[0001] Die Erfindung betrifft ein Gipsplattenelement für eine Wand/Decke-Unterkonstruktion,
das eine Sichtseite und eine Rückseite bildet und zwei randseitige längsverlaufende
Kanten aufweist, die als Montagehilfe zueinander asymmetrische, ineinanderpassende
Eingriff/Hintergriff-Gestaltungen mit einem sicht- oder rückseitigen Vorsprung aufweisen,
und bei dem jede Kante sichtseitig eine Spachtelfase zur Begrenzung einer Plattenstoß-Spachtelnut
bildet und - im Querschnitt gesehen - ausgehend von der sichtseitigen Spachtelfase
einen seitlich gerichteten querenden Längskantenverlauf zur Rückseite aufweist, wobei
die Spachtelfasen relativ zu einer Plattenmittelebene schräg angeordnet sind.
[0002] Ein durch die Praxis bekanntes, in der beiliegenden Fig. 5 dargestelltes Gipsplattenelement
besteht aus zwei flächig zusammengeklebten einheitlichen ummantelten Gipsbauplatten
101, 102, die jeweils halbgerundete Plattenkanten bilden und gegeneinander seitlich
versetzt sind. Das Gipsplattenelement bildet also randseitige Kanten 103, 104, die
stufenartig gestaltet sind, wobei jeweils die eine Gipsbauplatte um einen Vorsprung
105 vorkragt. Aufgrund der Rundung der Plattenkanten weist das Gipsplattenelement
sowohl an einer Sichtseite 106 als auch an einer Rückseite 107 an den Kanten 103,
104 je eine Spachtelfase 108 auf, die mit der Spachtelfase eines anstoßenden Gipsplattenelements
eine Spachtelnut 109 bildet, die mit einer Spachtelmasse gefüllt wird. Die Spachtelfase
ist - im Querschnitt gesehen - halbrund/schräg zu einer Plattenmittelebene 110 geneigt
und die beiden Spachtelfasen einer Spachtelnut sind symmetrisch und genau gleich groß.
Von der sichtseitigen Spachtelfase 108 ausgehend bildet die eine Kante 103 einen Längskantenverlauf,
der zunächst die Rundung der einen Gipsbauplatte 101 vollendet, dann entlang der Rückseite
dieser Gipsbauplatte 101 läuft und sodann in die Rundung der anderen Gipsbauplatte
102 übergeht und an einer von dieser rückseitig gebildeten Fase 111 endet. Das Gipsplattenelement
wird mittels zweier randseitiger Reihen von Befestigungsschrauben 112 an einer Unterkonstruktion
113 befestigt, von der in Fig. 5 eine als Latte ausgebildete Unterkonstruktionsstrebe
gezeigt ist. Die Montagerichtung der Gipsplattenelemente ist durch einen Pfeil 114
angegeben.
[0003] Gipsplattenelemente der eingangs genannten Art gelten als sogenannte Ein-Mann-Platten,
da sie von nur einem Mann montierbar sind, wobei die Eingriff/Hintergriff-Gestaltungen
als Montagehilfe dienen. Der eine Mann kann nämlich das eine Gipsplattenelement halten,
mit dem rückseitigen Vorsprung der einen Kante hinter den sichtseitigen Vorsprung
eines schon montierten Gipsplattenelements schieben und die andere Kante des gehaltenen
Gipsplattenelements mit einer Befestigungsschraube an der Unterkonstruktion fixieren.
Sodann wird das Gipsplattenelement nahe den randseitigen Kanten und entlang weiteren
Linien jeweils mittels einer Vielzahl von Befestigungsschrauben an der Unterkonstruktion
befestigt. Das Gipsplattenelement der eingangs genannten Art dient also der Bildung
einer Wand- oder Deckenschale an der Unterkonstruktion.
[0004] Bei einer vorgegebenen Dicke des Gipsplattenelements ist dessen Breite bzw. Spannweite
begrenzt, z.B. auf derzeit 62 cm bis 80 cm. Wenn man dem Gipsplattenelement bei sonst
gleichbleibender Gestaltung eine größere Spannweite gibt, dann vergrößert sich die
Durchbiegung des Gipsplattenelements im montierten Zustand zwischen den einander benachbarten
Unterkonstruktionsstreben. Mit Unterkonstruktionsstreben sind Ständer, Latten, Sparren
oder Metallprofile gemeint. Die Gipsplattenelemente hängen durch. Diese Durchbiegung
tritt an Deckenbekleidungen und Unterdecken besonders augenfällig in Erscheinung.
Die Unterkonstruktion muß daher auf relativ kleine Spannweiten abgestellt sein. Für
Wand/Decke-Unterkonstruktionen ergibt sich daher eine relativ große Zahl von Unterkonstruktionsstreben.
[0005] Es besteht daher die Aufgabe, ein durchhangfreies Gipsplattenelement der eingangs
genannten Art mit vergrößerter Spannweite zu schaffen. Das erfindungsgemäße Gipsplattenelement
ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß es eine einheitliche Gipsbauplatte
ist und der Längskantenverlauf durchgehend gleichgerichtet unter 40 - 60° zur Plattenmittelebene
schräg geneigt ist, und daß die eine Spachtelfase - im Querschnitt gesehen - eine
schräg angeordnete Abstumpfung eines spitzwinkeligen Vorsprungs ist und die andere
Spachtelfase - im Querschnitt gesehen - eine schwache Biegung einer an sich stumpfwinkeligen
Kante ist.
[0006] Das erfindungsgemäße Gipsplattenelement ist auch bei vergrößerter Spannweite bzw.
Breite im fertigmontierten Zustand ohne Durchbiegung bzw. Durchhang. Es läßt sich
z.B. für die Wand eine Spannweite bis zu 1,25 m und für die Decke eine Spannweite
von 80 cm verwenden, wobei die Streben der Unterkonstruktion, in welche die Befestigungsschrauben
getrieben werden, entsprechend weiter voneinander entfernt sein können, so daß weniger
Unterkonstruktionsstreben und weniger Reihen von Befestigungsschrauben erforderlich
sind. Dabei ist die Gesamtdicke des erfindungsgemäßen Gipsplattenelements nicht größer
als die des bekannten Zwei-Platten-Verbundes. Es läßt sich nämlich feststellen, daß
bei gleicher Gesamtdicke die Durchbiegungsfestigkeit einer einheitlichen Gipsbauplatte
beachtlich besser ist als die eines Zwei-Gipsbauplatten-Verbundes. Andererseits läßt
sich eine einheitliche Gipsbauplatte mit den bekannten randseitigen stufenartigen
Eingriff/Hintergriff-Gestaltungen nicht fertigen, weil dies, soweit es überhaupt technisch
machbar ist, nicht wirtschaftlich machbar ist. Deshalb sieht die Erfindung in Erfüllung
der gestellten Aufgabe als Eingriff/Hintergriff-Gestaltungen den schräg geneigten
Längskantenverlauf vor, der sich bei einer einheitlichen Gipsbauplatte wirtschaftlich
brauchbar herstellen läßt. In dem Winkelbereich 40 - 60° ist die Wirkung des spitzwinkligen
Vorsprungs als Montagehilfe gewährleistet. Aufgrund der Spachtelfase-Abstumpfung ist
die bei Gipsbauplatten zu beachtende Gefahr vermindert, daß eine Spitze des spitzwinkligen
Vorsprungs abbricht. Die Dicke der einheitlichen Gipsbauplatte wird in der Praxis
mindestens 18 mm betragen und in der Regel maximal 25 mm betragen.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Gipsplattenelement geht die Spachtelfase am Vorsprung unter
starker, umkehrender Biegung in den schräg geneigten Längskantenverlauf über und geht
die Spachtelfase an der dem Vorsprung gegenüberliegenden Seite über eine schwache
Biegung in den schräg geneigten Längskantenverlauf über. Zwei an der Unterkonstruktion
benachbarte, gegeneinandergeschobene einheitliche Gipsbauplatten berühren einander
entlang dem schräg geneigten Längskantenverlauf. Diese beiden Gipsbauplatten werden
nicht miteinander verklebt und müssen nicht miteinander verklebt sein. Die beiden
Spachtelfasen einer Spachtelnut bieten der Spachtelmasse nicht die gleichen Flächen.
Im Rahmen der Erfindung ist darauf verzichtet, daß die beiden Spachtelfasen der Spachtelnut
genau gleich groß sind. Für das erfindungsgemäße Gipsplattenelement sind also auch
wesentlich die Gestaltung der die Spachtelnut begrenzenden Spachtelfasen. Die Abmessung
der mit den Spachtelfasen und den schräg geneigten Längskantenverläufen versehenen
Kanten ist in der Regel ein Vielfaches der Spannweite der einheitlichen Gipsbauplatte.
[0008] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn der sich an die Abstumpfung-Spachtelnut
anschließende schräg geneigte Längskantenverlauf sich mindestens über 1/3 der Dicke
der einheitlichen Gipsbauplatte erstreckt. Dann ist der schräg geneigte Längskantenverlauf
lang genug, um beim Gegeneinanderschieben benachbarter Gipsplattenelemente auftretende
Kräfte beschädigungsfrei aufzunehmen.
[0009] Die Erfindung befaßt sich auch mit einem Gipsplattenelement der eingangs genannten
Art, das mit einem benachbarten Gipsplattenelement an der Wand/Decke-Unterkonstruktion
zusammengebracht ist, wobei die Längskantenverläufe der beiden Gipsplattenelemente
gegeneinandergeschoben sind und die beiden Spachtelfasen die Spachtelnut bildend Abstand
voneinander haben. Für diese Anordnung ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die beiden
einheitlichen Gipsbauplatten nur, d.h. nicht mit den Spachtelfasen, entlang dem schräg
geneigten Längskantenverlauf gegeneinandergestoßen sind und die beiden Spachtelfasen
der Spachtelnut verschieden gestaltet sind. Die Erfindung gelangt also zur Lösung
der gestellten Aufgabe, indem sie nicht nur das Gegeneinander-Abstützen der beiden
Gipsbauplatten dem mittig in den Kanten angeordneten schräg geneigten Längskantenverläufen
allein zuordnet, sondern auch zu Spachtelfasen übergeht, die im Verlauf verschieden
gestaltet sind.
[0010] Aufgrund des Winkelbereichs 40 - 50° des durchgehend gleichgerichteten, schräg geneigten
Längskantenverlaufs ist der Vorsprung relativ kurz bzw. gedrungen. Die Verhältnisse
sind also so eingerichtet, daß der schräg geneigte Längskantenverlauf in einer sich
zwischen der Sichtseite und der Rückseite erstreckenden Diagonallinie liegt, die einen
in der Plattenmittelebene liegenden Längsabschnitt bestimmt, der das 0,75 - 1,25-fache
der Dicke der einheitlichen Gipsbauplatte ist. Es geht bei der vorliegenden Anordnung
nicht darum, über den schräg geneigten Längskantenverlauf der beiden Kanten eine möglichst
große Anlagefläche zu schaffen, sondern nur darum, die Kontur der Kanten herstellungstechnisch
einfach zu gestalten. Auch sind wegen der begrenzten (z.B. 1 m) Spannweite der Gipsbauplatten
die in Richtung der Plattenmittelebene verlaufenden Abmessungen der Eingriff/Hintergriff-Gestaltungen
klein zu halten; die Eingriff/Hintergriff-Gestaltung sollte sich nur auf einen relativ
kleinen Anteil der Breite der Gipsplatten erstrecken.
[0011] Es ist möglich, den schräg geneigten Längskantenverlauf leicht gebogen zu gestalten.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn der schräg geneigte Längskantenverlauf
geradlinig ist. Dies vereinfacht die Herstellung der Kanten.
[0012] Das erfindungsgemäße Gipsplattenelement weist in der Regel an der Sichtseite nahe
den beiden längsverlaufenden Kanten einen mit einer Abflachung versehenen Randbereich
auf, wobei die Abflachung zu der Spachtelnut hin tiefer wird. Diese Abflachung verbessert
das Verspachteln und läßt das Einlegen eines Fugendeckstreifens zu. In der Regel weist
das erfindungsgemäße Gipsplattenelement auch an der Rückseite Spachtelfugen zur Bildung
von Spachtelnuten auf, obzwar an der Rückseite nicht verspachtelt wird. Die erfindungsgemäße
einheitliche Gipsbauplatte läßt es jedoch auch zu, daß die beiden Kanten an den schräg
geneigten Längskantenverlauf anschließend zur Rückseite hin zueinanderpassend stupfstoßend
ausgebildet sind. Bei dieser Ausbildung entsteht beim Nebeneinandersetzen bzw. Aneinanderfügen
zweier einheitlicher Gipsbauplatten keine Spachtelnut an der Rückseite.
[0013] Die Gestaltung des erfindungsgemäßen Gipsplattenelements läßt sich z.B. bei einer
Gipsfaserplatte vorsehen, deren Oberfläche insgesamt von dem Gipsmaterial gebildet
ist. Eine andere Ausführungsform der Erfindung liegt vor, wenn eine sich auf die Sichtseite,
die Rückseite und die Kanten erstreckende Ummantelung vorgesehen ist, wobei die Oberfläche
des Gipsplattenelements insgesamt im wesentlichen von der Ummantelung gebildet ist.
[0014] Die Schwierigkeiten bzgl. Spannweite und Durchführung liegen bei dem bekannten Gipsplattenelement
besonders ausgeprägt vor, wenn die Gipsbauplatten ummantelt sind, da diese Gipsbauplatten
ihre Biegefestigkeit primär aus der Ummantelung beziehen und die Ummantelung hinsichtlich
Verbesserung der Biegefestigkeit nur schwer zu beeinflussen ist. Die Ummantelung ist
z.B. ein Glasfasermaterial, ist aber in der Regel Karton, so daß sogenannte Gipskartonplatten
vorliegen. Es ist für die Erfindung eine ummantelte einheitliche Gipsbauplatte herzustellen,
deren Ummantelung an den beiden Kanten verschieden gebogen oder geknickt ist. So ist
die Ummantelung zwecks Bildung der Spachtelfasen an einer Kante nur schwach gebogen
und an der anderen Kante sehr ausgeprägt gebogen und geknickt, um den Vorsprung zu
berücksichtigen.
[0015] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es dabei, wenn die Ummantelung bei der Kante
zwischen dem schräg geneigten Längskantenverlauf und der Sichtseite bzw. Rückseite
den Verlauf - im Querschnitt gesehen - im Ausmaß der Biegung oder Knickung ändert.
Dies bringt herstellungstechnische Vereinfachungen mit sich.
[0016] In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt und
zeigt
- Fig. 1
- eine Stirnseitenansicht eines Gipsplattenelements für eine Wand/Decke-Unterkonstruktion,
- Fig. 2
- das Zusammengreifen zweier Gipsplattenelemente gemäß Fig. 1 in einem gegenüber Fig.
1 vergrößerten Maßstab,
- Fig. 3
- einen Vertikalschnitt einer Wandkonstruktion mit dem Gipsplattenelement gemäß Fig.
1 und
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines Teils einer Deckenkonstruktion mit dem Gipsplattenelement
gemäß Fig. 1.
[0017] Gemäß Fig. 1 und 2 ist das Gipsplattenelement eine einheitliche Gipsbauplatte 1,
bei der ein Kern 2 aus Gipsmaterial mit einer Ummantelung 3 versehen ist. Die Gipsbauplatte
weist auf eine Sichtseite 4, eine Rückseite 5 und zwei längsverlaufende Kanten 6,
7. Die Ummantelung 3 besteht aus einem Teil, das sich auf die Sichtseite 4 und die
Kanten 6, 7 und mit Umschlagstreifen auf die Rückseite 5 erstreckt, und einem Teil,
das die Rückseite 5 und die Umschlagstreifen überdeckt. Der Gipsbauplatte 1 ist eine
Plattenmittelebene 8 zugeordnet und die Gipsbauplatte 1 bildet mit zwei benachbarten
Gipsbauplatten 9, 10 eine Wand oder Decke. die Gipsbauplatte 1 ist an einer Unterkonstruktion
11 angebracht, von der nur eine Unterkonstruktionsstrebe gezeigt sind, die sich quer
zu den Gispbauplatten 9, 1 bzw. 1, 10 an deren Rückseite befindet. Es sind Reihen
von Befestigungsschrauben 12 durch die Gipsbauplatten 1, 9, 10 in die Streben der
Unterkonstruktion 11 getrieben.
[0018] Von der Ummantelung 3 ist an den beiden Kanten 6, 7 - im Querschnitt gesehen - je
ein geradliniger, schräg geneigter Längskantenverlauf 13 gebildet, wobei diese beiden
Längskantenverläufe zueinander parallel sind. Jeder der beiden schräg geneigten Längskantenverläufe
13 geht einerends, zur Sichtseite 4 bzw. zur Rückseite 5 hin, in eine - in Relation
zu dem Längskantenverlauf 13 - nur schwach gebogene Spachtelfase 14 über und geht
anderenends, zur Rückseite 5 bzw. zur Sichtseite 4 hin, in eine Spachtelfase 15 über,
die zwischen einer ersten Knickung und einer zweiten Knickung 17 im wesentlichen gerade
verläuft. Auf diese Weise ist eine in sich asymmetrische Spachtelnut 18 gebildet.
Bei dem gegebenen Verlauf der Kanten weist die Gipsbauplatte 1 an einer Kante sichtseitig
und an der anderen Kante rückseitig einen Vorsprung 19 auf.
[0019] Der schräg geneigte Längskantenverlauf 13 liegt in einer theoretischen Diagonallinie
20, die zusammen mit der Sichtseite 4 oder der Rückseite 5 dem Vorsprung 19 eine spitzwinklige
Konfiguration geben; der Vorsprung 19 ist durch die stark gebogene bzw. geknickte
Spachtelfase 15 abgestumpft. Die Gipsbauplatte weist eine Dicke 21 auf. Die Diagonallinie
20 schneidet die Sichtseite 4 und die Rückseite 5 und bestimmt dadurch einen in der
Plattenmittelebene 8 liegenden Längsabschnitt 22. Die Montagerichtung der Gipsbauplatten
1, 9, 10 ist durch einen Pfeil 23 gegeben.
[0020] Bei der Wandkonstruktion gemäß Fig. 3 ist die Unterkonstruktion 11 von vertikalen
Streben in Form von Metallprofil-Ständern gebildet. Die Unterkonstruktion 11 ist beiderseits
mit je einer Wandschale aus Gipsbauplatten 1 versehen, die mittels der Befestigungsschrauben
12 angebracht sind. Bei der Deckenkonstruktion gemäß Fig. 4 ist die Unterkonstruktion
11 von schräg geneigt angeordneten Streben in Form von Sparren eines Daches gebildet.
Die Unterkonstruktion 11 ist nur einseitig und zwar an der Unterseite mit einer Deckenschale
aus Gipsbauplatten 1 versehen, die mittels der Befestigungsschrauben 12 angebracht
sind.
1. Gipsplattenelement für eine Wand/Decke- Unterkonstruktion (11),
das eine Sichtseite (4) und eine Rückseite (5) bildet und zwei randseitige längsverlaufende
Kanten (6, 7) aufweist, die als Montagehilfe zueinander asymmetrische, ineinanderpassende
Eingriff/Hintergriff-Gestaltungen mit einem sicht- oder rückseitigen Vorsprung (19)
aufweisen, und
bei dem jede Kante (6, 7) sichtseitig eine Spachtelfase (14, 15) zur Begrenzung einer
Plattenstoß-Spachtelnut (18) bildet und - im Querschnitt gesehen - ausgehend von der
sichtseitigen Spachtelfase (14, 15) einen seitlich gerichteten querenden Längskantenverlauf
(13) zur Rückseite (5) aufweist, wobei die Spachtelfasen relativ zu einer Plattenmittelebene
(8) schräg angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß es (das Gipsplattenelement ) eine einheitliche Gipsbauplatte (1) ist und der Längskantenverlauf
(13) durchgehend gleichgerichtet unter 40 - 60° zur Plattenmittelebene (8) schräg
geneigt ist und
daß die eine Spachtelfase (15) - im Querschnitt gesehen - eine schräg angeordnete
Abstumpfung eines spitzwinkligen Vorsprungs (19) ist und die andere Spachtelfase (14)
- im Querschnitt gesehen - eine schwache Biegung einer an sich stumpfwinkeligen Kante
ist.
2. Gipsplattenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der sich an die Abstumpfung-Spachtelfase (15) anschließende schräg geneigte Längskantenverlauf
(13) sich mindestens über 1/3 der Dicke (21) der einheitlichen Gipsbauplatte (1) erstreckt.
3. Gipsplattenelement nach Anspruch 1, das mit einem benachbarten Gipsplattenelement
(9, 10) an der Wand/Decke-Unterkonstruktion (11) zusammengebracht ist, wobei die Längskantenverläufe
(13) der beiden Gipsplattenelemente (9, 1 bzw. 1, 10) gegeneinandergeschoben sind
und die beiden Spachtelfasen (14, 15) die Spachtelnut (18) bildend Abstand voneinander
haben, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden einheitlichen Gipsbauplatten (9, 1)
nur entlang dem schräg geneigten Längskantenverlauf (13), d.h. nicht an den Spachtelfasen,
gegeneinandergestoßen sind und die beiden Spachtelfasen (14, 15) der Spachtelnut (18)
verschieden gestaltet sind.
4. Gipsplattenelement nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der schräg
geneigte Längskantenverlauf (13) in einer sich zwischen der Sichtseite (4) und der
Rückseite (5) erstreckenden Diagonallinie (20) liegt, die einen in der Plattenmittelebene
(8) liegenden Längsabschnitt (22) bestimmt, der das 0,75 - 1,25-fache der Dicke (21)
der einheitlichen Gipsbauplatte (1) ist.
5. Gipsplattenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der schräg geneigte Längskantenverlauf (13) geradlinig ist.
6. Gipsplattenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eine sich auf
die Sichtseite (4), die Rückseite (5) und die Kanten (6, 7) erstreckende Ummantelung
(3) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ummantelung (3) an den beiden
Kanten (6, 7) jeweils den schräg geneigten Längskantenverlauf (13) bildet und daran
anschließend zur Sichtseite (4) bzw. zur Rückseite (5) hin an den beiden Kanten (6,
7) verschieden gebogen oder geknickt verläuft.
7. Gipsplattenelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ummantelung (3)
bei der Kante (6, 7) zwischen dem schräg geneigten Längskantenverlauf 813) und der
Sichtseite (4) bzw. Rückseite (5) den Verlauf - im Querschnitt gesehen - im Ausmaß
der Biegung oder Knickung ändert.