[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportanker zum Einbetten in Porenbetonplatten oder
dgl., bestehend aus einem Flachstahlstück, das an seinem oberen, nicht einzubettenden
Anhängebereich eine Öse oder dgl. zum Einhängen eines Lastaufnahmemittels (Anschlagseiles)
aufweist, das einen einzubettenden Verankerungsbereich mit mehreren Ausnehmungen aufweist
und das an einem zwischen dem Verankerungsbereich und dem Anhängebereich an der Einbettungsgrenze
liegenden, ebenfalls einzubettenden Zwischenbereich eine Profilverstärkung aufweist,
die über eine Breitseite des Flachstahlstückes vorsteht.
[0002] Derartige Transportanker dienen zum Transport einzelner Porenbetonplatten und hauptsächlich
als Montagehilfe beim Versetzen der Porenbetonplatten als Wandplatten. Sie werden
bei der Herstellung der Porenbetonplatten in das Porenbetonmaterial eingebettet, haben
jedoch nach der endgültigen Montage der Porenbetonplatten keinerlei Funktionen mehr.
Deshalb müssen sie möglichst kostengünstig herstellbar sein, trotzdem aber eine ausreichende
Festigkeit und eine gute Verankerung im Porenbeton aufweisen, denn das gesamte Gewicht
der Porenbetonplatte, die bis zu 6 m lang sein kann, muß über nur zwei Transportanker
auf die Lastaufnahmemittel eines Hebezeuges übertragen werden.
[0003] Ein Transportanker der eingangs erwähnten Art ist aus der EP 0 747 552 A1 bekannt.
Zur Senkung der Herstellungskosten besteht dieser Transportanker aus einem Flachstahlstück,
welches im Verankerungsbereich an seinen beiden Schmalseiten mit halbkreisförmigen
Ausnehmungen versehen ist, die zu den Schmalseiten hin offen sind. Im Zwischenbereich
zwischen dem Verankerungsbereich und dem Anhängebereich ist das Flachstahlstück an
seinen beiden Längsseiten zu entgegensetzten Breitseiten hin abgekantet. Die Abkantungen
verlaufen in Längsrichtung des Flachstahlstückes und haben eine Länge von ca. 40 mm.
Durch die Abkantungen wird eine Profilverstärkung gebildet, die zu einer Verbreiterung
der Schmalseite des Flachstahlstückes führt. Bei der Herstellung der Porenbetonplatte
wird nämlich der Transportanker so in der Porenbetonplatte positioniert, daß sich
die Breitseiten des Flachstahlstückes senkrecht zu den Breitseiten der Porenbetonplatte
erstrecken und die Schmalseiten des Flachstahlstückes zu den Breitseiten hin gerichtet
sind. Kräfte, die quer zu den Breitseiten der Porenbetonplatte wirken, werden daher
nur über die verhältnismäßig dünnen Schmalseiten des Flachstahlstückes, welches nur
etwa 4 mm dick ist, von diesem auf den Porenbeton übertragen und umgekehrt. Besonders
kritisch ist hierbei der an der Einbettungsgrenze liegende Zwischenbereich des Flachstahlstückes,
da hier die größten Querkräfte auftreten. Um hier eine Verbreiterung der Kraftübertragungsfläche
zu erreichen, sind die Abkantungen vorgesehen, die aufgrund der geringeren spezifischen
Flächenbelastung ein Ausbrechen des Porenbetons verhindern sollen. Die erwähnten Querkräfte
treten dann auf, wenn eine Porenbetonplatte liegend gelagert oder transportiert und
aus dieser Lage nach dem Einhängen der Lastaufnahmemittel an den Ösen der Transportanker
in eine vertikale Lage aufgerichtet werden. Die Abkantungen haben aber auch noch die
Funktion, das Flachstahlstück im Zwischenbereich quer zu den Breitseiten zu versteifen.
Obwohl die Abkantungen die an sie gestellten Anforderungen im wesentlichen erfüllen,
haben sie den Nachteil, daß die Herstellung der Abkantungen bei der Produktion der
Transportanker einen zusätzlichen Arbeitsgang erfordert und dadurch die Herstellung
verteuert. Da es sich bei derartigen Transportankern um Massenartikel handelt, könnten
durch Vermeidung von nur einem Arbeitsgang erhebliche Kosten eingespart werden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Transportanker zum Einbetten
in Porenbetonplatten der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der die auftretenden
Kräfte beim Transport und der Montage sicher überträgt und kostengünstig herstellbar
ist.
[0005] Dies wird durch die Erfindung dadurch erreicht, daß die Profilverstärkung durch eine
in der Mitte der Breitseite angeordnete, sich in Längsrichtung des Flachstahlstückes
erstreckende Sicke gebildet ist.
[0006] Durch diese einfach erscheinende Maßnahme können erhebliche Kosten bei der Herstellung
der Transportanker eingespart werden. Die Sicke kann nämlich gleichzeitig mit der
Herstellung der Ausnehmungen im Verankerungsbereich des Flachstahlstückes und der
Öse im Anhängerbereich erzeugt werden. Es entfällt also ein Arbeitsgang bei der Herstellung
des Transportankers. Durch die Sicke wird die Kraftübertragungsfläche im Zwischenbereich
in der gewünschten Weise vergrößert und außerdem auch die Steifigkeit des Flachstahlstückes
quer zu dessen Breitseiten vergrößert. Durch die Vergrößerung der Kraftübertragungsfläche
wird ein Ausbrechen des Porenbetons bei einer Belastung des Transportankers quer zur
Breitseite der Porenbetonplatte vermieden. Die Versteifung des Zwischenbereiches quer
zu den Breitseiten des Flachstahlstückes verhindert Verbiegungen desselben im Zwischenbereich
und damit unzulässig hohe Drucke auf den Porenbeton, wenn durch das Lastaufnahmemittel
Belastungen im Anhängebereich quer zu den Breitseiten des Flachstahlstückes auftreten.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0008] Die Erfindung wird in folgendem, anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht des Transportankers in Richtung I der Figur 2,
- Figur 2
- eine Seitenansicht desselben in Richtung II der Figur 1,
- Figur 3
- eine Draufsicht in Richtung III der Figur 2,
- Figur 4
- einen Teillängsschnitt einer Porenbetonplatte mit eingebettetem Transportanker,
- Figur 5
- eine Teildraufsicht auf die Porenbetonplatte in Richtung V der Figur 4.
[0009] Der Transportanker 1 besteht aus einem Flachstahlstück 2, beispielsweise Baustahl,
mit einer Breite B von etwa 30 mm und einer Dicke d von 4 mm. Das Flachstahlstück
2 weist im wesentlichen drei Bereiche auf. Der obere Bereich 3 ist der Anhängebereich,
welcher nicht in den Porenbeton eingebettet wird und eine Öse 4 zum Einhängen eines
Lastaufnahmemittels, beispielsweise des Hakens eines Anschlagseiles aufweist. Ferner
weist das Flachstahlstück 2 einen Verankerungbereich 6 auf, der zur Verankerung des
Transportankers 1 im Porenbeton dient. Dieser Verankerungsbereich 6 ist beim gezeigten,
vorteilhaften Ausführungsbeispiel mit einer Reihe von kreisrunden Ausnehmungen 5 versehen.
Die Ausnehmungen 5 haben einen Durchmesser D von etwa 15 mm. Dieser Durchmesser D
ist damit etwa halb so groß wie die Breite B des Flachstahlstückes. Die Ausnehmungen
5 im Verankerungsbereich sind entlang der Längsmittellinie L des Flachstahlstückes
2 angeordnet und zu dessen Schmalseiten 2b hin geschlossen. Infolgedessen wird die
Biegesteifigkeit des Flachstahlstückes 2 senkrecht zu den Schmalseiten 2b durch die
Ausnehmungen 5 kaum beeinträchtigt.
[0010] Die Ausnehmungen 5 werden ebenso wie die Öse 4 zweckmäßig durch Stanzen erzeugt.
[0011] Die Ausnehmungen haben den Zweck, die Verankerung des Flachstahlstückes im Porenbeton
zu verbessern. Bei der Fertigung der Porenbetonplatten dringt nämlich Porenbetonmaterial
in die Ausnehmungen 5 ein. Bei der Erhärtung des Porenbetons entstehen Porenbetonbrücken,
die sich durch die Ausnehmungen 5 hindurcherstrecken und damit eine formschlüssige
Verbindung zwischen der Porenbetonplatte und dem Transportanker herstellen. Das Flachstahlstück
2 weist ferner einen Zwischenbe
[0012] reich 7 auf, der zwischen dem Verankerungsbereich 6 und dem Anhängebereich 3 liegt.
Dieser Zwischenbereich 7 ist noch, wie aus Figur 4 ersichtlich ist, in den Porenbeton
8 der Porenbetonplatte eingebettet. Er liegt jedoch an der Einbettungsgrenze, die
in diesem Fall durch die Begrenzungsfläche 9a einer Aussparung 9 gebildet wird. Die
Aussparung 9 wird bei der Herstellung des Porenbetonkörpers durch Verwendung eines
entsprechenden Einsatzes erzeugt und dient dazu, die Umgebung des Anhängebereiches
3 zum Einhängen eines Lasthakens in die Öse 4 freizuhalten.
[0013] In dem Zwischenbereich 7 ist eine Sicke 10 vorgesehen, die in der Mitte der Breitseite
2a des Flachstahlstückes 2 angeordnet ist und sich in Längsrichtung des Flachstahlstückes
erstreckt. Die Höhe h der Sicke beträgt gegenüber der angrenzenden Breitseite 2a etwa
5 mm und ist damit mindestens so groß wie die Materialdicke d des Flachstahles 2.
Die Länge l der Sicke in Längsrichtung des Flachstahlstückes sollte mindestens der
Breite B desselben entsprechen. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel endet die Sicke
10 in einer Ausnehmung 5a, deren Durchmesser jedoch etwas kleiner ist als der Durchmesser
der übrigen Ausnehmungen 5. Die Breite b der Sicke an ihrem Übergang zur Breitseite
2a sollte etwa der halben Breite B des Flachstahlstückes 2 entsprechen. Wie man insbesondere
aus Figur 2 erkennen kann, wird in dem Zwischenbereich 7 durch die Höhe h der Sicke
10 eine wesentlich breitere Auflagefläche geschaffen, deren Gesamtbreite A der Summe
aus der Höhe h und der Materialdicke d entspricht. Hierdurch werden Kräfte, die senkrecht
zu den Schmalseiten 2b des Flachstahlstückes, also in Richtung II wirken, besser auf
den Porenbeton übertragen und umgekehrt. Gleichzeitig bewirkt die Sicke 10 eine Versteifung
des Flachstahlstückes 2 im Zwischenbereich 7. Wenn gemäß Figur 4 durch das Lastaufnahmemittel
eine schräg gerichtete Kraft P auf den Anhängebereich 3 ausgeübt wird, so kann sich
zwar gegebenenfalls dieser Anhängehereich verbiegen, nicht jedoch der Zwischenbereich.
Auf diese Weise werden im Zwischenbereich 7 unzulässig hohe Druckkräfte vom Porenbeton
ferngehalten.
[0014] Das untere, dem Anhängebereich 3 abgewandte Ende des Flachstahlstückes 2 weist zweckmäßig
ein abgekantetes Endteil 11 auf. Das abgekantete Endteil 11 sollte zweckmäßig mit
dem übrigen Flachstahlstück 2 einen Winkel von etwa 90° einschließen. Am Übergang
12 zwischen Flachstahlstück 2 und Enteil 11 ist zweckmäßig eine schräg zu diesem und
zur Breitseite 2a des Flachstahlstückes 2 verlaufende Versteifungssicke 13 eingeprägt.
Außerdem ist in dem Endteil 11 eine Ausnehmung 14 vorgesehen. Diese Ausnehmung 14
hat den Zweck, daß beim Treiben der Porenbetonmasse Porenbeton durch die Ausnehmung
von unten nach oben hindurchtreten kann und der oberhalb des Endteiles 11 befindliche
Raum ebenfalls mit Porenbetonmasse gefüllt wird. Es werden hierdurch sogenannte "Treibschatten"
oberhalb des Endteiles 11 vermieden.
[0015] Das Enteil 11 hat zwei Funktionen. Bei der Herstellung der Porenbetonplatte wird
nämlich der Transportanker zunächst mit einer geeigneten Haltevorrichtung, die mit
Magnetkraft am Anhängebereich 3 angreift, in der gewünschten Position gehalten, bis
der Porenbeton seine sogenannte Grünstandsfestigkeit erreicht hat. In diesem Zustand
ist der Porenbeton jedoch immer noch eine plastische Masse. Wenn die Haltevorrichtung
nach oben abgezogen wird, verhindert das quer zur Abzugsrichtung angeordnete Endteil
11 ein Herausziehen oder Lockern des Transportankers. Nach der Härtung der Porenbetonplatte
im Autoklaven sorgt das abgekantete Endteil 11 für eine zusätzliche Verankerung und
verbesserte Kraftübertragung zwischen Transportanker und Porenbeton.
[0016] Für die einfache Herstellung des Transportankers ist es weiterhin vorteilhaft, wenn
die Sicke 10 über diejenige Breitseite 3a des Flachstahlstückes 2 vorsteht, an der
auch das abgekantete Endteil 11 vorsteht. Gemäß Figur 2 bedeutet dies, daß bei einem
von der linken Breitseite 3a nach links vorstehenden Endteil 11 auch die Sicke 10
nach links über die linke Breitseite vorstehen soll. Es können nämlich dann die Ausnehmungen
5, die Sicke 10, die Abkantung des Endteiles 11 und auch die Versteifungssicke 13
in einem gemeinsamen einzigen Arbeitsgang hergestellt werden.
1. Transportanker (1) zum Einbetten in Porenbetonplatten oder dgl., bestehend aus einem
Flachstahlstück (2), das an seinem oberen, nicht einzubettenden Anhängebereich (3)
eine Öse (4) oder dgl. zum Einhängen eines Lastaufnahmemittels (Anschlagseiles) aufweist,
das einen einzubettenden Verankerungsbereich (6) mit mehreren Ausnehmungen (5) aufweist
und das an einem zwischen dem Verankerungsbereich (6) und dem Anhängebereich (3) an
der Einbettungsgrenze (9a) liegenden, ebenfalls einzubettenden Zwischenbereich (7)
eine Profilverstärkung (10) aufweist, die über eine Breitseite (2a) des Flachstahlstückes
(2) vorsteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilverstärkung durch eine in der Mitte der Breitseite (2a) angeordnete,
sich in Längsrichtung des Flachstahlstückes (2) erstreckende Sicke (10) gebildet ist.
2. Transportanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (h) der Sicke (10) gegenüber der angrenzenden Breitseite (2a) mindestens
so groß ist wie die Materialdicke (d) des Flachstahlstückes (2).
3. Transportanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (l) der Sicke (10) in Längsrichtung des Flachstahlstückes (2) mindestens
der Breite (B) desselben entspricht.
4. Transportanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) der Sicke (10) etwa der halben Breite (B) des Flachstahlstückes
(2) entspricht.
5. Transportanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das untere, dem Anhängebereich (3) abgewandte Ende des Flachstahlstückes (2)
ein abgekantetes Endteil (11) aufweist und die Sicke (10) über diejenige Breitseite
(2a) vorsteht, an der auch das abgekantete Endteil (11) vorsteht.
6. Transportanker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Endteil (11) mit dem übrigen Flachstahlstück (2) einen Winkel von etwa 90°
einschließt.
7. Transportanker nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Endteil (11) eine Ausnehmung (14) vorgesehen ist.
8. Transportanker nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Übergang (12) zwischen Flachstahlstück (2) und Endteil (11) eine schräg zu
diesem und zur Breitseite (2a) des Flachstahlstückes (2) verlaufende Versteifungssicke
(13) eingeprägt ist.
9. Transportanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (5, 5a) im Verankerungsbereich entlang der Längsmittelebene
(L) des Flachstahlstückes (2) angeordnet und zu dessen Schmalseiten (2b) hin geschlossen
sind.
10. Transportanker nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (5, 5a) kreisrund und durch Stanzen gebildet sind.