[0001] Die Erfindung betrifft einen Sicherungsstecker, insbesondere für Schaltleisten in
Steuerungs-, Regelungs- und Stromversorgungsanlagen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] In der DE 44 37 122 C2 ist ein Schutzstecker beschrieben, der aus einem Gehäuse mit
einer Leiterplatte, einem Überspannungsableiter, einem Lotformteil, das beim Überschreiten
einer bestimmten Temperatur des Überspannungsableiters aufgeschmolzen wird, einem
Schieber, einer Feder, einem Erdblech und einem Signalisierungselement, einem am Schieber
angebrachten Federarm, besteht.
[0003] Der Grobschutz wird in bekannter Weise mit einem Überspannungsableiter realisiert.
Der mit dem Überspannungsableiter verbundene Fail-Safe-Mechanismus realisiert einen
Thermoschutz bei Überlastung des Überspannungsableiters, indem er die Fernmeldeadern
a,b gegen Erde kurzschließt. Dieser Kurzschluß-Mechanismus wird durch einen Schieber
realisiert, über den an der Rückseite des Steckers ein rotes Signalisierelement deutlich
sichtbar aus dem Stecker hervortritt, wenn ein Überspannungsfall auftritt.
[0004] Der Sicherungsstecker ist kompliziert aufgebaut und erfordert bei seiner Montage
erheblichen manuellen und zeitlichen Aufwand.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicherungsstecker für den zuverlässigen
Schutz vor Überspannungen zu entwickeln, der vereinfacht ausgeführt ist und eine automatisierte
Fertigung mit geringen Kosten gewährleistet.
[0006] Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1.
[0007] Die Ausformung der Steckerkontakte in Verbindung mit der Gestaltung der Aufnahmehälften
des Gehäuses ermöglicht die Bildung eines sehr flachen Sicherungssteckers, der zuverlässig
und einfach handhabbar in eine Schaltleiste eingebracht werden kann, um dort Leiterpaare
sicher vor Überspannungen zu schützen.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0009] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
eines Sicherungssteckers näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die perspektivische Seitenansicht des Sicherungssteckers mit aufgebrochener oberer
Aufnahmehälfte (Deckel) und
- Fig. 2
- die perspektivische Seitenansicht des Sicherungssteckers mit aufgebrochenem Deckel
nach Fig. 1 in Handhabungsstellung zu einer Anschlußleiste.
[0010] Der Sicherungsstecker ist insbesondere als Überspannungsschutzstecker zur Anwendung
in Regelungs-, Steuerungs- und Stromversorgungsanlagen in Verbindung mit Trenn- und
Schaltleisten vorgesehen und schützt gegen transiente Überspannungen und induktive
Ströme.
[0011] In der Fig. 1 sind in einer perspektivischen Seitenansicht des geöffneten Steckers
die wesentlichen Bestandteile des Sicherungssteckers in ihrem konstruktiven Zusammenhang
gezeigt.
[0012] Entpsrechend der Darstellung in der Fig. 1 besteht der Sicherungsstecker aus einem
flachen Gehäuse 1, welches aus zwei Aufnahmehälften 2,3 gebildet ist, die über ein
Filmscharnier 4 klappbar miteinander verbunden sind. Die in der Fig. 1 untere bzw.
hintere Aufnahmehälfte 2 weist durch Stege gebildete Kammern auf, in welche ein Sicherungselement
7, eine Anzeigevorrichtung 19 und Steckerkontakte 5,6 eingebracht sind. Die darüberliegende
obere Aufnahmehälfte 3 fungiert als Deckel.
[0013] Die Steckerkontakte 5,6 bestehen im wesentlichen aus drei Bereichen. Der erste Bereich
wird jeweils aus einer Kontaktzunge 10,10' gebildet, die in der unteren Aufnahmehälfte
2 des Gehäuses 1 flachliegend in Nuten eines Gehäusesteges 13 geführt ist, der aus
dem Gehäuse 1 über die Kontaktzungen 10, 10' herausragt und zur Führung der Kontaktzungen
10, 10' in einer Leiste 20 dient (Fig. 2). Der zweite Bereich wird in Fortführung
der Kontaktzungen 10, 10' jeweils aus einer metallischen Aufnahme 11, 11' in Form
einer Ausbuchtung gebildet, wobei diese Ausbuchtung zur jeweiligen Kontaktzunge 10,
10' um 90° verdreht ist. Der dritte Bereich wird in Fortführung der Aufnahmen 11,
11' jeweils als Test- und Prüfabgriff 12, 12' im oberen Abschnitt des Sicherungssteckers
gebildet.
[0014] Die Steckerkontakte 5,6 sind über das Sicherungselement 7, zum Beispiel bestehend
aus einem Glasröhrchen mit zwei Kontaktkappen 8,9, die über einen Schmelzdraht miteinander
verbunden sind, miteinander elektrisch leitend verbunden. Das Sicherungselement 7
ist mit den Kontaktkappen 8,9 in die Aufnahmen 11, 11' der Steckerkontakte 5,6 federnd
eingebracht und leicht auswechselbar. Beim Durchschmelzen des Sicherungsdrahtes im
Sicherungselement 7, z.B. beim Auftreten von Überspannungen oder unzulässig hohen
Strömen, wird der Stromfluß unterbrochen und über die Anzeigevorrichtung 19 geleitet.
[0015] Die Test- und Prüfabgriffe 12, 12' sind federnd über Öffnungen 18', 18'' in der Gehäuseschulter
22 zum Beispiel über einen Prüfstecker 17 erreichbar. Über eine weitere Öffnung 18
in der Gehäuseschulter 22 wird das Signalelement 15 der Anzeigeeinrichtung 19 nach
außen geschoben und damit sichtbar gemacht, wenn eine Auslösung erfolgte.
[0016] Die Anzeigevorrichtung 19 ist mit den Test- und Prüfabgriffen 12, 12' verbunden.
Die Anzeigeeinrichtung 19 wird aus dem Signalelement 15 und aus Auslöseelementen 14,
16 gebildet.
[0017] An der Gehäuseschulter 22 des Sicherungssteckers ist eine Beschriftungsaufnahme 21
angeformt, die zur Kennzeichnung des Sicherungssteckers benutzt werden kann.
[0018] In der Fig. 2 ist in einer Explosionsdarstellung die Handhabung des Sicherungssteckers
an einer Anschlußleiste 20 in Stromversorgungsanlagen gezeigt.
[0019] Die Montage des Sicherungssteckers ist automatisierbar. Alle Einzelteile sind so
konstruiert, daß sich diese manuell oder durch eine Fertigungsstraße zusammenfügen
lassen. Das Gehäuse 1 des Sicherungssteckers ist als einstückiges Spritzgußteil kostengünstig
herstellbar.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0020]
- 01
- Gehäuse
- 02
- Aufnahmehälfte
- 03
- Aufnahmehälfte
- 04
- Filmscharnier
- 05
- Steckerkontakt
- 06
- Stecketkontakt
- 07
- Sicherungselement
- 08
- Kontaktkappe
- 09
- Kontaktkappe
- 10,10'
- Kontaktzunge
- 11,11'
- Aufnahme
- 12,12'
- Test- und Prüfabgriff
- 13
- Steg
- 14
- Auslöseelement
- 15
- Signalelement
- 16
- Auslöseelement
- 17
- Prüfstecker
- 18,18',18''
- Öffnungen
- 19
- Anzeigevorrichtung
- 20
- Leiste
- 21
- Beschriftungsaufnahme
- 22
- Gehäuseschulter
- 23
- Führungselement
1. Sicherungsstecker, insbesondere für Anschlußleisten in Steuerungs-, Regelungs- und
Stromversorgungsanlagen, im wesentlichen bestehend aus einem Gehäuse, einem Sicherungselement,
das beim Überschreiten einer bestimmten Stromstärke aufgeschmolzen wird, Kontaktelementen,
einem Anzeigeelement,
dadurch gekennzeichnet, daß
das aus zwei flachen Aufnahmehälften (2,3) gebildete Gehäuse (1) mittels eines Filmscharniers
(4) aufklappbar ist, wobei die Gehäuseteilung in der Ebene der Steckerkontakte (5,6)
vorgesehen ist und wobei in der einen Aufnahmehälfte (2) des Gehäuses (1) das Sicherungselement
(7), Steckerkontakte (5,6) und eine Anzeigeeinrichtung (19) mit einem Signalelement
(15) angeordnet sind.
2. Sicherungsstecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckerkontakte
(5,6) jeweils aus einer Kontaktzunge (10,10'), einer zu der jeweiligen Kontaktzunge
(10,10') um 90° verdrehten Aufnahme (11,11') für das Sicherungselement (7) und aus
einem Test- und Prüfabgriff (12,12') gebildet sind.
3. Sicherungsstecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherungselement
(7) quer zur Steckrichtung des Steckers angeordnet ist.
4. Sicherungsstecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Stegen
des Filmscharniers (4) Öffnungen (18,18',18'') zur Einführung von Test- und Prüfstiften
(17) und für den Austritt des Signalelementes (15) vorgesehen sind.
5. Sicherungsstecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung
(19) aus Auslöseelementen (14, 16) gebildet ist.
6. Sicherungsstecker nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Gehäuseschulter (22) eine Beschriftungsaufnahme (21) angeformt ist.
7. Sicherungsstecker nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktzungen
(10,10') der Steckerkontakte (5,6) in der unteren Aufnahmehälfte (2) des Gehäuses
(1) flachliegend in Nuten eines Gehäusesteges (13) geführt sind, wobei der Gehäusesteg
(13) Führungselemente (23) aufweist, über die der Sicherungsstecker in die Anschlußleiste
(20) lösbar einrastbar ist.