[0001] Die Erfindung betrifft einen Bürstenkopf für eine Zahnbürste gemäss dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Bürstenköpfe dieser Art sind in den verschiedensten Ausgestaltungen bekannt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bürstenkopf zu schaffen,
der eine verbesserte Reinigung der Zähne und der Interdentalräume ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch einen Bürstenkopf mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
[0005] Dadurch, dass sowohl Querreihen mit zum Borstenträger im wesentlichen senkrecht stehenden
Borstenbüscheln als auch mindestens ein Paar von Querreihen, die in Längsrichtung
der Zahnbürste schräggestellte, sich gegenseitig kreuzende Borstenbündel umfassen,
vorhanden ist, wird sowohl eine einwandfreie Reinigung der Zahnoberflächen, als auch
ein besseres Eindringen in die Zahnzwischenräume erreicht.
[0006] Bevorzugte Weiterausgestaltungen des erfindungsgemässen Bürstenkopfes bilden den
Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Aus der DE-A-44 12 301 ist eine Aufsteckzahnbürste für eine Elektrozahnbürste bekannt,
deren Borstenträger über die ganze Länge mit Borstenbüscheln-Querreihen versehen ist,
die in Längsrichtung geneigte Borstenbüschel aufweisen.
[0008] Dabei ist jeweils abwechselnd eine Querreihe mit in Längsrichtung nach vorne, andere
Querreihe mit in Längsrichtung nach hinten geneigten Borstenbüscheln benachbart, wobei
sich die Borstenbüschel der benachbarten Querreihen gegenseitig kreuzen. Der Borstenträger
wird von einem Antriebsteil motorisch in Richtung einer zur zu putzenden Fläche etwa
senkrechten Bewegungsachse in derart oszillierende Klopfbewegungen versetzt, dass
die Borstenbüschel aufgrund ihrer Schrägstellung mit ihren Enden oszillierend über
die zu putzende Fläche geschoben und zurückgezogen werden. Ausser den Klopfbewegungen
können dem Borstenträger vom Antrieb noch weitere Putzbewegungen erteilt werden, z.B.
eine um seine Längsachse oszillierende Teilrotation oder eine Hin- und Herbewegung
in Längs und/oder Querrichtung.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Bürstenkopfes in Seitenansicht;
- Fig. 2
- das Bürstenkopf nach Fig. 1 in Draufsicht;
- Fig. 3
- das Bürstenkopf nach Fig. 1 in Pfeilrichtung A gesehen;
- Fig. 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Bürstenkopfes in Seitenansicht;
- Fig. 5
- das Bürstenkopf nach Fig. 4 in Draufsicht;
- Fig. 6
- das Bürstenkopf nach Fig. 4 in Pfeilrichtung A gesehen;
- Fig. 7
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines Bürstenkopfes in Seitenansicht;
- Fig. 8
- das Bürstenkopf nach Fig. 7 in Draufsicht;
- Fig. 9
- das Bürstenkopf nach Fig. 7 in Pfeilrichtung A gesehen;
- Fig. 10
- ein viertes Ausführungsbeispiel eines Bürstenkopfes in Seitenansicht;
- Fig. 11
- das Bürstenkopf nach Fig. 10 in Draufsicht;und
- Fig. 12
- das Bürstenkopf nach Fig. 10 in Pfeilrichtung A gesehen.
[0011] Fig. 1 bis 3 zeigen einen vorderen Teil einer Handzahnbürste 1, der mit einem Bürstenkopf
2 ausgestattet ist. Der Bürstenkopf 2 weist einen Borstenträger 3 auf, in welchem
jeweils aus einer Mehrzahl von Borsten gebildete Borstenbüschel 4, 5, 6 verankert
sind. Mit 4 sind diejenigen Borstenbüschel bezeichnet, die im wesentlichen senkrecht
zum Borstenträger 3 gerichtet sind. Es sind ausserdem zum Borstenträger schräggestellte
Borstenbüschel 5, 6 vorhanden, wobei die Borstenbüschel 5 in Längsrichtung der Zahnbürste
nach hinten, die Borstenbüschel 6 hingegen nach vorne geneigt sind. Der Neigungswinkel
dieser Borstenbüschel 5, 6 gegenüber der Senkrechten kann bis zu 45° betragen (in
der Zeichnung ist ein kleinerer Neigungswinkel dargestellt). Die freistehenden Enden
aller Borsten bilden eine gegebenenfalls ebene Bürstfläche 10 (Fig. 3). Die Längsachse
der Zahnbürste 1 ist in Fig. 2 mit 7 bezeichnet.
[0012] Wie aus Fig. 2 ersichtlich sind die Borstenbüschel 4, 5, 6 nebeneinander in mehreren
zur Längsrichtung der Zahnbürste rechtwinklig gerichteten Querreihen 14, 15, 16 angeordnet;
gegebenenfalls sind drei Gruppen von je drei Querreihen 14 vorhanden, die durch die
senkrecht zum Borstenträger 3 gerichteten Borstenbüschel 4 gebildet sind. Zwischen
diesen Gruppen sind jeweils zwei Querreihen 15, 16 nebeneinander angeordnet, von denen
die Querreihen 15 die nach hinten geneigten Borstenbüschel 5 enthalten, während in
den Querreihen 16 die nach vorne geneigten Borstenbüschel 6 angeordnet sind, derart,
dass sich die Borstenbüschel 5, 6 der benachbarten Querreihen 15, 16 gegenseitig kreuzen
und paarweise ein X-förmige Anordnung bilden (vgl. insbesondere Fig. 1). Alle schräggestellten
Borstenbüschel 5 bzw. 6 einer Querreihe 15 bzw. 16 weisen den gleichen Neigungswinkel
auf. Der Neigungswinkel der Borstenbüschel 5 der einen Querreihe 15 eines Querreihenpaares
15, 16 gegenüber der Senkrechten gleicht dem negativen Neigungswinkel der Borstenbüschel
6 der anderen Querreihe 16, so dass ein in Längsrichtung symmetrisches X-Gebilde entsteht.
Die beiden Querreihenpaare 15, 16 mit den sich kreuzenden, geneigten Borstenbüscheln
5, 6 sind in einem etwa einer durchschnittlichen Zahnbreite entsprechenden Abstand
angeordnet.
[0013] Fig. 4 bis 6 zeigen eine weitere Variante einer mit einem Bürstenkopf 2a ausgestatteten
Handzahnbürste 1a. Der Borstenträger, die aufrechtstehenden und geneigten Borstenbüschel
sowie die entsprechenden Querreihen sind weiterhin mit den gleichen Bezugsziffern
bezeichnet wie in Fig. 1 bis 3. Bei dieser Ausführungsform ist allerdings nur eine
Gruppe von drei aus senkrecht zum Borstenträger 3 stehenden Borstenbüscheln 4 gebildeten
Querreihen 14 vorhanden, die - in Längsrichtung der Zahnbürste gesehen - zwischen
je zwei Paaren von Querreihen 15, 16 angeordnet ist, die mit schrägstehenden, sich
paarweise kreuzenden Borstenbüscheln 5, 6 versehen sind. Auch bei dieser Variante
bilden die freistehenden Borstenenden eine ebene Bürstfläche 10 (Fig. 6).
[0014] Eine in Fig. 7 bis 9 dargestellte dritte Ausführungsform einer Handzahnbürste 1b
mit einem Bürstenkopf 2b entspricht im wesentlichen der ersten Variante nach Fig.
1 bis 3; die Querreihen 14 weisen die gleiche Anzahl von Borstenbüscheln, aber die
äussersten seitlichen Aussenbüschel 18, 19 jeder Querreihe 14 sind in Querrichtung
der Zahnbürste nach aussen geneigt (Fig. 8 und 9). Auch den mit den in Längsrichtung
geneigten Borstenbüscheln 5, 6 versehenen, mit der mittleren Gruppe von Querreihen
14 benachbarten Querreihen 15, 16 ist seitlich je ein Auswenbüschel 20, 21 bzw. 22,
23 zugeordnet, das jeweils sowohl in Längsrichtung, als auch in Querrichtung der Zahnbürste
1b nach aussen schräggestellt ist (vgl. Fig. 8). Die Aussenbüschel 18, 20, 22 bzw.
19, 21, 23 bilden auf diese Weise je eine seitliche Längsreihe 26, 27 von in Querrichtung
nach aussen schräg abstehenden Borstenbüscheln. Die durch alle Borstenbüschelenden
gebildete Bürstfläche 10 ist wiederum eben ausgestaltet (Fig. 9).
[0015] In Fig. 10 bis 12 ist eine vierte Variante einer Handzahnbürste 1c mit einem Bürstenkopf
2c dargestellt, der eine Gruppe von vier und zwei Gruppen von zwei Querreihen 14 mit
senkrecht zum Borstenträger 3 stehenden Borstenbüscheln 4 aufweist, zwischen denen
jewils zwei Querreihen 15, 16 mit den zum Borstenträger 3 in Längsrichtung geneigten,
sich paarweise kreuzenden Borstenbüscheln 5, 6 angeordnet sind. Bei dieser Variante
überragen die schräggestellten Borstenbüschel 5, 6 in der Höhe die meisten der aufrechtstehenden
Borstenbüschel 4; aber auch die vordere Gruppe von senkrecht zum Borstenträger 3 stehenden
Borstenbüschel 4 weist unterschiedlich lange Borstenbüschel 4 auf, so dass im vorderen
Bereich des Bürstenkopfes 2c ein in Längsrichtung geneigter, dem vorderen Ende des
Bürstenkopfes 2c hinzu sich erhebender Bürstflächenteil 29 gebildet wird (Fig. 10).
[0016] Selbstverständlich könnte ein derartig geneigter Bürstflächenteil 29 auch den anderen
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen zugeordnet sein. Diese Ausführungsformen
könnten aber auch mit in der Höhe die aufrechtstehenden Borstenbüschel 4 überragenden
geneigten Borstenbüscheln 5, 6 ausgestattet sein.
[0017] Bei allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen von Zahnbürsten 1, 1a, 1b und
1c sorgen beim Zahnreinigungsvorgang die senkrecht zum Borstenträger 3 stehenden Borstenbüschel
4 vor allem für die Reinigung von Zahnflächen. Mit den in Längsrichtung der Zahnbürste
schräggestellten Borstenbüscheln 5, 6 werden die Zahnzwischenräume besser erreicht
und der Zahnfleischsaum (d.h. der Bereich des Überganges Zähne/Zahnfleisch) wirkungsvoller
behandelt. Beim Zahnreinigungsvorgang, d.h. bei der Hin- und Herbewegung der Zahnbürste
in Längsrichtung kommen dabei bei Bewegung in einer Richtung die nach hinten geneigten
Borstenbüschel 5 der Querreihen 15, bei der Bewegung in der anderen Richtung die anderen,
nach vorne geneigten Borstenbüschel 6 der Querreihen 16 zur Wirkung, nämlich zum besseren
Eindringen in die schwer erreichbaren Interdentalräume. Während diese in einer Richtung
geneigten und in der einen Bewegungsrichtung wirksamen Borstenbüschel 5 bzw. 6 an
den Zähnen anstossen und in die Interdentalräume gedrängt werden, werden die anders
geneigten Borstenbüschel 6 bzw. 5 über die Zahnoberflächen geschleppt und üben eine
Wischwirkung aus. In der anderen Bewegungsrichtung werden die Rollen der Borstenbüschel
5,6 getauscht. Durch diese in beiden Bewegungsrichtungen stattfindende Stoss-/Schleppwirkung
der in Längsrichtung der Zahnbürste symmetrisch angeordneten, schrägstehenden Borstenbüschelreihen
15, 16 mit sich paarweise kreuzenden Borstenbüscheln 5, 6 wird eine doppelte Reinigungswirkung
erreicht und eine hervorragende Massage des Zahnfleisches bewirkt. Die eine bessere
Durchblutung des Gewebes bewirkende Massage hat eine positive Auswirkung auf die Gesunderhaltung
des Zahnfleischsaumes.
[0018] Durch das Hervorstehen der der in Längsrichtung geneigten, sich kreuzenden Borstenbüscheln
5, 6 gegenüber den aufrechtstehenden Borstenbüscheln 4 (vgl. als Beispiel die vierte
Variante gemäss Fig. 10 bis 12) wird der Effekt des Eindringens in die Zahnzwischenräume
zusätzlich verstärkt.
[0019] Die Neigung der Bürstfläche im vorderen Bereich 29 (Fig. 10) bewirkt eine bessere
Anpassung an die Gebiss- und Zahnform.
[0020] Durch die Anordnung von Aussen-Längsreihen 26, 27 mit in Querrichtung nach aussen
abstehenden Aussenbüscheln 18, 20, 22 bzw. 19, 21, 23 gemäss Fig. 7 bis 9 wird der
Zahnfleischsaum (d.h. der Bereich des Überganges Zähne/Zahnfleisch) besser erreicht
und der Massageeffekt des erfindungsgemässen Bürstenkopfes 2b zusätzlich verstärkt.
[0021] Es wären selbstverständlich auch verschiedene andere Anordnungskombinationen mit
einer anderen Borstenbüschelanzahl pro Querreihe 14, 15, 16 als dargestellt, mit einer
anderen Anzahl von Querreihen 14 mit senkrecht zum Borstenträger 3 stehenden Borstenbüscheln
4 und mit einer anderen Anzahl von Querreihenpaaren 15, 16 mit den geneigten Borstenbüscheln
5, 6 möglich, als vorstehend beschrieben und dargestellt.
[0022] Gemäss der Zeichnung bilden die erfindungsgemässen Bürstenköpfe 2, 2a, 2b, 2c einen
festen Teil der jeweiligen Handzahnbürste 1, 1a, 1b, 1c. Sie könnten jedoch auch einen
Teil einer auf einen Handgriff einer Elektrozahnbürste aufsetzbaren Aufsteck-Zahnbürste
bilden. In beiden Fällen könnte auch der Borstenträger lösbar am entsprechenden Halteteil
angeordnet sein.
1. Bürstenkopf für eine Zahnbürste, insbesondere eine Handzahnbürste, mit einem Borstenträger
(3) und in diesem verankerten und von diesen abstehenden Borstenbüscheln (4, 5, 6),
die nebeneinander in mehreren rechtwinklig zur Längsachse (7) der Zahnbürste angeordneten
Querreihen (14, 15, 16) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung
des Bürstenkopfes mindestens eine Gruppe von aus im wesentlichen senkrecht zum Borstenträger
(3) stehenden Borstenbüscheln (4) gebildeten Querreihen (14) sowie mindestens ein
Paar von aus zum Borstenträger (3) in Längsrichtung des Bürstenkopfes geneigten Borstenbüscheln
(5, 6) gebildeten Querreihen (15, 16) nebeneinander angeordnet sind, wobei die in
Längsrichtung geneigten Borstenbüschel (6) der einen dieser Querreihen (16) nach vorne
und die Borstenbüschel(5) der anderen dieser Querreihen (15) nach hinten schräggestellt
sind, derart, dass sich die Borstenbüschel (5, 6) dieser beiden Querreihen (15, 16)
gegenseitig kreuzen und paarweise eine X-förmige Anordnung bilden.
2. Bürstenkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel aller
in Längsrichtung geneigten Borstenbüschel (5 bzw. 6) einer Querreihe (15, 16) gleich
ist.
3. Bürstenkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigungswinkel
der Borstenbüschel (5, 6) der beiden Querreihen (15, 16) eines Querreihenpaares gegenüber
der Senkrechten gleich sind.
4. Bürstenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass freistehende
Enden aller Borstenbüschel (4, 5, 6) in einer Ebene liegen.
5. Bürstenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass freistehende
Enden der in Längsrichtung geneigten Borstenbüschel (5 bzw. 6) eine durch die freien
Enden der im wesentlichen senkrecht zum Borstenträger (3) gerichteten Borstenbüschel
(4) bestimmte Ebene überragen.
6. Bürstenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass freistehende
Enden der im vorderen Bereich des Bürstenkopfes (2c) angeordneten Borstenbüschel (4)
einen in Längsrichtung geneigten, sich zum vorderen Ende des Bürstenkopfes (2c) hin
erhebenden Bürstflächenteil (29) bilden.
7. Bürstenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich
der in Querreihen (14, 15, 16) angeordneten Borstenbüschel (4, 5, 6) je eine Aussen-Längsreihe
(26, 27) von Aussenbüscheln (18, 19, 20, 21, 22, 23) angeordnet ist, die eine Neigung
in Querrichtung aufweisen und nach aussen schräg abstehen.
8. Bürstenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Paare
von aus zum Borstenträger (3) in Längsrichtung geneigten Borstenbüscheln (5, 6) gebildeten
Querreihen (15, 16) in einem etwa einer Zahnbreite entsprechendem Abstand angeordnet
sind.