[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel nach Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Derartige Schlüssel sind allgemein bekannt. In einem besonderen Ausführungsbeispiel
zeigt die EP 0 651 117 B1 einen derartigen Schlüssel mit der Besonderheit, daß der
Schlüssel in einen Schlüsselkanal einzustecken ist, der in der Umfangsfläche des Zylinderkerns
mündet, wobei der Schlüssel aus zwei kreiszylindrischen voneinander beabstandeten
Körpern besteht, die über einen schmalen Taillenbereich miteinander verbunden sind.
[0003] Diese symmetrische Querschnittsform der Schlüssel bietet sich insbesondere für sogenannte
Wendeschlüssel an, die in zwei möglichen Einsteckstellungen in den Schlüsselkanal
eingeführt werden können.
[0004] Dieser Schlüssel paßt zu einem Profilzylinder mit Zuhaltungselementen in seinem rundzylindrischen
Teil, die bezüglich der Drehachse des drehbaren Zylinderkerns radial ausgerichtet
sind. Die Zuhaltungselemente werden von kegelstumpfartigen Ausnehmungen, die mit radialer
Richtung in den Schlüsselrücken eingebracht sind, in ihre Freigabepositionen ausgerichtet.
Zu diesem Zweck ruhen die im Zylinderkern beweglichen Kernstifte mit ihren Kopfflächen
auf dem Boden der kegelstumpfförmigen Ausnehmungen. Es ist daher die Tiefe der kegelstumpfförmigen
Ausnehmungen entscheidend für die Ausrichtung der Zuhaltungselemente, weil diese den
Eintauchweg der Kopfflächen der Kernstifte in ihren Stiftbohrungen so begrenzen, daß
der Kernstift bei Anlage seiner Kopffläche am Boden der Ausnehmung in seine Freigabestellung
ausgerichtet ist.
[0005] Bei dieser Art des Zusammenspiels zwischen Einsenkungen und Kernstiften ist daher
die Tiefe der kegelstumpfförmigen Ausnehmungen im Schlüsselrücken maßgeblich für die
Zugangsberechtigung.
[0006] Da allerdings der Grundriß jeder Bodenfläche stets grösser als die Kopffläche des
dort rastenden Kernstifts ist, ist für diesen Schlüssel ein axiales Spiel im Schlüsselkanal
möglich, ohne daß die Schlüsselfunktion beeinträchtigt wäre.
[0007] Dieses axiale Spiel ist zwar an sich nicht unerwünscht, weil sich unter anderem ein
Hakeln des Schlüssels auf diese Weise vermeiden läßt. Bedingt durch das axiale Spiel
kommt es auf 1/
10 mm mehr oder weniger Einstecktiefe des Schlüssels im Schlüsselkanal nicht an.
[0008] Auch die Relativposition der Einsenkungen zueinander kann im Bereich von
1/
10 mm durchaus variieren.
[0009] Bei nicht sachkundig kopierten Schlüsseln außerhalb der vom Schloßhersteller geforderten
Qualitäts- und Sicherheitsnormen kommt es deshalb vor, daß ein derartiger Schlüssel
- obwohl nicht sachkundig hergestellt - trotzdem paßt.
[0010] Es müssen folglich weitere Maßnahmen vorgesehen sein, um an Schlüsseln insbesondere
von Schließanlagen die latente Kopiergefahr durch Unbefugte zurückzudrängen.
[0011] Es kann nämlich nicht im Sinne namhafter Hersteller von Schließanlagen sein, daß
die Sicherheit zur Zutrittskontrolle durch eventuell unzulässig kopierte Schlüssel
beeinträchtigt wird.
[0012] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den bekannten Schlüssel durch mechanische
Bearbeitungsmaßnahmen so zu verbessern, daß die Kopiersicherheit erheblich verbessert
ist und daß trotzdem der zugehörige Schließzylinder mit geringem fertigungstechnischem
Aufwand herstellbar bleibt.
[0013] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0014] Aus der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß unter Anwendung der üblichen Herstellverfahren
sowohl bei der Fertigung des Schlüssels als auch des Schließzylinders eine deutliche
Verbesserung der Feinfühligkeit der Abtastung erzielt wird.
[0015] Dieser Vorteil wird dadurch erreicht, daß der Kernstift mit seiner Kopffläche nicht
mehr wie bisher auf dem Grund der Einsenkung, sondern auf einem vorbestimmten Teil
der Umfangswand der Einsenkung aufliegt. Da sich die Umfangswand in Axialrichtung
des Schlüssels nach Art einer Kegelstumpffläche kreisförmig krümmt, kommt es für die
vorliegende Erfindung sehr genau auf die axiale Einsteckposition des Schlüssels im
Schlüsselkanal an. Bei Abweichungen von der notwendigen Soll-Einstecktiefe ist die
korrekte Ausrichtung der Zuhaltungselemente nicht mehr gewährleistet und ebenso bei
unzulässigen Schlüsselkopien, bei denen die herstellerseitig geforderte Genauigkeit
des geometrischen Abstands dieser Einsenkung(en) vom Nullpunkt nicht eingehalten worden
ist.
[0016] In diesem Fall würde die Kopffläche des Kernstiftes nicht mehr an der vorbestimmten
Stelle der Umfangswand angreifen, sondern ein Stück daneben. Dort jedoch hat sich
die Umfangswand von der an sich vorgesehenen Kontaktzone, welche sie dem Kernstift
bietet, soweit weggekrümmt, daß dieser nicht mehr in seine Freigabeposition ausgerichtet
wird.
[0017] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß durch die Einsenkungen auch nur
wenig Material des Schlüssels weggeschnitten wird. Die Stabilität des Schlüssels bleibt
daher erhalten.
[0018] Im Hinblick auf die Kopiersicherheit ist auch von Bedeutung, daß der Konuswinkel
der Einsenkung maßgeblich für das Ausrichten der Zuhaltungen ist. Es ist daher neben
der Axialposition auch der Konuswinkel der Einsenkung ein Kopierkriterium. Da bislang
die Zuhaltungen auf dem Boden der Einsenkungen ausgerichtet worden sind, konnten relativ
große Fertigungstoleranzen auftreten. Die Ausrichtung der Zuhaltungen nach vorliegender
Erfindung an der Umfangswand der Einsenkungen läßt dies nicht mehr zu.
[0019] Darüber hinaus erschwert auch die mögliche Variation der Konuswinkel unzulässiges
Kopieren, da derartige Konuswinkel nur sehr schwer meßbar sind. Geringe Abweichungen
wirken sich bereits im funktionellen Versagen des kopierten Schlüssels aus.
[0020] Vorzugsweise soll die beaufschlagte Umfangsfläche von der Längsmittellinie des Kernstifts
unter einem Winkel zwischen etwa 80° und 100° gekreuzt werden. Dies bietet den Vorteil
des geringen Verschleisses zwischen der Umfangswand der Einsenkung und der Kopffläche
des Kernstiftes. Der geringste Verschleiß tritt bei senkrechter Konstellation zwischen
der Längsmittellinie und der beaufschlagten Umfangsfläche auf.
[0021] Fertigungstechnische Vorteile bietet es, wenn die Diametrale durch die Drehachse
des Zylinderkerns praktisch senkrecht auf dem beaufschlagten Bereich der Umfangswand
steht. In diesem Fall wird die Einsenkung durch bezüglich der Drehachse des Zylinderkerns
genau sekantiales Anbohren des Schlüsselrückens erstellt. Die Gefahr, daß der Bohrer
oder Fräser dabei seitlich ausweicht und daß die Einsenkung somit falsch positioniert
wird, ist dann am geringsten.
[0022] Richtet man die Längsmittellinie des Kernstifts zusätzlich so aus, daß diese mit
der Diametralen durch die Drehachse des Zylinderkerns fluchtet, hat man die verschleißoptimierten
und fertigungstechnisch einfachsten Voraussetzungen, um zu dem Schlüssel nach dieser
Erfindung zu kommen.
[0023] Im Idealfalle wird im Bereich der Beaufschlagung der Umfangswand die Tangentialebene
an die Umfangswand von einer Diametralen durch die Drehachse des Zylinderkerns praktisch
unter 90° gekreuzt. Die Diametrale bildet somit die Flächennormale der Tangentialebene
im Zentrum des beaufschlagten Bereichs der Umfangswand. Dabei ist berücksichtigt,
daß der beaufschlagte Bereich eine Erstreckung sowohl in Umfangsrichtung als auch
quer dazu haben kann.
[0024] Andererseits kann der Kernstift auch mit einer vorzugsweise abgerundeten Spitze die
Umfangswand abtasten.
[0025] Im Falle des praktisch punktuellen Eingriffs zwischen Kernstift und Umfangswand der
Einsenkung läßt sich das präziseste Abtastverhalten erzwingen mit dem Vorteil, der
größtmöglichen Erschwernis beim unerlaubten Kopieren derartigen Schlüssels.
[0026] Vergleichbar der an sich bekannten Anordnung von Zuhaltungselementen in Reihen wird
noch vorgeschlagen, daß bis zu fünf Einsenkungen in einer Reihe vorgesehen sind, die
alle von den Köpfen zugeordneter Kernstifte beaufschlagt sind. Diese Merkmale ergeben
dann die größte Ausbeute, wenn von den fünf Einsenkungen lediglich zwei aktiviert
sind. Mit diesen Merkmalen kann die Codiermöglichkeit derartiger Schlüssel folglich
verzehnfacht werden.
[0027] Im Hinblick auf die notwendige Verschiedenheit von Schließungen in Schließanlagen
können zu den Einsenkungen nach dieser Erfindung ohne weiteres auch weitere Einsenkungen
vorgesehen sein, die auf ihren Böden von den Kernstiften weiterer Zuhalteelemente
beaufschlagt sind. Hierfür wird auf den Stand der Technik Bezug genommen.
[0028] Die Einsenkungen nach dieser Erfindung können von lediglich einer Seite oder von
beiden Seiten in den Profilbereich des Schlüssels eingebracht sein. Sieht man zusätzlich
vor, die Einsenkungen als Durchbrüche zu gestalten, erschwert dies zusätzlich die
Abtastmöglichkeit beim unzulässigen Kopieren, da die Tiefe der Einsenkung nur über
geometrische Verhältnisse berechnet werden kann.
[0029] Neben der Herstellmöglichkeit für diese Einsenkungen mittels Bohrers wird ein Kegelfräser
bevorzugt mit einem Schneidenwinkel von 90°. Die Drehachse des Kegelfräsers soll mit
der Flächennormalen auf der mittleren Schlüssellängsebene zusammenfallen. Einerseits
bietet der Kegelfräser hohe Steifigkeit gegen seitliches Ausweichen. Auf diese Weise
braucht eine Zentrierspitze nicht vorgesehen zu sein. Durch den Schneidenwinkel an
sich werden sehr günstige geometrische Abtastverhältnisse erzielt. Die Längsmittellinien
der Zuhaltungselemente verlaufen damit praktisch radial zur Drehachse des Zylinderkerns.
[0030] In Weiterbildung dieser Merkmale sollen Schlüssel bevorzugt werden, deren Schlüsselrücken
einen rundzylindrischen insbesondere kreiszylindrischen Querschnitt aufweisen, an
welchen sich ein Radialsteg anschließt. Das Zentrum des rund- bzw. kreiszylindrischen
Querschnitts verläuft koaxial mit der Drehachse des Zylinderkerns und fällt mit dieser
praktisch zusammen. Die Einsenkungen nach dieser Erfindung sollen dann in demjenigen
Halbumfang des Schlüsselrückens eingebracht sein, an welchem auch der Radialsteg sitzt.
[0031] Auf diese Weise verbleibt der gesamte restliche Halbumfang des Schlüsselrückens zur
Anbringung der bis heute üblichen Zuhaltungselemente, von denen die Kernstifte den
Boden entsprechend vorgesehener Einsenkungen am Schlüsselrücken abtasten.
[0032] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig.1
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer Einsenkung,
- Fig.2
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit zwei Einsenkungen,
- Fig.3
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung als Hauptschlüssel mit fünf Einsenkungen,
- Fig.4
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Zusammenwirken mit Zuhaltungselementen im
Schließzylinder,
- Fig.5
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, unzulässig kopiert oder ohne Zutrittsberechtigung,
- Fig.6
- ein Ausführungsbeispiel mit beidseitig angeordneten Einsenkungen,
- Fig.7
- ein Ausführungsbeispiel möglichen Zusammenwirkens zwischen Kernstift und Umfangswand,
- Fig.8
- Eingriffsverhältnisse zwischen Kernstift und Umfangswand bei flächiger Beaufschlagung,
- Fig.8a
- Ansicht von vorne,
- Fig.9
- Eingriffsverhältnisse zwischen Kernstift und Umfangswand mit praktisch punktueller
Beaufschlagung,
- Fig.9a
- Ansicht von vorne, und
- Fig.10
- Herstellung einer Einsenkung nach dieser Erfindung.
[0033] Sofern im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets
für alle Figuren.
[0034] Die Fig.1 bis 3 einerseits und Fig.4 bis 6 andererseits zeigen das Zusammenwirken
zwischen einem Schlüssel und den Zuhaltungselementen im Schließzylinder nach dieser
Erfindung.
[0035] Der Schlüssel 1 weist einen Profilbereich 2 auf. Der Profilbereich 2 ist im Querschnitt
auf bestimmte Weise profiliert. An das Profil des Profilbereichs 2 ist ein negativ
profilierter Schlüsselkanal 7 angepaßt, der sich im drehbaren Zylinderkern 6 eines
Profilzylinders 3 befindet. Der Zylinderkern 6 sitzt im Gehäuse 4 des Profilzylinders
3 und ist von der äußeren Gehäusewand durch einen ortsfesten Gehäusering 5 getrennt.
Somit dreht sich der Zylinderkern 6 im Innendurchmesser des ortsfesten Gehäuserings
5. Der ortsfeste Gehäusering 5 ist mit radialen Bohrungen durchbrochen, die sich in
radiale Bohrungen des Zylinderkerns 6 fortsetzen. In den gezeigten Drehstellungen
fluchten die Bohrungen miteinander. In jeder der Bohrungen steckt ein Paar von Zuhaltungselementen.
Die Zuhaltungselemente sind Stiftpaare. Es handelt sich um einen Kernstift 10, der
im Zylinderkern 6 geführt ist und um einen Gehäusestift 11, der in der Stiftbohrung
9 geführt ist, die im ortsfesten Gehäusering 5 eingebracht ist.
[0036] Die Zuhaltungselemente sind folglich zweiteilig. In einer bestimmten Stellung fluchtet
die Außenfläche 13 am äußeren Ende des Kernstifts 10 mit der Trennfuge, die zwischen
dem ortsfesten Gehäusering 5 und dem Zylinderkern 6 gebildet wird.
[0037] In dieser Position läßt sich der Zylinderkern 6 frei drehen.
[0038] Diese Position der Kernstifte 10 wird als Freigabestellung bezeichnet.
[0039] Zu diesem Zweck sind die Kernstifte 10 an ihren äußeren Enden 13 von den Gehäusestiften
11 beaufschlagt und die äußeren Enden der Gehäusestifte 11 stehen unter dem Einfluß
jeweils einer Vorspannfeder 12, so daß die zwei zusammengehörenden Zuhaltungselemente
- Kernstift, Gehäusestift - in Richtung zur Zylinderkernmitte federbeaufschlagt sind.
[0040] Zur Ausrichtung der Kernstifte 10 in die Freigabestellung, in welcher diese mit ihren
Außenflächen in der Trennfuge zwischen Zylinderkern 6 und ortsfestem Gehäusering 5
liegen, tauchen die Kernstifte 10 mit ihren Kopfflächen 16 in Einsenkungen 8 ein,
die am Schlüssel 1 vorgesehen sind. Dabei sind die Einsenkungen 8 so tief eingebracht,
daß die äußeren Enden der Kernstifte 10 in der richtigen Einstecktiefe des Schlüssels
alle die Drehbeweglichkeit des Zylinderkerns 6 freigeben.
[0041] Wesentlich ist nun, daß im Taillenbereich zwischen Schlüsselbrust und Schlüsselrücken
Einsenkungen 14.1 bis 14.5 vorgesehen sind, die einen konusförmigen Querschnitt haben.
Vorbestimmte Bereiche der konusförmigen Umfangswände 15.1 bis 15.2 sind von den Kopfflächen
16.1 bis 16.2 zugeordneter Kernstifte 10 beaufschlagt. Wesentlich hieran ist, daß
in dieser beaufschlagten Einsteckstellung des Schlüssels 1 die Position des Kernstifts
10 in seiner Stiftbohrung 9 so bestimmt ist, daß dieser seine Freigabestellung einnimmt.
[0042] Es kommt daher wesentlich darauf an, daß die Umfangswand 15 den Eintauchweg der Kopffläche
16 des Kernstifts 10 so begrenzt, daß der Kernstift bei Anlage seiner Kopffläche an
der Umfangswand 15 in Freigabestellung ist. Zu diesem Zweck muß die Umfangswand 15
im Weg der Kopffläche 16 liegen, welchen diese innerhalb ihres Bewegungsspielraums
zurücklegen kann. Ferner muß die Umfangswand dort liegen, daß sie einen Abstand von
der Trennfuge zwischen Schlüsselkern und Gehäusering einnimmt, der genauso groß ist,
wie die wirksame Länge des Kernstifts 10.
[0043] Darüber hinaus zeigt Fig.7 eine allgemeine Darstellung. Dort ist die beaufschlagte
Umfangsfläche 15 von der Längsmittellinie 22 unter einen Winkel 27 von etwa 100° gekreuzt.
Der Kreuzungswinkel 27 sollte im Bereich zwischen etwa 80° und 100° liegen. Im Idealfall
beträgt der Kreuzungswinkel 27 90°. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die gesamte
Kopffläche 16 des Kernstifts 10 an der Umfangswand 15 satt aufliegen kann.
[0044] Hierdurch ergeben sich günstige Flächenpressungen und resultierend günstiges Verschleißverhalten.
[0045] Darüber hinaus zeigen die Fig.8 und 9 Weiterbildungen, bei denen die Diametrale 21
durch die Drehachse 20 des Zylinderkerns praktisch senkrecht auf dem Umfangsbereich
15 steht, der vom Kopf 16 des Kernstifts 10 beaufschlagt ist. Es ist ersichtlich,
daß der Kopf 16 auf einer größenmäßig begrenzten Teilfläche des Umfangsbereichs 15
der umfangswandbeaufschlagten Einsenkung 14 aufsteht.
[0046] Ferner ist die Bewegungsrichtung des Kernstifts 10 im Zylinderkern 6 so vorgegeben,
daß die Längsmittellinie 22 des Kernstifts 10 mit der Diametralen 21 zusammenfällt
(Fig.8a, 9a). Es handelt sich demnach um eine ausschließlich rein radiale Zuhaltung,
die vom Kernstift 10 gebildet wird, mit dem wesentlichen Merkmal, daß die Gegenfläche,
welche von der Umfangswand 15 bereitgestellt wird, im Auflagenbereich praktisch sekantial
zum rundzylindrischen Querschnitt des Schlüssels 1 liegt.
[0047] Eine Weiterbildung hierzu zeigt Fig.9. Während nämlich in Fig.8 der beaufschlagte
Umfangsbereich 15 eine Erstreckung in Umfangsrichtung und quer dazu aufweist, ist
im Ausführungsbeispiel der Fig.9 der Umfangsbereich 15 sehr schmal. Es handelt sich
um eine praktisch punktuelle Beaufschlagung der Umfangswand der Einsenkung 14.
[0048] Die Fig.1 bis 3 zeigen weitere Variationen. Während im Falle der Fig.1 lediglich
eine einzige Einsenkung 14 vorgesehen ist, die hier in einer vorbestimmten Schnittebene
IV liegt, sieht die Ausführung nach Fig.2 zwei derartige Einsenkungen an unterschiedlichen
Axialpositionen des Schlüssels vor.
[0049] Eine dieser Axialpositionen stimmt allerdings mit der Position IV aus Fig.1 überein,
so daß dieser Schlüssel ohne weiteres auch die Funktion des Schlüssels gemäß Fig.1
wahrnehmen kann.
[0050] Fig.3 zeigt einen Fall, bei dem fünf Einsenkungen 14.1 bis 14.5 in einer Reihe vorgesehen
sind, von denen allen die Umfangswände 15 von den Köpfen 16 zugeordneter Kernstifte
beaufschlagt werden.
[0051] Da dieser Schlüssel auch die Einsenkung in der Axialebene IV gemäß Fig.1 und der
Axialebene II gemäß Fig.2 aufweist, wäre dieser Schlüssel folglich berechtigt, die
Schließung der Schlösser vorzunehmen, zu denen auch die Schlüssel gemäß Fig.1 und
Fig.2 berechtigt sind, umgekehrt jedoch nicht.
[0052] Es handelt sich demnach um einen übergeordneten Schlüssel mit weiterreichender Zugangsberechtigung.
[0053] Die fünf Einsenkungen gemäß Fig.3 liegen auf einer Linie. Werden von den fünf Einsenkungen
jeweils nur zwei mit Kernstiften ausgestattet, ergibt sich hieraus die größtmögliche
Variation. Es sind zehn Kombinationen denkbar. Das heißt, zum übergeordneten Schlüssel
gemäß Fig.3 könnten bis zu zehn untergeordnete verschiedene Zugangsberechtigungen
vergeben werden.
[0054] Darüber hinaus zeigen die Fig.1 bis 3 sowie Fig.4 bis 6, daß zusätzlich zu den Einsenkungen
14 nach dieser Erfindung weitere Einsenkungen vorgesehen sind, die auf ihren Böden
sogenannte Bodenkontaktstellen 19 bilden, die als Einfallsperre 18 für weitere einfallende
Stiftzuhaltungen dienen.
[0055] Im Unterschied zu den umfangswandbeaufschlagten Einsenkungen 14 jedoch fallen die
Stiftzuhaltungen so in die Einsenkungen 8 ein, daß jeweils nur der Boden den Einfallweg
des Kernstifts begrenzt.
[0056] Für derartige Einsenkungen ist daher die Einsenkungstiefe allein maßgeblich für die
Ausrichtung der Stiftzuhaltungen in Freigabestellung. Die Axialposition der Einsenkungen
kann im Sinne der Bodenabmessungen durchaus variieren. Auf die Konuswinkel der Umfangswände
kommt es hierbei überhaupt nicht an, solange diese gleich groß oder größer als die
Spitzenkonuswinkel der Kernstifte 10 sind.
[0057] Der Boden der jeweiligen Einsenkung 8 definiert daher diejenige Sekantialebene im
Schlüsselrücken, welche die Einfallsperre 18 für die entsprechende Stiftzuhaltung
bildet.
[0058] Ferner zeigt Fig.4 das ordnungsgemäße Zusammenwirken zwischen einem zugangsberechtigten
Schlüssel und den Stiftzuhaltungen. Betrachtet man lediglich die Stiftzuhaltung auf
4 Uhr, so liegt diese mit ihrem Kopf 16 ordnungsgemäß an der Umfangswand 15 an, welche
durch die Einsenkung 14 definiert ist.
[0059] In dieser Position ist der Kernstift 10 so ausgerichtet, daß die Drehbewegung des
Zylinderkerns 6 möglich ist.
[0060] Hingegen zeigt Fig.5 einen entweder unzulässig kopierten Schlüssel oder einen nicht
berechtigten Schlüssel. Die Stiftzuhaltung auf 4 Uhr sperrt die Drehbewegung des Zylinderkerns
6 dadurch, daß die Außenfläche 13 des Kernstifts sich nicht mit der Trennfuge zwischen
Zylinderkern 6 und ortsfestem Gehäusering 5 deckt.
[0061] Dies kann bereits dadurch auftreten, daß der Schlüssel 1 nicht tief genug in den
Schlüsselkanal des Zylinderkerns 6 eingeschoben ist. Dadurch, daß die Umfangswand
15 ihren Abstand von der Trennfuge zwischen Zylinderkern 6 und Gehäusering 5 auch
bei geringfügiger axialer Mißpositionierung bereits deutlich verändert, führt dies
zum aufgezeigten Effekt.
[0062] Weiterhin zeigt Fig.4 noch die Besonderheit, daß in den Schlüssel jeweils ein Paar
von seitlichen Einsenkungen 14 eingebracht ist, so tief, daß der Schlüssel im Prinzip
einen Durchbruch 17 aufweist. Da der Durchbruch es verhindert, die genaue Einbohrtiefe
festzustellen, mit der ein Bohr- oder Fräswerkzeug seitlich in den Schlüssel hineingefahren
werden muß, dient ein derartiger Durchbruch zusätzlich der Kopierverhinderung.
[0063] Eine weitere Besonderheit zeigt Fig.6. Dort sind beidseits des Profilbereichs am
Schlüssel entsprechende Einsenkungen 14 vorgesehen, in welche jeweils ein dort angeordneter
Kernstift eingreift.
[0064] Diese Maßnahme dient der weiteren Erhöhung der möglichen Variationen. Sieht man zum
Beispiel auf jeder Schlüsselseite fünf Einsenkungen vor, die von jeweils zwei Stiftzuhaltungen
beaufschlagt werden, läßt sich die Anzahl der Variationen verhundertfachen.
[0065] Weiterhin zeigt Fig.10 die Herstellung der Einsenkungen 14. Hierzu dient ein Kegelfräser
23, der mit einem Schneidenwinkel 24 von 90° ausgestattet ist.
[0066] Die Drehachse 25 des Kegelfräsers 23 fällt mit der Flächennormalen zusammen, die
auf der mittleren Schlüssellängsebene 26 steht.
[0067] Auf diese Weise lassen sich einfach aber wirkungsvoll radiale Zuhaltungen auch für
die umfangswandbeaufschlagten Einsenkungen 14 erzeugen.
[0068] Als weitere Besonderheit zeigen die Figuren Schlüssel, deren Schlüsselrücken 28 einen
rundzylindrischen insbesondere kreiszylindrischen Querschnitt und einen sich daran
anschließenden Radialsteg aufweist. Der Radialsteg ist als kurzer und schmaler Taillenbereich
ausgebildet, der den rundzylindrischen Schlüsselrücken mit einem ebenfalls rundzylindrischen
Schlüsselbrustbereich 29 verbindet.
[0069] Dies muß jedoch nicht so sein. Der Radialsteg kann auch ohne zusätzlichen Schlüsselbrustbereich
29 an den Schlüsselrücken 28 angesetzt sein.
[0070] In jedem Fall bietet diese Ausführungsform jedoch die Möglichkeit, das Zentrum der
rund- bzw. kreiszylindrischen Ausnehmung des Schlüsselkanals 7 praktisch mit der Drehachse
des Zylinderkerns 6 zusammenfallen zu lassen. Auf dem oberen Halbumfang des Zylinderkerns
6 können dann die regulären Zuhaltungen mit ihren entsprechenden Einsenkungen 8 im
Schlüssel 1 vorgesehen sein, während die zusätzlichen Einsenkungen 14 mit ihren beaufschlagten
Umfangswänden 15 dann praktisch in den unteren Halbumfang des Schlüsselrückens 28
vorgesehen sind, an dem auch der Radialsteg sitzt.
Bezugszeichenaufstellung:
[0071]
- 1
- Schlüssel
- 2
- Profilbereich
- 3
- Profilzylinder
- 4
- Gehäuse
- 5
- ortsfester Gehäusering
- 6
- Zylinderkern
- 7
- Schlüsselkanal
- 8
- Einsenkungen
- 9
- Stiftbohrung
- 10
- erstes Zuhaltungselement, Kernstift
- 11
- zweites Zuhaltungselement, Gehäusestift
- 12
- Vorspannfeder
- 13
- Außenfläche des Kernstifts
- 14,
- 14.1
- bis
- 14.5
- umfangswandbeaufschlagte Einsenkung
- 15,
- 15.1
- bis
- 15.2
- Umfangsbereich
- 16,
- 16.1
- bis
- 16.2
- Kopf des Kernstifts
- 17
- Durchbruch
- 18
- Einfallsperre
- 19
- Bodenkontaktstelle
- 20
- Drehachse des Zylinderkerns
- 21
- Diametrale
- 22
- Längsmittellinie
- 23
- Kegelfräser
- 24
- Schneidenwinkel
- 25
- Drehachse des Fräsers
- 26
- mittlere Schlüssellängsebene
- 27
- Kreuzungswinkel
- 28
- Schlüsselrücken
- 29
- Schlüsselbrust
1. Schlüssel (1), dessen Profilbereich (2) mit einem negativ profilierten Schlüsselkanal
(7) im drehbaren Zylinderkern (6) eines Profilzylinders korrespondiert und der im
Profilbereich (2) mit seitlichen konusförmigen Einsenkungen für jeweils zwei zusammengehörende
Zuhaltungselemente (10,11) versehen ist, die aus jeweils einem Kernstift (10) und
einem Gehäusestift (11) bestehen, und die praktisch in quer im Zylinderkern (6) liegenden
Stiftbohrungen (9) geführt sind, wobei die Kernstifte (10) an ihren äußeren Enden
(13) von den Gehäusestiften (11) beaufschlagt sind, welche ihrerseits in Richtung
zum Profilbereich (2) des eingesteckten Schlüssels (1) federnd abgestützt sind, und
wobei die Kernstifte (10) zur Ausrichtung der Zuhaltungselemente (10,11) in deren
Freigabestellung mit ihren Kopfflächen (16) in die vorbestimmt so tiefen Einsenkungen
des Profilbereichs (2) des Schlüssels (1) eintauchen, daß die anderen Enden (13) der
Kernstifte (10) dann in der Mantelfläche des Zylinderkerns (6) liegen (Freigabestellung),
dadurch gekennzeichnet, daß von wenigstens einer der Einsenkungen (14) ein vorbestimmter Teil der Umfangswand
(15) vom Kopf (16) eines zugeordneten Kernstifts (10) beaufschlagt ist und die Position
dieses Kernstifts (10) in seiner Stiftbohrung (9) so bestimmt, daß dieser seine Freigabestellung
einnimmt.
2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beaufschlagte Umfangsfläche (15) von der Längsmittellinie (22) des Kernstifts
(10) unter einem Winkel zwischen etwa 80° und 100° gekreuzt wird.
3. Schlüssel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Diametrale (21) durch die Drehachse (20) des Zylinderkerns (6) praktisch
senkrecht auf dem beaufschlagten Bereich (15) der Umfangswand steht.
4. Schlüssel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Diametrale (21) mit der Längsmittellinie (22) des Kernstifts zusammenfällt.
5. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Beaufschlagung eine Erstreckung in Umfangsrichtung (15) und quer
dazu hat.
6. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Beaufschlagung praktisch punktuell ist.
7. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu fünf Einsenkungen (14.1 bis 14.5) in einer Reihe vorgesehen sind, von
denen allen die Umfangswände (15) von den Köpfen (16) zugeordneter Kernstifte (10)
beaufschlagt sind.
8. Schlüssel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den Einsenkungen (14) weitere Einsenkungen (8) vorgesehen sind,
die auf ihren Böden (19) Kontaktstellen für die Köpfe (16) der Kernstifte (10) weiterer
Zuhaltungselemente bilden.
9. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsenkungen (14.1 bis 14.5) von lediglich einer Seite in den Schlüssel (1)
eingebracht sind.
10. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsenkungen (14.1 bis 14.5) von zwei Seiten in den Schlüssel (1) eingebracht
sind.
11. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsenkungen (14.1 bis 14.5) Durchbrüche (17) im Schlüssel bilden.
12. Schlüssel nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsenkungen (14.1 bis 14.5) mit einem Kegelfräser (23) eingebracht sind,
der einen Schneidenwinkel (24) von 90° hat und dessen Drehachse (25) mit der Flächennormalen
auf der mittleren Schlüssellängsebene (26) zusammenfällt.
13. Schlüssel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlüssel (1) einen Schlüsselrücken (28) mit rundzylindrischem insbesondere
kreiszylindrischem Querschnitt und einen sich daran anschließenden Radialsteg aufweist,
und daß das Zentrum der rund- bzw. kreiszylindrischen Ausnehmung des Schlüsselkanals
(7) praktisch mit der Drehachse (25) des Zylinderkerns (6) zusammenfällt und daß die
Umfangswand (15) der Einsenkung (14) in demjenigen Halbumfang des Schlüsselrückens
(28) eingebracht ist, an welchem auch der Radialsteg sitzt.