[0001] Die Neuerung betrifft ein Bohr- und/oder Meisselgerät gemäss dem Oberbegriff des
Schutzanspruchs 1.
[0002] Aus der DE-OS 41 35 240 ist ein Gerät bekannt, das ein Schlagwerk mit einem Führungszylinder
und eine Werkzeugaufnahme aufweist. Der Führungszylinder dient der Aufnahme und der
Führung eines über ein Taumelgetriebe angetriebenen Schlagkolbens und eines vom Schlagkolben
angetriebenen Flugkolbens. In einem entgegen der Bohrrichtung weisenden Endbereich
einer zentralen Bohrung der Werkzeugaufnahme ist ein Döpper axial versetzbar geführt.
Die bohrrichtungsseitige Stimseite des Döppers wirkt im Betrieb des Gerätes mit einem
Einsteckende eines in der Werkzeugaufnahme eingesetzen Werkzeuges zusammen. Der sich
entgegen der Bohrrichtung erstreckende Endbereich des Döppers ist zylindrisch ausgebildet
und weist einen reduzierten Durchmesser auf. Dieser Endbereich durchsetzt ein Dämpfungselement,
das zwischen einem in Bohrrichtung weisenden Anschlag des Führungszylinders sowie
einer entgegen der Bohrrichtung weisenden Anschlagfläche des Döppers angeordnet ist.
Das Dämpfungselement dient der Rückpralldämpfung des Döppers und setzt sich zusammen
aus einer mit dem Döpper zusammenwirkenden Anschlagscheibe, einem sich an dem Anschlag
des Führungszylinders abstützenden Übertragungselement und einem zwischen der Anschlagscheibe
und dem Übertragungselement angeordneten elastischen Ring. Der Anschlag des Führungszylinders
wird von einem Verriegelungselement in Form eines Sicherrungsringes gebildet, der
an der Innenseite des Führungszylinders in eine umlaufend ausgebildete Vertiefung
ragt.
[0003] Als sehr nachteilig wird bei diesem bekannten Gerät neben der Demontage insbesondere
die schwierige Montage des Dämpfungselementes angesehen, da sämtliche Teile des Dämpfungselementes
jeweils einzeln in den Führungszylinder eingebracht und ausgerichtet werden müssen.
Das anschliessende Einführen und Einsetzen des Sicherungsringes mittels eines geeigneten
Werkzeuges erfordert sehr viel Geschick und eine sehr hohe Konzentration. Da insgesamt
der Einbau dieses bekannten Dämpfungselementes sehr umständlich ist, wird für den
Einbau sehr viel Zeit benötigt.
[0004] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein montagefreundliches Bohr- und/oder Meisselgerät
zu schaffen, bei dem das Dämpfungselelement schnell, einfach und wirtschaftlich eingebaut
bzw. ausgebaut werden kann.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch ein Bohr- und/oder Meisselgerät, welches
die im kennzeichnenden Abschnitt des Schutzanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist.
Der neuerungsgemäss ausgebildete Aufnahmebereich dient der Aufnahme und der Führung
des elastischen Ringes und der Anschlagscheibe. Durch die Anordnung dieser beiden
Teile in dem Aufnahmebereich wird eine leichte Montage des eine Einheit bildenden
Dämpfungselementes erreicht, da anstatt drei einzelnen Teilen nur ein einziges Teil
in den Führungszylinder eingesetzt werden muss.
[0006] Das Übertragungselement des Dämpfungselementes dient der Aufnahme und der grossflächigen
Übertragung der vom Döpper ausgehenden Rückprallenergie auf den elastischen Ring.
Damit diese Übertragung stattfinden kann, ist vorzugsweise die mit dem Döpper zusammenwirkende
Anschlagscheibe im Aufnahmebereich des Übertragungselementes parallel zur Bohrrichtung
axial begrenzt versetzbar.
[0007] Die Federcharakteristik des Dämpfungselementes kann beeinflusst werden, indem zweckmässigerweise
der elastische Ring im Aufnahmebereich des Übertragungselementes unter Vorspannung
festgelegt ist. Auf diese Weise liegt bereits zu Beginn des axialen Zusammendrückens
des elastischen Ringes eine erhöhte Dämpfungskraft vor.
[0008] Aus herstelltechnischen Gründen erfolgt vorteilhafterweise die axiale Begrenzung
der Anschlagscheibe und die Festlegung des elastischen Ringes mittels eines formschlüssig
mit dem Übertragungselement zusammenwirkenden Verriegelungselementes. Das Einsetzen
und das Festlegen der Anschlagscheibe sowie des elastischen Ringes in dem Aufnahmebereich
des Übertragungselementes kann ausserhalb des Bohr- und Meisselgerätes erfolgen, so
dass das Dämpfungselement als Einheit in das Bohr- und Meisselgerät eingesetzt werden
kann.
[0009] Vorzugsweise ist das Verriegelungselement von einem in eine umlaufend ausgebildete
Vertiefung des Aufnahmebereiches ragenden Sicherungsring gebildet. Hierzu eignen sich
beispielsweise Sicherungsringe, die als genormte Bauteile im Handel erhältlich sind.
Aus herstelltechnischen Gründen ist vorteilhafterweise der Aufnahmebereich von der
Innenwand des topfförmig ausgebildeten Übertragungselementes begrenzt. Beispielsweise
sind die Anschlagscheibe und der elastische Ring innerhalb des Aufnahmebereiches angeordnet.
Dies hat den Vorteil, dass der beispielsweise aus Gummi bestehende elastische Ring
geschützt innerhalb des Bohr- und Meisselgerätes angeordnet ist. Insbesondere Öl oder
Schmiermittel, das aus dem Getriebe über bewegliche Teile bis in den bohrichtungsseitigen
Bereich des Führungszylinders gelangen und zu einer Zersetzung des elastischen Ringes
führen kann, wird auf diese Weise ferngehalten.
[0010] Damit die Führung der Anschlagscheibe und des elastischen Ringes über deren Umfangsbereiche
erfolgen kann, entspricht vorzugsweise der Innendurchmesser des Aufnahmebereiches
im wesentlichen dem Aussendurchmesser der Anschlagscheibe und des elastischen Ringes.
Im Bereich des elastischen Ringes kann der Aufnahmebereich einen etwas grösseren Innendurchmesser
aufweisen, damit eine Ausdehnung des elastischen Ringes in radialer Richtung möglich
ist, wenn dieser beim Zurückprallen des Döppers axial belastet wird.
[0011] Eine gute Dämpfung des Döppers wird mittels eines Dämpfungselementes erreicht, dessen
elastischer Ring parallel zur Bohrrichtung stark zusammendrückbar ist und ein gutes
elastisches Verformungsverhalten in radialer Richtung aufweist. Zu diesem Zweck weist
der elastische Ring zweckmässigerweise einen im wesentlichen elliptischen Querschnitt
auf, wobei sich der grösste Durchmesser des Querschnittes parallel zur Bohrrichtung
erstreckt.
[0012] Während des Betriebes des Gerätes erfolgt bei jedem Rückprall des Döppers eine axiale
Versetzung der Anschlagscheibe entgegen der Bohrrichtung in dem Aufnahmebereich. Um
dabei ein Losprellen oder Herausschlagen des Sicherungsringes aus der umlaufend ausgebildeten
Vertiefung des Aufnahmebereich verhindern zu können, ragt vorzugsweise von der Anschlagscheibe
in Bohrrichtung ein Führungsbereich ab, dessen Aussendurchmesser im wesentlichen dem
Innendurchmesser des in die umlaufend ausgebildete Vertiefung des Aufnahmebereiches
ragenden Sicherungsringes entspricht und dessen Erstreckung parallel zur Bohrrichtung
grösser ist als die parallel zur Bohrrichtung gemessene Breite des Sicherungsringes.
[0013] Ein koaxiales Ausrichten der Anschlagscheibe gegenüber einer entgegen der Bohrrichtung
weisenden, umlaufend ausgebildeten, in Bohrrichtung verjüngenden Anschlagfläche des
Döpper beim Zusammenprallen dieser beiden Bauteile wird dadurch erreicht, dass die
Anschlagscheibe an der bohrrichtungsseitigen Stimseite des Führungsbereiches eine
konische, wenigstens teilweise umlaufend ausgebildete Anschlagschulter aufweist, die
sich in Bohrrichtung erweitert.
[0014] Die Neuerung wird anhand von Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel wiedergeben,
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein neuerungsgemässes Bohr- und/oder Meisselgerät, schematisch dargestellt;
- Fig. 2
- eine vergrösserte Darstellung des bohrrichtungsseitigen Bereiches des Gerätes gemäss
Fig. 1, teilweise geschnitten; ohne Seitenhandgriff.
[0015] Das in Fig. 1 dargestellte Bohr- und/oder Meisselgerät weist ein Gehäuse 2 auf, an
dem sich in einem entgegen der Bohrrichtung weisenden Endbereich ein Handgriff 6 sowie
ein Schalter 61 befindet. Im unmittelbaren Bereich des Handgriffes 6 ragt im wesentlichen
senkrecht von dem Gehäuse 2 ein Elektrokabel 5 ab, das einen nicht dargestellten Elektromotor
in dem Gehäuse 2 über den Schalter 61 mit einer extemen Stromquelle verbindet. Im
bohrrichtungsseitigen Endbereich ist eine Werkzeugaufnahme 1 angeordnet, die der Aufnahme
eines nicht dargestellten Bohr- und Meisselwerkzeuges dient. Die Werkzeugaufnahme
1 ist mittels eines Flansches 3 axial mit dem Gehäuse 2 verbunden. Die Verbindung
zwischen Flansch 3 und Gehäuse 2 erfolgt mittels mehrerer nicht dargestellter Schraubverbindungen.
Zwischen der Werkzeugaufnahme 1 und dem Handgriff 6 befindet sich ein Seitenhandgriff
4, der seitlich von dem Gehäuse 2 abragt und auf einem zylindrischen Bereich des Gehäuses
2 befestigt ist.
[0016] Aus der Fig. 2 ist erkennbar, dass die Werkzeugaufnahme 1 einen sich entgegen der
Bohrrichtung erstreckenden Endbereich mit einer zentralen Bohrung aufweist, in der
ein Döpper 9 axial versetzbar ist. Das freie Ende des Endbereiches der Werkzeugaufnahme
1 weist eine radiale Erweiterung mit einer in Bohrrichtung weisenden Ringfläche auf,
über welche die Werkzeugaufnahme 1 mittels eines Flansches 3 an dem Gehäuse 2 des
Bohr- und Meisselgerätes axial festlegbar ist. Schraubverbindungen zwischen dem Flansch
3 und dem Gehäuse 2 sind nicht dargestellt.
[0017] Entgegen der Bohrrichtung schliesst sich direkt an den Endbereich der Werkzeugaufnahme
1 ein Dämpfungselement 8 an, das von einem verjüngten, entgegen der Bohrrichtung erstreckenden,
zylindrischen Endbereich 91 des Döppers 9 axial durchsetzt ist. Das Dämpfelement 8
dient der Rückpralldämpfung des Döppers 9 und setzt sich zusammen aus einem topfförmig
ausgebildeten Übertragungselement 81 mit einem in Bohrrichtung offen ausgebildeten
Aufnahmebereich, einer in dem Aufnahmebereich axial begrenzt versetzbaren Anschlagscheibe
86 und einem elastischen Ring 83 zwischen der Anschlagscheibe 86 und dem Übertragungselement
81. Der Aufnahmebereich ist von der Innenwand 82 des topfförmig ausgebildeten Übertragungselementes
81 begrenzt und der Aussendurchmesser der Anschlagscheibe 86 sowie des elastischen
Ringes 83 entsprechen im wesentlichen dem Innendurchmesser des Aufnahmebereiches.
Im Bereich des elastischen Ringes 83 weist der Aufnahmebereich einen grösseren Durchmesser
auf, damit eine radiale Verformung des elastischen Ringes 83 stattfinden kann, wenn
dieser axial belastet wird.
[0018] Die Anschlagscheibe 86 und der elastische Ring 83 sind mittels eines Verriegelungselementes
84 in Form eines Sicherungsringes in dem Aufnahmebereich festgelegt, wobei der elastische
Ring 83 beispielsweise vorgespannt sein kann. Der Sicherungsring ragt in eine umlaufend
ausgebildete Vertiefung, die an der Innenwand 82 des Aufnahmebereiches angeordnet
ist. Die Vertiefung befindet sich an dem bohrrichtungsseitigen Endbereich des Aufnahmebereiches.
Von der Anschlagscheibe 86 ragt in Bohrrichtung ein Führungsbereich 85 ab, dessen
Aussendurchmesser im wesentlichen dem Innendurchmesser des in die umlaufend ausgebildete
Vertiefung des Aufnahmebereiches ragenden Sicherungsringes entspricht und dessen Erstreckung
parallel zur Bohrrichtung grösser ist als die parallel zur Bohrrichtung gemessene
Breite B des Sicherungsringes. Der Führungsbereich der Anschlagscheibe 86 verhindert
ein Losprellen oder Herausschlagen des Sicherungsringes aus der Vertiefung des Aufnahmebereiches.
Der elastische Ring 83 ist aus einem elastischen Material hergestellt, beispielsweise
aus Gummi.
[0019] Die Anschlagscheibe 86 weist an der bohrrichtungsseitigen Stimseite des Führungsbereiches
eine konische, wenigstens teilweise umlaufend ausgebildete Anschlagschulter 87 auf,
die sich in Bohrrichtung erweitert und mit einer umlaufend ausgebildeten, in Bohrrichtung
erweiternden Anschlagfläche 92 des Döppers 9 zusammenwirkt.
[0020] Das Dämpfelement 8 ist in einem bohrrichtungsseitigen zylindrischen Aufnahmebereich
angeordnet und stützt sich entgegen der Bohrrichtung an einem von der Stimseite eines
Führungszylinders 73 gebildeten Anschlag 74 ab. Der Führungszylinder 73 gehört zu
einem nicht zur Gänze dargestellten Schlagwerk 7 von dem auch ein Schlagkolben 71,
und eine Flugkolben 72 dargestellt sind. Das Dämpfungselement 8 kann beispielsweise
axial versetzbar in dem bohrrichtungsseitigen, zylindrischen Aufnahmebereich des Führungszylinders
73 angeordnet sein, wenn dieser beispielsweise ebenfalls axial versetzbar in dem Gehäuse
2 angeordnet ist. Der Führungszylinder 73 weist radial verlaufende Durchtrittsöffnungen
75 auf, die der Entlüftung des Schlagwerkes 7 während des Betriebs des Gerätes dienen.
1. Bohr- und/oder Meisselgerät mit einer Werkzeugaufnahme (1), einem Schlagwerk (7) mit
einem Führungszylinder (73) und einem zwischen einem in Bohrrichtung weisenden Anschlag
(74) des Führungszylinders (73) sowie einer entgegen der Bohrrichtung weisenden Anschlagfläche
(92) eines in der Werkzeugaufnahme (1) geführten Döppers (9) angeordneten Dämpfungselement
(8), wobei das Dämpfungselement (8) entgegen der Bohrrichtung hintereinander angeordnet
eine Anschlagscheibe (86), einen elastischen Ring (83) und ein Übertragungselement
(81) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungselement (81) einen der Aufnahme der Anschlagscheibe (86) und
des elastischen Ringes (83) dienenden Aufnahmebereich aufweist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagscheibe (86) im Aufnahmebereich
des Übertragungselementes (81) parallel zur Bohrrichtung axial begrenzt versetzbar
ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Ring (83)
im Aufnahmebereich des Übertragungselementes (81) unter Vorspannung festgelegt ist.
4. Gerät nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Begrenzung der
Anschlagscheibe (86) und die Festlegung des elastischen Ringes (83) mittels eines
formschlüssig mit dem Übertragungselement (81) zusammenwirkenden Verriegelungselementes
(84) erfolgt.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (84)
von einem in eine umlaufend ausgebildete Vertiefung des Aufnahmebereiches ragenden
Sicherungsring gebildet ist.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich
von der Innenwand (82) des topfförmig ausgebildeten Übertragungselementes (81) begrenzt
ist.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser des topfförmigen
Aufnahmebereiches im wesentlichen dem Aussendurchmesser der Anschlagscheibe (86) und
des elastischen Ringes (83) entspricht.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische
Ring (83) einen im wesentlichen elliptischen Querschnitt aufweist, wobei sich der
grösste Durchmesser des Querschnittes parallel zur Bohrrichtung erstreckt.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass von der Anschlagscheibe
(86) in Bohrrichtung ein Führungsbereich (85) abragt, dessen Aussendurchmesser im
wesentlichen dem lnnendurchmesser des in die umlaufend ausgebildete Vertiefung des
Aufnahmebereiches ragenden Sicherungsringes entspricht und dessen Erstreckung parallel
zur Bohrrichtung grösser ist als die parallel zur Bohrrichtung gemessene Breite (B)
des Sicherungsringes.
10. Gerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagscheibe (86) an der
bohrrichtungsseitigen Stirnseite des Führungsbereiches (85) eine konische, wenigstens
teilweise umlaufend ausgebildete Anschlagschulter (87) aufweist, die sich in Bohrrichtung
erweitert.