[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung von Betriebsvorgängen einer drucktechnischen
Maschine. Die Erfindung ist insbesondere bei Druckmaschinen anwendbar, die Vorrichtungen
zur Handhabung, zum Bedrucken und zur Behandlung von Bogen oder anderer zu bedruckender
Oberflächen beinhalten. Desweiteren ist die Erfindung zum Steuern oder Regeln von
Vorrichtungen anwendbar, die einer Druckmaschine vor- oder nachgeordnet sind, wie
Vorrichtungen zum Vereinzeln, Falzen, Schneiden, Sammeln, Stapeln, Beilegen, Einlegen,
Sortieren und Ablegen von Blättern oder Bahnen. Weitere Anwendungsgebiete sind Maschinen
und Vorrichtungen zur buchbinderischen Erzeugung und Weiterbehandlung von Druckerzeugnissen
sowie Vorrichtungen zur Inspektion von Druckerzeugnissen, die u. a. eine bildhafte
Darstellung der Oberfläche und/oder eine Qualitätsbewertung der Druckerzeugnisse gestatten.
Die Erfindung dient zum Steuern und Regeln von Betriebsvorgängen, die die Form- und/oder
Farbgebung eines Bogens, einer Bahn oder eines Druckerzeugnisses wesentlich beeinflussen.
[0002] Stand der Technik sind Verfahren und Einrichtungen zum Steuern und Regeln von Betriebsvorgängen
an Druckmaschinen, denen Schneid- und Falzvorrichtungen nachgeordnet sind. Zum Steuern
und Regeln der Farbgebung und des Schnitt- und Falzregisters werden beim Transport
eines Bogens oder einer Bahn durch die Druckwerke auf der Oberfläche des Bedruckstoffes
neben einem eigentlichen Druckbild farbige Druckkontrollstreifen, Paßkreuze und andere
Registermarkierungen erzeugt.
[0003] Zur Farbregelung ist es bekannt, anhand von Farbmessungen in Farbfeldern einer bestimmten
Farbe des Druckkontrollstreifens Istwerte für die Farbregelung zu gewinnen. Es ist
auch, insbesondere für Schmuck- und Sonderfarben, bekannt, Istwerte für die Farbregelung
aus in Volltönen gedruckten Bildstellen zu gewinnen. Die Farbmessung in den Farbfeldern
oder in den Vollton-Bildstellen kann innerhalb der Druckmaschine oder offline außerhalb
der Druckmaschine vorgenommen werden, wozu ein Probebogen aus dem Prozeß ausgeschleust
wird und einer Farbmeßanordnung zugeführt wird. Die vorzugsweise opto elektronisch
gewonnenen Farbmeßwerte können an eine Steuer- und Regelschaltung weitergegeben werden,
wo sie mit Sollwerten verglichen werden und in Stellgrößen für Stellelemente einer
Farbverteilungseinrichtung umgewandelt werden.
[0004] Zur Registereinstellung sind Einrichtungen bekannt, die online wirkende Registermarkensensoren
aufweisen, die auf in Registermarkenspuren mitgedruckte Registermarken gerichtet sind.
Ebenso gibt es offline arbeitende Einrichtungen, bei denen mit einem Paßkreuzleser
die Registerhaltigkeit von Paßkreuzen gemessen wird und die Meßwerte anschließend
an besagte Maschinensteuerung weitergegeben werden, wo Stellgrößen für die Registereinstellvorrichtungen
erzeugt werden.
[0005] Nachteilig bei diesen Lösungen ist, daß die Meßorte für die Istwert-Ermittlung der
zu steuernden oder zu regelnden Betriebsgrößen durch die zur Qualitätssicherung dienenden
Farbmeßfelder, Paßkreuze und Registermarken fest vorgegeben sind. Die Herstellung
dieser Meßmarkierungen erzeugt in der Druckvorstufe einen erheblichen Aufwand.
[0006] Die Genauigkeit derartiger Farbmeßfelder und Paßkreuze ist durch Montage-, Kopier-
und Entwicklungsfehler in der Druckvorstufe begrenzt. Weiterhin begrenzen die nicht
zum eigentlichen Druckbild gehörenden Druckkontrollstreifen und Paßkreuze, die für
das Druckbild auf dem Bedruckstoff zur Verfügung stehende Fläche. Die Farbmeßfelder
eines Druckkontrollstreifens, der in der Regel dem eigentlichen Druckbild in Transportrichtung
des Bedruckstoffes vorgeordnet oder nachfolgend angeordnet ist, sind nur eingeschränkt
repräsentativ für das Druckbild. Die offline Farbmessungen verzögern den Farbregelprozeß,
wobei bis zur Einregelung auf einen Okay-Zustand eine Menge Makulatur anfällt. Undefinierte
Ziehzeitpunkte, insbesondere bei nicht eingeschwungenem Zustand der Druckmaschine,
fuhren zu Problemen, wie z. B. Überschwingen bei der Farbregelung. Desweiteren sind
die bisherigen Lösungen bezüglich der Wahl des Farbmeßortes unflexibel. Eine sujetabhängige
Farbmeßortwahl durch die Bedienperson der Druckmaschine ist bei den Lösungen nach
dem Stand der Technik nicht vorgesehen. Desweiteren ist die Bedienperson durch die
offline-Farbmessung über einen größeren Zeitraum mit dem Handling der Meßobjekte und
der Farb- und Registermeßeinrichtung befaßt. Der Bedienperson stehen somit keine lückenlosen
Informationen über den Trendverlauf der Farb- und Registereinstellung zur Verfügung.
[0007] Da für die verschiedenen zu steuernden oder zu regelnden Betriebsvorgänge jeweils
separate Sensoren für die Istwert-Gewinnung vorgesehen werden müssen, erhöhen sich
der Aufwand und die Kosten für die Steuerung und Regelung von gleichzeitig mehr als
zwei Betriebsvorgängen.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das die Bedienperson bei
der Qualitätssicherung unterstützt und ergänzt, das eine Auswahl eines repräsentativen
Farbmeßortes wahlweise von Hand oder automatisiert ermöglicht, das eine schnelle Regelung
gewährleistet, das die Menge der Makulatur verringert und die den Aufwand und die
Kosten für die Regelung von Betriebsvorgängen einer drucktechnischen Maschine verringert.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, welches die Merkmale
des Anspruches 1 aufweist.
[0010] Eine Einrichtung zur Regelung von Betriebsvorgängen einer drucktechnischen Maschine,
mit der das Verfahren durchgeführt werden kann, besteht aus mindestens einer Bildaufnahmeeinrichtung,
die auf die Oberfläche des Druckerzeugnisses gerichtet ist und die mit einer Steuer-
und Regelschaltung verbunden ist. Der Steuer- und Regelschaltung sind Bildinformationen
zuführbar, die die Oberfläche des Druckerzeugnisses wiedergeben. Zur Beeinflussung
der Betriebsvorgänge innerhalb der drucktechnischen Maschine steht die Steuer- und
Regelschaltung mit Stellgliedern in Verbindung.
[0011] Die Wirkung der Erfindung soll im folgenden beschrieben werden:
[0012] Aus den die Oberfläche eines Druckerzeugnisses wiedergebenden Bildinformationen werden
zuerst mittels der Steuer- und Regelschaltung die Koordinaten für die Meßorte der
Bildaufnahmeeinrichtung bestimmt. Die Bildinformationen für die Bestimmung der Koordinaten
können verschiedenen Quellen entstammen. Eine erste Möglichkeit besteht darin, daß
die Bildinformationen der Bildaufnahmeeinrichtung entnommen werden, die in der drucktechnischen
Maschine angeordnet ist und die zum Abtasten auf die Oberfläche eines Druckerzeugnisses
gerichtet ist. Dazu können die gesamte Oberfläche oder nur Teilbereiche davon abgetastet
werden.
[0013] Wenn die drucktechnische Maschine eine Druckmaschine ist, und die Bildaufnahmeeinrichtung
vorzugsweise einem letzten Druckwerk folgend auf die Oberfläche eines Bogens oder
einer Bahn gerichtet ist, dann können die Bildinformationen zur Bestimmung der Koordinaten
für die Meßorte von einem in der Einrichtphase erzeugten Druckbild gewonnen werden.
Da die Bildaufnahmeeinrichtung nicht nur das Druckbild erfaßt, sondern auch die übrige
Fläche des Bogens oder einer Bahn, ist es möglich, das Verfahren und die Einrichtung
zum Zwecke der Materialidentifikation oder Materialprüfung des Bedruckstoffes einzusetzen,
insbesondere zur Bestimmung des Weißgrades oder der Luminizenzstufe oder zu Ermittlung
von Färbungsschwankungen oder Materialfehler, wie Flecken oder Löcher, einzusetzen.
[0014] Wenn die drucktechnische Maschine ausschließlich zur Inspektion von Druckerzeugnissen
ausgebildet ist, dann können die Bildinformationen, mit Hilfe der Bildaufnahmeeinrichtung,
von der Oberfläche eines beliebigen zu inspizierenden Druckerzeugnisses gewonnen werden.
[0015] Eine weitere Möglichkeit, Koordinaten für die Meßorte zu bestimmen, besteht darin,
daß Bildinformationen verwendet werden, die einer Bildaufnahmeeinrichtung entnommen
werden, die ein Bild der Oberfläche des Druckerzeugnisses außerhalb der drucktechnischen
Maschine abtastet. Weitere Möglichkeiten ergeben sich dadurch, daß die Bildinformationen
mit Hilfe eines Digitalrechners erzeugt werden, der Bestandteil einer Einrichtung
zur Bilderzeugung ist, oder daß die bereits vorliegenden Bildinformationen einem Datenspreicher
entnommen werden.
[0016] Die Auswahl eines geeigneten Meßortes für einen bestimmten Betriebsvorgang kann mit
Hilfe eines Rechners geschehen, der innerhalb der Steuer- und Regelschaltung angeordnet
sein kann. Wenn bei einer Offset-Druckmaschine beispielsweise die Farbgebung, die
Feuchtmittelführung und das Register geregelt oder gesteuert werden sollen, dann werden
Koordinaten für die Meßorte jedes dieser Betriebsvorgänge bestimmt.
[0017] In dem Rechner läuft ein Programm ab, das die geeigneten Meßorte findet. Zur Farbregelung
einer Druckmaschine können z. B. aus den Bildinformationen selbsttätig Meßorte bestimmt
werden, die in einem Farbkontrollstreifen liegen und/oder die im Druckbild selbst
liegen. Besagtes Programm sorgt dafür, daß die Meßstelle signifikant zur Istwert-Ermittlung
einer oder mehrerer definierter Farben ist. Für eine Farbregelung einer Druckmaschine
ist eine Meßstelle dann signifikant, wenn sie für die jeweilige Farbe möglichst viele
Farbinformationen enthält. Geeignete Meßstellen für die Farbregelung werden beispielsweise
innerhalb dunkler Grauflächen gefunden. Bei Schmuck- und Sonderfarben liegen die Meßstellen
in solo stehenden Farben, vorzugsweise im 3/4-Tonbereich. Bei der Meßstellenbestimmung
können besonders kritische Töne berücksichtigt werden, so daß beispielsweise die Meßstelle
bei einem Sujet, in dem Möbel abgebildet sind, in einem braungetönten Bereich liegt
oder bei einem Portrait in einem fleischfarbenen Bereich bestimmt wird. Die Information
darüber, welcher bei dem jeweiligen Druck der kritische Farbton ist, kann der erfindungsgemäßen
Einrichtung vorab eingegeben werden.
[0018] Für eine Feuchteregelung werden solche signifikanten Meßorte ermittelt, die in farbfreien
Flächen in Abtastrichtung gesehen hinter 3/4-Tonflächen oder Volltonflächen liegen.
[0019] Geeignete Meßorte für eine Registerregelung können sich im Druckbild mit paßkreuzähnlichen
Strukturen ergeben, wie z. B. dünne Linien und scharfe Kanten, wie sie beispielsweise
bei der Abbildung von Masten, Antennen oder Fenstern in einem Sujet vorhanden sind.
[0020] In einem weiteren Schritt werden zur Istwert-Gewinnung die Druckerzeugnisse mit Hilfe
der in der drucktechnischen Maschine angeordneten Bildaufnahmeeinrichtung an den vorbestimmten
Meßorten abgetastet. Die Ist-Bildsignale werden der Steuer- und Regelschaltung zugeführt,
wo sie in einem Vergleicher mit Sollwerten aus einem Bezugsgrößengeber verglichen
werden. Für jeden zu steuernden oder zu regelnden Betriebsvorgang werden separate
Istwerte an definierten Meßorten ermittelt und mit separaten Sollwerten verglichen.
Zur Ist-Wertgewinnung für alle zu regelnden oder zu steuernden Betriebsvorgänge ist
je drucktechnischer Maschine nur eine Bildaufnahmeeinrichtung erforderlich. Die Steuer-
und Regelschaltung kann für jeden Betriebsvorgang separate Einrichtungen, Vergleicher
und Bezugsgrößengeber enthalten. Es ist möglich, daß für mehrere jeweils mit einer
Bildaufnahmeeinrichtung versehenen drucktechnischen Maschinen eine gemeinsame Steuer-
und Regelschaltung vorgesehen ist, wobei dann eine Umschaltvorrichtung den Empfang
der Ist-Bildsignale von den einzelnen Bildaufnahmeeinrichtungen und die Verteilung
der Stellsignale zu den einzelnen Stellelementen zur Beeinflussung von Betriebsgrößen
übernimmt. In jedem Fall werden von der Steuer- und Regelschaltung Steuersignale ausgegeben,
die den jeweiligen Betriebsvorgang in gewünschter Weise beeinflussen.
[0021] Die Steuer- und Regelschaltung kann in einer Bedienkonsole untergebracht sein und
in herkömmlicher analoger und digitaler Schaltungstechnik oder mit Fuzzy-Logik realisiert
sein. Die Bedienperson kann mit der Steuer- und Regelschaltung in Interaktion treten,
wozu der Bedienkonsole ein Rechner mit einem hochauf lösenden Bildschirm, mit einer
alphanumerischen Tastatur, mit einer Cursor-Steuereinrichtung und mit einer Eingabe-
und Ausgabevorrichtung für Daten zugeordnet sein kann.
[0022] Auf dem Bildschirm kann das Bild von der Oberfläche eines Druckerzeugnisses einschließlich
der von der Steuer- und Regelschaltung bestimmten Meßorte dargestellt werden, wobei
die Meßorte besonders markiert sein können. Ebenso können auf dem Bildschirm ein Istbild,
ein Differenzbild, Meßwerte von Betriebsgrößen und Stellgrößen angezeigt werden. Der
Bediener hat die Möglichkeit, in die Steuerung oder Regelung der Betriebsvorgänge
einzugreifen, indem er die Koordinaten der Meßorte, die Sollwerte von Betriebsgrößen
oder die Stellgrößen verändert.
[0023] Die Bildaufnahmeeinrichtung kann auf ein in einer Ebene geführtes oder auf ein auf
der Mantelfläche eines Zylinders transportiertes Druckerzeugnis gerichtet sein. Auf
diese Weise ist es möglich, die Betriebsvorgänge nicht nur in Abhängigkeit von Bildsignalen
zu steuern oder zu regeln, die von der Oberfläche des Druckerzeugnisses stammen, sondern
auch in Abhängigkeit von Bildsignalen, die von der Oberfläche der die Druckerzeugnisse
transportierenden Einrichtungen entstammen. Als Beispiel sei eine Greifersteuerung
genannt, die anhand der Bildsignale, welche die Lage des Druckerzeugnisses relativ
zu den das Druckerzeugnis in den Transporteinrichtungen haltenden Greifern beinhalten,
die Greiferöffnungszeitpunkte steuert. Als Bildaufnahmeeinrichtung sind alle für fotometrische
Messungen geeignete Bildsensoren einsetzbar, wie beispielsweise diskrete farbselektive
Fotodioden und Transistoren, zeilen- und matrixförmige CCD-Lichtempfänger oder Farbbildaufnahmeröhren.
Die Arbeitswellenlänge richtet sich nach der Art der verwendeten Bildsensoren, so
daß sowohl Wärmestrahlung, IR-Strahlung, sichtbares Licht oder UV-Strahlung als die
die Bildinformation enthaltende Strahlung verwendbar ist. Die Bildaufnahmeeinrichtung
kann im Reflexlichtbetrieb oder im Durchlichtbetrieb arbeiten. Der Ein- und Ausfallswinkel
für das Meßlicht ist der Empfangscharakteristik der Bildsensoren angepaßt. Die Bildaufnahmeeinrichtung
ist geeignet, die gesamte Breite des Druckerzeugnisses abzutasten. Eine günstige Variante
besteht in einem Meßbalken, der über die gesamte Breite des Druckerzeugnisses angeordnet
ist, wobei Bildsignale aus dem eigentlichen Druckbild, aber auch Signale von Paßkreuzen
oder Registermarken und von den Bereichen zwischen dem Druckbild und den Rändern des
Druckerzeugnisses, zeitgleich anliegen. Bei Bedarf können einzelne Bildsensoren desensibilisiert
werden. Eine andere konstruktive Variante ergibt sich mit einem Bildaufnahmekopf der
quer-traversierend zur Druckerzeugnistransportrichtung angeordnet ist, wozu der Bildaufnahmekopf
mit einer Positioniereinrichtung einschließlich Antriebs- Längen- und Winkelmeßsystem
gekoppelt ist. Auf diese Weise kann die Bildaufnahmeinrichtung auf eine definierte
Abtastspur gerichtet werden, in der signifikante Bildelemente oder die Paßkreuze enthalten
sind. Die Veränderung des Abtastwinkels kann ebenso wie eine Fokusierbewegung mit
Hilfe von gesonderten Regelvorrichtungen automatisiert werden, so daß stets ein optimales
Signal-Rausch-Verhältnis erreicht wird. Es ist möglich, eine Anordnung zum Kompensieren
von Fehlern, die durch Glanzlicht hervorgerufen werden, vorzusehen, die beispielsweise
in Form von gekreuzten Linearpolarisatoren den Bildsensoren vorgeschaltet sind.
[0024] Anhand der Steuerung oder Regelung von Betriebsvorgängen an einer Druckmaschine sollen
weitere Vorzüge der Erfindung beschrieben werden:
[0025] Es ist ein besonderer Vorzug der Erfindung, daß sie mit Hilfe der oben beschriebenen
Bildaufnahmeeinrichtung zur Druckqualitätssicherung sehr flexibel einsetzbar ist.
Der Haupteinsatzfall bei einer Druckmaschine besteht in der gleichzeitigen Bildinspektion
und Farbregelung, wozu die Bildaufnahmeeinrichtung Farbmeßwerte direkt aus dem Druckbild
aufnimmt. Die Farbmeßwerte werden vorzugsweise fotometrisch nach dem Dreibereichsverfahren
oder mit Hilfe einer spektral messenden Einrichtung gewonnen. Die spektrale Empfindlichkeit
der in der Bildaufnahmeeinrichtung angeordneten Meßkanäle für jeden Bereich entspricht
dabei den Spektralwertkurven eines Normalbeobachters. Die Bildsensoren selbst können
eine definierte spektrale Empfindlichkeit aufweisen oder Bildsensoren mit im wesentlichen
gleicher Empfindlichkeit werden mit Hilfe von Filtern den Spektralwertkurven des Normalbeobachters
angepaßt. Die Bildsensoren können z. B. in einer Reihe angeordnet den Bedruckstoff
zonenweise abtasten, wobei die Zonenbreite variabel sein kann, wozu Signale von Bildsensoren
entsprechend in Gruppen erfaßt werden können. Die Abtastzonen können den Zonen entsprechen,
die von der Farbverteilungseinrichtung der Druckmaschine vorgegeben sind. Wenn in
einer Abtastzone sujetbedingt für eine oder mehrere Farben kein geeigneter Meßort
vorliegt, dann können zur Farbregelung Meßwerte aus Nachbarzonen herangezogen werden.
Es ist möglich, mit der Bildaufnahmeeinrichtung das komplette Druckbild zu erfassen.
Es kann aber auch nur ein Teil des Druckbildes abgetastet werden. Eine besondere Einrichtung
sorgt dafür, daß in jedem Druckexemplar der gleiche Abtastort erfaßt wird. Dazu können
gespeicherte Bildmeßwerte aus vorhergehenden Meßzyklen genommen werden, wodurch eine
Abtastorterkennung möglich ist. Zur Bestimmung des Abtastortes können, wie oben beschrieben,
Signale aus Einrichtungen zur Messung der Lage des Bedruckstoffes bezüglich eines
Referenzortes verwendet werden, die der Regelschaltung zugeführt werden, so daß eine
Korrelation der Lagemeßwerte zu den Bildsignalen erfolgt.
[0026] Um bei kontrastreichen Druckbildern eine Unter- bzw. Übersteuerung der Bildsensoren
zu vermeiden, kann den Empfängern eine Lichtabschwächeanordnung vorgeordnet werden.
Desweiteren kann die Intensität des Meßlichtes in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
des Bedruckstoffes oder von dem Kontrast am Meßort geregelt werden, wozu entsprechende
Vorrichtungen zur Geschwindigkeitsmessung oder zur Kontrastmessung mit der Meßlichtquelle
in Verbindung stehen müssen. Die Geschwindigkeit kann aus den Signalen eines inkrementalen
Drehgebers gewonnen werden, der mit dem den Bedruckstoff fördernden Zylindern gekoppelt
ist.
[0027] Ein weiterer Einsatzfall der Erfindung besteht darin, daß ein Teil der zur Einrichtung
gehörenden Elemente zur Bildinspektion verwendet wird. Damit läßt sich eine Gesamt-Qualitätskontrolle
erreichen. Dazu wird die Bildaufnahmeeinrichtung als online Meßanordnung eingesetzt.
Wie auch bei der online Farbmessung werden aus einem Vergleich der Ist-Bild-Daten
mit Bezugsgrößen grobe Farbabweichungen und Registerfehler, Tonen, Schieben und Dublieren
u. a. Fehler ermittelt und am Bildschirm angezeigt. Desweiteren sind durch die den
gesamten Bedruckstoff erfassende Bildinspektion Fehler in und auf dem Bedruckstoff,
wie z. B. Risse, Löcher, Randunregelmäßigkeiten des Bedruckstoffes, Einschlüsse, Butzen
und Druckfehler durch andere mechanische Fremdeinwirkung erkennbar. Die Signale des
aus der Bildinspektion resultierenden Vergleiches werden wo möglich Stellelementen
der Druckmaschine zum Beeinflussen verschiedener Betriebsvorgänge zugeführt und/oder
werden Einrichtungen zugeführt, die zur Anzeige und/oder zur Qualitätsdokumentation
dienen.
[0028] Ein Beispiel für die Bildinspektion ist die Überwachung der Feuchtführung bei einer
Offset-Druckmaschine. Dazu können z. B. die mit der Bildaufnahmeeinrichtung gewonnenen
Bilddaten aus dem Bereich des Druckanfangs über die gesamte Breite des Bedruckstoffes
kontinuierlich ausgewertet werden. Sollte die Auswertung ergeben, daß die Schmiergrenze
erreicht ist, dann werden die Feuchtmittelverteilungseinrichtungen und gegebenenfalls
die Farbverteilungseinrichtungen so nachgestellt, daß das Farb/Feuchtmittel-Gleichgewicht
einen optimalen Fortdruck erlaubt.
[0029] Ein weiteres Beispiel für die Bildinspektion ist die Überwachung des Lack- und Puderauftrages
auf dem Bedruckstoff. Die Bildaufnahmeeinrichtung ist dazu als Glanzmeßeinrichtung
ausgebildet. Es ist möglich, zur Glanzlichtmessung eine separate Glanzlichtquelle
vorzusehen, die unter einem definierten Einfallswinkel auf den Bedruckstoff strahlt.
Es ist ebenso möglich, zur Glanzlichtmessung mit Hilfe mindestens eines in der Bildaufnahmeeinrichtung
angeordneten Empfängers Licht auszuwerten, dessen Einfalls- und Ausfallsebene nicht
in Transportrichtung des Bedruckstoffes liegt. Dabei kann die für die Farbmesung bzw.
die zur Bildinspektion dienende Lichtquelle und Empfängeranordnung verwendet werden,
wobei das auf einen Empfänger auftreffende Nebenlicht erfaßt wird.
[0030] Ein weiterer Einsatzfall der Erfindung bei einer Druckmaschine ist die Registerregelung.
Dabei werden Ist-Bildsignale von Paßkreuzen, Registermarken oder von anderen für das
Register signifikanten Bildelementen ausgewertet und mit Soll-Bildsignalen verglichen.
[0031] Eine Registerregeleinrichtung gibt Signale an Registerstellelemente aus, die sowohl
hinsichtlich der Bildlage zu den Bedruckstoffkanten als auch hinsichtlich der einzelnen
Farbbilder zueinander eine Korrektur des Registers bewirken.
[0032] Mit Hilfe der Druckmaschinensteuerung kann eine Auswahl aus vorgehend beschriebenen
Einsatzfällen getroffen werden. Ebenso ist es möglich, nicht alle Messungen bei jedem
Druckbild vorzunehmen. Aus Gründen der Datenverarbeitung kann es zweckmäßig sein,
beispielsweise die Bildinspektion an jedem Druckexemplar durchzuführen, während die
Farb- und Registermessungen an jedem zweiten oder n-ten Druckexemplar durchgeführt
werden und/oder eine Mittelwertbildung über mehrere Druckexemplare durchgeführt wird.
Ebenso ist es möglich, die Anzahl der Meßorte auf einem Druckexemplar und die Häufigkeit
der Messungen an einen Meßort zu verändern. Zwischen diesen Anwendungsfällen kann
auch in Abhängigkeit von Prozeßgrößen umgeschaltet werden. Wenn beispielsweise die
Regelabweichung in einem der Anwendungsfälle zu hoch ist, dann kann die Druckmaschinensteuerung
dafür sorgen, daß in diesem Anwendungsfall besonders viele Istwerte mit der Bildaufnahmeeinrichtung
erzeugt werden. Ein solcher Fall kann beispielsweise beim Anlauf der Druckmaschine
oder bei Abweichungen aufgrund von Dublieren gegeben sein.
[0033] Zur Übertragung der das Bild wiedergebenden Signale kann vorteilhaft ein optischer
Bildleiter eingesetzt werden, dessen Lichteintrittsfläche in Teilflächen aufgegliedert
ist, wobei die Teilflächen Licht vom Bedruckstoff aus einzelnen Abtastzonen aufnehmen.
An der Lichtaustrittsfläche sind dann fotoelektrische Empfängerelemente vorgesehen,
die jeweils einer der Abtastzonen zugeordnet sind und die den Lichtstrom in elektrische
Signale umwandeln.
[0034] In jedem Fall werden die von der Bildaufnahmeeinrichtung erzeugten Signale einer
Einrichtung zum Aufbereiten der Bildsignale zugeführt. Die Übertragung der Bildsignale
zwischen Bildaufnahmeeinrichtung und der Aufbereitungseinrichtung kann auch drahtlos
ohne Bildleiterkabel erfolgen, wenn die von den Bildsensoren aufgenommenen Informationen
über eine elektromagnetische, akustische oder optische Sende- und Empfangsstrecke
übermittelt werden. Eine derartige Übertragungsstrecke erübrigt sich, wenn die Aufbereitungseinrichtung
örtlich der Bildaufnahmeeinrichtung zugeordnet ist. Die Einrichtung zur Aufbereitung
der Bildsignale erlaubt je nach Betriebsmodus der Bildaufnahmeeinrichtung eine Datenreduktion,
so daß eine optimale Regelzeit gewährleistet ist.
[0035] Die aufbereiteten Bildsignale werden der Vergleichseinrichtung zugeführt und mit
Bezugssignalen verglichen, die einem Bezugsgrößengeber entnehmbar sind. Als Bezugsgrößengeber
ist ein Speicher einsetzbar, der Soll-Bilddaten enthält, die aus einem früheren Druckauftrag
für dasselbe Druckbild stammen. Ebenso ist es möglich, daß der Speicher Soll-Bilddaten
enthält, die aus der Messung eines Gutbogens mit allen Farben und/oder von Einzelfarbauszügen
eines Gutbogens gewonnen werden. Diese Messung braucht nur einmalig durchgeführt werden,
wozu die Druckmaschinensteuerung ein Programm enthalten kann, welches auf ein Steuersignal
hin die erforderlichen Farbauszüge liefert und die Messungen veranlaßt. Aus den Meßwerten
entsprechend dem Meßraster werden z. B. die Flächendeckungen der Einzelfarben errechnet
und zusammen mit den Farbsollwerten aus der Farbmessung an dem Gutbogen in dem Speicher
abgelegt. Ebenso können die Remissionen der Einzelfarben gemessen und gespeichert
werden, wodurch die konventionelle, empirische Ermittlung und Speicherung von Farbtabellen
entfällt. Diese Art der Bezugsgrößenbereitstellung ist besonders beim Druck mit mehr
als den vier Prozeßfarben, Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, vorteilhaft, wobei für
eine Druckmaschine nur eine Bildaufnahmeeinrichtung erforderlich ist. Zur Steigerung
der Berechnungsgenauigkeit bei der Lösung der hierzu gebräuchlichen Neugebauer-Gleichung
können auch Farbauszüge für beliebige Farbkombinationen z. B. Schwarz/Cyan; Schwarz/Magenta;
Schwarz/Gelb; Cyan/Magenta; Cyan/Gelb und Magenta/Gelb, gedruckt, gemessen und deren
Remission gespeichert werden.
[0036] Die Herstellung und Messung von Farbauszügen ist auch bei Berechnungsverfahren sinnvoll,
die ohne Kenntnis der Flächendeckungen, z. B. nur mit Remissionen bzw. daraus ermittelten
farbmetrischen oder Dichtewerten arbeitet. Diese Möglichkeit der Bereitstellung von
Bezugsgrößen ist damit nicht auf die Ermittlung der Flächendeckung begrenzt und kann
alle erforderlichen Kenntnisse über Einzelfarben und deren verschiedene Kombinationen
liefern.
[0037] Eine andere Möglichkeit der Bereitstellung von Bezugsgrößen besteht darin, daß die
Bezugssignale einem Bildmeßgerät entnommen werden, auf dem eine standgerechte Vorlage
abgetastet wurde. Das offline angeordnete Bildmeßgerät und die online angeordnete
Bildaufnahmeeinrichtung können von gleicher Bauart sein. Als Vorlage können auch Teilbilder
einer standgerechten Vorlage abgetastet werden, wobei dann zur Positionierung der
Teilbilder, wie sie auf der standgerechten Vorlage angeordnet sein sollen, dem Bezugsgrößengeber
Layout-Signale zuführbar sind.
[0038] Eine weitere Möglichkeit der Bereitstellung von Bezugsgrößen ergibt sich dadurch,
daß vom Bediener der Druckmaschine dann ein Signal zur Datenübernahme an den Bezugsgrößengeber
gegeben wird, wenn der Bediener visuell und anhand von Meßwerten die Entscheidung
trifft, daß die Druckmaschine auf einem qualitätsgerechten Fortdruckzustand eingefahren
ist. In diesem Fall werden die aufbereiteten Ist-Bildsignale als Sollwerte in den
Bezugsgrößengeber übergeben.
[0039] Desweiteren können die Bezugssignale einem Sollwert-Speicher entnommen werden, der
der Steuereinrichtung der Druckmaschine zugeordnet ist. Als Sollwert-Speicher sind
alle in der Datenverarbeitung üblichen Speichermedien, wie z. B. Halbleiterspeicher,
Disketten, Magnetbänder und optische Speicher, einsetzbar. Die Bezugssignale können
vom Bediener per Hand korrigiert oder verändert werden. Ebenso hat der Bediener die
Möglichkeit, die Bezugssignale global prozentual zu ändern.
[0040] Wenn im Ergebnis des Vergleichs zwischen Soll- und Istwerten das Ausgangssignal von
einem Grenzwert abweicht, dann kann ein Fehlersignal erzeugt und ausgegeben werden.
Eine Variante ist, daß ein akustisches Signal ausgegeben wird. Wenn zur Interaktion
der Bedienperson mit der Maschinensteuerung und mit dem Farbregler ein Computer mit
alphanumerischer Tastatur und Cursor-Steuereinrichtung, sowie mit einem Bildschirm
vorgesehen ist, dann kann das Fehlersignal optisch auf dem Bildschirm erzeugt werden,
wobei auf dem Bildschirm das Ist-Bild und die besonders markierten fehlerhaften Bildstellen
dargestellt werden können. Die Markierungen der fehlerhaften Bildstellen können beispielsweise
einfache geometrische Figuren sein oder in Form einer visuell gut sichtbaren Falschfarbendarstellung
realisiert sein. Neben der bildhaften Darstellung der Fehler kann dann, wenn der Regelschaltung
eine Fehlererkennungslogik zugeordnet ist, aus den aufbereiteten Bildsignalen bzw.
aus den Signalen nach der Vergleichereinrichtung die Fehlerart bestimmt werden und
ebenfalls auf dem Bildschirm ausgegeben werden. Die Fehler lassen sich u. a. in folgende
Fehlerarten klassifizieren: Farbfehler, Registerfehler, Feuchtungsfehler, Butzen,
Fehlerstellen im Bedruckstoff, Verunreinigungen im Bedruckstoff und Randausbruch im
Bedruckstoff.
Die Überschreitung des Grenzwertes der Differenz zwischen Soll- und Ist-Bildwerten
kann ebenso bei einer Bogendruckmaschine dazu führen, daß die fehlerhaft bedruckten
Bogen an einer Makulaturschleuse ausgesondert werden, wobei alternativ eine Markierungsvorrichtung,
wie zum Beispiel eine Ink-Jet-Druckvorrichtung, vorgesehen werden kann, die die fehlerhaften
Bogen bzw. Teile des jeweiligen Bogens kennzeichnet.
[0041] Zur Qualitätsüberwachung eines Druckauftrages kann die Soll-/Ist-Abweichung in Intervallen
dokumentiert werden. Beispielsweise kann eine oben beschriebene Markierungsvorrichtung
dazu verwendet werden, jeden 50. Bogen bzw. Druckbild mit einer laufenden Nummer,
dem Meßzeitpunkt und dem Betrag der Soll-/Ist-Abweichung zu bedrucken. Bei einer Bogendruckmaschine
kann gleichzeitig eine Streifeneinschießvorrichtung am Auslegerstapel betätigt werden.
Zusätzlich können die auf die Bogen gedruckten qualitätsdokumentierenden Daten gespeichert
werden und bei Bedarf als Protokoll mit fehlerstatistischen Angaben ausgegeben werden.
Die protokollierten Meßdaten der Probebogen können außerhalb der Druckmaschine mit
Hilfe einer geeichten Farbdifferenzmeßeinrichtung vorzugsweise an homogenen Meßorten
des Druckbildes nochmals überprüft werden. Die Erfindung soll anhand von Zeichnungen
noch näher erläutert werden.
[0042] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Schema einer erfindungsgemäßen Steuer- oder Regeleinrichtung für eine Druckmaschine,
- Fig. 2
- eine Bildaufnahmeeinrichtung mit vier verschiedenen Abbildungssystemen,
- Fig. 3
- eine Bildaufnahmeeinrichtung mit genau einem optisch abbildenden System,
- Fig. 4
- eine Bildaufnahmeeinrichtung mit einem Linsenarray,
- Fig. 5
- ein Schema für eine Signalgewinnung an einem Zylinder an einer Bogendruckmaschine,
- Fig. 6
- eine optoelektronische Signalverarbeitung,
- Fig. 7
- ein Schema für die Korrektur und die Farbwertsignalspeicherung der Bildsignale,
- Fig. 8
- ein Schema für die Differenzbildauswertung.
[0043] Bei dem in Figur 1 gezeigten Schema eines erfindungsgemäßen Farbregelsystems wird
mit Hilfe von Antriebselementen 1 eine Bahn 2 zum beidseitigen Bedrucken durch Druckwerke
3, 4 einer Rollenrotationsdruckmaschine 5 gefördert. Die Druckwerke 3, 4 enthalten
Farbverteilungseinrichtungen 6, 7, 8, 9, die herkömmliche zonale Farbdosierelemente
enthalten und die in Querrichtung zur Transportrichtung 10 der Bahn 2 ein definiertes
Farbprofil erzeugen. Die Bahn 2 wird in Kontakt mit auf Pressung eingestellten Gummizylindern
11, 12, 13, 14 in einem Durchgang durch die Rollenrotationsdruckmaschine 5 beidseitig
mehrfarbig bedruckt. Dem letzten Druckwerk 4 folgend sind auf der Ober- und Unterseite
der Bahn 2 je eine Bildaufnahmeeinrichtung 15, 16 vorgesehen, die in Lagern 17, 18
schwenkbar und in Führungen 19, 20 senkrecht zur Transportrichtung 10 verschiebbar
sind. Die Bildaufnahmeeinrichtungen 15, 16 erfassen die gesamte Breite der Bahn 2
und enthalten jeweils mindestens eine Lichtquelle 21, 22 und eine Vielzahl von fotoelektrischen
Empfängern 23, 24. Zur Erfassung der Drehzahl und des Drehwinkels der Gummizylinder
11, 12, 13, 14 sowie der Transportgeschwindigkeit der Bahn 2 ist einer der über einen
Zahnräderzug gekoppelten Gummizylinder 11, 12, 13, 14 mit einem inkrementalen Drehgeber
25 gekoppelt. Die Phase der Gummizylinder 11, 12, 13, 14 ist mit Hilfe von Registereinstellvorrichtungen
26, 27, 28, 29 veränderbar. Alle zur Steuerung und Regelung der Betriebsvorgänge der
Rollenrotationsdruckmaschine 5 notwendigen Elemente sind mit einer Maschinensteuerung
30 verbunden, die in einem Bedienpult 31 angeordnet ist. Die Maschinensteuerung 30
enthält Ein- und Ausgabestellen 32 für Steuer- und Regelsignale. Die in der Fig. 1
dargestellten Verbindungen und Pfeile an die Ein- und Ausgabestellen 32 zeigen schematisch
die Informationsflüsse und deren Richtungen. Desweiteren enthält die Maschinensteuerung
30 die Hard- und Software sowie mindestens eine Regelschaltung 33. Die Regelschaltung
33 beinhaltet u. a. eine Einrichtung 34 zum Aufbereiten der Bildsignale, einen Vergleicher
35, einen Bezugsgrößengeber 36, eine Regeleinrichtung 37 und eine Fehlererkennungslogik
38. Die Einrichtung 34 zum Aufbereiten der Bildsignale steht mit den fotoelektrischen
Empfängern 23, 24 der Bildaufnahmeeinrichtungen 15, 16 in Verbindung. Der Ausgang
der Einrichtung 37 zum Aufbereiten der Bildsignale ist mit einem Istwert-Eingang des
Vergleichers 35 verbunden, wobei ein Sollwert-Eingang des Vergleichers 35 mit dem
Bezugsgrößengeber 36 in Verbindung steht. Der Ausgang des Vergleichers 35 steht mit
je einem Eingang der Fehlererkennungslogik 38 und der Regeleinrichtung 37 in Verbindung.
Ein Steuerausgang der Fehlererkennungslogik 38 ist mit einem Blockiereingang der Regeleinrichtung
37 verbunden. Der Ausgang der Regeleinrichtung 37 ist über eine Ausgabestelle 32 mit
den Farbdosierelementen in den Farbverteilungseinrichtungen 6, 7, 8, 9 verbunden.
Der Ausgang der Regeleinrichtung 37 ist weiterhin mit den Registereinstellvorrichtungen
26, 27, 28, 29 verbindbar. Auf dem Bedienpult 31 ist ein Computer 39 mit einem Bildschirm
40, einer Tastatur 41 und einer Cursor-Steuereinrichtung 42 angeordnet. Das Bus-System
des Computers 39 ist über eine weitere Ein-Ausgabestelle 32 in die Maschinensteuerung
30 geführt. Auf das Bus-System sind Daten eines externen Bildmeßgerätes 43, Daten
aus einem Computernetzwerk 44 der Druckerei und Daten von einem DFÜ-Modem 45 sowie
die Ausgangsdaten aus dem Vergleicher 35 und der Fehlererkennungslogik 38 aufschaltbar.
Das DFÜ-Modem 45 ist mit einer externen Sende- und Empfangseinheit 46 verbunden. An
einer Ausgabestelle 32 ist an die Maschinensteuerung 30 ein akustischer Signalgeber
47 angeschlossen.
[0044] Die Wirkungsweise des in Figur 1 schematisch dargestellten Farbreglers soll im folgenden
beschrieben werden:
[0045] Entsprechend der Zahl der Farbzonen, die durch die Farbverteilungseinrichtungen 6,
7, 8, 9 bestimmt sind, sind in den Bildaufnahmeeinrichtungen 15, 16 über die Breite
der Bahn 2 gleichmäßig verteilt entlang einer Linie mehrere Lichtquellen 21, 22 vorgesehen.
Mit Hilfe von eliptischen Spiegeln wird das Licht unter einem definierten Einfallswinkel
auf die Bahn 2 geworfen. Jede einzelne Licht quelle 21, 22 wird von einer programmierbaren
Stromquelle angesteuert, so daß die Farbtemperatur der Lichtquellen 21, 22 geregelt
werden kann. Dazu kann der Ist-Lichtstrom jeder Lichtquelle 21, 22 mit Hilfe von Lichtleitfasern
erfaßt werden. Das von der Bahn 2 reflektierte Meßlicht kann mit Hilfe eines optisch
abbildenden Systems auf die fotoelektrischen Empfänger 23, 24 übertragen werden. Der
Lichtstrom, der von einem Bildelement der Bahn 2 ausgeht, ist proportional der Signalladung
einer Fotodiode einer als Empfänger 23, 24 verwendeten CCD-Zeile. Zur Kalibrierung
und zum Abgleich sind die Bildaufnahmeeinrichtungen 15, 16 senkrecht zur Transportrichtung
10 verschiebbar und um die Lager 17, 18 schwenkbar angeordnet. Damit kann eine Fokusierung
und eine Fehlerkompensation der Bildaufnahmeeinrichtung 15, 16 erreicht werden. In
einer ausgeschwenkten Lage der Bildaufnahmeeinrichtungen 15, 16 kann die Kalibirierung
anhand eines Farbnormals vorgenommen werden. Es ist ebenso möglich, daß zum Abgleich
der Bildaufnahmeeinrichtungen 15, 16 die Lichtquelle 21, 22 oder die fotoelektrischen
Empfänger 23, 24 oder nur Teile davon in Richtung der optischen Achse verschiebbar
angeordnet sind. Da die Farbmessung im Druckbild nach dem sogenannten Dreibereichsverfahren
erfolgt, ist es aufgrund der voneinander abweichenden spektralen Eigenschaften der
optischen Meßmittel und der fotoelektrischen Empfänger 23, 24 in den einzelnen Farbzonen
erforderlich, im Meßstrahlengang spektral abgleichende Komponenten vorzusehen. Eine
Methode für den spektralen Abgleich besteht darin, zusätzlich zu dem für die Realisierung
des Dreibereichverfahrens notwendigen Hauptfilter Korrekturfiltergläser vorzusehen.
Bei einer anderen Methode werden Partialfilter verwendet, bei dem auf Neutralglas
eine Vielzahl von unterschiedlichen Farbfiltern aufgekittet oder gesputtert sind.
Durch zusätzliche Anwendung von Blenden und Masken werden die Flächenanteile der einzelnen
Farbfilter zu- oder abgeschaltet, so daß der spektrale Verlauf beeinflußt werden kann.
In einer einfachen Anordnung werden vier auf eine Trägerplatte gekittete Partialfilter
mit Hilfe eines Kreuzschlittens über einer kreisförmigen Blende positioniert. Zur
Vermeidung von Temperaturfehlern können die Farbfilter und fotoelektrischen Empfänger
23, 24 mit einem Thermostat auf einer konstanten Arbeitstemperatur gehalten werden.
[0046] In Figur 2 ist eine Bildaufnahmeeinrichtung 15, 16 mit vier verschiedenen abbildenden
Systemen 48, 49, 50, 51 gezeigt, bei der Farbfilter 52, 53, 54, 55 der Bahn 2 zugewandt
angeordnet sind. Zur Justierung von als Empfänger 23, 24 wirkenden CCD-Sensoren 56,
57, 58, 59 relativ zu den abbildenden Systemen 48, 49, 50, 51 sind die CCD-Sensoren
56, 57, 58, 59 mit Justierelementen 60 gekoppelt.
[0047] Bei der in Figur 3 gezeigten Variante ist nur ein optisch abbildendes System 61 vorgesehen,
wobei die Farbfilter 62, 63, 64, 65 zu einem Block zusammengefaßt sind. Vor den Farbfiltern
62, 63, 64, 65 ist ein Schutzglas 66 vorgesehen. Als Empfänger 23 bzw. 24 sind vierfach
CCD-Zeilen 67 vorgesehen, die auf einem gemeinsamen Justierelement 68 angeordnet sind.
Bei dieser optischen Anordnung werden bei einer Farbmessung in den einzelnen Spektralbereichen
unterschiedliche Bildelemente 69 auf die vierfach CCD-Zeilen 67 abgebildet, so daß
die zu einem Bildelement 69 gehörenden Farbmeßwerte zu unterschiedlichen Zeitpunkten
anfallen. Der Abstand der Bildelemente 69 der CCD-Zeilen 67 und die optischen Eigenschaften
des optisch abbildenden Systems 61 sind aufeinander abgestimmt.
[0048] In Figur 4 ist eine Bildaufnahmeeinrichtung 15, 16 mit einem Linsenarray 70 dargestellt.
Die durch das Farbfilter 71 gewichteten Bildinformationen werden mit dem Linsenarray
70 in einen Bildleiter 72 eingekoppelt. Das am Ausgang des Bildleiters 72 sitzende
optisch abbildende System 73 bringt die Bildinformation auf einen CCD-Sensor 74, der
mit Justierelementen 75 gekoppelt ist. Auf das optisch abbildende System 73 kann auch
verzichtet werden, wenn die Glasfasern des Bildleiters 72 über ein Fiber-Optik-Window
oder direkt mit dem CCD-Sensor 74 gekoppelt sind. Diese optische Anordnung muß für
jede verwendete Prozeßfarbe separat vorgesehen werden.
[0049] In Figur 5 ist ein Schema für eine Ist-Signalgewinnung an einem Zylinder 76 einer
Bogendruckmaschine dargestellt. Die über die Breite des Zylinders 76 angeordneten
Empfängermodule 77 sind mit der Einrichtung 34 zum Aufbereiten der Bildsignale verbunden.
Die ebenfalls modular aufgebauten Lichtquellen 78 sind mit einer Einrichtung 79 zur
Lichtmengenregulierung, welche ebenfalls innerhalb der Maschinensteuerung 30 untergebracht
ist, verbunden. Zur Synchronisierung und zur Bereitstellung eines Vorverarbeitungstaktes
ist innerhalb der Maschinensteuerung 30 eine Synchronisationseinrichtung 80 und ein
Timer vorgesehen, welche mit einem inkrementalen Geber 81 verbunden sind.
[0050] Für eine mit CCD-Sensoren 74 ausgerüstete Bildaufnahmeeinrichtung 15, 16 soll die
Signalaufbereitung innerhalb der Einrichtung 34 im folgenden beschrieben werden:
[0051] Die von den CCD-Sensoren 82 erzeugten elektrischen Bildsignale werden wie in Figur
6 gezeigt, nacheinander einem Verstärker 83, einem Sample-and-Hold-Glied 84 und einem
Analog-Digital-Converter 85 zugeführt. Der Ausgang des Analog-Digital-Converters 85
ist mit einer digitalen Verarbeitungseinheit 86 verbunden, die u. a. die Funktion
der in Figur 1 beschriebenen Regelschaltung 33 innerhalb der Maschinensteuerung 30
übernimmt.
[0052] In Figur 7 ist schematisch die Korrektur der Bildsignale und die Farbwertsignalspeicherung
dargestellt und Figur 8 zeigt schematisch die Differenzbildauswertung innerhalb der
Verarbeitungseinheit 86. Vom Analog-Digital-Converter 85 gelangen die digitalen Bildsignale
auf ein mit Speichereinheiten ausgerüstetes erstes Korrekturglied 87. Dieses Korrekturglied
87 enthält einen Look-up-table zur Linearisierung der Kennlinie der Wandlerelemente
der CCD-Sensoren 82. Die dazu erforderlichen Daten werden beim Anfahren der Anlage
durch einen Weiß-Wertabgleich bei unterschiedlicher Aussteuerung der CCD-Sensoren
82 gewonnen und im Korrekturglied 87 abgelegt. Die korrigierten Bildsignale werden
einem Eingang A einer Akkumulationseinheit 88 zugeführt. Mit Hilfe der Akkumulationseinheit
88 werden unterschiedliche Druckgeschwindigkeiten durch gesteuerte pixelweise Addition
in Verbindung mit einer Variation der Integrationszeit der CCD-Sensoren 82 kompensiert.
Die Zwischensummen werden in einem Zeilenspeicher 89 abgelegt, der mit einem Eingang
B der Akkumulationseinheit 88 verbindbar ist. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß
durch die hellste Stelle im Bild die CCD-Sensoren 82 bei maximaler Geschwindigkeit
der Rotationsdruckmaschine 5 noch ausreichend, zum Beispiel mit 50 %, ausgesteuert
werden. Bei der minimalsten Druckgeschwindigkeit sind mehrere Messungen innerhalb
einer Meßzeile möglich, beispielsweise acht Abtastungen bei Vollaussteuerung einer
Zeile CCD-Sensoren 82, so daß sich in diesem Beispiel ein maximal kompensierbares
Geschwindigkeitsverhältnis von 1 : 16 ergibt. Gleichzeitig ergibt die Akkumulation
über n Abtastungen eine Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses bei geringen
Druckgeschwindigkeiten. Die Akkumulation erfolgt so, daß zu den am Eingang A der Akkumulationseinheit
88 zur k-ten Abtastung anliegenden Bilddaten des n-ten Pixels, die während der (k-1)-ten
Abtastung gebildeten, aus dem Zeilenspeicher 89 ausgelesenen und an den Eingang B
der Akkumulationseinheit 88 zugeführten Zwischensummen addiert werden. Anschließend
wird die neue Zwischensumme auf einen Speicherplatz n + 1 zwischengespeichert. Ein
Timer 90 generiert aus den Impulsen des inkrementalen Drehgebers 25 bzw. 81 die Adressen
des Zeilenspeichers 89 und eines Listenspeichers 91 und korrigiert den während der
Akkumulation entstehenden Adress-Offset, so daß während der letzten Akkumulation innerhalb
einer Meßzeile der Zeilenspeicher 89 und ein im Listenspeicher 91 enthaltener Shading-Speicher
synchron laufen. Der Timer 90 liefert weiterhin die Steuersignale und den Multiplex-Takt
für die CCD-Sensoren 82. Beispielsweise können bei einer geringen Druckgeschwindigkeit
die Daten von acht Zeilen der CCD-Sensoren 82 auf den Eingang des Korrekturgliedes
87 gemultiplext werden. Dem Timer 90 werden weiterhin Signale über die Dicke des Bedruckstoffes
2 zugeführt, die mit Hilfe einer Dickenmeßeinrichtung gewonnen werden oder die bereits
innerhalb der Maschinensteuerung 30 bereitstehen. Diese Signale werden mit den Signalen
des Drehgebers 25 verknüpft, so daß die von der Dicke des Bedruckstoffes 2 abhängigen
Geschwindigkeits- und Lagemeßwerte für den Bedruckstoff 2 korrigiert werden.
[0053] Desweiteren enthält die Verarbeitungseinheit 86 einen Multiplizierer 92 mit dessen
Hilfe die am Eingang A anliegenden akkumulierten Bilddaten aus einer letzten Akkumulation
einer Meßzeile und die am Eingang B anliegenden reziproken Werte der normierten Integrationszeit
miteinander multipliziert werden.
[0054] Ein dem Multiplizierer 92 nachgeschalteter Multiplizierer 93 bewirkt eine Korrektur
der örtlichen Intensität der Lichtquellen 21, 22 bzw. 78, indem die Ausgangssignale
aus dem Multiplizierer 92 mit den im Listenspeicher 91 abgelegten Intensitätskorrekturfaktoren
multipliziert werden. Die Listen für die Multiplikatoren 92, 93 sind ebenfalls im
Listenspeicher 91 abgelegt, der auch die Prädiktionswerte für die Integrationszeitsteuerung
enthält. Die im Listenspeicher 91 abgelegte Liste zur Shading-Korrektur wird beim
Anlaufenlassen der Rotationsdruckmaschine 5, ebenso wie die Kennliniendaten des Eingangs-look-up-tables
im Korrekturglied 87 erzeugt und laufend während eines Weiß-Wertabgleiches durch ausgewählte
unbedruckte Bildzeilen aktualisiert. Am Ausgang des Multiplizierers 93 stehen von
Aussteuerung, Druckgeschwindigkeit, Shading und Sensorkennlinie vollständig korrigierte
Bilddaten, die synchron über einen Pipeline-Bus 94 zur Weiterverarbeitung geleitet
werden können und die parallel dazu einem Farbwert-Controller 95 zugeführt werden.
Der Farbwert-Controller 95 ist eine Programmable-Gate-Array-Schaltung (PGA) der über
einen AT-Bus 96 die Koordinaten der Meßfelder beispielsweise auf der Bahn 2 vorgegeben
werden. Die Koordinaten der Meßfelder für eine bestimmte Farbe werden mit einem der
eigentlichen Farbregelung vorgeschalteten Verfahren erzeugt und auf dem AT-Bus 96
bereitgestellt. Nur für diese Meßfelder wird mit Hilfe des Farbwert-Controllers 95
der Farbwert eines Pixels in einem Speicherbaustein 97 abgelegt. Die Information darüber
wird über Steuerleitungen 98 des Pipeline-Busses 94 übertragen. Der Speicherbaustein
97 enthält die Daten zu Farbvektoren, die über den AT-Bus 96 zur Farbmessung lesbar
sind. Die zur Farbmessung verwendeten Pixel sind in einem Feinraster wahlfrei adressierbar.
Die Meßgeometrie kann im Feinraster beliebig verschoben und so konfiguriert werden,
daß eine bessere Anpassung an vorgegebene Meßgeometrien realisiert wird.
[0055] In Figur 8 ist die Weiterverarbeitung der vollständig korrigierten Bilddaten aus
allen auf der Bahn 2 erzeugten Farbzonen bzw - aus allen quer zur Transportrichtung
10 angeordneten Modulen der Bildaufnahmeeinrichtung 15, 16 dargestellt. Gemäß Figur
8 werden einem in PGA-Technik ausgeführten Datencontroller 99 die korrigierten Ist-Bild-Daten
aus der gesamten Oberfläche der Bahn 2 über den bidirektionalen Pipelinebus 94 zugeführt.
Die Übertragung der Ist-Bild-Daten auf den Pipelinebus 94 kann in den Meßpausen oder
synchron zur Bahnabtastung durchgeführt werden. Der Datencontroller 99 steht weiterhin
mit einem Soll-Bildspeicher 100, einem Differenz-Bildspeicher 101, einem Parameter-Bildspeicher
102 und einem akkumulierten Differenz-Bildspeicher 103 in Verbindung. Das Laden des
Datencontrollers 99 und die Auswahl der Betriebsarten erfolgt über den AT-Bus 96.
Die Speicher 100 bis 103 sind mit einem in PGA-Technik realisierten Adresscontroller
104 verbunden, der an die Steuerleitungen 98 des Pipelinebus 94 angeschlossen ist.
Zur Auswertung des Differenzbildes und des akkumulierten Differenzbildes stehen der
Differenzbildspeicher 101 und der akkumulierte Differenzbildspeicher 103 jeweils mit
Look-Up-Table-Bausteinen 105, 106 (LUT) in Verbindung. Die LUT 105, 106 bewirken mit
Hilfe von Daten aus dem Soll-Bildspeicher 100 und dem Parameter-Bildspeicher 102 eine
Transformation der Differenzbilddaten auf farbmetrische LAB-Werte des LAB-Farbraumes.
Die Ausgänge der LUT 105, 106 stehen mit einer ebenfalls in PGA-Technik realisierten
Auswerteschaltung 107 in Verbindung. An die Auswerteschaltung 107 ist ein Speicherbaustein
108 angeschlossen, in dem während der Bildmessung die Koordinaten eines Grobrasters
für fehlerhafte Bildstellen abgelegt werden. Die Daten der Auswerteschaltung 107 sind
über den AT-Bus 96 lesbar.
[0056] In einer Teach-in-Phase werden der Datencontroller 99 und die Auswerteschaltung 107
so konfiguriert, daß der Soll-Bildspeicher 100 und der akkumulierte Differenz-Bildspeicher
103 zu einem gemeinsamen Speicher zusammengefaßt werden. Zur Generierung eines Sollbildes
kann eine gewünschte Zahl m von Akkumulationen eingegeben werden. Dadurch werden die
korrigierten Bilddaten in dem Datencontroller 99 gemultiplext, daß nach 2
m Akkumulationen das Sollbild normiert im Soll-Bildspeicher 100 vorhanden ist. Der
Datencontroller 99 wirkt dabei als Addierglied mit vorgeschaltetem Multiplexer.
[0057] Wenn bereits Soll- und Parameter-Bilddaten in einem externen Speicher vorhanden sind,
dann können diese über den Pipelinebus 94 mit Hilfe eines nicht weiter dargestellten
Forth-Prozessors geladen werden. Die Freigabe des gewünschten Speicherbereichs gewährleistet
der Adresscontroller 104.
[0058] Nachdem die Daten in den Speichern 100 bis 103 generiert sind, realisiert der Datencontroller
99 ein Addierglied, welches Daten für ein aktuelles Differenzbild aus der Differenz
der Ist-Bilddaten mit den Soll-Bilddaten erzeugt. Desweiteren realisiert der Datencontroller
99 einen Akkumulator, wobei akkumulierte Differenz-Bilddaten aus der Summe der Daten
eines akkumulierten Differenzbildes und eines aktuellen Differenzbildes erzeugt werden.
Über den Pipelinebus 94 können wahlweise das aktuelle Differenzbild, das akkumulierte
Differenzbild oder das Sollbild zum Forth-Prozessor übertragen werden. Die Auswahl
erfolgt über ein Statusregister im Adresscontroller 104, der über den AT-Bus 96 geladen
wird. Die Synchronisation des zur Adresserzeugung und zur Speicherverwaltung verwendeten
Adresscontrollers 104 erfolgt durch die auf den Steuerleitungen 98 bereitgestellten
Signale. Die Auswahl der Betriebsarten erfolgt über ein Steuerregister. Der Adresscontroller
104 sichert kontinuierlich den Refresh der Speicher 100-103.
[0059] Mit Hilfe der LUT 105, 106 werden während der Bildinspektion in Abhängigkeit von
den Parameterbilddaten im Parameterbildspeicher 102 und der absoluten Helligkeit das
aktuelle Differenzbild und das akkumulierte Differenzbild bewertet. Aus den sich an
den Ausgängen der LUT 105, 106 ergebenden Daten ordnet die Auswerteschaltung 107 den
Differenzbilddaten Fehlerklassen zu. Die Fehlerdaten werden zur Dokumentation und
zur Statistik im Speicherbaustein 108 abgelegt. Wenn der Betrag des Differenzbildes
einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet, dann wird von der Auswerteschaltung 107
eine Fehlermeldung über den AT-Bus 96 abgesetzt. Dazu erzeugt ein Adressgenerator
innerhalb der Auswerteschaltung 107 parallel zum Adresscontroller 104 ein Grobraster,
welches die Lokalisierung des Fehlerortes erleichtert. Fehlerort und Fehlerart werden
im Speicherbaustein 108 abgelegt.
[0060] Der Parameterbildspeicher 102 enthält die Steuerinformation über die Verarbeitung
jedes einzelnen Bildpunktes. Die Daten im Sollbildspeicher 100 können mit Hilfe dieser
Steuerinformation zur Reduzierung einer erforderlichen nicht linearen Kennlinie zur
Fehlerbewertung herangezogen werden. Dazu sind im Parameterspeicher 102 folgende Parameter
enthalten: Parameter für die Randmarkierungen, eine Gewichtsfunktion zur Definition
der Wichtung von Bildfehlern im Inspektionsprozeß, Farbmeßwerte für einen markierten
Bildpunkt, die in einer pointergesteuerten Liste abgespeichert sind, und die Shadingmeßpunkte
und Kalibrierpunkte der CCD-Sensoren 82. Durch Setzen von Bits für die Randmarkierungen
wird das Bildformat einschließlich der Seitenbegrenzung eingestellt. Die Parameter
für die Gewichtsfunktion stellen ein Maß für die Fehlerbeurteilung dar. Hierdurch
können Fehler in homogenen Bereichen des Druckbildes stärker als Fehler an Konturen
im Druckbild gewichtet werden. Dabei wird eine grauwertabhängige Steuerung verwendet,
so daß über die LUT 105, 106 die farbmetrischen Werte x*, y*, z* sowie i* zur Bildinspektion
gebildet werden. Der durch die Gewichtsfunktion ausgedrückte Parameter wird im Adresscontroller
104 für die Umschaltung von Kennlinien benutzt. Über eine Tabelle kann mit Hilfe der
Auswerteschaltung 107 die Zuordnung zu verschiedenen Fehlerklassen erfolgen, wobei
die Fehler in einzelne Klassen im Sinne eines Fehlerhistogrammes ausgewertet werden
können.
[0061] Über eine gesonderte Steuerleitung 109 wird vom Datencontroller 99 ein Bit ENC zur
Steuerung der Farbmessung ausgegeben. Die zur Farbmessung bestimmten Bildpunkte werden
in Reihenfolge ihrer Abtastung in eine Liste eingetragen, so daß sie nach Weiterverarbeitung
der Bildmeßdaten durch den Forth-Prozessor als Farbmeßwerte übergeben werden können.
Zur Shading-Messung wird das Bit ENC in einer ausgewählten, unbedruckten Meßzeile
gesetzt, so daß gleichzeitig eine Messung des Papierweißwertes der Bahn 2 durchgeführt
wird. Diese Meßwerte werden ebenfalls als Listendaten formatiert. Die weitere Verarbeitung,
insbesondere die Akkumulation und das Laden der Shadingwerte, wird ebenfalls vom Forth-Prozessor
übernommen. Zur Kalibrierung der Absolutempfindlichkeit der CCD-Sensoren 82 und der
Farbtemperatur der zugeordneten Lichtquellen 21, 22 bzw. 78 ist ein spezielles Element
einer CCD-Zeile vorgesehen, das ebenfalls durch das gesetzte Bit ENC in den Listenspeicher
übernommen wird und somit der weiteren Auswertung zur Verfügung steht.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Antriebselement
- 2
- Bahn
- 3, 4
- Druckwerk
- 5
- Rotationsdruckmaschine
- 6, 7, 8, 9
- Farbverteilungseinrichtung
- 10
- Transportrichtung
- 11, 12, 13, 14
- Gummizylinder
- 15, 16
- Bildaufnahmeeinrichtung
- 17, 18
- Lager
- 19, 20
- Führung
- 21, 22
- Lichtquelle
- 23, 24
- fotoelektrischer Empfänger
- 25
- Drehgeber
- 26, 27, 28, 29
- Registereinstellvorrichtungen
- 30
- Maschinensteuerung
- 31
- Bedienpult
- 32
- Ein- und Ausgabestellen
- 33
- Regelschaltung
- 34
- Einrichtung zum Aufbereiten der Bildsignale
- 35
- Vergleicher
- 36
- Bezugsgrößengeber
- 37
- Regeleinrichtung
- 38
- Fehlererkennungslogik
- 39
- Computer
- 40
- Bildschirm
- 41
- Tastatur
- 42
- Cursorsteuervorrichtung
- 43
- Bildmeßeinrichtung
- 44
- Netzwerk
- 45
- DFÜ-Modem
- 46
- Sende/Empfangseinheit
- 47
- akustischer Signalgeber
- 48, 49, 50, 51
- abbildendes System
- 52, 53, 54, 55
- Filter
- 56, 57, 58, 59
- CCD-Sensoren
- 60
- Justierelemente
- 61
- optisch abbildendes System
- 62, 63, 64, 65
- Farbfilter
- 66
- Schutzglas
- 67
- CCD-Zeilen
- 68
- Justierelemente
- 69
- Bildelemente
- 70
- Linsenarray
- 71
- Farbfilter
- 72
- Bildleiter
- 73
- optisch abbildendes System
- 74
- CCD-Sensor
- 75
- Justierelemente
- 76
- Zylinder
- 77
- Empfängermodule
- 78
- Lichtquelle
- 79
- Einrichtung zur Lichtmengenregelung
- 80
- Synchronisiereinrichtung
- 81
- inkrementaler Geber
- 82
- CCD-Sensor
- 83
- Verstärker
- 84
- Sample & Hold-Glied
- 85
- Analog-Digital-Converter
- 86
- Verarbeitungseinheit
- 87
- Korrekturglied
- 88
- Akkumulationseinheit
- 89
- Zeilenspeicher
- 90
- Timer
- 91
- Listenspeicher
- 92, 93
- Multiplizierer
- 94
- Pipelinebus
- 95
- Farbwertcontroller
- 96
- AT-Bus
- 97
- Speicherbaustein
- 98
- Steuerleitungen
- 99
- Datencontroller
- 100
- Soll-Bild-Speicher
- 101
- Differenzbildspeicher
- 102
- Parameterbildspeicher
- 103
- akkumulierter Differenzbildspeicher
- 104
- Adress-Controller
- 105, 106
- Look-Up-Table-Bausteine
- 107
- Auswerteschaltung
- 108
- Speicherbaustein
- 109
- Steuerleitung
- 110
- Datenspeicher