[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Zeitsynchronisation von industriellen Anlagen,
Gebäudeleitsystemen und/oder vernetzten Bürosystemen, mit einer Zeitsynchronisationseinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] In verteilten Systemen, wie industriellen Anlagen, Versorgungs- oder Kommunikationseinrichtungen
in Gebäuden oder Büroeinrichtungen ist für bestimmte Prozesse oder zur Fehlerdiagnose
eine zeitliche Synchronisation einzelner Anlagenteile oder Einrichtungen wichtig.
Bei vernetzten Anlagen wird deshalb z. B. ein Zeitstempel über ein Netzwerk mit übertragen.
Bei nicht vernetzten Anlagenteilen werden diese mittels je eines separaten Moduls,
das z. B. als Zusatzteil in einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) ausgebildet
sein kann, synchronisiert. Solche separate Hardwarekonfigurationen sind jedoch vergleichsweise
aufwendig und teuer.
[0003] Demzufolge ist es Aufgabe der Erfindung eine gegenüber bekannten Synchronisationseinrichtungen
kostengünstigere Anordnung zur Synchronisation anzugeben.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zeitsynchronisationseinrichtung
entsprechend dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 ausgebildet ist.
[0005] Bei der Erfindung wird eine Zeitsynchronisationseinrichtung eingesetzt, die mehrere
Anlagenteile synchronisiert, wobei die Anpassung an die entsprechenden Anlagenteile
durch eine entsprechende Parametrierung der Zeitsynchronisationseinrichtung erfolgt.
Somit kann anstelle einer individuellen Hardwareausführung für jede Anlage eine Standard-Zeitsynchronisationseinrichtung
eingesetzt werden, bei der lediglich eingebbare Parameter an die spezielle Anlage,
in der die Zeitsynchronisationseinrichtung eingesetzt wird, angepaßt werden. Eine
derartige Zeitsynchronisationseinrichtung ist deutlich kostengünstiger als die bekannten
Anordnungen mit Zeitsynchronisationseinrichtungen.
[0006] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist die Zeitsynchronisationseinrichtung
zur Langzeitspeicherung der Parametrierung einen programmierbaren Mikrochip auf, insbesondere
ein EEPROM oder ein batteriegepuffertes RAM, auf dem anzupassende Strukturen der Zeitsynchronisationseinrichtung
implementiert sind, und auf dem die anzupassenden Parameter eingestellt werden. Dies
ist eine besonders vorteilhafte und kostengünstige Ausführung der erfindungsgemäßen
Anordnung
[0007] In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Zeitsynchronisationseinrichtung
in einem Gehäuse mit einem Display und einer Tastatur als Dialogeinrichtung integriert,
was einen weiteren Kostenvorteil schafft.
[0008] In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist die Zeitsynchronisationseinrichtung
eine Uhr auf, die über ein externes Signal, insbesondere ein Funksignal, auf die korrekte
Uhrzeit eingestellt wird.
[0009] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Figurenbeschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen und in Verbindung
mit den Patentansprüchen. Im einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- Den Einsatz einer erfindungsgemäßen Zeitsynchronisationseinrichtung in einer Anlagenstruktur,
- Fig. 2
- eine vorteilhafte Struktur einer erfindungsgemäßen Zeitsynchronisationseinrichtung,
- Fig. 3
- ein Ausführungsbeispiel für eine programmierbare Eingangsschnittstelle und
- Fig. 3
- ein Ausführungsbeispiel für eine programmierbare Ausgangsschnittstelle der neuen Zeitsynchronisationseinrichtung.
[0010] Figur 1 zeigt den Einsatz einer erfindungsgemäßen Zeitsynchronisationseinrichtung
1 in einer Anlagenstruktur. Dabei kann es sich um eine industrielle Anlage, ein Gebäudeleitsystem
oder ein vernetztes Bürosystem handeln.
[0011] Die Anlagenstruktur weist vernetzte Anlagenteile 4, 5, 6 sowie nichtvernetzte Anlagenteile
8 und 9 auf. Die vernetzten Anlagenteile 4, 5 und 6 sind über einen Kommunikationsbus
7 eines Netzwerks, z. B. ein LAN (
local
area
network), datentechnisch mit der Zeitsynchronisationseinrichtung 1 verbunden. Die nichtvernetzten
Anlagenteile 8 und 9 stehen über entsprechende Datenleitungen bzw. Verbindungen 10
und 11 mit der Zeitsynchronisationseinrichtung 1 in Punkt-zu-Punktverbindung.
[0012] Die Zeitsynchronisationseinrichtung 1 sendet über die Kommunikationsverbindungen
7, 10 und 11 ein zeitsynchrones Signal an die einzelnen Anlagenteile 4, 5, 6, 8 und
9, z. B. in Form von Impulsfolgen oder in einem Telegramm codiert. Anlagenteile können
dabei auch PC's 4 oder speicherprogrammierbare Steuerungen 5 sein.
[0013] In beispielhafter Ausgestaltung erhält die Zeitsynchronisationseinrichtung 1 von
einer übergeordneten Uhr 2 über eine, vorteilhafterweise drahtlose, Kommunikationsverbindung
3 Werte über die exakte Uhrzeit, d. h. über die tatsächliche Zeit. Die übergeordnete
Uhr 2 kann z. B. ein Zeitzeichensender, z. B. der Zeitzeichensender DCF 77, oder ein
GPS-Satellit sein. Der Empfänger für das drahtlose Signal 3 kann entweder in der Zeitsynchronisationseinrichtung
1 integriert sein oder ihr als externes Gerät zugeordnet werden. Die zeitliche Synchronisation
der Zeitsynchronisationseinrichtung 1 mit der übergeordneten Uhr 2 ist besonders dann
von Vorteil, wenn in einer großen Anlage mehrere erfindungsgemäße Zeitsynchronisationseinrichtungen
1 eingesetzt werden.
[0014] Figur 2 zeigt einen vorteilhaften Aufbau einer erfindungsgemäßen Zeitsynchronisationseinrichtung.
Diese weist vorteilhafterweise ein Bedienmodul 50 mit einer Tastatur 51 und einem
Display 52 als Dialogeinrichtung auf. Die Tastatur 51 ist vorteilhafterweise als Folientastatur
ausgebildet. Das Display 52 ist vorteilhafterweise als LC-Display ausgebildet.
[0015] Die Zeitsynchronisationseinrichtung 1 weist ferner in vorteilhafter Ausgestaltung
ein Prozessormodul 53 sowie ein Einund Ausgabemodul 54 auf. Das Ein-/Ausgabemodul
54 hat eine vorgebbare Anzahl von Kanälen, die durch Parametrierung als Eingang oder
als Ausgang bestimmbar sind. Beispielsweise sind parametrierbare Eingänge 56 sowie
parametrierbare Ausgänge 57, insbesondere zwei Eingänge und acht Ausgänge, vorhanden.
Die Parametrierung der parametrierbaren Eingänge 56 bzw. der parametrierbaren Ausgänge
57 erfolgt über das Bedienmodul 50. Das Prozessormodul 53 weist vorteilhafterweise
eine Netzwerksschnittstelle 55 zum LAN auf.
[0016] Figur 3 zeigt eine beispielhafte und vorteilhafte Ausgestaltung des Ein- und Ausgabemoduls
aus Figur 2 in bezug auf die Schnittstelle für die Eingänge. Eingangssignale E1 und
E2 gelangen auf Umsetzer 131, 132, 133, 134 und 135, die in beispielhafter Ausgestaltung
als RS 232/TTL-Umsetzer 131, RS 485/TTL-Umsetzer 132, TTY/TTL-Umsetzer 133, 135 oder
als Pegel/TTL-Umsetzer 134 ausgebildet sind. Die Auswahl der gewünschten Umsetzer
für den Eingang E2 erfolgt über elektronische Schaltelemente 139 und 140. Die Parametrierung
der Eingänge E1 und E2 bestimmt also die Auswahl der elekronischen Schalter 139 und
140. Das Prozessormodul 53 in Figur 2 stellt ein Zeitsignal in Form einer Impulsfolge
25, 27 oder eines Telegramms 26, 28 bereit. Die Auswahl zwischen Impulsfolge 25, 27
und Telegramm 26, 28 erfolgt mittels zusätzlicher elektronischer Wahlschalter 22,
23.
[0017] Figur 4 zeigt eine beispielhafte und vorteilhafte Ausgestaltung des Ein- und Ausgabemoduls
aus Figur 2 in Bezug auf die Schnittstelle für die Ausgänge. Das Prozessormodul 53
in Figur 2 stellt ein Zeitsignal in Form einer Impulsfolge 25, 27, 29 oder eines Telegramms
26, 28, 30 bereit. Die Auswahl zwischen Impulsfolge 25, 27, 29 und Telegramm 26, 28,
30 erfolgt mittels Wahlschalter 22, 23, 24. Die Ausgänge der Wahlschalter 22, 23,
24 sind mit Umsetzern 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, die in beispielhafter Ausgestaltung
als TTL/RS 232-Umsetzer 31, 36, TTL/RS 485-Umsetzer 32, 37, TTL/TTY-Umsetzer 33, 35,
38 oder als TTL/Pegel-Umsetzer 34 ausgebildet sind, verbunden. Die Auswahl der gewünschten
Umsetzer erfolgt vorteilhafterweise über weitere Schalterelemente 39 und 40. Die Parametrierung
der Ausgänge 41, 42 und 43 bestimmt somit die Stellung der elektronischen Schalter
22, 23, 24, 39 und 40. In beispielhafter Ausgestaltung weist ein Gerät z.B. vier Ausgänge
entsprechend dem Ausgang 41, zwei Ausgänge entsprechend dem Ausgang 42 sowie zwei
weitere Ausgänge entsprechend dem Ausgang 43 auf.
[0018] Die Struktur gemäß den Figuren 3 und 4 ist vorteilhafterweise auf einem programmierbaren
Mikrochip, insbesondere einem EEPROM oder einem anderen langzeitstabilen Speicher,
wie batteriegepuffertes RAM, implementiert. Auf dem programmierbaren Mikrochip sind
über das in Figur 2 gezeigte Bedienmodul 50 die Stellungen der Schalter 22, 23, 24,
39, 40 einstellbar.
[0019] Während bei bekannten Lösungen die für eine bestimmte Anlage notwendigen Ausgänge
einer Zeitsynchronisationseinrichtung durch zusätzlichen Hardwareaufwand, z. B. in
Form von Einsteckkarten in eine speicherprogrammierbare Steuerung erfolgt, ermöglicht
die erfindungsgemäße Zeitsynchronisationseinrichtung die Anpassung an eine bestimmte
Anlage durch Parametrierung der Stellung der Schalter 22, 23, 24, 39, 40. Auf diese
Weise lassen sich die Kosten für eine derartige Zeitsynchronisationseinrichtung als
auch die Kosten für die Installation einer derartigen Zeitsynchronisationseinrichtung
deutlich verringern. Bei besonders komplexen Anlagen kann vorgesehen werden, mehrere
erfindungsgemäße Zeitsynchronisationseinrichtungen einzusetzen, um die notwendige
Anzahl von Ausgängen zu erhalten.
1. Anordnung zur Zeitsynchronisation von industriellen Anlagen, Gebäudeleitsystemen und/oder
vernetzten Bürosystemen, mit einer Zeitsynchronisationseinrichtung (1), die zumindest
zwei Anlagenteile (4, 5, 6, 8, 9) oder elektronische Gebäudeleit- oder Büroeinrichtungen
zeitlich durch individuell an die Anlagenteile (4, 5, 6, 8, 9) oder elektronischen
Gebäudeleit- oder Büroeinrichtungen angepaßte Synchronisationssignale synchronisierend
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitsynchronisationseinrichtung (1) durch Parametrierung zur Ausgabe der
angepaßten Synchronisationssignale für die Anlagenteile (4, 5, 6, 8, 9) oder elektronischen
Gebäudeleit- oder Büroeinrichtungen einstellbar ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Parametrierung angepaßten Synchronisationssignale Teil eines Datentelegramms
einer Punkt- zu Punktverbindung zu einzelnen Anlagenteilen (8,9) sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Parametrierung angepaßten Synchronisationssignale Teil eines Datentelegramms
auf einem Kommunikationsbus (7) eines Netzes, insbesondere einem vorhandenen LAN-Netz,
sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitsynchronisationseinrichtung (1) zur Langzeitspeicherung der Parametrierung
einen programmierbaren Mikrochip, insbesondere EEPROM oder batteriegepuffertes RAM,
aufweist.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitsynchronisationseinrichtung (1) in einem Gehäuse (100) mit einer Tastatur
(51) und einem Display (52) als zugeordnete Dialogeinrichtung (50) integriert ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dialogeinrichtung (50) eine Schnittstellle zu einem PC od. dgl. beinhaltet.
7. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dialogeinrichtung (50) durch eine Fernbedienung über einen Kommunikationsbus
(7) für ein Netz, wie insbesondere vorhandens LAN, realisiert wird.
8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitsynchronisationseinrichtung (1) ein Ein/Ausgabemodul (54) mit einer vorgebbaren
Anzahl von Kanälen, die durch Parametrierung als Eingang (56) oder Ausgang (57) bestimmbar
sind, aufweist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Ein/Ausgabemodul (54) zwei parametrierbare Eingänge (56) und acht parametrierbare
Ausgänge (57) aufweist.
10. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitsynchronisationseinrichtung (1) ein Ergänzungsmodul für einen Rechner
einschließlich zugehöriger Software bildet.
11. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Uhr über ein externes Signal, insbesondere ein Funksignal (3), auf die korrekte
Uhrzeit eingestellt wird.