(19)
(11) EP 0 880 003 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.11.1998  Patentblatt  1998/48

(21) Anmeldenummer: 98108099.7

(22) Anmeldetag:  04.05.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F41H 7/03
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.05.1997 AT 313/97

(71) Anmelder: STEYR-DAIMLER-PUCH AKTIENGESELLSCHAFT
1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Schulreich, Johann, Ing.
    1210 Wien (AT)
  • Straszgürtl, Anton, Ing.
    2432 Schwadorf (AT)

   


(54) Verschliessbarer Kühlluftgrill für ein Panzerfahrzeug


(57) Verschließbarer Kühlluftgrill (3) für ein Panzerfahrzeug, der aus zwei Rahmen (7,8) besteht, die eine Reihe paralleler Lamellen aufweisen, wobei ein Rahmen (7) bezüglich des anderen (8) in einer Teilungsebene (15) quer zur Richtung der Lamellen verschiebbar ist. Um den Kühlluftdurchsatz möglichst wenig zu stören und gut zu dichten sind die Lamellen (11,12) der beiden Rahmen (7,8) im Querschnitt in entgegengesetzten Richtungen um einen Winkel (16,17) geneigt, ist die Dicke (18) der Lamellen (11,12) in der Teilungsebene (15) größer als der Abstand (19) zur nächsten Lamelle (11,12) desselben Rahmens und werden im geöffneten Zustand zwischen den miteinander fluchtenden Lamellen (11,12) der beiden Rahmen (7,8) konvergent-divergente Strömungskanäle (22,23) gebildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung handelt von einem verschließbaren Kühlluftgrill für ein Panzerfahrzeug, der aus zwei Rahmen besteht, die eine Reihe paralleler Lamellen aufweisen, wobei ein Rahmen bezüglich des anderen in einer Teilungsebene quer zur Richtung der Lamellen verschiebbar ist.

[0002] Bei Panzerfahrzeugen ist der Lufteinlaß für Kühlung und Ansaugluft meist an der Deckfläche der Wanne angeordnet. Beim Einfahren in ein Gewässer von einer Böschung, bei einem schwimmfähigen Panzerfahrzeug auch durch Wellengang, wird der Kühllufteinlaß überflutet. Da derartige Mengen von der Lenzpumpe nicht mehr bewältigt werden können, muß der den Lufteinlaß (auch vor Beschuß) schützende Grill vorher geschlossen werden.

[0003] Ein gattungsgemäßer Kühlluftgrill, wenn auch nicht speziell für Panzerfahrzeuge, ist aus dem DE GM 74 21 585 bekannt. Durch Verschieben des einen Rahmens können die Lamellen der beiden Rahmen zur Deckung gebracht werden, entsprechend dem geöffneten Zustand. Dadurch ist der freie Durchtrittsquerschnitt maximal die halbe Fläche des Rahmens. Da der Grill im geschlossenen Zustand auch dicht sein muß, ist eine Überlappung nötig, wodurch im geöffneten Zustand weniger als die halbe Fläche zur Verfügung steht. Da auch eine erhebliche Drosselwirkung auftritt, ist der Kühlluftdurchsatz somit stark eingeschränkt.

[0004] Ausserdem ist bei Panzerfahrzeugen auch noch ein ballistischer Schutz erforderlich, der keinen durchschaubaren Grill erlaubt. Zudem ist eine niedere Bauhöhe wünschenswert, weshalb auch bekannte Klappjalousien abgesehen von ihrer schlechten Abdichtbarkeit nicht geeignet sind.

[0005] Es ist somit Ziel der Erfindung, einen Kühlluftgrill zu schaffen, der den Kühlluftdurchsatz möglichst wenig stört, gut dichtet und zudem beschußsicher ist.

[0006] Erfindungsgemäß wird das mit den folgenden Merkmalen erreicht, daß:

a) die Lamellen der beiden Rahmen im Querschnitt in entgegengesetzten Richtungen geneigt sind,

b) die Dicke der Lamellen in der Teilungsebene größer als der Abstand zur nächsten Lamelle desselben Rahmens ist und

c) im geöffneten Zustand zwischen den miteinander fluchtenden Lamellen der beiden Rahmen konvergent-divergente Strömungskanäle gebildet werden.



[0007] Durch die verschiebbaren Rahmen sind geringe Betätigungswege gegeben, die geneigten Lamellen reduzieren die Bauhöhe und sorgen für Beschußsicherheit, die Dicke der Lamellen in der Teilungsebene verschafft die für die Abdichtung erforderliche Überlappung. Wegen der konvergent-divergenten Strömungskanäle jedoch führt die geometrische Querschnittsverminderung nur zu einer geringen Abnahme des Kühlluftdurchsatzes.

[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen beschrieben. Es stellen dar:
Fig.1:
Eine teilweise Seitenansicht eines Radpanzers,
Fig.2:
Eine Draufsicht nach II in Fig.1,
Fig.3:
Einen Schnitt nach III-III in Fig. 2, stark vergrößert und in geschlossener Stellung,
Fig.4:
Wie Fig. 3, jedoch in offener Stellung.


[0009] In Fig.1 und Fig.2 ist die nur teilweise abgebildete Wanne summarisch mit 1 bezeichnet, die Kanone 2 ist strichliert angedeutet. An der Oberseite der Wanne ist ein Kühlluftgrill 3 und ggf ein weiterer Kühlluftgrill 4 vorgesehen. Einer der beiden kann als Auslaß der erwärmten Kühlluft dienen. Im folgenden wird nur mehr der erste Kühlluftgrill 3 beschrieben.

[0010] Der Kühlluftgrill 3 wird von einem ersten Rahmen 7 und einem zweiten Rahmen 8 gebildet, wobei der Rahmen 7 fest mit der Wanne 1 verbunden und der Rahmen 8 mittels Fluidzylindern 9,10 gegenüber dem ersten Rahmen 7 in Fahrzeugquerrichtung verschiebbar ist. Die beiden Rahmen 7,8 enthalten jeweils parallel angeordnete Lamellen 11,12, die bei großer Länge in gewissen Abständen durch Querlamellen 13 verbunden sind.

[0011] In Fig.3 ist der Grill 3 stark vergrößert zu sehen. Der erste Rahmen 7 und der zweite Rahmen 8 sind entlang einer Teilungsebene 15 gegeneinander verschiebbar. Der zweite Rahmen 8 weist zur Versteifung noch einen Kragen 14 auf. Die im ersten Rahmen 7 befestigten Lamellen 11 schließen mit der Teilungsebene 15 einen Winkel 16 ein, die zweiten Lamellen 12 einen Winkel 17. Die Dicke der Lamellen nimmt von der Teilungsebene 15 weg ab. Die Dicke 18 in der Teilungsebene ist am größten, am äußeren Ende am geringsten. Auf diese Weise hat jede Lamelle eine annähernd gerade um den Winkel 16 bzw 17 zur Teilungsebene 15 geneigte Rückenfläche 20 und eine gekrümmte Bauchfläche 21. Der Abstand 19 der Lamellen voneinander in der Teilungsebene 15 ist geringer als deren Dicke 18. Daraus ergibt sich im dargestellten geschlossenen Zustand die dichtende Überlappung.

[0012] Fig.4 zeigt den Grill in geöffneter Stellung. Nun bilden je zwei benachbarte Lamellen 11 bzw 12 einen Strömungskanal, der aus einem konvergenten Teil 22 und einem divergenten Teil 23 besteht, wenn man die Strömungsrichtung 24 annimmt. Diese Form der Strömungskanäle bewirkt, daß die Luft im konvergenten Teil beschleunigt und im divergenten Teil wieder verzögert wird; dadurch ist der verminderte lichte Querschnitt in der Teilungsebene 15 durch vorübergehende Geschwindigkeitssteigerung kompensiert. Diese Formgebung hat weiters den Vorteil, den aus ballistischen Gründen erforderlichen Umlenkwinkel mit einem großen Radius zu bewältigen, sodaß auch die Drosselverluste gering sind.


Ansprüche

1. Verschließbarer Kühlluftgrill für ein Panzerfahrzeug, der aus zwei Rahmen besteht, die eine Reihe paralleler Lamellen aufweisen, wobei ein Rahmen bezüglich des anderen in einer Teilungsebene quer zur Richtung der Lamellen verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß

a) die Lamellen (11,12) der beiden Rahmen (7,8,) im Querschnitt in entgegengesetzten Richtungen um einen Winkel (16,17) geneigt sind,

b) die Dicke (18) der Lamellen (11,12) in der Teilungsebene (15) größer als der Abstand (19) zur nächsten Lamelle (11,12) desselben Rahmens ist und

c) im geöffneten Zustand zwischen den miteinander fluchtenden Lamellen (11,12) der beiden Rahmen (76,8) konvergent-divergente Strömungskanäle (22,23) gebildet werden.


 
2. Kühlluftgrill nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (11) des einen Rahmens (7) mit den Lamellen (12) des zweiten Rahmens (8) im Querschnitt einen ungefähr rechten Winkel einschließen.
 




Zeichnung