der Einspeisung des Wassers in das Becken. Wie oben
bereits anhand der Fig. 1 ausgeführt wurde, steigt das Wasser im Hohlraum 30 über
die Stauwand 28 und fällt von dort abwärts in das Becken 12. Unterhalb der Stauwand
28 ist eine Öffnung 64 vorgesehen, durch die überschüssiges Wasser direkt in das Becken
12 eintreten kann.
[0028] In Fig. 3 ist der Weg des Wassers über die Stauwand 28 mit einer durchgezogenen Linie
48 schematisch dargestellt. Danach wird das Wasser durch einen Zwischenraum zwischen
zwei drehenden Walzen 60, 62 in das Becken eingespeist. Die beiden Walzen 60, 62 sind
vertikal übereinander angeordnet und in Richtung des Pfeils P vertikal einstellbar.
Zumindest eine der Walzen, insbesondere die untere Walze, hat einen Drehantrieb, bevorzugt
beide Walzen. Die Drehgeschwindigkeit der Walzen ist so, daß das Wasser entsprechend
dem Pfeil 56 gefördert wird. Der Pfeil 56 markiert auch die Oberfläche des Wassers
im Becken 12. In Fig. 3 rotiert also die untere Walze 60 gegen den Uhrzeigersinn,
und die obere Walze 62 rotiert im Uhrzeigersinn. Durch Einstellung der Walzen 60,
62 in ihrer vertikalen Höhe, Einstellung ihres Abstandes voneinander und der Drehgeschwindigkeit
läßt sich der Zufluß des Wassers in das Becken optimal steuern. Bevorzugt werden die
Walzen 60, 62 mit glatter Oberfläche ausgeführt, zum Beispiel in Edelstahl. Zum Beispiel
kann der Abstand der beiden Walzen, in Abhängigkeit von den Erfordernissen des zu
bedruckenden Gegenstandes, etwa bei 1cm liegen. Durch den Abstand wird die Menge des
eingespeisten Wassers gesteuert. Durch die Drehgeschwindigkeit der Walzen (hauptsächlich
der unteren Walze 60) kann die Strömungsgeschwindigkeit an der Oberfläche 56 im Becken
12 beeinflußt werden.
[0029] Mittels eines Sensors (im Einzelnen nicht dargestellt) wird kontinuierlich der Pegel
des Wassers im Becken 12 gemessen und es werden eventuell auftretende unerwünschte
Wellen ermittelt. Diese Information wird an einen alle einstellbaren Bauteile steuernden
Computer gegeben, der sie entsprechend auswertet. Zum Beispiel kann bei Auftreten
von Wellen der Computer die Drehung, Stellung und den Abstand der Walzen 60, 62 ändern,
um das Auftreten von Wellen zu verhindern und die Wasseroberfläche ruhig zu halten.
[0030] Der von der Filmzuführung 16 herabgleitende Film 50 mit dem aufgedruckten Dekor gelangt
etwa an der Stelle 54 auf die Wasseroberfläche im Becken 12. Dort schwimmt er auf
der Oberfläche und wird mit der Strömung mitgeführt.
[0031] Unterhalb der Wasseroberfläche 56 sind im Becken mehrere Düsen 52 angeordnet, mit
denen Strömungen im Wasser in verschiedenen Richtungen erzeugbar sind. Fig. 4 zeigt
die Düsen schematisch in vergrößerter Darstellung sowie ihre wahlweise Positionierung
im Raum zur Veränderung von Strömungsrichtungen in Abhängigkeit von der gewünschten
Formung des Films entsprechend dem zu bedruckenden Gegenstand. Gemäß der Draufsicht
von Fig. 2 sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel 3 x 4 (12) Düsen so positioniert,
daß praktisch an jeder beliebigen Stelle der Oberfläche 56 des Wassers gewünschte
Strömungen erzeugbar sind. Die Düsen 52 geben also eine Wasserströmung nach oben oder
schräg nach oben ab, um an der Oberfläche den dehnbaren und komprimierbaren Film mitsamt
dem Dekor in der gewünschten Weise zu dehnen bzw. zu verdichten. Im Bereich 50a (Fig.
2) wird also der auf der Oberfläche 56 des Wassers im Becken schwimmende Film entsprechend
den Anforderungen des zu bedruckenden Gegenstandes (nicht gezeigt) gedehnt oder verdichtet.
Fig. 4 zeigt rechts schematisch die Einstellbarkeit der Strömungsrichtung mittels
einer Düse 52, deren Achse 70, welche die Strömungsrichtung definiert, geneigt zur
Wasseroberfläche einstellbar ist.
[0032] In Fig. 1 ist eine Pumpe 66, die das Wasser durch die Düsen 52 treibt, schematisch
dargestellt, und oberhalb der Pumpe sind sechs Pfeile angedeutet, die die einzelnen
Düsen symbolisieren.
[0033] Im Bereich 50b hat der Film mit dem Dekor weitestgehend seine gewünschte (gedehnte
bzw. verdichtete) Form erreicht und wird über mehrere Walzen 38 stromab gefördert.
Die Walzen 38 sind in ihrer Höhe so einstellbar, daß sie mit ihrer Oberkante etwa
mit der Wasseroberfläche 56 fluchten. Die Walzen 38 dienen zum einen der Beruhigung
der Wasseroberfläche und zum anderen dem Vorschub des Films. Sie sind bevorzugt mit
glatter Oberfläche, zum Beispiel aus Edelstahl, ausgebildet. Die Walzen haben bevorzugt
jeweils einen Drehantrieb und sind hinsichtlich der Drehgeschwindigkeit und Höhe einstellbar.
Mit den Walzen 38 kann die Oberfläche des Wassers insbesondere stromab (links) ruhig
gehalten und auch der Vorschub des Films stabilisiert werden. Bei Bedarf (in Abhängigkeit
vom zu bedruckenden Gegenstand) kann mittels der Walzen 38 auch die Vorschubgeschwindigkeit
des Films gegenüber der Strömungsgeschwindigkeit des Wassers schneller oder langsamer
eingestellt werden. Ersteres ist insbesondere dann ratsam, wenn der zu bedruckende
Gegenstand sehr tief in das Becken eingetaucht werden muß oder auch, wenn der Gegenstand
schnell eingetaucht werden muß. Eine Erhöhung der Vorschubgeschwindigkeit des Films
relativ zur Strömungsgeschwindigkeit des Wassers verhindert dann ein Reißen des Films.
[0034] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei Walzen 38 vorgesehen, die zylinderförmig
sind und jeweils unabhängig voneinander hinsichtlich vertikaler Position, Drehgeschwindigkeit
und horizontalem Abstand einstellbar sind. Mit den Walzen 38 kann das Einspeisen des
Dekor-Films 50 in den Druckbereich gesteuert werden.
[0035] Die Figuren 6 bis 10 zeigen Einzelheiten einer Vorrichtung, die zusammen mit einem
Becken gemäß den Figuren 1 bis 5 und den zugehörigen Bauteilen verwendbar ist. Die
in den Figuren 6 bis 10 gezeigten Einrichtungen dienen dazu, einen oder mehrere Gegenstände,
die mit der beschriebenen Technik zu dekorieren sind, in möglichst kurzer Zeit und
mit guter Dekorqualität durch das Becken zu bewegen, und zwar möglichst so, daß durch
die Bewegung die Strömung des Wassers wenig gestört wird und auch die Erzeugung von
Wellen auf der Wasseroberfläche weitestgehend reduziert ist.
[0036] Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung entsprechend Fig. 1, wobei jedoch
das Becken 12 nur schematisch dargestellt ist und die anderen, oben beschriebenen
Baugruppen, die der Erzeugung der Wasserströmung dienen sowie dem Aufbringen des Dekors
auf die Wasseroberfläche, weggelassen sind. Die in Fig. 6 dargestellten Baugruppen
dienen dem Transport von Gegenständen durch das Becken 12 in der oben beschriebenen
Weise. In Fig. 6 ist die Strömungsrichtung des Wassers mit dem Pfeil "F" angedeutet
(also umgekehrt wie in Fig. 1, wo die Strömung von rechts nach links geht) und die
Bewegungsrichtung des Gegenstandes durch das Becken ist durch den Pfeil "M" angedeutet
(also ebenfalls umgekehrt als in Fig. 1, wo der Gegenstand von links nach rechts bewegt
wird).
[0037] Eine Schiene 70 erstreckt sich neben dem Becken oberhalb von dessen Oberkante. Fig.
7 zeigt einen Schnitt entlang der Linie I-II der Fig. 6. Aus den Figuren 6 und 7 ergibt
sich, daß auf beiden Seiten des Beckens Schienen 70, 70' verlaufen. Die Schienen sind
auf Stützen 72, 74, 74' abgestützt, erstrecken sich also horizontal (waagerecht).
[0038] Auf jeder Schiene 70, 70' ist zumindest ein Schlitten 76 angeordnet. Der Schlitten
76 gleitet auf der Schiene 70 in Längsrichtung des Beckens, in Fig. 6 also von links
nach rechts und umgekehrt und in Fig. 7 senkrecht zur Zeichnungsebene. Fig. 6 zeigt
einen Schlitten 76 in fünf verschiedenen Betriebsstellungen a, b, c, d und e. In Fig.
6 strömt die Flüssigkeit in Richtung des Pfeils "F", also von links nach rechts und
eine Palette 80 wird in der gezeigten Weise von rechts nach links bewegt. Die Palette
80 wird auf einem Förderband 78 zugeführt und dort vom Schlitten 76 in der Stellung
a) aufgenommen. Hierzu weist der Schlitten 76 Arme 84, 86 auf, die in Richtung des
Pfeiles P
1 in ihrer vertikalen (lotrechten) Höhe einstellbar sind. Zur vertikalen Höheneinstellung
gleiten die Arme 84, 86 in Führungen 88, 90. Einzelheiten des motorischen Antriebs
dieser Höhenverstellung sind in Fig. 6 nicht dargestellt. An den unteren Enden der
Arme 84, 88 sind Kugelgelenke (vgl. Fig. 7, Bezugszeichen 95) angeordnet, mit denen
die Saugstutzen 94 stufenlos in allen Richtungen verschwenkbar sind, wie ein Vergleich
der Betriebszustände a) und b) von Fig. 6 zeigt. Zur Aufnahme einer auf dem Förderband
78 aufliegenden Palette 80 werden die beiden Saugstutzen 94 entsprechend dem Pfeil
P
1 nach unten bewegt und eine Vakuumpumpe wird betätigt, um ein Vakuum zu erzeugen,
mit dem die Saugstutzen 94 die Palette aufnehmen. An der Palette sind mehrere Gegenstände
(nicht im einzelnen dargestellt) abnehmbar befestigt, die zu dekorieren sind. Eine
Palette 80 ermöglicht also die gleichzeitige Dekorierung einer Vielzahl von Gegenständen.
[0039] Zur Dekorierung wird die Palette 80 in der bereits oben prinzipiell beschriebenen
Weise durch das Becken 12 mit dem darauf schwimmenden Dekor-Film geführt. Die Bewegungsabfolge
ist in Fig. 6 gezeigt. Wie der Betriebszustand b) zeigt, sind die Arme 84, 86 unabhängig
voneinander in ihrer vertikalen Höhe einstellbar, und zwar durch Verschiebung entlang
ihrer Längsachse in den Führungen 88, 90. Im Betriebszustand b) wird der Arm 86 in
bezug auf den Arm 84 abgesenkt, was durch die Pfeile P
2 und P
3 angedeutet ist. Dabei ändert sich der horizontale Abstand der Arme 84, 86, weshalb
die Führungen 88, 90 auf dem Schlitten 76 in horizontaler Richtung gleiten können.
Der Schlitten 76 gleitet insgesamt auf der Schiene 70. Im Betriebszustand c) ist die
Palette 80 mit den daran befestigten, zu dekorierenden Gegenständen in die Flüssigkeit
im Becken 12 eingetaucht und der oben beschriebene Dekoriervorgang findet im einzelnen
statt. Betriebszustand d) zeigt das Auftauchen der Palette 80 aus dem Becken 12, wobei
die Pfeile P
6 und P
7 die entsprechende Vertikalbewegung der Arme 84, 86 andeuten. Die Palettenebene E
der Palette 80 kann also aufgrund der beschriebenen Vertikalverstellung der Arme 84,
86 in bezug auf die vertikale Achse (zum Beispiel entsprechend den Achsen P
6, P
7 etc.) eingestellt werden, was in Fig. 6 durch den Winkel β dargestellt ist. Der Winkel
zwischen der Palettenebene E und der Horizontalebene ist mit α bezeichnet. Nach dem
Dekoriervorgang wird die Palette 80 auf einem Förderband 82 abgelegt und der Schlitten
76 kann wieder neben dem Becken 12 zurück zum Förderband 78 fahren, um eine neue Palette
mit zu dekorierenden Gegenständen aufzunehmen.
[0040] Wie sich aus Fig. 7 ergibt, sind bei diesem Ausführungsbeispiel auf beiden Seiten
des Beckens 12 jeweils Schienen, 70, 70' vorgesehen, auf denen jeweils ein Schlitten
76, 76' in Längsrichtung des Beckens 12 gleitet, also in Fig. 7 senkrecht zur Zeichnungsebene.
Mit einer solchen Anordnung von zwei Schlitten auf beiden Seiten des Beckens läßt
sich der Durchsatz und damit die Dekorierleistung der Anlage wesentlich erhöhen, da
die Schlitten zueinander in Längsrichtung des Beckens versetzt (in Fig. 7 senkrecht
zur Zeichnungsebene) angeordnet werden können, d.h. die Schlitten bewegen nacheinander
jeweils eine Palette durch das Becken 12 (in Fig. 6 kann man sich zum Beispiel in
der Betriebsstellung b) den in Fig. 7 links gezeichneten Schlitten 76' vorstellen
und in der Stellung c) den in Fig. 7 rechts gezeichneten Schlitten 76).
[0041] Fig. 8 zeigt die gesamte Anlage einschließlich des oben anhand der Figuren 1 bis
5 erläuterten Beckens und der Einrichtungen zum Zuführen und Steuern des Dekor-Films
auf der Flüssigkeitsoberfläche des Beckens 12. In Ergänzung zu den Figuren 6 und 7
zeigt Fig. 8 auch, daß die Palette 80 mittels eines Motors 76 und eines Riemens 78
um eine Achse 100 drehbar ist. Der Riemen 98 überträgt also die Drehung des Motors
96 auf die Palette 80, so daß die bei der Drehachse 100 durch einen Pfeil dargestellte
Drehung ermöglicht ist. Diese Drehung ermöglicht, daß der Winkel zwischen der Palettenebene
E und der oben definierten Hauptbewegungsebene H einstellbar ist. In Fig. 8 ist ein
einziger, relativ großer Gegenstand 40 mittels einer Vielzahl von Saugstutzen 94 an
der Palette 80 befestigt. Fig. 8 zeigt rechts einen weiteren Schlitten 76a mit entsprechenden
Armen 84a, 86a und einem Gegenstand 40a, der auf einer Palette 80a mittels Saugstutzen
94a lösbar befestigt ist.
[0042] In den Figuren sind einander entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen,
gegebenenfalls durch einen Strich oder einen kleinen Buchstaben unterschieden.
[0043] Fig. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit zwei Becken 12, 12a und einem dazwischen
angeordneten Förderband 104. Die Fig. 9 ist ein Schnitt senkrecht zur Längsachse (Strömungsrichtung)
der Becken 12, 12a. Die Hauptbewegungsebenen H bzw. Ha stehen also senkrecht zur Zeichnungsebene
von Fig. 9. An jedem der Arme 84, 84a, 84b, 84c, sind jeweils Querarme 102 mit einer
Mehrzahl von Saugstutzen 94 angebracht. Mit den Saugstutzen 94 können Paletten oder
auch einzelne Gegenstände 40 wahlweise angesaugt werden und in der oben beschriebenen
Weise durch die Becken 12 geführt werden. Die Schlitten 76 gleiten auf Schienen 70,
70a, 70b, 70c. Weiterhin sind horizontale Träger 92 vorgesehen, die in bezug auf die
Schlitten 76 bewegbar sind, gegebenenfalls auch verschwenkbar. Mit derartigen Armen
lassen sich die mit den Saugstutzen 94 versehenen Querarme 102 jeweils zwischen dem
Förderband 104 und dem zugehörigen Becken bewegen.
[0044] Fig. 9 zeigt auch die Verschwenkbarkeit der Querarme 102 gemäß dem Pfeil A
1, d.h. der Winkel zwischen der Hauptebene einer durch ein Becken 12, 12a geführten
Palette oder eines langgestreckten Gegenstandes 40 und der Horizontalen läßt sich
durch Kippen gemäß dem Pfeil A
1 verändern. Diese Winkelveränderung ergänzt die in Fig. 6 gezeigte Winkelveränderung,
bei der die Palettenebene in bezug auf die Vertikalachse verändert wird.
[0045] Fig. 9 zeigt auch einen Tisch 106, auf dem die zu dekorierenden Gegenstände wahlweise
ablegbar sind.
[0046] Fig. 10 zeigt in vergrößerter Darstellung Einzelheiten eines Schlittens 76, der auf
einer Schiene 70 in der beschriebenen Weise gleitet. Die Führungen 88, 90 sind auf
Stangen 110, 112 horizontal verschiebbar (die Horizontalebene ist durch den Pfeil
H
o angedeutet). Neben der vertikalen Höhenverstellung der Arme 84, 86 entsprechend dem
Pfeil P
1 kann auch der horizontale Abstand D der beiden Arme 84, 86 eingestellt werden, und
zwar mittels eines Getriebes 108. Die Antriebsmotore sind im einzelnen nicht dargestellt
und brauchen auch nicht erläutert zu werden.
1. Vorrichtung zum Aufbringen eines Dekors (51) auf zumindest einen Gegenstand (40) mit
einem Becken (12), in dem eine Flüssigkeit enthalten ist, auf der das Dekor (51),
gegebenenfalls auf einem abstützenden Film (50), schwimmt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung eine Palette (80) aufweist, an der der zu dekorierende Gegenstand
(40) befestigbar ist und deren Neigung (α) zur Horizontalebene mit zumindest zwei
höhenverstellbaren Armen (84, 86) einstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Arme (84, 86) jeweils in Richtung ihrer Längsachse (P2, P3) vertikal höhenverstellbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Palette (80) an den unteren Enden der Arme (84, 86) abnehmbar befestigbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Palette (80) so an den Armen (84, 86) gelenkig befestigbar ist, daß der Winkel
(β) zwischen der Palettenebene (E) und der vertikalen Längsachse (P7) der Arme (84, 86) einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Arme (84, 86) von einem Schlitten (76) abgestützt sind, der auf einer Schiene
(70) in Längsrichtung des Beckens (12) verschiebbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf zwei Seiten des Beckens (12) jeweils ein Schlitten (76, 76a) mit Armen (84, 86;
84a, 86a) in Längsrichtung (L) des Beckens (12) verschiebbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Palette (80) mittels einer Saugeinrichtung (84) lösbar an den Armen (84, 86) befestigbar
ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Einrichtung (96) vorgesehen ist, mit der der Winkel zwischen der Palettenebene
(E) und der Hauptbewegungsebene (H) des Gegenstandes (40) einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein am Schlitten (76) abgestützter Motor (96) als Einrichtung vorgesehen ist, mit
der der Winkel zwischen der Palettenebene (E) und der Hauptbewegungsebene (H) des
Gegenstandes einstellbar ist.