[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwingungsdämpfer mit zwei zueinander verschieblichen
Lagerelementen, die jeweils einseitig von einem Federanlagebereich begrenzt sind,
und einem in den Lagerelementen befindlichen Elastomerfederelement, dessen Stirnflächen
jeweils gegen den Federanlagebereich anliegen.
[0002] Schwingungsdämpfer haben die Aufgabe, Schwingungen durch Umwandlung der Schwingungsenergie
in Wärme zum Abklingen zu bringen. In Kraftfahrzeugen werden Schwingungsdämpfer als
Stoßdämpfer oder Pralldämpfer eingesetzt. Als Achsdämpfer eingesetzte Stoßdämpfer
haben die Aufgabe, Fahrsicherheit und Fahrbequemlichkeit zu erhöhen. Insbesondere
an Stoßstangen angeordnete Pralldämpfer dienen dazu, größere strukturelle Schäden
an dem Kraftfahrzeug im Falle eines leichten Aufpralls zu vermeiden. Da die hierzu
eingesetzten, üblichen hydraulischen Schwingungsdämpfer insbesondere wegen der notwendigen
Abdichtungen störanfällig und teuer, sowie wegen der in ihnen befindlichen Hydraulikfiüssigkeit
schwer zu recyceln sind, wurden Reibungsdämpfer entwickelt, die keine flüssigen Medien
enthalten.
[0003] So ist aus der DE 25 49 936 C2 ein Pralldämpfer bekannt, bei dem eine Elastomerfeder
in einer starten Hülle angeordnet ist und die Stirnfläche dieser starten Hülle eine
Anlage der Elastomerfeder aufweist, während die zweite Anlage der Elastomerfeder durch
einen sich relativ zur starren Hülle bewegbaren Kolben gebildet wird, wobei die Elastomerfeder
eine in Achsrichtung verlaufende durchgehende Öffnung besitzt und ein ausschließlich
von der Innenwand der Elastomerfeder gebildeter Hohlraum angeordnet ist, der sich
über die gesamte axiale Länge der Elastomerfeder erstreckt, und bei dem die Elastomerfeder
mit der gesamten Außenfläche bei jedem Betriebszustand des Pralldämpfers auf der Innenfläche
der starten Hülle anliegend ausgebildet ist. Im Fall einer Beaufschlagung der Elastomerfeder
mit einer Last wird diese komprimiert, wobei zwischen der Außenfläche der Feder und
der Innenfläche des Hülsenelementes eine Reibung entsteht, die der Lastrichtung entgegengerichtet
ist und die Schwingungsenergie in Wärme umsetzt. Ein solcher Schwingungsdämpfer weist
den Nachteil auf, daß die hohlzylindrisch ausgeführte Elastomerfeder unter Last ausknicken
oder beulen kann, was zu einer geringen Dämpfung und sogar einem Versagen des Schwingungsdämpfers
infolge eines starken Kraftabfalls führen kann. Dies gilt erst recht für größere Federlängen,
so daß nur begrenzte Federwege und geringe Dämpfungswirkungsgrade realisiert werden
können. Weiter führt die Ausgestaltung als Hohlfeder zu einer schlechten Volumenausnutzung
in dem Schwingungsdämpfer.
[0004] In der DE-OS 2 223 314 ist ein Stoßfänger mit Elastomerfeder und Reibungsdämpfung
beschrieben, bei dem eine starre Hülle von im wesentlichen rohrförmiger Gestalt mit
einer Aufweitung ausgebildet ist, deren Durchmesser verhältnismäßig größer ist als
der des vorderen Teils der Hülle, und der durch die Bauweise abgeschlossene Stirnenden
aufweist, bei dem sich im vorderen Teil der Hülle ein in axialer Richtung bewegbarer
Kolben befindet, wobei die zylinderähnliche Elastomerfeder in der Hülle axial zwischen
dem Kolben und einem abgeschlossenen Stirnende angeordnet ist und im Bereich des vorderen
Teils der Hülle einen im wesentlichen gleichmäßigen Außendurchmesser aufweist, der
zur Erzielung eines radialen Zwanges auf die Elastomerfeder maßlich gleich oder größer
ist als der Innendurchmesser des vorderen Teils der Hülle, und bei dem der Innendurchmesser
der Aufweitung der Hülle so bemessen ist, daß Verformung und Ausbuckeln der Elastomerfeder
in begrenztem Umfang möglich sind. Bei diesem Schwingungsdämpfer liegt die Außenfläche
der Elastomerfeder nur teilweise gegen die Innenseite des Hülsenelementes an. Im Fall
einer Beanspruchung wird die Elastomerfeder durch einen Kolben in Richtung Boden komprimiert,
wobei der dem Boden zugewandte Federabschnitt ausknicken oder beulen kann. Diese Verformung
der Elastomerfeder führt zu einer gegenüber lediglich axial belasteten Bauteilen höheren
Materialbeanspruchung und geringen Kraftaufnahme, womit bei einer bestimmten Energieaufnahme
ein größeres Federvolumen und damit ein größeres Bauvolumen für den Schwingungsdämpfer
verbunden ist. Weiter führt die Biegebeanspruchung der Elastomerfeder zu einem schnelleren
Verschleiß des Schwingungsdämpfers.
[0005] Schließlich ist aus dem DE-GM 1 811 684 ein Teleskopstoßdämpfer bekannt, welcher
an einem Ende der Kolbenstange einen von einem Schutzrohr des Dämpfers umgebenden
elastischen Anschlag besitzt, der mit dem Dämpfergehäuse zusammenarbeitet, wobei der
Anschlag durch eine zylindrische Gummihohlfeder gebildet wird, die mit Abstand von
der Kolbenstange und dem Schutzrohr verläuft und welche bei völligem Zusammendrücken
sowohl an der Kolbenstange, als auch am Schutzrohr anliegt. Im unbelasteten Zustand
berührt die Hohlfeder weder die Kolbenstange noch die Innenoberflächen des Dämpfergehäuses.
Erst im Fall einer Komprimierung dehnt sich die Hohlfeder radial aus, bis sie gegen
den Kolben und die Innenoberflächen des Dämpfers anliegt. Somit läßt sich mit einem
derart ausgestalteten Schwingungsdämpfer nur eine sehr geringe Dämpfung erzielen.
Dies um so mehr, als ein Ausknicken der Feder zu Beginn der Belastung erfolgen wird.
[0006] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schwingungsdämpfer zu
schaffen, bei dem definierte Verhältnisse des Reibungskontaktbereiches in einstellbarer
Weise sowie eine hohe Dämpfung und Arbeitsaufnahme bei geringer Baugröße und guter
Recyclingfähigkeit sowie geringem Gewicht erzielt werden.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Elastomerfederelement derart ausgebildet
und zwischen den Lagerelementen angeordnet ist, daß es bei der Verschiebung der Lagerelemente
mit zumindest einem Teilbereich seiner Mantelfläche mit zumindest einem der Lagerelemente
in Reibungskontakt gelangt, wobei sich der Reibungskontaktbereich bei der Verschiebung
ändert.
[0008] Durch die Verwendung einer Elastomerfeder kann auf den Einsatz flüssiger Dämpfermedien
verzichtet werden. Hiermit entfallen auch die mit diesen verbundenen Nachteile, wie
beispielsweise die erforderlichen teuren Dichtungen, hohes Schwingungsdämpfergewicht
infolge hohen Innendrucks und höheren Gewichts des Dämpfermediums, sowie aufwendige
Demontage.
[0009] Ein weiterer Vorteil liegt in einer leichten Auswechselbarkeit der Elemente zur Anpassung
an geänderte Betriebsbedingungen.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform mit Komprimierung des Elastomerfederelementes
erfährt dieses eine radiale Ausdehnung in Richtung Lagerelemente. Hierdurch vergrößert
sich der Anteil der gegen die Lagerelemente anliegenden Mantelfläche des Elastomerfederelementes
und somit der Reibungskontaktbereich zwischen den genannten Elementen, so daß eine
sehr hohe Reibkraft zwischen der Mantelfläche des Elastomerfeder und der Oberfläche
des Hülsenelementes eingestellt und damit eine hohe Dämpfung erzielt werden. Durch
Einstellung entsprechender Parameter wird ein Schwingungsdämpfer geschaffen, dessen
Dämpfungscharakteristik bestimmungsabhängig definiert werden kann und bei dem eine
hohe Dauerbelastbarkeit bzw. Belastungshäufigkeit aufgrund des Verschleißverhaltens
des Elastomerfederelementes vorliegt.
[0011] Ein solcher Parameter ist der zwischen dem Elastomerfederelement und den Lagerelementen
vorhandene arithmetische Mittenrauhwert oder die Gleitreibungszahl. Der arithmetische
Mittenrauhwert R
a ist gemäß DIN 4768 Teil 1 der arithmetische Mittelwert der absoluten Beträge der
vertikalen Abstände des Ist-Rauheitsprofils vom mittleren Rauheitsprofil innerhalb
der Meßstrecke. Die Gleitreibungszahl µ dient zur Beschreibung der Bewegungsreibung
zwischen Körpern, deren Geschwindigkeiten in der Berührungsfläche nach Betrag und/oder
Richtung unterschiedlich ist. Sie ist gemäß DIN 50 281 eine dimensionslose Zahl, die
sich aus dem Verhältnis von Reibungskraft zu Normalkraft bzw. Reibungsmoment zu dem
Produkt aus einem charakteristisch zu bestimmenden Radius (Hebelarm der Drehung) und
Normalkraft ergibt, wobei die Reibkraft eine Kraft ist, die infolge der Reibung als
mechanischer Widerstand gegen eine Relativbewegung auftritt, und die Normalkraft eine
Kraft ist, die zur Reibungsfläche senkrecht steht und die beiden Körper gegeneinander
drückt.
[0012] Der arithmetische Mittenrauhwert R
a und die Gleitreibungszahl µ bestimmen die Dämpfungscharakteristik des Schwingungsdämpfers
nachhaltig, da sie für die Umwandlung der während des Schwingungsvorganges auftretenden
kinetischen Energie in Wärmeenergie maßgeblich sind. Daher wird vorzugsweise vorgesehen,
daß der Mittenrauhwert zwischen Elastomerfederelement und den Lagerelementen und die
Gleitreibungszahl zur Festlegung der Dämpfungswirkung mit einem Mittenrauhwert gleich
oder größer als 12 µm und einer Gleitreibungszahl von mindestens 0,2 eingestellt sind.
Dies kann derart geschehen, daß ein dem Verwendungszweck angepaßter Kontaktbereich
für die Nullage, in der der Schwingungsdämpfer keiner Belastung unterworfen ist, mehr
oder weniger groß bestimmt wird. Weiter kann dieser Bereich für den Schwingungsdämpfer
unter Last verschieden groß bestimmt sein. So ist es besonders vorteilhaft, wenn die
Mantelfläche des Elastomerfederelementes im unbelasteten Zustand gegen die Oberfläche
wenigstens eines Lagerelementes zu wenigstens 30% der gesamten Oberfläche der Lagerelemente
im voll belasteten Zustand angelegt ist. Hierdurch wird erreicht, daß einerseits eine
genügend hohe Reibung vorhanden ist, um die erforderliche hohe Dämpfung des Schwingungsdämpfers
unter Last, andererseits aber auch eine sichere Rückstellung des Schwingungsdämpfers
auch nach vielen Lastspielen bei Entlastung zu erreichen. Wegen seiner in Umfangsrichtung
gleichbleibend definierten Eigenschaften ist zur Einstellung der gewünschten Dämpfungscharakteristik
ein rotationssymmetrischer Körper besonders geeignet.
[0013] Das vorgesehene Elastomerfederelement wird im Fall einer Belastung überwiegend axial
beansprucht. Aufgrund dieser axialen Belastung und dem teilweisen Anliegen des Elastomerfederelementes
gegen die Oberfläche sowie der Kompressibilität des Werkstoffes wird ein Ausknicken
oder Beulen des Elastomerfederelementes vermieden. Auch die Rückstellung des Elastomerfederelementes
nach Wegfall der Last ist gewährleistet, da diese nur teilweise gegen die Oberfläche
wenigstens eines Lagerelementes anliegt. Durch die Verwendung eines aus einem Elastomer
hergestellten Federelementes wird erreicht, daß trotz der vorgesehenen hohen Reibung
zwischen Federelement und der Oberfläche wenigstens eines Lagerelementes kein oder
nur geringster Abrieb auftritt, wodurch der Schwingungsdämpfer auch nach vielen Lastspielen
voll reversibel arbeitet.
[0014] Eine weitere Sicherung zur Vermeidung von Ausknicken und Beulen wird gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung dadurch erreicht, daß das Elastomerfederelement
von einem Führungselement geführt ist. Dabei kann das Federelement als Hohlfeder ausgebildet
sein, in die hinein sich das Führungselement erstreckt.
[0015] In besonders vorteilhafter Weise besteht das Federelement aus zelligem Polyurethan,
welches eine Dichte von 300 bis 800 kg/m
3 aufweist. Durch die in diesem Material enthaltenen Gasblasen wird ein verbesserter
Druckaufbau in dem Schwingungsdämpfer erzielt. Weiter weist das Federelement aus zelligem
Polyurethan in vorteilhafter Weise ein gutes Abriebs- und Verschleißverhalten auf.
Mit dieser Ausgestaltung wird zusätzlich erreicht, daß die in dem von dem Führungselement,
dem Elastomerfederelement und dem Federanlagebereich eines Hülsenelementes gebildeten
Hohlraum befindliche Luft bei Belastung des Schwingungsdämpfers komprimiert wird,
was zu einem zusätzlichen Druckaufbau innerhalb des Elastomerfederelementes und somit
zu einem erhöhten Anpreßdruck des Elastomerfederelementes an die Oberfläche eines
Lagerelementes führt. Somit wird also auch durch diese Ausgestaltung der Dämpfungswirkungsgrad
des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfers erhöht, wobei dieser Wirkungsgrad mit zunehmender
Einfahrgeschwindigkeit zunimmt.
[0016] Entsprechend der erforderlichen Energieaufnahme können mehrere erfindungsgemäße Schwingungsdämpfer
parallel geschaltet werden.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die einem Federanlagebereich des mit kleinerem
Außendurchmesser ausgebildeten Lagerelementes zugewandte Stirnfläche des Elastomerfederelementes
gegen einen das Lagerelement abschließenden Federanlagebereich anliegt, durch dessen
Mittenöffnung sich ein kolbenförmiges Führungselement erstreckt, dessen Kolben gegen
die dem Federanlagebereich abgewandte Seite gegen den Federanlagehereich, und dessen
dem Federanlagebereich zugewandte Seite gegen ein zwischen ihm und dem Federanlagebereich
befindliches Elastomerfederelement anliegt. Hierdurch werden zwei Elastomerfederelemente
in besonders raumsparender Weise integriert und kräftemäßig parallel geschaltet.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen lassen sich den Ausführungsbeispielen der Erfindung
entnehmen. Diese werden im folgenden anhand der Figuren beschrieben, bei denen
- Figur 1
- einen Schwingungsdämpfer im Längsschnitt,
- Figur 2
- einen Schwingungsdämpfer mit einem Führungselement im Längsschnitt,
- Figur 3
- einen mit zwei parallel geschalteten Elastomerfederelementen ausgebildeten Schwingungsdämpfer
im Längsschnitt,
- Figur 4
- einen mit zwei Führungselementen ausgebildeten Schwingungsdämpfer im Längsschnitt,
- Figur 5
- einen mit einem Energieverzehrelement ausgebildeten Schwingungsdämpfer im Längsschnitt,
und
- Figur 6
- einen Ausschnitt eines mit zwei parallel geschalteten Elastomerfederelementen und
einem Reibelement versehen Schwingungsdämpfers im Längsschnitt,
zeigt.
[0019] Der in Figur 1 dargestellte Schwingungsdämpfer 1 kann beispielsweise an einem Fahrwerk
eines Luftfahrzeuges, als Puffer eines Schienenfahrzeuges oder als Aufsetzpuffer eines
Kranes oder eines Fahrstuhles verwendet werden. Besonders bevorzugt ist ein Einsatz
als Pralldämpfer zwischen einer Stoßstange und deren Aufhängung in einem Kraftfahrzeug.
In diesem Fall ist vorgesehen, daß sich der Schwingungsdämpfer bei niedrigen Geschwindigkeiten
beispielsweise bis zu 4 km/h oder 8 km/h reversibel verformt. Bei höheren Geschwindigkeiten
beispielsweise bis zu 15 km/h kann sich der Schwingungsdämpfer bei entsprechender
Ausgestaltung irreversibel verformen, so daß im Fall eines Aufpralls des Kraftfahrzeuges
lediglich der Schwingungsdämpfer in Mitleidenschaft gezogen wird, nicht jedoch die
Längs- oder Querträger des Kraftfahrzeuges selbst. Erst bei Geschwindigkeiten über
beispielsweise den 15 km/h werden letztere ebenfalls beschädigt.
[0020] Der Schwingungsdämpfer 1 weist zwei Lagerelemente 2 und 3 auf, die als ineinander
verschiebliche Hohlzylinder ausgebildet sind. Jedes der Lagerelemente 2 bzw. 3 ist
mit einem Federanlagebereich 4 bzw. 5 versehen, welche als Böden die Lagerelemente
2 bzw. 3 verschließen, wodurch ein im wesentlichen zylindrischer Raum 6 gebildet wird.
Die Lagerelemente 2 und 3 liegen gerade so eng aneinander, daß die in dem Raum 6 enthaltene
Luft bei einer Komprimierung des Schwingungsdämpfers 1 aus dem Raum 6 entweichen,
und im Fall der Dekomprimierung des Schwingungsdämpfers 1 Luft wieder in den Raum
6 einströmen kann, wobei ein Eindringen von Schmutz, Wasser etc. weitgehend vermieden
werden kann. Das Strömen der Luft kann über in den Lagerelementen 2 und 3 und/oder
in den Federanlagebereichen 4 und 5 vorgesehene Bohrungen (hier nicht gezeigt) erfolgen.
[0021] In dem Raum 6 befindet sich ein Elastomerfederelement 7. Die Stirnenden 8 bzw. 9
des Elastomerfederelementes 7 liegen jeweils derart gegen den Federanlagebereich 4
bzw. 5 an, daß das Elastomerfederelement 7 unter Vorspannung steht. Das aus einem
mikrozelligen Polyurethan bestehende Elastomerfederelement 7, beispielsweise einem
leichten, zelligen Polyurethan-Elastomer mit einer mittleren Dichte von 300 bis 800
kg/m
3, kann auf übliche Weise mittels Gieß-, Spritzgieß- oder Schäumverfahren hergestellt
werden. Dies erlaubt die Ausgestaltung eines Elastomerfederelementes 7 mit der in
der Figur 1 gezeigten Kontur, die im wesentlichen aus einem sich in Richtung Federanlagebereiche
4 und 5 verjüngenden Vollzylinder oder zwei mit ihren Basen aneinanderliegenden Kegelstümpfen
gebildet ist. Der maximale Durchmesser des Zylinders befindet sich etwa in dem dem
Federanlagebereich 5 zugewandten Viertel des Elastomerfederelementes 7 und entspricht
etwa dem Innendurchmesser des Lagerelementes 3, so daß das Elastomerfederelement 7
in radialer Richtung an der Oberfläche 10 des Lagerelementes 3 eine Abstützung erfährt.
Abhängig von dem gewünschten Dämpfungsverhalten kann die Größe der Anlage des Elastomerfederelementes
7 an der Oberfläche 10 sowohl für den unbelasteten als auch den belasteten Zustand
verändert werden. In dem hier gezeigten Fall liegt der obere, dem Federanlagebereich
4 zugewandte Abschnitt des Elastomerfederelementes 7 nicht gegen die Oberfläche 11
des Lagerelementes 2 an, obwohl dies ebenfalls möglich wäre.
[0022] Bei einem Aufprall des Kraftfahrzeuges wird beispielsweise das Lagerelement 2 des
Schwingungsdämpfers 1 mit dem daran angeschlossenen Federanlagebereich 4 in Richtung
Lagerelement 3 und Federanlagebereich 5 bewegt. Hierbei wird das in dem Raum 6 befindliche
zellige Elastomerfederelement 7 derart komprimiert, daß dessen Mantelfläche 12 gegen
die Oberfläche 10 des Lagerelementes 3 zur Anlage kommt. Infolge der weiteren Stauchung
des Elastomerfederelementes 7 wird dessen Mantelfläche 12 axial an der Oberfläche
10 entlang bewegt, so daß die eingeprägte kinetische Energie die elastischen Eigenschaften
der Feder und durch Reibung der Mantelfläche 12 des Elastomerfederelementes 7 an der
Oberfläche 10 bei der Ein- und Ausfederung in Wärmeenergie umgewandelt und damit eine
Dämpfung des Schwingungsdämpfers 1 erzielt wird.
[0023] Zwischen der Mantelfläche 12 des Elastomerfederelementes 7 und der Oberfläche 10
des Lagerelementes 3 beträgt der arithmetische Mittenrauhwert R
a 25 µm, und die Gleitreibungszahl µ ist 0,2. Mit diesen Werten können eine Energieaufnahmerate
(Dämpfungswirkungsgrad) von über 50% bezogen auf eine ideale Dämpferkennlinie und
eine Dämpfungsrate von 90% bei einem nahezu linearen Kraftanstieg erzielt werden.
Diese Werte sind einstellbar, indem die Oberflächengestaltung der Oberfläche 10 angepaßt
wird. In dem hier dargestellten Beispiel ist die Oberfläche 10, wie in Ausschnitt
X der Figur 1 gezeigt, mit 2 mm tiefen dreieckigen Vertiefungen 13 versehen, so daß
sich eine trapezförmige Profilgestaltung der Oberfläche 10 ergibt. Zum Zwecke einer
Veränderung der Energieaufnahme- und Dämpfungsrate können ein anderer arithmetischer
Mittenrauhwert und eine andere Gleitreibungszahl leicht eingestellt werden, indem
die Profilgestaltung geändert wird. So kann beispielsweise der Abstand der trapezförmigen
Elemente oder deren Tiefe verändert werden. Auch ist es möglich, statt des Trapezprofils
ein sägezahnartiges oder anders gestaltetes Profil vorzusehen.
[0024] So ist in Ausschnitt X' eine gegenüber dem Ausschnitt X alternative Ausgestaltung
der Vertiefungen 13 vorgesehen, deren einzelne Flanken jeweils nicht mehr symmetrisch
zueinander, sondern asymmetrisch ausgebildet sind. Hierdurch wird die Energieaufnahme
bei der Einfederung des Schwingungsdämpfers 1 eine gegenüber der Ausfederung verschiedene
Charakteristik aufweisen.
[0025] Die Vertiefungen 13 sind in dem hier gezeigten Beispiel radial umlaufend ausgebildet.
Durch eine gewindeförmige Ausgestaltung der Vertiefungen 13 ist es ebenfalls möglich,
den arithmetischen Mittenrauhwert und die Gleitreibungszahl zu verändern, um damit
Einfluß auf die Energieaufnahme- und Dämpfungsrate zu nehmen. Auch durch eine im Vergleich
zu der in der Figur 1 dargestellten größeren Anlagefläche der Mantelfläche 12 gegen
die Oberfläche 10, durch die sich die Kontur des Elastomerfederelementes 7 im Schnitt
ändert, ist eine wunschgemäße Einstellung der oben genannten Parameter möglich. Die
sich ergebenden maximalen Verzögerungskräfte bei gegebener kinetischer Energie sind
hier gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Pralldämpfern deutlich geringer.
[0026] Die Anlage des Elastomerfederelementes 7 an die Oberfläche 10 im Fall einer Kompression
des Schwingungsdämpfers 1 erfolgt wegen der besonders ausgestalteten Geometrie des
Elastomerfederelementes 7 zu wenigstens 30% der gesamten, rein rechnerisch bei Vollast
zur Verfügung stehenden Fläche der Oberfläche 10. Damit wird nicht nur eine wie oben
beschriebene Einsenkung des Schwingungsdämpfers 1, sondern auch auf einfache Weise
eine vollständige und bezüglich der Dämpfungscharakteristik optimale Rückstellung
des Elastomerfederelementes 7 bei Entlastung des Schwingungsdämpfers 1 ermöglicht,
da die nach der Stauchung in dem Elastomerfederelement 7 eingeprägte Energie ausreicht,
um die zwischen der Mantelfläche 12 und der Oberfläche 10 auftretenden Reibungskräfte
zu überwinden. Die Rückstellung wird auch dadurch erleichtert, daß die in dem durch
den unteren Abschnitt des Elastomerfederelementes 7, der Oberfläche 10 und dem Federanlagebereich
5 gebildeten Raum 14 befindliche, während der Stauchung des Elastomerfederelementes
7 durch Verringerung des Volumens des Raumes 14 komprimierte Luft in Rückstellungsrichtung
wirkt. Durch die hier beschriebene Ausgestaltung wird ein gewünschtes aufprallgeschwindigkeitsabhängiges
Kraft-Verformungsverhalten des Schwingungsdämpfers erzielt.
[0027] Da das Elastomerfederelement 7 sowohl bei Kompression als auch Entspannung im wesentlichen
nur axial beansprucht wird, ist es verschleißarm ausgebildet. Diese Beanspruchungsrichtung
hat weiter den Vorteil, daß die Wände der Lagerelemente 2 und 3 einer definierten
Belastung unterliegen, was mit der Möglichkeit einer Verringerung der Wandstärken
und somit einer geringeren Baugröße sowie kostengünstigen Herstellung des Schwingungsdämpfers
1 verbunden ist. Durch bekannte oder bestimmbare, definierte Spannungs- und Dehnungsverhältnisse
könne die einzelnen Elemente des Schwingungsdämpfers 1 nach Leichtbaumethoden ausgebildet
werden, wobei nur an diskreten Stellen lokale Verstärkungselemente, beispielsweise
spantenartige Elemente, Versteifungsringe oder dergleichen, an den Lagerelementen
2, 3 vorgesehen sind. Die Verstärkungselemente können aus demselben oder einem anderen
Werkstoff wie die Lagerelemente bestehen.
[0028] In Figur 2 ist ein Schwingungsdämpfer 1 gezeigt, dessen Elastomerfederelement 7 mit
einem sich axial vom Federanlagebereich 4 bis zu dem Federanlagebereich 5 reichenden
Hohlraum 15 ausgebildet ist. In dem Hohlraum ist ein sich von dem Federanlagebereich
5 in Richtung Federanlagebereich 4 erstreckendes Führungselement 16 angeordnet. Zur
erleichterten Einbringung des Führungselementes und verbesserten Führung des Elastomerfederelementes
7 weisen der Hohlraum 15 und das Führungselement 16 etwa dieselbe Querschnittsform
auf, wobei das Führungselement 16 an seinem dem Federanlagebereich 4 zugewandten Ende
abgerundet ausgebildet ist. Bei einer Bewegung des Federanlagebereiches 4 und des
Lagerelementes 2 im Fall eines Aufpralls wird das Elastomerfederelement 7 durch das
Führungselement 16 in Verschiebungsrichtung ebenso geführt wie bei einer Entspannung
des Elastomerfederelementes 7. Ein Ausknicken oder Beulen des Elastomerfederelementes
7 wird damit gänzlich vermieden. Weiter wird die in dem Hohlraum 15 befindliche Luft
bei einem Aufprall komprimiert, was zu einer weiter verstärkten Anpressung der Mantelfläche
12 des Elastomerfederelementes 7 an der Oberfläche 10 des Lagerelementes 3 und damit
zu erhöhten Wandreibungskräften führt. Damit wird die zuvor beschriebene Dämpfungswirkung
weiter vergrößert.
[0029] Die beschriebenen Schwingungsdämpfer können wie herkömmlich parallel oder seriell
geschaltet werden, so daß sich die Federraten oder Federwege der einzelnen Schwingungsdämpfer
addieren. Weiter ist es möglich, einen Schwingungsdämpfer derart ausbilden, daß er
zwei parallel geschaltete Elastomerfederelemente aufnimmt. Der in Figur 3 gezeigte
Schwingungsdämpfer 1 weist zwei Lagerelemente 2 und 3 auf, die als Hohlzylinder ineinander
verschieblich ausgebildet sind. Jedes der Lagerelemente 2 bzw. 3 ist mit einem als
Boden ausgebildeten Federanlagebereich 4 bzw. 5 verschlossen, so daß auch bei dieser
Ausführungsform ein im wesentlichen zylindrischer Raum 6 gebildet wird. Das innere
Lagerelement 2 weist an seinem dem Federanlagebereich 4 abgewandten Ende einen dieses
abschließenden Federanlagebereich 17 auf, der mit einer Mittenöffnung 18 versehen
ist. In dem dem Federanlagebereich 5 zugewandten Teil des Raumes 6 befindet sich ein
Elastomerfederelement 7, das als ein sich in Richtung seiner Stirnflächen 8, 9 verjüngender
Zylinder geformt ist. Die Stirnfläche 9 liegt gegen den Federanlagebereich 5 an, während
die Stirnfläche 8 gegen die dem Federanlagebereich 5 zugewandte Seite des Federanlagebereiches
17 in Anlage kommt. Das Elastomerfederelement 7 liegt wie in Figur 1 beschrieben gegen
die Oberfläche 10 an. Sie weist einen Hohlraum 15 auf, durch den sich ein in dieser
Ausführungsform kolbenartiges Führungsglied 16 bis in einen von dem Federanlagebereich
4, dem Lagerelement 2 und dem Federanlagebereich 17 gebildeten Raum 19 erstreckt.
Der Kolben 20 des Führungselementes 15 liegt mit seiner dem Federanlagebereich 5 zugewandten
Seite gegen den Federanlagebereich 17 an, der somit den Kolben 20 hintergreift. Zwischen
dem Federanlagebereich 4 und der diesem Federanlagebereich 4 zugewandten Seite des
Kolbens 20 ist ein zweites Elastomerfederelement 21 derart eingepaßt, daß es mit seinen
Stirnflächen 22 und 23 an den Federanlagebereich 4 und den Kolben 20 zur Anlage kommt.
Das zweite Elastomerfederelement 21 weist eine ähnliche äußere Gestalt wie das erste
Elastomerfederelement 7 auf, d.h. auch dieses ist als ein sich beidseitig verjüngender
Zylinder ausgebildet, dessen maximaler Außendurchmesser etwa dem Innendurchmesser
des Lagerelementes 2 entspricht. Sowohl das Elastomerfederelement 7 als auch das Elastomerfederelement
21 stehen bei nicht beanspruchtem Schwingungsdämpfer 1 unter Vorspannung. Ihre Anlageflächen
an den Lagerelementen 2, 3 betragen im unbelasteten Zustand jeweils wenigstens 30%,
vorzugsweise bis 70%, der gesamten Oberfläche der Lagerelemente 2, 3. Auch das zweite
Elastomerfederelement 21 kann ein Führungselement 16 aufweisen (hier nicht dargestellt).
Hinsichtlich der Materialeigenschaften der Elastomerfederelemente und der Ausgestaltung
der Oberflächen 10, 11 der Lagerelemente 2, 3, insbesondere deren Oberflächengestaltung,
gilt das oben Beschriebene.
[0030] In Figur 4 ist ein Schwingungsdämpfer 1 gezeigt, bei dem in dem Lagerelement 3 ein
hohlzylindrisches, weiteres Führungselement 24 parallel zu dem Führungselement 16
und dem Lägerelement 3 angeordnet ist. Die Länge des Führungselementes 24 entspricht
etwa der des Lagerelementes 3, so daß sich beide Elemente 3, 24 etwa gleich weit in
Richtung Lagerelement 2 erstrecken. Das Lagerelement 2 ist mit einer zu dem zweiten
Führungselement 24 korrespondierenden zylindrischen Vertiefung 25 versehen, so daß
sich das Lägerelement 2 bei Belastung des Schwingungsdämpfers 1 in Richtung Federanlagebereich
5 bewegen und dabei das mittig angeordnete Elastomerfederelement 7 und ein zweites,
parallel zu dem Elastomerfederelement 7 angeordnetes Elastomerfederelement 26 komprimieren
kann. Das erste Elastomerfederelement 7 ist wie zuvor geschildert ausgeführt. Das
zweite Elastomerfederelement 26 ist als eine Hohlzylinderfeder ausgestaltet, deren
der Oberfläche 10 und dem zweiten Führungselement 24 zugewandte Mantelfläche 12 jeweils
mit Verjüngungen ausgebildet sind. Beide Elastomerfederelemente 7 und 26 stehen im
unbelasteten Zustand des Schwingungsdämpfers 1 unter einer definierten Vorspannung.
Einige oder alle der Oberflächen 10 und 27 des Führungselementes 24 weisen die bereits
zuvor beschriebene Ausgestaltung als Reibflächen auf. Mit der Anordnung eines zweiten
Führungselementes 24 kann die Oberfläche der aufeinander reibenden Oberfläche 10 und
Fläche 27 mit der Mantelfläche 12 vergrößert werden, um einen höheren Dämpfungswirkungsgrad
zu erzielen. Die Anzahl der Elemente 24 und 26 kann im Zuge einer radialen Vergrößerung
des Schwingungsdämpfers 1 zur Erhöhung der Energieaufnahme beliebig vergrößert werden.
[0031] In Figur 5 ist ein entsprechend Figur 2 ausgestalteter Schwingungsdämpfer 1 mit einem
irreversibel verformbaren Verzehrelement 28 ausgestattet. Das Verzehrelement 28 hat
die Aufgabe, diejenige Energie aufzunehmen, die über eine dem reversiblen Arbeitsbereich
des Schwingungsdämpfers 1 entsprechende Energie hinausgeht. Im Fall des hier dargestellten
Pralldämpfers handelt es sich dabei um die Energie, die bei einem Aufprall von beispielsweise
4 km/h bzw. 8 km/h bis 15 km/h auf den Schwingungsdämpfer 1 einwirkt. Das hier betrachtete
Energieverzehrelement 28 ist podestförmig ausgebildet, kann aber auch jede andere
geeignete Form annehmen. Das Verzehrelement 28 ist zwischen dem Elastomerfederelement
7 und dem Federanlagebereich 5 geschaltet, indem es sich innerhalb des Lagerelementes
3 befindet, sich gegen dessen Federanlagebereich 5 abstützt und eine Lagerstelle für
den dem Federanlagebereich 5 zugewandten Abschnitt des Elastomerfederelementes 7 bildet.
Von der Podestfläche 29 ragt in diesem Ausführungsbeispiel das Führungselement 16
in den in dem Elastomerfederelement 7 vorhandenen Hohlraum 15 hinein. Bei einem angenommenen
Aufprall von 4 km/h bzw. 8 km/h wird das Elastomerfederelement 7 reversibel verformt.
Der Verformungsvorgang ist mit dem unter Figur 1 und 2 Beschriebenen identisch, wobei
sich das dem Federanlagebereich 5 zugewandte Ende des Elastomerfederelementes 7 nicht
auf dem Federanlagebereich 5 unmittelbar, sondern auf der Podestfläche 29 abstützt.
Bei einer Geschwindigkeit bis 15 km/h wird zunächst das Elastomerfederelement 16 in
Richtung Federanlagebereich 5 komprimiert. Die Kompression setzt sich fort, bis das
podestförmige Verzehrelement 28 durch ein definiertes Versagen, beispielsweise Beulen
oder Kricken, kollabiert. Durch die Zerstörung des Verzehrelementes 28 wird die über
durch 4 km/h bzw. 8 km/h eingeprägte Energie hinausgehende Bewegungsenergie von dem
Schwingungsdämpfer 1 aufgenommen, so daß keine weitere Störung der übrigen strukturellen
Elemente eines Kraftfahrzeuges, wie Längs- oder Querträger, erfolgt. Sofern das Elastomerfederelement
7 die für eine Zerstörung des Verzehrelementes 28 notwendige Kraft ohne Schaden aufzunehmen
in der Lage ist, kann das Verzehrelement 28 auswechselbar in dem Schwingungsdämpfer
1 angeordnet werden. Alternativ kann vorgesehen werden, daß die Lagerelemente 2 und/oder
3 nach Überschreiten einer bestimmten Maximallast, beispielsweise der durch eine Aufprallgeschwindigkeit
von über 4 bzw. 8 km/h eingeprägten, irreversibel verformt werden und damit selbst
als Energieverzehrelemente dienen.
[0032] Der in Figur 6 teilweise dargestellte Schwingungsdämpfer 1 weist zwei parallel geschaltete
Elastomerfederelemente 7 und 21 auf, die beide durch ein und dasselbe Führungselement
16 axial geführt werden. Zu diesem Zweck sind die beiden fluchtend in dem Lagerelement
3 angeordneten Elastomerfederelemente 7, 21 mit zwei Hohlräumen 15 und 30 versehen,
in die sich das lanzenförmige Führungsglied 16, ausgehend von dem Federanlagebereich
5, durch einen zwischen den Elastomerfederelementen 7, 21 befindlichen, mit einer
Mittenöffnung 18 ausgeprägten Federanlagebereich 17 erstreckt. Das zweite Elastomerfederelement
21 ist an seinem dem Federanlagebereich 5 zugewandten Ende mit einem angefasten Absatz
31 versehen, der auf einem konischen Reibelement 32 aufliegt, das sich seinerseits
auf dem Federanlagebereich 17 abstützt. Hierbei ist zu beachten, daß der Absatz 31
nicht aus demselben Material wie der Rest des Elastomerfederelements 21 besteht, sondern
vielmehr aus einem diesem gegenüber unelastischen Material wie beispielsweise Metall.
[0033] Die Geometrie des Reibelementes 32 und dessen Material sind in Abhängigkeit der gewünschten
Dämpfungscharakteristik des Schwingungsdämpfers 1 wählbar. Das Reibelement 32 steht
unter konstanter oder bei Last veränderlicher Vorspannung und stellt eine weitere
Reibfläche für das Elastomerfederelement 21 dar, mit der die Wandreibungsfläche bei
einer Bewegung des Elastomerfederelementes 21 in Richtung Federanlagebereich 5 im
Fall eines Aufpralls gegebenenfalls vergrößert werden kann. Das Reibelement 32 selbst
ebenso wie die Elastomerfederelemente 7 und 21 sind abriebsfest ausgebildet. Das zweite
Elastomerfederelement 21 kann, mit Ausnahme des an das Reibelement 32 anliegenden
Absatzes 31, wie abgebildet zylindrisch oder wie zuvor beschrieben konturiert geformt
sein.
[0034] Während die Federanlagebereiche 4 bzw. 5 in den Figuren 1 und 2 an die Lagerelemente
2 und 3 mittels Schweißnähten 33 befestigt sind, können auch andere Verbindungsarten,
wie beispielsweise Kleben, oder alternativ eine einstückige Gestaltung der Lagerelemente
2 bzw. 3 mit den korrespondierenden Federanlagebereichen 4 bzw. 5 vorgesehen werden.
Die Gestaltung der Lagerelemente 2 und 3 mit den Federanlagebereichen 4 und 5 hängt
dabei von den für diese Bauteile gewählten Materialien ab. Als Konstruktionwerkstoffe
können Metall, Kunststoff, Keramik oder Faserverbundwerkstoffe wie Aramid-, Glasfaser-
und Kohlefaserverbunde vorgesehen werden. Alle zuvor genannten Lagerelemente 2,3 und
Führungselemente 16,24 können mit den beschriebenen Vertiefungen 25 beispielsweise
von 0,2 mm Tiefe versehen sein, um eine optimale Einstellung der Schwingungsdämpfungsrate
vornehmen zu können.
[0035] Die geringe Anzahl der vorgesehenen Bauteile und die Vermeidung flüssiger Medien
führen zu einem einfach montierbaren und demontierbaren, leicht zu recycelnden Schwingungsdämpfer.
Insbesondere sind die Elastomerfederelemente 7,21,26 leicht austauschbar, da diese
lediglich in den von den Lagerelementen 2,3 gebildeten Raum 6 eingelegt und von den
Federanlagebereichen 4,5 vorgespannt werden müssen.
1. Schwingungsdämpfer (1) mit zwei zueinander verschieblichen Lagerelementen (2, 3),
die jeweils einseitig von einem Federanlagebereich (4, 5) begrenzt sind, und einem
in den Lagerelementen (2, 3) befindlichen Elastomerfederelement (7), dessen Stirnflächen
(8, 9) jeweils gegen den Federanlagebereich (4, 5) anliegen, dadurch gekennzeichnet, daß das Elastomerfederelement (7) derart ausgebildet und zwischen den Lagerelementen
(2, 3) angeordnet ist, daß es bei der Verschiebung der Lagerelemente (2, 3) mit zumindest
einem Teilbereich seiner Mantelfläche (12) mit zumindest einem der Lagerelemente (2,
3) in Reibungskontakt gelangt, wobei sich der Reibungskontaktbereich bei der Verschiebung
ändert.
2. Schwingungsdämpfer (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittenrauhwert
Ra zwischen Elastomerfederelement (7) und den Lagerelementen (2, 3) und die Gleitreibungszahl
µ zur Festlegung der Dämpfungswirkung und des Dämpfungswirkungsgrades eingestellt
sind, vorzugsweise mit einem arithmetischen Mittenrauhwert Ra gleich oder größer als 12 µm und einer Gleitreibungszahl µ von mindestens 0,2.
3. Schwingungsdämpfer (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche
(12) des Elastomerfederelementes (7) im unbelasteten Zustand gegen die Oberfläche
(10, 11) wenigstens eines Lagerelementes (2, 3) teilweise, vorzugsweise zu wenigstens
30% der gesamten Oberfläche (10, 11) der Lagerelemente (2, 3) im voll belasteten Zustand,
anliegt.
4. Schwingungsdämpfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Elastomerfederelement (7) von einem Führungselement (16) in Verschiebungsrichtung
geführt ist, welches sich vorzugsweise in einem Hohlraum (15) des Elastomerfederelementes
(7) befindet und/oder daß vorzugsweise parallel zu dem Führungselement (16) mindestens
ein weiteres Führungselement (24) angeordnet ist.
5. Schwingungsdämpfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
mit dem Elastomerfederelement (7) zumindest ein weiteres Elastomerfederelement (21)
parallel geschaltet ist und/oder daß vorzugsweise die einem Federanlagebereich (4)
zugewandte Stirnfläche (8) des Elastomerfederelementes (7) gegen einen das Lagerelement
(2) abschließenden Federanlagebereich (17) anliegt, durch dessen Mittenöffnung (18)
sich ein kolbenförmiges Führungselement (16) erstreckt, dessen Kolben (20) gegen die
dem Federanlagebereich (4) abgewandte Seite gegen den Federanlagebereich (17), und
dessen dem Federanlagebereich (4) zugewandte Seite gegen ein zwischen ihm und dem
Federanlagebereich (4) befindliches Elastomerfederelement (21) anliegt.
6. Schwingungsdämpfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Oberfläche (10, 11) des Hülsenelementes (2, 3) und/oder dem Führungselement
(16, 24) Vertiefungen (13), vorzugsweise von mindestens 0,1 mm Tiefe, ausgebildet
sind, wobei vorzusgweise die Vertiefungen (13) umlaufend und/oder gewindeförmig und/oder
trapez- oder sägezahnförmig und/oder symmetrisch und/oder asymmetrisch ausgebildet
sind.
7. Schwingungsdämpfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zu wenigstens einem Elastomerfederelement (7, 21) zumindest ein irreversibel verformbares
Verzehrelement (28) in Reihe geschaltet ist und/oder daß zumindest ein Lagerelement
(2, 3) derart angeordnet ist, daß es nach Überschreiten einer vorgegebenen Last irreversibel
verformt ist.
8. Schwingungsdämpfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Reibungselement (32) an mindestens einer der Stirnflächen (8, 9) des Elastomerfederelementes
(7, 21) angeordnet ist und/oder daß sich mindestens an einem Hülsenelement (2, 3)
mindestens ein Verstärkungselement befindet.
9. Schwingungsdämpfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Elastomerfederelement (7, 21) aus einem zelligen Polyurethan, vorzugsweise mit
einer Dichte von 300 bis 800 kg/m3, besteht.
10. Schwingungsdämpfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Elastomerfederelement (7, 21) bei der Verschiebung der Lagerelemente (2, 3) komprimiert
ist.
11. Verwendung eines Schwingungsdämpfers (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 als Pralldämpfer,
vorzugsweise bei einem Kraftfahrzeug, einem Luftfahrzeug, einem Schienenfahrzeug oder
einem Aufsetzpuffer eines Kranes oder Fahrstuhles.