[0001] Die Erfindung betrifft ein Endgehäuse für einen Steckverbinder, das Endgehäuse bestehend
aus einem zylindrischen metallischen Teil, in das ein Schirmgeflecht aufweisendes
Kabel eingesetzt wird, und das Mittel zur Herstellung eines elektrischen Kontakts
zwischen Schirmgeflecht und Endgehäuse aufweist.
[0002] Ein derartiges Endgehäuse hat mehrere Forderungen zu erfüllen: Es soll ein sicherer
elektrischer Kontakt mit dem Schirmgeflecht des Kabels herstellt werden, um die von
verschiedenen Normen geforderte EMV-Verträglichkeit zu gewährleisten. Außerdem soll
es möglichst einfach herstellbar und montierbar sein und eine Zugentlastung des Kabels
gewährleisten.
[0003] Bei einem bekannten Endgehäuse der genannten Art (vgl. Techn. Information TI-EMV
der Fa. PFLITSCH GmbH & Co. KG, S. 20) erfolgt die Kontaktierung dadurch, dass das
Schirmgeflecht zwischen die schrägen Flächen zweier Konusse eingepresst wird. Dabei
muss man innerhalb des Endgehäuses eine Feder vorsehen, die die beiden Konusse gegeneinander
drückt. Dabei besteht die Gefahr, dass einzelne losgelöste Litzendrahtstücke oder
freie Litzendrahtenden mit den geerdeten Teilen des Endgehäuses in Berührung kommen
können.
[0004] Bei einem anderen bekannten Endgehäuse der eingangs genannten Art (Techn. Information...,
aaO, S. 7) erfolgt der Kontakt über eine zwischen zwei metallische Kontaktelemente
eingesetzte, in Umfangsrichtung angeordnete schraubenlinienförmige endlose Feder,
die beim Zusammenpressen nach innen auf das Schirmgeflecht des Kabels drückt. Auch
diese Dichtung benötigt relativ viele Teile; der Kontakt ist ferner durch das Setzverhalten
der Feder mit zunehmender Alterung gefährdet.
[0005] Außerdem muss, wie bereits erwähnt, bei derartigen Endgehäusen eine Zugentlastung
des Kabels vorgesehen sein. Damit ist gemeint, dass ein an dem Kabel wirksamer Zug
sich nicht bis zu den elektrischen Kontakten fortpflanzen und dort wirksam werden
darf, sondern vorher durch eine Verbindung des Kabelmantels mit dem Endgehäuse abgefangen
werden muss. Bei den bekannten Endgehäusen sind die Sicherungen gegen Zug infolge
des mechanischen Aufbaus in Verbindung mit den Maßnahmen zur Bildung eines geeigneten
elektrischen Kontaktes oft unzureichend.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Endgehäuse der eingangs genannten
Art zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass innerhalb des Endgehäuses
eine Hülse vorgesehen ist, die sich im Wesentlich axial erstreckende und radial nach
innen federnde Stege aufweist, und dass ferner ein metallischer Klemmring vorgesehen
ist, dessen eines Ende derart in axialer Richtung über die Stege schiebbar ist, dass
zwischen den Stegen und dem Klemmring das Schirmgeflecht des Kabels geklemmt wird,
und dass eine Anlagefläche des Klemmrings an einer Andrückfläche des Endgehäuses anliegt.
[0008] Die Erfindung betrifft ferner verschiedene vorteilhafte Weiterbildungen, die in den
Unteransprüchen definiert sind.
[0009] Ein derartiges Endgehäuse stellt eine sichere direkte Verbindung des Schirmgeflechtes
des Kabels mit dem Endgehäuse her; dabei ist die Montage durch den Schnappeffekt beim
Überziehen des Schirmgeflechtes über die federnden Stege der Hülse besonders einfach
und kommt mit vergleichsweise wenigen Einzelteilen aus. Außerdem lässt sich in ein
derartiges Endgehäuse besonders einfach eine Dichtung integrieren, die der Schutzart
IP 67 nach DIN 40050 entspricht. Ebenso kann dabei auch in besonders günstiger Weise
eine Zugentlastung vorgesehen werden, und zwar mit Hilfe derjenigen Bauteile, die
auch beim Zusammenpressen des Dichtungsringes wirksam werden; dabei ist von besonderer
Bedeutung, dass die Herstellung der elektrischen Verbindung von Schirmgeflecht und
Endgehäuse, die Dichtung und der Eingriff der zugentlastenden Elemente durch denselben
Verschraubvorgang des Endgehäuses mit dem Gehäuse eines Teils eines Steckverbinders
erfolgt.
[0010] Die als Teil der Erfindung vorgesehene Hülse, die zweckmäßigerweise aus Kunststoff
ist, sichert eventuell bei der Montage oder vorher abgebrochene Litzenteile gegen
einen Kontakt mit dem Endgehäuse; da der Raum, in dem die signalführenden Leitungen
(Litzen) verlaufen, abgeschirmt ist. Das entspricht den Schutzbestimmungen der VDE-Norm
0627.
[0011] Außerdem können dabei die Bauelemente so gestaltet werden, dass in einer Baureihe
mit verschiedenen Anschlussgrößen gleiche Teile vorgesehen werden können.
[0012] Das Schirmgeflecht eines Kabels wird auf die durch Schlitzung gebildeten federnden
Stege der Kunststoffhülse außen aufgezogen und mittels des metallischen Klemmringes
mit Schnappeffekt befestigt. Die gute elektrische Verbindung erfolgt durch Pressung
des Schirmgeflechtes am Klemmring gegen die Stege und Anliegen der Anlagefläche des
Klemmrings an der Andrückfläche des Endgehäuses. Die als geschlitzter federnder Kunststoff-Klemmring
ausgebildete Kabelklemme ergibt eine Zugentlastung, da beim Aufschrauben des Endgehäuses
die Kabelklemmelemente zusammengedrückt und damit auf den Außenmantel des Kabels gepresst
werden. Gleichzeitig wird der Dichtring radial gegen den Kabelmantel zusammendrückt.
[0013] Ein derartiges Endgehäuse, wie es durch die Erfindung geschaffen wird, ist für alle
Rundsteckverbinder brauchbar.
[0014] Die einzige Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel des Endgehäuses 1. Dieses ist aus
Metall. In dem Endgehäuse 1 befindet sich eine Hülse 2 aus Kunststoff, deren (in der
Figur) rechtes Ende in axialer Richtung mehrfach geschlitzt ist, so dass sich an die
Hülse 2 in axialer Richtung einteilig mehrere federnde Stege 3 anschließen. Die Form
dieser Stege 3 ist derart, dass sich zunächst im Anschluss an die Hülse 2 ein im Wesentlichen
radial nach innen erstreckender Teil 3 A und im Anschluss daran ein im Wesentlichen
sich in axialer Richtung erstreckender Teil 3 B vorgesehen ist. Am Ende des Teils
3B ist jeweils ein Wulst 3 C ausgebildet. An die Hülse 2 mit den Stegen 3 schließt
sich in axialer Richtung nach rechts ein metallischer Klemmring 4 an, der an seinem
dem Teil 3B zugewandten Ende innen eine Wulst 4 C aufweist. Diese Wulst 4 C befindet
sich an einem sich in axialer Richtung erstreckenden Teil 4 B. An den Teil 4B anschließend
weist der Klemmring einen schräggeneigten Bereich mit einer Anlagefläche 4D auf. Daran
schließt sich in axialer Richtung der Bereich 4 A an. An das rechte Ende des Klemmringes
4 schließt sich ein im Querschnitt halbkreisförmiger und mit einer Kerbe versehener
Dichtring 5 an. Auf diesen folgt eine Kabelklemme 6 aus Kunststoff mit einem sich
in axialer Richtung erstreckenden Bereich 6 A und sich daran anschließenden durch
Schlitzung der Kabelklemme ausgebildeten radial nach innen abgewickelten Kabelklemmelementen
6 B.
[0015] Die Hülse 2 weist an ihrem linken Ende einen Anschlag 2' auf. An diesem liegt das
zylindrische Gehäuse 10 eines ersten Teils eines Steckverbinders an, auf dessen Außengewinde
12 das Endgehäuse 2 mit seinem Innengewinde 11 aufgeschraubt ist. In einer Nut 13
des Gehäuses 10 ist ein Dichtungsring 14, z. B. ein O-Ring, angeordnet, der im zusammengeschraubten
Zustand eine Dichtung gegenüber der Innenfläche 1' des Endgehäuses 1 bildet. Im Gehäuse
10 befindet sich ein Isolierkörper 15. In diesem befinden sich Kontaktelemente 16
(z. B. Steckhülsen). Das zweite Teil des Steckverbinders, das zusammen mit dem ersten
Teil, der durch die Bauteile 10, 15, 16 gebildet wird, ist der Einfachheit halber
nicht gezeigt. Es weist weitere Kontaktelemente (z. B. Stifte) auf, die den Kontaktelementen
16 zugeordnet sind, und mit diesen zusammengesteckt werden. Auf dem Gehäuse 10 sitzt
ein Kupplungsmutter 17, der an seiner Fläche 17' entweder mit einem Innengewinde oder
mit einem Bajonett-Verschluss versehen ist, so dass auf diese Weise eine metallische
Verbindung mit dem anderen (nicht gezeigten) Teil des Steckverbinders hergestellt
wird.
[0016] Zur Verbindung des Endgehäuses mit einem Kabel 20 wird dessen Außenmantel, sofern
vorhanden, so weit abisoliert, dass ein Stück des Schirmgeflechtes 21 freiliegt, das
das Innenkabel 22 umgibt. An dessen Enden werden die Litzen 23 freigelegt, die mit
den Anschlusselementen 24 durch Löten, Crimpen oder sonst irgendwie verbunden werden.
Die Anschlusselemente 24 sind mit den Kontaktelementen 16 verbunden.
[0017] Als nächstes setzt man die Hülse 2 so ein, dass der Anschlag 2' an dem Ende des Gehäuses
10 anliegt und zieht dann das Schirmgeflecht 21 über die Stege 3, dabei insbesondere
über die Wulste 3 C, bis in der dargestellten Weise das Ende des Schirmgeflechtes
21 auf der Außenseite der Hülse 2 aufliegt. Dann setzt man den metallischen Klemmring
4 auf, der in die dargestellte Position "einschnappt", wenn sein Wulst 4 C über den
Wulste 3 C gedrückt wird, der dabei federnd nach innen ausweicht. Um dies zu gewährleisten,
ist der Außendurchmesser der Wulste 3 C etwas größer als der Innendurchmesser des
Wulstes 4 C. Dieser Schnappeffekt erleichtert die Montage. Dann setzt man den Dichtring
5 und die Kabelklemme 6 auf. Schließlich wird das Endgehäuse 1 aufgesetzt und mit
dem Gehäuse 10 verschraubt. Dabei wird die gesamte innere Anordnung, bestehend aus
Hülse 2 mit Stegen 3, Klemmring 4, Dichtring 5 und Kabelklemme 6 in axialer Richtung
zusammengedrückt, da das eingezogene Ende 1 A dabei die gesamte Anordnung gegen das
Gehäuse 10 drückt.
[0018] Beim Zusammenschrauben wird erreicht:
(a) Die Wulst 4 C des metallischen Konusringes 4 bildet einen sicheren elektrischen
Kontakt mit dem Schirmgeflecht 21. Gleichzeitig bildet die schräg verlaufende Anlagefläche
4 D des Klemmringes 4 mit der zugeordneten ebenfalls schräg verlaufenden Andrückfläche
1 B des Endgehäuses 1 einen einwandfreien elektrischen Kontakt, der über die Gewindeverbindung
des Endgehäuses 1 mit dem Gehäuse 10 über die Bajonettbahn oder Gewinde der Kuppelungsmutter
30 zum Gegenstecker (nicht gezeigt) führt. Auf diese Weise erfolgt eine einwandfreie
elektrische Verbindung des Schirmgeflechts 21 mit dem Gegenstecker über das Gehäuse
10 und Kupplungsmutter, so dass eine geschlossene Abschirmung der Steckverbinderpaares,
Stecker und Gegenstecker, gewährleistet ist.
(b) Außerdem wird beim Aufschrauben des Endgehäuses 1 der Dichtungsring 5 so zusammengepresst,
dass er sich radial nach innen ausdehnt und eine einwandfreie Dichtung am Kabel 20
bildet.
(c) Schließlich werden beim Aufschrauben des Endgehäuses die sich schräg radial nach
innen erstreckenden Kabelklemmelemente 6 B nach innen gedrückt, so dass ihre angespitzten
Enden 26 sich im Außenmantel des Kabels 20 festkrallen. Auf diese Weise wird eine
Zugentlastung des Kabels 20 hergestellt.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Endgehäuse
- 1'
- Innenfläche an dem dem Stecker zugewandten Ende von 1
- 1 A
- Endteil (radial eingezogenes Ende) von 1
- 1 B
- Andrückfläche
- 2
- Hülse
- 2'
- Anschlag von 2
- 3
- Stege
- 3 A
- radial einwärts verlaufender Bereich
- 3 B
- axial verlaufender Bereich
- 3 C
- Wulst
- 4
- Klemmring
- 4 A
- erster axial verlaufender Bereich von 4
- 4 B
- zweiter axial verlaufender Bereich von 4
- 4 C
- Wulst
- 4 D
- Anschlagfläche
- 5
- Dichtring
- 6
- Kabelklemme
- 6 A
- axialer Bereich
- 6 B
- schräg nach innen verlaufende Kabelklemmelemente
- 10
- zylindrisches Gehäuse des Steckers
- 11
- Innengewinde von 1
- 12
- Außengewinde von 10
- 13
- Nut
- 14
- Dichtungsring
- 15
- Isolierkörper
- 6
- Kontaktelemente
- 17
- Ring
- 17'
- Innenfläche von 17
- 20
- Kabel
- 21
- Schirmgeflecht
- 22
- Innenkabel
- 23
- Litze
- 24
- Anschlusselemente
- 26
- angespitzte Enden von 1 B
- 30
- Erdungskabel
1. Endgehäuse für einen Steckverbinder, das Endgehäuse (1) bestehend aus einem zylindrischen
metallischen Teil (1), in das ein ein Schirmgeflecht (21) aufweisendes Kabel (20)
eingesetzt wird, und das Mittel zur Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen
Schirmgeflecht und Endgehäuse aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Endgehäuses (1) eine Hülse (2) vorgesehen ist, die sich im Wesentlichen
axial erstreckende und radial nach innen federnde Stege (3) aufweist, und dass ferner
ein metallischer Klemmring (4) vorgesehen ist, dessen eines Ende (4 C) derart in axialer
Richtung über die Stege (3) schiebbar ist, dass das Schirmgeflecht (21) zwischen den
Stegen (3) und dem Klemmring (4) des Kabels (20) klemmbar ist, und dass eine Anlagefläche
des Klemmrings (4) an einer Andrückfläche (1 B) des Endgehäuses (1) anliegt.
2. Endgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (3) an ihren freien
Enden je mit einer Wulst (3 C) versehen sind und dass das sich darüber erstreckende
Ende (4 B) des Klemmringes (4) innen ebenfalls eine Wulst (4 C) aufweist, deren Innendurchmesser
kleiner als der Außendurchmesser der Wulste (3 C) an den Stegen (3) ist, derart, dass
sich beim axialen Aufschieben des Klemmrings (4) auf die Stege (3) eine Schnappverbindung
ergibt.
3. Endgehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (3) gegenüber
der Hülse (2) radial einwärts versetzt sind.
4. Endgehäuse nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass
die Anlagefläche (4 D) des Klemmrings (4) und die Andrückfläche (1 B) des Endgehäuses
(1) schräg verlaufen.
5. Endgehäuse nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass
die Hülse (2) mit einem in axialer Richtung wirksamen Anschlag (2') versehen, mit
dem sie an dem Gehäuse (10) eines Steckers abstützbar ist.
6. Endgehäuse nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass
sich an den Klemmring (4) in axialer Richtung ein Dichtring (5) anschließt, der auf
seiner anderen Seite an einem Endteil (1A) des Endgehäuses 1 anliegt und beim Zusammenpressen
radial nach innen erweiterbar ist.
7. Endgehäuse nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen Klemmring (4) und einem sich radial nach innen erstreckenden Endteil (1 A)
des Endgehäuses (1) eine Kabelklemme (6) mit federnd sich radial einwärts erstreckenden
Kabelklemmelementen (6 B) vorgesehen ist.
8. Endgehäuse (1) nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenfläche (1') des dem Stecker zugewandten Endes des Endgehäuses (1) auf einen
Dichtring (14) einwirkt, der in einer Nut (13) des Gehäuses (10) des Steckers angeordnet
ist.