[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum direkten
oder indirekten ein- oder beidseitigen Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums
auf eine laufende Oberfläche.
[0002] Gattungsgemäße Verfahren sowie gattungsgemäße Vorrichtungen werden üblicherweise
im Rahmen von Papiermaschinen oder Streichanlagen eingesetzt, um eine laufende Oberfläche,
zum Beispiel eine Materialbahn, die etwa aus Papier, Karton oder einem Textilwerkstoff
besteht, ein- oder beidseitig mit einer oder mehreren Schichten des Auftragmediums,
beispielsweise Farbe, Stärke, Imprägnierflüssigkeit oder dergleichen, zu versehen.
Beim sogenannten direkten Auftrag wird das flüssige oder pastöse Auftragsmedium von
einer Auftragseinrichtung direkt auf die Oberfläche der laufenden Materialbahn aufgetragen,
die während des Auftrags auf einer umlaufenden Stützfläche, beispielsweise einem Endlosband
oder einer Gegenwalze, getragen wird. Beim indirekten Auftrag des Mediums wird das
flüssige oder pastöse Auftragsmedium hingegen zunächst auf eine als Trägerfläche dienende
Gegenfläche, z.B. die Oberfläche einer als Auftragwalze ausgestalteten Gegenwalze,
aufgebracht, um von dort in einem Walzenspalt, durch den die Materialbahn hindurchläuft,
von der Auftragwalze auf die Materialbahn übertragen zu werden.
[0003] Zur Durchführung der zuvor beschriebenen direkten oder indirekten Auftragsverfahren
werden üblicherweise Auftragsvorrichtungen eingesetzt, die entweder über eine Auftragskammer
verfügen oder aber mit einer einzelnen Düse bzw. Freistrahldüse ausgerüstet sind,
die sich in der Form eines schmalen, langen Spaltes über im wesentlichen die gesamte
Bahnbreite erstreckt.
[0004] Aus der DE 195 04 652 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, das bzw.
die dazu dient eine einzelne, möglichst schmale Spur eines flüssigen oder pastösen
Mediums, vorzugsweise Leim, auf eine laufende Materialbahn aufzutragen. Zu diesem
Zweck besitzt die Vorrichtung einen Düsenkopf mit einer einzelnen Düse, aus der das
Medium direkt und berührungslos auf einen schmalen Teilbereich der Materialbahn aufgesprüht
wird.
[0005] Des weiteren ist aus dem DE 295 06 334 U1 ein mit der technischen Lösung gemäß der
DE 195 04 652 A1 vergleichbares Verfahren mit zugehöriger Vorrichtung bekannt. Bei
dem Verfahren nach der DE 295 06 334 U1 wird ebenfalls nur eine streifenförmige Spur
des Auftragmediums aufgetragen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein neuartiges, einfaches und
effektives Verfahren zum im wesentlichen vollflächigen direkten oder indirekten ein-
oder beidseitigen Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf eine
laufende Oberfläche zu schaffen.
[0007] Eine weitere Aufgabe ist es, eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
bereitzustellen.
[0008] Die erstgenannten Aufgabe wird gelöst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruch 1. Gemäß diesem Verfahren zum direkten oder indirekten ein-
oder beidseitigen Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragmediums auf eine
laufende Oberfläche, wird das Auftragsmedium mittels einer Vielzahl von in Breitenrichtung
und/oder Längsrichtung der Oberfläche voneinander beabstandet nebeneinander und/oder
hintereinander angeordneten und deutlich von der Oberfläche distanzierten Einzel-Auftragsdüsen,
aus denen das Auftragsmedium jeweils austritt, in einer Vielzahl von Einzel-Auftragsbereichen
auf die Oberfläche aufgetragen, wobei sich jeweils benachbarte Einzel-Auftragsbereiche
in ihren jeweiligen Randbereichen zumindest teilweise durchdringen, so daß eine Auftragsmediumschicht
über im wesentlichen die gesamte Breite der zu beschichtenden Oberfläche erzeugt wird.
[0009] Bei der laufenden Oberfläche kann es sich im Sinne der Erfindung sowohl um eine Materialbahn,
insbesondere aus Papier oder Karton, handeln (z.B. beim direkten Auftrag) oder aber
auch um die Oberfläche einer Auftragswalze (z.B. beim indirekten Verfahren) oder einer
andersartigen umlaufenden Stütz- oder Trägerfläche. Das Auftragsmedium wird berührungslos
aus den jeweiligen Einzel-Auftragsdüsen auf die laufende Oberfläche aufgetragen, d.h.
zwischen den Düsen und der Oberfläche besteht kein direkter Kontakt. Die einzelnen
Auftragsdüsen bilden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Düsenreihe, die sich
im wesentlichen in Breitenrichtung der laufenden Oberfläche oder auch schräg dazu
erstreckt. Die Düsen können hierbei in einer Reihe gleichmäßig oder ungleichmäßig
angeordnet und bezogen auf die Längsrichtung der laufenden Oberfläche auch gegeneinander
versetzt sein. So sind neben einer gerade verlaufenden Reihe auch Reihen mit kurvenförmigen
Abschnitten, wie etwa eine wellenförmige Reihe und dergleichen möglich. Die Einzel-Auftragsdüsen
können ferner in einem bestimmten Anordnungsmuster über im wesentlichen die gesamte
Breite der zu beschichtenden laufenden Oberfläche verteilt sein, wobei auch scheinbare
Überschneidungen von einzelnen Abschnitten des Reihenverlaufs möglich sind. Gegenüber
dem bekannten Stand der Technik wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der gesamte,
im wesentlichen vollflächig deckende Auftrag also aus einer Vielzahl kleiner Einzel-Auftragsbereiche
zusammengesetzt, die sich primär aus der Ausstoßgeometrie und Ausstoßcharakteristik
der jeweiligen Einzel-Auftragsdüsen ergeben. Als geeignete Auftragsdüsen kommen grundsätzlich
eine Vielzahl von Düsentypen in Betracht. So sind Düsen denkbar, die einen Freistrahl,
d.h. einen durch die Umgebungsatmosphäre verlaufenden "geschlossenen Vorhang" des
ausgestoßenen Auftragmediums erzeugen, Sprühdüsen, die das Auftragsmedium zerstäuben
oder vernebeln, einschließlich Sprüheinrichtungen mit elektrostatischen und/oder mechanischen
Zerstäubern, z.B. Hochrotations-Glockensprühsystemen, und dergleichen.
[0010] Die Durchdringung der jeweiligen Randbereiche benachbarter Einzel-Auftragsbereiche
der beschichteten Oberfläche kann entweder dadurch erfolgen, daß sich das von jeweils
zwei benachbarten Einzel-Auftragsdüsen in einem einzelnen Arbeitsgang ausgestoßene
Auftragsmedium noch vor oder während des Auftragens auf die Oberfläche durchdringt,
d.h. zum Beispiel durch Überlappung der Sprühkegel oder Strahlen dieser Düsen, oder
dadurch, daß sich Einzel-Auftragsbereiche erst in aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen
überlappen, zum Beispiel durch zwei hintereinander und "auf Lücke" angeordnete Düsenreihen.
[0011] Die Durchdringung beziehungsweise Überlagerung der jeweiligen Randbereiche der von
den Einzel-Auftragsdüsen erzeugten Einzel-Auftragsbereiche ist vorzugsweise so genau
aufeinander abgestimmt, daß sich über im wesentlichen die gesamte Breite der beschichteten
laufenden Oberfläche eine gleichmäßige Schichtdicke einstellt. Dies ist jedoch nicht
zwingend vorgeschrieben. Insbesondere beim indirekten Auftrag ist es möglich, daß
der mittels der Einzel-Auftragsdüsen erzeugte Auftrag anfangs noch etwas streifig
ist und erst nachfolgend mit Hilfe von den Düsen nachgeschalteten Dosier- und/oder
Egalisiereinrichtungen bzw. im nachfolgenden Walzenspalt vergleichmäßigt wird.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit konstruktiv besonders einfachen und preiswerten
Mitteln durchführbar und gestattet auf einfache und effektive Art und Weise die Herstellung
eines gleichmäßigen und qualitativ hochwertigen vollflächigen Auftrags sowohl bei
einem direkten als auch indirekten Auftragsvorgang. Da der gesamte Auftrag, wie zuvor
erläutert, aus einer Vielzahl von kleinen, mittels den Einzel-Auftragsdüsen gebildeten
Einzel-Auftragsbereichen zusammengesetzt wird, kann bei Bedarf gewissermaßen in einem
gemeinsamen Verfahrensschritt sowohl ein Längsprofil als auch ein Querprofil des erzeugten
bzw. zu erzeugenden Auftrags eingestellt, manipuliert oder zumindest in einem hohen
Maße vorreguliert werden. Da die Einzel-Auftragsdüsen grundsätzlich auch einzeln ansteuerbar
sind, läßt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders einfach ein wirkungsvolles
Steuer- und/oder Regelungskonzept verwirklichen.
[0013] Das Auftragsmedium wird vorzugsweise im wesentlichen ohne Überschuß auf die Oberfläche
aufgetragen, wobei dazu nur soviel Auftragsmedium von den Einzel-Auftragsdüsen ausgestoßen
wird, wie für den Aufbau der vorgegebenen Schichtdicke erforderlich ist.
[0014] Für bestimmte Anwendungsfälle hat es sich jedoch auch als vorteilhaft erwiesen, das
Auftragsmedium gemäß einer anderen möglichen Ausführungsvariante der Erfindung im
Überschuß aufzutragen, wobei die Menge des Auftragsmediums vorzugsweise dem 2 bis
5-fachen des zu erzielenden Endauftrags entspricht. Die Erfindung ist indes nicht
ausschließlich auf die zuvor genannten Mengenangaben fixiert. Bei Bedarf können diese
Werte durchaus über- oder unterschritten werden. Ferner ist jeweils wahlweise vorgesehen,
das im Überschuß aufgetragene Auftragsmedium mittels wenigstens eines Rakelelementes
abzurakeln und in einen Auftragsmediumkreislauf zurückzuführen. Wie bereits weiter
oben kurz angedeutet, ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung gemäß wenigstens
einer anderen Ausführungsform auch vorsehen, das auf die laufende Oberfläche aufgetragene
Auftragsmedium mittels wenigstens einer Egalisierungseinrichtung zu egalisieren. Als
Egalisierungseinrichtung und/oder zum Abrakeln von etwaigem überschüssigem Auftragsmedium
kommen in der Regel Rakelelemente wie Rakelklingen, Rakelstäbe, Rollrakel oder dergleichen
zur Anwendung. Sofern ein Rakelstab, insbesondere ein glatter Rakelstab, eingesetzt
wird, ist es zweckmäßig, wenn dieser einen möglichst großen Durchmesser aufweist.
Ein solches Rakelelement benötigt nämlich zum effektiven Abrakeln, Egalisieren und
Einstellen eines bestimmten Strichgewichtes oder einer bestimmten Strichdicke einen
entsprechend hohen dynamischen Druck zum "Aufschwimmen", der durch die kinetische
Energie und den Impuls des zuvor mittels der Einzel-Auftragsdüsen auf eine Auftragswalze
(bei indirektem Auftrag) aufgebrachten Strichfilms des flüssigen oder pastösen Auftragsmediums
erzeugt werden muß. Aufgrund der geringen Masse des Strichfilmes beim Auftrag mittels
der Einzel-Auftragsdüsen ist es erforderlich, daß die Fläche unter dem Rakelstab groß
ist, insbesondere, um selbst bei geringen Maschinengeschwindigkeiten bzw. geringen
Fortschrittsgeschwindigkeiten der laufenden Oberfläche und einem geringen Filmimpuls
ein Aufschwimmen des Rakelstabes und damit ein gezieltes Abrakeln zu gewährleisten.
Anstelle des glatten Rakelstabes können grundsätzlich auch Rakelstäbe mit einer gerillten
oder rauhen Oberfläche verwendet werden. Für ein verbessertes Aufschwimmverhalten
indes empfiehlt sich der glatte Rakelstab. Der Durchmesser des Rakelstabes sollte
nach Möglichkeit mindestens 14 mm betragen, bevorzugt jedoch ca. 35 mm. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf diese Maße beschränkt. Je nach Anwendungsfall können die genannten
Werte durchaus über- oder unterschritten werden.
[0015] Weitere bevorzugte vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind Gegenstand der zugehörigen Unteransprüche.
[0016] Die oben genannte Aufgabe wird des weiteren gelöst durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Diese Vorrichtung zum direkten oder indirekten
ein- oder beidseitigen Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf
eine laufende Oberfläche umfaßt eine Vielzahl von bezogen auf die Breitenrichtung
und/oder Längsrichtung der Oberfläche voneinander beabstandet nebeneinander und/oder
hintereinander angeordneten Einzel-Auftragsdüsen, aus denen jeweils das Auftragsmedium
austritt, und die deutlich von der Oberfläche distanziert sind. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung bietet ebenfalls die bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erläuterten Vorteile. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
konstruktiv besonders einfach und kostengünstig zu realisieren, besitzt einen sehr
robusten Aufbau und gestattet aufgrund ihres einfacheren Aufbaus auch eine erleichterte
Handhabung und Wartung.
[0017] Weitere bevorzugte vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind Gegenstand der zugehörigen Unteransprüche.
[0018] Schließlich wird die oben genannte Aufgabe auch gelöst durch die erfindungsgemäße
Verwendung einer Vielzahl von bezogen auf eine Breitenrichtung und/oder Längsrichtung
einer laufenden Oberfläche voneinander beabstandet nebeneinander und/oder hintereinander
angeordneten Einzel-Auftragsdüsen, aus denen jeweils ein flüssiges oder pastöses Auftragsmedium
austritt, und die deutlich von der Oberfläche distanziert sind, zum direkten oder
indirekten Auftragen des Auftragmediums auf die laufende Oberfläche.
[0019] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltsdetails
und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische seitliche Schnittansicht eines wesentlichen Teilbereichs einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine schematische Frontalansicht der Anordnung der Einzel-Auftragsdüsen der Vorrichtung
nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht einer Einzel-Auftragsdüse der Vorrichtung von Fig.
1,
- Fig. 4
- eine schematische Schnittansicht eines anderen Typs einer in einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung einzusetzenden Einzel-Auftragsdüse,
- Fig. 5
- eine schematische seitliche Schnittansicht eines wesentlichen Teilbereichs einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 6a
- eine schematische seitliche Schnittansicht eines wesentlichen Teilbereichs einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform,
- Fig. 6b
- eine schematische Draufsicht eines wesentlichen Bauteils der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von Fig. 6a, und
- Fig. 7
- eine schematische, stark vereinfachte Draufsicht auf einen wesentlichen Teilbereich
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform.
[0020] In der nachfolgenden Beschreibung und in den Figuren werden zur Vermeidung von Wiederholungen
gleiche Bauteile und Komponenten auch mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet, sofern
keine weitere Differenzierung erforderlich ist.
[0021] In der Fig. 1 ist in einer schematischen seitlichen Schnittansicht eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt, die im vorliegenden Fall als Vorrichtung
zum direkten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums 2 auf eine laufende
Materialbahn 4 ausgelegt ist. Die Vorrichtung umfaßt eine Gegen- bzw. Stützwalze 6,
über die die Materialbahn 4 läuft. Die Drehrichtung der Stützwalze 6 und damit die
Laufrichtung der Materialbahn 4 ist durch einen Pfeil angedeutet. Des weiteren weist
die Vorrichtung einen der Stützwalze 6 gegenüberliegenden Tragbalken 8 auf, an dem
eine Auftragseinrichtung A gehalten ist. Die Auftragseinrichtung A ist mit einem das
Auftragsmedium 2 zuführenden Verteilrohr 10 ausgestattet, an das eine Vielzahl von
bezogen auf die Breitenrichtung (vergl. Bezugszeichen B in Fig. 2) der Materialbahn
4 voneinander beabstandet nebeneinander angeordnete Einzel-Auftragsdüsen 12 vorgesehen
sind, die sich hier in einer geraden Reihe gleichmäßig verteilt quer über die gesamte
Materialbahnbreite erstrecken. Das mit den Einzel-Auftragsdüsen 12 kommunizierende
Verteilrohr 10 ist mit einer Antihaftbeschichtung 24 versehen beziehungsweise zumindest
teilweise aus einem Werkstoff mit Antihafteigenschaften, zum Beispiel PTFE (Teflon)
oder CFK (Kohlefaserkunststoff), hergestellt. Somit kann das den Einzel-Auftragsdüsen
12 zugeleitete Auftragsmedium 2 nicht an dem Verteilrohr 10 anhaften und es sind keine
besonderen Reinigungsmaßnahmen notwendig, was besonders auch bei einer Umstellung
auf einen anderen Auftragsmediumtyp von Vorteil ist.
[0022] Wie in der Fig. 1 deutlich zu erkennen und durch das Bezugszeichen D angedeutet ist,
sind die jeweiligen Einzel-Auftragsdüsen 12 deutlich von der Oberfläche der zu beschichtenden
Materialbahn 4 distanziert. Der Abstand D der Einzel-Auftragsdüsen 12 zur Oberfläche
der Materialbahn 4 ist im vorliegenden Beispiel einstellbar. Dies geschieht durch
eine entsprechende manuell und/oder automatisch zu tätigende, gegebenenfalls durch
eine kombinierte Bewegung bewirkte, Höhenverstellung des Tragbalkens 8, der das Verteilrohr
10 und die Düsen 12 trägt. Diese Verstellbewegung ist durch einen Doppelpfeil 26 angedeutet.
Anstelle des Tragbalkens 8 können grundsätzlich aber auch andere geeignete und zu
diesem Zweck entsprechend ausgestaltete Vorrichtungsbauteile, zum Beispiel ein modifiziertes
Verteilrohr 10, bewegt werden. In der Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen α der Austrittswinkel
eines aus einer jeweiligen Einzel-Auftragsdüse 12 austretenden Düsenstrahls 18 gekennzeichnet.
Dieser zwischen einer durch die Einzel-Auftragsdüse 12 gelegten erste Bezugsebene
E1, die auch durch die Mitte des Verteilrohrs 10 verläuft, und einer durch die Mittelachse
des Düsenstrahls 18 gelegten zweiten Bezugsebene E2 gemessene Winkel sollte vorzugsweise
kleiner gleich 30° sein. Der Austrittswinkel α kann selbstverständlich auch den Wert
0 annehmen. Erfindungsgemäß können sämtliche Düsen 12 den gleichen oder aber unterschiedliche
Austrittswinkel α aufweisen. Im gegebenen Ausführungsbeispiel ist der Winkel α der
Einzel-Auftragsdüsen 12 verstellbar, wie in der Figur durch den Doppelpfeil 52 angedeutet.
[0023] Der Auftragseinrichtung A ist bezogen auf die Drehrichtung der Stützwalze 6 eine
Rakel- und Egalisierungseinrichtung 14 nachgeschaltet. Als besagte Einrichtung 14
dient in diesem Beispiel ein glatter Rollrakelstab mit einem großen Durchmesser von
ca. 35 mm. Das Verteilrohr 10 sowie der zwischen der Auftragseinrichtung A und der
Rakeleinrichtung 14 befindliche Bereich der Vorrichtung sind durch Abdeck- und Sammelbleche
16 verkleidet. Gemäß der Darstellung von Fig. 1 ist den Einzel-Auftragsdüsen 12 bezogen
auf die Laufrichtung der Materialbahn 4 eine in der Form eines Schabers ausgestaltete
Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung 28 vorgeschaltet, die eine von der laufenden
Oberfläche 4 mitgeschleppte Luftgrenzschicht 30 unmittelbar vor dem eigentlichen Auftragsort
entfernt und somit zu einer Optimierung des Auftragsergebnisses beiträgt. Anstelle
eines Schaber können indes auch geeignete Absaug- oder Ausblaseinrichtung Anwendung
finden.
[0024] Der Fig. 2 ist in einer schematische Frontalansicht die Anordnung der Einzel-Auftragsdüsen
12 bezogen auf die Breitenrichtung B der Materialbahn 4 sowie die Ausstoßcharakteristik,
d.h. hier die Abstrahlcharakteristik der Düsen 12 zu entnehmen. Wie in der Zeichnung
zu erkennen, tritt das Auftragsmedium aus den jeweiligen Einzel-Auftragsdüsen in Form
eines sich keilförmig oder fächerförmig erweiternden und durch die Umgebungsatmosphäre
verlaufenden Düsenstrahls bzw. Freistrahls 18 aus, wird auf die Materialbahn 4 gesprüht
und bildet dort einen der jeweiligen Düse zugehörigen Einzel-Auftragsbereich. Beim
Sprühen durchdringen (U) bzw. überlappen sich die jeweils benachbarten Freistrahlen
18 und damit auch die erzeugten Einzel-Auftragsbereiche in ihren jeweiligen Randbereichen
teilweise, so daß auf der Materialbahn 4 eine Auftragsmediumschicht von im wesentlichen
gleicher Schichtdicke über die gesamte Breite B der laufenden Materialbahn 4 erzeugt
wird. Jede der Einzel-Auftragsdüsen 12 kann im vorliegenden Beispiel über eine Steuer-
und/oder Regeleinrichtung 20 einzeln angesteuert und dadurch die Abstrahlcharakteristik
der Düsen 12 und/oder die Menge des abgestrahlten Auftragmediums zur Voreinstellung
eines gewünschten Quer- und/oder Längsprofils der Auftragsmediumschicht manipuliert
werden. Das Auftragsmedium wird im vorliegenden Fall im Überschuß aufgetragen und
das endgültige Längs- und/oder Querprofil über die nachgeschaltete Rakeleinrichtung
14, die indes nicht zwingend ist, eingestellt. Ebenso ist es im Rahmen der Erfindung
jedoch vorgesehen, das Auftragsmedium in einem alternativen Verfahrensschritt im wesentlichen
ohne Überschuß auf die zu beschichtende Oberfläche aufzutragen und dazu nur soviel
Auftragsmedium von den Einzel-Auftragsdüsen 12 auszustoßen bzw. zu versprühen, wie
für den Aufbau einer vorgegebenen Schichtdicke erforderlich ist.
[0025] Die Vorrichtung ist ferner mit einer elektrostatischen Aufladungseinrichtung 22 ausgestattet,
welche die laufende Materialbahn 4 während des Aufsprühens des Auftragmediums 2 elektrostatisch
auflädt und somit einen besonders gleichmäßigen und effektiven Auftrag gewährleistet.
In der Figur ist die Aufladungseinrichtung 22 der Übersichtlichkeit halber nur zwischen
der Materialbahn 4 und einer aus der Vielzahl von Einzel-Auftragsdüsen 12 eingezeichnet.
Zweckmäßigerweise besteht jedoch zwischen allen Düsen 12 und der Materialbahn 4 ein
geeignetes Potential.
[0026] Die Fig. 3 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Einzel-Auftragsdüse 12 der
Vorrichtung gemäß Fig. 1 bzw. 2. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden als Auftragsdüsen
an sich bekannte Zungendüsen eingesetzt, die einen breit gefächerten, schmalen Flachstrahl
(Freistrahl) mit einem scharf begrenzten Sprühbild erzeugen und sich besonders bei
pastösen Auftragsmedien als verstopfungsunempfindlich und wartungsfreundlich erwiesen
haben. Die Erfindung ist indes nicht ausschließlich auf diese Düsenart fixiert. Ebenso
können andere geeignete Düsen, wie z.B. sogenannte Flachstrahldüsen oder Düsen mit
einem kreisförmigen Sprühbild, sowie Hochrotations-Glockensprüheinrichtungen (auch
mit außenliegenden Ionisations-Elektroden) mit elektrostatischer oder mechanischer
Zerstäubung Anwendung finden, ebenso Kombinationen aus den verschiedenen Düsentypen.
Im Falle des Einsatzes von Hochrotations-Glockensprüheinrichtungen mit mechanischer
Zerstäubung wird das Auftragsmedium rein mechanisch zerstäubt und dann der zu beschichtenden
Oberfläche elektrostatisch unter Mithilfe eines Lenkluftstromes zugeführt, der auch
zur Regulierung der Breite und Homogenität des Sprühstrahls dient. Die Luft für den
Lenkstrahl kann beispielsweise aus hinter der Hochrotationsglocke angeordneten Luftbohrungen
ringförmig ausströmen und leitet die Tröpfchen des Auftragmediums gemeinsam mit den
elektrostatischen Feldkräften zu der zu beschichtenden Oberfläche. Für bestimmte Anwendungen
können die Einzel-Auftragsdüsen auch mit einer Luftbeimischungseinrichtung versehen
sein. Aus der Fig. 3 ist des weiteren ersichtlich, daß die Einzel-Auftragsdüse 12
mit einer Antihaftbeschichtung 24 ausgestattet ist, so daß das Auftragsmedium nicht
an der Düse 12 anhaftet, sondern von ihr abperlt. Somit sind für diese Einzel-Auftragsdüse
12 keine besonderen Reinigungsmaßnahmen notwendig, was besonders auch bei einer Umstellung
auf einen anderen Auftragsmediumtyp von großem Vorteil ist.
[0027] In der Fig. 4 ist analog zu der Darstellungsweise von Fig. 3 eine schematische Schnittansicht
eines anderen Typs einer in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung einzusetzenden Einzel-Auftragsdüse
12 gezeigt. Auch bei dieser Düse handelt es sich um eine Flachstrahldüse, die jedoch
einen im wesentlichen parallel zu der durch eine strichpunktierte Linie angedeuteten
Düsenlängsachse verlaufenden geraden aufgefächerten Flachstrahl erzeugt.
[0028] Fig. 5 zeigt analog zu der Darstellungsweise gemäß Fig. 1 eine schematische, stark
vereinfachte seitliche Schnittansicht eines wesentlichen Teilbereichs einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform. Diese Variante ist als Vorrichtung
zum indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums 2 auf eine
Auftragswalze 32 ausgelegt, wobei der Umfang der rotierenden Auftragswalze 32 die
von den Einzel-Auftragsdüsen 12 mit dem Auftragsmedium 2 beaufschlagte laufende Oberfläche
4 bildet. Die Beschichtung der Materialbahn selbst erfolgt dann in einem Walzenspalt,
durch den die Materialbahn hindurchläuft und in dem das Auftragsmedium 2 von der als
Trägerfläche dienenden Walzenoberfläche 4 auf die Materialbahn übertragen wird. Die
Materialbahn und der Walzenspalt sowie ihre Anordnung sind in der Zeichnung der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt und dürfen als solche als bekannt vorausgesetzt werden. Das Verteilrohr
10 ist in diesem Beispiel als ein doppelwandiges Bauteil aus einem Werkstoff mit Antihafteigenschaften,
nämlich einem Kohlefaserverbundwerkstoff, gefertigt, wobei ein Innenrohr 10.2 den
Zuführkanal für das Auftragsmedium 2 und der äußere Rohrmantel 10.4 einen Kanal für
Kühlwasser 34 bildet. Die Einzel-Auftragsdüsen 12 sind als durch den Körper des Verteilrohrs
10 hindurchtretenden schmale, schlitzartige Ausströmkanäle mit einem im wesentlichen
rechteckigen Durchtrittsquerschnitt ausgestaltet und fungieren als Flachstrahldüsen,
die einen dünnen, aufgefächerten Flachstrahl 18 des Auftragsmediums 2 erzeugen.
[0029] Der Fig. 5 ist des weiteren zu entnehmen, daß zwischen den Flachstrahldüsen 12 und
der laufenden Oberfläche 4 eine Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung 36 vorgesehen ist, die
den jeweiligen Düsenstrahl 18 des aus einer jeweiligen Flachstrahldüse 12 austretenden
Auftragsmediums 2 in Richtung auf die laufende Oberfläche 4 umlenkt. Im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 5 ist hierbei allen Flachstrahldüsen 12 eine gemeinsame Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung
36 zugeordnet, die sich im wesentlichen über die gesamte Breite der Auftragswalze
32 erstreckt. Die Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung ist hierbei als konkav gekrümmt Prallplatte
36 ausgebildet. Für bestimmte Anwendungszwecke kann die Prallplatte 36 natürlich auch
andere geeignete Form besitzen. Insbesondere kann die Prallplatte 36 eben ausgestaltet
oder aber konkav oder konvex gekrümmt sein. Aus der Zeichnung geht ferner hervor,
daß die Prallplatte 36 von den Flachstrahldüsen 12 um eine Strecke D1 beabstandet
angeordnet ist. Das heißt, der die Austrittsöffnung einer jeweiligen Flachstrahldüse
12 verlassende Düsenstrahl 18 verläuft erst eine gewisse Strecke durch die freie Umgebungsatmosphäre
bevor er auf die Prallplatte 36 trifft. Die Strecke zwischen der Düsenaustrittsöffnung
und dem Auftreffbereich auf der Prallplatte 36 ist mit dem Bezugszeichen D2 gekennzeichnet.
Auf der Prallplatte 36 wird der Düsenstrahl 18 in Richtung zur laufenden Oberfläche
4 umgelenkt und verläßt die Prallplatte 36 an deren oberen freien Ende wieder, um
sich anschließend über ein weitere Teilstrecke durch die freie Umgebungsatmosphäre
zur zu beschichtenden Oberfläche 4 hin zu bewegen. Der die Prallplatte 36 verlassende
Düsenstrahl, der, wie nachfolgend noch genauer erläutert, besondere Eigenschaften
besitzt, wird hier mit dem Bezugszeichen 18
L gekennzeichnet. Als geeigneter Abstand von Düsen 12 und Prallplatte 36 hat sich eine
Distanz von ca. 3 bis 20 mm, bevorzugt jedoch ca. 4 - 7 mm, bewährt. Es wird jedoch
explizit darauf hingewiesen, daß die Erfindung nicht auf die zuvor genannten Werte
beschränkt ist. Je nach Anwendungsfall und Art der eingesetzten Einzel-Auftragsdüsen
und der jeweiligen Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung kann eine erfindungsgemäße Modifikation
durchaus erheblich von diesen Daten abweichen.
[0030] In der in Fig. 5 dargestellten Variante ist der Abstand nicht fest vorgegeben, sondern
variabel einstellbar. Dies wird dadurch erzielt, daß die Anordnung der Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung
36, sprich der Prallplatte 36, relativ zu den Flachstrahldüsen 12 einstellbar ist.
Zu diesem Zweck ist die Prallplatte 36 auf einem in einem vorbestimmten Abstandsbereich
zu den Flachstrahldüsen 12 verfahrbare Halterung 38 befestigt. Diese Halterung 38
ist mittels einer Vielzahl von in Breitenrichtung der Auftragswalze 32 voneinander
beabstandet angeordneten und an der Halterung 38 angreifenden ersten Stellgliedern
40 auf die Flachstrahldüsen 12 zu und von diesen weg beweglich (in der Fig. 5 durch
Doppelpfeile angedeutet). Somit ist bei Bedarf der Abstand der an der Halterung 38
fixierten Prallplatte 36 zu Flachstrahldüsen 12 veränderbar. Die Prallplatte 36 ist
außerdem über eine Achse 42 schwenkbar an der Halterung 38 gelagert und mittels einer
Vielzahl von in Breitenrichtung der Auftragswalze 32 voneinander beabstandet angeordneten
und an der Prallplatte 36 und der Halterung 38 angreifenden zweiten Stellgliedern
44 relativ zu den Flachstrahldüsen 12 und der laufenden Oberfläche 4 schwenkbar. Auf
diese Weise kann der Auftreffwinkel der Flachstrahlen 18 auf die Prallplatte 36 und
der Auftreffwinkel des die Prallplatte 36 verlassenden Düsenstrahls 18
L auf die laufende Oberfläche 4 eingestellt werden.
[0031] Da die Prallplatte 36 überdies eine gewisse Flexibilität besitzt, kann sowohl durch
gleichmäßiges Betätigen aller ersten Stellglieder 40 eine über im wesentlichen die
gesamte Auftragswalzenbreite gleichmäßige Veränderung des Abstandes als auch durch
Betätigen nur bestimmter erster Stellglieder 40 eine lokal unterschiedliche Veränderung
des Abstandes erzielt werden. Zusätzlich gestattet ein gleichmäßiges Betätigen aller
zweiten Stellglieder 44 eine über im wesentlichen die gesamte Auftragswalzenbreite
gleichmäßige Veränderung der Auftreffwinkel, während ein Betätigen nur bestimmter
zweiter Stellglieder 44 eine lokal unterschiedliche Veränderung der Auftreffwinkel
bewirkt. Es ist ersichtlich, daß auf diese Weise nicht nur die Lage der Prallplatte
36 bezüglich der Anströmrichtung der Düsenstrahlen 18 sondern auch die Geometrie der
Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung 36 selbst manipuliert werden kann.
[0032] Die erfindungsgemäße Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung bewirkt zum einen eine Vergleichmäßigung
der Düsenstrahlen 18, sie fungiert hier also gleichzeitig als eine zwischen den Einzel-Auftragsdüsen
12 und der laufenden Oberfläche 4 angeordnete Düsenstrahl-Vergleichmäßigungseinrichtung,
und zu anderen eine gewisse Verzögerung beziehungsweise zweidimensionale Erstreckung
bzw. Ausbreitung der Düsenstrahlen 18. Es hat sich gezeigt, daß sich auf diese Weise
erstaunlicherweise laminare Einzelstrahlen bzw. Flachstrahlen 18
L erzeugt lassen, die nicht nur örtlich relativ genau eingrenzbar sind, sondern die
zudem infolge der Interferenz der jeweiligen Einzelstrahlen 18
L eine sehr gleichmäßige Verteilung des Auftragsmediums 2 auf der laufenden Oberfläche
4 ermöglichen.
[0033] Der Anström- bzw. Auftreffwinkel des Düsenstrahls 18 des flüssigen oder pastösen
Auftragsmediums 2 auf die Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung bestimmen hierbei den Grad
der resultierenden Strahlerstreckung, d.h. den Ausbreitungswinkel des erzeugten laminaren
Flachstrahls 18
L.
[0034] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 wird das Auftragsmedium 2 im Überschuß aufgetragen,
wobei die Menge des Auftragsmediums 2 etwa dem 2 bis 5-fachen des zu erzielenden Endauftrags
entspricht. Das überschüssige Auftragsmedium 2 wird mit Hilfe von einem dem Auftragsort
nachgeschalteten Rakelelement 14, hier: ein rotierender glatter Rollrakelstab mit
ca. 35 mm Durchmesser, abgerakelt und in einen Auftragsmediumkreislauf zurückgeführt,
der durch das Bezugszeichen 46 angedeutet ist. Der Rollrakelstab 14 dient im vorliegenden
Fall gleichzeitig als Egalisierungseinrichtung, die das auf die laufende Oberfläche
4 aufgetragene Auftragsmedium 2 vergleichmäßigt.
[0035] Fig. 6a zeigt analog zu der Darstellungsweise von Fig. 1 und Fig. 5 eine schematische
seitliche Schnittansicht eines wesentlichen Teilbereich einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß einer dritten Ausführungsform. Wie die Vorrichtung gemäß Fig. 5 besitzt auch
dieses Modell eine zwischen den Flachstrahldüsen 12 und der laufenden Oberfläche 4
angeordnete und wiederum als prallplattenartige Konstruktion ausgebildete Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung
48. Der Unterschied zu der Ausgestaltungsform von Fig. 5 besteht primär darin, daß
diese Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung 48 unmittelbar vor den Düsenaustrittsöffnungen
der Flachstrahldüsen 12 angeordnet ist und eine sich von der Düsenaustrittsöffnung
in Richtung zur zu beschichtenden Oberfläche 4 hin erstreckende Leitfläche 48.2 für
den jeweiligen Düsenstrahl 18 des aus einer Düse austretenden Auftragsmediums 2 bildet.
Die Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung 48 stellt hier also einen lippenartigen Fortsatz
der Flachstrahldüsen 12 dar. Auf die genaue Ausgestaltung dieser besonderen Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung
48 wird nachfolgend noch näher eingegangen werden.
[0036] Das Verteilrohr 10 besitzt im vorliegenden Fall eine rechteckige Querschnittsform.
Als Einzel-Auftragsdüsen 12 ausgestaltete schmale und im wesentlichen rechteckige
(auch runde, ovale oder andere geeignete Formen sind möglich) Ausströmbohrungen sind
auf der Schnittlinie zwischen zwei senkrecht zueinander stehenden Wandungsabschnitten
des Verteilrohrs 10 vorgesehen. Diese Ausströmbohrungen besitzen in Zusammenwirkung
mit der Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung 48 weitgehend die Eigenschaften von Flachstrahldüsen,
das heißt, sie erzeugen jeweils einen flachen, aufgefächerten Düsenstrahl 18
L (siehe auch Fig. 6b).
[0037] Wie besonders gut in Verbindung mit der Fig. 6b zu erkennen ist, die eine schematische
Draufsicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von Fig. 6a zeigt, ist jeder Einzel-Auftragsdüse
12 (in der Fig. 6b sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nur zwei benachbarte Düsen
dargestellt, die zur besseren Unterscheidung mit 12a und 12b bezeichnet sind) eine
eigene separate Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung 48 (hier: 48a und 48b) zugeordnet. Bei
letztgenannter Einrichtung handelt es sich jeweils um eine an einer Außenwand des
rechteckigen Verteilrohrs 10 befestigte Prallplatte, die im Rahmen der vorliegenden
Beschreibung jedoch zur besseren Unterscheidung gegenüber der weiter oben genannten
Prallplatte 36 als Pralleiste 48 bezeichnet wird. Die Pralleiste 48 verfügt über einen
Leitflächenabschnitt 48.2, der sich strömungstechnisch günstig unmittelbar an die
Düsenaustrittsöffnung der Einzel-Auftragsdüse 12 anschließt. Der die Austrittsöffnung
einer jeweiligen Einzel-Auftragsdüse 12 verlassende Düsenstrahl 18 strömt also direkt
auf den Leitflächenabschnitt 48.2 der Pralleiste 48 und an diesem Abschnitt 48.2 entlang,
wird dabei in Richtung auf die Walze 32 umgelenkt und verläßt den Leitflächenabschnitt
48.2 und damit die Pralleiste 48 (hier: 48a und 48b) an deren oberen freien Ende als
schmaler, aufgefächerter laminarer Flachstrahl 18
L. Anschließend verläuft der laminare Flachstrahl 18
L eine bestimmte Strecke durch die freie Umgebungsatmosphäre und trifft dann auf die
Oberfläche 4 der Walze 32. Wie in der Fig. 6a durch das Bezugszeichen V angedeutet,
sind die jeweils benachbarten Düsenstrahl-Umlenkeinrichtungen beziehungsweise Pralleisten
48a, 48b versetzt zueinander angeordnet, so daß sich die jeweils von den benachbarten
Einzel-Auftragsdüsen 12a und 12b ausgehenden benachbarten gefächerten Flachstrahlen
18
L (im nachfolgenden analog zu den hier betrachteten zwei Düsen 12a, 12b und ihren jeweiligen
Düsenstrahl-Umlenkeinrichtungen 48a und 48b mit 18a
L und 18b
L bezeichnet) des Auftragsmediums 2 auf ihrem Weg zu der zu beschichtenden Oberfläche
4 hin nicht berühren oder durchdringen. Der Versatz V ist im vorliegenden Beispiel
demzufolge zweckmäßigerweise größer gleich der Dicke der jeweiligen Flachstrahlen
18a
L, 18b
L.
[0038] In der Draufsicht gemäß Fig. 6b sind die gefächerten Flachstrahlen 18a
L, 18b
L sowie Teilbereiche der benachbarten Pralleisten 48a, 48b zu Anschauungszwecken in
die Betrachtungsebene geklappt dargestellt. Die Auftrefflinien La, Lb der benachbarten
Flachstrahlen 18a
L, 18b
L sind ebenfalls in die Bildebene eingezeichnet. Es ist ersichtlich, das der in Laufrichtung
der Oberfläche 4 gemessene Abstand Va der Auftrefflinien La, Lb annähernd dem Versatz
V der Pralleisten 48a, 48b entspricht, falls, wie hier angenommen, die Orientierungen
der Pralleisten 48a, 48b relativ zur Oberfläche 4 und damit die in Seitenrichtung
betrachteten Abstrahlwinkel (ähnlich wie α in Fig. 1) der Flachstrahlen 18a
L, 18b
L relativ zur Oberfläche 4 gleich sind. Der Abstand Va kann beispielsweise durch Variieren
der vorhergenannten Parameter verändert werden, wobei Va auch gleich 0 werden kann,
d.h. die Flachstrahlen 18a
L, 18b
L durchdringen sich dann beim Auftreffen auf die Oberfläche 4 an einer gemeinsamen
Auftrefflinie. Die durch eine derartige Konfiguration der Einzel-Auftragsdüsen 12
und ihrer zugehörigen Düsenstrahl-Umlenkeinrichtungen 48a, 48b erzeugten benachbarten
Einzel-Auftragsbereiche können sich aufgrund des aus der Fortbewegung der laufenden
Oberfläche 4 resultierenden Überlagerungseffekts in ihren jeweiligen Randbereichen
zumindest teilweise durchdringen (U), so daß während des Fortschreitens der laufenden
Oberfläche 4 eine geschlossene Auftragsmediumschicht über im wesentlichen die gesamte
Breite der zu beschichtenden Oberfläche 4 herstellbar ist.
[0039] Fig. 7 zeigt eine schematische, stark vereinfachte Draufsicht auf einen wesentlichen
Teilbereich einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform.
Diese Vorrichtung umfaßt mehrere, d.h. im vorliegenden Fall zwei, sich in Breitenrichtung
B einer laufenden Materialbahn 4 erstreckende und aus einer Vielzahl von Einzel-Auftragsdüsen
12 (jeweils der Materialbahn 4 zugewandt und in der Figur durch Kreise angedeutet)
gebildete Düsenreihen R1, R2, die in Längsrichtung der Materialbahn 4, die der in
der Zeichnung durch einen Pfeil angedeuteten Fortschrittsrichtung der Materialbahn
4 entspricht, beabstandet sind. Die Düsenreihe R1 verläuft hierbei im wesentlichen
parallel zur Breitenrichtung B, während sich die Düsenreihe R2 in einem Winkel β zur
Breitenrichtung B erstreckt. Bei diesem Ausführungsbeispiel summieren sich die von
den einzelnen Düsenreihen R1, R2 ausgestoßene Einzelmengen des Auftragmediums 2 während
des Fortschreitens der laufenden Materialbahn 4 zu einer erforderlichen Gesamtauftragsmenge.
Zwischen den Düsenreihen R1 und R2 ist eine an sich bekannte Zwischentrockeneinrichtung
50 vorgesehen, um den bereits mittels der Düsenreihe R1 beschichteten Oberflächenbereich
der Materialbahn 4 zwischenzutrocknen, bevor dieser die nachfolgende Düsenreihe R2
erreicht.
[0040] Die Erfindung ist nicht auf die obigen Ausführungsbeispiele, die lediglich der allgemeinen
Erläuterung des Grundgedankens der Erfindung dienen, beschränkt. Im Rahmen des Schutzumfangs
können das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr
auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Das Verfahren
und die Vorrichtung können hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination
aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der zugehörigen Ansprüche darstellen. Insbesondere
kann die Vorrichtung auch ein oder mehrere den Auftragsdüsen vorgeschaltete Rakel-
oder Reinigungsrakeleinrichtungen und dergleichen aufweisen. In zumindest einer weiteren
bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist beispielsweise vorgesehen das Auftragsmedium
durch zwei oder mehrere sich in Breitenrichtung der Oberfläche und/oder in einem Winkel
dazu erstreckende, aus den Einzel-Auftragsdüsen gebildete Düsenreihen, die jeweils
in Längsrichtung der Oberfläche voneinander beabstandet sind, aufzutragen, wobei sich
von den einzelnen Düsenreihen ausgestoßene Einzelmengen des Auftragmediums während
des Fortschreitens der laufenden Oberfläche zu einer erforderlichen Gesamtauftragsmenge
summieren. Der Auftrag kann auch hierbei grundsätzlich sowohl ohne als auch mit Überschuß
erfolgen.
[0041] Überdies ist es denkbar, daß die Einzel-Auftragsdüsen zwei oder mehrere sich in Breitenrichtung
der Oberfläche und/oder in einem Winkel dazu erstreckende Düsenreihen bilden, die
in der Art einer Serienschaltung jeweils in Längsrichtung der laufenden Oberfläche,
d.h. in oder gegen deren Bewegungsrichtung, voneinander beabstandet sind. Bei dieser
Konfiguration bietet es sich auch an zwischen mindestens zwei hintereinander liegenden
Düsenreihen eine an sich bekannte Zwischentrockeneinrichtung zum Zwischentrocknen
der bereits durch die vorangegangene Düsenreihe beschichteten Oberfläche vorzusehen.
Neben den oben erläuterten Ausgestaltungsvarianten der Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung
umfaßt die Erfindung auch solch eine Variante, bei der eine separate Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung
nur für bestimmte Flachstrahldüsen aus der Gesamtzahl der vorhandenen Flachstrahldüsen
bereitgestellt wird. Im übrigen kann die auf die Düsenstrahlrichtung bezogene Länge
der Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung variabel einstellbar sein. Zudem ist durch eine
bestimmte örtliche Längenvorgabe der Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung deren Wirkung auf
den Düsenstrahl beeinflußbar.
[0042] Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich
dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste
[0043] Es bezeichnen:
- 2
- flüssiges oder pastöses Auftragsmediums
- 4
- Materialbahn / laufende Oberfläche
- 6
- Stützwalze
- 8
- Tragbalken
- 10
- Verteilrohr
- 10.2
- Innenrohr / Zuführkanal
- 10.4
- Rohrmantel
- 12
- Einzel-Auftragsdüsen
- 12a
- Einzel-Auftragsdüse
- 12b
- Einzel-Auftragsdüse
- 14
- Rakeleinrichtung / Egalisierungseinrichtung / Rakelstab
- 16
- Abdeck- und Sammelbleche
- 18
- Freistrahl / Düsenstrahl
- 18L
- Laminarer Düsenstrahl / laminarer Flachstrahl
- 18aL
- Laminarer Düsenstrahl / laminarer Flachstrahl
- 18bL
- Laminarer Düsenstrahl / laminarer Flachstrahl
- 20
- Steuer- und/oder Regeleinrichtung
- 22
- elektrostatische Aufladungseinrichtung
- 24
- Antihaftbeschichtung
- 26
- Verstellbewegung des Tragbalkens 8
- 28
- Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung / Schaber
- 30
- Luftgrenzschicht
- 32
- Auftragswalze
- 34
- Kühlwasser
- 36
- Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung / Prallplatte
- 38
- Halterung
- 40
- Erste Stellglieder
- 42
- Achse
- 44
- Zweite Stellglieder
- 46
- Auftragsmediumkreislauf
- 48
- Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung / Pralleiste
- 48.2
- Leitfläche / Leitflächenabschnitt
- 48a
- Einzelne Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung / Pralleiste
- 48b
- Einzelne Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung / Pralleiste
- 50
- Zwischentrockeneinrichtung
- 52
- Verstellbarkeit von α
- α
- Austrittswinkel von 18
- β
- Winkel
- A
- Auftragseinrichtung
- B
- Breite der Materialbahn 4
- D
- Distanz zwischen 12 und 4
- D1
- Distanz zwischen 12 und 36
- D2
- Distanz zwischen 12 und Auftreffpunkt auf 36
- E1
- Erste Bezugsebene
- E2
- Zweite Bezugsebene
- La
- Auftrefflinie von 18aL
- Lb
- Auftrefflinie von 18bL
- R1
- Düsenreihe
- R2
- Düsenreihe
- U
- sich durchdringende Randbereiche von 18
- V
- Versatz
- Va
- Abstand
1. Verfahren zum direkten oder indirekten ein- oder beidseitigen Auftragen eines flüssigen
oder pastösen Auftragmediums (2) auf eine laufende Oberfläche (4), wobei
- das Auftragsmedium (2) mittels einer Vielzahl von in Breitenrichtung (B) und/oder
Längsrichtung der Oberfläche (4) voneinander beabstandet nebeneinander und/oder hintereinander
angeordneten und deutlich von der Oberfläche (4) distanzierten (D) Einzel-Auftragsdüsen
(12, 12a, 12b), aus denen das Auftragsmedium (2) jeweils austritt, in einer Vielzahl
von Einzel-Auftragsbereichen auf die Oberfläche (4) aufgetragen wird,
- wobei sich jeweils benachbarte Einzel-Auftragsbereiche in ihren jeweiligen Randbereichen
zumindest teilweise durchdringen (U), so daß eine Auftragsmediumschicht über im wesentlichen
die gesamte Breite (B) der zu beschichtenden Oberfläche (4) erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche (4) und/oder das Auftragsmedium (2) vor und/oder während des Aufsprühens
elektrostatisch aufgeladen (22) wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
Variieren einer Ausstoßcharakteristik und/oder einer Menge des ausgestoßenen Auftragmediums
(2) von einer oder mehreren der Vielzahl von Einzel-Auftragsdüsen (12) zur Erzeugung
eines gewünschten Quer- und/oder Längsprofils der Auftragsmediumschicht.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
gekennzeichnet durch
Variieren (26) des Abstandes (D) der Einzel-Auftragsdüse (12) relativ zur laufenden
Oberfläche (4).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auftragsmedium (2) im wesentlichen ohne Überschuß auf die Oberfläche (4) aufgetragen
und dazu nur soviel Auftragsmedium (2) von den Einzel-Auftragsdüsen (12) ausgestoßen
wird, wie für den Aufbau der vorgegebenen Schichtdicke erforderlich ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auftragsmedium (2) im Überschuß aufgetragen wird, wobei die Menge des Auftragsmediums
(2) dem 2 bis 5-fachen des zu erzielenden Endauftrags entspricht.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das im Überschuß aufgetragene Auftragsmedium (2) mittels wenigstens eines Rakelelementes
(14) abgerakelt und in einen Auftragsmediumkreislauf (46) zurückgeführt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das auf die laufende Oberfläche (4) aufgetragene Auftragsmedium (2) mittels wenigstens
einer Egalisierungseinrichtung (14) egalisiert wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auftragsmedium (2) durch zwei oder mehrere sich in Breitenrichtung der Oberfläche
(4) und/oder in einem Winkel (β) dazu erstreckende, aus den Einzel-Auftragsdüsen (12)
gebildete Düsenreihen (R1, R2), die jeweils in Längsrichtung der Oberfläche (4) voneinander
beabstandet sind, aufgetragen wird, wobei sich von den einzelnen Düsenreihen ausgestoßene
Einzelmengen des Auftragmediums (2) während des Fortschreitens der laufenden Oberfläche
(4) zu einer erforderlichen Gesamtauftragsmenge summieren.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeweilige Düsenstrahlen (18) des aus einer jeweiligen Einzel-Auftragsdüse (12) austretenden
Auftragsmediums (2) vor dem Auftreffen auf die laufende Oberfläche (4) vergleichmäßigt
(36, 48) werden.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die jeweiligen Düsenstrahlen (18) des aus einer jeweiligen Einzel-Auftragsdüse (12)
austretenden Auftragsmediums (2) vor dem Auftreffen auf die laufende Oberfläche (4)
umgelenkt (36, 48, 48a, 48b) werden.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auftragsmedium (2) in Form von laminaren Flachstrahlen (18L, 18aL, 18bL) auf die laufende Oberfläche (4) aufgetragen wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine von der laufenden Oberfläche (4) mitgeschleppte Luftgrenzschicht (30) bezogen
auf die Laufrichtung der Oberfläche (4) vor den Einzel-Auftragsdüsen (12) entfernt
(28) wird.
14. Vorrichtung zum direkten oder indirekten ein- oder beidseitigen Auftragen eines flüssigen
oder pastösen Auftragsmediums (2) auf eine laufende Oberfläche (4), umfassend
eine Vielzahl von bezogen auf die Breitenrichtung (B) und/oder Längsrichtung der Oberfläche
(4) voneinander beabstandet nebeneinander und/oder hintereinander angeordneten Einzel-Auftragsdüsen
(12), aus denen jeweils das Auftragsmedium (2) austritt, und die deutlich von der
Oberfläche (4) distanziert (D) sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzel-Auftragsdüsen (12) zwei oder mehrere sich in Breitenrichtung der Oberfläche
(4) und/oder in einem Winkel dazu erstreckende Düsenreihen bilden, die jeweils in
Längsrichtung der Oberfläche (4) voneinander beabstandet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen mindestens zwei Düsenreihen eine an sich bekannte Zwischentrockeneinrichtung
(50) zum Zwischentrocknen der beschichteten Oberfläche (4) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausstoßcharakteristik und/oder die Ausstoßmenge der Einzel-Auftragsdüsen (12)
einstellbar ist.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand (D) der Einzel-Auftragsdüsen (12) zur Oberfläche (4) einstellbar (26)
ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzel-Auftragsdüsen als Flachstrahldüsen (12) ausgebildet sind.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzel-Auftragsdüsen (12) mit einer Antihaftbeschichtung (24) versehen und/oder
zumindest teilweise aus einem Werkstoff mit Antihafteigenschaften hergestellt sind.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein zwischen
- einer durch eine jeweilige Einzel-Auftragsdüse (12) gelegten erste Bezugsebene (E1)
und
- einer durch eine Mittelachse eines jeweiligen Düsenstrahls (18) gelegten zweiten
Bezugsebene (E2)
gemessener Austrittswinkel (α) des aus einer jeweiligen Einzel-Auftragsdüse (12) austretenden
Düsenstrahls (18) kleiner gleich 30° ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Austrittswinkel (α) verstellbar (52) ist.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzel-Auftragsdüsen (12) als Zungendüsen ausgebildet sind.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzel-Auftragsdüsen (12) als Sprühdüsen und/oder Zerstäubungsdüsen ausgebildet
sind.
25. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzel-Auftragsdüsen (12) als Hochrotations-Glockensprüheinrichtung ausgebildet
sind.
26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzel-Auftragsdüsen (12) mit einer Luftbeimischungseinrichtung versehen sind.
27. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Einzel-Auftragsdüsen (12) und der laufenden Oberfläche (4) wenigstens
eine Düsenstrahl-Vergleichmäßigungseinrichtung (36, 48) vorgesehen ist, die den jeweiligen
Düsenstrahl (18) des aus einer jeweiligen Einzel-Auftragsdüse (12) austretenden Auftragsmediums
(2) vergleichmäßigt.
28. Vorrichtung einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Einzel-Auftragsdüsen (12) und der laufenden Oberfläche (4) wenigstens
eine Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung (36, 48, 48a, 48b) vorgesehen ist, die den jeweiligen
Düsenstrahl (18) des aus einer jeweiligen Einzel-Auftragsdüse (12) austretenden Auftragsmediums
(2) in Richtung auf die laufende Oberfläche (4) umlenkt.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Einzel-Auftragsdüse (12a, 12b) mindestens eine separate Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung
(48a, 48b) zugeordnet ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet, daß
den Einzel-Auftragsdüsen (12) eine gemeinsame Umlenkeinrichtung (36) zugeordnet ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Geometrie der Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung (36), und/oder
- die Anordnung der Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung (36) relativ zur laufenden Oberfläche
(4) und/oder relativ zu einer jeweiligen Einzel-Auftragsdüse (12)
einstellbar (40, 44) ist.
32. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung (36) von den Einzel-Auftragsdüsen (12) beabstandet
(D1) angeordnet ist.
33. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung (48; 48a, 48b) unmittelbar vor der Düsenaustrittsöffnung
der Einzel-Auftragsdüsen (12a, 12b) angeordnet ist und eine sich von der Düsenaustrittsöffnung
in Richtung zur zu beschichtenden Oberfläche (4) hin erstreckende Leitfläche (48.2)
für den Düsenstrahl (18) des austretenden Auftragsmediums (2) bildet.
34. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils benachbarte Düsenstrahl-Umlenkeinrichtungen (48a, 48b) versetzt (V) zueinander
angeordnet sind, so daß sich von den Einzel-Auftragsdüsen (12a, 12b) ausgehende benachbarte
Düsenstrahlen (18aL, 18bL) des Auftragsmediums (2) auf ihrem Weg zur zu beschichtenden Oberfläche (4) hin nicht
berühren oder durchdringen.
35. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsenstrahl-Umlenkeinrichtung als Prallplatte (36, 48) ausgestaltet ist.
36. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese wenigstens eine elektrostatische Aufladungseinrichtung (22) zum elektrostatischen
Aufladen der laufenden Oberfläche (4) und/oder des Auftragmediums (2) aufweist.
37. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
den Einzel-Auftragsdüsen (12) bezogen auf eine Laufrichtung der laufenden Oberfläche
(4) mindestens eine Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung (28) vorgeschaltet ist,
die eine von der laufenden Oberfläche (4) mitgeschleppte Luftgrenzschicht (30) entfernt.
38. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese ein mit den Einzel-Auftragsdüsen (12) kommunizierendes Verteilrohr (10) zum
Zuleiten des Auftragsmediums (2) zu den Einzel-Auftragsdüsen (12) besitzt, das mit
einer Antihaftbeschichtung (24) versehen und/oder zumindest teilweise aus einem Werkstoff
mit Antihafteigenschaften hergestellt ist.
39. Verwendung einer Vielzahl von bezogen auf eine Breitenrichtung (B) und/oder Längsrichtung
einer laufenden Oberfläche (4) voneinander beabstandet nebeneinander und/oder hintereinander
angeordneten Einzel-Auftragsdüsen (12), aus denen jeweils ein flüssiges oder pastöses
Auftragsmedium (2) austritt, und die deutlich von der Oberfläche (4) distanziert (D)
sind, zum direkten oder indirekten ein- oder beidseitigen Auftragen des Auftragmediums
(2) auf die laufende Oberfläche (4).