[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen und Regeln von Temperatur und Menge
des pro Zeiteinheit durch wasserkühlbare, insbesondere voneinander unabhängige Kokillenwände
aus Kupferplatten durchströmenden Kühlwassers einer Stranggießkokille. Die Erfindung
betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Beim Stranggießen von Stahl in flüssigkeitsgekühlten Plattenkokillen, insbesondere
zur Erzeugung von Dünnbrammen aus Stahl mit Strangdicken zwischen 150 und 40 mm bei
vergleichsweise hohen Gießgeschwindigkeiten unter Einsatz von mindestens einem Tauchrohr
wird innerhalb der Kokille im Bereich der Kokillenmündung aufgrund der vergleichsweise
geringen Wärmeleitfähigkeit des Stahls zunächst nur eine dünne, aus erstarrter Schmelze
bestehende und infolge ihrer noch sehr hohen Temperatur relativ nachgiebige Strangschale
gebildet. Weil diese innerhalb der Kokille und nach Austritt aus der Kokille dem ferrostatischen
Druck der in ihrem Innern noch flüssigen Schmelze standhalten muß, ist es erforderlich,
daß die entstehende Strangschale über den Umfang eine möglichst gleichmäßige Dicke
besitzt. Ihre Ausbildung hängt von einer Reihe zusammenwirkender Faktoren ab, wie
bspw. Gießgeschwindigkeit, Stahltemperatur, Werkstoff, Stranggeometrie, Tauchausgußform,
Konizität der Kokille sowie von der Art und Zusammensetzung eines schlackenbildenden
Schmiermittels, das, auf den Gießspiegel aufgebracht, die unvermeidliche Reibung zwischen
Strangschale und Kokille reduzieren soll. Besonders wichtig ist hierbei eine gleichmäßige
Verteilung des Schmiermittels im Bereich der Kokillenwände, wobei dieses in Form eines
sogenannten eines sogenannten Gießpulvers auf den Gießspiegel aufgebracht, dabei geschmolzen
und durch Oszillationsbewegungen des flüssigen Stahls zwischen diesen und die Kokillenwände
gelangt. Eine möglichst gleichmäßige Ausbreitung des Schmiermittels zwischen der sich
bildenden Strangschale und den Kokillenwänden ist im Zusammenhang mit den Wärmeübergangsverhältnissen
zwischen der Strangschale und der Kokillenwand von besonderer Bedeutung. Durch sorgfältige
Temperaturmessungen im Bereich der Kokillenwände lassen sich Rückschlüsse über die
Verteilung der Wärmeströme, insbesondere über die Kokillenbreite ziehen. Dies ist
wichtig, weil für ein sicheres Gießen von Brammen und speziell von Dünnbrammen der
eingangs genannten Art die Kenntnis spezifischer Wärmeübergänge der Kokillenbreitseiten
und insbesondere in der Brammenmitte im Bereich des Tauchrohres von besonderer Bedeutung
ist. Damit können Störungen rechtzeitig vermieden oder ihnen entgegengewirkt werden,
welche bspw. durch vom Tauchausguß verursachte Strömungsanomalitäten, ungleiche Dicke
des Schmierfilms von Gießschlacke, hohe Membranwirkung der Strangschale insbesondere
in der Brammenmitte, Turbulenzen des Gießspiegels über die Brammenbreite hervorgerufen
werden. Ebenso lassen sich Folgen eines ungleichförmigen Wärmedurchgangs bedingt bspw.
durch Turbulenzen des Stahls in der Kokille durch eine Temperaturmessung rechtzeitig
erkennen. Dies ist von besonderer Bedeutung, weil durch die genannten Anomalitäten
im Gießprozeß, insbesondere eine mögliche Abweichung der Strangschalenbildung von
der Kokillenmitte Längsrisse in der Strangoberfläche bis hin zu Durchbrüchen, sogenannten
Klebern, zur Folge haben können. Zugleich mit solchen Störungen an der Strangschale
treten entsprechende thermische partielle Belastungen der Kupferplatten auf, die zur
Verringerung der Standzeit der Kokille führen.
[0003] Beim Stand der Technik sind eine Reihe von Ausgestaltungen und Maßnahmen bekannt,
um ein sicheres Stranggießen ohne die vorgenannten Nachteile und Schwierigkeiten zu
gewährleisten. Bspw. ist aus der DE 24 15 224 C3 eine Plattenkokille für Brammen bekannt,
deren Kokillenwände Kühlkammern aufweisen, die jeweils abgegrenzte Kühlbereiche umfassen.
An die Zu- und Abflußleitungen für Kühlwasser der Breitseitenwände sind Meßglieder
zur Bestimmung der abgeführten Wärmemenge bzw. der Kühlleistungen angeordnet. Mit
Hilfe dieser Meßglieder wird ein Durchschnittswert der Kühlleistung der Kühlkammern
errechnet, welcher einem Durchschnittsbildner zugeleitet wird, mit dem die Konizität
der Schmalseiten gesteuert wird.
[0004] Aus der DE 41 17 073 C2 ist es bekannt, mit Hilfe von kalorimetrischen Messungen
an einer rechteckigen oder bombierten Dünnbrammenkokille den integralen und spezifischen
Wärmetransport an jeder einzelnen Kupferplatte zu bestimmen. Ein Online-Vergleich
der spezifischen Wärmeströme von der dem Stahl zugewandten Kupferplattenseite zur
wassergekühlten Seite speziell der Schmalseiten, mit denen der zwei Breitseiten, ermöglicht
eine Regelung der Schmalseitenkonizität unabhängig von den im einzelnen gewählten
Gießparametern.
[0005] Von Nachteil ist hierbei, daß bei den genannten Kokillen differenzierte Angaben über
die partiellen Wärmeströme entlang der Kokillenbreite nicht gemacht werden. Dies ist
auch deshalb nachteilig, weil für ein sicheres Gießen von Brammen und speziell von
Dünnbrammen bei vergleichsweise hohen Gießgeschwindigkeiten eine Ermittlung differenzierter
spezifischer Wärmeübergänge im Bereich der Breitseiten und besonders in der Brammenmitte
im Bereich des Tauchrohres nicht vorgenommen wird. Nur bei Kenntnis dieser spezifischen
Wärmeübergänge kann eine Einregulierung der Wärmeströme über die gesamte Kokillenbreitseite
und damit über die gesamte Brammenseite erreicht werden, um Störungen insbesondere
durch ungleichförmige Ausbildung der Strangschale zu vermeiden.
[0006] Um besonders günstige Voraussetzungen für das Gießen von Dünnbrammen zu schaffen,
wurde bereits eine Plattenkokille mit wassergekühlten, zwischen Breitseitenwänden
einklemmbaren Schmalseitenwänden bekannt, mit Einrichtungen zum Verstellen des formgebenden
Hohlraums an verschiedene Strangabmessungen sowie des Gießkonus, und mit einer Oszillationseinrichtung.
Bei dieser Kokille weisen die Breitseitenwände mindestens drei nebeneinanderliegende
und von einander unabhängige Kühlsegmente auf, wobei diese symmetrisch zur Mittenachse
aufgeteilt sind und im Bereich der Kokillenmündung gesonderte Anschlüsse zur unabhängigen
Zufuhr eines flüssigen Kühlmediums besitzen. In der dem Strang zugewandten Wandung
der Kammern sind Temperaturfühler vorgesehen, mit denen mindestens die Temperaturdifferenz
zwischen einzelnen Kammern bzw. Zonen erfaßt werden können.
[0007] Diese Aufteilung in separate Kammern oder Zonen hat aber auch den Nachteil, daß sich
beiderseits von Trennstegen benachbarter Kammern oder Zonen erheblich unterschiedliche
Temperaturströmungen ausbilden können, die nur mit vergleichsweise längerer Zeitverzögerung
einander angeglichen werden können. Eine feinfühlige Erfassung partieller Wärmeströme
bzw. Wärmestromdifferenzen bspw. über die Gesamtbreite einer Kokillenseitenwand ist
bei der bekannten Ausbildung der Kühlsegmente nicht zufriedenstellend möglich.
[0008] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung bei einer Kokille der im Oberbegriff von Anspruch
1 genannten Art anzugeben, welche geeignet sind, im Innern der Kokille in der Schmelze
sich ausbildende Wärmeströme mittels feinfühliger, differenzierter Messungen der mit
diesen korrespondierenden Wärmeströme des die Kokillenwände durchströmenden Kühlwasser
möglichst zeitverzögerungslos zu erfassen, um daraus rechtzeitig Regelimpulse zur
Ausregelung unerwünschter Wärmeaustauschverhältnisse, insbesondere hinsichtlich der
Ausbildung der Strangschale im Bereich der Kokillenwände abzuleiten.
[0009] Zur Lösung ist bei einem Verfahren zum Messen und Regelnvon Temperatur und Kühlwassermenge
der eingangs genannten Art mit der Erfindung vorgesehen, daß die Kühlwassertemperatur
einer Kokillenwand an wenigstens zwei Stellen im Bereich der Ablauföffnungen einer
Kupferplatte und dem zugeordneten Wasserkasten gemessen und aus den über die Breite
der Kupferplatte gemessenen Werten ein Temperaturprofil erstellt und in Zeitintervallen
gewonnene Temperaturprofile miteinander verglichen werden.
[0010] Das Verfahren ermöglicht eine differenzierte Aussage über die Verteilung partieller
Wärmeströme entlang der Kokillenbreite und somit eine einfache und sichere Temperaturführung
der wandnahen Wärmeströme der Schmelze innerhalb der Kokille einschließlich der Breitseitenmitte
im Bereich des Tauchrohres bzw. des Tauchausgusses. Zugleich ermöglicht das Verfahren,
entlang der Breite einer Kokille und insbesondere im Bereich des Tauchausgusses im
Vergleich zu den übrigen Flächenteilen der Breitseiten sowie zu den Schmalseiten eine
äußerst feinfühlige und gleichförmige Kühlleistung einzustellen und damit Störungen
zu vermeiden, die bspw. strömungsschattenbedingt durch den Tauchausguß, durch ungleichförmige
Schmierfilmdicke, hohe Membranwirkung der Strangschale in der Brammenmitte und durch
Turbulenzen des Gießspiegels über die Brammenbreite hervorgerufen werden können.
[0011] Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens sind entsprechend den Merkmalen der Unteransprüche
vorgesehen. Sehr wesentlich ist hierbei die Maßnahme, daß die partiellen oder integralen
Wärmeströme des Kühlwassers oder der Schmelze über die Kokillenbreite auf einem Online-Bildschirm
bevorzugt in Form von Temperaturprofilen sichtbar gemacht werden. Diese Maßnahme gestattet
dem Gießer einen unmittelbaren Überblick über die verschiedenen Wärmeströme und insbesondere
deren zeitliche Änderung und ermöglicht einen sofortigen Eingriff bei offensichtlich
erkennbaren Störungen. Außerdem können Grenzwerte erarbeitet werden, die für eine
Durchbruchvermeidung genutzt werden können.
[0012] Eine flüssigkeitsgekühlte Plattenkokille entsprechend der den Oberbegriff von Anspruch
1 gattungsbildenden Art, insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, daß im Wasserablaufbereich zwischen einer Kupferplatte
und den Kühlwasserablauföffnungen des Wasserkastens insbesondere pro Breitseitenplatte
mindestens an zwei Stellen Temperaturfühler angeordnet und deren Signalleitungen an
einen Rechner, bevorzugt mit einem Online-Bildschirm, angeschlossen sind.
[0013] Weitere Ausgestaltungen der Kokille sind entsprechend den Unteransprüchen vorgesehen.
[0014] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Wasserablauföffnungen zwischen Kupferplatte
und Wasserkasten in der Kokillenbreite gleichmäßig verteilt angeordnet und jeweils
für den Durchtritt einer konstanten, gleichen Wassermenge ausgebildet.
[0015] Eine Verwendung des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung ist sowohl
für die Erzeugung von Dünnbrammen aus Stahl mit Strangdicken zwischen vorzugsweise
40 und 150 mm bei vergleichsweise hohen Gießgeschwindigkeiten als auch für Knüppelkokillen
zum Stranggießen von rechteck- oder rundformatigen Stranggießprofilen vorgesehen.
[0016] Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles.
Es zeigen:
- Figur 1
- im Querschnitt einen Teil einer Kokillen-Längswand mit zugeordnetem Wasserkasten und
Anordnung einer Thermokupplung mit Wärmefühlern;
- Figur 2
- eine Ansicht einer Kokillen-Breitseitenwand mit Anordnung von Kühlwasser-Temperatur-Meßeinrichtungen
im Bereich des Wasserzulaufs sowie im Bereich des Wasserablaufs, teilweise im Schnitt;
- Figur 3
- mehrere Temperaturprofile entlang einer Breitseite einer Kokille im Vergleich mit
in Zeitintervallen gewonnen Temperaturprofilen.
[0017] Fig. 1 zeigt eine aus Kupfer bestehende Kokillen-Breitseitenwand 1 mit einem dem
Metallschmelzbad 2 zugewandten Flächenteil 3. In der massiven Wand aus Kupfer sind
in dichter Folge Kühlmittelbohrungen 4 angeordnet, die von unten nach oben mit Kühlwasser
zwangsdurchströmt sind. Diese münden an der oberen Seite in einen Sammelkanal 10,
welcher mittels Bohrungen 5 in einen Wasserkasten 7 überleitet. Dieser ist mit den
plattenförmigen Elementen 6 und 11 des Wasserkastens 7 ausgebildet.
[0018] Im Bereich der Überleitungsbohrung 5 befindet sich eine Thermokupplung 8 in Form
eines kupfernen Längssteges mit Kanälen zur Aufnahme der zu den einzelnen Thermofühlern
20 (Fig. 2) führenden Signalleitungen 9. Die Thermokupplung kann bspw. eine selbstständige
Baugruppe sein, welche die einzelnen Thermofühler 20 mit ihren Signalleitungen 9 aufnimmt.
Sie kann mit Silicone vom Typ TP 100 im Eckbereich des Wandteils 6 in der Art befestigt
sein, daß sie mit mindestens zwei Flächen im Strömungsbereich der Kühlflüssigkeit
liegt. Auch kann pro Meßstelle eine Bohrung durch den Wasserkasten im oberen Bereich
eingebracht werden, die dann von außen mit einem Meßfühler versehen werden kann.
[0019] Fig. 2 zeigt das Flächenteil 3 einer Plattenkokille mit einer erfindungsgemäßen Vielzahl
von Kühlwasserablaufbohrungen 5 im oberen Bereich der Breitseitenwand 1 in horizontaler
Projektion zu beiden Seiten des Tauchrohres 21. Im unteren Bereich der Breitseitenwand
1 befinden sich für den Zulauf von Kühlwasser in dichter Folge und jeweils in einer
vertikalen Ebene mit den Ablaufbohrungen 5 Zulaufbohrungen 15, ebenfalls zu beiden
Seiten der Kokillenwand-Mittelebene v-v. Die Bohrungen 15 bilden zusammenwirkend den
Wasserzulauf 24 des Kühlwasserstromes in die Kühlkanäle 4 der Kokillenwand 1, während
die Summe der Ablaufbohrungen 5 zusammen genommen den Wasserablauf 25 bilden. Je rechts
und links von der Mittelebene v-v befinden sich die den seitlichen Abschluß der Breitseitenwand
1 bildenden Schmalseitenwände 22 und 23. Zwischen jeweils zwei Wasserablaufbohrungen
5 ist der Thermofühler 20 installiert. Dabei bilden jeweils zwei nebeneinander angeordnete
Wasserablaufbohrungen 5 mit zwei in gleicher vertikaler Ebene angeordneten Wasserzulaufbohrungen
15 jeweils ein Strömungsfeld A, B, C, D bzw. A', B', C', D'.
[0020] Fig. 3 zeigt ein dreidimensionales Diagramm mit der Darstellung von Temperaturprofilen,
gemessen jeweils über die Breite A' bis D einer Brammenkokillenplatte mit bspw. vier
zeitlich auseinanderliegenden und miteinander zu vergleichenden Temperaturprofilen
in zeitlichen Abständen von je zehn Zeiteinheiten entsprechend der Zeitachse Z. Die
Breite der Kokillenplatte ist an der Abszisse x-x und der Wert des gemessenen Wärmetransportes
auf der Ordinate Y aufgetragen. Die Darstellung entspricht bspw. einem Diagramm auf
dem Bildschirm des Rechners und ermöglicht eine sofortige Auswertung bzw. Ausregelung
im Falle eines Abweichens von einem vorgegebenen Temperaturprofil.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Breitseitenwand
- 2
- Stahl-Schmelzenbad
- 3
- Wandseite/Flächenteil
- 4
- Kühlwasser-Bohrung
- 5
- Kühlwasser-Ablaufbohrung
- 6
- Platten-Element
- 7
- Wasserkasten
- 8
- Thermokupplung
- 9
- Signalleitung
- 10
- Sammelkanal
- 11
- Platten-Element
- 15
- Zulaufbohrungen
- 20
- Thermofühler
- 21
- Tauchrohr
- 22
- Schmalseitenwände
- 23
- Schmalseitenwände
- 24
- Wasserzulauf
- 25
- Wasserablauf
1. Verfahren zum Messen und Regeln von Temperatur und Menge des pro Zeiteinheit wasserkühlbare,
insbesondere voneinander unabhängige Kokillenwände aus Kupferplatten durchströmenden
Kühlwassers einer Stranggießkokille,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlwassertemperatur einer Kokillenwand an wenigstens zwei Stellen im Bereich
der Ablauföffnungen einer Kupferplatte und dem zugeordneten Wasserkasten gemessen
und aus den über die Breite der Kupferplatte gemessenen Werten ein Temperaturprofil
erstellt und in Zeitintervallen gewonnene Temperaturprofile miteinander verglichen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zulauftemperatur des Kühlwassers gemessen, die Differenz aus Zulauf- und Ablauftemperatur
ermittelt und aus der Kühlwassermenge pro Zeiteinheit die partielle integrale Wärmeabfuhr
aus einer Kokillenwand bzw. aus einem Kokillenwandbereich ermittelt und partielle
Ungleichheiten durch partielle Mengenkorrekturen des Kühlwassers ausgeglichen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kühlwasser-Ablauföffnungen gleichmäßig über die Breite einer Kokillenwand, bevorzugt
der Breitseitenwände verteilt angeordnet werden, und daß jeweils zwischen zwei Ablauföffnungen
eine Temperaturmessung vorgenommen wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Temperaturmessungen an zur Mittenachse der Kokille symmetrischen Stellen der Kokillenbreitseiten
sowie in Gießrichtung vorgenommen werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Maßgabe der partiellen integralen Wärmeabfuhren durch Kühlwasser von den
jeweiligen Kokillen-Breitseiten oder deren Bereichen die partiellen oder integralen
Wärmeströme der Schmelze über die Kokillenbreite ermittelt und Abweichungen von einem
Sollwert bzw. einem Soll-Temperaturprofil korrigiert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die partiellen oder integralen Wärmeströme des Kühlwassers oder der Schmelze über
die Kokillenbreite auf einem Online-Bildschirm bevorzugt in Form von Temperaturprofilen
sichtbar gemacht werden.
7. Flüssigkeitsgekühlte Kokille, insbesondere Plattenkokille entsprechend der den Oberbegriff
von Anspruch 1 gattungsbildenden Art, insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Wasserablaufbereich zwischen einer Kupferplatte (1) und den Kühlwasserablauföffnungen
des Wasserkastens (7) insbesondere pro Breitseitenplatte mindestens an zwei Stellen
Temperaturfühler (9) angeordnet und deren Signalleitungen an einen Rechner, bevorzugt
mit einem Online-Bildschirm, angeschlossen sind.
8. Kokille nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich wenigstens jeder zweiten Ablauföffnung (5) ein Temperaturfühler enthaltendes
Thermo-Kupplungsglied angeordnet und bevorzugt mit Silicone vom Typ TP 100 befestigt
ist oder daß je Thermofühler eine Bohrung in den Wasserkasten im Bereich der Ablaufbohrung
(5) eingebracht wird, die von außen mit einem Thermofühler versehen werden kann.
9. Kokille nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß Temperaturfühler (9) symmetrisch zur Mittenachse jeder Kokillenbreitseite (1)
sowie in Gießrichtung angeordnet sind.
10. Kokille nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kühlwasserablauföffnungen (5) gleichmäßig über die Breite der Breitseitenwände
(1) verteilt sind und jeweils zwischen zwei Ablauföffnungen (5) ein Temperaturfühler
installiert ist.
11. Kokille nach einem oder mehreren der ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kühlwasserzulauf (24) wenigstens ein Temperaturfühler und ein Geber für die
Zulaufmenge pro Zeiteinheit angeordnet und deren Signalleitungen zusammen mit den
Signalleitungen der Temperaturfühler des Wasserablaufbereichs an einen Rechner angeschlossen
sind.
12. Kokille nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner online mit einem Bildschirm in Verbindung steht.
13. Kokille nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wasserablauföffnungen (5) zwischen Kupferplatte (1) und Wasserkasten (7) in
der Kokillenbreite gleichmäßig verteilt angeordnet und jeweils für den Durchtritt
einer konstanten, gleichen Wassermenge ausgebildet sind.
14. Verwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6 bzw. der Kokille nach den Ansprüchen
7 bis 13 zur Erzeugung von Dünnbrammen aus Stahl mit Strangdicken vorzugsweise zwischen
150 und 40 mm bei vergleichsweise hohen Gießgeschwindigkeiten unter Einsatz von mindestens
einem Tauchrohr.
15. Verwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6 bzw. der Kokille nach den Ansprüchen
7 bis 13 bei Knüppel-Kokillen für rechteck- oder rundformatige Stranggießprofile.