[0001] Die Erfindung betrifft einen verdeckt angeordneten Beschlag für Fenster, Türen oder
dergleichen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Zum Zwecke der Öffnungsmöglichkeit von Fenstern oder dergleichen, d.h. zur Gewährleistung
der Schwenkbarkeit von Fenstern werden bei Fenstern üblicherweise Beschläge vorgesehen,
die aus am Blendrahmen angebrachten Führungsstiften bzw. Stiften und den am Flügelrahmen
befindlichen Flügelteilen in Form von Lagerhülsen bestehen. Derartige Beschläge haben
jedoch den Nachteil, daß sie insbesondere bei geschlossenem Fenster einsehbar sind,
was bei Fenstern höherer Qualität unerwünscht ist. Aus diesem Grund werden Fenster
zum Teil mit sogenannten verdeckt angeordneten Beschlägen ausgerüstet, die bei geschlossenem
Flügel von der Raumseite her nicht erkennbar sind. Ein derartiger verdeckter Beschlag
ist beispielsweise aus der DE 38 43 680 bekannt. Ein solcher verdeckter Beschlag bestimmt
die Optik des geschlossenen Fensters nicht. Wird jedoch das Fenster geöffnet, dann
sind die zwischen dem Fensterrahmen und dem Fensterflügel befindlichen Lenker erkennbar.
Zudem besteht gelegentlich der Wunsch, daß Fenster mit verdeckt angeordneten Beschlägen
über einen Winkel von mehr als 90° geöffnet werden können, wie dies bei Fenstern mit
herkömmlichen Beschlägen, bestehend aus Führungsstift und Führungshülse es der Fall
ist.
[0003] Ein Türband mit im wesentlichen kreissegmentförmiger Gestaltung ist aus DE-1 916
700 U1 bekannt. Dieses Türband besteht aus einem kreissegmentförmigen Aufnahmeteil,
welches mit Hilfe von zwei Befestigungsplatten an einem Türrahmen befestigbar ist,
derart, daß das kreissegmentförmige, türrahmenbezogene Teil durch die stumpf aufeinanderstoßenden
Türrahmenteile hindurchgeführt werden muß und damit über die Ecke des Türrahmens einzuführen
ist, wobei aufgrund der Länge des Kreisbogensegmentes Ausfräsungen an der zur Mauer
gewandten Fläche des Türrahmens vorzusehen sind. Um die Aushängung des Türflügels
zu ermöglichen, ist das weitere Kreisbogensegment mit einem hammerkopfartigen Beschlag
versehen, der in eine entsprechende flanschartig verlaufende Aussparung des Türflügels
einzurasten ist. Nachteilig bei der bekannteh Konstruktion ist einerseits, daß im
Bereich des Türrahmens die Führungseinheit den Türrahmen überstehend ausgebildet ist
und durch die Verwendung von zwei Befestigungsplatten in den Türrahmen eingesetzt
werden muß, daß ferner im Türrahmen mauerseitig Aussparungen vorzusehen sind, und
daß schließlich die flügelseitige Führungseinheit ebenso aufwendig aufgebaut ist.
Weiterhin sind beide Kreisbogensegmente über Wälzlager oder dergleichen gegeneinander
gelagert, was den konstruktiven Aufwand und den Montageaufwand wesentlich erhöht.
Während einerseits ein bei geschlossener Tür unsichtbares Türband geschaffen werden
soll, ist andererseits nachteilig die Herausführung aus den Türrahmenebenen heraus
erforderlich. Zudem ist die Länge der bogenförmigen Führungen so gestaltet, daß ein
Winkel von nahezu 180° überzogen wird, was zu Schwierigkeiten bei dem Einbau des Türbandes
führt.
[0004] Aus der US-1 648 781 ist weiterhin ein aus bogenförmigen Bestandteilen zusammengesetztes
Gelenk bekannt, bei dem die zwei miteinander gelenkig zu verbindenden Teile jeweils
eine bogenförmige Führungsaufnahme enthalten und ein in diese bogenförmigen Führungsaufnahmen
einzusetzendes bogenförmiges Führungsteil vorzusehen ist. Der konstruktive Aufwand
dieses bekannten Gelenkes ist vergleichbar hoch und die Montage außerordentlich schwierig.
Für den Einbau ist es erforderlich, daß solche Aussparungen vorgesehen werden, daß
die bogenförmigen Führungselemente eingesetzt werden können.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen verdeckt angeordneten einfach
aufgebauten Beschlag bzw. Lenker zu schaffen, der die Öffnung eines Fensters über
einen Winkel von mehr als 90°gewährleistet, wobei im geschlossenen Zustand des Flügels
keinerlei Lenker oder Bandteile zwischen Flügel und Rahmen erkennbar bzw. einsehbar
sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die Erfindung schafft einen verdeckt angeordneten Beschlag, der im Prinzip aus zwei
Teilen besteht, nämlich einer Führung mit Führungsschlitz und einem Führungselement.
Vorzugsweise ist hierbei die Führung in den Rahmen eingesetzt, während das Führungselement
am Flügel angebracht ist. Das Führungselement hat teilkreisförmigen Verlauf und greift
in den ebenfalls teilkreisförmig verlaufenden Führungsschlitz der Führung ein. Auf
diese Weise wird gewährleistet, daß abhängig von der Größe des Teilkreises das Fenster
über einen Winkel von mehr als 90° geöffnet werden kann. Vorteilhafterweise ist der
Drehpunkt dieses Beschlages fest, infolgedessen der Flügel während seiner Öffnung
nur um den vorgegebenen Drehpunkt verlagert wird, aber nicht gegenüber dem Rahmen
nach außen oder innen versetzt wird.
[0009] Der erfindungsgemäße Beschlag kann vorteilhafterweise auch bei Rundbogen-, Segmentbogen-,
Schräg- und Kippfenstern in Holz- und Kunststoffausführung eingesetzt werden und ersetzt
die üblichen Tür- oder Fensterbänder in Form von Stift- und Flügelteilen (Lagerhülsen).
[0010] Die Erfindung schafft somit einen Beschlag in Form einer Drehgelenkeinheit, die sich
zum Ersatz herkömmlicher Fenster- oder Türenbänder eignet. Dieser Beschlag sitzt zwischen
dem Flügelrahmen beispielsweise eines Fensters und dem zugehörigen Blendrahmen und
ist bei geschlossenem Fenster bzw. bei geschlossener Tür nicht einzusehen. Wie bei
Fenstern oder Türen üblich, werden vorzugsweise mindestens zwei derartige Beschläge
in vertikalem Abstand zueinander vorgesehen.
[0011] Der erfindungsgemäße Beschlag besteht aus einem ersten Führungsaufnahmeteil, welches
in Form eines Zylinders oder eines Blockes in eine zylindrische oder quaderförmige
Aussparung im Fensterrahmen eingesetzt wird, wobei die Aussparung an einer zur Innenseite
näherliegende Ebene ausgebildet ist und praktisch von der Öffnung des Rahmens seitlich
in den Rahmen eingesetzt wird. Das Gegenstück mit dem bogenförmigen Band sitzt mittels
einer Platte oder dergleichen auf einer Stirnseite am Falz des Flügels. Beide Teile
haben einen bogenförmigen Verlauf über einen Radius von weniger als 180°, was die
Konstruktion insgesamt in ihrer Einfachheit beeinflußt.
[0012] Die Erfindung schafft einen Beschlag, bei dem blendrahmenseitig wie bei üblichen
Beschlägen einfache Ausfräsungen vorzunehmen sind, um die Führungsaufnahme montieren
zu können, während flügelseitig durch einfaches Anschrauben die Führungsbänder befestigt
werden können. Der erfindungsgemäße Beschlag eignet sich auch für den Einsatz bei
Kipptüren, Kippfenster oder dergleichen, wobei in diesem Falle der obere Beschlag
insoweit mit dem Ausstellmechanismus verbunden ist, daß das bogenförmig verlaufende
Führungselement nicht mittels einer Platte am Falz des Flügels, sondern über einen
Winkel oder dergleichen mit dem Ausstellmechanismus lösbar gekoppelt ist.
[0013] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Beschlages besteht darin, daß der
Kreismittelpunkt des die Kreisbögen des Führungselementes und der Führungsaufnahme
bestimmenden Radius auf oder in der Nähe der vertikalen Kante des Flügels liegt, die
durch den raumseitig am nächsten liegenden Falz definiert ist. Hierdurch ist auch
der Radius vergleichbar klein, was eine Miniaturisierung des Beschlages erleichtert.
[0014] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beschlages
anhand der Zeichnungen zur Erläuterung weiterer Merkmale beschrieben.
[0015] Es zeigen:
- Figur 1
- Die Stellung eines gegenüber dem Rahmen geöffneten Fensterflügels bei Verwendung eines
bekannten verdeckt angeordneten Beschlages,
- Figur 2
- eine Figur 1 entsprechende Darstellung bezüglich des erfindungsgemäßen Beschlages,
- Figur 3
- eine horizontale Schnittansicht zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Beschlages bei
geschlossenem Fensterflügel,
- Figur 4
- eine Figur 3 entsprechende Darstellung bei geöffnetem Fensterflügel,
- Figur 5
- eine Draufsicht auf eine bevorzugte Ausführungsform einer Führung,
- Figur 6
- eine Vorderansicht der in Figur 5 gezeigten Führung, in Figur 5 von rechts betrachtet,
- Figur 7
- eine Ansicht eines geöffneten Fensterflügels von oben zur Erläuterung einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beschlages, und
- Figur 8
- eine Seitenansicht eines Teiles eines Flügelrahmens zur Erläuterung des Beschlages
nach Figur 7.
[0016] Der erfindungsgemäße Beschlag findet insbesondere bei Fenstern Anwendung. Figur 1
veranschaulicht einen Fensterrahmen 1 und einen gegenüber dem Fensterrahmen 1 geöffneten
Fensterflügel 2, wobei der Fensterflügel 2 über einen Winkel von etwa 90° gegenüber
dem Fensterrahmen 1 geöffnet ist. Bei der Verwendung eines bekannten Beschlages, beispielsweise
gemäß der DE 38 42 680 wird während des Öffnungsvorganges der Fensterflügel 2 gegenüber
den Fälzen 3, 4, 5 des Fensterrahmens 1 in einer durch einen Pfeil 6 gezeigten Richtung
in die Fensteröffnung hineinverlagert, d.h. es erfolgt keine ausschließlich kreisförmige
Öffnungsbewegung des Fensterflügels 2. Dies hat zur Folge, daß der Fensterflügel 2
mit seiner Außenfläche 2a über eine vorgegebene Distanz gegenüber beispielsweise dem
Falz 3 in Richtung des Pfeiles 6 versetzt wird. Eine solche Bewegung des Fensterflügels
2 ist teilweise unerwünscht. Weiterhin hat der bekannte Beschlag den Nachteil, daß
bei geöffnetem Fensterflügel 2 die Beschlagteile wie Lenker sichtbar sind, die in
Figur 1 mit 7 und 8 zeichnerisch angedeutet sind.
[0017] Die vorstehend angegebenen Nachteile werden durch den erfindungsgemäßen Beschlag
vermieden. Beim Öffnen des Fensterflügels 2 wird gemäß Figur 2 der Fensterflügel 2
um einen festen Drehpunkt bzw. um eine definierte Drehachse verlagert und verbleibt
damit im wesentlichen in Flucht zum Fensterrahmen 1, d.h. er wird im Gegensatz zur
Darstellung nach Figur 1 nicht in Richtung des Pfeiles 6 von den Fälzen 3, 4, 5 in
Richtung des Pfeiles 6 versetzt. Zudem ist, wie nachfolgend noch erläutert, zwischen
dem Fensterrahmen 1 und dem Fensterflügel 2 kein die Verschwenkung und gleichzeitige
Führung des Fensterflügels 2 gewährleistende Gestängeanordnung erkennbar, sobald der
Fensterflügel 2 geöffnet ist. Wie sich aus der nachfolgenden Beschreibung ergibt,
ist bei geöffnetem Fensterflügel 2 von der Richtung der Außenfläche des Fensterflügels
2 im wesentlichen nur das Führungselement einem Blick zugänglich ebenso wie natürlich
die Befestigung des Führungselementes gegenüber dem Fensterflügel 2.
[0018] Die Figuren 3 und 4 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Beschlages.
[0019] Am Fensterflügel 2 befindet sich an dem inneren Falz 10 beispielsweise am unteren
Eck des Flügelrahmens eine beispielsweise L-förmige Befestigungsschiene 11, die in
bekannter Weise entlang des vertikal verlaufenden Falzes einerseits und des unteren
horizontal verlaufenden Falzes andererseits befestigt sein kann und ein Führungselement
12 lagert, das seinerseits sich lediglich in horizontaler Richtung erstreckt und aus
einem Fußabschnitt 12a und einem teilkreisförmig verlaufenden Abschnitt 12b besteht.
Der teilkreisförmige Abschnitt 12b beginnt seinen teilkreisförmigen Verlauf bei geschlossenem
Fensterflügel 2 dort, wo praktisch der Falz 5 am Fensterrahmen 1 definiert ist, wie
Figur 3 zeigt. Zwischen dem Fußabschnitt 12a und dem teilkreisförmigen Abschnitt 12b
befindet sich somit ein im wesentlichen unter einem 90° Winkel zum Fußabschnitt 12a
in Richtung auf den Fensterrahmen 1 verlaufender Führungselementabschnitt 12c, der
dann von dem teilkreisförmigen Abschnitt 12b gefolgt wird. Der Abschnitt 12b ist damit
an den Abschnitt 12c unter Einhaltung eines stumpfen Winkels von beispielsweise α
= 120° angesetzt. Im einzelnen wird auf Figur 3 verwiesen.
[0020] Bei der dargestellten Ausführungsform hat der gebogene Abschnitt 12b eine Länge,
die durch einen Winkel von etwa 95° definiert ist, was durch den vorhandenen Raum
bzw. die Breite einer mit 14 bezeichneten Führung bestimmt wird.
[0021] Die Führung 14, beispielsweise in Form eines Zylinders, ist in eine zylindrische
Bohrung eingesetzt, die in den Fensterrahmen 1 eingefräst ist, und zwar im Bereich
des Falzes 10, wie Figur 3 zeigt.
[0022] Ersichtlicherweise kann als Führung 14 auch ein mehreckiges oder ovales Teil, z.B.
aus Metall, Kunststoff oder dergleichen, verwendet werden.
[0023] Die Führung 14 definiert einen in der Ebene des Falzes 10 liegenden etwa rechteckigen
gebogenen Schlitz 18, durch welchen das Führungselement 12 eingesetzt ist.
[0024] Die Führung 14 schließt weitgehend mit ihrer nach außen gewandten Fläche mit der
Ebene des Falzes 10 ab.
[0025] Figur 4 zeigt den Rahmen 1 und den Flügel 2 in einer Position, in welcher der Flügel
2 geöffnet ist und dabei über einen Winkel von geringfügig mehr als 90° zum Rahmen
1 steht. Aus Figur 4 ist ersichtlich, daß der Fensterflügel 2 um einen mit 16 bezeichneten
Drehpunkt bzw. um eine mit 16 bezeichnete Drehachse verschwenkbar ist. Die Drehachse
16 liegt außerhalb des Fensterrahmens 1 und bei geöffnetem Flügel 2 zwischen dem Rahmen
1 und dem Flügel 2 etwa an der in Figur 4 gezeigten Position. Insoweit wird ausdrücklich
auf Figur 4 verwiesen.
[0026] Die Führung 14 ist bei der dargestellten Ausführungsform in den Flügel 1 versenkt
und vom Betrachter lediglich aus der Richtung des Falzes 10 erkennbar.
[0027] Bei einem reinen Drehfenster befinden sich in Abstand zueinander mindestens zwei
derartige Beschläge, wie sie in Verbindung mit Figur 3 und 4 beschrieben sind, während
bei einem Dreh-Kipp- Fenster der obere Beschlag im wesentlichen die in Verbindung
mit Figur 3 und 4 beschriebene Konstruktion hat, jedoch der Fußabschnitt 12a an einem
weiteren Beschlagteil in Form eines Lenkers oder dergleichen befestigt ist, der im
Verhältnis zum Fensterflügel 2 verlagerbar ist, um die Kippfunktion zu ermöglichen.
[0028] Figur 5 zeigt eine Draufsicht auf die Führung 14, die eine bevorzugte Ausführungsform
darstellt. Diese Draufsicht zeigt, daß die zylindrische Führung einen bogenförmigen
Schlitz 18 enthält, der eingefräst oder auf andere Weise gefertigt ist. Die Führung
14 ist so in den Rahmen 1 eingesetzt, daß der Schlitz 18 vertikal verläuft und demzufolge
die Krümmung des Schlitzes 18 in der horizontalen Ebene verläuft. Auf diese Weise
wird die Führung des im wesentlichen horizontal verlaufenden, gebogenen Führungselementes
12 bewerkstelligt.
[0029] Um eine unbeabsichtigte Entfernung des Führungselementes 12 aus der Führung 14 bzw.
dem Schlitz 18 zu verhindern, kann am Ende des Abschnittes 12b ein vertikal sich erstreckender
Begrenzungszapfen 19 oder dergleichen vorgesehen sein, der in Figur 3 angedeutet ist
und entweder an der nach oben oder nach unten weisenden Fläche des Abschnitts 12b
ausgebildet ist. Entsprechend ist ein Anschlag in der Führung 14 vorgesehen, der in
Figur 5 mit 20 bezeichnet ist und verhindert, daß das Führungselement 12 über den
Anschlag 20 in Figur 5 nach rechts heraus verlagert wird. Im Bereich des Anschlages
20 befindet sich die Eintrittsöffnung, die nach obiger Erläuterung in der Ebene des
Falzes 10 liegt.
[0030] Dieser Zapfen 19 dient als Anschlagelement und verhindert ein unbeabsichtigtes Herausgleiten
des Führungselementes 12 aus dem Führungsschlitz 18 der Führung 14.
[0031] Bei dem erfindungsgemäßen Beschlag ist es wesentlich, daß die Bewegung zwischen Fensterflügel
2 und Fensterrahmen 1 durch ein gebogenes Führungselement 12 gesteuert ist, das vorteilhafterweise
nach Art eines Teilkreises ausgebildet ist entsprechend dem zugehörigen Führungsschlitz
18.
[0032] Im Prinzip kann die Führung 14 auch flügelseitig vorgesehen sein und das Führungselement
12 rahmenseitig, d.h. also eine kinematische Umkehrung der beschriebenen Führungseinrichtung
ist im Prinzip möglich, jedoch wird erfindungsgemäß die beschriebene Ausführungsform
bevorzugt. Der erfindungsgemäße verdeckt angeordnete Beschlag wird vorteilhafterweise
für Fenster, Türen oder dergleichen aus Holz oder Kunststoff eingesetzt, bei welchen
die Rahmen- und Flügelteile aus Vollholz bestehen und damit eine sichere Befestigung
einerseits und eine Integration durch Einfräsen des Beschlages andererseits ermöglichen.
[0033] Bei dem erfindungsgemäßen Beschlag wird bei der Drehbewegung des Flügels, d.h. im
Verlaufe der Öffnungsbewegung des Flügels 2 das Führungselement 12 in einer horizontalen
Ebene im Verhältnis zu der Führung 14 aus der Führung 14 heraus verlagert. Beim Schließen
des Fensterflügels 2 erfolgt die Bewegung des Führungselementes 12 in entgegengesetzter
Richtung, d.h. in Horizontalrichtung in die Führung 14 hinein.
[0034] Die beispielsweise zylindrisch ausgebildete Führung 14 ist derart in den Rahmen 2
eingesetzt, daß die Zylinderachse der Führung horizontal ausgerichtet ist und die
Schlitztiefe des Schlitzes 18 vertikal ausgerichtet ist.
[0035] Aus vorstehender Beschreibung ist ersichtlich, daß das Führungselement 12 um die
zugehörige Drehachse herum verläuft, wobei die Drehachse vorzugsweise in der Vertikalen
liegt, aber auch in der Horizontalen liegen kann. In letzterem Fall würden die Führungen
14 vertikal in den Rahmen eingesetzt sein.
[0036] Figur 7 und 8 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beschlages,
wobei der im oberen Bereich eines Fensters befindliche Beschlag in Verbindung mit
einem kippfähigen Fenster gezeigt ist. Der im unteren Bereich eines Fensters befindliche
Beschlag ist am Flügelrahmen mittels einer Platte oder dergleichen befestigt, derart,
daß das über einen Teilkreis verlaufende Führungselement 12 seitlich bzw. in horizontaler
Richtung vom Flügelrahmen absteht, wie dies auch aus Figur 7 hervorgeht. Der in Figur
7 gezeigte Beschlag mit dem Führungselement 12 befindet sich an der oberen Seite eines
Fensters oder einer Tür, die in einen Kippzustand verlagert werden kann. Aus diesem
Grund ist das Führungselement 12 mit seinem Ende am Flügelrahmen nicht direkt an der
Seitenfläche des Flügelrahmens befestigt, sondern über eine Winkelverbindung mit einem
Ausstellgestänge 20.
[0037] Wie aus den Figuren 7 und 8 hervorgeht, ist das Führungselement 12 mit seinem flügelrahmenseitigen
Ende bzw. dem Fußabschnitt 12a soweit wie möglich nach außen gegenüber dem Flügelrahmen
angeordnet, d. h. im Gegensatz zur Darstellung nach Figur 3 ergibt sich bei geöffnetem
Flügelrahmen ein kontinuierlicher, bogenförmiger Verlauf von der Stirnseite des Flügelrahmens
in Richtung auf den Fensterrahmen bzw. Blendrahmen 1. Der aus Figur 7 nicht erkennbare
Fußabschnitt 12a desjeningen Beschlages der nicht mit dem Ausstellgestänge zusammenwirkt,
also am Flügelrahmen weiter unten vorgesehen ist, verläuft gegenüber der Ausführungsform
nach Figur 3 in entgegengesetzter Richtung zum Führungselement 12b, d. h. Richtung
zur Außenseite des Flügelrahmens 2. Das bogenförmige Führungselement 12b erstreckt
sich bei der dargestellten Ausführungsform über einen Winkel von etwa 135°.
[0038] Wie sich aus Figur 7 weiter ergibt, ist im Blendrahmen 1 entsprechend Figur 3 eine
Führung 14 vorgesehen, die durch eine erste bogenförmige Kurve 18 definiert ist zur
Aufnahme des Führungselementes 12b dient. Außerdem ist eine zumindest teilweise bogenförmige
Erweiterung 23 vorgesehen, entlang welcher ein mit 24 bezeichneter Anschlag bei der
Drehbewegung des Flügelrahmens 2 gleitet. Der Anschlag 24 ist am freien Ende des Führungselementes
12 vorgesehen und steht bei der dargestellten Ausführungsform vom Führungselement
12 weg, d. h. der Anschlag 24 ist gegenüber dem Kreismittelpunkt des Führungselementes
12 auf der vom Kreismittelpunkt wegweisenden Außenfläche des Führungselementes 12
vorgesehen. Dementsprechend ist die Aussparung 23 nicht über die gesamte Länge des
Führungsschlitzes 18 ausgebildet, sondern nur über einen vorgegebenen Bereich, welcher
den Öffnungswinkel des Flügelrahmens 2 festlegt. Die Aussparung 23 verläuft demzufolge
parallel zur Kurve 18 mit einem zur Kurve 18 größeren Radius. Die Führung 14 ist gemäß
den Figuren 7 und 8 als in den Blendrahmen 1 einsetzbarer Block ausgebildet, zu welchem
Zweck eine entsprechende Aussparung in den Blendrahmen 1 vorzunehmen ist. Der Block
14 besteht vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff.
[0039] Das Führungselement 12 ist gemäß Figur 8 zumindest hinsichtlich des fensterseitig
oberen Beschlages mit einem nach oben weisenden Winkelabschnitt 25 versehen, über
welchen eine mechanische Verbindung zu dem durch die Bezugszahl 20 angedeuteten Austellgestänge
hergestellt wird.
[0040] Der erfindungsgemäße Beschlag dient somit als Lenker für Fenster, Türen oder dergleichen
gegenüber einem Blendrahmen.
[0041] Erfindungsgemäß hat die gebogene Führungsschiene 12b einen viereckigen oder andersgestalteten
Querschnitt, wobei zur Ermöglichung einer Relativbewegung gegenüber der Führung 14
die Führung 14 eine auf diesen Querschnitt abgestellte, ebenfalls bogenförmig verlaufende
Führungsaufnahme 18 enthält. Die Form des Führungselementes 12 für die Ausführungsform
nach Figur 7 und 8 entspricht im wesentlichen der Form eines h. Unter Berücksichtigung
der im wesentlichen teilkreisförmigen Gestaltung des Führungsabschnitts 12b.
[0042] Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 7 oder 8 liegt der Mittelpunkt des Radius
für die Führungselemente auf oder nahe der mit 16 bezeichneten Achse, die durch den
raumseitig am nächsten liegenden Falz bestimmt wird und durch die stirnseitige Außenkante
des Flügels in diesem Bereich, wie aus Fig. 4 und 7 hervorgeht. Die Führung bzw. die
Führungsaufnahme 14 kann die Form eines Klotzes oder vorzugsweise eines Zylinders
haben, oder auch ovale Form, zu welchem Zweck eine entsprechende Ausfräsung im Fensterrahmen
vorzunehmen ist, wobei die Achse der zylindrischen oder quaderförmigen Aussparung
in der Ebene des geschlossenen Flügels liegt, wodurch es auf einfache Weise möglich
ist, die Führung 14 in den Blendrahmen einzusetzen.
[0043] Das Einhängen der Bänder in Form der mit 12 bezeichneten Führungselemente erfolgt
vorteilhafterweise dadurch, daß bei der Montage des Flügels die mit 12 bezeichneten
Bänder bzw. Führungselemente bereits in die Führungsaufnahme bzw. Führung 14 eingesetzt
sind und die Führungen 14 gleichzeitig in die entsprechende Ausfräsung des Blendrahmens
eingesetzt werden. Die Führungen 14 können jeweils mit einer abschließenden Platte
versehen sein, die durch Schraubmittel oder dergleichen gegenüber bzw. an dem Blendrahmen
befestigt wird. Im Bereich einer Ausstelleinrichtung bei Kippfenstern oder Kipptüren
wird das Führungselement 12 nach der Montage der Führungen im Blendrahmen mit dem
Gestänge der Ausstelleinrichtung 20 nachträglich verbunden, so daß bei derartigen
Fenstern oder Türen die Befestigungsplatte gegenüber dem Flügel im oberen Bereich
des Flügels entfällt.
1. Verdeckt angeordneter Beschlag für Fenster, Türen oder dergleichen,
mit einer am Blend-Rahmen angeordneten Führung (14) und einem am Flügel (2) befestigten,
mit der Führung (14) in Eingriff bringbaren Führungselement (12), wobei das Führungselement
(12) die Form eines gebogenen Zapfens, einer gebogenen Schiene oder dergleichen aufweist
und zumindest an einem unteren Teil des Flügels durch eine Befestigungsplatte oder
dergleichen am Flügel (2) nahe dem zur Raumseite weisenden Falz montiert ist,
wobei die Führung (14) einen Führungsschlitz (18) zur gleitfähigen Aufnahme des Führungselementes
(12) enthält und in Form eines Zylinders oder Quaders oder dergleichen seitlich in
den Rahmen (1) eingesetzt ist und wobei der Führungsschlitz (18) ein Profil aufweist,
das an die Form des Führungselementes (12) angepaßt ist.
2. Beschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement (12) einen gebogenen Abschnitt (12b) aufweist, der entlang
eines Teilkreises von etwa 90° verläuft.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement (12) einen Fußabschnitt (12a) aufweist, an welchem der teilkreisförmige
Abschnitt (12b) befestigt ist.
4. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (14) einen über einen Teilkreis von mehr als 90° verlaufenden Führungsschlitz
(18) enthält.
5. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (14) durch ein zylindrisches Teil gebildet ist, wobei die Zylinderachse
horizontal im Rahmen (1) liegt.
6. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (14) durch ein ovales Teil gebildet ist, wobei die Mittelachse der
Führung horizontal ausgerichtet ist.
7. Beschlag nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (14) einen in Horizontalrichtung verlaufenden Schlitz (18) enthält,
wobei die Schlitztiefe vertikal ausgerichtet ist.
8. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Ende des gebogenen Abschnitts (12b) des Führungselementes (12) ein Anschlagelement
ausgebildet ist.
9. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement (12) einen über einen Teilkreis verlaufenden Abschnitt (12b)
aufweist, wobei der Teilkreis etwa 135° bis etwa 160° beträgt.
10. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (14) eine parallel zum Führungsschlitz (18) verlaufende Aussparung
(23) aufweist zur Führung eines Anschlages (24), der am Führungselement (12) angeordnet
ist.
11. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement (12) über einen Winkel (25) mit einem Ausstellgestänge (20)
an der Oberseite des Fensters bzw. der Tür oder dergleichen verbunden ist.
12. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Führungselement einen im wesentlichen in einer Horizontalebene liegenden
bogenförmigen Verlauf aufweist, während die Führung (14) eine im wesentlichen in Horizontalrichtung
liegende bogenförmige Führungsaussparung aufweist.
13. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement (12) eine im wesentlichen h-förmige Gestaltung aufweist.
14. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement (12) in direkter Gleitbeziehung mit dem Führungsschlitz (18)
steht.
15. Beschlag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest der an der oberen Seite befindliche Beschlag zum Zwecke einer Kippfunktion
über einen Winkel (25) mit einem Ausstellgestänge (20) lösbar verbunden ist.
16. Beschlag einem einem der vorangehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (14) einen Führungsschlitz oder dergleichen aufweist, der über einen
Winkel von etwa 135° bis etwa 160° verläuft.