(19)
(11) EP 0 888 739 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1999  Patentblatt  1999/01

(21) Anmeldenummer: 98112253.4

(22) Anmeldetag:  02.07.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47C 1/032
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 05.07.1997 DE 19728838

(71) Anmelder: FIRMA KÖNIG & NEURATH KG
D-61184 Karben (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfindernennung liegt noch nicht vor
     ()

(74) Vertreter: Tergau & Pohl Patentanwälte 
Mögeldorfer Hauptstrasse 51
D-90482 Nürnberg
D-90482 Nürnberg (DE)

   


(54) Stuhl, insbesondere Bürostuhl


(57) Ein Bürostuhl enthält eine Sitzfläche (1) und eine Rückenlehne (2), deren Neigung durch ein Führungsgetriebe in Form eines Koppelgetriebes gesteuert ist. Dessen Bewegungsebene verläuft parallel zur Zeichnungsebene. Das Koppelgetriebe enthält in Form einer Getriebekette aneinandergelenkt einen Sitzträger (7) als Basislenker (3), einen darüber verlaufenden Sitzlenker (4) als Träger der Sitzfläche (1) und als Verbindungsglied zwischen beiden einen die Rückenlehne tragenden Rücklenker (6). Diese Getriebekette wird durch eine Rückstellfeder entgegen der Rückneigerichtung nach oben (14) beaufschlagt. Die Rückstellfeder ist eine Drehfeder (10) mit die Gelenkachse (15) zwischen Sitzträger (7) und Rücklenker (9) umgebendem oder bildendem Federkörper (11). Die Drehfeder (10) ist mit einem vorderen Federende (13) am Sitzträger (7) abgestützt. Sie bildet mit ihrem rückwärtigen Federende (9) mindestens teilweise den Rücklenker (6). Der Rücklenker (6) ist dadurch in Rückstellrichtung (14) selbsttätig vorgespannt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Stuhl mit aus einer Ruheposition nach hinten neigbar einer Sitzfläche und einer Rückenlehne (EP 0 250 207 B1). Bei einem derartigen bekannten Stuhl ist die in einer vertikalen Bewegungsebene verlaufende Neigungsbewegung von einem Koppelgetriebe in Form einer Vierdrehgelenkkette als Führungsgetriebe gesteuert. Deren Lenker sind ein vom Sitzträger gebildeter und mit einem Standfuß starr verbundender Basislenker, ein darüber in angenäherter Parallellage verlaufender Sitzlenker sowie zwei die beiden vorgenannten Lenker an ihren Enden miteinander verbindende Lenker, nämlich ein unterhalb der Sitzvorderkante angeordneter Vorderlenker und ein unterhalb des rückwärtigen Sitzbereiches angeordneter, an seinem Ende die Rückenlehne tragender Rücklenker. Schließlich ist die die Neigungsbewegung des bekannten Stuhls steuernde Vierdrehgelenkkette von einer mit ihren Enden am Vordergelenk des Sitzlenkers und am Standfuß angelenkten Gasdruckfeder beaufschlagt, um den Sitzlenker jeweils aus einer rückwärts gewandten Neigestellung in eine etwa horizontale Ruheposition rückzustellen.

[0002] Bei einem aus PCT WO 83/00610 vorbekannten Stuhl etwa der eingangs genannten Art ist als Führungsgetriebe für die Neigungsbewegung ebenfalls ein Koppelgetriebe, jedoch in Form einer Kurbelschleife, also eine Dreigelenkkette mit zwei reinen Drehgelenken und einem Dreh-Schub-Gelenk vorhanden. Durch dieses Dreh-Schub-Gelenk ist dort der bei EP 0 250 207 B1 vorhandene Vorderlenker entbehrlich. Auch bei diesem Stuhl stellt eine Gasdruckfeder den Sitzlenker jeweils aus einer rückwärts gewandten Neigestellung in eine etwa horizontale Ruheposition zurück. Die mit ihrem einen Ende am Standfuß angelenkte Druckfeder greift indessen mit ihrem anderen Ende am Hintergelenk des Sitzlenkers an, wo dieser mit dem die Rücklehne tragenden Rücklenker verbunden ist.

[0003] Beide vorbekannten Stühle weisen also als Führungsgetriebe ein Koppelgetriebe auf, welches im Falle von EP 250 207 eine Vierdrehgelenkkette und im Falle von PCT WO 83 00 610 getriebetechnisch eine Kurbelschleife bzw. Schubkurbelkette ist (vgl. W.Krause

Konstruktionselemente der Feinmechanik", 2. Aufl. Carl Hanser Verlag München-Wien 1993, S. 535-537; 723,724).

[0004] Bei einem aus DE 41 00 641 A1 bekannten Bürostuhl mit neigbarer Sitzfläche und Rückenlehne ist die Neigungsbewegung ähnlich wie bei EP 0 250 207 B1 von einem Koppelgetriebe in Form einer Vierdrehgelenkkette als Führungsgetriebe gesteuert. Hier ist allerdings der mit der Sitzfläche fest verbundene Sitzlenker mittels eines Drehgelenkes direkt am mit dem Standfuß verbundenen Sitzträger als Basislenker verbunden. Mit ihren vom gemeinsamen Drehgelenk abgewandten Enden sind der Sitzlenker und der Basislenker mit einem Lenkhebel und dem daran angelenkten, an seinem Ende die Rückenlehne tragenden Rücklenker drehgelenkig verbunden. Das Drehgelenk zwischen Sitzlenker und dem mit dem Standfuß verbundenen Basislenker ist von einer mit ihm konzentrischen Schenkelfeder umgeben. Die Schenkelfeder spreizt mit ihren Schenkeln den Sitzlenker und den Basislenker auseinander. Dadurch stellt sie den das Sitzbrett tragenden Sitzlenker jeweils aus einer rückwärts gewandten Neigestellung in eine etwa horizontale Ruheposition zurück. Durch diese Federkraft wird gleichzeitig der Winkel zwischen dem Lenkhebel und dem an ihn angelenkten Rücklenker aufgespreizt. Die Posi tion der Schenkelfeder im Bereich des Drehgelenkes zwischen Sitzlenker und dem mit dem Standfuß verbundenen Basislenker hat ungünstige Druck- und Hebelverhältnisse zur Folge, die vom Gewicht der Sitzperson ausgehen. Die hohe Belastung der Schenkelfeder erfordert eine starke Dimensionierung. Außerdem bildet die Schenkelfeder ein zusätzliches Bauteil zu den Lenkern der Vierdrehgelenkkette.

[0005] Bei einem aus DE 39 30 361 C2 vorbekannten Bürostuhl mit rückwärts neigbarer, gefederter Sitzfläche und Rückenlehne ist die aus relativ dünnem biegsamem Material gefertigte Sitzplatte mit ihrem vorderen Bereich fest mit einem Ausleger des Standfußes verbunden. Mit ihrem hinteren Ende ruht die Sitzplatte auf einem Schenkel einer Schenkelfeder, die mit ihrem Wendel am Standfuß des Stuhles gehaltert ist. Der Schenkel der Schenkelfeder ist an der Unterseite des hinteren Endes der Sitzplatte in Hülsen eines Trägerteils für die Rückenlehne längsverschiebbar geführt. Die Neigungsbeweglichkeit der Sitzfläche und der Rückenlehne beruhen bei diesem Stuhl allein auf der Biegsamkeit der Sitzplatte und der sie mittels einer Schubführung abstützenden Schenkelfeder. Ein Führungsgetriebe zur Steuerung der Neigungsbewegung ist nicht vorhanden.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl der eingangs genannten Art mit einem Führungsgetriebe zur Steuerung der Neigungsbewegung konstruktiv zu vereinfachen. Diese Aufgabe wird durch Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäß verwendete Drehfeder - in der Fachliteratur auch als

Schenkelfeder" bezeichnet - bildet in einem einzigen Bauteil nicht nur die Rückstellfeder, sondern auch mit ihrem in Richtung auf die Rückseite des Sitzes weisenden Federende bzw. Federschenkel zusätzlich mindestens den wesentlichen Teil des Rücklenkers des Koppelgetriebes. Der den Rücklenker bildende rückwärtige Schenkel der Drehfeder ist - bezogen auf die nach hinten geneigte Sitzstellung - in Richtung einer Sitzrückstellung in seine Ruheposition bzw. in eine leicht nach vorne geneigte Ausgangsstellung vorgespannt.

[0007] Gemäß Anspruch 2 ist als Koppelgetriebe zur Führung der Neigungsbewegung von Sitzträger und Rückenlehne eine Vierdrehgelenkkette mit einem zwischen Basislenker und Sitzlenker angeordneten Vorderlenker vorhanden.

[0008] Durch Anspruch 3 bildet die Drehfeder mit ihrem am Sitzträger aufliegenden Federkörper darüber hinaus in einem einzigen Bauteil noch die Gelenkachse zwischen Sitzträger und Rücklenker. Diese Gelenkachse kann dadurch ebenfalls im Vergleich zum vorbekannten Stuhl als körperliches Bauteil entfallen. Die imaginäre Gelenkachse zwischen Sitzträger und Rücklenker ist die Mittelachse des Federkörpers der Drehfeder.

[0009] Zur besseren Ausbalancierung von Sitzfläche und Rückenlehne des Stuhls sind voneinander nach Anspruch 5 beabstandet zwei parallel zueinander wirksame Vierdrehgelenkketten als Steuerungsmittel für die Neigungsbewegung des Stuhles vorhanden. Die mittlere vertikale Bewegungsebene des Stuhles bildet dabei eine Symmetrieebene zu den beiden Vierdrehgelenkketten, die nach Anspruch 6 in dem Sitzträger einen gemeinsamen, einstückigen Basislenker aufweisen.

[0010] Nach Anspruch 7 sind beiderseits der mittleren Bewegungsebene am Sitzträger zwei Drehfedern mit etwa koaxialen Achsen ihrer Federkörper vorhanden, die wiederum symmetrisch zur mittleren Bewegungsebene positioniert sind, wobei die Rücklenker-Federenden an den der Symmetrieebene abgewandten Enden außen liegen und damit eine stabile Gleichgewichtslage der von ihnen getragenen Teile, nämlich der Sitzfläche und der Rückenlehne, begünstigen.

[0011] Um die Neigungsverstelleinrichtung unterschiedlichen Körpergewichten leicht anpassen zu können, ist eine Verstellung der sich am Sitzträger abstützenden vorderen Federenden beider Drehfedem möglich. Die Verstelleinrichtung ist zweckmäßig eine einzige, auf beide vorderen Federenden gemeinsam einwirkende, am Sitzträger gewindegelagerte Verstellschraube.

[0012] Anstelle zweier symmetrisch zur mittleren Bewegungsebene als Symmetrieebene angeordneter, einzelner Drehfedem kann vorteilhaft auch eine doppelte Drehfeder mit innenliegendem Stützschenkel verwendet werden. Soweit hier begrifflich von einer

Drehfeder" bzw. einer

Schenkelfeder" gesprochen ist, wird die Nomenklatur aus W. Krause

Konstruktionselemente der Feinmechanik", 2. Aufl. Carl Hanser Verlag München-Wien 1993 verwendet.

[0013] Anspruch 1 bedeutet eine weitere konstruktive und fertigungstechnische Vereinfachung bei gleichzeitiger Sicherstellung einer festen, formschlüssigen Verbindung zwischen dem Rücklenker-Federende der Drehfeder(n) und sowohl der Rücklehne als auch dem Sitzlenker.

[0014] Durch Anspruch 14 läßt sich in besonders einfacher Weise die Sitztiefe des Stuhls verändern. Dazu braucht z.B. als Sitzlenker nur eine an ihrer Oberseite mit einer T-förmigen Nut versehene, im Wesentlichen gerade Profilstrebe verwendet zu werden.

[0015] Nach Anspruch 15 läßt sich die Sitz- bzw. Rückenlehnenneigung des Stuhls auch in unterschiedlichen Positionen fixieren. Dazu sind auch keine aufwendigen Mittel nötig (Anspruch 16). Der Mechanismus für die Neigungsverstellung läßt sich in einfacher Weise nach außen gekapselt gemäß Anspruch 17 und/oder 18 unterbringen.

[0016] Die Erfindung wird anhand der Figuren beispielsweise erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine schematisierte Seitenansicht der für die Neigungskinematik verantwortlichen Teile des Stuhls in nach hinten zurückgeneigter Endstellung.
Fig. 2
eine Darstellung analog Fig. 1 in nach vorne geneigter Endstellung der wesentlichen Teile der Neigungskinematik.
Fig. 3
eine Seitenansicht - teilweise im Schnitt - des Mittelteils des Stuhles in horizontaler Neutralstellung der Sitzebene mit den für die Neigungskinematik wesentlichen Teilen.
Fig. 4
eine Darstellung analog Fig. 3 in nach vorne geneigter Endposition der Sitzfläche.
Fig. 5
eine Draufsicht auf die wesentlichen Teile der Neigungskinematik des Sitzes in Pfeilrichtung V von Fig. 3.


[0017] Der Stuhl enthält eine Sitzfläche 1 und eine Rückenlehne 2, die aus einer Neutralposition mit im wesentlichen horizontal ausgerichteter Sitzfläche 1 (Fig. 3) um etwa 4° nach vorn (Fig. 2) und um einen noch größeren Winkel nach hinten (Fig. 1) neigbar ist. Mit der Neigungsbewegung der Sitzfläche 1 vollzieht synchron die Rückenlehne 2 eine ähnliche Neigungsverstellung. Die Neigungsbewegung wird durch eine Vierdrehgelenkkette als Neigungskinematik gesteuert, deren Bewegungsebene parallel zu den Zeichnungsebenen von Fig. 1-4 verläuft und die funktionsmäßig gebildet ist durch in Drehgelenken aneinandergelenkt den Basislenker 3, den darüber in angenäherter Parallellage verlaufenden Sitzlenker 4 und durch die beiden diese Lenker 3,4 an ihren Enden miteinander verbindenden, mehr aufrecht ausgerichteten Lenker, nämlich durch den Vorderlenker 5 und den Rücklenker 6. Der Rücklenker 6 ist in den Fig. 1 und 2 ein nur funktionsmäßig dargestellter Lenker, der körperlich durch Bauteile mit einem von den gestrichelt dargestellten Verbindungslinien abweichenden Verlauf geführt ist. Der Sitzlenker 4 trägt die Sitzfläche 1. Der Basislenker 3 ist körperlich durch den Sitzträger 7 gebildet und dieser ist starr mit dem Standfuß 8 verbunden, dessen Aufstellfläche am Fußboden nicht dargestellt ist.

[0018] Körperlich wird der Rücklenker 6 durch das zur Rückseite hingewandte rückwärtige Federende 9 einer Drehfeder 10 wenigstens teilweise gebildet. Die Drehfeder 10 sitzt mit ihrem Federkörper 11 auf dem Boden 12 des Sitzträgers 7 auf.

[0019] Die Drehfeder 10 ist mit ihrem vorderen Federende 13 am Sitzträger 7 abgestützt, wie das in den Fig. 1 und 2 durch eine schematisierend schraffiert dargestellte Halterung des Federendes 13 gezeigt ist. Das funktionell als Rücklenker wenigstens teilweise wirksame rückseitige Federende 9 der Drehfeder 10 ist in Rückstellrichtung 14 vorgespannt. Die Drehfeder 10 bildet mit ihrer Mittellängsachse 15 selbst die Gelenkachse zwischen Sitzträger 7 und Rücklenker 9.

[0020] Der Boden 12 des Sitzträgers 7 ist nach Art einer der Mantelform des Federkörpers 11 angepaßten Lagerschale 16 ausgemuldet.

[0021] Die mittlere vertikale Bewegungsebene 17 (Fig. 5) ist die Symmetrieebene der Neigungskinematik. Beidseitig parallel zu ihr ist je eine Vierdrehgelenkkette als Steuerungsmittel für die Neigungsbewegung von Sitzfläche 1 und Rückenlehne 2 vorhanden. Der Sitzträger 7 ist ein schalenartig nach oben als Gelenkträger für die beiden Gelenke des Basislenkers 3 wirksames Gehäuse mit beiderseits der mittleren Bewegungsebene 17 zu dieser angenähert parallelen Seitenwänden 18,19. Es sind zwei symmetrisch zur mittleren Bewegungsebene 17 positionierte Drehfedern 10 mit koaxialen Federkörpern 11 und gegenüber der mittleren Bewegungsebene 17 außenliegenden Rücklenker-Federenden 9 vom Sitzträger 7 gehalten. Die vorderen Federenden 13 der Drehfedern 10 sind an einer mit dem Sitzträger 7 verbundenen Verstelleinrichtung 20 für die Federspannung abgestützt. Die Verstelleinrichtung ist eine durch ein Handrad 21 von der Unterseite des Sitzträgers 7 her verstellbare, im Sitzträger 7 schraubgelagerte Verstellschraube 22, die die vorderen Federenden 13 der Drehfeder 10 in Vorspannrichtung 23 beaufschlagt. Der Schaft der Verstellschraube 22 ist dabei beidseitig von den vorderen Federenden 13 flankiert (Fig. 5). Anstelle der beiden symmetrisch zur mittleren Bewegungsebene 17 angeordneten Drehfedern 10 kann auch eine einzige doppelte Drehfeder (nicht dargestellt) mit innenliegendem, den vorderen Federenden 13 wirkungsgleichem Stützschenkel verwendet werden.

[0022] Die Rücklehne 2 ist mit jeweils einem rohrartigen Spornende 24 auf ein Rücklenker-Federende 9 aufgeschoben. In der aufgeschobenen Stellung kann sie z.B. stoffschlüssig durch Schweißen oder Kleben mit dem Federende 9 verbunden sein. Die beiden Spornenden 24 tragen auch das mit ihnen fest verbundene Drehgelenk 25 zwischen Rücklenker-Federende 9 und Sitzlenker 4. Der Sitzlenker 4 enthält ein nach oben offenes, parallel zur mittleren Bewegungsebene 17 verlaufendes Querschnittsprofil zur in Sitztiefenrichtung 26 (Fig. 3) verstellbaren Führung und Halterung der die Sitzfläche 1 bildenden Sitzschale 27.

[0023] Zwischen Sitzträger 7 und Sitzlenker 4 ist ein Formgesperre zur Fixierung unterschiedlicher Sitzneigungen vorhanden. Es ist gebildet durch ein mit seinem oberen Ende am Drehgelenk 25 zwischen Sitzlenker 4 und Rücklenker 9 aufgehängtes Rastschwert 28, dessen unterschiedlichen Neigungsstellungen des Sitzlenkers 4 zugeordnete Rastausnehmungen 29 mit einem am Sitzträger 7 angeordneten Sperriegel 30 als Sperrer zusammenwirken. Der Sperriegel 30 ist am Sitzträger 7 gegen das Rastschwert 28 längsverschiebbar gelagert, so daß er wahlweise in eine der Rastausnehmungen 29 einführbar ist.

[0024] Die Federkörper 11 der Drehfedern 10 sind durch Seitenwände 38,39 des Sitzträgers 7 nach außen abgeschirmt. Auch die vorderen Federenden 13 der Drehfedern 10 sind durch Seitenwände 31 des Sitzträgers 7 zur Seite und nach vorne hin gekapselt. Mit 31 und 32 sind die Drehgelenke gekennzeichnet, mit denen der Vorderlenker 5 einer der beiden Vierdrehgelenkketten an dem Sitzträger 7 einerseits und am Sitzlenker 4 andererseits angelenkt ist.

Bezugszeichenliste



[0025] 
1
Sitzfläche
2
Rückenlehne
3
Basislenker
4
Sitzlenker
5
Vorderlenker
6
Rücklenker
7
Sitzträger
8
Standfuß
9
Rücklenker-Federende
10
Drehfeder
11
Federkörper
12
Boden
13
vorderes Federende
14
Rückstellrichtung
15
Mittellängsachse
16
Lagerschale
17
mittl. Bewegungsebene
18
Seitenwand
19
Seitenwand
20
Verstelleinrichtung
21
Handrad
22
Verstellschraube
23
Vorspannrichtung
24
Spornende
25
Drehgelenk
26
Sitztiefenrichtung
27
Sitzschale
28
Rastschwert
29
Rastausnehmung
30
Sperriegel
31
Drehgelenk
32
Drehgelenk
38
Seitenwand
39
Seitenwand



Ansprüche

1. Stuhl mit aus einer Ruheposition nach hinten neigbar

- einer Sitzfläche (1) und

- einer Rückenlehne (2)

und mit einem die in einer vertikalen Bewegungsebene verlaufende Neigungsbewegung steuernden Führungsgetriebe in Form eines Koppelgetriebes, welches in Form einer Getriebekette aneinandergelenkt

a) einen mit einem Standfuß (8) verbundenen Sitzträger (7) als Basislenker(3)

b) einen darüber verlaufenden Sitzlenker (4) und

c) als Verbindungsglied zwischen beiden einen an seinem Ende die Rückenlehne tragenden Rücklenker (6)

enthält, wobei diese Getriebekette von einer Rückstellfeder in Richtung auf die Ruheposition beaufschlagt ist,
   dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstellfeder eine Drehfeder (10) mit etwa die Gelenkachse (15) zwischen Sitzträger (7) und Rücklenker (9) umgebendem oder selbst bildendem Federkörper (11) ist, welche Drehfeder (10)

- mit ihrem vorderen Federende (13) am Sitzträger (7) abgestützt und

- mit ihrem rückwärtigen Federende (9) mindestens teilweise den dadurch in Rückstellrichtung (14) vorgespannten Rücklenker (6) bildet.


 
2. Stuhl nach Anspruch 1,
   dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelgetriebe eine Vierdrehgelenkkette mit weiterhin einem zwischen Basislenker (3) und Sitzlenker (4) angeordneten Vorderlenker (5) ist.
 
3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2,
   dadurch gekennzeichnet, daß die Drehfeder (10) mit ihrem Federkörper (11) am Sitzträger (7) aufliegt.
 
4. Stuhl nach Anspruch 3,
   dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (12) des Stützträgers (7) nach Art einer der Mantelform des Federkörpers (11) angepaßten Lagerschale (16) ausgemuldet ist.
 
5. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   gekennzeichnet durch je eine beidseitig parallel zur mittleren vertikalen Bewegungsebene (17) positionierte Kette als Führungsgetriebe für die Neigungsbewegung von Sitzfläche (1) und Rückenlehne (2).
 
6. Stuhl nach Anspruch 5,
   dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzträger (7) ein schalenartig nach oben als Gelenkträger wirksames Gehäuse mit beiderseits der mittleren Bewegungsebene (17) zu dieser angenähert parallelen Seitenwänden (18,19) bildet, deren jede funktionsmäßig als den Vorderlenker (5) der Vierdrehgelenkkette oder das Schubgelenk einer Schubkurbelkette tragender Basislenker (3) der beiden Ketten wirksam ist.
 
7. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   gekennzeichnet durch zwei mit etwa koaxialen Federkörpern (11) und gegenüber der mittleren Bewegungsebene (17) außenliegenden Rücklenker-Federenden (9) am Sitzträger (7) positionierte Drehfedern (10).
 
8. Stuhl nach Anspruch 7,
   dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Federenden (13) der Drehfedern (10) an einer mit dem Sitzträger (7) verbundenen Verstelleinrichtung (20) für die Federvorspannung abgestützt sind.
 
9. Stuhl nach Anspruch 8,
   gekennzeichnet durch eine in der mittleren Bewegungsebene (17) längsverstellbare, die vorderen Federenden (13) in Vorspannrichtung (23) beaufschlagende Verstellschraube (22).
 
10. Stuhl nach Anspruch 8 oder 9,
   dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft der Verstellschraube (22) beidseitig von den vorderen Federenden (13) flankiert ist.
 
11. Stuhl nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 10,
   gekennzeichnet durch anstelle zweier Drehfedern (10) eine doppelte Drehfeder mit innenliegendem Stützschenkel.
 
12. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet, daß die Rücklehne (2) mit jeweils einem rohrartigen Spornende (24) auf einem Rücklenker-Federende (9) aufgeschoben aufsitzt.
 
13. Stuhl nach Anspruch 12,
   dadurch gekennzeichnet, daß das Spornende (24) das Drehgelenk (25) zwischen Rücklenker (9) und Sitzlenker (4) trägt.
 
14. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzlenker (4) ein nach oben offenes, parallel zur mittleren Bewegungsebene (17) verlaufendes Querschnittsprofil zur in Sitztiefenrichtung (26) verstellbaren Führung und Halterung einer Sitzschale (27) enthält.
 
15. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   gekennzeichnet durch ein zwischen Sitzträger (7) und Sitzlenker (4) wirksames Formgesperre zur Fixierung unterschiedlicher Sitzneigungen.
 
16. Stuhl nach Anspruch 14,
   dadurch gekennzeichnet, daß das Formgesperre durch ein mit seinem oberen Ende am Drehgelenk (25) zwischen Sitzlenker (4) und Rücklenker (9) aufgehängtes Rastschwert (28) gebildet ist, dessen unterschiedlichen Neigungsstellungen des Sitzlenkers (4) zugeordnete Rastausnehmungen (29) mit einem am Sitzträger (7) angeordneten Sperriegel (30) als Sperrer zusammenwirken.
 
17. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet, daß die Federkörper (11) der Drehfeder(n) (10) durch Seitenwände (38,39) nach außen abgeschirmt innerhalb des Sitzträgers (7) einliegen.
 
18. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Federenden (13) der Drehfeder(n) (10) durch Seitenwände (31) des Sitzträgers (7) zur Seite und nach vorne hin gekapselt sind.
 




Zeichnung