[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein technisches Gewebe für den Einsatz in Papiermaschinen,
mit in Gruppen zusammengefaßten Schuß- und/oder Kettfäden.
[0002] Derartige Gewebe wurden schon in den verschiedensten Ausführungen bzw. Bindungen
vorgeschlagen und auch hergestellt. Bei allen bekannten Geweben sind die unmittelbar
aufeinander folgenden Fäden nicht gleichartig abgebunden, auch dann nicht, wenn, wie
z.B. nach der AT-393 521 B, Fäden in Gruppen zusammengefaßt sind.
[0003] Auf Grund theoretischer Überlegungen und praktischer Versuche wurde nun gefunden,
daß eine wesentliche Verbesserung beim Einsatz von technischen Geweben für den Einsatz
in Papiermaschinen, mit in Gruppen zusammengefaßten Schuß- und/oder Kettfäden dann
erreicht werden kann, wenn erfindungsgemäß innerhalb des Bindungsrapportes wenigstens
ein Teil der Schuß- und/oder Kettfäden aneinander liegen und die gleiche Einbindung
in das Gewebe aufweisen.
[0004] Es ist dabei insbesondere möglich, daß das Gewebe in an sich bekannter Weise als
mehrlagiges Gewebe mit mehreren Lagen von Schußfäden ausgebildet ist, die durch Kettfäden
verbunden sind, und daß wenigstens eine Schußlage parallel zueinander verlaufende,
aneinander liegende und die gleiche Einbindung in das Gewebe besitzende Schußfäden
aufweist.
[0005] Ein erfindungsgemäßes Gewebe kann aber auch so ausgebildet sein, daß das Gewebe in
an sich bekannter Weise als mehrlagiges Gewebe mit mehreren Lagen von Schußfäden ausgebildet
ist, die durch Kettfäden verbunden sind, und daß wenigstens ein Teil der Kettfäden
parallel zueinander verläuft, aneinander anliegt und die gleiche Einbindung in das
Gewebe aufweist.
[0006] Nachstehend ist die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben, ohne jedoch auf dieses Beispiel beschränkt zu sein. Dabei zeigen;
Fig. 1 im Längsschnitt ein herkömmliches Gewebe und Fig. 2 ein solches einlagiges
Gewebe, bei dem je ein Schußfaden durch zwei parallel zueinander verlaufende Schußfäden
ersetzt ist; Fig. 3 ein doppellagiges herkömmliches Gewebe; Fig. 4 ein doppellagiges
erfindungsgemäßes Gewebe, bei dem die Schußfäden der oberen Lage durch je zwei parallel
zueinander verlaufende Schußfäden ersetzt sind; Fig. 5 ein doppellagiges erfindungsgemäßes
Gewebe, bei dem die Schußfäden der unteren Lage durch je zwei parallel zueinander
verlaufende Schußfäden ersetzt sind; Fig. 6 den Längsschnitt durch ein herkömmliches
dreilagiges Gewebe; Fig. 6A das Bindungsmuster der oberen Lage des in Fig. 6 dargestellten
Gewebes; Fig. 7 ein erfindungsgemäßes Gewebe, bei dem die Schußfäden der oberen Lage
durch je zwei parallel zueinander verlaufende Schußfäden ersetzt sind; Fig. 7A das
Bindungsmuster dieser oberen Lage; Fig. 8 ein erfindungsgemäßes Gewebe, bei dem die
Schußfäden der mittleren Lage durch je zwei parallel zueinander verlaufende Schußfäden
ersetzt sind; Fig. 8A das Bindungsmuster dieser mittleren Lage; Fig. 9 ein erfindungsgemäßes
Gewebe, bei dem die Schußfäden der unteren Lage durch je zwei parallel zueinander
verlaufende Schußfäden ersetzt sind, und Fig. 9A das Bindungsmuster dieser unteren
Lage.
[0007] In Fig. 1 ist ein Gewebeschnitt in Längsrichtung eines bekannten einlagigen Gewebes
dargestellt. Demgemäß werden die Schußfäden 1, 2, 3, 4 und 5 durch Kettfäden K abgebunden.
[0008] Beim erfindungsgemäßen einlagigen Gewebe nach Fig. 2 sind die Schußfäden 1 bis 5
des Gewebes nach Fig. 1 durch parallel zueinander verlaufende, aneinander anliegende
und die gleiche Einbindung in das Gewebe aufweisende Paare von Schußfäden 1', 1'';
2', 2'' u.s.w. ersetzt.
[0009] Das bekannte doppellagige Gewebe nach Fig. 3 weist Schußfäden 1a bis 7a einer ersten
oberen Lage und Schußfäden 1b bis 7b einer zweiten unteren Lage auf. Beide Lagen werden
durch Kettfäden K miteinander verbunden.
[0010] Gemäß Fig. 4 sind die Schußfäden 1a bis 7a der oberen Lage durch Paare von Schußfäden
1a', 1a''; 2a', 2a'' u.s.w. ersetzt.
[0011] Beim erfindungsgemäßen Gewebe nach Fig. 5 sind die Schußfäden 1b bis 7b der unteren
Lage durch Paare von Schußfäden 1b', 1b''; 2b', 2b'' u.s.w. ersetzt.
[0012] In Fig. 6 ist der Längsschnitt eines bekannten dreilagigen Gewebes und in Fig. 6A
das Bindungsmuster der oberen Lage dargestellt. Dabei werden Schußfäden 1a bis 28a
einer oberen Lage, Schußfäden 1b bis 14b einer mittleren Lage und Schußfäden 1c bis
14c einer unteren Lage durch Kettfäden K1 bis K14 gebunden.
[0013] Beim Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den Fig. 7 und Fig. 7A wird jeder Schußfaden
1a bis 28a des Gewebes nach Fig. 6 durch je ein Paar Schußfäden 1a', 1a'' ; 2a', 2a''
ersetzt.
[0014] Im Gegensatz dazu werden beim erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel nach den Fig.
8 und Fig. 8A die Schußfäden 1b.......14b der mittleren Lage durch parallel zueinander
verlaufende, aneinander liegende und die gleiche Einbindung in das Gewebe besitzende
Schußfäden 1b',1b''.........14b',14b'' ersetzt.
[0015] Die Fig. 9 und 9A zeigen ein erfindungsgemäßes Gewebe, bei dem die untere Lage parallel
zueinander verlaufende, aneinander liegende und die gleiche Einbindung in das Gewebe
aufweisende Schußfäden 1c',1c''......bis 14c',14c'' besitzt.
[0016] Basierend auf den Einsatz der Erfindung ergibt sich eine Vielzahl von Vorteilen.
Einige davon werden nachfolgend in Anlehnung an dreilagige Siebkonstruktionen genannt.
[0017] Durch den Einsatz von in Querrichtung (Schußrichtung) verlaufenden, erfindungsgemäß
ausgebildeten Fadengruppen auf der Gewebeoberseite, bei welchen Fadengruppen demnach
innerhalb des Bindungsrapportes wenigstens ein Teil der Schußfäden aneinander liegen
und die gleiche Einbindung in das Gewebe aufweisen, wird die Anzahl der in Querrichtung
verlaufenden Unterstützungseinheiten, die zusammen mit den in Längsrichtung (Kettrichtung)
verlaufenden Trageflächen die Auflagefläche für das zu entwässernde Produkt bilden,
vervielfacht. Die dadurch erhaltene, wesentlich größere Gesamttragefläche begünstigt
etwa die gleichförmige Blattbildung bei der Papierherstellung.
[0018] Durch den Einsatz von in Querrichtung verlaufenden Fadengruppen in der Gewebemittellage
wird die schonende Entwässerung gefördert. Eine gleichmäßigere Steuerung der Dämpfung
ist möglich, da die Entwässerungskanäle im Vergleich zu den bisher bekannten Konstruktionen
deutlich feiner ausgeführt sind.
[0019] Durch den Einsatz von in Querrichtung verlaufenden Fadengruppen auf der Gewebeunterseite
kann eine Erhöhung des Abriebpotentiales und somit eine Verlängerung der Lebensdauer
bewirkt werden.
[0020] Durch den im Rahmen der Erfindung ebenfalls möglichen Einsatz von in Längsrichtung
(Kettrichtung) verlaufenden Fadengruppen wird die Anzahl der durch diese Fäden gebildeten
Tragepunkte verdoppelt und somit sowohl die Gesamttragefläche vergrößert als auch
die Oberflächenstruktur verfeinert.
[0021] Die Durchmesser der Monofile innerhalb der Fadengruppen werden bevorzugt geringer
gewählt als jene der zu ersetzenden Fäden. Dadurch kommt es generell beim Einsatz
von in Querrichtung verlaufenen Fadengruppen zu einer Reduktion der Gesamtgewebedicke.
Der Vorteil dieser vergleichsweise niedrigeren Gewebedicke liegt in einer geringeren
Speicherkraft der Gewebekonstruktion, die wiederum eine verringerte Neigung zur Flüssigkeitsmitnahme
(ein für den Papiermacher unter dem Begriff des

Wasserschleppens" bekanntes Problem) nach sich zieht. Diese verringerte Neigung zur
Flüssigkeitsmitnahme kann auch in einzelnen Fällen eine verminderte Kraftaufnahme
und somit eine Reduzierung des nötigen Energieaufwandes beim Einsatz bewirken.
1. Technisches Gewebe für den Einsatz in Papiermaschinen, mit in Gruppen zusammengefaßten
Schuß-und/oder Kettfäden, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Bindungsrapportes wenigstens ein Teil der Schuß- (1',1''...) und/oder
Kettfäden (K1,K2....) aneinander liegen und die gleiche Einbindung in das Gewebe aufweisen.
2. Technisches Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe in an sich bekannter Weise als mehrlagiges Gewebe mit mehreren Lagen
von Schußfäden ausgebildet ist, die durch Kettfäden verbunden sind, und daß wenigstens
eine Schußlage parallel zueinander verlaufende, aneinander liegende und die gleiche
Einbindung in das Gewebe besitzende Schußfäden aufweist.
3. Technisches Gewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe in an sich bekannter Weise als mehrlagiges Gewebe mit mehreren Lagen
von Schußfäden ausgebildet ist, die durch Kettfäden verbunden sind, und daß wenigstens
ein Teil der Kettfäden parallel zueinander verläuft, aneinander anliegt und die gleiche
Einbindung in das Gewebe aufweist.