[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen des beim Drahtlichtbogenspritzen
verwendeten Drahtes von lockeren Verunreinigungen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
[0002] Aus der AT-PS 186 481 ist eine Metallspritzpistole bekannt, die nach dem Flammspritzverfahren
arbeitet, und bei der somit die Hitze zum Aufschmelzen des Drahtes durch Verbrennung
eines Brennstoffgemisches erzeugt wird. Zur Vorwärmung des Spritzgutes wird ein Führungsrohr
verwendet, welches gegenüber dem Draht ein Spiel aufweist, so daß ein Teil der Verbrennungsgase
aus der Brennkammer in den durch den Draht und das abstehende Führungsrohr gebildeten
Hohlraum zur Erwärmung des Drahtes zurückströmen kann. Beim Lichtbogenspritzen ist
eine solche Ausgestaltung nicht möglich, da der Spritzdraht an der Hülse anliegen
muß, um den Übergang des elektrischen Stromes zu ermöglichen.
[0003] Es gibt verschiedene Pistolentypen und Verfahren, die beim Drahtlichtbogenspritzen
eingesetzt werden. Eine wichtige Voraussetzung für ein gleichmäßiges Abschmelzen der
Spritzdrähte ist ein guter elektrischer Stromübergang von der Hülse auf den Spritzdraht,
wobei die Hülse gleichzeitig als Führungs- und Kontaktdüse dient. Diese Hülsen sind
am Drahtaustrittsende verengt, so daß dort die Kontaktfläche zwischen Draht und Hülse
liegt und dort auch die Stromübertragung stattfindet. Die zu übertragenden Stromstärken
liegen im Bereich von 100 bis mehr als 2600 Å. Der durch diese Hülse hindurch bewegte
Draht weist meist Durchmesser zwischen 1,6 und 6 mm auf. Für einen guten und reproduzierbaren
Abbrand des Drahtes ist eine genaue und spielfreie Führung des Drahtes bis zum Kontakt
im Kurzschlußpunkt nötig. Dies ist auch wichtig für die einzelnen Schichtqualitäten.
Es muß daher der Verschleiß genau beobachtet und kontrolliert werden, damit defekte
Teile sofort ausgetauscht werden.
[0004] Der durch den Drahttransport innerhalb der Düse auftretende Verschleiß ist stark
abhängig von dem verwendeten Draht. Die Standzeit der verwendeten Düsen hängt in erheblichem
Maße ab von den mechanischen Eigenschaften des Drahtes, mechanischen Verformungen
während des Transportes zum Brenner, aber auch von der Reinheit der Drahtoberfläche.
Die Standzeit hängt somit in erheblichem Maße davon ab, daß der verwendete Draht befreit
ist von lockeren Verunreinigungen.
[0005] Die Erfindung hat sich somit die Aufgabe gestellt, die Standzeit der Vorrichtung
zum Drahtlichtbogenspritzen zu verlängern und die Qualität der durch das Drahtlichtbogenspritzen
erhaltenen Produkte qualitativ für lange Zeit auf gleichem Niveau zu halten.
[0006] Diese Aufgabe wird jetzt gelöst dadurch, daß in die den Draht umgebende stromführende
Hülse seitlich ein Spülgas eingebracht wird, welches die auf der Oberfläche des Drahtes
befindlichen lockeren Verunreinigungen in der Gegenrichtung der Vorschubrichtung des
Drahtes entfernt.
[0007] Vorzugsweise wird dazu ein Teil des Spülgases des Zerstäubergasstromes abgezweigt.
[0008] Als Spülgas können sowohl Luft als auch technische Gase eingesetzt werden.
[0009] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einer stromführenden
Hülse und einem in der Hülse vorschiebbaren Draht sowie einer seitlichen Zuführung
von Zerstäubergas, wobei die Hülse eine Zufuhröffnung für Spülgas und eine Austrittsöffnung
für das Spülgas in der Gegenrichtung der Vorschubrichtung des Drahtes aufweist. Durch
die Verengung am Drahtaustrittsende wird verhindert, daß das Spülgas auch in der Vorschubrichtung
strömen kann.
[0010] Prinzipiell ist es möglich, daß die Zufuhröffnung eine separate Zufuhr für Spülgas
aufweist. Vorteilhaft ist es, wenn die Zufuhröffnung in direkter Verbindung mit dem
Zerstäubergasstrom steht.
[0011] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird verhindert, daß lockere Verunreinigungen
an der Oberfläche des Drahtes bis zu der Verengung der Hülse gelangen und dort zu
erhöhtem Verschleiß der Hülse einerseits und schwankender Qualität des durch Drahtlichtbogenspritzen
erhaltenen Produktes bewirken. Insbesondere wird erfindungsgemäß die Standzeit der
verwendeten Hülsen deutlich verlängert.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zur Durchführung desselben sind
in den anliegenden Figuren näher erläutert.
[0013] Figur 1 zeigt das Prinzip einer sich verengenden Hülse am Drahtaustrittsende.
[0014] Figur 2 zeigt einen typischen Pistolenkopf mit der Zufuhr von zwei Drähten in zwei
Hülsen und der seitlichen Zufuhr des Zerstäubergasstromes, wobei die Zufuhröffnungen
in direkter Verbindung mit dem Zerstäubergasstrom stehen.
[0015] Figur 3 zeigt einen Pistolenkopf, bei welchem die Hülsen eine separate Zufuhr für
Spülgas aufweisen.
- In Figur 1 bedeutet
- 0 die Drahtvorschubrichtung;
1 den Draht;
2 die sich verengende Hülse;
3 eine seitliche Zufuhröffnung für Spülgas;
4 die Richtung des Spülgases in der Gegenrichtung der Vorschubrichtung des Drahtes;
5 entfernbare lockere Verunreinigungen.
- In Figur 2 bedeutet
- 6 die Zufuhr des Zerstäubergases;
7 ein Teilstrom des Zerstäubergases;
8 eine seitliche Zufuhröffnung für Spülgas, welche in direkter Verbindung mit dem
Zerstäubergasstrom steht;
9 eine Austrittsöffnung für Spülgas aus dem Pistolengehäuse.
- In Figur 3 bedeutet
- 10 den Austritt für das Spülgas in der Gegenrichtung der Vorschubrichtung des Drahtes
und
11 eine separate seitliche Zufuhr für Spülgas.
[0016] Der Vorteil einer Vorrichtung gemäß Figur 2 ist die einfachere Bauart, jedoch lassen
sich der Zerstäubergasstrom und die Menge an Spülgas nicht unabhängig voneinander
regeln. Ein Pistolenkopf gemäß Figur 3 ist zwar aufwendiger, gestattet aber die unabhängige
Regelung des Zerstäubergasstromes und des Spülgasstromes. Weiterhin gestattet ein
Pistolenkopf gemäß Figur 3 die Verwen-dung von verschiedenen Gasen für die Zerstäubung
und den Spülgasstrom, was in gewissen Fällen von Vorteil sein kann.
1. Verfahren zum Reinigen des beim Drahtlichtbogenspritzen verwendeten Drahtes von lockeren
Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß in die den Draht umgebende stromführende
Hülse seitlich ein Spülgas eingebracht wird, welches die auf der Oberfläche des Drahtes
befindlichen lockeren Verunreinigungen in der Gegenrichtung der Vorschubrichtung des
Drahtes entfernt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Spülgas ein Teil des Zerstäubergasstromes
abgezweigt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Spülgas Luft oder
ein technisches Gas ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 bis 3 bestehend aus einer
stromführenden Hülse und einem in der Hülse vorschiebbaren Draht sowie einer Zuführung
von Zerstäubergas, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse eine seitliche Zufuhröffnung
für Spülgas und eine Austrittsöffnung für das Spülgas in der Gegenrichtung der Vorschubrichtung
des Drahtes aufweist.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhröffnung eine separate
Zufuhr für Spülgas aufweist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhröffnung in direkter
Verbindung mit dem Zerstäubergasstrom steht.