[0001] Die Erfindung betrifft ein Fernabfragesystem zur Bereitstellung von Informationen
über Verkehrsverhältnisse, insbesondere Stau, dichter Verkehr, Nebel, Glätte, Geisterfahrer,
auf Schnellstraßen.
[0002] Informationen über die aktuelle Verkehrslage werden von Radiosendern meist nur in
größerem zeitlichen Abstand, z.B. halbstündig, gesendet. Dadurch kommt es immer wieder
vor, daß Autofaher in einen Stau geraten, weil sie zu spät darüber informiert werden.
Dies ist insbesondere dann ärgerlich, wenn bei rechtzeitiger Kenntnis der Verkehrsverhältnisse
eine andere Strecke hätte gewählt werden können. Andererseits tritt auch häufig der
Fall auf, daß im Rundfunk vor einem Stau gewarnt wird, der sich in Wirklichkeit schon
wieder aufgelöst hat. Hier richten sich Autofahrer auf Umwege ein, die bei Kenntnis
der aktuellen Verkehrslage vermieden werden können. Da viele Sender außerdem ein großes
Sendegebiet haben, sind die meisten Verkehrsinformationen für den Hörer irrelevant.
[0003] Nachteilig an den bekannten Staumeldesystemen ist daher, daß sie nicht flexibel auf
die aktuelle Verkehrslage reagieren können, da die Zeit von der Entstehung bis zur
Meldung eines Staus sowie bis zur Aussendung der Staumeldung im Rundfunk oft sehr
lang ist.
[0004] Es sind telefonische Fernabfragesysteme bekannt, welche beispielsweise zur Abfrage
von Kontoständen oder Vornahme von Buchungen bei Telefonbanking oder zum telefonischen
Bestellen im Versandhandel dienen. Der Benutzer wird dabei mit einem Ansagetext aus
vorbestimmbaren Ansagetextbausteinen zur Benutzung angeleitet bzw. werden ihm die
gewünschten Informationen übermittelt, wobei der Benutzer seine Befehle über die Tastatur
seines Telefons im Mehrfrequenzverfahren codiert abgibt. Weiterhin sind telefonische
Fernabfragesysteme bekannt, deren Bedienung und Steuerung über reine Sprachsignale
erfolgt, welche eine Spracherkennungseinheit des Fernabfragesystems auszuwerten imstande
ist.
[0005] Es sind als Fernabfragesystem weiterhin Online-Dienste im Internet bekannt, welche
einem Benutzer Informationen aus einer Datenbank auf Anforderung zur Verfügung stellen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Staumeldesystem zur Verfügung zu stellen,
welches möglichst aktuelle Informationen über die Verkehrsverhältnisse bereitzustellen
imstande ist und diese zu beliebigen Zeitpunkten für Interessierte zugänglich macht.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Fernabfragesystem zur Bereitstellung von Informationen
über Verkehrsverhältnisse auf Schnellstraßen mit einem Eingangselement, welches Benutzerangaben
zu erkennen imstande ist, sowie einem Ausgangselement, welches vorbestimmbare Textbausteine
zusammenzustellen und dem Benutzer als von diesem wahrnehmbares Signal zu übermitteln
imstande ist. Das Eingangselement entnimmt den Benutzerangaben, die über einen Meldekanal
eingehen, Informationen über Ort und Art der Verkehrsstörung, welche zusammen mit
Informationen über den Zeitpunkt des Aurufs in einer Datenbank ablegt werden. Weiterhin
entnimmt es den Benutzerangaben, die über einen Abfragekanal eingehen, Informationen
über die interessierende Strecke, worauf das Fernabfragesystem eine Datenbankabfrage
für die betreffende Strecke vornimmt, und die ermittelten Informationen über die Verkehrsverhältnisse
dem Benutzer durch das Ausgangselement mitgeteilt werden. Das erfindungsgemäße Fernabfragesystem
arbeitet hauptsächlich auf telefonischer Basis, wobei Anrufer über den Meldekanal
die Datenbank mit Informationen versorgen und diese über einen Abfragekanal wieder
abrufen können. Darüberhinaus ist jedoch auch eine Online-Abfragemöglichkeit über
das Internet vorgesehen.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Das erfindungsgemäße Fernabfragesystem leitet den Benutzer bei telefonischem Zugang
mit einem Ansagetext aus vorbestimmbaren Ansagetextbausteinen zur Benutzung an. Diese
Ansagetexte werden dem Anrufer akustisch durch das Ausgangselement übermittelt. Ebenso
werden ihm die Informationen übermittelt, die der Anrufer bei einer Abfrage der Verkehrsverhältnisse
aus der Datenbank angefragt hat. Zur Bedienung des erfindungsgemäßen Fernabfragesystems
über reine Sprachsignale ist es notwendig, daß das Fernabfragesystem die von einem
Anrufer übermittelten Informationen über den Ort und die Art einer Verkehrsstörung
(Meldekanal) bzw. die ihn interessierende Strecke (Abfragekanal) erkennt. Dazu weist
das Eingangselement des Fernabfragesystems eine Spracherkennungseinheit auf, die aus
der natürlichen Sprache des Anrufers bestimmte Schlüsselwörter erkennt und diese in
rechnerverwertbare Informationen umwandelt, welche dann in die Datenbank einfließen
bzw. mit deren Hilfe eine Datenbankabfrage durchführbar ist. Diese Schlüsselwörter
sind vorzugsweise sämtliche Autobahn- und Bundesstraßenbezeichnungen, Namen von Ortschaften,
sowie von Anschlußstellen und Autobahnkreuzen. Weiterhin sollte die Spracherkennungseinheit
die verschiedenen Arten von Verkehrsstörungen, z.B. Stau, dichter Verkehr, Nebel,
Glätte, Geisterfahrer, identifizieren können.
[0010] Um die Spracherkennung zu erleichtern, fordert das Fernabfragesystem vorzugsweise
den Benutzer nacheinander zur Eingabe ausschließlich dieser Schlüsselwörter auf. Hat
das System ein Schlüsselwort nicht erkannt, so fordert es den Benutzer zur nochmaligen
Eingabe auf.
[0011] Die Abfrage der Verkehrsverhältnisse online über das Internet geschieht vorzugsweise
mittels einer geeigneten Bildschirmmaske, welche den Benutzer zur Eingabe der interessierenden
Strecke an seinem Terminal auffordert. Zur Erleichterung der Bedienung bietet das
Fernabfragesystem dem Benutzer vorzugsweise die relevanten Schlüsselwörter zur Charakterisierung
der Fahrtstrecke in einer Liste an, aus welcher der Benutzer nur auswählen muß. Es
kann weiterhin auch eine Straßenkarte dargestellt werden, auf der der Benutzer den
interessierenden Streckenabschnitt durch Anklicken auswählen kann bzw. auf der aktuelle
Verkehrsstörungen bereits optisch markiert sind.
[0012] Je nachdem, über welchen Kanal ein Anruf beim Fernabfragesystem eingegangen ist,
wird die aus den Schlüsselwörtern gebildete Information über den Ort einer Verkehrsstörung
oder eine den Benutzer interessierende Fahrtstrecke in der Datenbank abgelegt bzw.
aus der Datenbank abgefragt.
[0013] Die Datenbank kann dabei aus einer Auflistung aller Autobahn- und Bundesstraßenstreckensegmente,
charakterisiert durch Anfangs- und Endpunkt wie Anschlußstelle(n) und/oder Autobahnkreuz
oder Ortschaft, bestehen. Diese Streckensegmente sind jeweils mit der Eigenschaft

Stau", "dichter Verkehr", "Glätte" usw. beziehungsweise

keine Störung" gekennzeichnet. Vorzugsweise ist zusätzlich zu diesen Merkmalen die
Anzahl der zu dem betreffenden Streckensegment eingegangenen Meldungen sowie deren
Uhrzeit gespeichert. Dies erleichtert eine Bewertung der Relevanz der vorliegenden
Störungsmeldungen.
[0014] Informationen die älter als ein vorgegebenes Zeitintervall sind, beispielsweise eine
halbe oder eine Stunde, werden dabei vorzugsweise automatisch aus der Datenbank gelöscht.
Um Mißbrauch vorzubeugen und nur relevante Störungsmeldungen weiterzugeben, werden
Informationen aus der Datenbank vorzugsweise nur dann zur Abfrage freigegeben, wenn
sie mehrfach, z. B. wenigstens dreifach, eingegangen sind.
[0015] Das Löschen einer Störungsmeldung kann auch benutzergesteuert durch die Mitteilung
erfolgen, daß eine für eine bestimmte Strecke gemeldete Störung nicht mehr existiert.
Vorzugsweise muß auch eine derartige Löschungsmeldung mehrfach verifiziert werden,
um tatsächlich die Löschung des betreffenden Störungseintrags zu bewirken.
[0016] Das Füllen der Datenbank geschieht durch Anrufer, welche dem Fernabfragesystem Informationen
zur Verkehrslage übermitteln. Gegenwärtig besitzen viele Autofahrer ein Mobiltelefon,
mit welchem sie leicht dem Fernabfragesystem Störungen melden können. Ein derartiger
Anruf geht dabei über einen Meldekanal beim Fernabfragesystem ein. Entsprechend können
Informationen über die Verkehrslage über einen Abfragekanal telefonisch abgerufen
werden. Melde- und Abfragekanal können entweder durch zwei verschiedene Rufnummern
oder durch eine Eingangsabfrage unterschieden werden. Weiterhin ist ein Zugang zum
Abfragekanal über das Internet vorgesehen.
[0017] Beim Eingang eines Anrufs über den Meldekanal wird der Anrufer zunächst aufgefordert,
Straßenbezeichnung, Fahrtrichtung, Ort und Art der Verkehrsstörung anzugeben, vorzugsweise
durch Angabe der betreffenden Anschlußstellen bzw. Autobahnkreuze. Diese Angaben werden
von der Spracherkennungseinheit in rechnerverwertbare Informationen über die gestörte
Fahrtstrecke umgewandelt. Der Rechner stellt dabei anhand der Fahrtrichtung und Autobahnbezeichnung
bzw. anhand der jeweiligen Anschlußstellen oder Kreuzungspunkte fest, in welchem Streckensegment
sich die Störung befindet. In der Datenbank wird daraufhin das entsprechende Streckensegment
mit der Bezeichnung

Stau" bzw. der jeweiligen Störung markiert. Weiterhin wird die Uhrzeit des Anrufs
gespeichert. Die Eingabe der Informationen durch den Benutzer kann auch teilweise
durch Tastaturbefehle erfolgen, z.B.

Stau"=Ziffer 1, "dichter Verkehr" =Ziffer 2 usw..
[0018] Das Fernabfragesystem spielt vorzugsweise die von der Spracherkennungseinheit erkannten
und umgewandelten Informationen, zusammengesetzt aus gespeicherten Textbausteinen,
dem Anrufer mit Hilfe des Ausgangselements wieder vor und nimmt sie erst nach dessen
Bestätigung in die Datenbank auf. Diese Bestätigung, daß die Sprachsignale richtig
erkannt wurden, kann beispielsweise per Tastendruck mehrfrequenzcodiert oder ebenfalls
per Spracheingabe erfolgen. Ein über den Meldekanal eingehender Anruf ist vorzugsweise
gebührenfrei.
[0019] Mit einem über den Abfragekanal eingehenden Anruf oder über das Internet kann der
Benutzer die Straßenverhältnisse auf bestimmten Strecken erfragen. Im telefonischen
Fall wird er dazu vom Fernabfragesystem mittels des Ausgangselements zur Angabe von
Straßenbezeichnungen und Fahrtrichtungen und ggf. des geplanten Streckenabschnitts
aufgefordert. Aus dem Sprachsignal des Benutzers ermittelt die Spracherkennungseinheit
wiederum wie im Meldefall die Schlüsselwörter und wandelt diese in rechnerverwertbare
Informationen um. Mit dieser Information wird die Zuordnung zu einem in der Datenbank
gespeicherten Streckenabschnitt getroffen, welcher aus einem oder mehreren Streckensegmenten
bestehen kann. Diese Streckensegmente sind jeweils mit dem Merkmal

Störung" bzw.

keine Störung" markiert. Falls in dem interessierenden Streckenabschnitt ein Streckensegment
mit der Markierung

Störung" vorliegt und dieses zur Abfrage freigegeben ist, wird dieses dem Benutzer
mit Angabe von Anfang und Endpunkt des Streckensegments mitgeteilt. Falls mehrere
aufeinanderfolgende Streckensegmente mit

Stau" markiert sind, erfolgt jeweils nur die Mitteilung des Anfangs- und Endpunkts
der gesamten Kette. Analog wird bei der Internet-Abfrage verfahren, wobei hier die
Umwandlung der natürlichen Sprache in rechnerverwertbare Information und zurück in
Ansagetexte entfällt.
[0020] Liegt eine Störung vor, bietet das Fernabfragesystem vorzugsweise dem Benutzer an,
eine ungestörte Ausweichstrecke zu ermitteln und teilt ihm diese auf Wunsch mit.
[0021] Die dem Anrufer übermittelte Nachricht ist aus mehreren Ansagetextbausteinen zusammengesetzt,
z.B. aus einem Grundbaustein wie

Auf der... zwischen... und ... ist... gemeldet.", wobei die Lücken in diesem Grundbaustein
mit den ebenfalls als Ansagetextbausteinen gespeicherten Schlüsselwörtern z. B.

A 5, Anschlußstelle XY, ein Stau" gefüllt werden. Liegt keine Störung auf der abgefragten
Strecke vor, so wird dieses in einer Standardmeldung mitgeteilt. Konnte die geplante
Strecke nicht von der Spracherkennungseinheit identifiziert werden, so wird der Anrufer
vorzugsweise zur erneuten Eingabe aufgefordert.
[0022] Offizielle polizeiliche Informationen zur Verkehrslage werden vorzugsweise in die
Datenbank einbezogen. Gegebenenfalls sind sie stets zur Abfrage freigegeben und bedürfen
keiner Bestätigung durch weitere Meldungen.
[0023] Mit dem erfindungsgemäßen Fernabfragesystem steht ein Mittel zur Bereitstellung von
Informationen über Verkehrsverhältnisse zur Verfügung, welches flexibel auf bestehende
und sich schnell ändernde Verkehrsverhältnisse zu reagieren imstande ist. Weiterhin
bietet es die Möglichkeit, diese Verkehrsverhältnisse jederzeit selektiv für bestimmte
Strecken abzufragen. Dies ermöglicht dem Benutzer eine schnelle und individuelle Streckenplanung
unabhängig von den offiziellen Verkehrsnachrichten im Radio.
[0024] Ein Beispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden beschrieben.
Dabei zeigt die Figur 1 in Form eines Blockschaltbilds die prinzipielle Funktion des
Fernabfragesystems.
[0025] Kernstück des Fernabfragesystems ist die Datenbank 3, in welcher Informationen über
Verkehrsverhältnisse auf einzelnen Streckensegmenten gespeichert sind. Jedes Streckensegment
ist durch seinen Anfangs- und Endpunkt, gegebenenfalls auch die Straßennummer, eindeutig
festgelegt und mit dem Merkmal gekennzeichnet, ob eine Verkehrsstörung vorliegt, wobei
vorzugsweise auch die Art der Störung angegeben ist.
[0026] Das erfindungsgemäße Fernabfragesystem bezieht seine Informationen über Verkehrsverhältnisse,
und damit die in der Datenbank 3 abgelegten Daten, hauptsächlich aus Meldungen von
Privatbenutzern, die diese Informationen über einen Meldekanal, linke Seite der Figur
1, telefonisch übermitteln. Zusätzliche Informationen, z.B. offizielle Informationen
der Verkehrsdienste oder der Polizei, können ebenfalls direkt in die Datenbank einbezogen
werden, was hier nicht dargestellt ist.
[0027] Als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine weist das Fernabfragesystem ein Eingangselement
1 auf, auf welches telefonisch durch Wahl einer bestimmten Rufnummer zugegriffen werden
kann, um über den Meldekanal Informationen zu übergeben bzw. über den Abfragekanal,
rechte Seite der Figur 1, Informationen anzufordern. Auf den Abfragekanal kann auch
online über das Internet zugegriffen werden, was hier zur Unterscheidung vom telefonischen
Zugriff gestrichelt dargestellt ist. Weiterhin weist das Fernabfragesystem ein Ausgangselement
2 auf, welches den Benutzer zur Bedienung des Systems anleitet. Bei telefonischem
Zugriff auf den Melde- oder Abfragekanal wird der Benutzer akustisch durch die Wiedergabe
von vorbestimmbaren Ansagetexten geführt. Bei der Benutzung des Fernabfragesystems
über das Internet erfogt die Anleitung des Benutzers über eine geeignete Bildschirmmaske,
die vorzugsweise selbsterklärend ist.
[0028] Die Eingangseinheit weist eine Spracherkennngseinheit auf, welche zur Erkennung und
Umwandlung von Sprachsignalen in rechnerverwertbare Information dient. Die Eingangseinheit
ermittelt bei Eingang eines Anrufs über den Meldekanal aus dem natürlichen Sprachsignal
bestimmte Schlüsselwörter, welche die eindeutige Zuordnung einer Verkehrsinformation
zu einem bestimmten Streckensegment oder einer Kette von Streckensegmenten erlauben.
Ebenso wird bei Eingang eines Anrufs über den Abfragekanal die interessierende Strecke
ermittelt und in rechnerverwertbare Information umgewandelt. Diese Schlüsselwörter
sind sinnvollerweise die Namen von Ortschaften, Anschlußstellen, Schnellstraßen sowie
bestimmte Verkehrsstörungen. Die Spracherkennungseinheit kann speziell diese Schlüsselwörter
gelernt haben.
[0029] Die über den Meldekanal eingehende Information wird in die Datenbank 3 einbezogen.
Ortsangaben dienen zur Identifizierung des bzw. der Streckensegmente, die Angabe der
Störung zur Veränderung des Störungsmerkmals. Weiterhin wird mit dem Störungsmerkmal
die Uhrzeit der Meldung in der Datenbank abgelegt. Über den Meldekanal kann durch
einen Benutzer auch mitgeteilt werden, daß eine zuvor gemeldete Störung inzwischen
nicht mehr vorhanden ist. Geht eine solche Meldung ein, wird das Störungsmerkmal der
betreffenden Strecke wieder auf "keine Störung" gesetzt.
[0030] Die über den Abfragekanal eingehenden Meldungen werden zur Identifizierung der interessierenden
Strecke analysiert. Dabei filtert die Spracherkennungseinheit 4 wie bei der Störungsmeldung
über den Meldekanal bestimmte Schlüsselwörter aus dem natürlichen Sprachsignal und
wandelt diese in Information um, mit der eine Datenbankabfrage durchgeführt werden
kann. Bei Eingang einer Anfrage über das Internet ist eine Umwandlung in rechnerverwertbare
Daten nicht nötig, hier kann das Eingangselement 1 ohne Zuhilfenahme der Spracherkennung
4 daher direkt auf die Datenbank 3 zugreifen.
[0031] Im Abfragekanal wird das Störungsmerkmal eines oder mehrerer Streckensegmente aus
der Datenbank abgefragt. Dabei wird ein Störungsmerkmal nur dann zur Wiedergabe freigegeben,
wenn es ausreichend relevant ist, z.B. mehrfach von unabhängigen Benutzern eingegeben
wurde, eine offizielle polizeiliche Information darstellt und/oder nicht zu alt ist.
[0032] Liegt eine Störungsmeldung für die betreffende Strecke nicht vor oder ist diese nicht
zur Abfrage freigegeben, wird dem Benutzer vom Ausgangselement 2 mitgeteilt, daß die
interessierende Strecke nicht gestört ist. Im Falle einer freigegebenen Störungsmeldung
wird dieses dem Benutzer unter Angabe von Ort und Art der Störung übermittelt.
[0033] Die Übermittlung von Informationen an den Benutzer im Abfragekanal wird vom Ausgangselement
2 wie die Benutzerführung akustisch durch vorbestimmte Ansagetextbausteine, die zu
einem angepaßten Sprachsignal zusammengestellt werden, oder über das Internet, wodurch
die Informationen benutzerseitig auf dem Bildschirm dargestellt werden, bewerkstelligt.
1. Fernabfragesystem zur Bereitstellung von Informationen über Verkehrsverhältnisse auf
Schnellstraßen mit einem Eingangselement, welches Benutzerangaben zu erkennen imstande
ist, sowie einem Ausgangselement, welches vorbestimmbare Textbausteine zusammenzustellen
und dem Benutzer als von diesem wahrnehmbares Signal zu übermitteln imstande ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Eingangselement den Benutzerangaben, die über einen Meldekanal eingehen, Informationen
über Ort und Art der Verkehrsstörung entnimmt, welche zusammen mit Informationen über
den Zeitpunkt des Anrufs in einer Datenbank ablegt werden, sowie den Benutzerangaben,
die über einen Abfragekanal eingehen, Informationen über die interessierende Strecke
entnimmt, worauf das Fernabfragesystem eine Datenbankabfrage für die betreffende Strecke
vornimmt, und die ermittelten Informationen über die Verkehrsverhältnisse dem Benutzer
durch das Ausgangselement mitgeteilt werden.
2. Fernabfragesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fernabfragesystem telefonisch zugänglich ist, wobei das Eingangselement die
Unterscheidung zwischen Melde- und Abfragekanal trifft und eine Spracherkennungseinheit
enthält, welche Schlüsselwörter aus einem eingehenden Telefonanruf zu erkennen und
in rechnerverwertbare Information über Ort und Art der Verkehrsstörung bzw. die interessierende
Strecke umzuwandeln imstande ist, sowie das Ausgangselement vorbestimmbare Ansagetextbausteine
zusammenzustellen und telefonisch als Sprachsignal auszugeben imstande ist.
3. Fernabfragesystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abfragekanal des Fernabfragesystems über das Internet zugänglich ist, wobei
das Eingangselement den Benutzer zur Angabe der interessierenden Strecke auffordert,
vorzugsweise dazu Schlüsselwörter zur Auswahl anbietet, und das Ausgangselement dem
Benutzer Ort und Art der Verkehrsstörung auf der betreffenden Strecke anzeigt.
4. Fernabfragesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlüsselwörter sämtliche Autobahn-, vorzugsweise auch Bundesstraßenbezeichnungen,
Namen von Ortschaften sowie von Anschlußstellen und Kreuzungspunkten sind.
5. Fernabfragesystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlüsselwörter als Textbausteine gespeichert sind.
6. Fernabfragesystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fernabfragesystem bei Eingang eines Telefonanrufs über den Meldekanal mittels
gespeicherter Ansagetexte den Benutzer zur Angabe von Straßenbezeichnung, Fahrtrichtung
und Ort der Verkehrsstörung, vorzugsweise Angabe der betreffenden Anschlußstellen
bzw. Kreuzungspunkte, auffordert.
7. Fernabfragesystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fernabfragesystem bei Eingang eines Telefonanrufs über den Abfragekanal mittels
gespeicherter Ansagetexte den Benutzer zur Angabe der Straßenbezeichnung, Fahrtrichtung
und gegebenenfalls des geplanten Streckenabschnitts auffordert.
8. Fernabfragesystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß von Benutzern übermittelte Informationen über die Verkehrslage nach einem vorbestimmbaren
Zeitintervall automatisch aus der Datenbank entfernt werden.
9. Fernabfragesystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Löschung einer in der Datenbank gespeicherten Information über die Verkehrslage
aufgrund neuer, über den Meldekanal eingegangener Daten erfolgt, vorzugsweise wenn
diese mehrfach verifiziert sind.
10. Fernabfragesystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Eingangselement im Meldekanal eine Abfrage vormimmt, ob eine gemeldete Verkehrsstörung
nicht mehr vorliegt.
11. Fernabfragesystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Informationen aus der Datenbank nur dann zur Abfrage freigegeben werden, wenn
sie mehrfach, vorzugsweise wenigstens dreifach, eingegangen sind.
12. Fernabfragesystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß offizielle polizeiliche Informationen in die Datenbank einbezogen werden.
13. Fernabfragesystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß offizielle polizeiliche Informationen stets zur Abfrage freigegeben sind und keiner
Bestätigung durch weitere Meldungen bedürfen.
14. Fernabfragesystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei telefonischer Benutzung des Fernabfragesystems die Unterscheidung zwischen
Melde- und Abfragekanal über verschiedene Rufnummern oder über eine Eingangsabfrage
getroffen wird.