[0001] Die Erfindung betrifft eine kontinuierliche Zentrifuge mit Produktverteilertopf,
Verteilerglocke und Trommel, bei der eine Vortrennstufe und eine Haupttrennstufe mit
unterschiedlichen Neigungswinkeln vorgesehen sind.
[0002] Kontinuierliche Zentrifugen sind bekannt. Beispielsweise werden sie in der Zukkerindustrie
für die Trennung von Kristallsuspensionen verwendet. Innerhalb der Zentrifugen sind
Trommeln vorgesehen, die mit Sieben ausgerüstet sind. Durch die Siebe soll die Flüssigkeit
radial nach außen gelangen, während die festen Bestandteile auf der Wandung schräg
nach oben weiter transportiert werden.
[0003] Die FR-PS 13 55 763 schlägt dabei vor, mehrfach abwechselnd und stufenförmig aufeinander
folgend zunächst einen Trockenschleuderbereich, dann einen Waschbereich, dann wiederum
einen Trockenschleuderbereich und so fort aufeinander folgen zu lassen. Nur die Trockenschleuderbereiche
sind dabei mit fest geschweißten Siebunterkonstruktionen versehen, auf denen dann
auswechselbare Siebe ruhen. Auf diesen auswechselbaren Sieben geht die eigentliche
Trennung und die Bewegung der Zuckerkristalle vor sich. Dieser relativ dünne Oberflächenbereich
ist der Abnutzung unterworfen, so daß eine Auswechselbarkeit dieser nicht selbsttragenden,
relativ feinen Bereiche dort vorgeschlagen wird.
[0004] Auch die DE 76 40 275 U1 schlägt auswechselbare Siebe für konische Schleuderkörper
mit aufeinanderfolgenden Abschnitten mit unterschiedlicher Konusneigung vor. Feststehende
Haltestifte stellen sicher, daß die Ersatzsiebe in stets der gleichen Position fixiert
werden können.
[0005] Einstufige Trommeln, wie sie beispielsweise aus dem DE-GM 19 67 178 bekannt sind,
sind im Regelfall den Anforderungen nicht so gut gewachsen bzw. weniger gut angepaßt
als zwei- oder mehrstufige Trommeln. Das DE-GM 19 67 178 schlägt daher vor, in den
Vollmantel des Schleudertrommelrahmens einen Siebkorb mit anderer Konizität einzustellen.
[0006] Aus der DE 81 05 054 U1 ist eine kontinuierlich arbeitende Zuckerzentrifuge bekannt,
bei der die innerhalb der Zentrifuge verwendete Trommel zweistufig mit feststehenden
Neigungswinkeln der Wandungen ist. Die zweistufige Trommel weist dabei unterschiedliche
Neigungswinkel auf.
[0007] In der Vortrennstufe soll dabei Zucker von Flüssigkeit getrennt werden, wohingegen
in der Haupttrennstufe ein Waschen der bereits getrennten Zuckerkristalle erfolgt.
Für die Haupttrennstufe ist bekannterweise ein Winkel von 30° vorgesehen, für die
Vortrennstufe ein Winkel von 12-15°.
[0008] Es hat sich jedoch gezeigt, daß immer wieder Transport- und Verteilungsprobleme der
Kristallsuspension innerhalb der Trommel auftreten. Mit diesem Effekt ist auch immer
eine Beeinträchtigung der Qualität des Endprodukts, beispielsweise der Zuckerqualität
verbunden, welche von den Betreibern kontinuierlicher Zentrifugen verständlicherweise
nicht geme gesehen wird.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kontinuierliche Zentrifuge nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, mit der eine Verbesserung der erzeugten
Endproduktqualität, insbesondere der Zuckerqualität, ermöglicht wird, wobei auch wechselnde
Anforderungen hinsichtlich der Suspensionsart abgefangen werden können und ein langsamer
und gleichmäßiger Transport der Suspension in der Trommel ermöglicht wird.
[0010] Die Aufgabe wird durch eine kontinuierliche Zentrifuge nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 dadurch gelöst, daß Korbeinsätze mit bedarfsgerecht geneigten Wandungen und diese
bedeckenden Sieben zum auswechselbaren Einfügen in die Trommel vorgesehen sind. Weiterhin
wird die Aufgabe durch einen Korbeinsatz für eine kontinuierliche Zentrifuge gelöst,
der eine in einem Neigungswinkel α zur Senkrechten angeordnete umlaufende Wandung
mit auswechselbarem Sieb aufweist, bei dem die Siebe durch Aufnahmestifte oder gleich
wirkende Befestigungsmittel mit der Wandung verbunden sind, und bei dem ein Befestigungsring
mit Befestigungsmitteln am oberen Umfang des Korbeinsatzes zum Verbinden mit einer
Trommel der Zentrifuge vorgesehen ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
definiert.
[0011] Dadurch wird eine kontinuierliche Zentrifuge geschaffen, bei der bei einfacher und
schneller Montage der Korbeinsätze mit jeweils unterschiedlich geneigten Wandungen
in der Trommel eine bedarfsgerechte Umstellung auf eine andere Kristallsuspensionsart
jederzeit schnell möglich ist. Eine bereits vorhandene kontinuierliche Zentrifuge
kann dadurch beliebig umgestaltet und auf wechselnde, insbesondere höhere, Anforderungen
an die Produktqualität angepaßt werden. Dem insbesondere seitens der Zuckerindustrie
großen Interesse, die Zuckerqualität ständig zu verbessern, wird hiermit Rechnung
getragen. In Abhängigkeit von der Wahl des Neigungswinkels der Wandungsflächen der
Korbeinsätze kann ein optimaler Zuckertransport erzielt werden, wodurch auch eine
optimale Zuckerverteilung und damit beste Zuckerqualität erreichbar ist.
[0012] Bevorzugt ist der Neigungswinkel der Wandungen der Korbeinsätze und die Schlitzweite
der Siebe in Abhängigkeit von dem zu trennenden Produkt unterschiedlich wählbar und
kombinierbar und bedarfsgerecht auf dieses anpaßbar. Die Verweilzeit auf der Schräge
der Siebe ist hierbei als relevanter Faktor zu nennen. Bei groberen zu trennenden
Kristallen ist ein steilerer Winkel zu wählen, um ein schnelleres und leichteres Trennen
der Kristalle von der Flüssigkeit zu erreichen. Bei feineren Kristallen hingegen ist
eher ein flacher Neigungswinkel der Wandungen der Korbeinsätze und damit auch der
Siebe zu wählen. Besonders bevorzugt wird bei einem geänderten Neigungswinkel auch
ein anderes Sieb verwendet. Ziel bei beispielsweise der Zuckerherstellung ist ein
langsamer, aber gleichmäßiger Transport des Produktes auf dem jeweiligen Sieb. Von
Einfluß auf den Transport auf dem Sieb ist dabei auch das Verhältnis von Fest- zu
Flüssiganteil im Magma, also der Kristallsuspension. Daneben ist natürlich die Wahl
des Neigungswinkels der Korbeinsatzwandung relevant. Die Flüssigkeit der Suspension
wirkt zwischen den Kristallen als Schmiermittel. Wird die Flüssigkeit durch eine zu
offene Siebfläche sofort abgeführt, können sich trockene Kristalle bereits auf einer
Wandung mit flachem Neigungswinkel aufbauen. Wird hingegen die Flüssigkeit durch eine
sehr wenig geöffnete Siebfläche zurückgehalten (auf dem Sieb), gleiten die Kristalle
trotz eines steilen Neigungswinkels der Korbeinsatzwandung zu schnell aus der Trommel
bzw. dem Korbeinsatz heraus. Ist zudem ein Ablauf mit sehr unterschiedlicher Viskosität
vorgesehen, ist die passende Wahl der Öffnung der Siebfläche von noch größerer Bedeutung.
Wenn eine große offene Siebfläche gewählt werden soll, beträgt diese beispielsweise
mehr als 14 %. Die bekannten Siebe weisen eine maximale Siebfläche von 11 % auf. Die
Schlitzweite der Siebe wird jedoch nach oben hin auch dadurch begrenzt, daß sich die
Kristalle in zu großen Schlitzen der Siebe verhaken können. Dies sollte vorteilhaft
vermieden werden, da ansonsten eine Störung des kontinuierlichen Weitertransportes
der Kristalle auf den Sieben, hinauf zur Haupttrennstufe auftritt.
[0013] Der Neigungswinkel α der Wandungen der Korbeinsätze beträgt besonders bevorzugt zwischen
10° und 30 °.
[0014] Besonders bevorzugt werden der Neigungswinkel α der Wandungen der Korbeinsätze und
die Größe der Öffnungen der Siebfläche gegeneinander abgeglichen. Dies geschieht dadurch,
daß in Abhängigkeit von dem gewünschten Ergebnis bei entsprechend vorgewählten Neigungswinkeln
α der Korbeinsätze verschiedene Arten von Sieben in den Korbeinsatz eingefügt werden.
Mit den erfindungsgemäßen Korbeinsätzen ist es daher erstmals möglich, beispielsweise
Zuckerkristalle genau so lange auf der Siebfläche verharren zu lassen, wie es für
ein optimales Produkt als Verweilzeit auf der Siebfläche erforderlich ist. Beispielsweise
werden drei Größen beziehungsweise Neigungswinkel α von Korbeinsätzen vorgesehen.
Soll nun aber eine Zwischengröße eine eigentlich optimale Verweildauer der Kristalle
auf der Siebfläche ermöglichen, wird die Wirkung einer Zwischengröße dadurch geschaffen,
daß eine Siebfläche mit entsprechend kleinerem bzw. größerem Öffnungsgrad (in Abhängigkeit
von dem gewünschten Ergebnis) in die entsprechenden Korbeinsätze eingefügt wird. Beispielsweise
können Korbeinsätze mit Neigungswinkeln α von 23°, 25° und 27° vorgesehen sein.
[0015] Wäre nun jedoch ein Neigungswinkel α von 24° gerade optimal, wird dessen Wirkung
dadurch erzielt, daß ein Korbeinsatz mit Neigungswinkel α = 25° mit einer Siebfläche
mit entsprechend kleineren Öffnungen versehen wird. Dadurch ist zwar einerseits durch
den relativ steilen Neigungswinkel eine Beschleunigung der Kristalle nach oben hin
geschaffen, aufgrund der kleineren Siebfläche jedoch verbleibt mehr die Kristalle
umgebende Flüssigkeit auf den Sieben zurück, wodurch diese eine größere Verweilzeit
auf der Siebfläche zeigen. Zumeist werden Siebflächen mit Öffnungsgraden von mehr
als 6%, bis hin zu eventuell 14% gewählt. Bei entsprechenden Anwendungen kann es auch
erforderlich sein, eine größere Siebfläche als 14% zu wählen.
[0016] Bevorzugt sind die Siebe innerhalb der Korbeinsätze auswechselbar, beispielsweise
sind sie in den Korbeinsätzen durch Aufnahmestifte befestigt. Zum Verhindern eines
Aufwerfens der Siebe während der Rotation der Trommel der Zentrifuge kann ein Abdeckring
am oberen Umfang der Korbeinsätze vorgesehen sein. Wenn jedoch eine Verwirbelung der
Luft in diesem Bereich ausgeschlossen werden kann, beispielsweise wenn im Übergangsbereich
von dem Sieb des Korbeinsatzes der Vortrennstufe lediglich ein geringer Übergang zum
Sieb der Haupttrennstufe gebildet ist, beispielsweise ein Übergang von 1,5 mm, wird
im allgemeinen kein Ring benötigt. Ein derartiger Abdeckring weist vorzugsweise solche
Abmessungen auf, daß er mit dem Teil der Trommel, der als Haupttrennstufe vorgesehen
ist, lösbar verbunden werden kann, sofern der Korbeinsatz in der Vortrennstufe angeordnet
ist.
[0017] Die Korbeinsätze selbst weisen bevorzugt einen Befestigungsring auf, mittels dessen
sie in der Trommel durch Befestigungsmittel, beispielsweise durch Schrauben, befestigt
werden können. Vorzugsweise wird dabei eine symmetrische Anordnung der Schrauben vorgesehen,
da bei derartigen kontinuierlich arbeitenden Zentrifugen Umdrehungszahlen von bis
zu 2000 Umdrehungen pro Minute erzielt werden können. Die Anforderungen an den Rundlauf
sind daher verständlicherweise sehr hoch, beispielsweise liegen die Toleranzen bei
1 mm.
[0018] Die Anpassung an verschiedene, in der kontinuierlichen Zentrifuge herzustellende
Produkte, insbesondere auch höherwertige Produkte, ist durch die Variation in Form
der Korbeinsätze mit unterschiedlichen Neigungswinkeln der Wandungen vorteilhaft sehr
kostengünstig. Anstelle eines vollständigen Austausches der bei derartigen Zentrifugen
besonders teuren Trommeln muß lediglich ein kostengünstig herzustellender Trommeleinsatz,
nämlich der Korbeinsatz, ausgetauscht werden. Derartige Korbeinsätze bestehen vorteilhaft
aus Edelstahl oder hochwertigen anderen Werkstoffen.
[0019] Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen kontinuierlichen Zentrifuge anhand der Zeichnungen beschrieben.
Diese zeigen in:
- Figur 1
- eine Schnittansicht einer kontinuierlichen Zentrifuge mit erfindungsgemäßem Korbeinsatz,
- Figur 2
- eine Schnittansicht des Korbeinsatzes gemäß Figur 1 und
- Figur 3
- eine Schnittansicht einer zweistufigen Trommel gemäß Figur 1 mit Korbeinsatz gemäß
Figur 2 in der Vortrennstufe der Trommel.
[0020] In
Figur 1 ist eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen kontinuierlichen Zentrifuge 1 dargestellt.
Die Zentrifuge 1 wird durch einen Motor 2 über einen Antriebsstrang 3 angetrieben.
Der rotierende Teil der Zentrifuge ist auf einem Chassis 4 gelagert.
[0021] Die Zentrifuge weist einen Produktverteiler 5, in den beispielsweise eine Kristallsuspension
eingegeben wird, und darunter eine Verteilerglocke 6 auf. Konzentrisch um die Verteilerglocke
6 herum ist eine Trommel 10 der Zentrifuge angeordnet. Die Trommel 10 ist in der dargestellten
Form zweistufig, d.h. sie weist eine Vortrennstufe 20 und eine Haupttrennstufe 30
auf.
[0022] Die Neigungwinkel α und β der Wandungen der Vortrennstufe 20 und der Haupttrennstufe
30 sind verschieden. In der dargestellten Form ist der Neigungswinkel α der Vortrennstufe
20 steiler gewählt als der Neigungswinkel β der Haupttrennstufe 30. Üblicherweise
dient die Vortrennstufe dem Trennen der Kristalle von Flüssigkeit und die Haupttrennstufe
dem Waschen der getrennten Kristalle. Die Haupttrennstufe 30 weist zu diesem Zweck
auf ihrer Wandung 31 umlaufend ein Sieb 32 auf.
[0023] Die Vortrennstufe ist mit einem auswechselbaren Korbeinsatz 40 versehen. Ein solcher
Korbeinsatz 40 ist in der Schnittansicht in
Figur 2 dargestellt. Der Korbeinsatz weist eine äußere Wandung 41 auf. Von ihrer Innenseite
her ist die Wandung 41 mit einem Sieb 42 auf ihrer gesamten Oberfläche versehen. Die
Wandungsfläche 41 weist einen Neigungswinkel α zur Senkrechten auf. Dieser Neigungswinkel
α ist in Abhängigkeit von dem zu trennenden Produkt für verschiedene Korbeinsätze
unterschiedlich gewählt. Er liegt beispielsweise bei Werten zwischen 10° und 30°.
[0024] Die Verweilzeit auf den Sieben der Vortrennstufe wird u. a. durch den Neigungswinkel
α und auch durch den Öffnungsgrad der Siebfläche des Korbeinsatzes bestimmt.
[0025] Ein geringerer Neigungswinkel α, also steilere Wandung des Korbeinsatzes, kann gewählt
werden, um ein schnelles Trennen von Kristallen und Flüssigkeit zu erzielen. Dies
geschieht beispielsweise bei groben Kristallen. Ein größerer Neigungswinkel α kann
daher bei feinen Kristallen gewählt werden; die Wandung des Korbeinsatzes ist dann
flacher. Allerdings sind weitere Faktoren maßgeblich für das tatsächliche Trennverhalten
der Suspension, wie das Verhältnis von Fest- zu Flüssiganteil in der Suspension und
die bereits erwähnte Offenheit der Siebfläche des Siebes 42.
[0026] Der weitere maßgebende Faktor für die Trennbarkeit der Kristalle von der Flüssigkeit
innerhalb der Kristallsuspension ist also die Öffnungsweite der Siebfläche der Siebe
42. In Abhängigkeit von der gewählten Kristallsuspension kann die Siebfläche weiter
geöffnet oder weniger weit geöffnet sein. Es wird hier bevorzugt eine gegenseitige
Abhängigkeit zwischen Neigungswinkel α der Wandung 41 und Offenheit der Siebfläche
des Siebes 42 genutzt, um beispielsweise besonders hochwertige Produkte zu erhalten.
Wenn beispielsweise eine große offene Siebfläche gewünscht ist, kann diese mit den
Korbeinsätzen auf einen erheblich höheren Wert gesetzt werden als dies beim Stand
der Technik möglich ist, beispielsweise können sogar Werte von 14 % oder mehr erzielt
werden. Eine obere Begrenzung der Offenheit der Siebfläche wird dabei dadurch gesetzt,
daß die Kristalle eventuell sich innerhalb der Schlitze des Siebes verhaken könnten.
Ebenso kann in einem anderen Fall eine Siebfläche mit geringer Öffnungsweite erforderlich
sein, um das gewünschte Ziel eines langsamen und gleichmäßigen Transportes auf dem
Sieb zu erreichen. Hierbei ist jeweils auch auf den Neigungswinkel α der Wandung des
Korbeinsatzes abzustellen und ein geeigneter Abgleich zwischen Neigungswinkel α und
Öffnungsgrad der Siebfläche zu schaffen, wobei das Verhältnis von Fest- und Flüssiganteil
der Kristallsuspension ebenfalls von Einfluß für deren Verweilzeit aus der Vortrennstufe
ist.
[0027] Zur Befestigung der Siebe 42 in den Korbeinsätzen 40 sind Aufnahmestifte 43 am unteren
Rand 44 des Korbeinsatzes 40 vorgesehen. Anstelle der Aufnahmestifte 43 können auch
entsprechend wirkende andere Mittel vorgesehen sein.
[0028] Im oberen Bereich des Korbeinsatzes 40 gemäß Figur 2 ist ein Befestigungsring 45
mit Befestigungsmitteln 46 in Form von Schrauben angeordnet. Der Befestigungsring
ragt über den oberen Umfang der Wandung 41 hinaus. Er ist ähnlich geformt wie ein
Klemmring bei einer bekannten Trommel, welcher zwischen der Vortrennstufe 20 und der
Haupttrennstufe 30 vorgesehen ist. Er dient der Befestigung der Vortrennstufe an der
Haupttrennstufe.
[0029] Auch der Befestigungsring 45 dient der Befestigung des Korbeinsatzes an der Haupttrennstufe.
Zu diesem Zweck weist der Befestigungsring solche Abmessungen auf, daß er innerhalb
einer Trommel im Übergangsbereich von der Vortrennstufe 20 zur Haupttrennstufe 30
angeordnet und dort befestigt werden kann. Vorzugsweise ist er so geformt, daß eine
gute Zugänglichkeit zur einfachen und schnellen Montage und Demontage des Korbeinsatzes
zum bedarfsgerechten Auswechseln ermöglicht wird.
[0030] Nach oben hin kann das Sieb 42 gegen ein Aufwerfen während der Rotation der Trommel
der Zentrifuge durch einen Abdeckring 47 geschützt sein. Ein solcher Abdeckring 47
lagert, wie besser aus
Figur 3 hervorgeht, im Übergangsbereich zwischen der Vortrennstufe 20 und der Haupttrennstufe
30 auf dem Korbeinsatz auf dessen oberer Kante 48 auf. Das Sieb 42 ist an dieser Stelle
vorzugsweise ein wenig über diese Kante gezogen, damit der Abdeckring auf dem Randbereich
des Siebes 42 auflagern kann. Ein solcher Abdeckring 47 ist jedoch nicht erforderlich,
sofern eine Verwirbelung der Luft an dieser Übergangsstelle ausgeschlossen werden
kann. Dies ist im allgemeinen der Fall, sofern der Übergang in diesem Bereich lediglich
wenige Millimeter beträgt, beispielsweise 1,5 mm. Bei größeren Höhenunterschieden
des Übergangsbereiches sollte vorzugsweise ein Abdeckring verwendet werden. Der Abdeckring
ist, insbesondere um eine schnelle und leichte Auswechselbarkeit des Korbeinsatzes
zu ermöglichen, lösbar auf das Sieb aufgefügt. Eine solche lösbare Verbindung wird
beispielsweise durch Befestigungsmittel wie Schrauben erzeugt.
[0031] Als Material für die Korbeinsätze wird ein hochwertiger Werkstoff, insbesondere Edelstahl,
verwendet. Alternativ können natürlich auch andere Materialien verwendet werden, vorzugsweise
wird jedoch das Material verwendet, welches auch für die Trommel, also insbesondere
für die Haupttrennstufe 30 vorgesehen ist.
[0032] In der Zuckerindustrie werden beispielsweise Korbeinsätze mit Neigungswinkeln von
α = 23°, 25° oder 27° verwendet, je nachdem, ob mittels der unterschiedlichen Füllmassen
der Zentrifuge ein Nachprodukt, ein B-Produkt oder ein C-Produkt abgetragen werden
soll. Wenn die Haupttrennstufe einen Neigungswinkel von β = 30° aufweist, wird vorzugsweise
für die Korbeinsätze ein Winkel von unter 30 °, also beispielsweise ein Winkel von
10° bis 29° verwendet. Wird jedoch für die Haupttrennstufe ein anderer Winkel vorgesehen,
sollten die Neigungswinkel für die Korbeinsätze entsprechend geringer und auf das
jeweilige zu erzielende Produkt abgestimmt gewählt werden.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Kontinuierliche Zentrifuge
- 2
- Motor
- 3
- Antriebsstrang
- 4
- Chassis
- 5
- Produktverteiler
- 6
- Verteilerglocke
- 10
- Trommel
- 20
- Vortrennstufe
- 30
- Haupttrennstufe
- 31
- Wandung
- 32
- Sieb
- 40
- Korbeinsatz
- 41
- Wandung
- 42
- Sieb
- 43
- Aufnahmestift
- 44
- unterer Rand
- 45
- Befestigungsring
- 46
- Befestigungsmittel
- 47
- Abdeckring
- 48
- obere Kante
- α
- Neigungswinkel/Korbeinsatz
- β
- Neigungswinkel/Haupttrennstufe
1. Kontinuierliche Zentrifuge mit Produktverteilertopf, Verteilerglocke und Trommel,
bei der eine Vortrennstufe und eine Haupttrennstufe mit unterschiedlichen Neigungswinkeln
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß Korbeinsätze (4) mit bedarfsgerecht geneigten Wandungen (41) und diese bedeckenden
Sieben (42) zum auswechselbaren Einfügen in die Trommel (10) vorgesehen sind.
2. Kontinuierliche Zentrifuge nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel α der Wandung (41) eines Korbeinsatzes und die Schlitzweite des
Siebes (42) eines Korbeinsatzes in Abhängigkeit von dem zu trennenden Produkt unterschiedlich
wählbar und kombinierbar und bedarfsgerecht auf dieses anpaßbar sind.
3. Kontinuierliche Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel α bei feinen zu trennenden Kristallen größer gewählt ist als bei
groberen Kristallen.
4. Kontinuierliche Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Neigungswinkel α der Wandung (41) eines Korbeinsatzes (40) zwischen 10° und 30°
beträgt.
5. Kontinuierliche Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grad der Offenheit der Siebfläche eines Siebes (42) eines Korbeinsatzes (40)
in Abhängigkeit von dem Fest- zu Flüssiganteil einer zu trennenden Suspension und
von dem Neigungswinkel α der Wandung (41) des Korbeinsatzes (40) gewählt ist, wobei
zum Einstellen einer Verweilzeit der zu trennenden Kristalle auf der Siebfläche ein
Abgleich von Neigungswinkel α und Grad der Offenheit der Siebfläche stattfindet.
6. Kontinuierliche Zentrifuge nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korbeinsätze (40) für die Vortrennstufe (20) der Zentrifuge (1) vorge-sehen und
dimensioniert sind.
7. Kontinuierliche Zentrifuge nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korbeinsätze (40) einen oberen Abdeckring (47) und Aufnahmestifte (43) zur Befestigung
der Siebe (42) innerhalb der Korbeinsätze (40) aufweisen.
8. Kontinuierliche Zentrifuge nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdeckring (47) solche Abmessungen aufweist, daß er mit dem Teil der Trommel
(10), der als Haupttrennstufe (30) vorgesehen ist, lösbar verbindbar ist.
9. Kontinuierliche Zentrifuge nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die lösbare Verbindung zwischen Abdeckring (47) und Trommel (10) der Zentrifuge (1)
mittels Befestigungsmitteln, insbesondere Schrauben, geschieht.
10. Kontinuierliche Zentrifuge nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korbeinsätze (40) aus einem hochwertigen Werkstoff, insbesondere Edelstahl, bestehen.
11. Korbeinsatz für eine kontinuierliche Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Korbeinsatz (40) eine in einem Neigungswinkel α zur Senkrechten angeordnete umlaufende
Wandung (41) mit auswechselbarem Sieb (42) aufweist,
daß die Siebe durch Aufnahmestifte (43) oder gleich wirkende Befestigungsmittel mit der
Wandung (41) verbunden sind und
daß ein Befestigungsring (45) mit Befestigungsmitteln (46) am oberen Umfang des Korbeinsatzes
(40) zum Verbinden mit einer Trommel (10) der Zentrifuge (1) vorgesehen ist.
12. Korbeinsatz nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Befestigungsring (45) nach außen auskragend am oberen Umfang der Wandung (41)
des Korbeinsatzes (40) vorgesehen ist.
13. Korbeinsatz nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß, die Siebfläche der Siebe in Abhängigkeit von dem Neigungswinkel α der umlaufenden
Wandung (41) des Korbeinsatzes gewählt ist unter Berücksichtigung einer vorbestimmbaren
Verweilzeit von zu trennenden Kristallen einer Kristallsuspension auf der Siebfläche
und insbesondere der Grad der Offenheit der Siebfläche größer als 6% ist.