[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Stapeln von Nähgut
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei bestimmten Nähoperationen, beispielsweise bei der Herstellung von Unterhosen
und anderen Wäscheartikeln, ist es notwendig, diese Wäscheartikel schrittweise mit
bestimmten Nähten zu versehen, um z. B. Beinabschlußbänder, Bundbänder und dergleichen
anzubringen. Hierbei ist es bekannt, derartige Nähoperationen hintereinanderfolgend
auszuführen, wobei z. B. mit ein und derselben Nähmaschine der linke und nachfolgend
auch der rechte Beinausschnitt mit Gummi eingefaßt wird.
[0003] In einer nachfolgenden Nähoperation ist es dann notwendig, den sogenannten Spiegel
oder Zwickel zu schließen und dabei Beinausschnitte (Vorder- und Hinterteil des Wäscheartikels)
so übereinander zu legen, daß die noch offenen Gummibänder des linken und des rechten
Beinabschnittes jeweils genau übereinander zu liegen kommen, um dann in der nachfolgenden
Nähoperation durch Schließen des Zwickels die beiden Bänder lagenrichtig übereinander
zu nähen.
[0004] Bei derartigen Nähoperationen ist es also erforderlich, daß die Näherin zunächst
den linken und dann den rechten Beinausschnitt mit dem besagten Gummiband benäht,
um dann den so halbfertig gestellten Wäscheartikel geordnet abzustapeln, um von diesem
Stapel ausgehend den Wäscheartikel der nächsten Nähoperation, nämlich dem Schließen
des Spiegels zuzuführen.
[0005] Bisher war es lediglich bekannt, daß die Näherin den halbfertig genähten Nähartikel
per Hand aus dem Nähmaschinenbereich nahm und an einer bestimmten Ablagestelle ablegte.
Hierbei bestand aber der Nachteil, daß der Nähartikel beim Ablegen auf einer Ablagestelle
ungeordnet abgestapelt wurde und abgelegt wurde, was mit dem Nachteil verbunden war,
daß eine geordnete und reibungslose Übergabe in die nächste Nähstation nicht mehr
möglich war.
[0006] In einer anderen Ausgestaltung nach dem Stand der Technik war es bekannt, daß die
Näherin das Teil geordnet in die Hand nahm, und die zu vernähenden und einander zugeordneten
Bänder so lagen und formrichtig ablegte, daß in der nachfolgenden Nähoperation die
genannten Teile sofort wieder lagenrichtig zueinander zugeordnet waren.
[0007] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Falten und Stapeln von Nähgut der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß
das in die Stapeleinrichtung übergebene Nähgut so in der Stapeleinrichtung abgelegt
wird, daß es lagenrichtig und formgerecht abgelegt ist, mit dem Ziel, daß es ebenfalls
lagenrichtig und formgerecht der nächsten Nähoperation zugeführt werden kann.
[0008] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruchs 1 gekennzeichnet. Die Erfindung geht hierbei von einem bekannten Stand der
Technik aus, der vorsieht, daß stromabwärts einer Nähmaschine eine Stapeleinrichtung
angeordnet ist und daß zwischen der Nähmaschine und der Stapeleinrichtung ein Zwischenraum
angeordnet ist. Ferner ist bekannt, daß eine diesen Zwischenraum überbrückende Übergabeeinheit
und Transporteinrichtung, die z. B. als Bandtransport ausgebildet ist, vorhanden ist,
welcher in der Lage ist, das Nähgut von der Auslaufseite der Nähmaschine zu entnehmen
und geordnet auf die Stapeleinrichtung zu bringen.
[0009] Die Erfindung sieht nun als technische Lehre vor, daß im Zwischenraum zwischen der
Auslaufseite der Nähmaschine und der Einlaufseite der Stapeleinrichtung eine vertikale
Klemmeinrichtung angeordnet ist, welche in der Lage ist, ein Teil des Nähgutes, z.
B. den Nähgutanfang klemmend zu erfassen und in vertikaler Richtung zu transportieren,
wobei der übrige Teil des Nähgutes in einem Transportspalt transportiert wird, dessen
eine Seite durch eine Auflagefläche der Stapeleinrichtung und dessen andere Seite
durch einen heb- und senkbar ausgebildeten Bandtransport ausgebildet ist.
[0010] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil, daß nun
eine Stapeleinrichtung vorgeschlagen wird, die gleichzeitig in der Lage ist, das Nähgut
vor dem Abstapeln zu falten.
[0011] Damit ergibt sich der weitere Vorteil, daß unmittelbar nach dem Fertignähen des Nähartikels
dieser mit seinem Nähanfang in eine vertikale Klemmeinrichtung gebracht wird, welche
den vorderen Teil des Nähgutartikels empfängt und in vertikaler Richtung nach unten
bringt und hierbei spannt. Der restliche Teil des Nähartikels wird hierbei von der
Nähmaschine auch in den Transportspalt zwischen dem Bandtransport und der Auflagefläche
des Staplers transportiert und dort gefaltet.
[0012] Es ergibt sich also erstmals die Möglichkeit, daß vor dem Abstapeln des fertig genähten
Nähgutes dieses in der besagten Einrichtung gefaltet werden kann, wonach es in gefaltetem
Zustand und geordnet auf einer Stapelfläche des Staplers abgelegt wird.
[0013] Es entfällt mit der gegebenen technischen Lehre die Notwendigkeit, daß die Näherin
den Nähartikel nochmals in die Hand nehmen muß, um ihn geordnet auf einen Stapler
abzulegen und ihn deshalb geordnet einer nächsten Nähoperation zuzuführen.
[0014] Andererseits entfällt auch die Notwendigkeit, die ungeordnet in eine Kiste abgeworfenen
Nähartikel entnehmen zu müssen, um sie dann vor der nächsten Nähoperation lagen- und
formrichtig in Form zu bringen, um sie dann erst weiter nähen zu können.
[0015] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich also der wesentliche Vorteil, daß
sofort am Auslauf der Nähmaschine eine Faltoperation stattfindet und diese Faltoperation
kurz vor dem Abstapeln stattfindet, so daß nicht mehr die Gefahr besteht, daß der
gefaltete Artikel sich verdreht oder in unerwünschter Weise verschiebt, so daß er
also lagen- und formrichtig auf der Abstapelebene des Staplers abgelegt werden kann.
[0016] In einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, daß die
vertikale Klemmeinrichtung, welche das Nähgut mitnimmt, um einen definierten Betrag
nach unten bewegt wird. Diese Ausführungsform ist dazu geeignet, das Nähgut lagenrichtig
rechts abzulegen, das heißt mit der Nutzseite nach außen.
[0017] Diese Ausführungsform ist durch die technische Lehre gekennzeichnet, daß eine vertikale
Klemmeinrichtung vorhanden ist, die im wesentlichen unterhalb des Nähtisches angeordnet
ist und deren Klemmeinrichtung sich vertikal nach unten bewegt.
[0018] Soll hingegen - in einer anderen Ausgestaltung der Erfindung - das Nähgut nach links
abgelegt werden, das heißt mit seiner Rückseite nach außen, dann ist es in dieser
Ausführungsform vorgesehen, daß die vertikale Klemmeinrichtung im wesentlichen üben
dem Nähtisch angeordnet ist und die Klemmeinrichtung nicht vertikal nach unten bewegt
wird, sondern nach oben.
[0019] Beide Ausführungsformen sind von der technischen Lehre der Erfindung umfaßt. Die
Erfindung sieht also eine vertikale Klemmeinrichtung sowohl oberhalb als auch unterhalb
des Nähtisches vor, wobei mit der unterhalb des Nähtisches angeordneten vertikalen
Klemmeinrichtung das Nähgut rechts gefaltet wird, während mit der oberhalb des Nähtisches
angeordneten vertikalen Klemmeinrichtung das Nähgut links gefaltet wird. Beide Klemmeinrichtungen
könne zusammen vorhanden sein; es kann aber auch vorgesehen sein, daß lediglich nur
eine einzige Klemmeinrichtung (also entweder die untenliegende oder die obenliegende
Klemmeinrichtung) vorhanden ist.
[0020] Arbeitet man mit der vertikalen Klemmeinrichtung, die unterhalb des Nähtisches angeordnet
ist, dann ist eine Verschiebeeinrichtung für die vertikale Klemmeinrichtung vorgesehen,
die oberhalb des Nähtisches angeordnet ist, um diese aus dem Arbeitsbereich zu transportieren.
Es kommt also entweder nur die eine Klemmeinrichtung oder die andere Klemmeinrichtung
in Einsatz.
[0021] Im übrigen ist der Begriff

vertikal" für die Bezugnahme auf die Lage und Stellung dieser beiden Klemmeinrichtungen
nur beispielhaft zu verstehen. Es ist selbstverständlich möglich, daß diese beiden
Klemmeinrichtungen mit ihrer jeweiligen Längsachse nicht genau senkrecht zur Transportrichtung
und zur Auflagenebene des Nähtisches sind, sondern sie können auch in einem gewissen
Winkel zur Auflagenebene des Nähtisches geneigt sein.
[0022] Ebenso ist die vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt, daß die jeweilige vertikale
Klemmeinrichtung aus einem Transportband (Zahnriemen) besteht, an dem ein Schlitten
angeordnet ist, an dessen Schlitten wiederum die Klemmreinrichtung befestigt ist.
Statt einer derartigen vertikal heb- und senkbaren Klemmeinrichtung, die mit einem
in vertikaler Richtung arbeitenden Transportband verbunden ist, gibt es noch andere
Möglichkeiten, die ebenfalls als erfindungswesentlich von der vorliegenden Erfindung
umfaßt sind. Statt dieses beschriebenen Transportbandes, welches in vertikaler Richtung
die Klemmeinrichtung hebt, ist es selbstverständlich möglich, eine andere Hubeinrichtung
für die Klemmeinrichtung zu verwenden. Eine derartige Hubeinrichtung kann beispielsweise
kann beispielsweise ein Hubstempel sein, eine Spindel oder auch ein Schwenkarm, der
um eine horizontale Achse schwenkbar ist, und an dessen vorderen freien Ende die Klemmeinrichtung
angeordnet ist. Wichtig bei dieser Klemmeinrichtung ist also jeweils nur, daß sie
im wesentlichen in vertikaler Richtung entweder oberhalb der Nähtischauflage oder
unterhalb der Nähtischauflage heb- und senkbar ausgebildet ist.
[0023] Für die weitere Beschreibung gilt im übrigen, daß die beiden Ausführungsformen, die
später auch in den Zeichnungen beschrieben werden, im wesentlichen gleich ausgebildet
sind; sie unterscheiden sich voneinander lediglich um die vertikale Klemmeinrichtung
und um Übergabe und um Merkmale der Übergabeeinrichtung.
[0024] Für die Verwirklichung der technischen Lehre nach der vorliegenden Erfindung werden
mehrere verschiedene Ausführungsformen für weitere Einzelheiten vorgeschlagen.
[0025] Zunächst ist vorgesehen, daß eine Übergabevorrichtung zwischen der Auslaufseite der
Nähmaschine (Nähmaschinentisch) und der vertikalen Klemmeinrichtung vorhanden ist.
Diese Übergabeeinrichtung kann in verschiedener Weise verwirklicht werden.
[0026] In einer ersten, bevorzugten Ausgestaltung ist diese Übergabeeinrichtung als Klemmplatte
ausgebildet. Diese Klemmplatte hat eine Doppelfunktion, denn sie dient einmal als
Übergabestation für die Übergabe des Nähgutanfanges in die vertikale Klemmeinrichtung
(in dieser Verfahrensstellung wirkt die Klemmplatte lediglich als Übergabevorrichtung,
wirkt aber nicht klemmend). In der anderen Funktion dieser Einrichtung stellt sie
aber auch den Falz des Nähgutes her, nämlich dann, wenn das Nähgut in den Transportspalt
zwischen dem Untertrum des Bandtransportes und der Auflagefläche des Staplers eingeführt
wird und weitertransportiert wird.
[0027] Neben der Übergabeeinrichtung, die geeignet ist, den Zwischenraum zwischen der Auslaufseite
der Nähmaschine und der Einlaufseite der Stapeleinrichtung zu überbrücken, ist eine
sogenannte vertikale Klemmeinrichtung in diesem Zwischenraum angeordnet. Die vertikale
Klemmeinrichtung besteht im wesentlichen aus einem mittels eines Kolbens klemmbaren
Klemmbügels, welcher geeignet ist, den Nähgutanfang aufzunehmen, zu klemmen, wobei
nachfolgend dann der so geklemmte Nähgutanfang mit der vertikalen Klemmeinrichtung
auf einem Schlitten an dem Stapler vertikal nach unten verfahren wird, um das Nähgut
nach unten zu transportieren, ohne daß es wesentlich gespannt wird. Es soll also nur
eine gewisse Länge des genähten Nähgutes im Bereich der Nähmaschine entfernt werden,
und zwar soviel, wie es notwendig ist, um einen etwa in der Mitte des Nähgutes vorsusehenden
Knickfalz zu bilden. Sobald also die einfache Länge des Knickfalzes erreicht wurde,
verharrt die vertikale Klemmeinrichtung in ihrer abgesenkten Lage und der Rest des
Nähgutes wird dann mit Hilfe der jetzt als Klemmeinrichtung verwendeten Klemmplatte
(Übergabestation) in den Transportspalt zwischen dem Bandtransport und dem Stapler
gebracht, wodurch der Knickfalz gebildet wird.
[0028] In einem nachgeschalteten Verfahrensschritt fährt dann die Klemmeinrichtung wieder
nach oben, gibt den Nähgutanfang frei, so daß also das Nähgut gefaltet und in voller
Breite auf der Ablagefläche des Staplers liegt und es dann auf einer Stapelfläche
geordnet abgelegt werden kann.
[0029] Hierbei wird es bevorzugt, wenn die Klemmeinrichtung den in der späteren Nähoperation
weiter zu verarbeitenden Gummi (beispielsweise am Beinausschnitt des Nähartikels)
erfaßt, denn nur durch diese lagenrichtige Erfassung des später weiter zu verarbeitenden
Gummis wird sichergestellt, daß dieser Gummi lagenrichtig orientiert auf der Stapeleinrichtung
schließlich abgelegt wird und dann abgestapelt wird.
[0030] Damit kommen also die beiden Gummienden ein- und desselben Beinausschnittes genau
lagenrichtig übereinander und können in der nächsten Nähoperation dann ohne Handhabungsaufwand
weitervernäht werden.
[0031] Die vorher beschriebene Übergabeeinrichtung mit der beschriebenen Klemmplatte gilt
also für beide Ausführungsformen, nämlich für die, welche die Klemmeinrichtung über
der Nähtischauflage anordnet und auch für die andere Ausführungsform, welche die Klemmeinrichtung
unterhalb der Nähtischauflage anordnet.
[0032] Wird aber die Klemmeinrichtung oberhalb der Nähtischauflage angeordnet, dann kommen
weitere Elemente einer anders gestalteten Übergabeeinrichtung vor. Es ist nämlich
vorgesehen, daß diese weitere Übergabeeinrichtung aus einem Übergabeschieber besteht,
der in Nähtransportrichtung bewegbar angetrieben ist, wobei als Antrieb bevorzugt
ein pneumatischer Kolben-Zylinderantrieb verwendet wird. Er fährt, von der Nähe des
Nähkopfes ausgehend, in Nährichtung nach hinten in Richtung auf den Stapler, nimmt
hierbei das Nähgut mit und bildet hierbei den Knickfalz, dessen freies vorderes Ende
von der vertikalen Klemmeinrichtung aufgenommen wird.
[0033] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0034] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung, offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0035] Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0036] Es zeigen:
- Figur 1:
- schematisiert in der Vorderansicht der Stapeleinrichtung mit Falteinrichtung gemäß
der Erfindung.
- Figur 2:
- Seitenansicht der Vorrichtung in Richtung des Pfeiles II in Figur 1.
- Figur 3:
- eine vergrößerte Darstellung der vertikalen Klemmeinrichtung.
- Figur 4:
- eine vergrößerte Darstellung der vertikalen Klemmeinrichtung in abgesenkter Stellung
gemäß Pfeil IV in Figur 1.
- Figur 5:
- die gleiche Darstellung wie Figur 1 mit einem gefalteten Nähgut.
- Figur 6:
- eine vergrößerte Darstellung des Übergangsbereichs zwischen Nähmaschine und Stapeleinrichtung
in einem weiteren Verfahrensschritt.
- Figur 7:
- Endstadium des gefalteten Nähgutes in der Stapeleinrichtung.
- Figur 8:
- Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer Stapel- und Falteinrichtung zu Beginn
des Übergabevorgangs.
- Figur 9:
- Die Draufsicht auf die Darstellung nach Figur 8.
- Figur 10:
- Die Darstellung nach Figur 8 in einem fortgeschrittenen Arbeitszustand kurz vor Bildung
des Knickfalzes.
- Figur 11:
- Eine zeitlich gegenüber Figur 10 fortgesetzte Darstellung des Faltvorganges, wo der
Knick für das Nähgut bereits schon gebildet wurde.
- Figur 12:
- Die Draufsicht auf die Darstellung nach Figur 11.
- Figur 13:
- Eine vergrößerte Darstellung der Halterung der vertikalen Klemmeinrichtung mit einer
Überlastschutzeinrichtung.
[0037] In Figur 1 ist schematisiert eine Nähmaschine dargestellt, wobei aus Einfachheitsgründen
lediglich der Nähkopf 1 dargestellt ist, der einen schematisiert dargestellten Nähfuß
6 aufweist.
[0038] Das Nähgut 4 liegt hierbei auf einem Nähtisch 2 auf, wobei die Nähmaschine insgesamt
einen Rahmen 3 aufweist, der die genannten Teile hält. Im Abstand vom Auslauf (links)
des Nähtisches 2 ist ein Zwischenraum 53 (Figur 3) vorgesehen, welcher den Auslaufbereich
der Nähmaschine von einem Stapler 19 trennt.
[0039] Das Nähgut 4 wird hierbei in Pfeilrichtung 5 in diesen Zwischenraum 53 hineintransportiert.
[0040] Die Übergabestation zwischen der Nähmaschine (Nähkopf 1) und dem Stapler 19 besteht
aus einer Klemmplatte 7, welche im Beispiel aus einer Metallplatte besteht welche
in horizontaler Richtung verschiebbar angetrieben ist (Pfeilrichtungen 13, Figur 3).
[0041] Genauer gesagt besteht diese Übergabeeinrichtung aus einer Auflageplatte 55, an welcher
in Pfeilrichtungen 13 verschiebbar eine Klemmplatte 7 angeordnet ist, die etwa zungenförmig
ausgebildet ist. Hierbei ist es vorgesehen (zeichnerisch aber nicht dargestellt),
daß an der Vorderseite der Klemmplatte 7 noch zugeordnete Rundungen, Radien oder sonstige
Abweisflächen vorhanden sind, die dafür sorgen, daß gemäß Figur 1 das Nähgut in Pfeilrichtung
16 (Radius) als Nähgut-Anfang 15 über die Kante 12 der Klemmplatte 7 geführt wird,
wobei also das Nähgut eine gebogene Kante 14 bildet.
[0042] Es wird hierbei bevorzugt, wenn in Richtung der eingezeichneten Pfeilrichtungen 17,
18 wirkende Blaseinrichtungen vorhanden sind, die in der Lage sind, den Nähgutanfang
15 über die Kante 12 der Klemmplatte 7 zu blasen, damit diese in den Zwischenraum
53 zwischen die Nähmaschine und den Stapler 19 gelangt.
[0043] In diesem Zwischenraum ist eine vertikale Klemmeinrichtung 52 angeordnet, die im
wesentlichen aus folgenden Teilen besteht.
[0044] An der Seitenwand des Staplers 19 ist hierbei eine Führungsschiene 38 angeordnet,
in welcher ein Schlitten 39 in vertikaler Richtung (Pfeilrichtungen 48) verfahrbar
angetrieben ist, welcher Schlitten 39 einen Lagerbock 43 trägt, an dem eine Schwenkachse
44 für einen etwa vertikal hochragenden Klemmbügel 42 angeordnet ist.
[0045] Auf dem Schlitten 39 ist ferner ein Zylinder 40 angeordnet, der in einem oberen,
horizontalen Schwenklager 47 gelagert ist. Der Zylinder 40 greift mit seiner Kolbenstange
an dem freien, schwenkbaren Ende des als zweiarmigen Hebels ausgebildeten Klemmbügels
42 an, der damit in den Pfeilrichtungen 45 in seine Öffnungs- oder Schließstellung
gebracht werden kann.
[0046] Lediglich der Vollständigkeit halber ist noch ein Anschluß 46 für die Luftversorgung
des Zylinders 40 zeichnerisch dargestellt.
[0047] Zum vertikalen Verschiebeantrieb des Schlittens 39 ist lediglich die Schwerkraft
vorgesehen, welche dafür sorgt, daß der Schlitten 39 in Pfeilrichtung 48 nach unten
in seiner Schlittenbahn (Führungsschiene 38) nach unten fällt.
[0048] Anstatt der Bewegung des Schlittens lediglich durch Schwerkraft ist es selbstverständlich
möglich, den Schlitten auch willkürlich zu bewegen, beispielsweise indem er an einer
Hubspindel ansetzt oder indem er pneumatisch verschoben wird.
[0049] Der in Gegenrichtung zur eingezeichneten Pfeilrichtung nach oben wirkende Antrieb
in Pfeilrichtung 48' erfolgt hierbei durch das Ziehen des Nähgutes im Transportspalt
zwischen der später noch zu beschreibenden Transport- bzw. Bandeinrichtung 24 und
der zugeordneten Auflagefläche 28 des Staplers 19.
[0050] Dies ist also eine vorteilhafte Ausgestaltung der vertikalen Klemmeinrichtung, die
keinen eigenen Verschiebeantrieb bedarf.
[0051] Es ist im übrigen noch der Vollständigkeit halber dargestellt, daß an der Seitenwand
des Staplers 19 ein Zylinder 35 angeordnet ist, der als Bandzylinder ausgebildet ist
und der dafür sorgt, daß im Notfall, wenn die vertikale Klemmeinrichtung kein Nähgut
erfaßt hat und in der vertikal abgesenkten Position sich befindet, dann die Bedienungsperson
ohne großen Handhabungsaufwand die vertikale Klemmeinrichtung 52 wieder in ihre in
Figur 1 dargestellte Ausgangslage bringen kann.
[0052] Zur Auslösung dieser Sicherheitsfunktion ist im übrigen ein Schalter 50 in einem
Gehäuse 49 angeordnet, der nur dann betätigt wird, wenn im Notfall die vertikale Klemmeinrichtung
52 mit ihrem Schlitten 39 - ohne daß der Nähgutanfang 15 geklemmt wurde - den Schalter
50 betätigt.
[0053] Zum Öffnen des Klemmbügels 42 ist im übrigen ein Näherungsschalter 41 (Figur 3) im
oberen Bereich des Schlittens 39 vorgesehen, der dafür sorgt, daß der Klemmbügel 42
öffnet und der betätigt wird, sobald sich der Schlitten 39 in seiner angehobenen Stellung
gemäß Figur 1 befindet.
[0054] Der Stapler 19 weist einen Rahmen und eine Staplerklappe 20 auf, welche in einer
horizontalen Achse 21 schwenkbar ausgebildet ist. Unterhalb der Staplerklappe 20 ist
hierbei ein horizontales Ablageblech 31 vorgesehen, auf welchem das gefaltete Nähgut
als Nähgutstapel 22 geordnet abgelegt wird.
[0055] Das Ablageblech 33 wird immer auf einem bestimmten Ablageniveau gehalten, wofür eine
Hubeinrichtung vorhanden ist. Die Hubeinrichtung besteht im wesentlichen aus zwei
zueinander parallelen Führungsstangen 31, auf denen das Ablageblech verschiebbar angeordnet
ist. Am Ablageblech 33 setzt die nicht näher dargestellte Kolbenstange eines Hubzylinders
32 an, welcher dafür sorgt, daß das Ablageblech 33 in vertikaler Richtung höheneinstellbar
ausgebildet ist.
[0056] An der Seitenfläche des Staplers 19 ist im übrigen eine Abdeckung 36 vorhanden, auf
welcher die Führungsschiene 38 für die vertikale Klemmeinrichtung 52 montiert ist.
[0057] Die Bandeinrichtung 24 weist eine Hubeinrichtung 23 auf, die dafür sorgt, daß die
Bandeinrichtung heb- und senkbar ausgebildet ist (siehe Pfeilrichtung 54, 54').
[0058] Die Bandeinrichtung 24 besteht aus zwei Umlenkrädern 25, 26, die jeweils auf horizontalen
Achsen in einem Rahmen gelagert sind und über welche das Band 27 läuft. Das Untertrum
dieses Bandes 27 bildet hierbei in bestimmten Hebestellungen der Bandeinrichtung 24
einen Transportspalt in Verbindung mit der Auflagefläche 28 des Staplers 19.
[0059] Das Band 27 wird hierbei mit Hilfe von Federelementen straff gehalten und übt eine
bestimmte Klemmwirkung auf das im Transportspalt transportierte Nähgut aus.
[0060] Es wird nun der Ablauf beim Falten eines Nähgutes anhand der Figuren 1, 3 und 5 bis
7 näher beschrieben.
[0061] In Figur 1 ist dargestellt, daß der Nähgutanfang 15 mit seiner abgebogenen Vorderkante
14 in den Zwischenraum 53 zwischen der Nähmaschine und dem Stapler 19 eingeführt ist.
Dieser Nähgutanfang 15 wird nun in den offenen Klemmspalt der vertikalen Klemmeinrichtung
52 eingeführt, wobei der Klemmbügel 43 geöffnet ist. Hierbei wurde die zweiteilig
ausgebildete Übergabeeinrichtung mit ihrer Klemmplatte 7 in Pfeilrichtung 13 nach
links nach vorne verschoben, so daß sie etwa die Stellung nach Figur 1 und 3 einnimmt.
[0062] Der Nähgutanfang wird deshalb in die geöffnete vertikale Klemmeinrichtung eingeführt,
wobei der Klemmbügel 42 geöffnet ist.
[0063] Zu der Auflageplatte 55 gehört ein Halter 10, der vertikal und frei am vorderen Ende
der Kolbenstange 9 angeordnet ist, die von einem Zylinder 8 in den Pfeilrichtungen
13 und in Gegenrichtung hierzu angetrieben ist.
[0064] Der Halter 10 ist fest mit der verschiebbar ausgebildeten Klemmplatte 7 verbunden
und zwar über ein Führungsteil 11.
[0065] Auf diese Weise ist also die Klemmplatte 7 teleskopierbar in horizontaler Ebene in
der Auflageplatte 55 gehalten und geführt.
[0066] Sobald ein bestimmter Teil des Nähgutanfanges 15 in die offene vertikale Klemmeinrichtung
52 eingeführt wurde, schließt der Klemmbügel 42 und die vertikale Klemmeinrichtung
fährt in Pfeilrichtung 48 nach unten, wobei schwerkraftbedingt der Schlitten 39 in
der Führungsschiene 38 nach unten verschoben wird.
[0067] Das Nähgut wird weiter aus dem Auslaufbereich des Nähkopfes 1 verschoben solange,
bis von einer einstellbaren Länge bestimmt wird, daß die Hälfte des zu faltenden Nähgutes
nun an der Seitenfläche des Staplers 19 durch die vertikale Klemmeinrichtung aufgespeichert
ist.
[0068] Durch einen entsprechenden Steuerimpuls wird nun die Klemmplatte 7 in Pfeilrichtung
13 weiter nach links verschoben, wodurch der gesamte Zwischenraum 53 zwischen dem
Auslaufbereich der Nähmaschine und der vertikalen Klemmeinrichtung überbrückt wird
und das restliche Nähgutmaterial (vergleiche Figur 5, 6) wird nun in den Transportspalt
der mittlerweile bereits schon abgesenkten Bandeinrichtung 24 gebracht, die sich in
dichtem Abstand über die Auflagefläche 28 des Staplers 19 abgesenkt hat. Der sich
hierdurch bildende Knickfalz 51 im Nähgut (vergleiche Figur 5) wird nun in Pfeilrichtung
13 nach links durch den Transportspalt 56 transportiert und zwar in eine Stellung,
wie es in Figur 7 angegeben ist. Diese Stellung zeigt, daß der Knickfalz 51 nun das
äußere linke Ende des Staplers und damit auch der Auflagefläche 28 erreicht hat und
das Nähgut nun insgesamt zum Abstapeln bereit ist. Hierbei ist wichtig, daß mit dem
weiteren Vorziehen des Knickfalzes 51 in Figur 5 in Pfeilrichtung 13 nach links gleichzeitig
die vertikale Klemmeinrichtung mit dem dort geklemmten Nähgutanfang 15 in Pfeilrichtung
48' nach oben bewegt wird, welche Bewegung allein durch die Reibung der Bandeinrichtung
24 auf dem doppelt gefalteten Nähgut auf der Auflagefläche 28 erseugt wird.
[0069] Die Figur 7 zeigt dann schließlich den Endzustand, in welchem die vertikale Klemmeinrichtung
geöffnet ist und das Nähgutende 15' direkt oberhalb des Nähgutanfanges 15 liegt, so
daß die beiden genannten Teile lagenrichtig übereinander liegen und nun fertig zum
Abstapeln auf dem Nähgutstapel 22 sind.
[0070] Die Abstapelung erfolgt hierbei durch die Staplerklappe 20, die in der besagten Achse
21 verschwenkbar in Pfeilrichtung 45 ist, wie dies in Figur 2 dargestellt ist.
[0071] Die Figur 2 zeigt deutlich, daß Nähgutanfang und Nähgutende 15, 15' genau lagenrichtig
übereinander gelegt wurden.
[0072] Zur Erleichterung des Abstapelns gemäß Figur 2 ist es vorgesehen, daß in der Stellung
des Nähgutes gemäß Figur 7 Nadeln 29 am Stapler vorhanden sind, die durch das Nähgut
hindurch greifen und das Nähgut in seiner gefalteten Stellung gemäß Figur 7 auf dem
Stapler fixieren, solange wie noch nicht die Staplerklappe 20 das Nähgut übernommen
und auf dem Nähgutstapel 22 abgelegt hat.
[0073] Im übrigen ist die Neigung des Ablagebleches 33 durch ein in horizontaler Ebene schwenkbares
Schwenklager 34 einstellbar ausgebildet.
[0074] Die vorliegende Erfindung sieht nicht nur vor, daß der Nähgutanfang und das Nähgutende
15, 15' genau deckungsgleich übereinander liegen und gleich lang ausgebildet sind.
Dies ist nicht lösungsnotwendig. In einer anderen Ausgestaltung kann es vorgesehen
sein, daß beispielsweise der Nähgutanfang 15 über das Nähgutende 15' übersteht, um
den späteren Bearbeitungsvorgang zu erleichtern. Wichtig ist nur, daß das Gummiband,
dessen eines Ende durch den Nähgutanfang und dessen anderes Ende durch das Nähgutende
definiert wird, lagenrichtig übereinander gelegt wird, um eben eine spätere Bearbeitung
in einer nachfolgenden Station zu beschleunigen und genauer zu gestalten.
[0075] In Figur 8 ist als weiteres Ausführungsbeispiel die Klemmeinrichtung dargestellt,
welche oberhalb der Nähtischebene angeordnet ist und die im wesentlichen aus der vertikalen
Klemmeinrichtung 57 besteht, die ihrerseits aus einem oberen und unteren Umlenkrad
60 besteht, über welches ein Zahnriemen 59 läuft. Der Zahnriemen wird über einen Schrittmotor
58 (Figur 9) angetrieben. Am Zahnriemen 59 ist fest ein Schlitten 61 befestigt, der
die vertikale Klemmeinrichtung trägt. Diese besteht im wesentlichen - siehe Figur
10 - aus einem Klemmzylinder 79, der mit seiner Kolbenstange 78 auf eine obere Klemmbacke
63 wirkt. Dieser Klemmbacke 63 liegt eine untere Klemmbacke 64 fest gegenüber, weil
diese am Zylindergehäuse befestigt ist.
[0076] Zwischen diesen beiden Klemmbacken 63, 64 wird also ein Klemmspalt für die Aufnahme
des Nähgutanfanges 15 gebildet.
[0077] In Figur 8 ist noch wichtig, daß auf der Ebene des Nähtisches 2 ein Transportband
66 in Nähgutrichtung angetrieben vorgesehen ist, welches von dem Antriebsmotor 71
(siehe Figur 9) angetrieben ist.
[0078] Dieses Transportband 66 transportiert das Nähgut 4 von der Stichebene ausgehend in
Richtung zu der vertikalen Klemmeinrichtung 62.
[0079] Die Figur 8 zeigt nun, daß in dieser Übergabestellung die Klemmeinrichtung 62 geöffnet
ist, weil der Zylinder 65 entsprechend angesteuert ist und die Klemmbacken 63, 64
sind nun fertig für die Übernahme des Nähgut-Anfanges 15.
[0080] Der Übergabeschieber 67, der mit dem Hebel 70 verbunden ist und von einem Zylinder
68 mit Kolbenstange 69 angetrieben wird, ist in seiner Ausgangsstellung. Man erkennt
dies in Figur 8 daran, daß dieser Übergabeschieber 67 sich am Auslauf des Transportbandes
66 befindet und vor der geöffneten Klemmeinrichtung 62 angeordnet ist.
[0081] Das Nähgut wird nun nach Figur 8 mit seinem Nähgut-Anfang 15 in die Klemmeinrichtung
62 hineinbewegt, wobei die Klemmbacken 63, 64 geschlossen werden und gleichzeitig
bewegt sich die gesamte Klemmeinrichtung 62 in Pfeilrichtung 84 nach oben, wie dies
in Figur 10 dargestellt ist. Mit zunehmender Verarbeitung des Nähgutes wird also entsprechend
der Nähgeschwindigkeit die Klemmreinrichtung 62 synchron nach oben in der vertikal
stehenden Klemmeinrichtung 57 gezogen.
[0082] Der Übergabeschieber 67 befindet sich gemäß Figur 10 immer noch in seiner Ausgangsposition.
[0083] Entsprechend der halben Verarbeitungslänge des Nähgutes wird nun der Übergabeschieber
67 in Pfeilrichtung bewegt, wobei der Zylinder 68 angesteuert wird und die Kolbenstange
69 in den Zylinder eingefahren wird.
[0084] Es wird gemäß Figur 11 der Knickfalz 51 um den Übergabeschieber 67 herum gebildet,
wobei das Nähgut um eine Umlenkrolle 82 herumgeführt wird.
[0085] Bei dieser Bildung des Knickfalzes 51 bewegt sich die Klemmeinrichtung 62 in Gegenrichtung
zur Pfeilrichtung 84 nach unten, wobei mit fortschreitender Nähtransportgeschwindigkeit
der Knickfalz 51 in Figur 11 nach links in den Transportspalt 56 der Bandeinrichtung
24 wandert.
[0086] Je nach Länge des Nähgutes bewegt sich also der Knickfalz 51 nach links und, sobald
das Nähgut fertig verarbeitet wird, befindet es sich im wesentlichen gefaltet im Bereich
dieser Stapeleinrichtung 19, wo das Nähgut, entsprechend der vorstehend gegebenen
Beschreibung, gefaltet auf dem Ablageblech 33 abgelegt wird.
[0087] Die Figur 12 zeigt, daß entweder nur die eine vertikale Klemmeinrichtung 57 oder
die andere vertikale Klemmeinrichtung 52 in Tätigkeit ist. Wird lediglich die vertikale
Klemmeinrichtung 52 verwendet, dann bleibt die andere vertikale Klemmeinrichtung 57
im Nähbereich bestehen, es wird lediglich der Übergabeschieber 67 aus dem Nähbereich
herausgefahren. Hierzu ist ein Schlittenantrieb 80 vorgesehen, der mit seiner Kolbenstange
an dem Antriebszylinder 68 für den Übergabeschieber 67 angreift und diesen in Pfeilrichtung
81 bewegen kann, so daß dieser dann aus dem Nähbereich heraustransportiert wird.
[0088] Alle anderen Einrichtungen, insbesondere die beiden vertikalen Klemmeinrichtungen
52 und 57 bleiben jedoch so bestehen und sind nicht verfahrbar.
[0089] Selbstverständlich ist es nach einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung auch
möglich, diese Klemmeinrichtungen selbstverfahrbar auszubilden oder lediglich eine
der beiden Klemmeinrichtungen 52 oder 57 vorzusehen, wodurch also alle drei Ausführungsformen
als erfindungswesentlich beansprucht werden.
[0090] Es wird noch hinzugefügt, daß der vorher erwähnte Schlitten 61 in einer Führungsschiene
verschiebbar in vertikaler Richtung (Pfeilrichtung 54' und Gegenrichtung) ist.
[0091] Die Figur 13 zeigt eine Überlasteinrichtung, die sowohl für die obere Klemmeinrichtung
62 als auch für die untere Klemmeinrichtung 52 verwendbar ist.
[0092] Es wird im folgenden diese Überlasteinrichtung in Zusammenhang mit der oberen Klemmeinrichtung
62 näher beschrieben.
[0093] Gemäß Figur 12 ist erkennbar, daß die Klemmeinrichtung 62 über einen etwa in horizontaler
Richtung gerichteten Hebel 74 mit dem Antrieb ( d. h. also mit dem Schlitten 61) verbunden
ist. Dieser Hebel in Draufsicht beispielsweise in den Figuren 9 und 12 dargestellt.
[0094] Erfindungsgemäß ist dieser Hebel 74 nun zweigeteilt und besteht aus einem vorderen
Teil 74a und einem hinteren Hebel 74b, die beide als Teilhebel ausgebildet sind und
über eine horizontale Drehachse 73 schwenkbar miteinander verbunden sind. In der Betriebsstellung
sind die Teilhebel 74a, 74b durchverbunden, d. h. sie bilden eine gerade, durchgehende
Linie, wobei die Hebel 74a, 74b an einem Anschlag 76 anschlagen und hierdurch gestreckt
sind.
[0095] Wird nun die Klemmeinrichtung überlastet, d. h. wird in den Klemmspalt zwischen den
Klemmbacken 63, 64 das Material eingeklemmt und mit einem unzulässig hohen Zug in
vertikaler Richtung nach unten belastet, dann erfolgt ein entsprechendes Drehmoment
in Pfeilrichtung 77 auf den Hebel 74, insbesondere aber auf den vorderen Teilhebel
74a. Um nun einen unzulässige Dehnung des Nähgutes zu vermeiden, löst diese Einrichtung
bei Überschreitung eines gewissen Drehmomentes aus. Dies wird durch einen Sensor festgestellt,
der den Knickwinkel zwischen den beiden Teilhebeln 74a, 74b feststellt. Dieser Sensor
72 ist als Regelglied in die Regelung der Hubgeschwindigkeit der Klemmeinrichtung
62 vorgesehen.
[0096] Die Streckung der beiden Teilhebel 74a, 74b erfolgt im übrigen federbelastet durch
eine Druckfeder 75, die sich im Abstand von der horizontalen Drehachse 73 sowohl an
dem einen Teilhebel 74a als auch an dem anderen Teilhebel 74b abstützt und im übrigen
durch eine Druckschraube einstellbar ist.
[0097] Wird also ein vorgegebenes und durch die Druckfeder 75 einstellbares Drehmoment in
Pfeilrichtung 77 überschritten, dann knickt der vordere Teilhebel 74a um seine Drehachse
73 um den hinteren, feststehenden Teilhebel 74b herum nach unten in Pfeilrichtung
77 und es wird hierdurch eine unzulässige Zugspannung auf das Nähgut 4 vermieden.
[0098] Es wird dann der Motor abgebremst, weil der Sensor 72 diese Abknickung erfaßt hat
und es wird solange gewartet, bis das Nähgut wieder seine ursprüngliche Zugspannung
aufgebaut hat, so daß unter dem Einfluß der Druckfeder 75 die beiden Teilhebel 74a,
74b wieder in ihre gestreckte Stellung zurückgehen und der Hubantrieb der Klemmeinrichtung
72 wieder beschleunigt wird.
[0099] Es handelt sich also um eine Drehmomentauslöseeinrichtung, welche eine unzulässige
Zugspannung auf das in der Klemmeinrichtung 62 gehaltene Nähgut vermeidet und eine
entsprechend mechanische Auslösung bei überschreiten der Zugspannung vorsieht.
Zeichnungslegende
[0100]
- 1
- Nähkopf
- 2
- Nähtisch
- 3
- Rahmen (Nähmaschine)
- 4
- Nähgut
- 5
- Pfeilrichtung
- 6
- Nähfuß
- 7
- Klemmplatte
- 8
- Zylinder
- 9
- Kolbenstange
- 10
- Halter
- 11
- Führungsteil
- 12
- Kante
- 13
- Pfeilrichtung
- 14
- Vorderkante (Nähkante)
- 15
- Nähgut-Anfang 15'
- 16
- Pfeilrichtung
- 17
- Pfeilrichtung
- 19
- Stapeleinrichtung
- 20
- Staplerklappe
- 21
- Achse
- 22
- Nähgutstapel
- 23
- Hubeinrichtung
- 24
- Bandeinrichtung
- 25
- Umlenkrad
- 26
- Umlenkrad
- 27
- Band
- 28
- Auflagefläche
- 29
- Nadel
- 30
- 31
- Führungsstange
- 32
- Hubzylinder
- 33
- Ablageblech
- 34
- Schwenklager
- 35
- Zylinder (Klemmeinrichtung)
- 36
- Abdeckung (Stapler 19)
- 37
- Rahmen (Stapler 19)
- 38
- Führungsschiene (vertikale Klemmeinrichtung)
- 39
- Schlitten
- 40
- Zylinder
- 41
- Näherungsschalter
- 42
- Klemmbügel
- 43
- Lagerbock
- 44
- Schwenkachse
- 45
- Pfeilrichtung
- 46
- Anschluß für Luftschlauch
- 47
- Schwenklager
- 48
- Pfeilrichtung 48'
- 49
- Gehäuse
- 50
- Schalter
- 51
- Knickfalz (Nähgut)
- 52
- Vertikale Klemmeinrichtung
- 53
- Zwischenraum
- 54
- Pfeilrichtung 54'
- 55
- Auflageplatte
- 56
- Transportspalt
- 57
- vertikale Klemmeinrichtung
- 58
- Schnittmuster
- 59
- Zahnriemen
- 60
- Umlenkrad
- 61
- Schlitten
- 62
- Klemmeinrichtung
- 63
- Klemmbacke oben
- 64
- Klemmbacke unten
- 65
- Zylinder
- 66
- Transportband
- 67
- Übergabeschieber
- 68
- Zylinder
- 69
- Kolbenstange
- 70
- Hebel
- 71
- Antriebsmotor für Transportband 66
- 72
- Sensor
- 73
- Drehachse
- 74
- Hebel 74 a, b Teilhebel
- 75
- Druckfeder
- 76
- Anschlag
- 77
- Pfeilrichtung
- 78
- Kolbenstange
- 79
- Klemmzylinder
- 80
- Schlittenantrieb
- 82
- Umlenkrolle
- 83
- Führungsschiene
- 84
- Pfeilrichtung
- 85
- Pfeilrichtung
1. Verfahren zum Falten und Stapeln von Nähgut, wobei eine Stapeleinrichtung stromabwärts
einer Nähmaschine und von dieser durch einen Zwischenraum getrennt angeordnet ist,
und eine diesen Zwischenraum überbrückende Übergabeeinrichtung und nachfolgende Transporteinrichtung
vorhanden sind, durch welche das Nähgut der Nähmaschine entnommen und der Stapeleinrichtung
zugeführt wird dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Nähgutes in eine im Zwischenraum angeordneten vertikalen Klemmeinrichtung
(52, 57) eingeführt und geklemmt wird, daß die vertikale Klemmeinrichtung (52,57)
unter Mitnahme des Nähgutes (4) um einen definierten Betrag nach unten oder oben bewegt
wird, daß der übrige Teil des Nähguts (4) von der Übergabeeinrichtung (10 67) erfaßt
und unter Bildung eines Knickfalzes (51) einem durch die Transporteinrichtung (24)
und die Stapeleinrichtung (19) definierten Transportspalt (56) zugeführt wird, daß
das Nähgut (4) mit dem Knickfalz voraus unter lagenrichtiger Faltung entlang des Transportspaltes
(56) transportiert wird, wobei gleichzeitig die vertikale Klemmeinrichtung (52,57)
mit dem geklemmten Nähgut-Anfang (15) nach oben oder nach unten bewegt wird, daß die
vertikale Klemmeinrichtung (52, 57) öffnet, das Nähgut (4) freigibt und dieses lagenrichtig
übereinanderliegend mittels der Stapeleinrichtung (19) abgestapelt wird.
2. Vorrichtung zum Falten und Stapeln von Nähgut, welche stromabwärts einer Nähmaschine
und von dieser durch einen Zwischenraum getrennt angeordnet ist, wobei eine diesen
Zwischenraum überbrückende Übergabeeinrichtung und nachfolgende Transporteinrichtung
vorhanden sind, durch welche das Nähgut der Nähmaschine entnommen und der Stapeleinrichtung
zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Zwischenraum (53) eine vertikale Klemmeinrichtung (52, 57) vorgesehen ist,
durch welche ein Teil des Nähgutes (4) klemmend erfaßt und um einen definierten Betrag
in vertikaler Richtung (48, 48') transportiert wird, wobei nachfolgend der übrige
Teil des Nähgutes (4) in einem durch eine Auflagefläche (28) der Stapeleinrichtung
(19) und die bezüglich dieser heb- und senkbaren Bandeinrichtung (24) gebildeten Transportspalt
(56) transportiert wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung (24) als Bandtransport ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung
(24) einen Rahmen umfaßt, an dem teilweise angetriebene Umlenkräder (25,26) angeordnet
sind, über welche ein Band (27) läuft, wobei eine Hubeinrichtung (23) zum Heben und
Senken der Transporteinrichtung (24) bezüglich der Auflagefläche (28) der Stapeleinrichtung
(19) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabeeinrichtung eine Auflageplatte (55) umfaßt an der eine in den Bereich
des Zwischenraumes verschiebbare Klemmplatte (7) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale Klemmeinrichtung (52, 62) aus einem mittels eines Zylinders (40,
79) betätigbaren Klemmbügel (42) oder Klemmbacke (63, 64) besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale Klemmeinrichtung (52, 62) auf einem in einer Führungsschiene (38,
83) vertikal verfahrbaren Schlitten (39, 61) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stapeleinrichtung (19) eine an einem Rahmen (37) schräg angeordnete und
um eine horizontale Achse schwenkbare Staplerklappe (20) aufweist, wobei unterhalb
der Staplerklappe (20) ein vertikal höhenverstellbares Ablageblech (33) angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Übergabeeinrichtung (7, 55) eine Blaseinrichtung vorgesehen ist,
welche das Einführen des Nähgutes (4) in die vertikale Klemmeinrichtung (52) unterstützt.