[0001] Die Erfindung betrifft ein Differenzdruck-Schaltventil der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Gemäß DE-A-44 46 538 wird das Differenzdruck-Schaltventil verwendet, um einer übergeordneten
Steuereinheit zu melden, wenn der mittels eines Proportional-Vorsteuerventils eingestellte
Spanndruck im Hydromotor der Spannvorrichtung der Werkzeugmaschine erreicht ist bzw.
wenn ein vorbestimmtes Verhältnis zwischen dem Vorsteuerdruck und dem Spanndruck vorliegt.
Die Steuereinheit leitet erst dann einen weiteren Bearbeitungsschritt ein. Die Bewegung
der Kolbenanordnung wird durch einen Analog-Wegaufnehmer, einen Stellungsschalter
oder einen elektrischen Schalter mit Kontakten abgetastet. Der Aufbau des Differenzdruck-Schaltventils
ist aufwendig und vielteilig. Der Vorsteuerdruck muß deutlich höher sein als der Referenzdruck
(Spanndruck), um die Kolbenanordnung gegen die Kraft einer für die Grundstellung notwendigen
Feder verstellen zu können. Der hohe Vorsteuerdruck ist ungünstig, da im Proportional-Vorsteuerventil
und einem damit verbundenen Stromregelventil unvermeidbare, der Druckhöhe proportionale
Leckagen auftreten, die das Aufrechthalten des Vorsteuerdrucks erschweren oder unmöglich
machen, selbst wenn das Proportional-Vorsteuerventil bei Eintritt einer Störung mechanisch
blockiert wird. Die bei dem hohen Vorsteuerdruck verstärkte Leckagen erschweren eine
ordnungsgemäße Überwachung des Spanndrucks. Für solche Spannvorrichtungen gelten hohe
Sicherheitsanforderungen. Beispielsweise müssen der Spanndruck bei einer Betriebsstörung
gehalten und eine korrekte Meldung an die übergeordnete Steuereinheit gegeben werden.
[0003] Bei einer aus DE-A-38 19 459 bekannten, druckgesteuerten elektrischen Schaltenheit
betätigt entweder ein mit zwei gleich großen Beaufschlagungsflächen versehener, von
beiden Drücken beaufschlagter Kolben über eine Winkelhebel gegen die Kraft der Vorspannfeder
den elektrischen Schalter, oder ein Differentialkolben mit unterschiedlich großen
Beaufschlagungsflächen den elektrischen Schalter über eine Steuerkurve des Differentialkolbens.
[0004] Aus US-A-3 419 692 ist ein Druckschalter bekannt, der einen vom Schaltdruck beaufschlagten
Schieberkolben enthält, der über einen Federtopf mit angeformtem Stößel das Betätigungselement
des elektrischen Schalters betätigt.
[0005] Weiterer Stand der Technik ist enthalten in DE-B-23 10 193 und DE-A-22 19 928.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Differenzdruck-Schaltventil zu schaffen,
das baulich einfach ist und zuverlässig innerhalb eines großen Druckbereiches präzise
auf das vorbestimmte Verhältnis zwischen den Drücken anspricht. Insbesondere soll
der Schaltpunkt des Schalters unabhängig vom Druckwert des jeweils eingestellten Spanndrucks
über den gesamten Arbeitsbereich möglichst knapp unter dem Spanndruck liegen.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Da die Beaufschlagungsfläche für den Vorsteuerdruck ein Vielfaches der Beaufschlagungsfläche
für den in der Spannungsvorrichtung den Ist-Spanndruck repräsentierenden Referenzdruck
ist, läßt sich zum präzisen Abtasten des Verhältnisses zwischen den Drücken ein sehr
niedriger Vorsteuerdruck verwenden, der sogar nur ein Bruchteil des Referenzdrucks
zu sein braucht. Die zum Erzeugen des in der Spannvorrichtung den Soll-Spanndruck
repräsentierenden Vorsteuerdrucks vorgesehenen Komponenten können wegen der geringen
Druckhöhe baulich einfach sein. Besonders vorteilhaft wird das Problem der Leckagen
eliminiert, da bei dem niedrigen Druckniveau des Vorsteuerdrucks keine nennenswerte
Leckage auf der Vorsteuerseite mehr auftritt bzw. baulich einfache Maßnahme ausreichen,
Leckage zu vermeiden. Dies ist in einer Spannvorrichtung zweckmäßig, bei der mittels
des Vorsteuerdrucks der Spanndruck eingestellt und überwacht und aus Sicherheitsgründen
der übergeordneten Steuereinheit gemeldet werden muß, ob der Spanndruck erreicht ist,
oder nicht. Diese Meldung wird auch bei einer Störung im System gebraucht, während
der Spanndruck auch aufrechterhalten und überwacht werden muß, um einen Schaden für
die Spannvorrichtung bzw. das Werkstück zu vermieiden. Wegen der Vorspannfeder bleiben
die Schaltpunkte des Schalters über den gesamten Arbeitsbereich knapp unter dem Spanndruck,
so daß bei niedrigem, jedoch erreichten Spanndruck eine Fehlermeldung und bei hohem
Spanndruck und nicht erreichtem Spanndruck eine Gutmeldung vermieden werden. Wegen
des niedrigen Vorsteuerdrucks ist das Differenzdruck-Schaltventil für Spannvorrichtungen
gut geeignet, die stets oder nur vorübergehend mit sehr hohem Systemdruck, z.B. bis
ca. 400 Bar oder mehr, betrieben werden. Das Differenzdruck-Schaltventil ist baulich
einfach und aufgrund nur weniger Einzelteile kompakt. Die axial ineinandergreifenden
Kolben ermöglichen eine optimal kurze Baulänge. Der Hubweg der Kolbenanordnung kann
kurz gewählt werden, was die Verwendung eines einfachen, kurzhubigen Schalters erlaubt
und keiner Bewegungsuntersetzung zwischen der Kolbenanordnung und dem Schalter Bedarf.
[0009] Gemäß Anspruch 2 wird mit einem Topfkolben eine kompakte Baugröße ermöglicht.
[0010] Gemäß Anspruch 3 wird mit einem Verhältnis von beispielsweise 1:20 für einen Spanndruck
von 400 Bar nur ein Vorsteuerdruck von 20 Bar eingesetzt, was die Druckregelung auf
der Vorsteuerseite erheblich vereinfacht und die Ansprechgenauigkeit beeinflussende
Leckageverluste vermeidet.
[0011] Gemäß Anspruch 4 läßt sich das Verhältnis zwischen den zu vergleichenden Drücken
ohne Störeinflüsse abtasten.
[0012] Gemäß Anspruch 5 werden Einflüsse von Fertigungstoleranzen auf die leichtgängige
Bewegung der Kolbenanordnung vermieden. Diese Kopplung zwischen den Kolben toleriert
auch geringfügige Fehlausrichtungen zwischen den Kolben.
[0013] Gemäß Anspruch 6 ergibt sich eine baulich einfache und funktionssichere sowie leichtgängige
Dichtführung für den vom Referenzdruck beaufschlagten Kolben.
[0014] Gemäß Anspruch 7 wird die leichtgängige Bewegung der Kolbenanordnung durch eine Fehlausrichtung
zwischen den Kolben nicht beeinträchtigt. Ferner kann sich der kleinere, vom Referenzdruck
beaufschlagte zweite Kolben klemmkraftfrei bewegen, obwohl er am größeren ersten Kolben
mechanisch angreift.
[0015] Gemäß Anspruch 8 ergeben sich einfache Herstellung und Montage und trotz leichtgängiger
Bewegung des kleineren Kolbens eine gute Dichtwirkung. Die Drosselöffnung erlaubt
ein gedämpftes Ansprechen bei Druckschwankungen.
[0016] Gemäß Anspruch 9 ist die Vorspannfeder auf baulich einfache Weise direkt zwischen
den beiden Kolben wirksam.
[0017] Gemäß Anspruch 10 läßt sich die Vorspannung der Vorspannfeder beispielsweise durch
Verschrauben des Scheibenkörpers oder durch Einsetzen oder Herausnehmen von Unterlegteilen
nach Wunsch verändern.
[0018] Gemäß Anspruch 11 wird der Schalter gegenüber der mit dem Vorsteuerdruck beaufschlagbaren
Kammer abgedichtet, wobei aufgrund des niedrigen Vorsteuerdrucks eine hier einfache
Dichtung ausreicht.
[0019] Gemäß Anspruch 12 kann der Schaltpunkt des Schalters bei Bedarf durch Verstellen
des Schaltergehäuses oder des Schalters in dem Rahmen präzise einjustiert werden.
[0020] Gemäß Anspruch 13 ist der Schalter ein kleinbauender, kostengünstiger Mikroschalter
mit kurzem Hub.
[0021] Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild einer Spannvorrichtung mit wenigstens einem eine Bewegungsrichtung
eines Hydromotors überwachenden Differenzdruck-Schaltventil, und
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform des Differenzdruck-Schaltventils.
[0022] In einer elektrohydraulischen Spannvorrichtung S in Fig. 1, insbesondere für ein
Werkstück oder Werkzeug einer Werkzeugmaschine, werden die Bewegungen eines zum Spannen
verwendeten Hydromotors W gesteuert, und werden der Spanndruck und gegebenenfalls
ein Rückholdruck überwacht, um einer übergeordneten, nicht gezeigten Steuereinheit,
z.B. einer Dreh-, Bohr-, Fräs-Maschine oder dgl., Operationsschritte anzuzeigen und
zu melden, ob jeder Operationsschritt korrekt oder fehlerhaft ausgeführt ist. Es wird
eine ordnungsgemäße Beaufschlagung des Hydromotors W gemeldet und ob der vorbestimmte
Spanndruck erreicht oder nicht erreicht ist, und zwar unabhängig von der gewählten
Höhe des Spanndrucks.
[0023] Als Druckquelle sind zwei Pumpen P1 und P2 vorgesehen, die von einem Motor M getrieben
werden. Die Pumpe P1 ist für eine größere Förderleistung und einen hohen Systemdruck
ausgelegt, z.B. für Speicheriadebetrieb mittels eines Druckspeichers 1', und an eine
Pumpenleitung 1 sowie eine Rücklaufleitung 2 angeschlossen. Die Pumpe P2 mit kleinerer
Förderleistung ist an eine eigene Druckleitung 3 und über einen Druckbegrenzer 4 an
die Rücklaufleitung 2 angeschlossen, wobei der Druckbegrenzer 4 den Druck in der weiteren
Druckleitung 3 auf einen niedrigen Wert, z.B. 25 Bar, begrenzt. Beide Pumpen P1, P2
sind Konstantförderpumpen.
[0024] Ein wesentlicher Teil der Spannvorrichtung S ist eine hydraulische Steuervorrichtung
H mit einer Einstellvorrichtung E für den Spanndruck. In der Einstellvorrichtung ist
ein Proportional-Vorsteuerventil V und diesem nachgeordnet ein Sicherheitsventil F
angeordnet, wobei das Proportional-Vorsteuerventil V an eine von der weiteren Druckleitung
3 abzweigende Steuerleitung 20 angeschlossen und mit dem Sicherheitsventil über parallele
Steuerleitungen 14, 15 verbunden ist. Die Steuerleitung 14 führt einen vom Proportional-Vorsteuerventil
V in Abhängigkeit von der Bestromung eines Proportionalmagneten P variierbaren Vorsteuerdruck,
während die Steuerleitung 15 mit einem Entsperrdruck für das Sicherheitsventil F (bei
der gezeigten Ausführungsform ein hydraulisch gegen eine Feder 8 entsperrbares Sitzventil
7) beaufschlagbar ist. Mit dem Vorsteuerdruck in der Steuerleitung 14, die sich stromab
des Sicherheitsventils F als Steuerleitung 12 fortsetzt, wird der mittels eines Einstellventils
D regelbare Spanndruck eingestellt. Das Einstellventil D ist in der gezeigten Ausführungsform
ein druckregelndes Druckminderventil, das über eine Leitung 19 an die Pumpenleitung
1 und eine Leitung 21 an die Rücklaufleitung 2 angeschlossen ist, und von dem sich
eine Versorgungsleitung 17 zu einem aus zwei Sitzventilen bestehenden Wegesteuerventil
J erstreckt, wobei die beiden Sitzventile (beispielsweise 3/2-Wegeventile) mit dem
Hydromotor W (z.B. einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder) über Verbraucherleitungen
5, 6 verbunden sind. In der Verbraucherleitung 5 wird beispielsweise der Spanndruck
eingesteuert, der vom Einstellventil D in Abhängigkeit vom Vorsteuerdruck in der Steuerleitung
12 nach Maßgabe der Bestromung des Proportionalmagneten P in seinem Druckwert eingestellt
und gehalten wird. Zur Überwachung des Spanndrucks und zum Melden, ob der Spanndruck
erreicht ist, oder nicht, ist ein Differenzdruck-Schaltventil L mit einem Schalter
G vorgesehen, und zwar baulich vom Einstellventil D getrennt zwischen die Steuerleitung
12 und eine Steuerleitung 22 eingesetzt. Die Steuerleitung 22 zweigt von der Verbraucherleitung
5 ab und ist mit einem vom Spanndruck abgeleiteten Referenzdruck beaufschlagt. In
der Steuerleitung 22 kann nahe dem Differenzdruck-Schaltventil L eine Drossel 42 angeordnet
sein. Ferner wird das Differenzdruck-Schaltventil L durch eine Vorspannfeder 23 in
Wirkrichtung des Differenzdrucks beaufschlagt.
[0025] Das Einstellventil D wird durch einen Steuerdruck aus Versorgungsleitung 17 eine
Regelfeder 11 beaufschlagt. Die Regelfeder 11 wird durch einen Stellkolben 10 in einer
Kammer 9 derart belastet, daß die wirksame Federkraft der Regelfeder 11 direkt vom
Vorsteuerdruck abhängt, der über die Steuerleitung 12 in der Kammer 9 wirkt. Wird
der Vorsteuerdruck durch Änderung der Bestromung des Proportionalmagneten P angehoben,
dann wird auch der Spanndruck entsprechend angehoben, und umgekehrt.
[0026] Bei einer Funktionsstörung, z.B. einem Stromausfall, einem Kabelbruch, einem Leitungsbruch
oder dgl., wird das Sicherheitsventil F durch die Feder 8 in die in Fig. 1 gezeigte
Absperrstellung verstellt, ehe der Vorsteuerdruck in der Steuerleitung 12 abfallen
kann. Dadurch hält das Einstellventil D, den Spanndruck auf der eingestellten Höhe.
Ferner ist das Differenzdruck-Schaltventil L mit seinem Schalter G auch dann noch
in der Lage, korrekt zu melden, ob der Spanndruck vorhanden ist, oder nicht. Der Spanndruck
kann bis zu 400 Bar oder mehr betragen, während der Vorsteuerdruck in der Steuerleitung
12 geringer ist als der durch den Druckbegrenzer 4 eingestellte Druck in der weiteren
Pumpenleitung 3. Er kann z.B.: nur zwischen 3 und 20 Bar betragen, d.h. nur einen
Bruchteil des Spanndrucks.
[0027] Der Hydromotor W kann wie das als Sitzventil ausgebildete Wegesteuerventil J leckagedicht
sein. Beim Einstellventil D ist Leckagedichtheit ebenfalls gegeben, wie auch im Differenzdruck-Schaltventil
L und im in der Absperrstellung befindlichen Sicherheitsventil F. Dies bedeutet, daß
der Spanndruck bzw. Referenzdruck in der Steuerleitung 22 wie auch der Vorsteuerdruck
in der Steuerleitung 12 über beträchtliche Zeit unverändert gehalten werden.
[0028] Zum Detailaufbau des Proportional-Vorsteuerventils V und des Sicherheitsventils F
wird auf DE-A-44 23 541 und DE-A-44 23 585 hingewiesen.
[0029] Anstelle des als regelndes Druckminderventil ausgebildeten Einstellventils D könnte
auch ein mittels der Regelfeder 11 und dem Stellkolben arbeitendes Druckbegrenzungsventil
10 vorgesehen sein. Das Wegesteuerventil J könnte ein einziges, z.B. 4/3-Wegesteuerventil
sein, zweckmäßigerweise in Sitzventilbauweise. Anstelle der zwei Pumpen P1, P2 könnte
auch eine einzige Pumpe als Druckquelle dienen, wobei dann zweckmäßigerweise vor dem
Proportional-Vorsteuerventil V ein Zusatz-Druckminderventil in der Steuerleitung 20
vorgesehen ist, um den Eingangsdruck des Proportional-Vorsteuerventils V auf die für
den niedrigen Vorsteuerdruck ausreichende Druckhöhe zu mindern. Bei nur einer Pumpe
könnte die Steuerleitung 20 von der Pumpenleitung 1 oder der Druckleitung 19 abzweigen.
[0030] Das in Fig. 2 mit dem Schalter G baulich vereinigte Differenzdruck-Schaltventil L
weist in einem Gehäuse 24 eine Gehäusebohrung 25 auf, in der ein erster Kolben 26,
zweckmäßigerweise ein Topfkolben, mit einer großen Beaufschlagungsfläche A1 abgedichtet
verschieblich ist. Der Kolben 26 trägt einen Stößel 27, der auf ein Betätigungselement
28 des als Mikroschalter ausgebildeten Schalters G ausgerichtet ist und einen eine
Dichtung 30 enthaltenden Dichtkörper 29 durchsetzt, der das dem Schalter G zugewandte
Ende der Gehäusebohrung 25 verschließt.
[0031] In den ersten Kolben 26 taucht von der der Beaufschlagungsfläche A1 abgewandten Seite
ein koaxialer zweiter Kolben 31 ein, der einen Zylinderabschnitt 32 mit einer Beaufschlagungsfläche
A2 aufweist, die erheblich kleiner ist als die Beaufschlagungsfläche A1. Das Verhältnis
zwischen den Beaufschlagungsflächen A2 und A1 kann zwischen 1:5 und ca. 1:25 betragen,
und liegt vorzugsweise bei etwa 1:15 bis 1:20.
[0032] Der zweite Kolben 31 weist in axialem Abstand vom Zylinderabschnitt 32 einen vorzugsweise
balligen Mitnehmerkopf 33 auf, der mit einer Mitnehmerfläche 34 im ersten Kolben 26
zusammenarbeitet und eine in Fig. 2 nach rechts bewegungsübertragende Kupplung bildet.
Die Mitnehmerfläche 24 ist kegelig, einerseits um den zweiten Kolben 31 zusätzlich
zu führen, andererseits um etwaige Relativbewegungen zwischen den Kolben 26, 31 zu
erlauben.
[0033] In der Gehäusebohrung 25 ist ein Scheibenkörper 35 positioniert, der eine Führungsbohrung
36 für den Zylinderabschnitt 32 des zweiten Kolbens 31 enthält. Die Führungslänge
der Führungsbohrung 36 ist zweckmäßigerweise kürzer als der Durchmesser des Zylinderabschnitts
32. Angrenzend an den Scheibenkörper 35 ist in der Gehäusebohrung 25 ein Abschlußteil
38 abgedichtet eingesetzt, der in einer Dichtung 39 eine Gleithülse 40 positioniert,
in der der Zylinderabschnitt 32 ebenfalls verschiebbar ist, derart, daß die Beaufschlagungsfläche
A2 des zweiten Kolbens 31 in einer Kammer 41 liegt, die über die Drossel 42 (s. Fig.
1) an die Steuerleitung 22 für den Referenzdruck anschließbar ist.
[0034] Der Schalter G ist in einem Schaltergehäuse 43 enthalten, das in einem Rahmen 44
am Gehäuse 24 festgelegt ist und sich gegebenenfalls zur Einjustierung des Schaltpunktes
des Betätigungsselementes 28 in Achsrichtung der Gehäusebohrung 25 verstellen läß.
Die Vorspannfeder 23 (s. Fig. 1) ist mit ihrem einen Ende am Scheibenkörper 35 abgestützt
und liegt mit ihrem anderen Ende an einem Ring 45 an, der am Mitnehmerkopf 33 abgefangen
ist. Der Schalter G ist mit der nicht dargestellten übergeordneten Steuereinheit der
Spannvorrichtung elektrisch verbunden. Der Innenraum des ersten Kolbens 26 und der
Zwischenraum zwischen dem Gehäuse 24 und dem Rahmen 44 sind zum Rücklauf T druckentlastet.
[0035] In Fig. 2 befindet sich das Differenzdruck-Schaltventil L in einer Schaltstellung,
in der der Spanndruck gemeldet wird, weil der Stößel 27 das Betätigungselement 28
gedrückt hat. Auf der größeren Beaufschlagungsfläche A1 wirkt der Vorsteuerdruck,
während auf der kleineren Beaufschlagungsfläche A2 der Referenzdruck wirkt, der über
den Mitnehmerkopf 33 den ersten Kolben 26, beispielsweise bis zur Anlage am Dichtkörper
29, verstellt. Die Vorspannfeder 23 wirkt in der gleichen Richtung wie der Referenzdruck
auf der Beaufschlagungsfläche A2. Fällt bei unverändert gehaltenem Vorsteuerdruck
der Referenzdruck, dann wird der erste Kolben 26 in Fig. 2 nach links bewegt, bis
der Stößel 27 das Betätigungselement 28 freigibt. Der Schalter G meldet "Spanndruck
nicht vorhanden". Steigt der Referenzdruck durch Einflußnahme des Einstellventils
D wieder auf die vorbestimmte Höhe, dann wird über den zweiten Kolben 31 und die Vorspannfeder
23 der erste Kolben 26 wieder in die gezeigte Stellung verschoben. Der Schalter G
meldet "Spanndruck erreicht". Wird, um den Spanndruck zu erhöhen, über den Proportionalmagneten
P der Vorsteuerdruck erhöht, dann wird der erste Kolben 26 wieder nach links verschoben,
bis der Schalter G meldet "Spanndruck nicht erreicht". Aufgrund des erhöhten Vorsteuerdrucks
hebt das Einstellventil D den Druck in der Verbraucherleitung 5 entsprechend an, bis
der Referenzdruck am zweiten Kolben 31 den ersten Kolben 26 wieder in die gezeigte
Stellung verschiebt und der Schalter G meldet " Spanndruck erreicht".
[0036] Der Schaltpunkt des Schalters G muß unabhängig vom Druckwert des Spanndrucks jeweils
knapp unterhalb des Spanndrucks liegen. Wäre die Vorspannfeder 23 nicht vorhanden,
dann würde bei für niedrigen Spanndruck unterhalb dieses niedrigen Spanndrucks liegendem
Schaltpunkt der entsprechende Schaltpunkt des Schalters bei hohem Spanndruck zu weit
unterhalb des hohen Spanndrucks liegen. Der Schalter würde bei hohem Spanndruck zu
früh ansprechen und ein fehlerhaftes Gutsignal abgeben. Wäre das Verhältnis zwischen
den Beaufschlagungsflächen A2 und A1 hingegen so abgestimmt, daß der Schaltpunkt des
Schalters bei hohem Spanndruck optimal knapp unterhalb des hohen Spanndrucks läge,
dann wäre der entsprechende Schaltpunkt bei niedrigem Schaltpunkt oberhalb des niedrigen
Spanndrucks, so daß bei niedrigem Spanndruck kein Gutsignal erzeugt würde. Die Vorspannfeder
23 bewirkt ein Anpassen der Linie der Schaltpunkte (der Linie der Schaltdrücke) an
die Spanndrucklinie über den gesamten Arbeitsbereich derart, daß die beiden Linien
im wesentlichen zueinander parallel sind und die Schaltpunkte für alle Spanndrücke
nur knapp unterhalb des jeweiligen Spanndrucks liegen. Das Differenzdruck-Schaltventil
D mit seinem Schalter G ist deshalb in der Lage, über einen sehr breiten Spanndruck-Bereich
korrekte und aussagefähige Signale zu erzeugen, d.h. das Verhältnis zwischen dem Referenzdruck
und dem niedrigen Spanndruck unabhängig von der Höhe des Referenzdruck bzw. des Vorsteuerdrucks
präzise abzutasten.
[0037] Fig. 2 verdeutlicht eine ausgewählte Ausführungsform. Das Differenzdruck-Schaltventil
kann mit gleicher Funktions konstruktiv anders ausgebildet sein.
1. Differenzdruck-Schaltventil (L) mit einem elektrischen Schalter (G), insbesondere
zum Überwachen des Spanndrucks in einer elektrohydraulischen Spannvorrichtung (S)
einer Werkzeugmaschine, mit einer Gehäusebohrung (25), in der eine durch eine Vorspannfeder
(23) beaufschlagte Kolbenanordnung mit verschieden großen Beaufschlagungsflächen (A2,
A1) relativ zu einem Betätigungselement (28) des Schalters (G) axial verstellbar ist,
wobei eine Beaufschlagungsfläche (A2) in einer Verstellrichtung mit einem Referenzdruck
und eine andere Beaufschlagungsfläche (A1) in der entgegengesetzten Verstellrichtung
der Kolbenanordnung mit einem variierbaren Vorsteuerdruck beaufschlagbar ist, und
wobei die Beaufschlagungsfläche (A1) für den Vorsteuerdruck ein Vielfaches der Beaufschlagungsfläche
(A2) für den Referenzdruck ist, und daß die Kolbenanordnung in Beaufschlagungsrichtung
des Referenzdruckes zusätzlich ist, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Vorspannfeder (23) parallel zum Referenzdruck bealstete Kolbenanordnung
einen die größere Beaufschlagungsfläche (A1) bildenden ersten Kolben (26), mit einem
von der größeren Beaufschlagungsfläche (A1) zum Betätigungselement (28) des Schalters
(G) gerichteten Stößel (27) und einen die kleinere Beaufschlagungsfläche (A2) bildenden,
abgedichtet verschieblich geführten, zweiten Kolben (31) aufweist, der von der der
größeren Beaufschlagungsfläche (A1) abgewandten Seite des Kolbens (26) in den Kolben
eintaucht und auf eine Mitnehmerfläche (34) des Kolbens ausgerichtet ist.
2. Differenzdruck-Schaltventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kolben (26) ein Topfkolben ist.
3. Differenzdruck-Schaltventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Beaufschlagungsflächen (A2:A1) zwischen 1:5 und ca. 1:25 beträgt,
vorzugsweise bei etwa 1:15 bis 1:20 liegt.
4. Differenzdruck-Schaltventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen den Dichtführungen vorgesehener Abschnitt der Gehäusebohrung (25)
zusammen mit der Außenseite und dem Innenraum des ersten Kolbens (26) druckentlastet
ist.
5. Differenzdruck-Schaltventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kolben (31) einen balligen Mitnehmerkopf (33) aufweist, und daß, vorzugsweise,
die Mitnehmerfläche (34) eine Kegel- oder Kegelstumpfform besitzt.
6. Differenzdruck-Schaltventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (31) einen Zylinderabschnitt (32) aufweist, der eine gehäusefeste
Führungsbohrung (36) gleitverschieblich durchsetzt, deren Länge, vorzugsweise, kleiner
ist als der Durchmesser des Zylinderabschnittes, (32), und daß der Zylinderabschnitt
(32) benachbart zur Führungsbohrung (36) eine Gleithülse (40) durchsetzt, die durch
außenseitige elastische Dichtmittel (39) positioniert ist.
7. Differenzdruck-Schaltventil nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Dichtführung des Kolbens (31) und dem Mitnehmerkopf (33) ein Abstand
vorliegt, der ein Mehrfaches des Durchmessers des Zylinderabschnittes (32) ist.
8. Differenzdruck-Schaltventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gehäusebohrung (25) ein Scheibenkörper (35) positioniert ist, der die
Führungsbohrung (36) enthält und eine Anlagefläche für die Dichtmittel (39) und die
Gleithülse (40) aufweist, und daß an der dem Kolben (26) abgewandten Seite des Scheibenkörpers
(35) in der Gehäusebohrung (25) ein Abschlußteil (38) festgelegt ist, der mit der
Dichtführung des Kolbens (31) eine Kammer (41) begrenzt, die über eine Drosselöffnung
(42) mit einer Zufuhr für den Referenzdruck verbindbar ist.
9. Differenzdruck-Schaltventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenkörper (38) ein Widerlager für die Vorspannfeder (23) aufweist, deren
anderes Ende am Kolben (31) abgestützt ist, vorzugsweise an einem am Mitnehmerkopf
(33) lose gehaltenen Ring (45).
10. Differenzdruck-Schaltventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenkörper(35) in der Gehäusebohrung (25) verschraubbar oder mittels
herausnehmbarer Unterlegteile in unterschiedlichen Axiallagen positionierbar ist.
11. Differenzdruck-Schaltventil nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das andere Ende der Gehäusebohrung (25) durch einen eine elastische Dichtung
(30) für den Stößel (27) aufweisenden Dichtkörper (29) verschlossen ist, der mit dem
ersten Kolben (26) eine mit dem Vorsteuerdruck beaufschlagbare Kammer begrenzt.
12. Differenzdruck-Schaltventil nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (G) ein Schaltergehäuse (43) aufweist, das ggfs. mit der Druckentlastung
der Gehäusebohrung (25) verbunden ist, und in einem am Ventilgehäuse befestigten Rahmen
(44) höhenverstellbar angeordnet ist.
13. Differenzdruck-Schaltventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (G) ein elektrischer Mikroschalter ist.