[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rollstuhl für Behinderte und Kranke mit einem
Fahrgestell und einem darauf angeordneten Sitz sowie einer daran gehaltenen Rückenlehne.
[0002] Die in verschiedenen Ausführungen bekannten Rollstühle sind alle immer in einer bestimmten
Größe ausgeführt und somit standartisiert, so daß sie für die Personen mit Durchschnitts-Körpergrößen
und -Maßen geeignet sind.
[0003] Kleineren und größeren Personen bringen diese Rollstühle in der Benutzung Probleme.
[0004] Weiterhin sind Rollstühle für die unterschiedlichen Rumpf- und Gliedmaßen der sie
benutzenden Person speziell ausgeführt, wodurch diese Rollstühle eine Sonderanfertigung
erfordern und somit teurer sind.
[0005] Da viele Kranke und Behinderte sich einen Rollstuhl, der ja verhältnismäßig teuer
ist, bei den Krankenkassen ausleihen, treten hier die Probleme auf, daS eben für die
unterschiedlich proportionierten Personen nicht immer die geeigneten Rollstühle vorhanden
sind und Wartezeiten erforderlich werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rollstuhl zu schaffen, der als ein Stuhltyp in
einfacher und handhabungsmäßig leichter Weise individuell auf die unterschiedlichen
Rumpf- und Gliedmaßen der Behinderten und Kranken eingestellt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Fahrgestell, der Sitz
und die Rückenlehne jeweils aus mehreren Grundelementen gebildet ist und diese Grundelemente
durch Profile und Schraubverbindungen auf unterschiedliche Körpermaße und -proportionen
einstellbar sind, wobei das Fahrgestell in der Breite und in der Höhe sowie im Radstand,
der Sitz in der Breite und in der Tiefe und die Rückenlehne in der Breite und in der
Höhe stufenweise verstellt werden können.
[0008] In den Unteransprüchen sind Gestaltungsmerkmale aufgeführt, die vorteilhafte und
förderliche Weiterbildungen der Aufgabenlösung darstellen.
[0009] Der Rollstuhl für Behinderte und Kranke gemäß der Erfindung besitzt folgende Vorteile:
1. Dieser Rollstuhl ist als ein einziger Stuhltyp vollständig auf die unterschiedlichen
Rumpf- und Gliedmaße der Behinderten und Kranken einstellbar, wobei diese Einstellung
individuell auf die Rumpfgröße und Breite, die Beinlänge, die Armlänge usw. eingerichtet
werden kann.
2. Die Verstellung des Rollstuhles ist in einfacher und handhabungsmäßig leichter
Weise durchführbar, in dem eine Verschiebung von ineinander greifenden Profilen und
Schraubverbindungen zu betätigen ist.
3. Das Fahrgestell, der Sitz und die Rückenlehne haben jeweils Grundelemente, an denen
dann die verstellbaren Teile angebracht sind.
4. Die Grundelemente und Profile sind von einfachen Hohlprofilen mit Nuten oder halboffenen
Profilen gebildet, in die die Gegenprofile einsteckbar und durch Schrauben in der
eingestellten Lage arretierbar sind.
5. Die Grundelemente und Verstellprofile sind stabil ausgeführt und kostengünstig
herstellbar und ermöglichen ein rasches Umrüsten auf unterschiedliche Körpermaße.
6. Die Vorder- und Hinterräder sind in Fahrtrichtung im Abstand durch einfaches Verstellen
der Radlager an den Fahrgestell-Tragprofilen einstellbar und die Vorder- und Hinterräder
lassen sich auch gegeneinander in der Anordnung austauschen.
7. Dieser einstellbare Rollstuhl bietet insbesondere bei dem heutigen Kostendämpfungsgesetz
im Gesundheitswesen den großen Vorteil, daß er beim Ausleihen von den Krankenkassen
ohne weiteres schnell auf die jeweilige Person individuell eingestellt werden kann
und somit für sämtliche Personen nur ein Rollstuhltyp erforderlich ist.
8. Die verschiedenen Verstellungen und Einstellungen lassen sich wie folgt vornehmen:
a) durch mehr oder weniger weites Herausziehen der Beinstützenhalter gegenüber dem
Sitz wird die Sitztiefe verändert und auf unterschiedlich lange Oberschenkel eingerichtet,
b) durch Höhenverstellen des Fahrgestelles wird die Lage des Sitzes in der Höhe zur
Fahrebene und zu den Radachsen eingerichtet und auf die Unterschenkelgröße zu den
Fußstützen eingestellt,
c) durch mehr oder weniger weites Herausziehen der Radachsträgerprofile aus dem Fahrgestell
wird der Breitenabstand des Fahrgestelles und der Räder eingestellt,
d) durch mehr oder weniger weites Herausziehen der Seitenteile aus dem Sitzträger
läßt sich die Sitzbreite unabhängig vom Fahrgestell einstellen, wobei hierbei die
seitlichen Hebel der Rückenlehne ebenfalls in ihren Profilen verstellt werden, so
daß die Seitenteile des Rückenkissens entsprechend der Sitzbreite angepaßt werden,
e) die Rückenlehne wird durch längere oder kürzere Vertikalprofile auf die Rumpfhöhe
eingestellt und dadurch die in die Profile eingesteckten Schiebegriffe und die in
Querverbindungen eingesteckte Kopfstütze in der Höhenlage eingerichtet,
f) die Optionshalter für Pelotten, Armstützen, Infusionsflaschen, Aufstehhilfen o.
dgl. und Querverbindungen lassen sich an den Rückenlehnenprofilen höhenmäßig wunschgemäß
festlegen,
g) die Radlager sind zum Radstandeinstellen in Fahrtrichtung auf den Trägerpofilen
verstellbar.
[0010] Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, welches
nachfolgend näher erläutert wird. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines in Breiten-, Tiefen- und Höhenrichtung sowie im Radabstand
verstellbaren Rollstuhles,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht des Rollstuhles,
- Fig. 3
- eine Rückansicht des Rollstuhles,
- Fig. 4
- eine perspektivische Rückansicht der Rückenlehne des Rollstuhles,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Rollstuhl,
- Fig. 6
- eine Unteransicht des Rollstuhles,
- Fig. 7
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des Fahrgestelles des Rollstuhles,
- Fig. 8
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des Sitzträgers mit Beinstützenhalter,
- Fig. 9
- eine Perspektive eines vertikalen Hohlprofiles mit zweigeteilter Querverbindung und
zweischaligem Optionshalter der Rückenlehne,
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf das Rückenlebnen-Hohlprofil mit Querverbindung und Optionshalter
im am Hohlprofil anliegenden einer Hälfte und der anderen gelösten Hälfte von Querverbundung
und Optionshalter.
[0011] Der Rollstuhl für Behinderte und Kranke weist ein Fahrgestell(FG) und einen darauf
angeordneten Sitz (S) sowie eine daran gehaltene Rückenlehne (RL) auf.
[0012] Das Fahrgestell (FG), der Sitz (S) und die Rückenlehne (RL) sind jeweils aus mehreren
Grundelementen (1, 2, 3, 4, 5, 6. 7, 8, 9) gebildet und diese Grundelemente (1 bis
9) lassen sich durch Profile (10, 11, 12, 13, 14, 15, 16) und Schraubverbindungen
(17) auf unterschiedliche Körpermaße und -proportionen und zwar auf die verschiedenen
Rumpf- und Gliedmaße einstellen. Das Fahrgestell (FG) ist in der Breite und in der
Höhe sowie im Radstand, der Sitz (S) in der Breite und in der Tiefe und die Rückenlehne
(RL) in der Breite und Höhe stufenweise verstellbar ausgeführt; es besteht auch die
Möglichkeit, eine stufenlose Verstellung vorzusehen.
[0013] Eine stufenlose Verstellung ist insbesondere bei anderen Körper-Unterstützungselementen
vorgesehen.
[0014] Das Fahrgestell (FG) hat als Grundelemente (1, 2) ein vertikales und quer zur Rollstuhlbreite
angeordnetes Rahmenteil (18) und zwei seitliche, in Rollstuhl-Fahrtrichtung (F) verlaufende,
verstellbare Radlager (19a, 19b) aufnehmende Trägerprofile (20), welche mit je einem
quer davon abstehenden Steckprofil (10) in einem Schalenprofil (11) mit Schraubverbindungen
(17) im Breitenahstand zueinander und mit dem Schalenprofil (11) in der Höhenlage
am Rahmenteil (18) einstellbar gehalten sind.
[0015] Das Rahmenteil (18) besitzt zwei Paare an aufrechten Streben, vorzugsweise Zahnstreben
(21, 22), welche untenendig an einem Querholm (23) in dessen beiden Endbereichen in
Querholm-Längsrichtung gegeneinander versetzt befestigt sind und obenendig jeweils
einen die beiden Zahnstreben (21, 22) jedes Strebenpaares miteinander verbindenden
und über die Rahmenteilbreite nach außen vorstehenden Sitzlagerzapfen (24) haben.
[0016] Eine Strebe (22) jedes Strebenpaares ist an der Rückseite und mit ihrer Verzahnung
(22a) nach hinten zeigend und die zweite Strebe (21) an der Vorderseite mit ihrer
Verzahnung (21a) nach vorn zeigend an dem Querholm (23) befestigt und dabei stehen
die beiden vorderen Streben (21) mit Abstand zu den hinteren Streben (22) zwischen
diesen beiden hinteren Streben (22); alle vier Streben (21, 22) zeigen obenendig aufeinander
zu gebogene Lagerenden (21 b, 22b) für die beiden koaxial zueinander und mit dem unteren
Querholm (23) in einer Vertikalebene liegenden Sitzlagerzapfen (24).
[0017] Bei einer bevorzugten nicht dargestellten weiteren Ausführung sind die Streben (21,
22) mit Verzahnungen (21a, 22a) ausgestattet, stehen sich in einer Flucht gegenüber
und werden durch Schrauben (17) fixiert.
[0018] Das Radlager-Trägerprofil (20) und das daran befestigte, rechtwinklig vom Trägerprofil
(20) zur Rollstuhlmitte hin abstehende Steckprofil (10) sind von im Querschnitt identischen
oder unterschiedlichen Hohlprofilen, vorzugsweise rechteckförmigen, mit der größeren
Rechteckausdehnung vertikal stehenden und eckseitig abgerundeten Profilen gebildet,
die an einer Rechteck-Längsseite eine Längsnut (25) und an der gegenüberliegenden
Rechteck-Längsseite zwei parallele Längsnuten (26) haben und in den Längsnuten (25,
26) sind im Rasterabstand angeordnete Schraubenlöcher (27) für die Schraubverbindungen
(17) ausgenommen.
[0019] Das Schalenprofil (11) setzt sich aus zwei ein geschlossenes Hohlprofil ergebenden
Schalen (11a) zusammen, welche die beidseitigen Steckprofile (10) von ihren Enden
her verstellbar aufnehmen. Die beiden Schalen (11a) -Profilhälften- verbinden durch
quer zur Schalenprofil-Langsrichtung verlaufend angeformten Lagerschalen (11b) die
Streben (21, 22) durch Schrauben (17) lösbar mit den eingesteckten Steckprofilen (10).
[0020] An den beiden Trägerprofilen (20) des Fahrgestelles (FG) sind jeweils zwei in Profil-Längsrichtung
zur Radstandeinstellung zwischen Vorder- und Hinterrad (28, 29) in die Längsnuten
(25, 26) eingreifende Radlager (19a, 19b) durch Schrauben (17) befestigt, wobei das
Radlager (19b) für das Hinterrad (29) in die innenliegenden Längsnuten (26) und das
Radlager (19a) für das Vorderrad (28) in die außenliegende Längsnut (25) oder Längsnuten
(25) eingreift.
[0021] Der Sitz (S) hat als Grundelemente (3, 4, 5) einen horizontal angeordneten rahmenförmigen
Sitzträger (30) mit zwei in Rollstuhl-Breitenrichtung (B) verlaufenden Aufnahmeprofilen
(12) und zwei mit Schiebeprofilen (13) in die Aufnahmeprofile (12) einschiebbare Seitenteile
(4), in denen in Einschiebeprofilen (32) Beinstützenhalter (5) in Sitztiefe verstellbar
eingesetzt sind.
[0022] Der rahmenförmige Sitzträger (30) besitzt zwei durch in Rollstuhl-Fahrtrichtung (F)
verlaufende Rahmenstreben (33) im parallelen Abstand zueinander in Rollstuhlbreite
(B) verlaufende, im Querschnitt V-artigen Einschiebeprofilen (13) formschlüssig eingreifen
und durch beide Profile (12, 13) durchfassende Schrauben (17) miteinander in der eingestellten
Sitzbreite verbunden sind. Die Rahmenstreben (33) weisen Löcher (50) zur Befestigung
des Sitzes (S) -dessen Sitzplatte oder -rahmen- auf.
[0023] Die Seitenteile (4) besitzen jeweils ein Seitenschild (31), an dem die Rückenlehne
(RL) in der Achse (35) schwenkbar gelagert ist und welches die beiden quer zur Seitenschildebene
verlaufendes, im Querschnitt V-artiges Einschiebeprofil (32) aufweist; der Beinstützenhalter
(5) hat ein in das Einschiebeprofil (32) eingreifendes und darin durch Schrauben (17)
in Sitztiefe einstellbar festlegbares, rohrförmiges Einstellprofil (14) sowie ein
daran vertikal abgehendes Beinstützen-Aufnahmerohr (36).
[0024] In den beiden Rahmenstreben (33) der Sitzträger (30) und dem Seitenschild (31) der
beiden Seitenteile (4) ist je eine horizontale Aufnahmebohrung (37) für die Sitzlagerzapfen
(24) vorgesehen.
[0025] An den beiden V-artigen Aufnahmeprofilen (12) des Sitzträgers (30) sind Lagerlaschen
(38, 39) für je einen an der Rückenlehne (RL) und eine an dem Rahmenteil (18) des
Fahrgestelles (FG) gelenkig angreifenden Kraftgeber (40, 41), vorzugsweise eine Gasdruckfeder,
vorgesehen.
[0026] Weiterhin sind am Querholm (23) des Rahmenteiles (18) Lagerlaschen (49) für eine
Gasdruckfeder (40) angebracht.
[0027] Die Rückenlehne (RL) hat als Grundelemente (6, 9) zwei vertikale Hohlprofile (6)
mit außenseitigen Nuten (42), welche durch mindestens eine aus zwei durch Schrauben
(17) miteinander verbundenen und endseitig in die Nuten (42) der Hohlprofile (6) eingreifende,
identische Profilhälften (15a) gebildete Querverbindung (15) im Abstand miteinander
verbunden sind.
[0028] Von oben sind in die vertikalen Profile (6) Schiebegriffe (7) und in die Querverbindung
(15) ist eine Kopfstütze (8) eingesteckt und durch Schrauben (17) fixiert. Für die
Schiebegriffe (7) sind die vertikalen Rückenlehnenprofile (6) aufgrund ihres Hohlprofiles
mit einem zentralen, kreisförmigen, über die gesamte Profillange verlaufenden Steckkanal
(6a) und die Hälften (15 a) der Querverbindung 15) mit in verbundenem Zustand ein
kreisförmiges Loch (15 b) ergebenden Halbkreisaussparungen ausgestattet. Von unten
ist in die Profile (6) ein Bügel (43) mit Lagerlaschen (44) für eine Gasdruckfeder
(41) höhenverstellbar eingesteckt und durch Schrauben (17) höhenmäßig arretiert.
[0029] In einem horizontalen Aufnahmeprofil (12) mit V-Querschnitt sind zwei Einschiebeprofile
(13) mit je einem, an den Sitz-Seitenteilen (4) angelenkten Verbindungshebel (9) zur
Sitz-Breitenanpassung verschiebbar und durch Schrauben (17) fixiert. Die Verbindungshebel
(9) bilden ein weiteres Grundelement der Rückenlehne (RL) und ihre Breitenverstellung
ist entsprechend der Sitzbreitenverstellung ausgeführt und auf diesen Beschreibungsteil
wird Bezug genommen.
[0030] An den vertikalen Hohlprofilen (6) der Rückenlehne (RL) kann jeweils eine Anzahl
aus zwei in die außenseitigen Nuten (42) eingreifenden und durch Schrauben (17) verbundene
und gegenüber den Hohlprofilen (6) verspannten Klemmhälften (45a, 45b) bestehenden
Optionshalter (45) höheneinstellbar angebracht werden.
[0031] Die beiden Profilhälften (15a) der Querverbindung (15) greifen mit endseitigen Hakenteilen
(46) in die beiden sich an einer Seite gegenüberliegenden an der Rollstuhl-Innenseite
liegenden Nuten (42) des Profiles (6) ein und werden durch die Schrauben (17) gegeneinander
und gegenüber dem Profil (6) verspannt.
[0032] Die Klemmhälfte (45a) der Optionshalter (45) faßt mit einem Hakenteil (47) in eine
außenliegende Nut (42) und die andere Klemmhälfte (45b) mit einer Nase (48) in die
zweite außenliegende Nut (42) ein und beiden Klemmhälften (45a, 45b) werden durch
Schrauben (17) gegeneinander und am Profil (6) verspannt.
[0033] An und in den Optionshaltern (45) lassen sich die verschiedensten Zubehör- und Hilfsmittel
lösbar anbringen; z.B. in Einstecklöcher, in Aufnahmeteilen o. dgl.
[0034] Zwischen dem Sitzträger (30) und dem Rückenlehnenbügel (43) und zwischen dem Rahmenteil
(18) und dem Sitzträger (30) ist je eine Gasdruckfeder (40, 41) gelenkig angeordnet,
durch welche der Sitz (S) und die Rückenlehne (RL) abgefedert und in der Neigung eingestellt
werden kann.
[0035] Die Profile (6) der Rückenlehne (RL) lassen sich in der Höhe verschieden ausbilden,
die Querverbindungen (15) und Optionshalter (45) höhenmäßig wahlweise daran einrichten
und die Rückenlehnenkissen der Rückenlehne (RL) unabhängig davon in der Höhe mit ihren
Haltern an den Profilen (6) verstellen.
[0036] Die Vorder- und Hinterräder (28, 29) haben unterschiedliche Größe und können auch
gegeneinander ausgetauscht am Fahrgestell (FG) mit Radabstand einstellbar angebracht
werden. Die Schraubverbindungen (17) sind von Schrauben und Muttern oder von Schrauben
und Gewindeeinsätzen oder von Schrauben und Gewindebohrungen gebildet.
1. Rollstuhl mit einem Fahrgestell und einem darauf angeordneten Sitz sowie einer daran
gehaltenen Rückenlehne, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrgestell (FG), der Sitz
(S) und die Rückenlehne (RL) jeweils aus mehreren Grundelementen (1 bis 9) gebildet
ist und diese Grundelemente (1 bis 9) durch Profile (12 bis 16) und Schraubverbindungen
(17) auf unterschiedliche Körpermaße und -proportionen einstellbar sind.
2. Rollstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrgestell (FG) in der
Breite und in der Höhe sowie im Radstand, der Sitz (S) in der Breite und in der Tiefe
und die Rückenlehne (RL) in der Breite und Höhe stufenweise verstellbar sind.
3. Rollstuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrgestell (FG)
als Grundelemente (1, 2) ein vertikales und quer zur Rollstuhlbreite angeordnetes
Rahmenteil (18) und zwei seitliche, in Rollstuhl-Fahrtrichtung (F) verlaufende, verstellbare
Radlager (19a, 19b) aufnehmende Trägerprofile (20) hat, welche mit je einem quer davon
abstehenden Steckprofil (10) in einem Schalenprofil (11) mit Schraubverbindungen (17)
im Breitenabstand zueinander und mit den Schalenprofilen (11) in der Höhenlage am
Rahmenteil (18) einstellbar gehalten sind.
4. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenteil
(18) zwei Paare an aufrechten Streben (21, 22), vorzugsweise Zahnstreben (21, 22)
hat, welche untenendig an einem Querholm (23) in dessen beiden Endbereichen in Querholm-Längsrichtung
sich gegenüberliegend befestigt sind und obenendig jeweils einen die beiden Streben
(21, 22) jedes Strebenpaares miteinander verbindenden und über die Rahmenteilbreite
nach außen vorstehenden Sitzlagerzapfen (24) haben.
5. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Strebe
(22) jedes Strebenpaares an der Rückseite und mit ihrer Verzahnung (22a) nach hinten
zeigend und die zweite Strebe (21) an der Vorderseite und mit ihrer Verzahnung (21)
nach vorn zeigend an dem Querholm (23) befestigt ist und alle vier Streben (21, 22)
obenendig aufeinander zu gebogene Lagerenden (21b, 22b) für die beiden koaxial zueinander
und mit dem unteren Querholm (23) in einer Vertikalebene liegenden Sitzlagerzapfen
(24) besitzen.
6. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Radlager-Trägerprofil
(20) und das daran befestigte, rechtwinklig vom Trägerprofil (20) zur Rollstuhlmitte
hin abstehende Steckprofil (10) von Hohlprofilen, vorzugsweise rechteckförmigen, mit
der größeren Rechteckausdehnung vertikal stehenden und eckseitig abgerundeten Profilen
gebildet sind, die an einer Rechteck-Längsseite eine Längsnut (25) und an der gegenüberliegenden
Rechteck-Längsseite zwei parallele Längsnuten (26) haben und in den Längsnuten (25,
26) im Rasterabstand angeordnete Schraubenlöcher (27) für die Schraubverbindungen
(17) ausgenommen sind.
7. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das hohle
Schalenprofil (11) aus zwei Schalen (11a) besteht, zwischen und in sich die Steckprofile
(10) verstellbar aufnimmt, mit quer zur Schalenprofil-Längsrichtung verlaufend angeformten
Lagerschalen (11b) die Streben (21, 22) mit den eingesteckten Steckprofilen (10) durch
Schrauben (17) lösbar festgelegt sind.
8. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden
Trägerprofilen (20) zwei in Profil-Längsrichtung zur Radstandeinstellung zwischen
Vorder- und Hinterrad (28, 29) ein in die Längsnuten (25, 26) eingreifendes Radlager
(19a, 19b) durch Schrauben (17) befestigt ist, wobei das Radlager (19b) für das Hinterrad
(29) in die innenliegenden Längsnuten (26) und das Radlager (19a) für das Vorderrad
(28) in die außenliegenden Längsnuten (25) eingreift.
9. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (S)
als Grundelemente (3, 4, 5) einen je nach Neigungseinstellung mehr oder weniger horizontal
angeordneten rahmenförmigen Sitzträger (30) mit zwei in Rollstuhl-Breitenrichtung
(B) verlaufenden Aufnahmeprofilen (12) und zwei mit Schiebeprofilen (13) in die Aufnahmeprofile
(12) einschiebbare Seitenteile (4) aufweist, in denen in Einschiebeprofilen (32) Beinstützenhalter
(5) in Sitztiefe verstellbar eingesetzt sind.
10. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der rahmenförmige
Sitzträger (30) zwei durch in Rollstuhl-Fahrrichtung (F) verlaufende Rahmenstreben
(33) im parallelen Abstand zueinander in Rollstuhlbreite (B) verlaufende, im Querschnitt
V-artige Aufnahmeprofile (12) hat, in die die Seitenteile (4) mit im Querschnitt V-artigen
Einschiebeprofilen (13) formschlüssig eingreifen und durch beide Profile (12, 13)
durchfassende Schrauben (17) miteinander in der eingestellten Sitzbreite verbunden
sind.
11. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile
(4) jeweils ein Seitenschild (31) besitzen, an dem die Rückenlehne (RL) in einer Achse
(35) schwenkbar gelagert ist und welche je ein quer zur Seitenschildebene verlaufendes,
im Querschnitt V-artiges Einschiebeprofil (32) aufweisen und daß der Beinstützenhalter
(5) ein in das Einschiebeprofil (32) formschlüssig eingreifendes und darin durch Schrauben
(17) in Sitztiefe einstellbar festlegbares rohrförmiges Einstellprofil (14) sowie
ein daran vertikal abgehendes Beinstützen-Aufnahmerohr (36) aufweist.
12. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in den beiden
Rahmenstreben (33) des Sitzträger (30) und in dem Seitenschild (31) der beiden Seitenteile
(4) je eine Aufnahmebohrung (37) für die Sitzlagerzapfen (24) vorgesehen sind.
13. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden
V-artigen Aufnahmeprofilen (12) des Sitzträger (30) und an dem Querholm (23) des Rahmenteiles
(18) sowie an der Rückenlehne (RL) Lagerlaschen (38, 39/49, 44) für je einen an der
Rückenlehne (RL) und eine an dem Rahmenteil (18) des Fahrgestelles (FG) gelenkig angreifenden
Kraftgeber (40, 41), vorzugsweise Gasdruckfeder, vorgesehen sind.
14. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne
(RL) als Grundelemente (6, 9) zwei vertikale Hohlprofile (6) mit außenseitigen Nuten
(42) aufweist, welche durch mindestens eine aus zwei durch Schrauben (17) miteinander
verbundenen und endseitig in die Nuten (42) der Hohlprofile (6) eingreifende, identische
Profilhälften (15a) gebildete Querverbindung (15) im Abstand miteinander verbunden
sind,
von oben in die vertikalen Profile (6) Schiebegriffe (7) und in die Querverbindung
(15) eine Kopfstütze (8) eingesteckt und durch Schrauben (17) fixiert sind und von
unten in die Profile (6) ein Bügel (43() mit den Lagerlaschen (44) für eine Gasdruckfeder
(41) höhenverstellbar eingesteckt und durch Schrauben (17) höhenmäßig arretierbar
ist sowie in einem horizontalen Aufnahmeprofil (12) mit V-Querschnitt zwei Einschiebeprofile
(13) mit je einem, an den Sitz-Seitenteilen (4) angelenkten Verbindungshebel (9) zur
Sitz-Breitenanpassung verschiebbar und durch Schrauben (17) fixierbar sind.
15. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß an den vertikalen
Hohlprofilen (6) der Rückenlehne (RL) jeweils mindestens eine Anzahl aus zwei in die
außenseitigen Nuten (42) eingreifenden und durch Schrauben (17) verbundenen und gegenüber
den Hohlprofilen (6) verspannten Klemmhälften (45a, 45b) bestehender Optionshalter
(45) höheneinstellbar angebracht ist.
16. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Sitzträger (30) und dem Rückenlehnenbügel (43) und zwischen dem Rahmenteil (18) und
dem Sitzträger (30) je eine Gasdruckfeder (40, 41) gelenkig angeordnet ist.