[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wandfluter zur Bestrahlung eines aufrecht
angeordneten Objekts mit einem eine im wesentlichen horizontale Lichtaustrittsöffnung
aufweisenden Gehäuse, in dem eine Lichtquelle und eine wellenlängenabhängige Filtereinrichtung
mit einem selektiv durchlässigen Filter zum teilweisen Wegfiltern von Farbanteilen
des von der Lichtquelle kommenden Lichts vorgesehen sind, und einem Spiegelreflektor,
der einen von der Lichtquelle abgestrahltes Licht bündelnden ersten Reflektorabschnitt,
der sich von dem objektfernen Kantenbereich der Lichtaustrittsöffnung um die Lichtquelle
herum erstreckt, um einen sich an den ersten Reflektorabschnitt anschließenden und
zum objektnahen Kantenbereich der Lichtaustrittsöffnung erstreckenden zweiten Reflektorabschnitt,
der von der Lichtquelle abgestrahltes und ggf. an dem ersten Reflektorabschnitt reflektiertes
Licht auf den von der Lichtaustrittsöffnung fernen Bereich des angestrahlten Objekts
umlenkt, aufweist.
[0002] Zur Beleuchtung von auf aufrecht angeordneten Objekten, beispielsweise an Wänden
hängenden Gemälden, werden sehr häufig sog. Wandfluter eingesetzt. Bei einem Wandfluter
handelt es sich um eine spezielle Art von Strahler, der asymmetrisch ausgebildet ist
und dessen Lichtaustrittsöffnung nicht wie bei herkömmlichen Strahlern auf das anzustrahlende
Objekt, sondern im wesentlichen horizontal gerichtet ist. Der Wandfluter weist, wie
andere Strahler auch, einen Reflektor auf, der in der Regel konkav ausgebildet ist
und sich von der objektfernen Kante der Lichtaustrittsöffnung um die Lichtquelle herum
erstreckt, um zur Seite oder nach hinten abgestahltes Licht zu bündeln und in Richtung
der Lichtaustrittsöffnung zu werfen. Zusätzlich weisen Wandfluter noch einen Reflektorabschnitt
auf, der im wesentlichen eben ausgebildet ist und sich von dem austrittsöffnungsfernen
Ende des ersten Reflektorabschnitts zu der objektnahen Kante der Lichtaustrittsöffnung
erstreckt. Dieser zweite Reflektorabschnitt hat im wesentlichen die Aufgabe, auftreffendes
Licht, das entweder direkt von der Lichtquelle kommt oder schon von dem ersten Reflektorabschnitt
reflektiert sein kann, so umzulenken, daß es unter einem stumpfen Winkel durch die
Lichtaustrittsöffnung gegen das anzustrahlende Objekt geworfen wird. Hierdurch wird
die Beleuchtungsintensität in dem Bereich des Objekts, der weit weg von dem Strahler
liegt und von daher relativ dunkel ist, erhöht und damit eine gleichmäßige Beleuchtung
des Objekts erreicht.
[0003] Zur besseren Präsentation von Produkten ist man bemüht, deren hauptsächliche Körperfarbe
durch Ausleuchtung zu betonen. Aus der Praxis ist hierzu bekannt, an der Lichtaustrittsöffnung
von solchen Wandflutern Interferenzfilter, d. h. wellenlängenabhängig durchlässige
Filter, anzuordnen, um Farbanteile des von der Lichtquelle kommenden Lichts teilweise
wegzufiltern und auf diese Weise die entsprechende Komplementärfarbe in dem angestrahlten
Objekt zu betonen. Problematisch an diesen Filtern ist allerdings, daß ihre Filterwirkung
u. a. auch von dem Einfallwinkel des Lichts abhängt, der an der Lichtaustrittsöffnung
von Wandflutern jedoch sehr stark variiert, so daß an hohen Objekten keine gleichmäßig
farbige Fläche, sondern ein verlaufendes Farbbild erhalten wird.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen wandfluter der eingangs genannten Art derart
auszubilden, daß ein gleichmäßiges Farbbild über im wesentlichen das gesamte Beleuchtungsfenster
erhalten werden kann.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Filter innerhalb des Gehäuses
angeordnet ist und die Filter-ebene gegenüber der Ebene der Lichtaustrittsöffnung
zur Lichtquelle verschwenkt angeordnet ist. Der Erfindung liegt somit die Überlegung
zugrunde, den Filter nicht mehr an der Lichtaustrittsöffnung, sondern innerhalb des
Gehäuses anzuordnen und so zu positionieren, daß das direkt von der Lichtquelle kommende
Licht und auch das von dem ersten Reflektorabschnitt gebündelte und gegen den Filter
hin gelenkte Licht zum größten Teil senkrecht oder nahezu senkrecht auf die Filtereinrichtung
auftrifft. Es hat sich gezeigt, daß hierdurch ein sehr gleichmäßiges Farbbild erzeugt
werden kann.
[0006] Die Position des Filters kann dabei leicht variieren, und die optimale Positionierung
innerhalb des Gehäuses ist abhängig von den Eigenschaften des Filters und kann daher
ebenfalls leicht variieren. Wesentlich ist jedoch, daß der Filter in einer Ebene liegt,
die gegenüber der Ebene der Lichtaustrittsöffnung zur Lichtquelle hingeschwenkt ist,
wobei sich ein Winkelversatz von 30 bis 60° als geeignet erwiesen hat. Vorzugsweise
erstreckt sich der Filter von dem an der Lichtaustrittstrittsöffnung gelegenen Endbereich
des ersten Reflektorabschnitts zum Übergangsbereich zwischen den beiden Reflektorabschnitten.
Dies entspricht bei den derzeit im Handel erhältlichen Wandflutern einem Winkel von
etwa 45° zwischen dem Filter und der Ebene der Lichtaustrittsöffnung.
[0007] Der das Licht bündelnde erste Reflektorabschnitt kann aus mehreren sphärisch geformten
Reflektorteilen bestehen, und der zweite Reflektorabschnitt ist vorzugsweise im wesentlichen
eben ausgebildet.
[0008] In Ausbildung der Erfindung kann weiterhin vorgesehen sein, daß der Spiegelreflektor
zumindest bereichsweise aus einem selektiv reflektierenden Material besteht, um zusätzlich
zu dem Filter Farbanteile des von der Lichtquelle kommenden Lichts teilweise wegzufiltern
und damit den Filter zu ergänzen.
[0009] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausbildungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- einen Wandfluter gemäß der vorliegenden Erfindung in geschnittener Seitenansicht,
- Figur 2
- den Wandfluter aus Figur 1 in Vorderansicht und
- Figur 3
- in schematischer Darstellung den Wandfluter aus Figur 1 im Betrieb.
[0010] Der in Figur 1 schematisch dargestellte Wandfluter 1 umfaßt ein Gehäuse 2 mit einer
Lichtaustrittsöffnung 3, in dem eine linienförmige Lichtquelle 4 angeordnet ist. Die
Lichtquelle 4 ist in dem Gehäuse 2 so positioniert, daß sie in der in Figur 1 dargestellten
Lage mit nach unten gerichteter Lichtaustrittsöffung 3 oberhalb der im Betrieb objektfernen
Kante 3a der Lichtaustrittsöffnung 3 liegt.
[0011] An der Gehäuseinnenwand ist ein Spiegelreflektor 5 vorgesehen. Dieser Spiegelreflektor
5 umfaßt einen ersten Reflektorabschnitt 6, der sich von dem objektfernen Kantenbereich
3a der Lichtaustrittsöffnung 3 um die Lichtquelle 4 herum erstreckt und aus zwei sphärisch
ausgebildeten Reflektorteilen 6a, 6b mit unterschiedlichem Krümmungsradius besteht,
die das von der Lichtquelle seitlich oder nach hinten abgestrahlte Licht bündeln und
zur Lichtaustrittsöffnung 3 richten. An den ersten Reflektorabschnitt 6 schließt sich
ein zweiter Reflektorabschnitt 7 an, der im wesentlichen eben ausgebildet ist und
sich bis zum objektnahen Kantenbereich 3b der Lichtaustrittsöffnung 3 erstreckt. Die
Aufgabe des zweiten Reflektorabschnitts 7 wird aus der Figur 3 deutlich, in der der
wandfluter 1 im Betrieb gezeigt ist, um ein an einer Wand hängendes Objekt 8 auszuleuchten.
[0012] Der Wandfluter 8 in der Figur 3 ist mittels einer Anschlußeinrichtung 10, die hier
als Halterung mit zwei parallelen Armen 10a gezeigt ist, an der Zimmerdecke 11 befestigt
und kann im Bereich des Anlenkpunkts an der Halterung 10 um eine horizontale Achse
geschwenkt werden. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Lichtaustrittsöffnung 3
des Wandfluters 1 horizontal nach unten gerichtet ist. In alternativer Weise kann
der Wandfluter 1 auch am Boden angebracht sein, wobei dann entsprechend die Lichtaustrittsöffnung
3 nach oben weist.
[0013] Wie die Figur 3 deutlich macht, wird durch das von der Lichtquelle 4 direkt gegen
das Objekt 8 geworfene Licht der weit von der Lichtquelle 4 entfernt liegende untere
Bereich des Objekts 8 nur wenig ausgeleuchtet. Hierzu ist der zweite Reflektorabschnitt
7 vorgesehen, der von der Lichtquelle 4 abgestrahlte und ggf. an dem ersten Reflektorabschnitt
6 reflektiertes Licht auf diesen von der Lichtaustrittsöffnung 3 fernen Bereich des
Objekts 8 umlenkt, wie dies durch die Pfeile A, B, C in Figur 3 angedeutet ist, und
hierdurch wird dieser Bereich aufgehellt.
[0014] In dem Gehäuse 2 ist weiterhin eine Filtereinrichtung mit einem selektiv durchlässigen
Filter 9 vorgesehen. Der Filter 9 ist in dem Gehäuse 2 nahe der Lichtquelle 4 positioniert,
wobei die Filterebene F gegenüber der Ebene E der Lichtaustrittsöffnung 3 um etwa
45° in Richtung der Lichtquelle 4 verschwenkt angeordnet ist und sich von dem objektfernen
Kantenbereich 3a der Lichtaustrittsöffnung 3 zum Übergangsbereich zwischen den Reflektorabschnitten
6, 7 erstreckt. Dadurch, daß der Filter 9 nahe an der Lichtquelle 4 liegt und die
angegebene Lage hat, trifft das von der Lichtquelle direkt in Richtung der Lichtaustrittsquelle
3 abgestrahlte Licht senkrecht oder nahezu senkrecht auf den Filter 9 auf, und das
gleiche gilt auch für erhebliche Teile des Lichts, welches erst nach Reflexion am
ersten Filterabschnitt 6 auf den Filter 9 trifft. Hierdurch wird eine gleichmäßige
Filterung erreicht, so daß das angestrahlte Objekt gleichmäßig farbig ausgeleuchtet
wird und kein verlaufendes Farbbild entsteht.
[0015] Die Lichtquelle kann eine Glühlampe, eine Leuchtquelle oder Hochdruck-Gasentladungslampe
mit einer besseren Farbwiedergabe als Stufe 3 nach DIN 5035 oder eine Xenon-Lampe
sein. Der Filter 9 kann dadurch hergestellt werden, daß klares Glas oder klarer Kunststoff
mit einer entsprechenden Interferenz-filter-Schicht bedampft oder lackiert wird. Es
ist für den Fachmann kein Problem, die Beschichtung oder Pigmentierung so auszubilden,
daß nur bestimmte Farbanteile absorbiert oder reflektiert, die übrigen aber durchgelassen
werden.
[0016] Die Oberfläche des Spiegelreflektors 5 kann aus Aluminium oder Silber bestehen oder
auch als Kaltspiegelbelag ausgebildet sein. Letzterer wirkt selektiv, d. h. er reflektiert
nur die Lichtstrahlen im sichtbaren Bereich, während er die Wärmestrahlung im Infrarotbereich
durchläßt.
1. Wandfluter zur Bestrahlung eines aufrecht angeordneten Objekts (8) mit einem eine
im wesentlichen horizontale Lichtaustrittsöffnung (3) aufweisenden Gehäuse (2), in
dem eine Lichtquelle (4) und eine wellenlängenabhängige Filtereinrichtung mit einem
selektiv durchlässigen Filter (9) zum teilweisen Wegfiltern von Farbanteilen des von
der Lichtquelle (4) kommenden Lichts vorgesehen sind, und einem Spiegelreflektor (5),
der einen von der Lichtquelle (4) abgestrahltes Licht bündelnden ersten Reflektorabschnitt
(6), der sich von dem objektfernen Kantenbereich (3a) der Lichtaustrittsöffnung (3)
um die Lichtquelle (4) herum erstreckt, und einen sich an den ersten Reflektorabschnitt
(6) anschließenden und zum objektnahen Kantenbereich (3b) der Lichtaustrittsöffnung
(3) erstreckenden zweiten Reflektorabschnitt (7), der von der Lichtquelle (4) abgestrahltes
und ggf. an dem ersten Reflektorabschnitt (6) reflektiertes Licht auf den von der
Lichtaustrittsöffnung fernen Bereich des angestrahlten Objekts (8) umlenkt, aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Filter (9) innerhalb des Gehäuses (2) angeordnet ist
und die Filterebene (F) gegenüber der Ebene (E) der Lichtaustrittsöffnung (3) zur
Lichtquelle (4) hin verschwenkt angeordnet ist.
2. Wandfluter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Filterebene (F)
und der Ebene (E) der Lichtaustrittsöffnung (3) eingeschlossene Winkel (α) 30° bis
60°, insbesondere etwa 45° beträgt.
3. Wandfluter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Filter (9)
im wesentlichen zwischen den Reflektorabschnitten (6, 7) erstreckt.
4. Wandfluter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter (9) sich von dem
an der Lichtaustrittsöffnung (3) gelegenen Endbereich des ersten Reflektorabschnitts
(6) zum Übergangsbereich zwischen den beiden Reflektorabschnitten (6, 7) erstreckt.
5. Wandfluter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der das
Licht bündelnde erste Reflektorabschnitt (6) mehrere sphärisch geformte Reflektorteile
(6a, 6b) umfaßt.
6. Wandfluter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Reflektorabschnitt (7) im wesentlichen eben ausgebildet ist.
7. Wandfluter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Spiegelreflektor
(5) zumindest bereichsweise aus einem selektiv reflektierenden Material besteht, um
Farbanteile des von der Lichtquelle (4) kommenden Lichts teilweise wegzufiltern.
8. Wandfluter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Gehäuse (2) eine Anschlußeinrichtung (10) zur ortsfesten Anbringung an einem Ständer,
einer Zimmerdecke (11) oder dgl. vorgesehen ist.
9. Wandfluter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) durch die
Anschlußeinrichtung (10) um eine im wesentlichen horizontale Achse schwenkbar an dem
Ständer, der Zimmerdecke (11) oder dgl. anbringbar ist.
10. Wandfluter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle
(4) linienförmig ausgebildet ist und sich im wesentlichen in horizontaler Richtung
parallel zur Lichtaustrittsöffnung (3) erstreckt.