[0001] Die Erfindung betrifft ein Setzgerät für Ankerstangen von Verbundankern, die einen
rückwärtiger Endabschnitt von polygonalem Querschnitt aufweisen, gemäss dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Verbundanker sind Befestigungssysteme, die eine Ankerstange und eine organische oder
anorganische Mörtelmasse umfassen. Die Ankerstange wird mit Hilfe der Mörtelmasse
in einer vorbereiteten Bohrung befestigt. Die Ankerstange weist an ihrem aus der Bohrung
ragenden Ende Lastangriffsmittel, beispielsweise ein Aussengewinde, auf, die zum Anschluss
eines Bauteils dienen. Zur Befestigung der Ankerstange wird zunächst die Mörtelmasse
in die Bohrung eingebracht und wird danach die Ankerstange in die mit der Mörtelmasse
verfüllte Bohrung eingesetzt. Zur Erhöhung der strukturellen Festigkeit sind der Mörtelmasse
üblicherweise Füllstoffe und/oder Zuschlagstoffe beigemengt, die das Einführen der
Ankerstange in die gefüllte Bohrung erschweren. Die Mörtelmasse und ggf. die Füll-
bzw. Zuschlagsstoffe sind vielfach in Gebinden enthalten, die im unzerstörten Zustand
in die Bohrung eingebracht werden. Die Gebinde können beispielsweise Glasampullen
oder Folienbeutel sein, die beim Einsetzen der Ankerstange zerstört werden müssen.
Auch muss die Mörtelmasse samt Füll- bzw. Zuschlagsstoffen gut durchmischt werden,
um eine homogene Verteilung über die Tiefe der Bohrung zu erzielen. Insbesondere bei
mehrkomponentigen Mörtelsystemen, beispielsweise bei anorganischen Systemen auf Harz
- Härter Basis, ist eine möglichst gute Durchmischung der Komponenten erforderlich,
um ein vollständiges Aushärten der Mörtelmasse zu gewährleisten.
[0003] Die Durchmischung der Mörtelmasse und der Füll- bzw. Zuschlagsstoffe erfolgt durch
ein drehendes Einbringen der Ankerstange in die Bohrung. Zusätzlich zur Drehung um
ihre Achse werden auf die Ankerstange axiale Schläge ausgeübt. Die axialen Schläge
unterstützen die Zerstörung der Gebinde und erleichtern das Einschieben der Ankerstange
in die mit der Mörtelmasse und den Füll- bzw. Zuschlagsstoffen sowie den Resten des
Gebindes verfüllte Bohrung.
[0004] Die Drehung der Ankerstange sowie die axialen Schläge auf die Ankerstange erfolgen
mittels schlagunterstützter Drehbohrgeräte, beispielsweise Hammerbohrgeräte der Anmelderin.
Da die Ankerstange kein an die Werkzeugaufnahme des Hammerbohrgeräts angepasstes Einsteckende
aufweist, werden Setzgeräte eingesetzt, die einerseits mit einem Einsteckende für
das Hammerbohrgerät und andererseits eine Aufnahme für das rückwärtige Ende der Ankerstange
aufweisen. Mit dem Setzgerät wird Drehmoment auf die Ankerstange übertragen und werden
die vom Hammerbohrgerät erzeugten axialen Schläge an die Ankerstange weitergeleitet.
Am rückwärtigen Ende der Ankerstange ist dazu ein Endabschnitt vorgesehen, der einen
polygonalen, beispielsweise einen sechseckigen, Querschnitt aufweist. Die Aufnahme
des beispielsweise nach Art einer Stecknuss konstruierten Setzgeräts weist korrespondierende
Drehmitnahmeflächen auf, die mit den Flächen am rückwärtigen Endabschnitt der Ankerstange
zusammenwirken, um Drehmoment zu übertragen. Das freie Ende des Endabschnitts nimmt
die axialen Schläge auf, die vom Hammerbohrgerät erzeugt werden.
[0005] Die bekannten Setzgeräte weisen den Nachteil auf, dass die Drehmitnahmeflächen der
Aufnahme durch den drehend-schlagenden Setzvorgang auf die korrespondierenden Mitnahmeflächen
am Endabschnitt der Ankerstange aufgestaucht werden können. Dadurch kann das Setzgerät
nur schwer von der gesetzten Ankerstange entfernt werden. In der Regel muss daher
vor dem Abziehen der Ankerstange gewartet werden, bis die Mörtelmasse in der Bohrung
ausgehärtet ist. Bei Serienanwendungen müssen daher immer mehrere Setzgeräte zur Verfügung
stehen, um nacheinander mehrere Befestigungen mit Verbundankern ohne grössere Unterbrechung
vomehmen zu können. Der zum Abziehen des Setzgeräts von der Ankerstange erforderliche
Kraftaufwand kann sogar dazu führen, dass sich der Verbundanker in der Bohrung lockert
und der Befestigungspunkt nicht mehr die geforderten Haltewerte aufweist und unbrauchbar
wird.
[0006] Aus der DE-C-43 01 582 ist ein stecknussartig ausgebildeter Schraubendreher bekannt,
der in der Aufnahme drei Walzenkörper aufweist, die in axialer Richtung ausgerichtet
sind. Die Walzenkörper sind in einem Winkelabstand von 120° voneinander angeordnet
und über Steuerflächen radial zusammenführbar. Die radiale Verstellung der Walzenkörper
erfolgt beim Drehen des Gehäuses des Schraubendrehers. Dabei wird das in die Aufnahme
eingesteckte Ende einer Schraube geklemmt und es kann Drehmoment über-tragen werden.
Dieser bekannte Schraubendreher ist für Schraubvorgänge geeignet, bei denen keine
axialen Schläge auftreten. Im Fall von axialen Schlägen könnten sich die Walzen, die
das Schraubenende durch Klemmung halten, durch die impulsartigen Schläge in die Mitnahmeflächen
eingraben oder sogar kaltverschweissen. Die impulsartigen Schläge könnten auch zu
einer Verformung oder gar zu einer Zerstörung der Steuerflächen führen, was die Funktion
des Schraubendrehers beeinträchtigen würde oder ihn sogar unbrauchbar machen könnte.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Setzwerkzeug für Ankerstangen
von Verbundankern zu schaffen, mit dem beim drehend-schlagenden Setzen der Ankerstange
ein Aufstauchen auf die Mitnahmeflächen des Endabschnitts der Ankerstange verhindert
wird. Das Setzgerät soll nach dem erfolgten Setzvorgang leicht wieder von der Ankerstange
entfernbar sein und für das Setzen von weiteren Ankerstangen bereit sein.
[0008] Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einem Setzgerät für Ankerstangen von Verbundankern,
das die im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist.
Insbesondere wird durch die Erfindung ein Setzgerät für Ankerstangen von Verbundankern
mit einem rückwärtigen Endabschnitt von polygonalem Querschnitt geschaffen, das ein
Gehäuse umfasst, dessen eines Ende ein Einsteckende für die Werkzeugaufnahme eines
schlagunterstützten Drehbohrgeräts, insbesondere eines Hammerbohrgeräts, aufweist
und dessen gegenüberliegendes Ende mit einer Stangenaufnahme für den rückwärtigen
Endabschnitt der Ankerstange ausgestattet ist. Die Stangenaufnahme weist eine axial
verlaufende Innenfläche auf, aus der wenigstens zwei Rippen hervorspringen, die gleichmässig
über den Umfang der axial verlaufenden Innenfläche der Stangenaufnahme verteilt sind
und sich in axialer Richtung erstrecken. Die Anordnung der axialen Rippen ist derart
gewählt, dass ein von den Rippen tangierter eingeschriebener Zylinder einen Durchmesser
aufweist, der etwa 0,05 mm bis 0,5 mm grösser ist als der Durchmesser eines grössten
in den polygonalen Querschnitt des Endabschnitts der Ankerstange eingeschriebenen
Kreises.
[0009] Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Stangenaufnahme ist die Gefahr eines Aufstauchens
des Setzgeräts auf die Ankerstange deutlich verringert. Die Ankerstange wird nicht
mehr durch Klemmung gefasst. Dadurch wird verhindert, dass die Rippen der Stangenaufnahme
mit den Drehmitnahmeflächen am rückwärtigen Endabschnitt der Ankerstange kaltverschweissen.
Die Drehmomentübertragung erfolgt durch einen Formschluss, der sich bei der Drehung
der Ankerstange infolge der erfindungsgemässen geometrischen Verhältnisse zwischen
den feststehenden, axial verlaufenden Rippen und den Drehmitnahmeflächen am rückwärtigen
Endabschnitt der Ankerstange ergibt. Durch die erfindungsgemässe Differenz der Durchmesser
des Querschnitts eines zwischen die Rippen einschreibbaren Zylinders und eines in
den polygonalen Querschnitt des Endabschnitts einschreibbaren Kreises ergibt sich
zwischen der Stangenaufnahme und dem Endabschnitt der Ankerstange ein geringes Spiel.
Bei der Rotation der Ankerstange kann sich die Stangenaufnahme gegenüber der Ankerstange
geringfügig verdrehen, bis die Rippen an den Drehmitnahmeflächen des Endabschnitts
anliegen und durch diesen Formschluss Drehmoment übertragen. Bei Beendigung der Rotation
der Ankerstange läuft diese wegen des Spiels geringfügig frei nach. Nach Beendigung
des Setzvorgangs kann das Setzgerät sodann einfach vom rückwärtigen Endabschnitt abgezogen
werden. Wegen des Spiels zwischen der Stangenaufnahme und der Ankerstange wirkt während
des Abziehens des Setzgeräts auf die Ankerstange praktisch keine Zugkraft. Deshalb
kann das Setzgerät bereits unmittelbar nach dem Setzvorgang entfernt werden und die
Gefahr eines Lösens des Verbundankers ist beseitigt.
[0010] In einer vorteilhaften Variante der Erfindung, die insbesondere für die üblicherweise
verwendeten Ankerstangen einsetzbar ist, deren rückwärtige Endabschnitte einen sechseckigen
Querschnitt aufweisen, sind in der Stangenaufnahme drei Rippen vorgesehen sind, die
in einem Winkelabstand von 120° aus der im wesentlichen zylindrischen Innenfläche
der Stangenaufnahme ragen. Die zylindrische Stangenaufnahme ist einfach herstellbar.
Die Rippen sind gleichmässig über den Umfang der Innenfläche verteilt und erlauben
eine sehr gleichmässige Drehmomenteinleitung in die Drehmitnahmeflächen am Endabschnitt
der Ankerstange.
[0011] Für die Lebensdauer des Setzgeräts ist es von Vorteil, wenn die Rippen, die in unmittlebarer
Wirkverbindung mit den Drehmitnahmeflächen stehen, aus einem härteren Material sind
als die Innenfläche der Stangenaufnahme.
[0012] Vorzugsweise sind die Rippen Abschnitte der Mantelfläche von zylindrischen Hartmetallstiften.
Dabei erweist es sich als besonders zweckmässig, wenn die Hartmetallstifte auswechselbar
in der Stangenaufnahme gelagert sind. Auf diese Weise können die Hartmetallstifte
bei einer übermässigen Abnutzung leicht ausgetauscht werden und kann die Lebensdauer
des Setzgeräts verlängert werden.
[0013] Indem die Stangenaufnahme in einem auswechselbaren Einsatzteil vorgesehen ist, das
lösbar im Gehäuse fixierbar, vorzugsweise einschraubbar, ist, kann der gesamte, bei
der Drehmomentübertragung beanspruchte Teil des Setzgeräts bei Bedarf einfach ausgewechselt
werden. Das herausnehmbare Einsatzteil erleichtert auch das Einstecken der Hartmetallstifte.
Insbesondere kann deren axiale Halterung vereinfacht ausgebildet sein, indem im Einsatz
Sacklochbohrungen vorgesehen sind, die zur Innenfläche der Stangenaufnahme offen und
zur Mündung der Stangenaufnahme geschlossen ausgebildet sind. Auf diese Weise ist
sichergestellt, dass die Hartmetallstifte, falls sie sich durch die axialen Schläge
im Betrieb lockern sollten, axial nicht aus ihren Halterungen fallen können.
[0014] Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Stangenaufnahme für den Endabschnitt der
Ankerstange in axialer Richtung von einem Anschlagelement begrenzt wird, das sich
auswechselbar innerhalb des Gehäuses abstützt. Das Anschlagelement dient der Übertragung
der vom Hammerbohrgerät kommenden, über das Einsteckende eingeleiteten axialen Schläge
an die Ankerstange. Dadurch, dass es lösbar im Gehäuse des Setzgeräts angeordnet ist,
kann es bei übermässiger Abnutzung der Anlagebereiche mit der Ankerstange ausgetauscht
werden.
[0015] Zur Verhinderung der Bildung einer permanenten Verbindung mit dem freien Ende der
in die Stangenaufnahme eingesteckten Ankerstange ist es vorteilhaft, wenn das Anschlagelement
an seiner der Stangenaufnahme zugewandten, senkrecht zur Innenfläche verlaufenden
Anschlagfläche einen Vorsprung aufweist, der die Anschlagfläche um etwa 0,5 mm bis
etwa 4 mm überragt und aus Hartmetall besteht. Durch die gewählte Geometrie des Vorsprungs
am Anschlagelement wird ein Aufstauchen auf das Ende der Ankerstange verhindert. Indem
der mit der Ankerstange in Berührung kommende Vorsprung des Anschlagelements aus Hartmetall
besteht, kann es zwar zu einer geringen Verformung des üblicherweise etwas weicheren
Endes der Ankerstange kommen; ein Kaltverschweissen mit der meist verzinkten Ankerstange
ist jedoch verhindert. Als besonders vorteilhafte Geometrie für den aus der Anschlagfläche
ragenden Vorspung erweist sich eine Linsenform mit einem Radius von etwa 10 mm bis
etwa 40 mm.
[0016] Um das Setzgerät möglichst universal nutzen zu können, ist das Einsteckende für die
Werkzeugaufnahme lösbar mit dem Gehäuse verbunden. Auf diese Weise kann das Setzgerät
sehr einfach an unterschiedliche Werkzeugaufnahmen von Hammerbohrgeräten angeglichen
werden. Beispielsweise kann ein zylindrisches Einsteckende für ein Backenfutter von
Schlagbohrmaschinen oder ein einen Sechskant aufweisendes Einsteckende für eine korrespondierend
ausgebildete Werkzeugaufnahme vorgesehen sein.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung mit allen ihr als wesentlich zugehörigen Details
anhand eines Ausführungsbeispiels, unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen in unterschiedlichen Massstäben:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemässes Setzgerät im teilweisen Axialschnitt;
- Fig. 2
- eine Aufsicht des rückwärtigen Endes eines die Stangenaufnahme aufweisenden Einsatzteils;
und
- Fig. 3
- einen schematischen Querschnitt des Setzgeräts zur Erläuterung der geometrischen Verhältnisse
im Bereich der Stangenaufnahme.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Setzgeräts für Ankerstangen von Verbundankern
ist in Fig. 1 gesamthaft mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Die in Längsrichtung verlaufende
Achse des Setzgeräts 1 trägt das Bezugszeichen A. Das Setzgerät 1 umfasst ein Gehäuse
2, dessen eines, rückwärtiges Ende ein Einsteckende 3 für den Anschluss an eine Werkzeugaufnahme
eines Axialschlag-unterstützten Drehbohrgerätes, beispielsweise eines Hammerbohrgeräts
der Anmelderin, aufweist. In einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist das Ensteckende
3, wie dargestellt, lösbar mit dem Gehäuse 2 des Setzgeräts 1 verbunden, beispielsweise
verschraubt. Am dem Einsteckende 3 in axialer Richung gegenüberliegenden Stirnende
ist das Gehäuse 2 offen ausgebildet und ist eine Stangenaufnahme 5 für das rückwärtige
Ende der Ankerstange angeordnet. Wie in Fig. 1 dargestellt, ist die Stangenaufnahme
5 in einem Einsatzteil 4 vorgesehen, das mit einem Aussengewinde 9 ausgestattet ist
und in ein Innengewinde 10 am Gehäuse 2 einschraubbar ist. Die Stangenaufnahme 5 wird
von einer im Einsatzteil 4 vorgesehenen, im wesentlichen rotationssymmetrischen, axialen
Bohrung gebildet, die sich über die gesamte Länge des Einsatzteils erstreckt. Die
Bohrung kann über ihre Länge einen konstanten Durchmesser aufweisen; sie kann auch,
wie dargestellt, abgestuft sein, wobei sie im Mündungsbereich einen grösseren Durchmesser
aufweist als in dem weiter im Inneren des Gehäuses 2 angeordneten Abschnitt des Einsatzteils.
Der breitere vordere Bereich der Bohrung erleichtert dabei das Einführen der Ankerstange
in die Stangenaufnahme.
[0019] Im durchmesserkleineren Abschnitt der Bohrung sind axial verlaufende Rippen 7 vorgesehen,
die aus der Innenfläche 6 der Bohrung ragen. Die axial verlaufenden Rippen 7 sind
durch die Mantelfläche von Zylinderstiften 8 gebildet, die in axialen Sacklochbohrungen
im Einsatzteil 4 im Presssitz gehalten sind. Die Bohrungen sind zur Innenfläche 6
hin offen ausgebildet. Auf diese Weise überragen die Mantelflächen der Zylinderstifte
8 bereichsweise die zylindrische Innenfläche 6 der Bohrung.
[0020] Im Inneren des Gehäuses 2 schliesst an das Einsatzteil 4 ein Anschlagelement 11 an.
Das Anschlagelement 11 ist lose in eine im Gehäuse 2 vorgesehene erweiterte Aufnahme
12 eingelegt und wird durch das einschraubbare Einlageteil 4 in seiner Lage fixiert.
An seiner der Stangenaufnahme 5 zugewandten Anschlagfläche 13 ist ein Vorsprung 14
angeordnet, der die Anschlagfläche 13 um etwa 0,5 mm bis etwa 4 mm überragt. Vorzugsweise
ist der Vorsprung linsenförmig ausgebildet und weist einen Radius von etwa 10 mm bis
etwa 40 mm auf. Der Vorsprung 14 und die teilweise aus der Innenfläche 6 der Bohrung
ragenden Zylinderstifte 8 bestehen aus Hartmetall.
[0021] Fig. 2 zeigt das Einsatzteil 4 in einer Aufsicht auf die Stimfläche seines im Inneren
des Gehäuses 2 angeordneten Abschnittes. Die rückwärtige Mündung der Stangenaufnahme
5 ist ersichtlich. Der durchmessergrössere Bereich der Bohrung ist strichliert angedeutet.
Am Umfang des Einsatzteils 4 ist das Aussengewinde 9 angeordnet. An der rückwärtigen
Stirnfläche münden die Sacklochbohrungen 15, die zur Innenfläche 6 der Bohrung hin
offen ausgebildet sind. In den Sacklochbohrungen 15 sind die Zylinderstifte im Presssitz
gehalten. Gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei axial verlaufende
Sacklochbohrungen 15 vorgesehen, die im gleichen Winkelabstand w voneinander, entlang
der Innenfläche 6 der Bohrung angeordnet sind. Bei drei Sacklochbohrungen 15 beträgt
der Winkelabstand w jeweils 120°.
[0022] In der schematischen Schnittdarstellung von Fig. 3 sind die geometrischen Verhältnisse
der Stangenaufnahme 5 mit Bezug auf einen eingesteckten, einen polygonalen Querschnitt
aufweisenden Endabschnitt P einer zu setzenden Ankerstange dargestellt. Beispielsweise
weist der Endabschnitt P, wie dargestellt, im Querschnitt die Form eines regelmässigen
Sechseckes auf. Die axial angeordneten Zylinderstifte 8 ragen mit ihren Mantelflächenabschnitten
aus der Innenfläche 6 der Stangenaufnahme 5 und bilden die axial verlaufenden starren
Rippen 7, die in einem Winkelabstand von 120° gleichmässig über den Umfang der Innenfläche
6 verteilt sind. Ein von den Rippen 7 tangierter Zylinder, dessen kreisförmiger Querschnitt
Z strichliert angedeutet ist, weist einen Durchmesser x auf. Der Durchmesser des grössten
in den sechseckigen Querschnitt des Endabschnittes P einschreibbaren Kreises K ist
mit y bezeichnet. Der Querschnitt Z des Zylinders und der grösste einschreibbare Kreis
K sind konzentrisch zueinander. Gemäss der Erfindung ist der Durchmesser x des Querschnitts
Z des Zylinders um etwa 0,05 mm bis etwa 0,5 mm grösser als der Durchmesser y des
einschreibbaren grössten Kreises K. Dadurch ist die Ankerstange nicht durch Klemmung
gehalten, sondern die Stangenaufnahme kann sich gegenüber der Ankerstange geringfügig
verdrehen, bis die starren Rippen 7 in Drehrichtung einen Formschluss mit den Drehmitnahmeflächen
am sechseckigen Endabschnitt P der Ankerstange bilden. Mit Vorteil weist die Stangenaufnahme
5 eine zylindrische Innenfläche 6 auf. Bei der erfindungsgemässen Anordnung der starren
Rippen 7 weist der Querschnitt Z des von ihnen tangierten Zylinders im Bereich zwischen
den Rippen 7 den gleichen Abstand d von der Innenfläche 6 der Stangenaufnahme 5 auf.
[0023] Das erfindungsgemäss ausgebildete Setzgerät verhindert ein Verklemmen oder gar ein
Kaltverschweissen der der miteinander in Wirkverbindung stehenden Drehmitnehmer bzw.
Drehmitnahmeflächen während des Setzvorgangs. Das Setzgerät ist einfach in der Anwendung
und ist nach dem Setzen der Ankerstange wieder einfach abnehmbar. Die mit der Ankerstange
in Wirkverbindung kommenden Bereiche des Setzgeräts bestehen aus Hartmetall. Das Setzgerät
ist einfach und kostengünstig konstruiert und erlaubt den Austausch der beim Setzvorgang
besonders stark beanspruchten Bestandteile, wodurch seine Lebensdauer erhöht werden
kann.
1. Setzgerät für Ankerstangen von Verbundankern, die einen rückwärtigen Endabschnitt
(P) von polygonalem Querschnitt aufweisen, umfassend ein Gehäuse (2), dessen eines
Ende ein Einsteckende (3) für die Werkzeugaufnahme eines schlagunterstützten Drehbohrgeräts,
insbesondere eines Hammerbohrgeräts, aufweist und dessen in axialer Richtung (A) gegenüberliegendes
Ende mit einer Stangenaufnahme (5) für den rückwärtigen Endabschnitt (P) der Ankerstange
ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stangenaufnahme (5) eine axial verlaufende Innenfläche (6) aufweist, aus
der wenigstens zwei Rippen (7) hervorspringen, die gleichmässig über den Umfang der
axial verlaufenden Innenfläche (6) der Stangenaufnahme (5) verteilt sind und sich
in axialer Richtung (A) erstrecken, wobei ein von den Rippen (7) tangierter eingeschriebener
Zylinder (Z) einen Durchmesser (x) aufweist, der etwa 0,05 mm bis 0,5 mm grösser ist
als der Durchmesser (y) eines grössten in den polygonalen Querschnitt des Endabschnitts
(P) der Ankerstange einschreibbaren Kreises (K).
2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass drei Rippen (7) vorgesehen
sind, die parallel zueinander angeordnet sind und einen Winkelabstand (w) von 120°
voneinander aufweisen.
3. Setzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (7) aus
einem härteren Material sind als die Innenfläche (6) der Stangenaufnahme (5).
4. Setzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen
(7) Abschnitte der Mantelfläche von zylindrischen Hartmetallstiften (8) sind, die
auswechselbar in der Stangenaufnahme (5) gelagert sind.
5. Setzgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stangenaufnahme (5) in einem Einsatzteil (4) vorgesehen ist, das lösbar im Gehäuse
(2) fixierbar, vorzugsweise einschraubbar, ist.
6. Setzgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stangenaufnahme (5) für
den Endabschnitt (P) der Ankerstange in axialer Richtung von einem Anschlagelement
(11) begrenzt wird, das sich auswechselbar innerhalb des Gehäuses (2) abstützt.
7. Setzgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (11) an
seiner der Stangenaufnahme (5) zugewandten, senkrecht zur Innenfläche verlaufenden
Anschlagfläche (13) einen Vorsprung (14) aufweist, der die Anschlagfläche (13) um
etwa 0,5 mm bis etwa 4 mm überragt und aus einem härteren Material besteht als die
Innenfläche (6).
8. Setzgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorspung (14) linsenförmig
ausgebildet ist und einen Radius aufweist, der von etwa 10 mm bis etwa 40 mm beträgt.
9. Setzgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
Einsteckende (3) für die Werkzeugaufnahme lösbar mit dem Gehäuse (2) verbunden ist.