Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen einer dünnen Schicht eines
Beschichtungsmaterials auf eine poröse Materialbahn.
Stand der Technik
[0002] Es sind Beschichtungsvorrichtungen bekannt, um eine über eine Gegendruckwalze laufende
Materialbahn, die beispielsweise aus Papier, Kunststoff, Gewebewerkstoff, Metallfolie
oder einer Kombination dieser Werkstoffe besteht, mittels einer Schlitzdüseneinrichtung
auf einer Seite mit einer Schicht des Beschichtungsmaterials, beispielsweise Heißschmelzen,
hochviskose Kleber, Paraffine und mikrokristalline Wachse oder dergleichen, zu versehen.
Das Beschichtungsmaterial wird aus einem zwischen einer feststehenden einlaufenden
und ablaufenden Düsenlippe der Schlitzdüseneinrichtung gebildeten Düsenschlitz über
einen in der ablaufenden Düsenlippe ausgebildeten Rakelstab direkt auf die Oberfläche
der laufenden Materialbahn aufgetragen, wobei die Materialbahn während des Auftragens
auf einer umlaufenden Trägerfläche getragen wird.
[0003] Aus der Patentschrift DE-C-31 00 101 der Anmelderin ist eine gattungsgemäße Vorrichtung
mit Schlitzdüseneinrichtung zum Aufbringen einer dünnen Schicht eines Beschichtungsmaterials
auf eine über eine Gegendruckwalze laufende Materialbahn bekannt, bei der in der ablaufende
Düsenlippe ein in einem Rakellager drehbarer Rakelstab ausgebildet ist. Der Rakelstab
wird zum feinfühligen Einstellen des Abstandes zur Gegendruckwalze entlang der Breite
der zu beschichtenden Materialbahn durch federnde Mittel einer Stelleinrichtung in
das Rakellager gedrückt. So kann stets eine vorbestimmte, gleichmäßige Schichtdicke
des Beschichtungsmaterials über die Bahnbreite auf eine undurchlässige Materialbahn
aufgetragen werden.
[0004] Aufgrund der geometrischen Gegebenheiten dieser Vorrichtung ist es jedoch schwierig,
einen auf die Masse des Beschichtungsmaterials wirkenden Druck zwischen Rakelstab
und Materialbahn bzw. Gegendruckwalze im laufenden Betrieb mittels der vorhandenen
Stelleinrichtung feinfühlig genug zu verändern. Dadurch ist die Eindringtiefe einer
auf eine poröse Materialbahn aufzubringenden Masse nicht flexibel dosierbar. Die Wölbung
der Gegendruckwalze verursacht im Zusammenspiel mit der an ihr anliegenden Rundung
des Rakelstabes einen spontanen Anstieg des auf die Masse des Beschichtungsmaterials
wirkenden Druckes zwischen Gegendruckwalze und Rakelstab. Hierbei entsteht eine starke,
gegen die Materialbahn gerichtete Druckkomponente. Somit dringt beim Einsatz von porösen
Materialbahnen das Beschichtungsmaterial fast vollständig in die Materialbahn ein.
Durch eine Vergrößerung des Abstandes zwischen dem Rakelstab und der Gegendruckwalze
mittels der vorhandenen Stelleinrichtung kann zwar der Wert der Druckkomponente gegen
die Materialbahn verringert werden, jedoch wird auch die Eindringtiefe des Beschichtungsmaterials
geringer. Eine derartige Einstellung des Abstandes zwischen Rakelstab und Gegendruckwalze
ist darüber hinaus derart kritisch, daß der Druck über die Bahnbreite teilweise zusammenbricht
und somit unbeschichtete Stellen auf der Materialbahn entstehen.
Darstellung der Erfindung
[0005] Die Textilindustrie sowie die Hersteller von medizinischen Bändern oder von Dachbahnen
mit Filzauflagen benötigen jedoch Beschichtungsvorrichtungen, bei denen die aufzubringenden
Masse an Beschichtungsmaterial auf poröse Materialbahnen oben aufliegend dosierbar
ist, so daß die Eindringtiefe in die zumindest teilweise durchlässige, poröse Materialbahn
durch geeignete Maßnahmen definiert werden kann. Gleichzeitig soll eine ausreichende
Haftung des Beschichtungsmaterials, beispielsweise Klebstoff, auf der zu beschichtenden
Materialbahnseite gewährleistet sein und ein Durchschlag auf die Rückseite der Materialbahn
vermieden werden.
[0006] Das technische Problem der Erfindung besteht deshalb darin, eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß der auf die Masse des Beschichtungsmaterials
wirkende Druck zwischen Rakelstab und Gegendruckwalze und damit die Dosierung der
Eindringtiefe des Beschichtungsmaterials in die Materialbahnoberfläche im laufenden
Betrieb der Beschichtungsvorrichtung auf einfache und effektive Weise einstellbar
und bestimmbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0008] Erfindungsgemäß ist an der ablaufenden Düsenlippe einer Schlitzdüseneinrichtung ein
Rakelstab mit im wesentlichen kreisrunder Querschnittsform angeordnet, der an seinem
Umfang mindestens eine im wesentlichen eine über die gesamte Längserstreckung des
Rakelelementes verlaufende Abflachung besitzt und in einem Rakellager drehbar gelagert
ist, so daß die Abflachung in einem Anstellwinkel zur Gegendruckwalze verstellbar
ist. Durch diese Ausbildung des Rakelstabes ergibt sich gegenüber den bekannten Vorrichtungen
der große Vorteil, daß durch eine einfache konstruktive Maßnahme der auf die Masse
im Spalt zwischen Rakelstab und Gegendruckwalze wirkende hydraulische Druck regulierbar
ist. Durch Drehen des Rakelstabes um seine Längsachse lassen sich präzise Einstellungen
der Abflachung des Rakelstabes an die über die Gegendruckwalze laufende Materialbahn
erzielen, so daß die Dosierung und damit die Eindringtiefe des Beschichtungsmaterial
in die poröse Materialbahn einfach und flexibel durch Variation des Anstellwinkels
der Abflachung zur Gegendruckwalze bestimmbar ist. Je steiler der Anstellwinkel der
Abflachung zur Gegendruckwalze eingestellt ist, desto tiefer wird das Beschichtungsmaterial
in die poröse Materialbahn eingebracht.
[0009] Zum Rotieren des Rakelstabes um seine Längsachse ist erfindungsgemäß auch wenigstens
ein Drehmechanismus vorgesehen. Dieser Drehmechanismus kann eine mechanische, elektrische,
hydraulische oder pneumatische Vorrichtung oder dergleichen sein. In der einfachsten
Ausführungsform ist als Drehmechanismus z.B. ein durch ein Stellglied bewegtes und
mit dem Rakelstab verbundenes Hebelgestänge denkbar.
[0010] Der Rakelstab ist für jede gewünschte Beschichtungs- und Bahnbreite auf einfache
Weise herstellbar und auswechselbar. Dabei ist der Rakelstab bevorzugt aus Stahl gefertigt
und die Gegendruckwalze mit einem elastischen Material wie Hartgummi, Kautschuk oder
dergleichen beschichtet. Als Gegendruckwalze kann auch eine Stahlwalze verwendet werden,
wenn eine ausreichende Elastizität der zu beschichtenden Materialbahn gegeben ist.
[0011] Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den weiteren
Ansprüchen beschrieben.
[0012] Bei bestimmten Anwendungsfälle ist der Rakelstab in einem vorbestimmten Anstellwinkel
α fixierbar. Auf diese Weise kann die Eindringtiefe über die gesamte Strecke der Materialbahn
exakt auf ein bestimmtes Maß eingestellt und konstant gehalten werden.
[0013] Es wird bevorzugt, daß das Rakellager eine komplementäre, halbzylinderförmige Ausnehmung
in der ablaufenden Düsenlippe zu der im wesentlichen kreisrunden Querschnittsform
des Rakelstabes ist. Durch diese Anordnung wird sichergestellt, daß der Rakelstab
sehr fest und starr in der seinem Profil angepaßten Ausnehmung gelagert ist. Auf diese
Weise können auch hochviskose Beschichtungsmaterialien problemlos verarbeitet werden.
Ferner werden präzise gleichförmige Übertragungsraten von der Schlitzdüseneinrichtung
auf die zu beschichtende Materialbahn erzielt. Darüber hinaus bleibt das gesamte Rakellager
durch den vollen Querschnitt des Rakelstabes ausgefüllt und somit abgedichtet. Das
Beschichtungsmaterial kann daher nicht um den Rakelstab herumlaufen und sich oberhalb
des Rakelstabes an unerwünschten Stellen auf der Materialbahn absetzen.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung liegt der Rakelstab mit seinem
sich an die Abflachung anschließenden kreisförmigen Abschnitt an der Materialbahn
an. Hierdurch wird eine gleichmäßige Verteilung des Beschichtungsmaterials auf der
Materialbahn gewährleistet, ohne daß die Oberfläche der Materialbahn durch den anliegenden
Rakelstab beschädigt wird. Mit dieser Ausbildung lassen sich feinste Anpassungen des
Rakelstabes an das Profil der Gegendruckwalze über deren gesamte Breite auch bei etwaigen
Unebenheiten in der Gegendruckwalze erzielen. Darüber hinaus können so eventuelle
Fertigungsungenauigkeiten nahezu ausgeglichen werden.
[0015] Damit die Gegendruckwalze immer unverändert in der Vorrichtung verbleiben kann, wird
ein radialer Abstand zwischen dem Zentrum der Gegendruckwalze und dem sich an die
Abflachung anschließenden kreisförmigen Abschnitt des Rakelelementes bevorzugt konstant
gehalten. Dadurch wird erreicht, daß eine aufwendige erneute Justierung der gesamten
Vorrichtungsstruktur, insbesondere der Gegendruckwalze zur Schlitzdüseneinrichtung,
für jede gewünschte Beschichtungstiefe der Materialbahn entfällt. Dies gestattet eine
schnellstmögliche Anpassung der Beschichtungsvorrichtung an veränderte Bedingungen
während des Betriebs, die allein durch ein entsprechendes flexibles Einstellen des
Anstellwinkels des Rakelstabes zur Gegendruckwalze bewirkt wird.
[0016] In bestimmten Anwendungsfällen bietet es Vorteile, die Abflachung entlang der Längserstreckung
des Rakelstabes in mehrere Teilabschnitte zu unterteilen. Die abgeflachten Teilabschnitte
sind vorzugsweise als segmentförmige Ausschnitte im Umfang des Rakelstabes ausgenommen.
Die Bereiche zwischen benachbarten abgeflachten Teilabschnitten weisen hierbei die
im wesentlichen kreisrunde Querschnittsform des Rakelstabes auf und liegen an der
über die Gegendruckwalze laufenden Materialbahn an. Die segmentförmigen Ausschnitte
werden bevorzugt in den Umfang des Rakelstabes eingefräst. Grundsätzlich können auch
andere Ausschnittsformen zum Einsatz kommen, z.B. rechteckige, polygonale, runde,
ovale oder kurvige Ausschnittsformen. Das Anbringen derartiger Teilabschnitte am Rakelstab
ermöglicht die Ausbildung einer beliebigen Längs- und/oder Querkontur des auf die
Materialbahn aufzutragenden Beschichtungsmaterials über die gesamte Bahnbreite. Durch
das Vorsehen der Teilabschnitte wird ein zusätzliches Durchtrittsvolumen für das Beschichtungsmaterial
geschaffen, so daß die Beschichtung auch zonenweise über die Länge des Rakelstabes
beeinflußt wird. Dadurch ist das Erscheinungsbild der Beschichtungsoberfläche beliebig
veränderbar. Demzufolge wird die Dosierbarkeit des aufzutragenden Materials über die
gesamte Bahnbreite verbessert, eine Optimierung der Qualität des aufgetragenen Materials
sowie ein qualitativ hochwertiges Endprodukt erzielt. Die abgeflachten Teilabschnitte
können dabei verschiedene Breiten und Abstände zueinander aufweisen, so daß jede beliebige
gewünschte Kontur auf der porösen Materialbahn erzeugt werden kann. Durch die erfindungsgemäßen
Teilabschnitte am Rakelstab werden scharfkantige Konturen ohne Randaufbau erzeugt.
[0017] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist in den Bereichen zwischen benachbarten
abgeflachten Teilabschnitten eine Abdichtungseinrichtung im Düsenschlitz angeordnet.
Vorteilhafterweise sind dabei Bereiche der einlaufenden Düsenlippe der als Breitschlitzdüse
ausgebildeten Schlitzdüse als Dichtlippe ausgebildet. Eine derartige Abdichtungseinrichtung
stellt sicher, daß ein Austreten von Beschichtungsmaterial außerhalb der zu beschichtenden
Abschnitte der Materialbahn sicher vermieden und die gewünschte Kontur präzise erzielt
wird.
[0018] Um ein möglichst verschleißfreies Arbeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu gewährleisten,
umfaßt die Abdichtungseinrichtung bevorzugt ein oder mehrere aus Polytetrafluorethylen
hergestellte Abdichtungselemente. Der Einsatz von Polytetrafluorethylen als besonders
verschleißfestes Werkstoffmaterial gegenüber glatten Flächen für die Abdichtungseinrichtung
gewährleistet, daß die an den Bereichen zwischen benachbarten abgeflachten Teilabschnitten
anliegende Gegendruckwalze praktisch ohne Verschleiß arbeitet. Dadurch müssen reibungsbehaftete
Teile der Vorrichtung weniger häufig ausgetauscht werden, was bei hohen Produktionsraten
zu einer effektiven und kostengünstigen Herstellungsweise beiträgt. Grundsätzlich
sind jedoch auch andere Werkstoffe oder Werksoffkombinationen für die Abdichtungseinrichtung
denkbar.
[0019] Ferner hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, zum hydraulischen Einfördern
des Beschichtungsmaterials in den Düsenschlitz eine Zahnradpumpe in der Vorrichtung
vorzusehen. Die Verwendung eines derartigen vorgefertigten, serienmäßigen Bauteils
trägt zu einer einfachen und kostengünstigen Herstellung der gesamten Vorrichtungsstruktur
bei.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0020] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails
und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Rakelstabes einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Beschichtungsvorrichtung, und
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines Teilbereichs einer dritten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung
[0021] In der nachfolgenden Beschreibung und in den Zeichnungen werden zur Vermeidung von
Wiederholungen gleiche Bauteile oder Komponenten auch mit gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet,
sofern keine weitere Differenzierung erforderlich ist.
[0022] Wie in Fig. 1 in einer schematischen Querschnittsdarstellung gezeigt, umfaßt die
erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung 2 eine Schlitzdüseneinrichtung 4, die sich
über die gesamte Breite der Beschichtungsvorrichtung 2 erstreckt. In der Beschichtungsvorrichtung
2 ist ein Zufuhrkanal 6 für das aufzutragende Beschichtungsmaterial 8 ausgebildet.
An diesen Zufuhrkanal 6 schließt sich, über eine Zahnradpumpe 10 verbunden, ein Schlitzdüsenspalt
12 an, der zwischen einer feststehenden einlaufenden 14 und einer ablaufenden Düsenlippe
16 gebildet ist. Die Förderrichtung des Beschichtungsmaterials 8 und ist in der Zeichnung
durch Pfeil F angedeutet.
[0023] Am oberen freien Ende der ablaufenden Düsenlippe 16 ist ein Rakelstab 18 angeordnet.
Der Beschichtungsvorrichtung 2 gegenüber liegt eine Gegendruckwalze 20, die als Trägerfläche
für eine poröse Materialbahn 22 für eine direkte Beschichtung des aufzutragenden Beschichtungsmaterials
8 dient. Die Drehrichtung der Gegendruckwalze 20 ist durch einen Pfeil P verdeutlicht.
[0024] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besitzt der Rakelstab 18 einen im wesentlichen
kreisrunden Querschnitt mit einer über die gesamte Längserstreckung des Rakelstabes
18 verlaufenden Abflachung 24. Er ist in einer im oberen Bereich der ablaufenden Düsenlippe
16 befindlichen und als Rakellager 34 dienenden komplementären Ausnehmung 26 gehalten.
Der Rakelstab 18 erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Breite der auf der
Gegendruckwalze 20 laufenden porösen Materialbahn 22. Die Ausnehmung 26 weist eine
zum kreisrunden Umfangsabschnitt des Rakelstabes 18 komplementäre, halbzylinderförmige
Querschnittsform auf. Die Tiefe der Ausnehmung 26 ist in der ablaufenden Düsenlippe
16 etwas größer als der Radius des Rakelstabes 18. Dadurch bleibt das gesamte Rakellager
34 durch den kreisrunden Abschnitt des Rakelstabes 18 ausgefüllt, so daß der Rakelstab
18 spielfrei in der Ausnehmung 26 um seine Längsachse drehbar gelagert ist. Dabei
ist die Abflachung 24 des Rakelstabes 18 in einem Anstellwinkel α zur Gegendruckwalze
20 angestellt.
[0025] Zu diesem Zweck ist auch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Einstelleinrichtung
vorgesehen, die am Rakelstab 18 über ein Stellglied 36 angeordnet ist und den Rakelstab
18 in einem vorbestimmten Anstellwinkel α dreht und fixiert. Ein mögliches Ausführungsbeispiel
einer Einstelleinrichtung dieser Art ergibt sich aus der genannten DE-C-31 00 101
der Anmelderin, bei der ein fest mit einem Gestänge verbundener Rakelstab über einen
Getriebemotor oszillierend angetrieben wird. Bei der Einstelleinrichtung kann es sich
prinzipiell um jede für den vorgesehenen Anwendungszweck geeignete Einstelleinrichtung
mit einem mechanischen, hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen Drehmechanismus
oder dergleichen handeln. Bei einer Betätigung der Einstelleinrichtung wird der Rakelstab
18 so um seine Längsachse gedreht, daß seine Abflachung 24 in einem vorbestimmten
Anstellwinkel α zur Gegendruckwalze 20 eingestellt wird. Durch Drehen des Rakelstabes
18 mittels der Einstelleinrichtung, wobei die Abflachung 24 auf die gegenüberliegende
Gegendruckwalze zu oder von dieser wegbewegt wird, kann die Menge des aufzutragenden
Beschichtungsmaterials 8 auf die gegenüberliegende poröse Materialbahn 22 dosiert
werden. Zum Ein- und Ausbauen läßt sich der Rakelstab 18 einfach in die Ausnehmung
26 einsetzen bzw. entnehmen.
[0026] Weiterhin sind, wie in der Fig. 1 veranschaulicht, Heizungs- bzw. Kühlbohrungen 28
in der einlaufenden 14 und ablaufenden Düsenlippe 16 vorgesehen, wodurch der Wärmeübergang
innerhalb der Vorrichtung verbessert wird.
[0027] Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung 2 wird das Beschichtungsmaterial
8 zunächst über den Zufuhrkanal 6 zugeleitet, gelangt dann zu der Zahnradpumpe 10,
die das Beschichtungsmaterial 8 hydraulisch in den Schlitzdüsenspalt 12 einfördert,
aus dem es dann über die angestellte Abflachung 24 des Rakelstabes 18 auf die gegenüberliegende
poröse Materialbahn 22 gelangt.
[0028] Der radiale Abstand S zwischen dem Zentrum Z der Gegendruckwalze und einem sich an
die Abflachung 24 anschließenden kreisförmigen Abschnitt des Rakelstabes 18 ist konstant.
Dabei ist der Rakelstab 18 durch den nicht gezeigten Drehmechanismus der Einstelleinrichtung
derart gedreht, daß der sich an die Abflachung 24 anschließende kreisförmige Abschnitt
leicht an der Materialbahn 22 anliegt, so daß im laufenden Betrieb über den Anstellwinkel
α die Eindringtiefe der Beschichtung in die poröse Materialbahn 22 bestimmbar ist
und trotzdem keine nennenswerte Reibung zwischen dem kreisförmigen Abschnitt des Rakelstabes
18 und der Gegendruckwalze 20 entsteht.
[0029] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Rakelstabes einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung. Der Rakelstab 18 läßt sich leicht
aus der Rakellagerung nach Fig. 1 herausziehen und durch den in Fig. 2 gezeigten ersetzen.
Die vorliegende Ausführungsvariante des Rakelstabes 18 entspricht im wesentlichen
der gemäß Fig. 1, weist jedoch den Unterschied auf, daß die Abflachung 24 entlang
der Längserstreckung des Rakelstabes 18 in mehrere Teilabschnitte 28 unterteilt ist.
Dabei besitzen Bereiche zwischen den benachbarten abgeflachten Teilabschnitten 28
den im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt des Rakelstabes 18 auf. Die Teilabschnitte
28 weisen unterschiedliche Breiten a auf und sind jeweils in unterschiedlichen Abständen
b mit der kreisrunden Querschnittsform zueinander angeordnet. Im vorliegenden Fall
sind die abgeflachten Teilabschnitte 28 in den Rakelstab 18 eingefräst.
[0030] Im Betrieb liegen die kreisrunden Querschnittsbereiche des Rakelstabes 18 an der
Gegendruckwalze 20 an, das Beschichtungsmaterial 8 tritt aus dem Schlitzdüsenspalt
12 durch die durch die abgeflachten Teilabschnitte 28 gebildeten Zwischenräume hindurch
und trifft auf die gegenüberliegende Materialbahn 22. Dabei ist es möglich, ein gewünschtes
Muster, im vorliegenden Fall z.B. Streifen, auf der Materialbahn zu erzeugen.
[0031] Wie in der Fig. 3 in einer perspektivische Ansicht eines Teilbereichs einer dritten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung angedeutet, sind
die Bereiche zwischen benachbarten abgeflachten Teilabschnitten 28 mit einer Abdichtungseinrichtung
30, die im Schlitzdüsenspalt 12 angeordnet ist, versehen. Dabei umfaßt die Abdichtungseinrichtung
30 mehrere Abdichtungselemente 32, die im vorliegenden Fall aus Polytetrafluorethylen
hergestellt sind. Die Abdichtungselemente 32 sind zwischen der einlaufenden Düsenlippe
14 und der ablaufenden Düsenlippe 16 ausgebildet, wobei sie am kreisrunden Umfang
des Rakelstabes 18 anliegen. Dadurch wird gewährleistet, daß, kein Beschichtungsmaterial
8 zwischen den Teilabschnitten 28 austreten und auf die Materialbahn 22 übertragen
werden kann, so daß eine scharfkantige Beschichtungskontur über die gesamte Materialbahnbreite
erzeugt wird. Es ist offensichtlich, daß die Ausnehmungen 26 im Rakelstab 18 auch
jede beliebige andere Form oder Größe aufweisen können, so daß ein beliebiges gewünschtes
Muster auf der porösen Materialbahn 22 realisierbar ist.
1. Vorrichtung zum Aufbringen einer dünnen Schicht eines Beschichtungsmaterials (8) auf
eine poröse Materialbahn (22) mit:
- einer Gegendruckwalze (20), über welche die poröse Materialbahn (22) läuft,
- einer Schlitzdüseneinrichtung (4), die zwischen einer feststehenden einlaufenden
(14) und ablaufenden Düsenlippe (16) gebildet ist,
- einem an der ablaufenden Düsenlippe (16) angeordneten Rakelstab (18) mit im wesentlichen
kreisrunder Querschnittsform,
- wobei der Rakelstab (18) an seinem Umfang mindestens eine im wesentlichen über seine
gesamte Längserstreckung verlaufende Abflachung (24) besitzt und in einem Rakellager
(34) drehbar gelagert ist,
- so daß die Abflachung (24) in einem Anstellwinkel α zur Gegendruckwalze (20) verstellbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Rakelstab (18) in einem vorbestimmten Anstellwinkel α fixierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Rakellager (34) eine komplementäre Ausnehmung (26) in der ablaufenden Düsenlippe
(16) zu der im wesentlichen kreisrunden Querschnittsform des Rakelstabes (18) ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Rakelstab (18) mit einem sich an die Abflachung (24) anschließenden kreisförmigen
Abschnitt an der Materialbahn (22) anliegt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein radialer Abstand (S) zwischen einem Zentrum (Z) der Gegendruckwalze (20) und dem
sich an die Abflachung (24) anschließenden kreisförmigen Abschnitt des Rakelstabes
(18) konstant ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abflachung (24) entlang der Längserstreckung des Rakelstabes (18) in mehrere Teilabschnitte
(28) unterteilt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den Bereichen zwischen benachbarten abgeflachten Teilabschnitten (28) eine Abdichtungseinrichtung
(30) in einem Düsenschlitz (12) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdichtungseinrichtung (30) ein oder mehrere aus Polytetrafluorethylen hergestellte
Abdichtungselemente (32) umfaßt.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese eine Zahnradpumpe (10) zum Einfördern des Beschichtungsmaterials (8) in den
Düsenschlitz (12) umfaßt.