(19)
(11) EP 0 887 091 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.12.1998  Patentblatt  1998/53

(21) Anmeldenummer: 98110720.4

(22) Anmeldetag:  10.06.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A63C 9/08, A41D 1/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 25.06.1997 DE 29711103 U

(71) Anmelder: F2 International Gesellschaft m.b.H.
A-4560 Kirchdorf/Krems (AT)

(72) Erfinder:
  • Niedermayer, Christian
    83135 Schechen (DE)

(74) Vertreter: von Bülow, Tam, Dr. 
Patentanwalt Mailänder Strasse 13
81545 München
81545 München (DE)

   


(54) Sporthose für eine Bindungs-Schuh-Kombination


(57) Die Sporthose für eine Bindungs-Schuh-Kombination, die mittels eines Zugorganes öffenbar ist, sieht vor, daß ein Teil dieses Zugorganes durch ein Hosenbein (1a, 1b, 15) der Sporthose (1) gebildet ist. Das Hosenbein ist über ein Kopplungsorgan (7, 8, 9a, 9b) mit der Bindungs-Schuh-Kombination verbindbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sporthose für eine Bindungs-Schuh-Kombination, die mittels eines Zugorganes öffenbar ist.

[0002] Aus der EP 0 680 775 A2 ist eine Sporthose für eine derartige Bindungs-Schuh-Kombination bekannt, bei der das Zugorgan am Schaft eines Snowboardstiefels nach oben geführt ist und vom Schaft des Snowboardstiefels entlang eines Hosenbeines einer Hose des Fahrers bis zur Höhe des Oberschenkels verlängert ist. Dieses Zugorgan ist teilweise innerhalb des Hosenbeins nach oben geführt und tritt in Höhe des Oberschenkels durch eine Öffnung nach außen. Dort ist das Zugorgan mit einer Schlaufe versehen, die durch ein am Gürtel der Hose befestigtes Gummiband in Position gehalten wird und somit vom Fahrer mit der Hand ergriffen werden kann. Durch Ziehen an dieser Schlaufe wird mittels des Zugorganes eine Zugkraft auf einen Öffnungsmechanismus der Bindung übertragen, so daß sich die Bindung öffnen läßt und der Fahrer aus der Bindung aussteigen kann. Der Fahrer hat also die Möglichkeit, die Bindung zu öffnen, ohne daß er sich bücken muß. Bei diesem Stand der Technik besteht für den Fahrer aber die Gefahr, daß er mit der Schlaufe, dem aus der Hose austretenden Teil des Zugorganes oder der Austrittsöffnung der Hose beispielsweise beim Ein- oder Aussteigen aus einem Lift am Lift einfädelt oder an sonstigen Gegenständen hängen bleibt. Dies führt dazu, daß die Hose reißt, der Fahrer stürzt und sich u. U. schwerwiegende Verletzungen zuzieht.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Sporthose für Bindungs-Schuh-Kombinationen der eingangs beschriebenen Art, die vom Fahrer öffenbar sind, ohne daß er sich bücken muß, so zu verbessern, daß die oben erwähnten Nachteile, insbesondere die Möglichkeit, an Gegenständen hängen zu bleiben, beseitigt werden und eine kostengünstige Herzustellung bzw. Nachzurüstung möglich ist.

[0004] Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin, die zur Entriegelung der Bindung erforderlichen Zugkräfte teilweise über das Hosenbein selbst auf eine Bindungs-Schuh-Kombination zu übertragen. Das Hosenbein ist somit Teil eines Zugorganes, das aus weiteren Zugelementen bestehen kann und das mit einem Öffnungsmechanismus zum Öffenen der Bindungs-Schuh-Kombination verbunden ist. Die Zugkraft wird vom Fahrer aufgebracht, indem er die Hose beispielsweise am Hosenbein in Höhe des Oberschenkels greift und etwas nach oben zieht. Insbesondere bei modernen Snowboard-Hosen ist ein nach oben Ziehen problemlos möglich, da der Schritt vieler Hosen relativ weit unten liegt. Eine Zugkraftübertragung durch die Hose selbst hat den großen Vorteil, daß an der Außenseite der Kleidung des Fahrers, insbesondere an seiner Hose, keinerlei Betätigungselemente - wie beispielsweise eine Zugschnur mit daran befestigter Schlaufe - vorgesehen werden müssen. Dies verhindert ein Hängenbleiben an Gegenständen, wodurch das Unfallrisiko des Fahrers gesenkt wird.

[0005] Ein weiterer Vorteil ist, daß dieses Grundprinzip auf alle Bindungs-Schuh-Kombinationen anwendbar ist, die mittels eines Zugorganes öffenbar sind. Beispielsweise kann die Erfindung in Verbindung mit entsprechenden Snowboard- bzw. Skibindungen eingesetzt werden. Besonders für Snowboardfahrer ist es wichtig, daß neben einer Step-in-Funktion der Bindung eine komfortable und vor allem sichere Step-out-Funktion vorhanden ist, um beispielsweise beim Liftfahren, beim Befahren von Flachstücken oder Ziehwegen bei Bedarf schnell aus der Bindung aussteigen zu können, ohne sich bücken zu müssen. Ein schnelles Aussteigen wird durch die Erfindung ermöglicht, da die Hose im Bereich des Oberschenkels sehr schnell gegriffen und nach oben gezogen werden kann. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, daß der Fahrer nicht ein bestimmtes Zugelement, wie z. B. eine Schlaufe, greifen muß, was u. U. mehr Zeit kosten kann, sondern die Hose je nach Körpergröße und momentaner Körperhaltung an unterschiedlichen Punkten fassen und dadurch die Bindung auslösen kann, was aus ergonomischer Sicht wesentlich günstiger ist.

[0006] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Kopplungsorgan als Teil des Zugorganes vorgesehen. Als Kopplungsorgan wird der zwischen der Hose und der Bindungs-Schuh-Kombination liegende Abschnitt des Zugorganes bezeichnet. Über das Kopplungsorgan ist also das Hosenbein mit der Bindungs-Schuh-Kombination koppelbar. Soll die Erfindung beispielsweise in Verbindung mit einer Bindungs-Schuh-Kombination angewendet werden, bei der der Mechanismus zum Öffnen der Bindung in den Bindungsstiefel integriert und ein Teil des Kopplungsorganes zum Betätigen des Öffnungsmechanismus am Stiefelschaft nach oben geführt ist (wie es in der EP 0 680 775 A2 beschrieben ist), so muß der Fahrer nur beim Einsteigen in den Stiefel, d. h. normalerweise nur einmal pro Tag, die Hose mittels des Kopplungsorganes mit der Bindungs-Schuh-Kombination verbinden. Eine sehr einfache Möglichkeit zum Öffnen dieser Bindungs-Schuh-Kombination besteht darin, an der Hose beispielsweise ein Ende eines Gurtes, Bandes oder einer Schnur zu befestigen und deren anderes Ende mit einem entsprechenden Ende des am Stiefelschaft nach oben geführten Teils des Zugorganes zu verknoten. Selbstverständlich kann dieses Prinzip auch bei Bindungen eingesetzt werden, bei denen ein Öffnen der Bindung durch Ziehen oder nach oben Kippen eines Bindungsteiles erfolgt. Ein mit der Hose verbundener Gurt wird in diesen Fall beispielsweise an dem entsprechenden Bindungsteil befestigt; dies ist bei zahlreichen Ski-Bindungen leicht möglich, da viele Ski-Bindungen ein die Bindung entriegelndes Bauteil mit einer durchgehenden Ausnehmung aufweisen, die dafür vorgesehen ist, die Spitze eines Ski-Stockes in die Ausnehmung einzuführen und durch Kippen des Ski-Stockes die Bindung zu öffnen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß man die Kopplung zwischen Hose und dem Auslösemechanismus der Bindung durch einen Karabiner-Haken oder eine sonstige, leicht von Hand zu lösende Einhängeverbindung realisiert. Ein derartiger Karabiner-Haken ist beispielsweise über einen Gurt oder direkt mit der Hose verbunden. Mit den beiden letztgenannten Kopplungsmöglichkeiten, bei denen die Hose an die Bindung und somit an den Ski- bzw. das Snowboard gekoppelt ist, übernimmt die Hose bzw. ein ggf. daran befestigtes Band auch die Funktion eines Fangriemens. Auch im Zeitalter von Ski-Stoppern werden Fangriemen z. B. bei "Touren-Skiern" weiterhin verwendet. Bei allen beschriebenen Kopplungsmöglichkeiten sollte die Kopplung zwischen Hose und Bindungs-Schuh-Kombination derart erfolgen, daß bei normalen Körperhaltungen, insbesondere während der Fahrt, das Zugorgan nicht gespannt ist und die Bindung geschlossen bleibt.

[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das Kopplungsorgan mindestens zwei Kopplungselemente auf, von denen ein Kopplungselement entweder direkt oder über ein anderes Zugelement, wie z. B. einen Gurt, mit der Hose verbunden ist. Ein zweites Kopplungselement ist entweder unmittelbar an der Bindung angebracht oder integraler Bestandteil des Auslösemechanismus der Bindung, der wiederum Teil des Stiefels sein kann. Beispielsweise sind die Kopplungselemente als Steckelemente einer Steckschnalle ausgeführt, die per Hand geöffnet und geschlossen werden kann. Derartige Steckschnallen sind preiswerte Massenartikel, die für verschiedene Zwecke, wie z. B. für Bauchgurte von Rucksäcken, Kinngurte von Motoradhelmen etc., verwendet werden.

[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das erste Kopplungselement über ein Gurtband mit der Hose verbunden. Ein Gurtband hat im Vergleich zu einer Schnur den Vorteil, daR es aufgrund seiner Breite, z. B. 20 mm, und seiner geflochtenen Struktur gut an der Hose hefestigbar ist (z. B. durch Annähen). Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß man eine Längeneinstellung sehr einfach durch eine "Gurtschnalle" realisieren kann, die zwischen dem ersten Kopplungselement und der Befestigungsstelle an der Hose angeordnet ist. Selbstverständlich ist es auch möglich, ein entsprechendes Element zur Längeneinstellung an dem Teil des Zugorganes, der zwischen dem zweiten Kopplungselement und dem Öffnungsmechanismus der Bindung liegt, anzuordnen.

[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Gurtband und/oder das erste Kopplungselement an der Innenseite des Hosenbeines angeordnet. Entweder erfolgt dies dadurch, daR ein Ende des Gurtbandes an der Hosenbeininnenseite und das erste Kopplungselement am anderen Ende des Gurtbandes befestigt ist oder daß das erste Kopplungselement unmittelbar an der Innenseite des Hosenbeines fixiert ist. Steigt der Fahrer einer derartigen Hose in den Stiefel ein, so stülpt er den unteren Bereich des Hosenbeines nach oben, verbindet die Hose über das Kopplungsorgan mit dem Öffnungsmechanismus der Bindung und stülpt das Hosenbein über den Stiefelschaft. Somit ist der vom Kopplungsorgan gebildete Teil des Zugorganes von der Hose verdeckt und von "außen" nicht sichtbar. Dieser Aspekt ist im Hinblick auf moderne Design-orientierte Snowboardhosen und -fahrer durchaus von Bedeutung. Der wesentliche Vorteil besteht aber darin, daß durch das "innenliegende" Kopplungsorgan ein Hägenbleiben an Liftbügeln oder ähnlichem ausgeschlossen ist.

[0010] Ein weiterer Vorteil eines innenliegenden Kopplungsorganes ist der Schutz vor Schnee und Vereisung, wofür die meisten Ski- und Snowboard-Hosen mit Schneefängern ausgestattet sind. Ein Schneefänger ist eine meist aus Kunstfasern hergestellte Gamasche, deren erstes Ende an der Innenseite des Hosenbeins im Bereich unterhalb des Knies angenäht ist. Am anderen Ende des Schneefängers, d. h. an seinem freien Ende, ist meist ein ringförmiges Zugband in einen Falz des Schneefängers eingenäht. Beim Einsteigen in einen Stiefel wird das freie Ende des Schneefängers über den Schaft des Stiefels gestülpt. Durch das Zugband liegt das untere Ende des Schneefängers eng am Stiefelschaft an, wodurch verhindert wird, daß Schnee und Eis in den Bereich des Hosenbeins eintreten, der oberhalb der Annähstelle des Schneefängers am Hosenbein liegt. Günstig ist es deshalb, ein Ende des Kopplungsorganes oberhalb der "Annähhöhe" des Schneefängers an der Innenseite des Hosenbeins zu befestigen. Das Kopplungsorgan ragt dann in den Schneefänger und ist somit vor Schnee und Vereisung geschützt. Selbstverständlich ist es auch möglich, das eine Ende des Kopplungsorganes unterhalb der Annähstelle des Schneefängers an der Innenseite des Hosenbeins zu befestigen, so daß das Kopplungsorgan in den Bereich zwischen den Schneefänger und das Hosenbein ragt.

[0011] Nach Weiterbildung der Erfindung ist das eine Ende des Kopplungsorganes mittels einer Naht an der Innenseite des Hosenbeines befestigt. Da bei vielen Sporthosen der Oberstoff relativ empfindlich ist, ist es von Vorteil, das Kopplungsorgan an der einer Seitennaht des Hosenbeines anzunähen. Seitennähte bestehen bei Sporthosen meist aus mehrlagigen Nahtkonstruktionen, die größeren Zugkräften als der "einfache" Oberstoff standhalten und nicht so schnell reißen.

[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das eine Ende des Kopplungsorganes über ein Nahtdreieck mit dem Hosenbein vernäht. Ein derartiges Nahtdreieck wird durch in einem Dreieck verlaufende Außennähte und durch weitere Nähte gebildet, die innerhalb des von den Außennähten gebildeten Bereiches liegen. Von Vorteil ist es, wenn die Spitze des Nahtdreiecks in Richtung zum Oberschenkel weist und die Basis dem Hosenbeinende zugewandt ist. Eine derartige Nahtgestaltung ermöglicht es, eingeleitete Zugkräfte relativ "großflächig" zu verteilen. Durch eine breite Basis des Nahtdreiecks erreicht man eine höhere Festigkeit der Naht; insbesondere wird dadurch ein Einreißen der Naht verhindert. Die innerhalb der Außennähte angeordneten Nähte verlaufen von der Spitze zur Basis und schneiden diese in unterschiedlichen Winkeln. Durch mehrere schräg nach unten verlaufende Nähte läßt sich die übertragbare Zugkraft wesentlich erhöhen.

[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich entlang der Seitennaht des Hosenbeines ein Zugband. Dieses Zugband ist beispielsweise auf seiner gesamten Länge mit der Seitennaht des Hosenbeines fest verbunden. Das Verbinden des Zugbandes mit der Hose kann z. B. bei der Herstellung der Hose erfolgen, indem das Zugband durch die Seitennaht mit der Hose vernäht und somit integraler Bestandteil der Hose wird. Selbstverständlich kann das Zugband auch nachträglich mit dem Hosenbein vernäht werden. Der wesentliche Vorteil eines derartigen Zugbandes besteht darin, daß sich die durch die Hose übertragbaren Zugkräfte deutlich vergrößern lassen. Durch die Verwendung eines Zugbandes kann das beschriebene Grundprinzip der Erfindung auch in Verbindung mit Hosen eingesetzt werden, deren Oberstoff empfindlich und deren Nähte "schwach" sind. Unabhängig vom Typ der Hose ist das Zugband entweder innen oder außen am Hosenbein oder im Bereich des Futters, d. h. versteckt im "Innern" der Hose, anbringbar. Durch außenseitiges Anbringen eines u. U. mit speziellem Design gestalteten Zugbandes läßt sich z. B. die Besonderheit einer deratigen Hose dezent betonen.

[0014] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist an der Hose, im Bereich des Oberschenkels ein Element vorgesehen, das die Funktion eines "Griffes" hat. Ein solches griffartiges Element erleichtert es dem Fahrer, auch mit relativ dicken Handschuhen, z. B. Fäustlingen, wie sie häufig von Snowboard-Fahrern getragen werden, die Hose zu greifen und nach oben zu ziehen. Beispielsweise läßt sich eine außenliegende Schlaufe oder ähnliches vorsehen, die leicht gegriffen werden kann.

[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das griffartige Element in Form einer wulstartigen Verdickung der Hose ausgeführt, wodurch die Kontur der Hose im Bereich dieser Verdickung ausgebeult ist. Solch eine Verdickung bat den Vorteil, daß sie nicht unbedingt fest gegriffen werden muß, sondern es genügt, die Verdickung mit dem Handschuh gegen das Bein zu drücken und am Bein zusammen mit dem Hosenbein nach oben zu schieben. Günstig ist es, diese Verdickung seitlich an der Hose anzubringen, da sie dort am leichtesten mit der Hand faßbar ist. Eine Verdickung ist z. B. durch Aufnähen bzw. Einnähen eines Schaumstoffstücks, mehrfach gefalteter Stoffstücke oder ähnlichem gestaltbar. Je nach Gestaltung der Hose kann diese Verdickung außen auf dem Oberstoff oder innen am Hosenbein angebracht sein. Durch außenseitiges Anbringen hat man ein "dreidimensionales" Gestaltungselement, wodurch sich das Design der Hose u. U. betonen läßt.

[0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das griffartige Element durch eine Tasche realisiert, die entweder außen auf den Oberstoff oder innen auf das Futter aufgenäht ist. In diese Tasche kann z. B. ein Stück aus einem elastischen Material eingebracht werden, das die gewünschte Ausbeulung bewirkt und das sich im Falle eines Sturzes "nachgiebig" verhält. Hierfür läßt sich z. B. preiswerter Schaumstoff verwenden, der leicht in Stücke geeigneter Größe geschnitten werden kann. Durch eine Anordnung der Tasche im Bereich des Hüftgelenks läßt sich durch ein relativ großes elastisches Stück die Zusatzfunktion eines "Protectors" realisieren, wie sie z. B. bei Motoradjacken und -hosen im Bereich der Gelenke vorgesehen ist, wodurch bei einem Sturz das Gelenk geschützt ist. Ferner ist es möglich, eine derartige Tasche mit einem Reißverschluß oder einer sonstigen verschließbaren Öffnung zu versehen, so daß die Tasche zum Verstauen von Gebrauchsgegenständen verwendet werden kann oder ein darin eingebrachtes elastisches Stück beim Waschen der Hose entnommen werden kann.

[0017] Bei manchen Sporthosen ist in ein oder beide Hosenbeine je ein in dessen Längsrichtung verlaufender Reißverschluß eingenäht, der das An- und Ausziehen der Hose erheblich erleichtert. Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Gurtband zum Öffnen der Bindung dann in seinem unteren, d. h. im fußseitigen Annähbereich mit einem der beiden Befestigungsbänder des Reißverschlusses und mit mehreren gefalteten Lagen des Hosenobermaterials vernäht. Eine gute Festigkeit und eine gleichmäßige Verteilung der in das Hosenbein eingeleiteten Zugkräfte läßt sich durch eine Nahtverbindung erreichen, in der eine oder mehrere Zick-Zack-Nähte (sogenannte Riegel) mit einer oder mehreren in Längsrichtung des Gurtbandes verlaufenden Verstärkungsnähten kombiniert sind.

[0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
eine Sporthose, die im Bereich eines Hosenbeines, das über den Schaft eines Stiefels gestülpt ist, aufgeschnitten ist, nach einem ersten Ausführungsbeispiel;
Fig. 2
eine Sporthose, die im Bereich eines Hosenbeines aufgeschnitten ist;
Fig. 3
ein Nahtdreieck, das bei dem ersten Ausführungsbeispiel verwendet wird; und
Fig. 4
einen Ausschnitt aus einem Hosenbein mit einem seitlichen Reißverschluß nach einem zweiten Ausführungsbeispiel.


[0019] Fig. 1 zeigt eine Sporthose 1 mit einem rechten Hosenbein 1a und mit einem linken Hosenbein 1b. An den Seiten der beiden Hosenbeine 1a, 1b sind Seitennähte 1c, 1d angeordnet. Im oberen Bereich der Hose sind zwei Vordertaschen 2a, 2b und ein Gürtel 3 mit einer Gürtelschnalle 3a angeordnet. Der Gürtel wird von Gürtellaschen 3b, 3c, 3d, 3e, 3f, die an der Hose befestigt sind gehalten (vgl. Fig. 2). Aus jedem der beiden Hosenbeine 1a, 1b ragt je ein Schneefang 32, 33, an dessen freiem Ende ein umlaufendes ringförmiges Gummiband 4a, 4b angeordnet ist. Der Schneefang 32 ist an der Innenseite des Hosenbeins 1a mit einer umlaufenden Naht befestigt, von der bei dem aufgeschnittenen Hosenbein der Fig. 1 lediglich die Annähpunkte 5a, 5b an der Innenseite des Hosenbeins dargestellt sind. Ein Schaft 6a eines Stiefels 6 ragt in das Hosenbein 1a bzw. den Schneefang 32 und wird vom Gummiband 4b des Schneefangs 32 enganliegend umschlossen, so daß Schnee und Eis nur in den Innenbereich des Hosenbeins 1a eindringen können, der unterhalb der Annähpunkte 5a, 5b liegt.

[0020] An der Rückseite des Stiefelschafts 6a ist ein Zugelement 7 zum Öffnen einer Bindungs-Schuh-Kombination nach oben geführt. Oberhalb der Annähstelle 5a des Schneefanges 32 ist an der Seitennaht 1d des Hosenbeins 1a ein weiterer Teil des Zugorganes in Form eines Gurtbandes 8 angenäht. Die Annähstelle des Gurtbandes 8 am Hosenbein 1a ist aus den Fig. 1 und 2 nicht ersichtlich und wird in Fig. 3 näher beschrieben. Das Gurtband 8 ragt in den Schneefang 32 nach unten und ist mit einer Längenverstelleinrichtung 8a versehen. Am freien Ende des Gurtbandes 8 ist ein Steckelement 9a angebracht, das mit einem Steckelement 9b, das am freien Ende des Zugelementes 7 befestigt ist, eine schnell lösbare Steckverbindung bildet und somit ebenfalls Teil des Zugorganes zum Öffnen der Bindungs-Schuh-Kombination ist. Das gesamte Zugorgan zum Öffnen der Bindungs-Schuh-Kombination ist also durch einen Teil des Hosenbeines 1a, das Gurtband 8 mit der Längenverstelleinrichtung 8a, die beiden Steckelemente 9a, 9b und das Zugelement 7 gebildet.

[0021] In Höhe der Oberschenkel ist je eine Tasche 10a, 10b seitlich an der Hose angebracht. Die Tasche 10a, 10b ist beispielsweise rechteckig gestaltet und 12 cm lang und 3 cm breit, wobei die längere Seite in Längsrichtung des Hosenbeines 1a, 1b angeordnet ist. In die Tasche 10a, 10b ist ein aus einem elastischen Material bestehendes Stück 11a, 11b, dessen Kontur durch eine gepunktete Linie angedeutet ist, eingebracht. An der Oberseite der Tasche 10a, 10b ist ein Reißverschluß 12a, 12b angebracht. Durch das eingebrachte Stück 11a, 11b ist die Tasche 10a, 10b ausgebeult, was es dem Fahrer erleichtert, die Tasche 10a, 10b bzw. das Hosenbein 1a, 1b zu greifen und nach oben zu ziehen.

[0022] Fig. 2 zeigt eine Sporthose 1 mit einer Tasche 13, bei der ebenfalls der untere Bereich eines Hosenbeines 1a und der daran befestigte Schneefänger 32 aufgeschnitten sind, wobei der besseren Übersichtlichkeit wegen aber kein Stiefel dargestellt ist. Das Gurtband 8 ist in einer Höhe L1 oberhalb des freien Endes des Hosenbeines 1a und oberhalb der Oberseite des Stiefels (vgl. Fig. 1) angenäht. Da das Gurtband 8 in den Schneefang 32 ragt, liegt die Annähhöhe L1 des Gurtbandes 8 oberhalb der Annähpunkte 5a, 5b des Schneefanges 32. L1 beträgt beispielsweise 35 bis 40 cm.

[0023] Fig. 3 zeigt eine dreieckförmige Naht 14, mit der das Gurtband 8 entlang der Seitennaht 1c des Hosenbeines 1b mit dem Hosenbein 1b vernäht ist. Die dreieckförmige Naht 14 ist durch zwei Seitennähte 14a, 14b, eine Basisnaht 14c und mehrere im Bereich innerhalb dieser Nähte verlaufenden Nähte 14d, 14e, 14f, 14g, 14h, 14i, 14j gebildet, die von einer Spitze 14k der dreieckförmigen Naht 14 zur Basisnaht 14c verlaufen. Die Spitze 14k der dreieckförmigen Naht 14 weist in Richtung zum Oberschenkel. Die Höhe der dreieckförmigen Naht beträgt L2 und die Breite beträgt L3. Die Höhe L2 beträgt beispielsweise 4 cm und die Breite L3 beträgt beispielsweise 2 cm.

[0024] Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt eines Hosenbeins 15 der Sporthose 1 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Bereich der unteren Annähstelle des Gurtbandes 8.

[0025] Im Unterschied zum ersten, in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Hosenbein 15 einen seitlich am Hosenbein 15 angebrachten Reißverschluß 16 auf. Der Reißverschluß 16 weist zwei Befestigungsbänder 17 bzw. 18 auf, über welche die beiden Hälften des Reißverschlusses 16 mit dem Hosenbein 15 verbunden sind.

[0026] Auf jeder Seite des Reißverschlusses 16 ist ein Teil 19 bzw. 20 des Oberstoffs des Hosenbeins 15 zur Verstärkung einmal in Längsrichtung umgeschlagen. Alternativ dazu können diese Teile 19, 20 auch mehrmals umgeschlagen sein, was eine noch bessere Verstärkung des Hosenbeins 15 ergibt. Die Breite L4 der umgeschlagenen Teile 19, 20 ist etwas größer als die Breite L3 des Gurtbandes 8.

[0027] Das Gurtband 8, das umgeschlagene Teil 19 und das Befestigungsband 17 des Reißverschlusses 15 sind mittels zweier Nähte 21 und 22 mit dem Hosenbein 15 längs des Gurtbandes 8 vernäht. Der umgeschlagene Teil 20 ist mit dem Befestigungsband 18 durch entsprechende Nähte 23 bzw. 24 vernäht. Anders als dies dargestellt ist, können die Nähte 21, 22 in Richtung zum fußseitigen Abschnitt 25 des Gurtbandes 8 enden, wenn dieser Abschnitt 25 locker im Hosenbein 15 nach unten hängt, wie dies in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist. Oberhalb des gezeigten Annähbereiches kann das Gurtband 8 entweder ebenfalls enden oder am Hosenbein 15 weiter nach oben geführt und durch die Nähte 21, 22 fixiert sein.

[0028] Außer über die Nähte 21, 22 ist das Gurtband 8 mit zwei doppelt genähten Verstärkungsnähten 26 bzw. 27 und durch zwei "Zick-Zack-Nähte" 28, 29 (im folgenden Riegel genannt) mit dem Hosenbein 15 verbunden. Die doppelten Verstärkungsnähte 26, 27 verlaufen weitgehend parallel zum Gurtband 8 und in einem relativ geringen Abstand von dessen Seitenrändern 30, 31. Die Riegel 28, 29 sind hingegen mittig am Gurtband 8 und in einem relativ geringen Abstand in Längsrichtung voneinander angeordnet und liegen somit zwischen den Verstärkungsnähten 26 und 27. Die Riegel 28, 29 und die Verstärkungsnähte 26, 27 sind dazu vorgesehen, um beim Öffnen der Bindung die aufgebrachten Zugkräfte aufzunehmen und sie möglichst gleichmäßig verteilt in das Hosenbein 15 einzuleiten, ohne daß die Nähte 21 und 22 in Längsrichtung wesentlich beansprucht werden. Die Länge der Verstärkungsnähte 26, 27 ist mit L5 und deren Abstand voneinander mit L6 bezeichnet. L5 beträgt beispielsweise 4 cm und L6 16 mm. L6 ist etwas kleiner als die Breite L3 des Gurtbandes 8, die z. B. 20 mm beträgt.


Ansprüche

1. Sporthose für eine Bindungs-Schuh-Kombination, die mittels eines Zugorganes öffenbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil dieses Zugorganes durch ein Hosenbein (1a, 1b, 15) der Sporthose (1) gebildet ist.
 
2. Sporthose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hosenbein (1a, 1b, 15) über ein Kopplungsorgan (7, 8, 9a, 9b) mit der Bindungs-Schuh-Kombination verbindbar ist.
 
3. Sporthose nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopplungsorgan (7, 8, 9a, 9b) mindestens zwei Kopplungselemente (9a, 9b) aufweist, wovon ein erstes Kopplungselement (9a) mit dem Hosenbein (1a, 1b, 15) verbunden ist.
 
4. Sporthose nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Kopplungselement (9a) über ein Gurtband (8) mit dem Hosenbein (1a, 1b, 15) verbunden ist.
 
5. Sporthose nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Gurtband (8) und/oder das erste Kopplungselement (9a) zumindest auf einem Abschnitt im Inneren des Hosenbeines (1a, 1b, 15) angeordnet ist.
 
6. Sporthose nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopplungsorgan (7, 8, 9a, 9b) mittels einer Nahtverbindung mit einer Seitennaht (1c, 1d) des Hosenbeines (1a, 1b, 15) verbunden ist.
 
7. Sporthose nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Nahtverbindung durch eine dreieckförmige Naht (14) gebildet wird.
 
8. Sporthose nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein sich entlang der Seitennaht (1c, 1d) des Hosenbeins (1a, 1b, 15) erstreckendes Zugband integraler Bestandteil des Hosenbeines (1a, 1b, 15) ist.
 
9. Sporthose nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, das im Bereich des Oberschenkels ein griffartiges Element vorgesehen ist.
 
10. Sporthose nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das griffartige Element aus einer die Sporthose (1) ausbeulenden Verdickung besteht.
 
11. Sporthose nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das griffartige Element von einer Tasche (10a, 10b) gebildet ist, in die ein aus einem elastischen Material bestehendes Stück (11a, 11b) eingebracht ist.
 
12. Sporthose nach einem der Ansprüche 1 bis 5, oder 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Hosenbein (1a, 1b, 15) ein sich in dessen Längsrichtung erstreckender Reißverschluß (16) vorgesehen ist und ein Stück des Gurtbandes (8) mit einem Befestigungsband (17) des Reißverschlusses (16) und mit dem Hosenbein (1a, 1b, 15) durch mindestens zwei in Längsrichtung des Gurtbandes (8) verlaufende Verstärkungsnähte (26, 27) und mindestens eine dazwischenliegende Zick-Zack-Naht (28, 29) verbunden ist.
 
13. Sporthose nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß längs beider Seiten des Gurtbandes (8) je zwei Verstärkungsnähte (26, 27) vorhanden sind.
 
14. Sporthose nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in Längsrichtung des Gurtbandes (8) hintereinander liegende Zick-Zack-Nähte (28, 29) vorhanden sind.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht