[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit
der elektrischen Heizung einer Lambda-Sonde im Abgasrohr einer Brennkraftmaschine
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der DE 41 32 008 A1 bekannt. Dieses
bekannte Verfahren wird auch anhand der schematischen Darstellung nach Fig. 3 der
Zeichnung im folgenden erläutert.
[0003] Grundsätzlich wird mit einer Lambda-Sonde der Sauerstoffgehalt des Abgases bestimmt
und der so ermittelte Wert einer Regeleinrichtung zugeführt, die dazu dient, ein vorgegebenes
Luft-/Kraftstoffverhältnis einzustellen. Die Lambda-Sonde ist nur oberhalb einer minimalen
Betriebstemperatur funktionsbereit. Somit ist die Regelung des Luft-/Kraftstoffgemisches
mittels der Lambda-Sonde erst dann möglich, wenn die Lambda-Sonde ihre Betriebstemperatur
erreicht hat. Nur dann kann ein im Hinblick auf eine niedrige Schadstoffemission optimales
Luft-/Kraftstoffgemisch eingeregelt werden. Um die Emissionswerte gering zu halten,
soll die Betriebstemperatur der Lambda-Sonde möglichst schnell nach dem Start der
Brennkraftmaschine erreicht werden. Daher wird ein Aufheizen der Lambda-Sonde durch
eine elektrische Heizung beschleunigt. Im Sinne einer geringen Schadstoffemission
ist es daher erforderlich, die Funktionsfähigkeit der Lambda-Sonden-Heizung zu überprüfen.
Es ist bekannt, daß sich durch Alterung der elektrische Widerstand einer derartigen
Heizung mit der Zeit ändert.
[0004] Zur Überprüfung der Lambda-Sonden-Heizung wird daher bei dem bekannten Verfahren
nach der DE 41 32 008 A1 bei Erreichen einer vorgegebenen Betriebstemperatur der temperaturabhängige
elektrische Widerstand der Lambda-Sonden-Heizung gemessen. Hierzu wird beispielsweise
eine Vorrichtung verwendet, die auch in Fig. 3 schematisch dargestellt ist. Die Lambda-Sonden-Heizung
ist in Form eines Heizwiderstandes R
L zwischen die Drain-Elektrode eines Feldeffekttransistors T1 (oder dem Kollektor eines
Bipolartransistors) und den Pluspol einer Batterie geschaltet. Die Source-Elektrode
des Feldeffekttransistors T1 (oder der Emitter eines Bipolartransistors) ist über
einen Meßwiderstand R
meß mit dem Minuspol der Batterie bzw. mit Masse verbunden. Ein Steuerausgang des Mikroprozessors
(µP) ist mit der Steuerelektrode des Feldeffekttransistors T1 (oder mit der Basis
eines Bipolartransistors) verbunden. Der Mikroprozessor µP weist noch weitere Ein-
und Ausgänge zur Steuerung unterschiedlicher Funktionen auf. Darüber hinaus ist die
Source-Elektrode des Transistors T1 (oder der Emitter eines Bipolartransistors) über
einen Widerstand R2 oder über einen Operationsverstärker mit dem Eingang eines A/D-Wandlers
verbunden, dessen Ausgang an einen Eingang des Mikroprozessors µP führt. Die Bestromung
des Heizwiderstandes R
L mittels der Batteriespannung U+ wird vorgenommen, wenn der Heizwiderstand R
L über ein Relais R mit der Batterie B verbunden ist und der Mikroprozessor µP durch
Ansteuerung der Steuerelektrode den Transistor T1 gegen Masse durchschaltet. Alternativ
kann der Widerstand R
L unter Einsparung des Relais R auch direkt mit der Batterie B verbunden sein.
[0005] Bei dem aus der DE 41 32 008 A1 bekannten Verfahren werden bei eingeschalteter Heizung,
d. h. bei durchgeschaltetem Transistor T1, die Batteriespannung U+ und die Meßspannung
U
meß, die über den Meßwiderstand R
meß abfällt, erfaßt. Im Zusammenhang mit dem bekannten Wert des Meßwiderstands R
meß wird daraus über den Mikroprozessor µP der Heizwiderstand R
L berechnet (vgl. auch Fig. 3).
[0006] Da der Heizwiderstand der Lambdasonden-Heizung bei Umgebungstemperaturen im Vergleich
zur Betriebstemperatur sehr gering ist, fließt beim Einschalten der Lambdasonden-Heizung
ein sehr hoher Strom. Wird der Meßwiderstand derart dimensioniert, daß bei Betriebstemperatur
eine hinreichend genaue Messung möglich ist, wird in der Aufwärmphase der Lambda-Sonde
im Meßwiderstand eine hohe Leistung in Wärme umgesetzt. In bekannten Regeleinrichtungen,
z. B. Motorsteuergeräten, wird dieses Problem entweder mit einem leistungsmäßig großen
Meßwiderstand oder durch Reduzierung der Leistung mittels Takten des Heizstroms gelöst.
Ein leistungsmäßig großer Meßwiderstand benötigt jedoch eine große Leiterplattenfläche
und ist verhältnismäßig kostenintensiv. Die Reduzierung der Leistung durch Takten
verlängert wiederum in unerwünschter Weise die Zeitdauer bis eine Lambdaregelung möglich
ist.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren eingangs genannter Art derart zu verbessern,
daß auf einen Hochleistungsmeßwiderstand verzichtet wird und dennoch die Zeitdauer
bis zur ordnungsgemäßen Lambdaregelung nicht unnötig verlängert wird.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß wird der elektrische Widerstand der Heizung gemessen, wenn der Heizstrom
ausgeschaltet ist. Dabei wird die Heizung mit einem Meßstrom beaufschlagt, der kleiner
als der Heizstrom ist. Vorzugsweise wird diese Messung des Widerstands vorgenommen,
wenn die Lamda-Sonde ihre Betriebstemperatur erreicht hat.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Heizung im Unterschied
zum Stand der Technik nach der DE 41 32 008 A1, bei dem die Heizung zur Beaufschlagung
mit (Heiz-) Strom gegen Masse geschaltet wird, zur Beaufschlagung mit (Meß- oder Heiz-)
Strom gegen positive Spannung geschaltet. Hierdurch wird die Messung des Widerstandes
der Heizung vereinfacht, da insbesondere der gesamte A/D-Wandler-Bereich ausgenützt
werden kann.
[0011] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Verlustleistung bei der Widerstandsmessung
vermieden, da der Heizwiderstand nicht während der Heizbestromung gemessen wird, sondern
im abgeschalteten Zustand.
[0012] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Schaltung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach einer ersten
Alternative und
- Fig. 2
- eine Schaltung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach einer zweiten
Alternative.
[0013] In der Zeichnung sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen. In Fig.
1 ist im Unterschied zum Stand der Technik (Fig. 3) ein Widerstand R1, durch den ein
Meßstrom I
M vorgegeben wird, parallel zum Transistor T1 geschaltet. Der Heizwiderstand R
L (= zu messender elektrischer Widerstand der Heizung) ist einerseits an der Source-Elektrode
des Transistors T1 (oder am Emitter eines Bipolartransistors) angeschlossen und andererseits
fest gegen Masse geschaltet.
[0014] Ist vorzugsweise eine vorgegebene Betriebstemperatur der Lambdasonde erreicht, wird
in einem ersten Schritt die Heizung ausgeschaltet, d. h. der Transistor T1 gesperrt,
so daß kein Heizstrom I
H mehr fließen kann. Bei geschlossenem Relais R fließt über den Widerstand R1 lediglich
ein kleiner Meßstrom I
M, mit dem auch die Sondenheizung bzw. deren Heizwiderstand R
L beaufschlagt wird. Der Mikroprozessor µP berechnet den Wert des Heizwiderstandes
R
L aus dem Spannungsabfall U
meß über den Heizwiderstand R
L, dem bekannten Wert des Widerstands R1 und der Batteriespannung U+.
[0015] Ergänzend wird darauf hingewiesen, daß die Messung des Heizwiderstandes R
L auch bei jeder anderen Sondentemperatur bzw. auch im Kaltzustand, d.h. im unbeheiztem
Zustand, durchgeführt werden kann.
Da eine bekannte Beziehung zwischen der Sondentemperatur bzw. der Temperatur des Heizwiderstandes
und dem ohmschen Wert des Heizwiderstandes besteht, kann einerseits von dem gemessenen
Heizwiderstand auf die momentan vorliegende Sondentemperatur geschlossen werden, andererseits
jedoch bei bekannter Sondentemperatur der gemessene mit einem zu erwartenden Wert
des Heizwiderstandes verglichen werden. Überschreitet die Differenz dieser Werte einen
bestimmten Schwellwert, wird auf das Vorliegen eines Fehlers geschlossen.
Zur Überwachung der korrekten Funktionsfähigkeit der Heizung kann auch ein vorgegebenerr
Verlauf der ohmschen Werte des Heizwiderstandes über einer bestimmten Zeitspanne mit
einem tatsächlich ermittelten Verlauf verglichen werden.
[0016] Damit die Meßspannung U
meß im gesamten Spannungsbereich des A/D-Wandlers liegt, ist ein Anschluß der Lambdasonden-Heizung
bzw. des Heizwiderstands R
L fest gegen Masse geschaltet, während der andere Anschluß gegen die Batteriespannung
U+ schaltbar ist. Eine zwischen dem Widerstand R2 und dem A/D-Wandler gegen Masse
geschaltete Diode D1 begrenzt die Spannung am A/D-Wandlereingang bei eingeschalteter
Heizung. Wird der Widerstand R2 sehr hochohmig gewählt und ist gleichzeitig der A/D-Wandlereingang
intern ausreichend geschützt, kann die Diode D1 auch entfallen. Durch das in Kraftfahrzeugen
üblicherweise vorhandene Hauptrelais R ist sichergestellt, daß der Meßstrom bei abgestelltem
Fahrzeug ausgeschaltet ist.
[0017] Fig. 2 stellt eine Alternative bezüglich Fig. 1 dar, indem der Widerstand R1 extra
mit einer Meßspannung von 5 V anstatt mit der Batteriespannung U+ beaufschlagt wird.
Üblicherweise ist die Spannung von 5 V die Versorgungsspannung eines Steuergeräts
einer Regeleinrichtung. Gleichzeitig ist üblicherweise die 5 V-Spannung die Referenz
für den A/D-Wandler, wodurch die Spannungsmessung der Batteriespannung U+ entfallen
kann.
[0018] Die Schaltungen nach den Fig. 1 bis 3 sind üblicherweise in Brennkraftmaschinensteuergeräten
integriert, die auch die Regelung eines optimalen Luft-/ Kraftstoffgemisches vornehmen.
[0019] Folgende Bauteilwerte der Schaltungen nach Fig. 1 und Fig. 2 sind besonders vorteilhaft:
R1 = 1 KOhm
R2 = 47 KOhm
RL = 2 Ohm im kalten Zustand
RL = 9 Ohm bei Betriebstemperatur
U+ = 13 V
Auflösung des A/D-Wandlers = 10 Bit
[0020] Durch die erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele kann im Gegensatz zu den im Einsatz
befindlichen Schaltungen auf niederohmige Meßwiderstände (R
meß) hoher Leistung verzichtet werden. Für den Widerstand R1 zur Bestimmung des Meßstroms
I
M kann beispielsweise ein 1%iger SMD-Standardwiderstand der Bauform 1206 verwendet
werden. Dies reduziert die Kosten und spart Platz auf der Leiterplatte, insbesondere
bei Berücksichtigung der Tatsache, daß häufig mehrere Lambda-Sonden pro Steuergerät
geschaltet werden müssen.