[0001] Die Erfindung betrifft eine Bürste nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine derartige Bürste ist aus der DE 17 35 149 U1 bekannt. Sie dient zur Reinigung
von Zahnprothesen, kann aber auch für die Reinigung herausnehmbarer kieferorthopädischer
Geräte, wie beispielsweise Dehnungsplatten oder Zahnspangen verwendet werden. Der
die Borsten tragende Bürstenkörper weist einen etwa ovalen Handgriff auf. Diese Form
des Handgriffs ermöglicht erstens eine kompakte Baulänge der Bürste und dadurch eine
gute Zugänglichkeit zu allen Bereichen einer Zahnprothese, und zweitens eine einfache
Handhabung der Bürste auch bei Anwendern mit eingeschränkten feinmotorischen Fähigkeiten.
[0003] Andere, prinzipiell zahnbürstenartig aufgebaute Bürsten sollen ebenfalls der Reinigung
von Zahnprothesen dienen. Bei ihnen schließt sich in Längsrichtung der Bürste das
Borstenfeld an den Handgriff an. Diese Bürsten sind aus der DE 30 49 563 A1, aus der
DE 86 13 460 U1 oder aus der US 2 190 277 bekannt und weisen den Nachteil auf, daß
die Zugänglichkeit zu bestimmten Bereichen einer Zahnprothese aufgrund der Länge der
Bürste nur schwierig oder gar nicht möglich ist, so daß dementsprechend die Reinigung
der Prothese in diesen schlecht zugänglichen Bereichen entweder nicht erfolgen kann
oder aufgrund der damit verbundenen Mühe für den Benutzer nur unzureichend durchgeführt
wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Bürste dahingehend
zu verbessern, daß diese eine einfache Handhabung für den Benutzer ermöglicht sowie
eine gute Zugänglichkeit zu sämtlichen Bereichen einer Zahnprothese.
[0005] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Bürste mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, zusätzlich zu dem an sich bekannten
Borstenfeld, welches an dem Bürstenkörper ähnlich wie auf einer Nagelbürste befestigt
ist, einen Borstenkamm anzuordnen, wobei die Borsten dieses Borstenkammes nicht quer
zu den Borsten des Borstenfeldes stehen, wie dies aus der gattungsbildenden Bürste
bekannt ist, sondern die Borsten des Borstenkammes verlaufen radial an dem gebogenen
Endbereich des Bürstenkörpers, also grundsätzlich in derselben Ausrichtung wie die
Borsten des Borstenfeldes, allerdings dem gebogenen Verlauf des Bürstenkörpers folgend.
Hierdurch ergeben sich zwei Vorteile: Zum einen ist für den Anwender die Handhabung
erleichtert, da der Druck auf die Borstenspitzen in einer ähnlichen Ausrichtung erfolgt
wie für die Druckausübung auf die Borstenspitzen des Borstenfeldes, und nicht in einer
quer hierzu verlaufenden Bewegungsrichtung. Zum anderen ergibt sich eine verbesserte
Zugänglichkeit zu den unterschiedlichsten Bereichen einer Zahnprothese, da die Bürste
sehr schmal gebaut sein kann. Ihre Breite kann beispielsweise durch die für den Bürstenkörper
gewählte Breite bestimmt werden und nicht durch seitlich über den Bürstenkörper hinausstehende
Borsten. Auf diese Weise ist die Bürste auch an schmalen Stellen gut ansetzbar.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar:
[0008] So kann vorteilhaft der Borstenkamm sehr schmal gehalten sein, so daß beispielsweise
Interdentalräume oder auch Basalflächen gut erreichbar sind. Diese schmale Ausgestaltung
kann insbesondere dadurch unterstützt sein, daß nicht die Borsten des Borstenkammes
V-förmig gestuft abgeschnitten sind, vielmehr können die Borsten von einer breiten
Basisfläche aus, wo sie am Bürstenkörper befestigt sind, schräg verlaufen, so daß
beispielsweise zwei Reihen von Borsten sich mit ihren freien Enden in einer gemeinsamen
Linie treffen oder in zwei nahe benachbarten Linien und auf diese Weise einen schmalen
Borstenkamm ausbilden.
[0009] Der Borstenkamm kann vorteilhaft lückenlos an das Borstenfeld 6 anschließen, so daß
die Baulänge der Bürste optimal genutzt wird: Eine möglichst kurze Ausführungsform
der Bürste erleichtert die Zugänglichkeit zu sämtlichen Bereichen sehr unterschiedlich
ausgestalteter Zahnprothesen und andererseits ermöglicht die Besetzung der Bürste
mit einer möglichst großen Anzahl von Borsten eine besonders intensive Reinigung.
[0010] Vorteilhaft können die Borsten des Borstenkammes eine größere Länge aufweisen als
die Borsten des Borstenfeldes. Hierdurch wird eine gute Erreichbarkeit auch von Zwischenräumen
oder tiefliegenden Innenräumen, beispielsweise eines Geschiebes oder eines Stegreiters,
ermöglicht. Insbesondere wenn der Borstenkamm unterschiedlich lange Borsten aufweist,
wird die Ausbildung unterschiedlich harter Borsten am Borstenkamm ermöglicht, so daß
je nach Einsatzzweck die unterschiedlichen Härten dieser unterschiedlich langen Borsten
gezielt eingesetzt werden können.
[0011] Vorteilhaft kann ein zusätzlicher Borstenkopf vorgesehen sein, der einen etwa runden,
aber beispielsweise auch quadratischen, sechseckigen oder ähnlichen Querschnitt aufweisen
kann und insgesamt stift- oder zapfenförmig ausgestaltet ist, wobei ein stiftförmiger
Borstenkopf einen im Vergleich zu seiner Borstenlänge kleineren Querschnitt aufweist
als ein zapfenförmiger Borstenkopf. Dieser Borstenkopf kann punkt- oder linienförmig
innen in seinem Querschnitt längere Borsten angeordnet aufweisen und demgegenüber
kürzere äußere Borsten, so daß die Erreichbarkeit von unebenen Flächen beispielsweise
bei dem palatinalen Bereich des Oberkiefers einer Zahnprothese durch diesen Borstenkopf
erleichtert wird. Insbesondere wenn dieser Borstenkopf gegenüber den übrigen Borsten
freistehend angeordnet ist, ist die Zugänglichkeit zu vielen Stellen möglich, die
ansonsten durch Borsten behindert würde, die dem Borstenkopf unmittelbar benachbart
angeordnet sein könnten.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen im folgenden näher
erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Prothesenbürste,
- Fig. 2
- die Draufsicht auf die Bürste von Fig. 1 und
- Fig. 3
- die Ansicht von unten auf die Bürste von Fig. 1.
[0013] In Fig. 1 ist mit 1 allgemein eine Bürste bezeichnet, die zur Reinigung von Zahnprothesen
dient. Die Bürste 1 weist einen oval gebogenen Bürstenkörper 2 auf, der zwei stärker
gebogene Endbereiche 3 aufweist und einen nicht gebogenen, gerade verlaufenden mittleren
Bereich 4 zwischen den beiden Endbereichen 3.
[0014] Der Bürstenkörper 2 ist nicht als geschlossener Ring ausgestaltet, sondern weist
gegenüber dem durchgehenden mittleren Bereich 4 einen unterbrochenen mittleren Bereich
auf, der die beiden Hälften eines Handgriffes 5 bildet.
[0015] Am durchgehenden mittleren Bereich 4 ist eine Vielzahl von Reinigungsborsten angeordnet,
die gemeinsam ein Borstenfeld 6 bilden, welches beispielsweise zur Reinigung von Kauflächen,
Zahnseitenflächen und ähnlichen Oberflächen Verwendung finden kann. Die Borsten des
Borstenfeldes 6 können unterschiedliche Längen aufweisen und beispielsweise am einen
Ende des Borstenfeldes etwa 12 mm lang sein, am anderen Ende des Borstenfeldes jedoch
16 bis 17 mm. Bei gleicher Ausgestaltung der Borsten bis auf ihre Länge wird so eine
unterschiedliche Härte des Borstenfeldes an seinen unterschiedlichen Stellen erzielt,
so daß ganz bewußt diese unterschiedliche Härte für die jeweilige Reinigungsaufgabe
genutzt werden kann.
[0016] An die längsten Borsten des Borstenfeldes 6 schließen sich die Reinigungsborsten
eines Borstenkammes 7 an, wobei auch die Reinigungsborsten des Borstenkammes 7 eine
vom einen zum anderen Ende des Borstenkammes 7 zunehmende Länge aufweisen: Da der
Borstenkamm 7 unmittelbar an das Borstenfeld 6 anschließt, weist er zweckmäßigerweise
in diesem Anschlußbereich Borsten mit der gleichen Länge auf. Von diesem ersten Ende
nimmt die Länge der Reinigungsborsten des Borstenkammes 7 bis zum gegenüberliegenden
Ende des Borstenkammes 7 kontinuierlich zu, so daß dort die Borsten beispielsweise
eine Länge von 25 mm aufweisen können. Da der Borstenkamm 7 am gebogenen Endbereich
3 des Bürstenkörpers 2 angeordnet ist, bilden die Reinigungsbürsten des Borstenkammes
7 einen fächerartigen Borstenkamm 7, mit dem auch in schwer zugänglichen Interdentalräumen
oder anderen schwer zugänglichen Prothesenbereichen bzw. schwer zugänglichen Bereichen
kieferorthopädischer Geräte eine Reinigung möglich ist.
[0017] Auf dem gegenüberliegenden Endbereich 3 ist ein Borstenkopf 8 vorgesehen, der einen
etwa runden oder achteckigen Querschnitt aufweist und bei dem die äußeren Borsten
etwa 15 mm lang sind, die mittleren Borsten jedoch etwa 17 mm, so daß die Reinigung
von leicht strukturierten Oberflächen, wie beispielsweise der palatinale Bereich einer
Zahnprothese sehr gut mit Hilfe dieses Borstenkopfes 8 auf einfache und wirkungsvolle
Weise möglich ist. Der Borstenkopf 8 ist vom Borstenfeld 6 entfernt angeordnet, also
frei stehend angeordnet, um eine gute Zugänglichkeit zu stellen zu ermöglichen, bei
denen die Anordnung benachbarter Borsten ansonsten stören könnte.
[0018] Die unterschiedlichen Längen der Borsten des Borstenkopfes 8, aber auch der Borsten
des Borstenfeldes 6, welches eine gewellte oder zickzackförmige Oberfläche mit abwechselnd
unterschiedlichen Höhen aufweist, bewirken bei der Reinigung einen unterschiedlichen
Anlagedruck der einzelnen Borsten und damit eine sehr intensive Reinigungswirkung
sowie eine gute Zugänglichkeit zu kleineren Unebenheiten oder Einbuchtungen in der
zu reinigenden Oberfläche.
[0019] Die Borsten des Borstenkammes 7 sind am Bürstenkörper 2 in zwei Reihen mit einem
vergleichsweise großen Abstand zueinander befestigt, wobei die freien Enden dieser
Borsten, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, eng aneinanderliegend angeordnet
sind. Hierdurch ergibt sich ein Abstützungseffekt der einzelnen Borsten und dadurch
trotz vergleichsweise großer Borstenlänge eine vergleichsweise große Steifigkeit des
Borstenkammes, so daß auch tiefliegende Zwischenräume gut gereinigt werden können.
[0020] Insgesamt weist die Bürste vergleichsweise große Borstenflächen auf, die eine intensive,
gründliche und schnelle Reinigung der Zahnprothese ermöglichen.
1. Bürste zur Reinigung von Zahnprothesen und herausnehmbaren kieferorthopädischen Geräten,
mit einem Bürstenkörper, der einen länglichen Handgriff mit etwa ovaler Umfangskontur
aufweist,
und mit einem Borstenfeld, welches aus einer Vielzahl am Bürstenkörper angeordneter
Borsten besteht,
wobei das Borstenfeld in Längsrichtung des Handgriffes gesehen auf gleicher Höhe wie
der Handgriff im weniger stark gebogenen mittleren Bereich des Bürstenkörpers an diesem
angeordnet ist,
und mit zusätzlichen Borsten in einem stärker gebogenen Endbereich des Bürstenkörpers,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzlichen Borsten als Borstenkamm (7) ausgestaltet sind, dessen Borsten
mit ihren freien Enden eine gegenüber dem Borstenfeld (6) schmalere Linie bilden und
in diesem gebogenen Endbereich (3) radial nach außen verlaufen.
2. Bürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten des Borstenkammes (7) von ihrer am Bürstenkörper (2) befindlichen
Basis aus zu ihren freien Enden zueinandergeneigt angeordnet sind.
3. Bürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenkamm (7) lückenlos an das Borstenfeld (6) anschließt.
4. Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten des Borstenkamms (7) zumindest in einem Bereich des Borstenkamms
(7) länger sind als die Borsten des Borstenfeldes (6).
5. Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen stift- oder zapfenförmigen Borstenkopf (8).
6. Bürste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenkopf (8) in dem dem Borstenkamm (7) gegenüberliegenden, stärker gebogenen
Endbereich (3) des Bürstenkörpers (2) angeordnet ist.
7. Bürste nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenkopf (8) kürzere äußere und längere mittlere Borsten aufweist.
8. Bürste nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenkopf (8) freistehend angeordnet ist.