[0001] Die Erfindung betrifft einen Stuhl mit aus einer Ruheposition nach hinten neigbar
einer Sitzfläche und einer Rückenlehne (EP 0 250 207 B1). Bei einem derartigen bekannten
Stuhl ist die in einer vertikalen Bewegungsebene verlaufende Neigungsbewegung von
einem Koppelgetriebe in Form einer Vierdrehgelenkkette als Führungsgetriebe gesteuert.
Deren Lenker sind ein vom Sitzträger gebildeter und mit einem Standfuß starr verbundender
Basislenker, ein darüber in angenäherter Parallellage verlaufender Sitzlenker sowie
zwei die beiden vorgenannten Lenker an ihren Enden miteinander verbindende Lenker,
nämlich ein unterhalb der Sitzvorderkante angeordneter Vorderlenker und ein unterhalb
des rückwärtigen Sitzbereiches angeordneter, an seinem Ende die Rückenlehne tragender
Rücklenker. Schließlich ist die die Neigungsbewegung des bekannten Stuhls steuernde
Vierdrehgelenkkette von einer mit ihren Enden am Vordergelenk des Sitzlenkers und
am Standfuß angelenkten Gasdruckfeder beaufschlagt, um den Sitzlenker jeweils aus
einer rückwärts gewandten Neigestellung in eine etwa horizontale Ruheposition rückzustellen.
[0002] Bei einem aus PCT WO 83/00610 vorbekannten Stuhl etwa der eingangs genannten Art
ist als Führungsgetriebe für die Neigungsbewegung ebenfalls ein Koppelgetriebe, jedoch
in Form einer Kurbelschleife, also eine Dreigelenkkette mit zwei reinen Drehgelenken
und einem Dreh-Schub-Gelenk vorhanden. Durch dieses Dreh-Schub-Gelenk ist dort der
bei EP 0 250 207 B1 vorhandene Vorderlenker entbehrlich. Auch bei diesem Stuhl stellt
eine Gasdruckfeder den Sitzlenker jeweils aus einer rückwärts gewandten Neigestellung
in eine etwa horizontale Ruheposition zurück. Die mit ihrem einen Ende am Standfuß
angelenkte Druckfeder greift indessen mit ihrem anderen Ende am Hintergelenk des Sitzlenkers
an, wo dieser mit dem die Rücklehne tragenden Rücklenker verbunden ist.
[0003] Beide vorbekannten Stühle weisen also als Führungsgetriebe ein Koppelgetriebe auf,
welches im Falle von EP 250 207 eine Vierdrehgelenkkette und im Falle von PCT WO 83
00 610 getriebetechnisch eine Kurbelschleife bzw. Schubkurbelkette ist (vgl. W.Krause

Konstruktionselemente der Feinmechanik", 2. Aufl. Carl Hanser Verlag München-Wien
1993, S. 535-537; 723,724).
[0004] Bei einem aus DE 41 00 641 A1 bekannten Bürostuhl mit neigbarer Sitzfläche und Rückenlehne
ist die Neigungsbewegung ähnlich wie bei EP 0 250 207 B1 von einem Koppelgetriebe
in Form einer Vierdrehgelenkkette als Führungsgetriebe gesteuert. Hier ist allerdings
der mit der Sitzfläche fest verbundene Sitzlenker mittels eines Drehgelenkes direkt
am mit dem Standfuß verbundenen Sitzträger als Basislenker verbunden. Mit ihren vom
gemeinsamen Drehgelenk abgewandten Enden sind der Sitzlenker und der Basislenker mit
einem Lenkhebel und dem daran angelenkten, an seinem Ende die Rückenlehne tragenden
Rücklenker drehgelenkig verbunden. Das Drehgelenk zwischen Sitzlenker und dem mit
dem Standfuß verbundenen Basislenker ist von einer mit ihm konzentrischen Schenkelfeder
umgeben. Die Schenkelfeder spreizt mit ihren Schenkeln den Sitzlenker und den Basislenker
auseinander. Dadurch stellt sie den das Sitzbrett tragenden Sitzlenker jeweils aus
einer rückwärts gewandten Neigestellung in eine etwa horizontale Ruheposition zurück.
Durch diese Federkraft wird gleichzeitig der Winkel zwischen dem Lenkhebel und dem
an ihn angelenkten Rücklenker aufgespreizt. Die Posi tion der Schenkelfeder im Bereich
des Drehgelenkes zwischen Sitzlenker und dem mit dem Standfuß verbundenen Basislenker
hat ungünstige Druck- und Hebelverhältnisse zur Folge, die vom Gewicht der Sitzperson
ausgehen. Die hohe Belastung der Schenkelfeder erfordert eine starke Dimensionierung.
Außerdem bildet die Schenkelfeder ein zusätzliches Bauteil zu den Lenkern der Vierdrehgelenkkette.
[0005] Bei einem aus DE 39 30 361 C2 vorbekannten Bürostuhl mit rückwärts neigbarer, gefederter
Sitzfläche und Rückenlehne ist die aus relativ dünnem biegsamem Material gefertigte
Sitzplatte mit ihrem vorderen Bereich fest mit einem Ausleger des Standfußes verbunden.
Mit ihrem hinteren Ende ruht die Sitzplatte auf einem Schenkel einer Schenkelfeder,
die mit ihrem Wendel am Standfuß des Stuhles gehaltert ist. Der Schenkel der Schenkelfeder
ist an der Unterseite des hinteren Endes der Sitzplatte in Hülsen eines Trägerteils
für die Rückenlehne längsverschiebbar geführt. Die Neigungsbeweglichkeit der Sitzfläche
und der Rückenlehne beruhen bei diesem Stuhl allein auf der Biegsamkeit der Sitzplatte
und der sie mittels einer Schubführung abstützenden Schenkelfeder. Ein Führungsgetriebe
zur Steuerung der Neigungsbewegung ist nicht vorhanden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl der eingangs genannten Art
mit einem Führungsgetriebe zur Steuerung der Neigungsbewegung konstruktiv zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird durch Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäß verwendete Drehfeder
- in der Fachliteratur auch als

Schenkelfeder" bezeichnet - bildet in einem einzigen Bauteil nicht nur die Rückstellfeder,
sondern auch mit ihrem in Richtung auf die Rückseite des Sitzes weisenden Federende
bzw. Federschenkel zusätzlich mindestens den wesentlichen Teil des Rücklenkers des
Koppelgetriebes. Der den Rücklenker bildende rückwärtige Schenkel der Drehfeder ist
- bezogen auf die nach hinten geneigte Sitzstellung - in Richtung einer Sitzrückstellung
in seine Ruheposition bzw. in eine leicht nach vorne geneigte Ausgangsstellung vorgespannt.
[0007] Gemäß Anspruch 2 ist als Koppelgetriebe zur Führung der Neigungsbewegung von Sitzträger
und Rückenlehne eine Vierdrehgelenkkette mit einem zwischen Basislenker und Sitzlenker
angeordneten Vorderlenker vorhanden.
[0008] Durch Anspruch 3 bildet die Drehfeder mit ihrem am Sitzträger aufliegenden Federkörper
darüber hinaus in einem einzigen Bauteil noch die Gelenkachse zwischen Sitzträger
und Rücklenker. Diese Gelenkachse kann dadurch ebenfalls im Vergleich zum vorbekannten
Stuhl als körperliches Bauteil entfallen. Die imaginäre Gelenkachse zwischen Sitzträger
und Rücklenker ist die Mittelachse des Federkörpers der Drehfeder.
[0009] Zur besseren Ausbalancierung von Sitzfläche und Rückenlehne des Stuhls sind voneinander
nach Anspruch 5 beabstandet zwei parallel zueinander wirksame Vierdrehgelenkketten
als Steuerungsmittel für die Neigungsbewegung des Stuhles vorhanden. Die mittlere
vertikale Bewegungsebene des Stuhles bildet dabei eine Symmetrieebene zu den beiden
Vierdrehgelenkketten, die nach Anspruch 6 in dem Sitzträger einen gemeinsamen, einstückigen
Basislenker aufweisen.
[0010] Nach Anspruch 7 sind beiderseits der mittleren Bewegungsebene am Sitzträger zwei
Drehfedern mit etwa koaxialen Achsen ihrer Federkörper vorhanden, die wiederum symmetrisch
zur mittleren Bewegungsebene positioniert sind, wobei die Rücklenker-Federenden an
den der Symmetrieebene abgewandten Enden außen liegen und damit eine stabile Gleichgewichtslage
der von ihnen getragenen Teile, nämlich der Sitzfläche und der Rückenlehne, begünstigen.
[0011] Um die Neigungsverstelleinrichtung unterschiedlichen Körpergewichten leicht anpassen
zu können, ist eine Verstellung der sich am Sitzträger abstützenden vorderen Federenden
beider Drehfedem möglich. Die Verstelleinrichtung ist zweckmäßig eine einzige, auf
beide vorderen Federenden gemeinsam einwirkende, am Sitzträger gewindegelagerte Verstellschraube.
[0012] Anstelle zweier symmetrisch zur mittleren Bewegungsebene als Symmetrieebene angeordneter,
einzelner Drehfedem kann vorteilhaft auch eine doppelte Drehfeder mit innenliegendem
Stützschenkel verwendet werden. Soweit hier begrifflich von einer

Drehfeder" bzw. einer

Schenkelfeder" gesprochen ist, wird die Nomenklatur aus W. Krause

Konstruktionselemente der Feinmechanik", 2. Aufl. Carl Hanser Verlag München-Wien
1993 verwendet.
[0013] Anspruch 1 bedeutet eine weitere konstruktive und fertigungstechnische Vereinfachung
bei gleichzeitiger Sicherstellung einer festen, formschlüssigen Verbindung zwischen
dem Rücklenker-Federende der Drehfeder(n) und sowohl der Rücklehne als auch dem Sitzlenker.
[0014] Durch Anspruch 14 läßt sich in besonders einfacher Weise die Sitztiefe des Stuhls
verändern. Dazu braucht z.B. als Sitzlenker nur eine an ihrer Oberseite mit einer
T-förmigen Nut versehene, im Wesentlichen gerade Profilstrebe verwendet zu werden.
[0015] Nach Anspruch 15 läßt sich die Sitz- bzw. Rückenlehnenneigung des Stuhls auch in
unterschiedlichen Positionen fixieren. Dazu sind auch keine aufwendigen Mittel nötig
(Anspruch 16). Der Mechanismus für die Neigungsverstellung läßt sich in einfacher
Weise nach außen gekapselt gemäß Anspruch 17 und/oder 18 unterbringen.
[0016] Die Erfindung wird anhand der Figuren beispielsweise erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisierte Seitenansicht der für die Neigungskinematik verantwortlichen Teile
des Stuhls in nach hinten zurückgeneigter Endstellung.
- Fig. 2
- eine Darstellung analog Fig. 1 in nach vorne geneigter Endstellung der wesentlichen
Teile der Neigungskinematik.
- Fig. 3
- eine Seitenansicht - teilweise im Schnitt - des Mittelteils des Stuhles in horizontaler
Neutralstellung der Sitzebene mit den für die Neigungskinematik wesentlichen Teilen.
- Fig. 4
- eine Darstellung analog Fig. 3 in nach vorne geneigter Endposition der Sitzfläche.
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die wesentlichen Teile der Neigungskinematik des Sitzes in Pfeilrichtung
V von Fig. 3.
[0017] Der Stuhl enthält eine Sitzfläche 1 und eine Rückenlehne 2, die aus einer Neutralposition
mit im wesentlichen horizontal ausgerichteter Sitzfläche 1 (Fig. 3) um etwa 4° nach
vorn (Fig. 2) und um einen noch größeren Winkel nach hinten (Fig. 1) neigbar ist.
Mit der Neigungsbewegung der Sitzfläche 1 vollzieht synchron die Rückenlehne 2 eine
ähnliche Neigungsverstellung. Die Neigungsbewegung wird durch eine Vierdrehgelenkkette
als Neigungskinematik gesteuert, deren Bewegungsebene parallel zu den Zeichnungsebenen
von Fig. 1-4 verläuft und die funktionsmäßig gebildet ist durch in Drehgelenken aneinandergelenkt
den Basislenker 3, den darüber in angenäherter Parallellage verlaufenden Sitzlenker
4 und durch die beiden diese Lenker 3,4 an ihren Enden miteinander verbindenden, mehr
aufrecht ausgerichteten Lenker, nämlich durch den Vorderlenker 5 und den Rücklenker
6. Der Rücklenker 6 ist in den Fig. 1 und 2 ein nur funktionsmäßig dargestellter Lenker,
der körperlich durch Bauteile mit einem von den gestrichelt dargestellten Verbindungslinien
abweichenden Verlauf geführt ist. Der Sitzlenker 4 trägt die Sitzfläche 1. Der Basislenker
3 ist körperlich durch den Sitzträger 7 gebildet und dieser ist starr mit dem Standfuß
8 verbunden, dessen Aufstellfläche am Fußboden nicht dargestellt ist.
[0018] Körperlich wird der Rücklenker 6 durch das zur Rückseite hingewandte rückwärtige
Federende 9 einer Drehfeder 10 wenigstens teilweise gebildet. Die Drehfeder 10 sitzt
mit ihrem Federkörper 11 auf dem Boden 12 des Sitzträgers 7 auf.
[0019] Die Drehfeder 10 ist mit ihrem vorderen Federende 13 am Sitzträger 7 abgestützt,
wie das in den Fig. 1 und 2 durch eine schematisierend schraffiert dargestellte Halterung
des Federendes 13 gezeigt ist. Das funktionell als Rücklenker wenigstens teilweise
wirksame rückseitige Federende 9 der Drehfeder 10 ist in Rückstellrichtung 14 vorgespannt.
Die Drehfeder 10 bildet mit ihrer Mittellängsachse 15 selbst die Gelenkachse zwischen
Sitzträger 7 und Rücklenker 9.
[0020] Der Boden 12 des Sitzträgers 7 ist nach Art einer der Mantelform des Federkörpers
11 angepaßten Lagerschale 16 ausgemuldet.
[0021] Die mittlere vertikale Bewegungsebene 17 (Fig. 5) ist die Symmetrieebene der Neigungskinematik.
Beidseitig parallel zu ihr ist je eine Vierdrehgelenkkette als Steuerungsmittel für
die Neigungsbewegung von Sitzfläche 1 und Rückenlehne 2 vorhanden. Der Sitzträger
7 ist ein schalenartig nach oben als Gelenkträger für die beiden Gelenke des Basislenkers
3 wirksames Gehäuse mit beiderseits der mittleren Bewegungsebene 17 zu dieser angenähert
parallelen Seitenwänden 18,19. Es sind zwei symmetrisch zur mittleren Bewegungsebene
17 positionierte Drehfedern 10 mit koaxialen Federkörpern 11 und gegenüber der mittleren
Bewegungsebene 17 außenliegenden Rücklenker-Federenden 9 vom Sitzträger 7 gehalten.
Die vorderen Federenden 13 der Drehfedern 10 sind an einer mit dem Sitzträger 7 verbundenen
Verstelleinrichtung 20 für die Federspannung abgestützt. Die Verstelleinrichtung ist
eine durch ein Handrad 21 von der Unterseite des Sitzträgers 7 her verstellbare, im
Sitzträger 7 schraubgelagerte Verstellschraube 22, die die vorderen Federenden 13
der Drehfeder 10 in Vorspannrichtung 23 beaufschlagt. Der Schaft der Verstellschraube
22 ist dabei beidseitig von den vorderen Federenden 13 flankiert (Fig. 5). Anstelle
der beiden symmetrisch zur mittleren Bewegungsebene 17 angeordneten Drehfedern 10
kann auch eine einzige doppelte Drehfeder (nicht dargestellt) mit innenliegendem,
den vorderen Federenden 13 wirkungsgleichem Stützschenkel verwendet werden.
[0022] Die Rücklehne 2 ist mit jeweils einem rohrartigen Spornende 24 auf ein Rücklenker-Federende
9 aufgeschoben. In der aufgeschobenen Stellung kann sie z.B. stoffschlüssig durch
Schweißen oder Kleben mit dem Federende 9 verbunden sein. Die beiden Spornenden 24
tragen auch das mit ihnen fest verbundene Drehgelenk 25 zwischen Rücklenker-Federende
9 und Sitzlenker 4. Der Sitzlenker 4 enthält ein nach oben offenes, parallel zur mittleren
Bewegungsebene 17 verlaufendes Querschnittsprofil zur in Sitztiefenrichtung 26 (Fig.
3) verstellbaren Führung und Halterung der die Sitzfläche 1 bildenden Sitzschale 27.
[0023] Zwischen Sitzträger 7 und Sitzlenker 4 ist ein Formgesperre zur Fixierung unterschiedlicher
Sitzneigungen vorhanden. Es ist gebildet durch ein mit seinem oberen Ende am Drehgelenk
25 zwischen Sitzlenker 4 und Rücklenker 9 aufgehängtes Rastschwert 28, dessen unterschiedlichen
Neigungsstellungen des Sitzlenkers 4 zugeordnete Rastausnehmungen 29 mit einem am
Sitzträger 7 angeordneten Sperriegel 30 als Sperrer zusammenwirken. Der Sperriegel
30 ist am Sitzträger 7 gegen das Rastschwert 28 längsverschiebbar gelagert, so daß
er wahlweise in eine der Rastausnehmungen 29 einführbar ist.
[0024] Die Federkörper 11 der Drehfedern 10 sind durch Seitenwände 38,39 des Sitzträgers
7 nach außen abgeschirmt. Auch die vorderen Federenden 13 der Drehfedern 10 sind durch
Seitenwände 31 des Sitzträgers 7 zur Seite und nach vorne hin gekapselt. Mit 31 und
32 sind die Drehgelenke gekennzeichnet, mit denen der Vorderlenker 5 einer der beiden
Vierdrehgelenkketten an dem Sitzträger 7 einerseits und am Sitzlenker 4 andererseits
angelenkt ist.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Sitzfläche
- 2
- Rückenlehne
- 3
- Basislenker
- 4
- Sitzlenker
- 5
- Vorderlenker
- 6
- Rücklenker
- 7
- Sitzträger
- 8
- Standfuß
- 9
- Rücklenker-Federende
- 10
- Drehfeder
- 11
- Federkörper
- 12
- Boden
- 13
- vorderes Federende
- 14
- Rückstellrichtung
- 15
- Mittellängsachse
- 16
- Lagerschale
- 17
- mittl. Bewegungsebene
- 18
- Seitenwand
- 19
- Seitenwand
- 20
- Verstelleinrichtung
- 21
- Handrad
- 22
- Verstellschraube
- 23
- Vorspannrichtung
- 24
- Spornende
- 25
- Drehgelenk
- 26
- Sitztiefenrichtung
- 27
- Sitzschale
- 28
- Rastschwert
- 29
- Rastausnehmung
- 30
- Sperriegel
- 31
- Drehgelenk
- 32
- Drehgelenk
- 38
- Seitenwand
- 39
- Seitenwand
1. Stuhl mit aus einer Ruheposition nach hinten neigbar
- einer Sitzfläche (1) und
- einer Rückenlehne (2)
und mit einem die in einer vertikalen Bewegungsebene verlaufende Neigungsbewegung
steuernden Führungsgetriebe in Form eines Koppelgetriebes, welches in Form einer Getriebekette
aneinandergelenkt
a) einen mit einem Standfuß (8) verbundenen Sitzträger (7) als Basislenker(3)
b) einen darüber verlaufenden Sitzlenker (4) und
c) als Verbindungsglied zwischen beiden einen an seinem Ende die Rückenlehne tragenden
Rücklenker (6)
enthält, wobei diese Getriebekette von einer Rückstellfeder in Richtung auf die Ruheposition
beaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstellfeder eine Drehfeder (10) mit etwa die Gelenkachse (15) zwischen
Sitzträger (7) und Rücklenker (9) umgebendem oder selbst bildendem Federkörper (11)
ist, welche Drehfeder (10)
- mit ihrem vorderen Federende (13) am Sitzträger (7) abgestützt und
- mit ihrem rückwärtigen Federende (9) mindestens teilweise den dadurch in Rückstellrichtung
(14) vorgespannten Rücklenker (6) bildet.
2. Stuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelgetriebe eine Vierdrehgelenkkette mit weiterhin
einem zwischen Basislenker (3) und Sitzlenker (4) angeordneten Vorderlenker (5) ist.
3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehfeder (10) mit ihrem Federkörper (11) am Sitzträger
(7) aufliegt.
4. Stuhl nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (12) des Stützträgers (7) nach Art einer
der Mantelform des Federkörpers (11) angepaßten Lagerschale (16) ausgemuldet ist.
5. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch je eine beidseitig parallel zur mittleren vertikalen Bewegungsebene
(17) positionierte Kette als Führungsgetriebe für die Neigungsbewegung von Sitzfläche
(1) und Rückenlehne (2).
6. Stuhl nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzträger (7) ein schalenartig nach oben als Gelenkträger
wirksames Gehäuse mit beiderseits der mittleren Bewegungsebene (17) zu dieser angenähert
parallelen Seitenwänden (18,19) bildet, deren jede funktionsmäßig als den Vorderlenker
(5) der Vierdrehgelenkkette oder das Schubgelenk einer Schubkurbelkette tragender
Basislenker (3) der beiden Ketten wirksam ist.
7. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch zwei mit etwa koaxialen Federkörpern (11) und gegenüber der
mittleren Bewegungsebene (17) außenliegenden Rücklenker-Federenden (9) am Sitzträger
(7) positionierte Drehfedern (10).
8. Stuhl nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Federenden (13) der Drehfedern (10) an
einer mit dem Sitzträger (7) verbundenen Verstelleinrichtung (20) für die Federvorspannung
abgestützt sind.
9. Stuhl nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch eine in der mittleren Bewegungsebene (17) längsverstellbare,
die vorderen Federenden (13) in Vorspannrichtung (23) beaufschlagende Verstellschraube
(22).
10. Stuhl nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft der Verstellschraube (22) beidseitig von
den vorderen Federenden (13) flankiert ist.
11. Stuhl nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 10,
gekennzeichnet durch anstelle zweier Drehfedern (10) eine doppelte Drehfeder mit
innenliegendem Stützschenkel.
12. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rücklehne (2) mit jeweils einem rohrartigen Spornende
(24) auf einem Rücklenker-Federende (9) aufgeschoben aufsitzt.
13. Stuhl nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spornende (24) das Drehgelenk (25) zwischen Rücklenker
(9) und Sitzlenker (4) trägt.
14. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzlenker (4) ein nach oben offenes, parallel
zur mittleren Bewegungsebene (17) verlaufendes Querschnittsprofil zur in Sitztiefenrichtung
(26) verstellbaren Führung und Halterung einer Sitzschale (27) enthält.
15. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ein zwischen Sitzträger (7) und Sitzlenker (4) wirksames Formgesperre
zur Fixierung unterschiedlicher Sitzneigungen.
16. Stuhl nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formgesperre durch ein mit seinem oberen Ende am
Drehgelenk (25) zwischen Sitzlenker (4) und Rücklenker (9) aufgehängtes Rastschwert
(28) gebildet ist, dessen unterschiedlichen Neigungsstellungen des Sitzlenkers (4)
zugeordnete Rastausnehmungen (29) mit einem am Sitzträger (7) angeordneten Sperriegel
(30) als Sperrer zusammenwirken.
17. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federkörper (11) der Drehfeder(n) (10) durch Seitenwände
(38,39) nach außen abgeschirmt innerhalb des Sitzträgers (7) einliegen.
18. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Federenden (13) der Drehfeder(n) (10)
durch Seitenwände (31) des Sitzträgers (7) zur Seite und nach vorne hin gekapselt
sind.