[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Entwässerung eines Papiermaschinenfilzes,
im einzelnen mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solcher Papiermaschinenfilz
ist ein endloses Filzband, welches in einer Pressenpartie einer Papiermaschine eine
Faserstoffbahn abstützt und Flüssigkeit in der Preßzone aus der Faserstoffbahn aufnimmt.
Außerhalb der Preßzone neigt der Filz dazu, Wasser an die Faserstoffbahn zurückzugeben.
Diese Rückbefeuchtung ist jedoch nicht erwünscht.
[0002] Bildet man einen Papiermaschinenfilz stark zweiseitig aus mit einem dichten, feinfaserigen,
papierseitigen Vlies und mit einer groben, Hohlräume und Durchbrüche enthaltenden
Trägerschicht, z.B. einem Kunststoffsieb, dann kann man in einem Fliehkraftfeld, in
dem der Filz mit der groben Innenseite auf einer konvexen Bahn läuft, bei hoher Geschwindigkeit
in den Hohlräumen gespeichertes Wasser in eine im Inneren der Filzschleife angeordnete
Auffangwanne abschleudern. Die Abschleuderung beginnt erst bei einer Geschwindigkeit,
bei welcher die Fliehkraft das auf Oberflächenspannungskräften beruhende Wasserrückhaltevermögen
des Filzes übersteigt.
[0003] Wird aber die Vliesschicht so dicht gemacht, daß nicht ohne weiteres Luft hindurchtreten
kann, dann ist die Voraussetzung zum Abschleudern des Wassers immer noch nicht gegeben,
weil keine Luft zwischen Vlies und Wasserschicht eindringen kann. Erst allmählich
bilden sich in der Oberfläche Wasserprotuberanzen aus, die durch Oberflächenspannung
Wasser aus den Gewebemaschen nachsaugen und dadurch eine Konvektionsbewegung in Gang
setzen, durch die der Austausch von Wasser und Luft in der Trägerschicht erfolgt.
Wegen der meist nur kurzen innen konvexen Umschlingungszonen im Verlauf eines Papiermaschinenfilzes
kann wegen dieses anfänglichen Zeitverlustes bis zur Ausbildung der Konvektion nur
eine begrenzte Wassermenge abgeschleudert werden.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diesen Mangel zu beseitigen und insbesondere
auch die Abschleuderung von größeren Wassermengen auch bei relativ geringen Laufgeschwindigkeiten
zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erfüllt, daß die Wasseroberfläche im Siebgewebe
durch Aufblasen vieler über die Filzbreite verteilter Verdrängermedium- bzw. -fluidstrahlen
vor oder in der konvexen Umlenkzone wellig gemacht wird. Die Welligkeit entsteht dadurch,
daß der Impuls der aufprallenden Verdrängerfluidstrahlen den Flüssigkeitsspiegel in
den Auftreffbereichen eindrückt, so daß das dort verdrängte Wasser zu einer Verdickung
der Wasserschicht in Zeilen zwischen den Blasdüsen führt. Dadurch ist eine geordnete
Konvektionsbewegung in Gang gesetzt, und es entstehen an den verdickten Stellen Protuberanzen,
die weiteres Waser nachsaugen und abschleudern. Als Verdrängermedium bzw. -fluid kann
Wasser oder Luft verwendet werden. Je nach örtlichen Verhältnissen kann das eine oder
andere vorteilhafter sein.
[0006] Der günstigste Abstand zwischen benachbarten Blasstrahlen in Maschinenquerrichtung
ist 2 bis 12 mm. Der günstigste Abstand der Düsen von der Filzoberfläche ist unter
20 mm. Damit der zuletzt genannte Abstand über die Breite des Filzes immer gleich
groß ist, kann das mit Düsen versehene Blasrohr, auch als Düsenrohr bezeichnet, mit
einem Gleitschuh oder einer Gleitfläche versehen sein, die leicht an den Filz angedrückt
wird, so daß dieser über die ganze Breite anliegt. Dieses Andrücken ist natürlich
nur dann sinnvoll, wenn der Filz im Andrückbereich noch nicht von der Gegenseite gestützt
wird.
[0007] Anstelle eines Düsenrohres ist es denkbar, eine sogenannte Spülbläsereinrichtung
zu verwenden. Diese weist wenigstens einen Träger auf, welcher mit einer Luftzufuhröffnung
verbunden ist und Öffnungen, beispielsweise in Form von Schlitzen oder Durchgangsöffnungen
aufweist, durch welche beispielsweise Luft auf die Filzoberfläche einwirkt. Vorzugsweise
weist die Spülbläsereinrichtung einen beispielsweise kastenförmingen Tragkörper auf,
der mit einem Belag versehen ist, dessen Oberfläche die Wirkfläche mit dem Filz bildet
und Öffnungen in Form von Blasschlitzen zur Verdrängerfluidzuführung bzw. -beaufschlagung
des Filzes aufweist. Die Luftzuführöffnung, welche vorzugsweise seitlich am Tragelement
angeordnet ist, ist dann vorzugsweise über Durchgangsöffnungen mit den im Belag eingearbeiteten
Blasschlitzen gekoppelt. Vorzugsweise werden immer eine Mehrzahl von Blasschlitzen
mit einer Durchgangsöffnung verbunden. Die Durchgangsöffnung selbst kann hinsichtlich
ihres Querschnittes in Einbaulage in senkrechter Richtung unterschiedlich ausgeführt
sein. Die Blasluft gelangt dann über die Luftzufuhröffnung, die Durchgangsöffnungen
in die Blasschlitze und bläst die Luft unter den zwischen den Blasschlitzen bestehenden
Stegen durch die porigen Innenschichten des Filzes in im Belag vorgesehene Längsnuten,
welche ebenfalls an der Spülbläsereinrichtung vorgesehen sind und die zur Atmosphäre
hin offen sind.
[0008] Vorzugsweise ist der Belag in Form eines Schuhs aus verschleißfestem Material gefertigt,
beispielsweise Polyäthylen. Zur Realisierung eines optimalen Anliegens des Filzbandes
an der Oberfläche des Spülbläsers ist diese in Laufrichtung des Filzbandes gekrümmt
ausgeführt.
[0009] Zur weiteren Intensivierung der Entwässerung des Filzbandes und damit zur Erhöhung
des Papiertrockengehaltes sowie zur Senkung des Energieverbrauches kann die erfindungsgemäße
Entwässerungseinrichtung zur Intensivierung der Entwässerung durch Fliehkraft mit
weiteren Entwässerungseinrichtungen kombiniert werden. Beispielsweise ist es denkbar,
weitere Teile der Flüssigkeit aus dem Filzband, welche nicht durch Fliehkraft abgeschleudert
worden sind, über Abstreicheinrichtungen und/oder Einrichtungen zur Erzeugung einer
Saugwirkung, beispielsweise eines an der entsprechenden Fläche des Filzbandes anliegenden
Saugrohres oder aber eines entsprechenden Foils realisiert werden. Die konkrete konstruktive
Ausgestaltung bzw. Kombination mit anderen Entwässerungseinrichtungen liegt im Ermessen
des Fachmannes und hängt in der Regel von den Einsatzerfordernissen ab.
[0010] Die Erfindung ist anhand der Figuren 1 bis 11 näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- Anordnung eines Düsenrohres in einer Filzschlaufe;
- Fig. 2:
- Detailquerschnitt zu Figur 1 in Schnittlinie II-II;
- Fig. 3:
- Detaillängsschnitt aus Figur 1;
- Fig. 4:
- Detaillängsschnitt mit unterstütztem Filz;
- Fig. 5
- : Detaillängsschnitt mit Stützleiste;
- Fig. 6:
- Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Entwässerungseinrichtung in der Pressenpartie
einer Papiermaschine;
- Fig. 7:
- Anordnung eines Düsenrohres in einer Filzschlaufe in Kombination mit zusätzlichen
Wasserabstreifvorrichtungen;
- Fig. 8:
- Anordnung einer Spülbläsereinrichtung in einer Filzschlaufe zur Erhöhung der Intensität
der Entwässerung und Kombination mit zusätzlichen Abstreich- und Ansaugvorrichtungen
zur Intensivierung der Entwässerung;
- Fig. 9:
- Spülbläsereinrichtung im Querschnitt;
- Fig. 10:
- Ansicht III-III entsprechend Figur 9;
- Fig. 11:
- Ansicht von unten entsprechend Figur 10.
[0011] In Figur 1 ist 1 ein in Pfeilrichtung 7 laufender Filz, der eine äußere Leitwalze
2 umschlingt, die an Endzapfen 2' drehbar gelagert ist. Die strichpunktierte Linie
1' zeigt schematisch, daß der Filz ein endloses Band ist. Die Bahn des Filzes im Bereich
1' ist beliebig wählbar, und in diesem Bereich sind auch noch andere den Filz beeinflussende
Elemente enthalten, wie sie z.B. in Naßpressen üblich sind. Von der Peripherie des
Filzes 1 im Bereich der Walze 2 abgeschleudertes Wasser wird in einer Auffangwanne
3, die sich über die ganze Breite des Filzes erstreckt, gesammelt und durch einen
seitlichen Ablauf 4 aus der Filzschlaufe herausgeführt. Kurt vor dem Auflauf des Filzes
1 auf die Walze 2 wird aus einem Blasrohr 5 mit einer Vielzahl von über die Breite
verteilten Düsen 6 Verdrängerfluid gegen die Innenseite des Filzes geblasen.
[0012] Vorzugsweise ist des weiteren eine Nadelspritzeinrichtung zum Sauberhalten der Innenseite
1a des Filzes 1 vorgesehen. Eine Notwendigkeit besteht jedoch nicht Die Nadelspritzeinrichtung
ist beispielsweise als traversierendes Nadelspritzrohr 51 ausgeführt. Dies bedeutet,
daß das Nadelspritzrohr 51, welches in der Regel an einem Gestell gelagert ist, durch
Verstellung des Gestells über die Filzbreite hinsichtlich seiner Lage relativ zum
Filz 1 bzw. zur Innenseite 1a quer zur Filzlaufrichtung veränderbar einstellbar ist.
Das traversierende Nadelspritzrohr 51 ist in Filzlaufrichtung 7 den Düsen 6 nachgeordnet.
Im dargestellten Fall erfolgt die Zuordnung des Nadelspritzrohres 51 zur äußeren Leitwalze
2 in deren Umschlingungsbereich mit dem Filz 1, d.h. nach dem Auflauf des Filzes 1
auf die Walze 2. Es besteht jedoch auch die theoretische, hier nicht dargestellte
Möglichkeit, das traversierende Nadelspritzrohr 51 in Filzbandlaufrichtung 7 zwischen
der Einwirkstelle der Düsen 6 auf die Innenseite 1a des Filzes 1 und der Auflaufstelle
des Filzes an der äußeren Leitwalze 2 anzuordnen.
[0013] Denkbar ist auch ein traversierendes Nadelspritzrohr 51 vorzusehen, wobei die Verstellfrequenz
entsprechend den Einsatzerfordernissen, d.h. insbesondere in Abhängigkeit von der
Filzumlaufgeschwindigkeit, frei voreinstellbar oder einstellbar ist.
[0014] Eine weitere Möglichkeit besteht im Vorsehen einer Mehrzahl von Nadelspritzeinrichtungen.
[0015] In Figur 2 ist der aus Trägerschicht 8 und Vliesschicht 9 bestehende Filz 1 über
dem Blasrohr 5 mit Düsen 6 angeordnet. Durch den Impuls des gegen die Filzunterseite
geblasenen Verdrängerfluids wird das Wasser in den Maschen eines als Trägerschicht
8 dienenden Gewebes nach oben weggedrückt und weicht zur Seite aus, so daß die Oberfläche
des Wasserspiegels 10 in der Trägerschicht 8 wellig wird. Wenn diese gefurchte Wasseroberfläche
in den gekrümmten Bereich 12 der Filzbahn 1 gelangt, ziehen die, wie in Figur 3 zu
sehen, auf einem größeren Radius R mit höherer Fliehbeschleunigung laufenden Wasserrippen
13 weiteres Wasser aus den Furchen nach, die infolge des kleineren Radius r einer
geringeren Fliehbeschleunigung unterworfen sind. Das in den Rippen 13 konzentrierte
Wasser wird abgeschleudert.
[0016] Damit die Wirkung des Verdrängerfluids über die ganze Filzbreite möglichst gleichmäßig
ist, kann das Blasrohr 5 über die ganze Breite, wie in Figur 4 gezeigt, an den Filz
angelegt werden. Damit ist der Abstand der Öffnungen der Düsen 6 von der Oberfläche
des Filzes 1 überall gleich groß.
[0017] In einer Variante, Figur 5, wird das Rohr 5 mit aufgesetztem Gleitschuh 14 mit Gleitfläche
15 etwas in den Filz 1 eingedrückt, mit demselben Ergebnis, daß der Abstand der Öffnungen
der Düsen 6 von der Unterseite von Filz 1 über die Breite gleich groß ist.
[0018] Fig. 6 zeigt eine Pressenpartie einer Papiermaschine in der in einer bevorzugten
Ausführungsform eine Entwässerungsvorrichtung zur Wasserabfuhr von der Innenseite
eines umlaufenden Filzbandes durch Fliehkraft, bei der vor dem gekrümmten Bereich
ein Verdrängerfluid gegen den Filz geblasen wird, Verwendung findet.
[0019] Die Pressenpartie gemäß Fig. 6 zeigt zwei Preßwalzen 100, 102, die eine Preßzone
104 ausbilden. Jede der Preßwalzen wird von einem umlaufenden endlosen Filzband 106,
108 beispielsweise einem stark zweiseitigen Filzband, umgeben. In der Preßzone gelangt
Flüssigkeit, insbesondere Wasser, von einer Faserstoffbahn in das Filzband. Bei einem
derartigen Filzband ist auf eine mit Durchbrüchen und Hohlräumen durchsetzte Trägerschicht
ein feines Faservlies aufgenadelt.
[0020] Jedes der Filzbänder 106, 108 umfaßt eine Entwässerungsvorrichtung 110, 112 mit Düsen
114, 116 zum Aufbringen des Verdrängerfluides, sowie eine Auffangwanne 118, 120 zur
Aufnahme des abgeschleuderten Wassers. Die Papierbahn läuft in der eingezeichneten
Pfeilrichtung und wird durch Abnahmewalze 122 an die Pressenpartie übergeben. Nach
der Preßzone 104 folgt die Papierbahn dem Filz 108 und gelangt an ein Band 123. Dieses
leitet die Papierbahn zu weiteren Preßstationen oder zu einer Trockenpartie.
[0021] Durch die Verwendung der Entwässerungsvorrichtungen 110, 112 mit Düsen kann das Filzband
stärker als bislang entwässert werden. Insbesondere ist es möglich die Entwässerungsvorrichtungen
110, 112 anstelle von direkt an den Preßwalzen 100, 102 angeordneten Mitteln zum Abführen
von Flüssigkeit zu verwenden oder in Kombination mit denselben eine bislang unerreichte
Enwässerung des Filzbandes zu erzielen.
[0022] Die Figur 7 verdeutlicht anhand eines engen Ausschnittes aus einer Pressenpartie
eine weitere Ausführungsform einer Entwässerungsvorrichtung zur Wasserabfuhr von der
Innenseite eines umlaufenden Filzes 52 durch Fliehkraft, bei welcher vor dem gekrümmten
Bereich ein Verdrängermedium bzw. -fluid gegen den Filz 52 geblasen wird. Der Filz
52 ist im dargestellten Fall u.a. über die Leitwalzen 57.1 und 57.2 geführt Die Filzlaufrichtung
ist mit 7 bezeichnet. Es ist ein Düsenrohr 58 vorgesehen, welches die Oberfläche im
Grundgewebe des Filzes 52 geführten Wassers in der erfindungsgemäßen Weise wellt.
Das Düsenrohr 58 ist in Laufrichtung 7 des Filzes 52 vor der Auflaufstelle des Filzes
52 an der Leitwalze 57.1 angeordnet. Das durch das Düsenrohr 58 an seiner Oberfläche
gewellte Wasser im Grundgewebe des Filzes 52 wird im dargestellten Fall über zwei
Wege abgeführt. Ein erster Teil wird dabei unter Einwirkung der Fliehkraft im Umschlingungsbereich
des Filzes 52 mit der Leitwalze 57.1, hier mit U bezeichnet, an den Stellen vom Filz
52 abgeschleudert, wobei der abgeschleuderte Teil mit 59 bezeichnet ist, und ein weiterer
zweiter Teil wird durch eine Abstreifeinrichtung, beispielsweise in Form eines sich
im wesentlichen über die gesamte Breite des Filzbandes erstreckenden Schabers 60 im
Bereich des Ablaufes des Filzbandes 52 von der Leitwalze 57.1, hier mit 61 bezeichnet,
abgestreift. Das an den Stellen 59 abgeschleuderte Wasser wird an einer Prallwand
70 abgelenkt und über ein Leitblech 62 in eine Auffangrinne 63, welche vorzugsweise
einen seitlichen Auslauf 64 aufweist, geleitet. Das im Bereich des Ablaufes des Filzbandes
52 abgestreifte Wasser wird ebenfalls am Leitblech 62 in die Auffangrinne 63 abgeleitet.
Die Rinne 63, der Schaber 60, die Prallwand 70 und das Leitblech 62 sind vorzugsweise
an einem gemeinsamen Querträger 65 befestigt, welcher sich ebenfalls vorzugsweise
über die gesamte Breite des Filzes 52 erstreckt. Die Zuordnung des Querträgers 65
sowie der daran befestigten Auffangrinne 63, der Prallwand 70, des Leitbleches 62
sowie der Schaber 60 zum Filz 52 erfolgt in Filzlaufrichtung 7 derart, daß das Wasser
ebenfalls in dieser Richtung, d.h. in Filzlaufrichtung, entfernt wird.
[0023] Des weiteren ist anstatt eines Rohrsaugers zur Reinigung des Filzes 52 eine Leiste,
beispielsweise in Form einer Streichleiste 53 vorgesehen, welche Schmutz auf der Filzaußenseite
71 in Richtung des Pfeiles 54 abstreift. Dieser wird durch ein Befeuchtungsspritzrohr
55 oder einen sogenannten "Duo-Cleaner" gelöst bzw. gelockert. Das Befeuchtungsspritzrohr
55 ist dazu in Filzlaufrichtung 7 vor der Streichleiste 53 angeordnet. Die Streichleiste
53 ist vorzugsweise an einem höheneinstellbaren Querträger 56 befestigt, welcher sich
im wesentlichen ebenfalls über die Filzbreite erstreckt. Ein Reinigungsspritzrohr
51 mit mehreren Strahlen über die Breite reinigt die Filzinnenseite.
[0024] Die Figur 8 verdeutlicht anhand eines Ausschnittes aus einer Pressenpartie eine weitere
Ausführung einer erfindungsgemäßen Entwässerungseinrichtung. Der Filz ist hier mit
201 bezeichnet. Dieser ist unter anderem über die Leitwalzen 202.1 und 202.2 geführt.
Die Filzlaufrichtung ist mit 7 bezeichnet. Anstelle eines Düsenrohres ist im dargestellten
Fall eine Spülbläsereinrichtung 203 vorgesehen. Der konkrete konstruktive Aufbau sowie
die Funktion werden in den nachfolgenden Figuren 9 bis 11 genauer beschrieben. Dieser
umfaßt einen vorzugsweise kastenförmigen Tragkörper 214, welcher mit einem verschleißfesten
Element, vorzugsweise einen Schuh aus Polyäthylen 204, gekoppelt bzw. beschichtet
ist, welcher sich in Einbaulage im wesentlichen bis in den Bereich der Innenseite
201a des Filzes 201 erstreckt. Vorzugsweise drückt die Spülbläsereinrichtung 203 mit
dem Schuh 204 aus Polyäthylen auf den Filz 201. Die Anordnung im Gesamtsystem erfolgt
vor der Leitwalze 202.2, an welcher entwässert werden soll. Die Spülbläsereinrichtung
203 umfaßt des weiteren eine, vorzugsweise seitlich angeordnete, Luftzufuhröffnung
215, durch welche Luft mit ca. 1 bis 5 kPa Druck eingeblasen wird. Die Spülbläsereinrichtung
übernimmt die gleiche Funktion wie die in den Figuren 1 bis 6 mit 5 und in Figur 7
mit 58 bezeichneten Blasrohre, jedoch auf einem höheren Intensitätsniveau. Im Umschlingungsbereich
der Leitwalze 202.2 mit dem Filzband 201, hier ebenfalls mit U bezeichnet, wird aufgrund
der Fliehkraft bei 205 ein erster Teil an Wasser aus dem Filz 201 abgeschleudert und
ein zweiter Teil in einem Bereich 206, welcher sich an den Ablauf des Filzes 201 von
der Leitwalze 202.2 anschließt, also außerhalb des Umschlingungsbereiches liegt, an
der Vorderkante einer Leiste 207 abgeschabt. Die Leiste 207 ist dabei hinsichtlich
ihrer Wirkungsfläche 74 derart gegenüber dem Filz 201, insbesondere der Innenseite
201a des Filzes 201, angeordnet, daß diese des weiteren einen sogenannten Foilzwickel
208 zwischen der Rückseite 80 der Leiste 207 und dem Filzband 201 bildet, in welchem
Wasser aus dem Filz 201 aufgrund des Unterdruckes gesaugt wird und über die Leiste
209 im Bereich 210 abgeleitet und in einer Auffangrinne 211 geführt wird. Die Auffangrinne
211 weist vorzugsweise ebenfalls einen seitlichen Auslauf 212 auf und ist an einem
Querträger 213 befestigt. Im dargestellten Fall wird durch die geneigte Anordnung
der Leiste 207 gegenüber dem Filzband zum einen Wasser aus der Filzoberfläche im Bereich
206 abgestreift und über eine Fläche 81 der Auffangrinne 211 zugeleitet und des weiteren
zusätzlich die durch die Schrägstellung der Leiste erzeugte Saugwirkung im sogenannten
Foilzwickel 208 ausgenutzt. Es werden somit drei verschiedene Entwässerungskonzepte
genutzt - das Abschleudern durch Fliehkraft im Bereich 205, das Abstreifen über eine
Leiste im Bereich 206 sowie die Saugwirkung im Bereich 208. Es wird somit nicht lediglich
ein Entwässerungskonzept verwirklicht, sondern die durch die erfindungsgemäß erzeugte
Welligkeit der Wasseroberfläche durch Aufblasen vieler über die Filzbreite verteilter
Verdrängermedium- bzw. -fluidstrahlen vor oder in der konvexen Umlenkzone genutzt
wird, um möglichst viel Flüssigkeit aus dem Filz abzuführen.
[0025] Auch hier besteht die Möglichkeit der Anordnung eines Nadelspritzrohres 51 hinter
der Spülbläsereinrichtung 203 und vor den Entwässerungsstellen bei Entwässerung aufgrund
von Fliehkraft an der Leitwalze 202.2. Das Nadelspritzrohr 51 übernimmt dabei Reinigungsfunktion.
[0026] In den Figuren 9 bis 11 wird eine erfindungsgemäß verwendete Spülbläsereinrichtung
203 im Detail dargestellt. Diese weist, wie in der Figur 8 bereits erläutert, einen
vorzugsweise kastenförmigen Träger 214 auf, welcher mit einem Polyäthylenbelag 205,
vorzugsweise in Form eines Polyäthylenschuhs, gekoppelt oder beschichtet ist Der Polyäthylenschuh
205 bildet dabei die Oberfläche 222 der Spülbläsereinrichtung 203, welche sich vorzugsweise
bis in den Bereich der Filzoberfläche, insbesondere der Innenseite an der Filzoberfläche,
erstreckt bzw. mit dieser kontaktiert wird. Zur Vergrößerung der wirksamen Oberfläche
222 sowie der Realisierung eines optimalen Anliegens des Filzbandes an der Oberfläche
222 des Polyäthylenschuhs ist diese in Laufrichtung des Filzes gekrümmt ausgeführt.
Der Filz kann dann infolge seiner Längsspannung direkt an der Oberfläche 222 zum Anliegen
kommen. Die Kopplung zwischen Kastenträger 214 und Belag 205 erfolgt beispielsweise
über Klemmeinrichtungen 216. Die Blasluft gelangt über die Luftzufuhröffnung 215 über
am - in Einbaulage - Boden des Kastenträgers 214 eingearbeitete Öffnungen 217 und
über vorzugsweise als Sackbohrungen 218 ausgebildete Durchgangsöffnungen im Polyäthylenbelag
205 in Blasschlitze 219, welche sich von diesen bis in den Bereich der Oberfläche
222 des Belages 205 erstrecken. Bezüglich der Ausführung der Blasschlitze 219 sowie
der Verbindung zwischen dem Kastenträger 214, insbesondere der Luftzufuhröffnung 215
und den Blasschlitzen 219, bestehen eine Vielzahl von Möglichkeiten. Die konkrete
konstruktive Ausführung liegt im Ermessen des Fachmannes und erfolgt entsprechend
dem Einsatzerfordernis. Im einfachsten Fall werden die Verbindungen über Durchgangsöffnungen
und Schlitze realisiert. Vorzugsweise ist eine Vielzahl von Blasschlitzen 219 mit
einer Durchgangsöffnung 217 bzw. Sackbohrung 218 verbunden. Diesbezüglich wird auf
die Figur 10 verwiesen, aus welcher erkennbar ist, daß die drei Blasschlitze 219a,
219b und 219c in die Sackbohrungen 218.1, welche mit der Durchgangsöffnung 217.1 im
Kastenträger verbunden ist, münden. Die Figur 10 verdeutlicht dabei einen Ausschnitt
aus einer Ansicht III-III entsprechend der Figur 9. Aus dieser wird erkennbar, daß
die über die Luftzufuhröffnung 215 geförderte Luft, welche über die Durchgangsöffnungen
217 und die Sackbohrungen 218 und die Blasschlitze 219 gelangt, unter die Stege 220
durch die porigen Innenschichten des Filzes 201 in Längsnuten 221 zur Atmosphäre gelangt,
welche zur Atmosphäre hin offen sind. Wie die Pfeile 223 in der Figur 11 verdeutlichen,
wird die Flüssigkeit aus dem Grundgewebe des Filzes aus den Bereichen der Blasschlitze
219 und der Stege 220 in die Bereiche der offenen Nuten 221 geblasen, damit es so
konzentriert am Umfang der linken Leitwalze 202.2 im Bereich 205 leichter abgeschleudert
werden kann.
[0027] Die Schlitze 219 weisen vorzugsweise einen halbkreisförmigen Querschnitt entsprechend
der in Fig. 9 dargestellten Ansicht auf, und einen rechteckigen Querschnitt entsprechend
der Ansicht in Fig. 11.
[0028] Die konkret auszuwählende Kombination von erfindungsgemäßer Entwässerungseinrichtung
zur Intensivierung der Entwässerung mit weiteren Entwässerungseinrichtungen, z.B.
Abstreif- bzw. Abstreicheinrichtungen und die Nutzung von Unterdruck hängt von den
Erfordernissen des Einzelfalls ab.
[0029] Die Laufrichtung 5 des Filters inFig. 11 ist entweder parallel zu den Schlitzen 219,
221 oder wie durch Pfeil 7' angedeutet leicht geneigt. Die Neigung der Filzlaufrichtung
zur Schlitzrichtung ist vorzugsweise gering, mit einem Winkel von unter 2°.
[0030] Diese Neigung wird entweder dadurch erreicht, daß die ganze Spüleinrichtung 203 aus
der rechtwinkeligen Lage ihrer Achse 223 zur Filzlaufrichtung gekippt wird, wie gezeigt,
oder aber die Achse 223 wird rechtswinkelig zur Filzlaufrichtung belassen und die
Schlitze 219 und 221 werden zur Filzlaufrichtung 7 geneigt angeordnet.
1. Entwässerungseinrichtung zur Wasserabfuhr von der Innenseite eines umlaufenden Filzbandes
durch Fliehkraft in einem Bereich mit konvexer Krümmung der Filzinnenseite (1a, 52a,
201a), dadurch gekennzeichnet, daß im oder vor dem gekrümmten Bereich über die Breite
verteilte Düsen (6) ein Verdrängermedium bzw. Verdrängerfluid gegen den Filz (1, 52,
201) blasen.
2. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (6)
Bestandteil eines maschinenbreiten Blasrohres (5) sind.
3. Entwässerungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Filz an einer am Blasrohr vorgesehenen Gleitfläche gestützt wird.
4. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen Bestandteil
einer im wesentlichen maschinenbreiten Spülbläsereinrichtung (203) sind.
5. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
5.1 die Spülbläsereinrichtung (203) umfaßt ein kastenförmiges Tragelement (214), welches
mit einem verschleißfesten Belag (205) beschichtet oder gekoppelt ist;
5.2 das kastenförmige Tragelement (214) weist eine Luftzufuhröffnung (215) auf;
5.3 die Luftzufuhröffnung (215) ist mit sich an die vom kastenförmigen Tragelement
wegweisende Oberfläche (222) des verschleißfesten Belages (205) erstreckenden Düsen
gekoppelt.
6. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen aus
in der Grundfläche des kastenförmigen Tragelementes (214) eingearbeiteten Durchgangsöffnungen
und im verschleißfesten Belag eingearbeiteten Blasschlitzen (219) geringerer Breite
als die Durchgangsöffnungen (218) gebildet werden.
7. Entwässerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spülbläsereinrichtung (203) Abluftschlitze aufweist, welche die Oberfläche
(222) des elastischen Belages (205) mit der Atmosphäre verbinden.
8. Entwässerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche (222) des elastischen Belages (205) der Spülbläsereinrichtung (203)
in Filzlaufrichtung gekrümmt ausgeführt ist.
9. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen
einen Abstand a von 2 bis 12 mm zueinander haben.
10. Entwässerungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mündungen der Düsen 3 bis 15 mm von der Filzoberfläche entfernt sind.
11. Entwässerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß im oder unmittelbar hinter dem Bereich mit konvexer Krümmung der Filzinnenseite
zusätzliche Mittel zur Wasserabfuhr von der Innenseite des umlaufenden Filzbandes
vorgesehen sind.
12. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel
wenigstens eine Abstreichleiste umfassen, welche mit der Oberfläche der Filzinnenseite
(1a, 52a, 201a) in Wirkverbindung steht.
13. Entwässerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel eine Einrichtung zur Erzeugung von Unterdruck an der Filzinnenseite
(1a, 52a, 201a) umfassen.
14. Pressenpartie einer Papiermaschine, mit
mindestens zwei Preßwalzen 100, 102), die eine Preßzone (104) ausbilden, wobei mindestens
eine Preßwalze im Inneren eines endlosen Filzbandes (106, 108) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das endlose Filzband (106, 108) eine Entwässerungseinrichtung (110, 112) gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 13 aufweist.