[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollenschneidvorrichtung für eine Materialbahn mit einer
               Schneidstation zum Schneiden der Materialbahn in Teilbahnen und einer Wickelstation
               zum Aufwickeln der Teilbahnen zu Teilbahnrollen, wobei die Wickelstation mindestens
               zwei Wickelpositionsgruppen mit Abstand zueinander aufweisenden und auf Lücke angeordneten
               Wickeleinheiten aufweist, und mit einer Leiteinrichtung für die Teilbahnen Zwischen
               der Schneidstation und den Wickelpositionsgruppe.
 
            [0002] Die Erfindung soll im folgenden anhand einer Papierbahn als Beispiel für die Materialbahn
               erläutert werden. Sie ist aber nicht auf Papierbahnen beschränkt.
 
            [0003] Papierbahnen werden vielfach in Breiten produziert, die größer sind, als sie ein
               Verarbeiter benötigt. So haben moderne Papiermaschinen Arbeitsbreiten in der Größenordnung
               bis zu 10 m. Druckereien und andere Verarbeiter benötigen jedoch Papierbahnbreiten
               in der Größenordnung von 0,4 bis 3,8 m.
 
            [0004] Aus diesem Grund werden die Papierbahnen in einem der letzten Produktionsschritte
               auf die gewünschte Breite geschnitten. Hierbei entstehen Teilbahnen, die jeweils getrennt
               zu Teilbahnrollen aufgewickelt werden. Hierfür hat es sich bewährt, daß die Teilbahnrollen
               in mindestens zwei Gruppen aufgeteilt werden, wobei die Teilbahnrollen in jeder Gruppe
               im wesentlichen koaxial liegen. Da die Teilbahnrollen in beiden Gruppen gegeneinander
               versetzt sind, besteht zwischen den einzelnen Teilbahnrollen in jeder Gruppe eine
               Lücke in der beispielsweise Halteelemente angeordnet sein können. Da die Teilbahnrollen
               in gruppenweise angeordneten Wickelpositionen gewickelt werden, werden diese auch
               als "Wickelpositionsgruppen" bezeichnet.
 
            [0005] Um die Teilbahnen den entsprechenden Teilbahnrollen in den Wickelpositionsgruppen
               zuzuführen, ist eine Leiteinrichtung notwendig. Die Leiteinrichtung muß insbesondere
               zu Beginn des Wickelvorgangs dafür sorgen, daß die entsprechende Teilbahn auch der
               "richtigen" Wickelposition zugeführt wird. Derartige Leiteinrichtungen an sich sind
               bekannt. Sie haben die Aufgabe, nebeneinander liegende Teilbahnen in unterschiedliche
               Richtungen zu führen.
 
            [0006] In vielen Fällen soll die Rollenschneidvorrichtung so ausgebildet sein, daß sie Teilbahnrollen
               mit wechselnden Breiten erzeugen kann. Hierbei ist nicht nur Voraussetzung, daß die
               Messer in der Schneidstation entsprechend den gewünschten Breiten der Teilbahnrollen
               verschoben werden. Auch in der Wickelstation müssen die Wickeleinheiten entsprechend
               in Breitenrichtung ausgerichtet werden, damit die Teilbahnen mit möglichst wenig Aufwand
               aufgewickelt werden können. Das gleiche gilt für die Leiteinrichtung. Diese muß den
               geänderten Breiten der Teilbahnen angepaßt werden. Dies ist bei der Leiteinrichtung
               schwieriger als bei der Schneidoder bei der Wickeleinrichtung, weil die Leiteinrichtung
               in der Regel über die Breite der Teilbahn wirken soll. Neben einer Veränderung der
               Position ist daher auch eine Veränderung der Arbeitsbreite der Leiteinrichtung für
               die jeweilige Teilbahn notwendig. Der Wechsel eines Rollenprogramms, d.h. das Wechseln
               der Breiten der Teilbahnrollen, ist daher mit einem erheblichen Aufwand verbunden.
               Eine flexible Produktion benötigt jedoch diese Möglichkeit, weil nicht alle Abnehmer
               genau die gleichen Rollenbreiten wünschen.
 
            [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wechsel des Rollenprogramms zu erleichtern.
 
            [0008] Diese Aufgabe wird bei einer Rollenschneidvorrichtung der eingangs genannten Art
               dadurch gelöst, daß die Leiteinrichtung quer zur Laufrichtung der Teilbahnen in mehrere
               Zonen unterteilt ist, die jeweils einzeln aktivierbar sind.
 
            [0009] Bei dieser Ausgestaltung ist es nicht mehr notwendig, die Leiteinrichtung mechanisch
               zu verändern, d.h. Leitmittel in Breitenrichtung zu verschieben oder ihre Arbeitsbreite
               zu verändern. Die Leiteinrichtung kann vielmehr über die gesamte Breite der Materialbahn,
               also über die Breite einer Jumbo- oder Mutterrolle, arbeiten. Ihre Anpassung an die
               einzelnen Breiten der Teilbahnrollen erfolgt dann dadurch, daß die Leiteinrichtung
               jeweils nur in den Breiten aktiviert wird, wo es für die einzelne Teilbahnrolle notwendig
               und wünschenswert ist. Hierzu ist die Leiteinrichtung in Zonen eingeteilt, die dann
               einzeln aktivierbar und insbesondere schmal sind. Man wird also, wenn man eine Teilbahn
               in eine entsprechende Richtung leiten will, nur die Zonen der Leiteinrichtung aktivieren,
               die dieser Teilbahn zugeordnet sind. Wenn sich die Breite und/oder die Position dieser
               Teilbahn ändert, wird man mehr oder weniger oder andere Zonen aktivieren, so daß ohne
               einen mechanischen Umbau der Leiteinrichtung die Führung der entsprechenden Teilbahn
               sichergestellt ist.
 
            [0010] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Leiteinrichtung
               für jede Wickelpositionsgruppe einen Pfad aufweist und zumindest über die Breite der
               Materialbahn die Zonen des einen Pfades jeweils komplementär zu den Zonen des anderen
               Pfades aktivierbar sind. Wie eingangs ausgeführt, werden normalerweise benachbarte
               Teilbahnen in unterschiedliche Richtungen gelenkt, mit anderen Worten durchlaufen
               sie unterschiedliche Pfade. Wenn man nun sicherstellt, daß nicht zwei Pfade gleichzeitig
               auf die Teilbahn einwirken können, erleichtert man die Steuerung. Durch Bedienungsfehler
               können keine Fehlleitungen der einzelnen Teilbahnen aufgetreten. Wenn eine Zonengruppe
               aktiv ist, um die Teilbahn in dem einen Pfad zu führen, d.h. sie der Wickelposition
               in der einen Wickelpositionsgruppe zuzuleiten, dann ist die entsprechende Zonengruppe
               in dem anderen Pfad nicht aktiv, d.h. eine Bahnführung dieses Pfades ist ausgeschlossen.
 
            [0011] Vorzugsweise weist die Leiteinrichtung eine pneumatisch arbeitende Weiche im Anschluß
               an die Schneidstation auf. Das "Auffächern" der Teilbahnen, d.h. das Leiten benachbarter
               Teilbahnen in unterschiedliche Richtungen, wird über diese Weiche gesteuert. Die pneumatische
               Wirkungsweise erlaubt eine einfache Steuerung. Luftströme sind mit Hilfe von Ventilen
               bekanntlich sehr leicht an- und abzustellen.
 
            [0012] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Weiche zwei Blasrohre mit entgegengesetzt
               gerichteten Düsen aufweist. Wenn eine Düse aktiviert ist, dann wird die Teilbahn in
               eine Richtung gelenkt. Wenn die entgegengesetzte Düse aktiviert ist, dann wird die
               Teilbahn in die andere Richtung gelenkt. Da ausgeschlossen ist, daß beide Düsen gleichzeitig
               aktiv sind, ergibt sich auf diese Weise eine sichere und zuverlässige Steuerung der
               Bahnführung der einzelnen Teilbahnen.
 
            [0013] Mit Vorteil weist die Leiteinrichtung Luftleitbleche auf. Die Luftleitbleche führen
               die Teilbahnen auf "Luftkissen", so daß sie zumindest teilweise berührungsfrei getragen
               werden, insbesondere auf geradlinig verlaufenden Bahnabschnitten, was zu einer Schonung
               der Teilbahnen beiträgt. Auch die Luftleitbleche können zonenweise gesteuert werden,
               was den Luftverbrauch klein hält. Natürlich schließt das nicht aus, daß die Teilbahnen
               über Umlenkrollen geführt werden, auf denen sie aufliegen. Zwischen den einzelnen
               Umlenkrollen erleichtern die Luftleitbleche aber die automatische Führung. Ein manuelles
               Einfädeln der Teilbahnen, was aufgrund der in der Regel größeren Anzahl von Teilbahnen
               sehr schwierig ist, kann entfallen.
 
            [0014] Mit Vorteil sind zumindest Teile der Luftleitbleche verschwenkbar. Dies ist insbesondere
               dann günstig, wenn sich der Bahnverlauf im Zuge des Wickelvorgangs ändert. Eine derartige
               Konstellation tritt beispielsweise dann auf, wenn der Wickelkern der Teilbahnrollen
               praktisch ortsfest bleibt und der zunehmende Durchmesser der Teilbahnrollen zu einem
               sich ändernden Auftreffpunkt der Teilbahn an die Teilbahnrolle führt.
 
            [0015] Mit Vorteil ist die Breite der Zonen geringer als die Breite der schmalsten Teilbahnrolle.
               Man weiß im Vorhinein in der Regel, welche Breiten auf dem Rollenschneider verarbeitet
               werden sollen. Wenn man nun die Breite der Zone an die kleinste Breite der Teilbahnrollen
               anpaßt, ist sichergestellt, daß alle Teilbahnen auf die gewünschte Art und Weise verarbeitet
               werden können.
 
            [0016] Hierbei ist bevorzugt, daß die Zonen 200 bis 300 mm breit sind. Da die schmalsten
               Teilbahnrollen in der Regel eine Breite von 400 mm haben, kann man auf diese Weise
               die Verarbeitung aller Teilbahnrollen sicherstellen.
 
            [0017] Mit Vorteil sind Zonen, in denen eine Kante der Teilbahn verläuft, teilaktivierbar.
               Entlang des Bahnverlaufs gibt es Abschnitte, in denen eine Aktivierung der Leiteinrichtung
               günstig oder sogar wünschenswert ist. In anderen Bereichen hingegen wäre eine Aktivierung
               schädlich. Beispielsweise möchte man in der "Weiche" lediglich die Teilbahnen in die
               verschiedenen Richtungen leiten. Hierbei reicht es aus, wenn ein Bereich in der Mitte
               (in Breitenrichtung gesehen) der Teilbahnen beaufschlagt wird. Die Kanten können ausgenommen
               bleiben, weil hier eine Beaufschlagung durch eine übergreifende Zone der Leiteinrichtung
               dazu führen würde, daß auch die benachbarte Teilbahn von der gleichen Zone noch in
               Mitleidenschaft gezogen und in die falsche Richtung beaufschlagt würde. In einem derartigen
               Fall würde man die überlappende Zone insgesamt deaktivieren, also für beide Pfade
               "ausschalten". Bei den Luftleitblechen schadet es hingegen nichts, wenn die Zone,
               die über die Seitenkante der Teilbahn hinausragt, noch aktiviert ist. Hier entstehen
               allenfalls Luftverluste, die man aber in Kauf nehmen kann, weil dadurch sichergestellt
               wird, daß die Teilbahn auf ihrer gesamten Breite unterstützt ist.
 
            [0018] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Schneidstation Schneideinrichtungen
               aufweist, deren Position quer zur Laufrichtung der Materialbahn von einer Steuereinrichtung
               veränderbar ist, wobei die Steuereinrichtung mit der Leiteinrichtung verbunden ist
               und diese in Abhängigkeit von der Position der Schneideinrichtung steuert. Man kommt
               in diesem Fall mit einem einzigen Steuergerät aus Dies hat neben der Vereinfachung
               des apparativen Aufbaus auch eine Vereinfachung der Bedienung zur Folge. Das Schneidprogramm,
               d.h. die Breite der einzelnen Teilbahnrollen, muß nur einmal eingegeben werden. Die
               Steuereinrichtung positioniert dann in der Schneideinrichtung die Messer und legt
               gleichzeitig fest, welche Zonen der Leiteinrichtung aktiv, inaktiv oder teilweise
               aktiv sind.
 
            [0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
               Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
               
               
                  - Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Rollenschneidvorrichtung und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des Aktivierungszustands der Leiteinrichtung.
 
            [0020] Eine Rollenschneidvorrichtung 1 weist eine Schneidstation 2 auf, in der eine Materialbahn
               3 in mehrere Teilbahnen 4, 5 geschnitten wird. Der Schnitt erfolgt hierbei in Längsrichtung,
               so daß die Teilbahnen 4, 5 eine gegenüber der Materialbahn 3 verringerte Breite aufweisen.
               Die Summe der Breiten der Teilbahnen 4, 5 entspricht dann der Breite der Materialbahn
               3.
 
            [0021] Die einzelnen Teilbahnen werden dann zu Teilbahnrollen 6, 7 aufgewickelt. Diese sind
               in Fig. 1 gestrichelt dargestellt in einem nahezu vollständig bewickelten Zustand.
               Mit durchgezogenen Linien ist der Zustand am Anfang des Wickelvorgangs dargestellt.
               Hierbei sind die Teilbahnen 4, 5 an Rollenkernen 8, 9 oder Wickelhülsen befestigt.
               Die Wickelhülsen ihrerseits sind in Tragarmen 10, 11 gelagert und dort angetrieben.
               Es handelt sich also um Zentrumswickler. Für einen gesteuerten Aufbau der Teilrollen
               sind Andruckwalzen 12, 13 vorgesehen, die an dem Umfang der Teilbahnrollen 6, 7 anliegen
               und mit zunehmendem Durchmesser der Teilbahnrollen verschoben werden.
 
            [0022] Jede Teilbahnrolle 6, 7 ist in einer Wickelposition angeordnet. In jeder Wickelposition
               befindet sich eine Wickeleinrichtung, die dafür sorgt, daß die Teilbahnrolle 6, 7
               gewickelt wird. Die Wickelpositionen sind in Wickelpositionsgruppen 14, 15 angeordnet.
               In jeder Wickelpositionsgruppe 14, 15 liegen die Achsen der Teilbahnrollen 6 bzw.
               7 praktisch auf der gleichen Geraden. Die einzelnen Teilbahnrollen haben in jeder
               Wickelpositionsgruppe einen gewissen axialen Abstand zueinander. Die Teilbahnrollen
               der beiden Wickelpositionsgruppen 14, 15 sind auf Lücke zueinander angeordnet, d.h.
               in dem Bereich, wo in einer Wickelpositionsgruppe 14 ein Abstand zwischen benachbarten
               Teilbahnrollen vorhanden ist, befindet sich in der anderen Wickelpositionsgruppe 15
               eine Teilbahnrolle.
 
            [0023] Eine derartige Ausgestaltung ist an sich bekannt. Sie erlaubt es, daß die Teilbahnen
               4, 5 nach dem Durchlaufen der Schneidstation 2 aufgefächert werden, d.h. benachbarte
               Teilbahnen 4, 5 werden unterschiedlichen Wickelpositionsgruppen 14, 15 zugeführt.
               Dadurch ist es möglich, daß man die Teilbahnen 4, 5 praktisch in Laufrichtung weiterlaufen
               lassen kann, ohne sie in Querrichtung umlenken zu müssen.
 
            [0024] Um diese Auffächerung, d.h. das Aufteilen der Teilbahnen 4, 5 auf unterschiedliche
               Wickelpositionsgruppen 14, 15, vornehmen zu können, ist eine im folgenden näher beschriebene
               Leiteinrichtung vorgesehen. Die Leiteinrichtung umfaßt für jede Wickelpositionsgruppe
               einen Pfad. Die beiden Pfade sind im wesentlichen symmetrisch zueinander ausgebildet.
 
            [0025] Zunächst umfaßt die Leiteinrichtung hinter der Schneidstation ein Paar von Blasrohren
               16, 17. Die beiden Blasrohre 16, 17 bilden zusammen eine pneumatisch arbeitende Weiche,
               deren Funktion weiter unten erläutert werden wird. In jedem Pfad folgen dann Luftleitbleche
               18, 20, 22, 24, 26 bzw. 19, 21, 23, 25, 27, von denen ein Teil 20, 21 verschwenkbar
               ist, um dem sich beim Wickeln verändernden Bahnverlauf folgen zu können. Ferner sind
               Umlenkwalzen 28, 30, 32 bzw. 29, 31, 33 vorgesehen.
 
            [0026] Die durch die Blasrohre 16, 17 und die Luftleitbleche 18 bis 27 sowie die Umlenkwalzen
               28 bis 33 gebildete Leiteinrichtung ist nun quer zur Laufrichtung der Materialbahn
               3 in relativ schmale Zonen unterteilt. Jede Zone hat eine Breite im Bereich von 200
               bis 300 mm. Die kleinste Teilbahnbreite, die hier hergestellt werden kann, beträgt
               400 mm.
 
            [0027] In den einzelnen Zonen läßt sich der Luftaustritt aus den Blasrohren 16, 17 und aus
               den Luftleitblechen 18 bis 27 jeweils unabhängig voneinander steuern. Dies soll anhand
               von Fig. 2 erläutert werden. Dargestellt ist dort eine schematische Draufsicht auf
               das Blasrohr 16 und auf das Luftleitblech 20. Strichpunktiert eingezeichnet ist ferner
               eine Darstellung für das Blasrohr 17. Ferner sind gestrichelt zwei Teilbahnen 4 dargestellt.
               Die einzelnen Zonen sind mit der Ordnungszahl 1 bis 14 versehen. Wenn das Blasrohr
               16 bzw. das Luftleitblech 20 in einer Zone Luft ausbläst, ist dies mit einem "+" gekennzeichnet.
               Wenn keine Luft ausgeblasen wird, ist dies mit einem "-" gekennzeichnet.
 
            [0028] Wenn die Materialbahn 3 in der Schneidstation 2 nun in Teilbahnen 4, 5 geschnitten
               wird, erfolgt in der Weiche, die durch die Blasrohre 16, 17 gebildet ist, zunächst
               die "Aufteilung" der Teilbahnen auf die unterschiedlichen Wickelpositionsgruppen 14,
               15. Hierzu werden (im in Fig. 2 dargestellten Beispiel) die Zonen 1 bis 4 und 11 bis
               14 des Blasrohres 16 aktiviert, d.h. diese Zonen stoßen Luft aus und blasen dadurch
               die Teilbahnen 4 in den Pfad, der zur Wickelpositionsgruppe 14 führt. Umgekehrt sind
               die Zonen 6 bis 9 des Blasrohres 17 aktiv, d.h. hier wird die Teilbahn 5 in die Wickelpositionsgruppe
               15 geblasen.
 
            [0029] Hierbei sind zwei Besonderheiten zu beachten. Die einzelnen Zonen der Blasrohre 16,
               17 arbeiten komplementär, d.h. wenn Zonen des Blasrohres 16 aktiv sind, dann sind
               die entsprechenden Zonen des Blasrohres 17 auf jeden Fall nicht aktiv, d.h. sie erzeugen
               keine Blasströme. In Zonen, die eine Kante der Teilbahn 4, 5 überlappen, erzeugt keines
               der beiden Blasrohre 16, 17 einen Luftstrom. Die Zonen 5, 10 sind im Ausführungsbeispiel
               der Fig. 2 nicht aktiv.
 
            [0030] Etwas anderes gilt für die entsprechenden Zonen des Luftleitblechs 20 (und der entsprechenden
               anderen Luftleitbleche). Dort sind auf jeden Fall die Zonen aktiv, die auch beim entsprechenden
               Blasrohr 16 aktiv sind. Es handelt sich hierbei um die Zonen 1 bis 4 und 11 bis 14.
 
            [0031] Zusätzlich sind aber auch die Zonen 5, 10, die die Kanten der Teilbahnen 4 überlappen,
               aktiv. Dies schadet nichts, weil die entsprechende Nachbar-Teilbahn 5 im Bereich der
               Luftleitbleche nicht mehr vorhanden ist. Wenn man die entsprechende Zone 5, 10 aktiviert,
               dann wird die Teilbahn 4 vollflächig abgestützt.
 
            [0032] Dadurch, daß nur die Zonen der Luftleitbleche aktiv sind, also Luft ausstoßen, die
               auch von einer Teilbahn bedeckt sind, läßt sich einerseits der Luftverbrauch in Grenzen
               halten. Andererseits läßt sich der Druck der Luft unterhalb der Teilbahnen 4, 5 erhöhen,
               was zu einer verbesserten Führung der Teilbahnen zu den Teilbahnrollen 6, 7 führt.
               Auch die Rollenkerne 8, 9 können noch von Luftleitblechen 34, 35 umgeben sein, die
               mit den Andruckwalzen 12, 13 einen teilweise geschlossenen Raum um die Rollenkerne
               8, 9 bilden, was das "Einfädeln" der Teilbahnen 4, 5 erleichtert.
 
            [0033] Die gesamte Leiteinrichtung muß im Grunde genommen nur vor dem eigentlichen Wickelvorgang
               aktiv sein, um die Teilbahnen 4, 5 zu den Wickelkernen 8, 9 der einzelnen Teilbahnrollen
               zu leiten. Sobald die Teilbahnen 4, 5 an ihren jeweiligen Rollenkernen 8, 9 befestigt
               sind, erfolgt die Führung ausschließlich über die Umlenkwalzen 28-33. Die Leiteinrichtung,
               genauer gesagt ihre luftabgebenden Teile, müssen allenfalls dann in Betrieb genommen
               werden, wenn ein Bahnabriß erfolgt ist.
 
            [0034] In nicht näher dargestellter Weise kann die Breite der Teilbahnen durch eine Steuereinrichtung
               eingestellt werden. Dieser verschiebt die Messer in der Schneidstation 2 und die Aufnahmen
               in den Wickelpositionsgruppen 14, 15. Diese Steuereinrichtung kann gleichzeitig die
               Zonen der Leiteinrichtung festlegen, die für die einzelnen Teilbahnen aktiv sein sollen.
 
          
         
            
            1. Rollenschneidvorrichtung für eine Materialbahn mit einer Schneidstation zum Schneiden
               der Materialbahn in Teilbahnen und einer Wickelstation zum Aufwickeln der Teilbahnen
               zu Teilbahnrollen, wobei die Wickelstation mindestens zwei Wickelpositionsgruppen
               mit Abstand zueinander aufweisenden und auf Lücke angeordneten Wickeleinheiten aufweist,
               und mit einer Leiteinrichtung für die Teilbahnen zwischen der Schneidstation und den
               Wickelpositionsgruppen, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung (16-35) quer
               zur Laufrichtung der Teilbahnen (4, 5) in mehrere Zonen unterteilt ist (Fig. 2), die
               jeweils einzeln aktivierbar sind.
 
            2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung für jede
               Wickelpositionsgruppe (14, 15) einen Pfad aufweist und zumindest über die Breite der
               Materialbahn (3) die Zonen des einen Pfades jeweils komplementär zu den Zonen des
               anderen Pfades aktivierbar sind.
 
            3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung
               eine pneumatisch arbeitende Weiche (16, 17) im Anschluß an die Schneidstation (2)
               aufweist.
 
            4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Weiche (16, 17) zwei
               Blasrohre mit entgegengesetzt gerichteten Düsen aufweist.
 
            5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung
               Luftleitbleche (18-27) aufweist.
 
            6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest Teile der Luftleitbleche
               (20, 21) verschwenkbar sind.
 
            7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
               der Zonen geringer als die Breite der schmalsten Teilbahnrolle (4, 5) ist.
 
            8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zonen 200 bis 300 mm
               breit sind.
 
            9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zonen,
               in denen eine Kante der Teilbahn (4, 5) verläuft, teilaktivierbar sind.
 
            10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidstation
               (2) Schneideinrichtungen aufweist, deren Position quer zur Laufrichtung der Materialbahn
               (3) von einer Steuereinrichtung veränderbar ist, wobei die Steuereinrichtung mit der
               Leiteinrichtung verbunden ist und diese in Abhängigkeit von der Position der Schneideinrichtung
               steuert.