[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Biegestelle eines dornlos gebogenen dünnwandigen
Metallrohres und auf eine Vorrichtung zur Herstellung dieser Biegestelle mit den Merkmalen
in den nebengeordneten Ansprüchen.
[0002] Das Biegen von Metallrohren ist besonders dann problematisch, wenn das Metallrohr
eine geringe Wandstärke und einen verhältnismäßig großen Durchmesser besitzt und die
Biegung ohne in das Rohr einführbaren Dorn erfolgen soll. Besonders problematisch
ist diese Maßnahme dann, wenn ein kleiner Biegeradius erzeugt werden soll und das
Metallrohr aus Edelstahl besteht.
[0003] Bei den vorbekannten Biegemaßnahmen solcher Metallrohre entstehen Abflachungen bzw.
Einschnürungen im Außenbereich der Biegung sowie Wulstbildungen im seitlichen Außenbereich
des Rohres mit der Folge, daß das Rohr an diesen Stellen verbreitert wird. Ganz ungünstig
ist, wenn auf der Innenseite des Metallrohres, also an der Stelle mit dem geringsten
Biegeradius, ein Einknicken des Rohres erfolgt, was im Inneren des Rohres zu einer
empfindlichen Drosselstelle führt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden
und eine bessere Rohrform im gebogenen Zustand zu konzipieren sowie eine zur Herstellung
dieser Rohrform geeigneten Vorrichtung vorzuschlagen.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen in den nebengeordneten Ansprüchen.
Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß der Innenquerschnitt des Rohres ohne
wesentlich größeren konstruktiven Aufwand weitgehend erhalten bleibt, keine Einengung
des Rohrquerschnittes erfolgt und dennoch eine akzeptable äußere Gestaltung des Rohres
erreicht wird.
[0006] Es ist zwar durch die DE-A-1 947 917 bekannt, das Entstehen von Falten im Druckzonenbereich
des gebogenen Rohres dadurch zu vermeiden, daß in der Hohlkehle der Biegeform eine
oder mehrere, den Kehlengrund in Umfangsrichtung vertiefende Rillen vorgesehen sind,
die offenbar zur Aufnahme des beim Biegen ausweichenden Rohrmaterials bestimmt sind.
Dadurch entsteht jedoch eine von der kreisrunden Rohrform erheblich abweichende Rohrverformung,
welche mit der Erfindung vermieden werden kann.
[0007] Während bei vorbekannten Biegevorrichtungen die von außen auf das Metallrohr angreifende
Biegerolle das sich stauchende Material des Metallrohres beim Umschlingen der Formrolle
vor sich her schiebt, wobei dieses unkanalisiert seitlich ausweicht, wird bei der
Erfindung der direkte Kontakt der Biegerolle auf das zu biegende Metallrohr gänzlich
vermieden. Statt dessen wird die Biegerolle in Distanz zur Formrolle gehalten, wobei
der Zwischenraum zwischen Biegerolle und Formrolle durch ein gliederartiges Biegeorgan
ausgefüllt wird, welches seinerseits auf das zu biegende Metallrohr einwirkt.
[0008] Eine solche Biegevorrichtung ist an sich durch die DE-A-2 247 040 bekannt, wo zwischen
der Formrolle und einem am Biegehebel befestigten Führungsteil ein aus mehreren aneinandergeführten
Lamellen bestehender Gliederverband angeordnet ist. Jede Lamelle umgreift zur Hälfte
das zu biegende Rohr und weist rückwärtig zwei Rollen auf, gegen welche das Führungsteil
einwirkt. Auf diese Weise wird das Rohr unter Vermeidung von Reibung gebogen, indem
eine Lamelle nach der anderen mit dem Rohr in Eingriff gebracht und dabei eine Kreisbewegung
um die Formrolle ausgeführt wird. Die Lamellen sind durch Stahlseile miteinander verbunden
und können sich der Krümmung des Rohres anpassen.
[0009] Diese vorbekannte Biegevorrichtung ist wegen der Form der Lamellen und ihrer Verbindung
durch Stahlseile sowie wegen den daran gelagerten Rollen außerordentlich kostenaufwendig
und daher unrentabel.
[0010] Beim Gegenstand der Erfindung wird hingegen mit einfachsten Mitteln ein kettenförmiges
Biegeorgan von Gliedern gebildet, von denen eines ortsfest gehalten ist und die anderen
mit Hilfe einer im Außenumfang glatten Biegerolle bei deren Schwenkbewegung um die
Formrolle aus dem Streckzustand in eine gekrümmte Lage gebracht werden, wodurch die
Biegung des Rohres entsteht.
Die erfindungsgemäßen Merkmale sind im Vorrichtungsanspruch 3 aufgeführt, wobei die
in den Flanken der Formrollennut achsparallel sich erstreckenden Einkerbungen ursächlich
für die Ausbildung des gebogenen Rohres entsprechend dem Schutzanspruch 1 sind.
[0011] Die Erfindung sieht vor, die Biegerolle mittelbar über ein Federstahlband oder unmittelbar
auf das gliederförmige Biegeorgan einwirken zu lassen. Das Biegeorgan umgreift die
außenliegende Hälfte des zu biegenden Metallrohres. Während also die Biegerolle, die
um die Achse der Formrolle schwenkbar ist, direkt oder indirekt auf das Biegeorgan
einwirkt, krümmt sich dieses zufolge der kettenartigen Anbindung ihrer Glieder. Das
Biegeorgan gelangt somit in eine dem Biegeradius des Metallrohres entsprechende Bogenlage,
wonach die einzelnen Glieder des Biegeorganes nach und nach auf den Umfang des Metallrohres
einwirken und dieses in die Nut der Formrolle zwingen. Dabei umschließen die Glieder
des Biegeorganes die außenliegende Hälfte des Metallrohres gänzlich und verhindern
somit ein Abflachen des Außenumfanges des Metallrohres sowie ein wulstartiges Ausweichen
des Materials des Metallrohres nach der Seite hin.
[0012] Die Folge davon ist, daß das zu verdrängende Material des Metallrohres gezielt in
den inneren Umfangsbereich des Metallrohres wandert. Dort sind jedoch die Flanken
der Formrolle durch Einkerbungen und durch eine Rille so präpariert, daß das im Fluß
befindliche Material gezielt in diese Einkerbungen und Rille verdrängen läßt. Die
Folge davon ist, daß der Innenquerschnitt des zu biegenden Metallrohres nicht verengt
wird, sondern im inneren Umfangsbereich geringfügig vergrößert wird.
[0013] Die einzelnen Merkmale zur Erzielung dieser Wirkung sind den Unteransprüchen, der
Zeichnung und der Beschreibung zu entnehmen.
[0014] In den Zeichnungen ist die Erfindung schematisch und beispielsweise dargestellt.
Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht der Biegestelle eines dornlos gebogenen dünnwandigen Metallrohres,
- Figur 2:
- eine Stirnansicht des Metallrohres gemäß Figur 1 in Richtung des Pfeiles A,
- Figur 3:
- einen Querschnitt durch die Biegestelle des Metallrohres in vergrößerter Darstellung,
- Figur 4:
- eine schematische Seitenansicht einer Biegevorrichtung für das Metallrohr;
- Figur 5:
- eine Stirnansicht einer Formrolle in Richtung des Pfeiles B in Figur 4;
- Figur 6:
- eine Innenansicht eines aus mehreren Gliedern bestehenden Biegeorganes in seiner Streckstellung
entsprechend der Pfeilrichtung C in Figur 4,
- Figur 7:
- einen Querschnitt durch das Biegeorgan gemäß Figur 6 in gekrümmter Stellung entlang
der Linie VII-VII in Figur 6 und
- Figur 8:
- einen Querschnitt durch das Biegeorgan gemäß Figur 6 entlang der Linie VIII-VIII in
Figur 6.
[0015] Die Figuren 1 bis 3 zeigen eine Biegestelle (2) eines dornlos gebogenen dünnwandigen
Metallrohres. Als besonders problematisch erweisen sich Metallrohre mit geringer Wandstärke
und verhältnismäßig großem Durchmesser. Außerdem spielt das Material des Metallrohres
eine Rolle, wobei insbesondere Edelstahl schwierig zu biegen ist. Wie man solche Metallrohre
biegen kann, ohne daß negative Querschnittsveränderungen des Metallrohres (1) entstehen
können, ergibt sich aus der Darstellung der Biegestelle gemäß Figuren 1 bis 3 und
der Vorrichtung zur Herstellung einer solchen Biegestelle gemäß Figuren 4 bis 8.
[0016] Aus Figur 1 ist erkennbar, daß die innenliegende Rohrwand (3), also die Bereiche
mit den geringsten Krümmungsradien, in Umfangsrichtung verlaufende sickenartige Rippen
(4) aufweisen, die in eine erhabene Mittelrippe (5) übergehen, welche sich längs der
Mantellinie mit dem kleinsten Biegeradius erstreckt.
[0017] Wie die vergrößerte Darstellung des Rohres im Querschnitt gemäß Figur 3 zeigt, weicht
die innere Wandhälfte (22), welche die sickenartigen Rippen (4) enthält, vom normalen
Umfang des zu biegenden Metallrohres (1) ab. Der normale Umfang ist strichpunktiert
dargestellt. Dadurch entsteht eine geringe Vergrößerung des Innenquerschnittes des
Metallrohres (1), ohne daß aber in den außenliegenden Rohrwandbereichen Abflachungen,
Einbauchungen oder sonstige Quetschungen sich bilden. Ein durch das Metallrohr (1)
strömendes Medium erfährt also keinen strömungsungünstigen Einfluß, erst recht keine
Drosselung.
[0018] Ein dieses gebogene Metallrohr erzeugendes Verfahren würde sich also darin äußern,
daß man beim Verformen das Material des Metallrohres von dem äußeren Umfangsbereich
in Richtung zum inneren Umfangsbereich gezielt ausweichen läßt, um es dort in sickenartige
Rippen und der Mittelrippe aufzufangen, ohne den Innenquerschnitt des Metallrohres
einzuengen.
[0019] Eine dazu geeignete Vorrichtung ist in Figur 4 schematisch in Seitenansicht dargestellt.
[0020] Wie bei vorbekannten Biegevorrichtungen üblich, sind eine ortsfeste Formrolle (6),
eine um die Achse der Formrolle (6) verschwenkbare Biegerolle (7) und eine Widerlagerolle
(24) vorgesehen, zwischen denen das zu biegende Metallrohr (1) sich befindet. Das
Metallrohr (1) wird dabei in Richtung des Pfeiles (25) zwischen die Rollen (6,7,24)
vorangeschoben, bis der überstehende Bereich (26) seine gewünschte Endstellung erreicht
hat. Es ist natürlich selbstverständlich, daß auch die Biegevorrichtung beim ortsfestem
Metallrohr (1) längs des Metallrohres (1) in die gewünschte Biegestellung verschoben
werden kann.
[0021] Beim Einschicken des Metallrohres (1) befindet sich die Biegerolle (7) in der strichpunktiert
gezeichneten Stellung.
[0022] Im Gegensatz zum Stand der Technik greift jedoch die Biegerolle (7) nicht unmittelbar
auf das Metallrohr (1) ein, sondern befindet sich in Distanz (8) zur Formrolle (6).
Diese Distanz (8) wird durch ein aus mehreren Gliedern (10,12) bestehendes Biegeorgan
(9) ausgefüllt, dessen der Vorschubrichtung (25) entgegengesetzt gerichtetes Glied
(12) ortsfest gehalten ist. Die anderen Glieder (10) sind am feststehenden ortsfesten
Glied (12) derart gelenkig gelagert, daß sie sich parallel zum Umfang der Formrolle
(6) einstellen können. Die Biegerolle (7) kann auf die Außenseite (14) der einzelnen
Glieder (10,12) unmittelbar einwirken und drückt diese gegen die Formrolle (6) und
bewirkt damit, daß das Biegeorgan (9) die Biegung des Metallrohres (1) veranlaßt.
[0023] In der Darstellung der Figur 4 befindet sich aber zwischen der Biegerolle (7) und
den Gliedern (10,12) des Biegeorganes (9) noch ein Federstahlband (27), das im Bereich
des ortsfesten Gliedes (12) ebenfalls ortsfest gehalten ist und sich längs der strichpunktierten
Linie des überstehenden Bereiches (26) geradlinig erstreckt.
[0024] Beim Verschwenken der Biegerolle (7) längs der strichpunktierten Kreisbahn wird das
Federstahlband (27) gekrümmt und gegen die Außenseiten der Glieder (10,12) angepreßt,
was diese zur Biegeeinwirkung auf das Metallrohr (1) veranlaßt.
[0025] Die Glieder (10,12) des Biegeorganes (9) besitzen demgemäß innenliegende durchlaufende
Hohlkehlen (11), welche dem Außenumfang des Metallrohres angepaßt sind. In der in
den Figuren 4 und 7 gezeigten Bogenstellung des Biegeorganes (9) grenzen die Stirnflächen
(13) der Glieder (10,12) dicht aneinander und bilden somit ein geschlossenes Ringsegment
des Biegeorganes (9). Um diese Wirkung zu erreichen, sind die Stirnflächen (13) der
Glieder (10,12) konvex bzw. nach außen vorspringend keilförmig ausgebildet. Werden
die Glieder (10,12) wieder von der Formrolle (6) abgehoben und in Strecklage gebracht,
verhindert die Ausbildung der Stirnflächen (13) eine umgekehrte Krümmung des Biegeorganes
über die Streckstellung hinaus.
[0026] Die außenliegenden Seiten (14) der Glieder sind flach oder gewölbt ausgebildet. Deshalb
braucht die außenliegende Mantelfläche (15) der Biegerolle (7) nicht profiliert zu
sein, sondern wirkt als zylindrische Rolle auf die Außenseiten (14) der Glieder (10,12)
ein.
[0027] Daraus ist ersichtlich, daß beim Biegevorgang fortschreitend die einzelnen Glieder
(10,12) durch die Biegerolle (7) und das Federstahlband (27) zur Einwirkung auf das
Metallrohr (1) gebracht werden. Dabei umschlingen die Glieder (12,10) das Metallrohr
(1) derart, daß im außenliegenden Umfangsbereich des Metallrohres (1) keine Möglichkeit
zum Ausweichen des Materials gegeben ist. Das Material muß folglich zum gestauchten
inneren Bereich des Metallrohrumfanges fließen, wo es Ausweichmöglichkeiten erlangen
soll, um den Innenquerschnitt des Metallrohres (1) nicht zu verengen.
[0028] Zu diesem Zweck ist die Formrolle (6) gemäß Figur 5 besonders profiliert. Die Flanken
(17) der umlaufenden Nut (23) sind zunächst dem Umfang des unverformten Metallrohres
(1) angepaßt. Je näher jedoch diese Flanken (17) sich dem Grund der Nut (23) nähern,
desto mehr weichen die dem Nutengrund (23) benachbarten Flanken (19) von der Umfangsform
des Metallrohres (1) ab. Außerdem sind in den Flanken (17,19) achsparallel sich erstreckende
Einkerbungen (16) vorhanden, die in eine Rille (18) münden, welche sich Grund längs
der Nut (23) in Umfangsrichtung erstreckt. Diese Einkerbungen (16) und Rille (18)
sind also in den Flanken (17,19) vertieft angeordnet und dienen dazu, verformtes Material
des inneren Umfangsbereiches des Metallrohres (1) aufzunehmen. Dadurch entstehen am
gebogenen Metallrohr (1) die in Figur 3 dargestellten erhabenen sickenartigen Rippen
(4) und die erhabene Mittelrippe (5).
[0029] In den Figuren 6 bis 8 sind in vergrößerter Darstellung die Glieder (10,12) des Biegeorganes
(9) in verschiedenen Ansichten und Schnitten dargestellt. Aus der Innenansicht gemäß
Figur 6 erkennt man die keilförmige Gestaltung der Außenseite (14) der Glieder (10,12)
in der gestreckten Lage des Biegeorganes (9). An ihren beidseitigen Enden sind die
Glieder (10,12) über Verbindungsglieder (20,21) gelenkig zueinander angeordnet, so
daß das Biegeorgan (9) aus der gestreckten Stellung gemäß Figur 6 in die Bogenstellung
gemäß Figur 7 gebracht werden können, wobei die Glieder (10,12) in dieser gebogenen
Stellung gemäß Figur 7 das Metallrohr (1) außen umfangsseitig vollständig umschließen.
[0030] Wie die Figur 8 zeigt, sind die einzelnen Glieder (10,12) innenseitig mit einer durchlaufenden
Hohlkehle (11) versehen, welche dem Außenumfang des zu biegenden Metallrohres (1)
angepaßt ist. Die Außenseite (14) der Glieder (10,12) ist eben ausgebildet. Die Verbindungsglieder
(20,21) sind zueinander stufenartig versetzt, um das überführen des gestreckten Biegeorganes
(9) in die Bogenstellung gemäß Figur 7 zu erzwingen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0031]
- 1
- Metallrohr
- 2
- Biegestelle
- 3
- Rohrwand
- 4
- sickenartige Rippe
- 5
- erhabene Mittelrippe
- 6
- Formrolle
- 7
- Biegerolle
- 8
- Distanz, Zwischenraum
- 9
- Biegeorgan
- 10
- Glied
- 11
- Hohlkehle
- 12
- ortsfestes Glied
- 13
- Stirnfläche (konvex)
- 14
- Außenseite des Gliedes
- 15
- unprofilierte Mantelfläche
- 16
- Einkerbung
- 17
- Flanke
- 18
- Rille
- 19
- benachbarte Flanken
- 20
- Verbindungsglied
- 21
- Verbindungsglied
- 22
- innere Wandhälfte
- 23
- Nut
- 24
- Widerlagerolle
- 25
- Pfeil (Vorschub)
- 26
- überstehender Bereich
- 27
- Federstahlband
1. Biegestelle eines dornlos gebogenen dünnwandigen Metallrohres (1), dadurch gekennzeichnet, daß die den kleineren Biegeradius aufweisende Rohrwand (3) einen von der Kreisform
abweichenden, im Querschnitt etwa herzförmigen und über die ursprüngliche Kreislinie
hinaus sich erstreckenden Verlauf hat und daß im Bereich dieser Biegeverformung mehrere
in Umfangsrichtung sich erstreckende, sickenartige Rippen (4) in der inneren Wandhälfte
(22) vorgesehen sind.
2. Biegestelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sickenartigen Rippen (4) in eine längs der Mantellinie mit geringstem Biegeradius
sich erstreckende erhabene Mittelrippe (5) übergehen.
3. Vorrichtung zur Herstellung einer Biegestelle für ein dünnwandiges Metallrohr (1)
nach Anspruch 1 oder 2, bei der das zu biegende Metallrohr (1) um eine mit ihrem Durchmesser
den Biegeradius bestimmende ortsfeste Formrolle (6) mit Hilfe eines um die Achse der
Formrolle (6) bewegbaren Biegeelementes (7) verformt wird, wobei die Formrolle (6)
eine umlaufende, den halben Rohrumfang umschließende Nut (23) aufweist und wobei der
Umfang (15) des Biegeelementes (7) in Distanz (8) zum Außenumfang der Formrolle (6)
angeordnet und der Zwischenraum (8) von einem mehrgliedrigen Biegeorgan (9) ausgefüllt
ist, dessen einzelne Glieder (10,12) formrollenseitig eine durchlaufende, der äußeren
Rohrhälfte angepaßte Hohlkehle (11) aufweisen und aus einer geraden Strecklage in
eine zur Krümmung der Formrolle (6) parallelen geschlossenen Bogenlage mit Hilfe des
Biegeelementes (7) veränderbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (10) des Biegeorgans (8), ausgehend von einem ortsfest gehaltenen
Anfangsglied (12), miteinander nach Art einer Kette gelenkig verbunden sind, gegen
deren Außenseite (14) die unprofilierte Außenmantelfläche (15) eines als Biegerolle
(7) ausgebildeten Biegeelements einwirkt, wobei in den die Nut (23) bildenden Flanken
(17) der Formrolle (6) achsparallel sich erstreckende Einkerbungen (16) angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das der Vorschubrichtung des zu biegenden Metallrohres (1) abgekehrte Glied (12)
des Biegeorganes (9) ortsfest gehalten ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aneinandergrenzenden Stirnflächen (13) der Glieder (10,12) des Biegeorganes
(8) konvex bzw. keilförmig geformt sind, dergestalt, daß die formrollenseitigen Bereiche
der Glieder (10,12) in der die Rohrbiegung bestimmenden Position flächig aneinanderliegend
und einen geschlossenen Ringsektor bilden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einkerbungen (16) sich mindestens über einen Viertelumfang, vorzugsweise
über den gesamten Umfang der Nut (23) erstrecken.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Grund der Nut (23) in Umfangsrichtung eine Rille (18) sich erstreckt, in welche
die Einkerbungen (16) münden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Nut (23) der Formrolle (6) einen vom Querschnitt des zu biegenden
Metallrohres (1) abweichenden Verlauf dergestalt aufweist, daß die dem Nutengrund
benachbarten Flanken (19) sich allmählich vom Rohrumfang distanzieren.
9. Vorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Biegerolle (7) und dem Biegeorgan (9) ein Federstahlband (27) angeordnet
ist, das im Bereich des ortsfesten Gliedes (12) ortfest gehalten ist und von der Biegerolle
(7) gegen die Außenseiten (14) der Glieder (10,12) zum Zwecke der Biegeverformung
des Metallrohres (1) anpreßbar ist.