[0001] Die Erfindung betrifft einen Flyerflügel für eine Vorspinnmaschine, mit einem an
einem Flügelarm schwenkbar angeordneten, aus Preßfingerstange und Preßfingerarm mit
Preßfingerblatt bestehenden Preßfinger, dessen Schwenkachse im Zentrum der Verbindung
des Preßfingers mit dem Flügelarm liegt und um die Spulenmitte mit einem vorgegebenen
Radius (R) drehbar ist, wobei die Preßfingerstange außerhalb des Radius (R) liegt,
an der der Preßfingerarm angeordnet ist, und die Preßfingerstange von quer zur Schwenkachse
auf die Preßfingerstange einwirkenden Befestigungselementen beaufschlagbar ist, und
der Preßfinger in eine abgeschwenkte Lage bringbar ist.
[0002] Im Zuge der fortschreitenden Automatisierung im Vorspinnbereich werden an die Gestaltung
der Flyerflügel samt Preßfinger immer neue Anforderungen gestellt, zumal die Vielfalt
der automatischen Spulenwechsel ständig erweitert wird. Spulenwechsel können erfolgen,
indem z.B. die Spulenbank mit den in Spulenlagerungen stehenden Vollspulen abgesenkt
und damit aus dem Bereich der Flügel ausgefahren werden, um die Vollspulen anschließend
mit einem in Höhe der Spulenbank in die Vorspinnmaschine einfahrenden Spulenaufnahmesystem,
die Vollspulen an ihren freien Hülsenende ergreifend, aus der Maschine zu entnehmen.
[0003] Um zu gewährleisten, daß der Preßfinger nach dem Einfahren von Leerhülsen mit seinem
Preßfingerblatt auch tatsächlich an der Hülsenoberfläche anliegt, ist z.B. aus der
DE-PS 30 04 165 bekannt, daß innerhalb des den Preßfinger lagernden Flügelarms im
Bereich eines an sich bekannten, darin gelagerten Vorgarnrohres ein Zylinderraum ist,
in dem eine an einem Ende mit dem Flügelarm und am anderen Ende mit dem Vorgarnrohr
verbundene, dieses umgebende zylindrische Torsionsfeder angeordnet ist. Diese Feder
bewirkt ein Andrücken des Preßfingers an die Wickelhülse. Nachteilig bei dieser Lösung
ist, daß durch die Feder beim Bewinden der Hülsen mit Vorgarn ein stetiger Anpreßdruck
auf die Hülse bzw. das aufgewundene Vorgarn vorhanden ist, der sich mit zunehmenden
Spulendurchmesser negativ auf die Spulenbildung und das aufgewundene Material auswirken
kann. Außerdem sind an die Gestaltung des Preßfingers und des Preßfingerblattes besondere
Anforderungen gestellt. Es müssen spezielle Abweiskufen und Anschläge vorgesehen werden,
um einen automatischen Spulenwechsel überhaupt zu ermöglichen.
[0004] Aus der DE 195 43 716 A1 sind Flyerflügel für eine Vorspinnmaschinen bekannt, die
einen aus Preßfingerstange und Preßfingerarm mit Preßfingerblatt bestehenden Preßfinger
aufweisen. Die außerhalb einer Schwenkachse liegende Preßfingerstange kann von quer
zur Schwenkachse mittels auf die Preßfingerstange einwirkenden Betätigungselementen
geschwenkt werden, so daß der Preßfinger in eine abgeschwenkte Lage schwenkbar ist
und in dieser Lage gehalten werden kann. Dabei wird der Preßfinger soweit ausgeschwenkt,
daß die Vollspulen aus dem Rotationsbereich der Flügel entnommen werden können. Um
das Zurückklappen der Preßfinger zum automatischen Anspinnen zu ermöglichen, müssen
am Flügelarm Anschläge so vorgesehen sein, daß der Schwerpunkt des an dem jeweiligen
Anschlag anliegenden Preßfingers so liegt, daß ein Heranschwenken des Preßfingers
beim Anspinnen an die Spule gewährleistet ist.
[0005] Bei den bekannten Vorrichtungen, die ein weites Öffnen des Preßfingers erfordern,
entsteht oft das Problem, daß beim Anspinnvorgang die Preßfinger in ihrer abgeschwenkten
Lage verbleiben. Die Ursachen dafür liegen vorallem darin, daß die Anschläge am Flügelarm
als starre Anschläge ausgeführt sind. Durch hartes Positionieren der Preßfinger in
speziell dieser Stellung erfolgt ein Verschleiß der sich berührenden Bauteile und
damit eine Veränderung der abgeschwenkten Lage des Preßfingers im Laufe des Maschinenbetriebes.
In Folge dieser Abnutzung liegt der Schwerpunkt des Preßfingers mit der Zeit so ungünstig,
daß beim Anspinnvorgang kein sofortiges Heranklappen der Preßfinger in die Anspinnposition
erfolgt. Die unweigerliche Folge ist, daß aufgrund des geringen Flügelabstandes (Diagonalabstand
der Teilung) vorallem bei großen Spulenformaten, die Preßfinger ineinandergreifen
und dadurch zerstört werden.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Flyerflügel der eingangs beschriebenen
Art so weiterzubilden, daß ein weites Öffnen des Preßfingers für den Spulenwechsel
ermöglicht wird und der Preßfinger für den automatischen Anspinnvorgang selbsttätig
an die Leerhülse geführt wird, ohne den Preßfinger durch einen Anpreßdruck an die
Hülse bzw. Spule zu belasten.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Flügelarm wenigstens ein
Federelement vorgesehen ist, dessen Federkraft auf den Preßfinger nur in einem Schwenkbereich
desselben wirkt, in dem der Schwerpunkt des Preßfingers innerhalb des Radius (R) liegt.
Im Zentrum der Verbindung des Preßfingers mit dem Flügelarm liegt die Schwenkachse,
die um die Spulenmitte mit dem Radius (R) drehbar ist. Wenn zum Anspinnen der Flügel
samt Schwenkachse in Drehbewegung versetzt wird, muß der Schwerpunkt des Preßfingers
außerhalb dieses Radius (R) liegen, damit ein Heranschwenken des Preßfingerblattes
an die Spulenhülse erfolgt. Der Schwerpunkt des Preßfingers liegt dabei in der Preßfingerstange,
deren Gewicht größer ist als die des Preßfingerarmes. Bei der Drehbewegung des Flügels
wird die den Schwerpunkt aufweisende Preßfingerstange aufgrund der Fliehkraft nach
außen gedrückt und damit der Preßfingerarm an die Spulenhülse. Wenn der Schwerpunkt
des Preßfingers beim Anspinnen innerhalb des Schwenkachsen-Spulenmitte-Radius liegt,
klappt der Preßfingerarm nicht an die Spulenhülse sondern nach außen. Bis zu der Stellung,
in der der Schwerpunkt des Preßfingers gerade noch außerhalb des Radius (R) ist, ist
der Preßfinger ohne Federbelastung um seinen Schwenkachse schwenkbar und klappt aufgrund
seines Schwerpunktes beim Einsetzen der Flügeldrehbewegung von selbst in seine Anspinnstellung.
Um den Preßfinger jedoch so weit öffnen bzw. ausschwenken zu können, daß der Schwerpunkt
des Preßfingers innerhalb des Radius (R) liegt und damit die Vollspulenentnahme aus
dem Flügel beim Spulenwechsel ohne Probleme erfolgen kann, muß der Preßfinger entgegen
der Federkraft des an dem Flyerflügel angeordneten Federelementes bewegt werden. Nachdem
das zum Öffnen auf die Preßfingerstange einwirkende Betätigungselement den Preßfinger
freigibt, bewirkt das Federelement anschließend, daß der Preßfinger soweit in seiner
Lage zurückverdreht bzw. zurückgeschwenkt wird, daß der Schwerpunkt des Preßfingers
wieder außerhalb des Radius (R) liegt.
[0008] Besonders vorteilhaft ist außerdem, daß mit dem erfindungsgemäßen Flyerflügel der
Spinnprozeß nicht durch ständig steigenden Preßfingerdruck auf die Spulen beeinträchtigt
wird. Weiterhin vorteilhaft ist, daß durch das Federelement, gegen das der Preßfinger
bewegt wird, verhindert wird, daß der Preßfinger gegen einen starren Anschlag am Flügelarm
anschlägt und somit Flügelarm und/oder Preßfinger beschädigt werden. Mit dem erfindungsgemäßen
Flyerflügel wird somit die erforderliche Position des Preßfingers zum automatischen
Anspinnen und die erforderliche Position des Preßfingers zum Entnehmen von Vollspulen
gewährleistet.
[0009] Vorzugsweise ist das Federelement Bestandteil von Befestigungsmitteln, die zur Fixierung
des Preßfingers am Flügelarm zwischen Preßfinger und Flügelarm angeordnet sind. Bei
Beschädigung des Federelementes könnte somit das defekte Teil einfach ausgetauscht
werden. Es ist jedoch auch möglich, daß Federelement direkt am Flügelarm anzubringen.
[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Federelement ein Haltestab,
der durch Befestigungsösen des Flügelarmes und des Preßfingers gemeinsam geführt ist.
Der Haltestab wird dabei mit seinem unteren Ende verdrehsicher am Flügelarm befestigt
und mündet mit seinem oberen Ende in einem Klemmstück, das auf der oberen Befestigungsöse
des Flügelarms aufliegt, und ist in diesem eingespannt. Das Klemmstück dient bei dieser
Ausführungsform gleichzeitig als Anschlag für die Preßfingerstange in abgeschwenkter
Lage, wobei der Schwerpunkt des Preßfingers noch außerhalb des Radius (R) liegt. Durch
die Anordnung des Klemmstückes kommt es nicht zu einer Berührung zwischen Preßfingerstange
und Flügelarm. Zum weiteren Öffnen des Preßfingers und damit der Verlagerung des Schwerpunktes
des Preßfingers nach innerhalb des Radius (R), wird durch weiters Beaufschlagen des
Preßfingers durch das Betätigungselement und somit durch Druckausübung der Preßfingerstange
auf das Klemmstück, das Klemmstück unter Tordieren des Haltestabes verdreht. Sobald
die Preßfingerstange von dem Betätigungselement freigegeben wird, tordiert der Haltestab,
und dreht damit das Klemmstück in seine jeweilige Ausgangsposition.
[0011] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann über den Abstand zwischen
dem auf der Befestigungsöse aufliegenden Klemmstück und einem Anschlag am Flügelarm
der Verdrehweg des Klemmstückes und damit die Federwirkung des Haltestabes eingestellt
werden, wodurch der Einschwenkweg des Preßfingers aus seiner äußersten offenen Position
in die federunbelastete Lage beeinflußbar ist. Eine weitere Möglichkeit, die Federwirkung
des Haltestabes zu erzielen, besteht darin, daß einerseits das Klemmstück ohne einen
Abstand von dem Anschlag am Flügelarm und damit drehfest festgelegt wird und andererseits
der Haltestab an der unteren Befestigungsöse des Flügelarms verdrehbar befestigt wird.
Der Haltestab weist bei dieser Ausführungsform an seinem unteren Ende eine Befestigungslasche
auf, die gleichzeitig als Anschlag für den Preßfinger in der Lage dient, in der der
Schwerpunkt des Preßfingers noch außerhalb des Radius (R) ist. Wird der Preßfinger
aus dieser Lage heraus weiter geöffnet, drückt der Preßfingerarm gegen die Befestigungslasche
und verdreht dieselbe unter Tordieren des Haltestabes. Je nach Anordnung bzw. Lage
der Befestigungslasche des Haltestabes in Ruhestellung kann der federbelastete Einschwenkweg
des Preßfingers beeinflußt werden.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, ein auf der
oberen Befestigungsöse des Flügelarmes aufliegendes Anschlagteil vorzusehen. Dieses
Anschlagteil ist dabei einerseits als Aufnahme für das gemeinsam durch die oberen
Befestigungsösen des Flügelarms und des Preßfingers führende Befestigungsmittel ausgebildet
und weist andererseits das Federelement auf. Das Federelement ist von der Preßfingerstange
entgegen seiner Federkraft betätigbar, wenn der Preßfinger in den Bereich geschwenkt
wird, in dem der Schwerpunkt des Preßfingers innerhalb des Radius (R) liegt. Wird
der Preßfinger durch das ihn beaufschlagende Betätigungselement freigegeben, bewirkt
die Federkraft des Federelementes ein Zurückschwenken des Preßfingers in den Bereich,
in dem der Schwerpunkt des Preßfingers außerhalb des Raduis (R) liegt, so daß der
Preßfinger zum Anspinnen in Anspinnposition gelangt. Der Anschlagteil kann ähnlich
dem bereits beschriebenen Klemmstück sein, das einerseits den Haltestab einklemmt
und zusätzlich das Federelement aufweist. In diesem Fall wird das Klemmstück ohne
Abstand am Anschlag des Flügelarmes angelegt und der untere Teil des Haltestabes kann
ebenfalls verdrehsicher an der unteren Befestigungsöse des Flügelarmes festgelegt
sein. Alternativ dazu können zur Fixierung des Preßfingers am Flügelarm oben und unten
an den jeweiligen Befestigungsösen getrennte, voneinander unabhängige Befestigungsmittel
verwendet werden. Das auf der oberen Befestigungsöse des Flügelarmes aufliegende Anschlagteil
könnte z.B. ein Gewindeteil sein, in das eine durch die oberen Befestigungsösen führende
Schraube eingeschraubt ist und in das das Federelement eingelassen ist. Das Federelement
kann vorzugsweise eine in einer Buchse federgelagerte Kugel sein, die entgegen der
Federkraft in die Buchse eingedrückt werden kann und bei Entlastung der Preßfingerstange
dieselbe in eine Position zurückdrückt, aus der der Preßfinger von selbst in die Anspinnposition
schwenkt. Ebenso kann das Federelement eine an bzw. mit dem Anschlagteil befestigte
Blattfeder, Scheibenfeder oder dergleichen sein.
[0013] Des Weiteren wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Flügelarm wenigstens
ein Federelement vorgesehen ist, dessen Federkraft auf den Preßfinger nur in einem
Schwenkbereich desselben wirkt, in dem das Preßfingerblatt außerhalb des maximalen
Spulenumfangs ist. Die Federkraft des Federelementes wirkt erst dann auf den Preßfinger,
wenn das Preßfingerblatt von der maximal bewickelten Spule abgehoben bzw. abgeschwenkt
wird. In dem Betriebszustand der Vorspinnmaschine, im dem die Spulenbewicklung mit
maximalem Spulenumfang beendet ist und der automatische Spulenwechsel beginnen kann,
liegt das Preßfingerblatt noch federunbelastet auf der Spulenoberfläche. Um die Spule
aus dem Rotationsbereich des Flügels entnehmen zu können, muß der Preßfinger in eine
zur Spulenentnahme geeignete Position beweget werden. Dazu wird die Preßfingerstange
mittels Betätigungselementen beaufschlagt und entgegen der Federkraft des Federelementes
um ihre Schwenkachse geschwenkt, so daß das an der Spule anliegende Preßfingerblatt
vom Spulenumfang bzw. der Spulenoberfläche abgeschwenkt wird. Wird die Preßfingerstange
von den Betätigungselementen freigegeben, bewirkt die Federkraft des Federelementes
ein Zurückschenken des Preßfingers in die Position, die dem Anliegen des Preßfingerblattes
am maximalen Spulenumfang entspricht. Damit ist der Preßfinger aufgrund seines in
der Preßfingerstange liegenden Schwerpunktes in einer Lage, die ein sofortiges Heranschwenken
des Preßfingers an die Spulenhülse beim Anspinnvorgang gewährleistet. Gleichzeitig
wird mit dem erfindungsgemäßen Flyerflügel erreicht, daß die Spule während des Bewicklungsvorganges
nicht durch zusätzlichen Preßfingerdruck ungünstig belastet wird.
[0014] Die Erfindung wird anhand von beispielgebenden Ausführungsformen erläutert, die aus
der Zeichnung wenigstens schematisch ersichtlich sind. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Flyerflügels mit aus Preßfingerstange und Preßfingerarm
mit Preßfingerblatt bestehenden Preßfinger;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht auf den Flügelarm 1 nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Unteransicht auf die Spule und Flügelarme;
- Fig. 4
- einen Flügelarm mit Preßfinger, oberhalb des Klemmstückes geschnitten;
- Fig. 5
- eine Befestigung des Haltestabes an der unteren Befestigungsöse;
- Fig. 6
- ein Klemmstück mit integriertem Federelement.
[0015] In Fig. 1 ist ein Spinnflügel für eine Vorspinnmaschine schematisch gezeigt, welcher
einen Vorgarn (nicht dargestellt) führenden Flügelarm 1 und einen Gegengewichtsflügelarm
2 aufweist. Am Flügelarm 1 ist der aus Preßfingerstange 4 und Preßfingerarm 5 mit
Preßfingerblatt 6 bestehende Preßfinger 3 schwenkbar angeordnet. Die Schwenkachse
7 liegt im Zentrum der Verbindung des Preßfingers 3 mit dem Flügelarm 1 und ist um
die Spulenmitte 16 mit einem vorgegebenen Radius R drehbar, wobei die Preßfingerstange
4 außerhalb der Schwenkachse 7 liegt. Preßfinger 3 und Flügelarm 1 weisen je Befestigungsösen
8, 9 auf, durch die zum Verbinden des Preßfingers 3 und des Flügelarmes 1 ein Haltestab
12 geführt ist. Der Haltestab 12 weist an seinem einen Ende eine Befestigungslasche
11 auf, mit der der Haltestab 12 an der unteren Befestigungsöse 8 des Flügelarmes
1 verdrehsicher gehalten ist. Das andere Ende des Haltestabes 12 mündet in einem auf
der obersten Befestigungsöse 8 des Flügelarmes 1 aufliegenden Klemmstück 10 und ist
in diesem fest eingeklemmt bzw. eingespannt. Um die Verbindung zwischen dem Flügelarm
1 und dem Preßfinger 3 herzustellen, wird der Haltestab 12 zunächst durch die unteren
Befestigungsösen 8, 9, anschließend durch eine z.B. Kunststoffhülse 13 und dann durch
die oberen Befestigungsösen 8, 9 gesteckt. Nachdem der Haltestab 12 mit seiner Befestigungslasche
11 an der gewünschten Stelle an der unteren Befestigungsöse 8 festgelegt ist, wird
auf das obere Ende des Haltestabes 12 das Klemmstück 10 aufgesetzt und mittels Madenschrauben
(nicht gezeigt) in dem Klemmstück 10 verklemmt.
[0016] Wie auch aus Fig. 2 ersichtlich ist, schließt sich an die als Gegengewicht fungierende
Preßfingerstange 4 unterhalb des Flügelarmes 1 der gekrümmte Preßfingerarm 5 mit Preßfingerblatt
6 an. Das obere Ende der Preßfingerstange 4 weist eine auf das Klemmstück 10 weisende
Krümmung auf. Wird der Preßfinger durch auf die Preßfingerstange 4 einwirkende Betätigungselemente
(nicht gezeigt) gedreht und somit geöffnet, schlägt das obere gekrümmte Ende der Preßfingerstange
4 an das Klemmstück 10 an, das in einem Abstand A von einem Anschlag 14 am Flügelarm
1 angeordnet ist. Befindet sich der Preßfinger 3 in dieser Position, liegt der Schwerpunkt
des Preßfingers 3 noch außerhalb des Radius R.
[0017] Alternativ zu der Krümmung am oberen Ende der Preßfingerstange 4 kann an der Preßfingerstange
4 ein von dieser abstehender Anschlag z.B. angeschweißt sein, der an das Klemmstück
10 anschlägt bzw. gegen dieses drückt, wenn der Preßfinger 3 gedreht wird.
[0018] In Fig. 3 sind drei verschiedene Preßfingerstellungen dargestellt, die während des
Maschinenlaufes auftreten. Als Position 1 ist die Anspinnlage bezeichnet, bei der
der Preßfinger 3 derart nach innen geschwenkt ist, daß das Preßfingerblatt 6 an der
Leerhülse 15 anliegt. Mit zunehmender Spulenbewicklung wird der Preßfinger 3 samt
Preßfingerarm 5 und Preßfingerblatt 6 nach außen bewegt und befindet sich nach vollendeter
Spulenbewicklung mit maximalen Spulenumfang in der Position 2. Dabei liegt das Preßfingerblatt
6 allein dadurch an der Spulenoberfläche an, weil sich der Schwerpunkt des Preßfinger
3 noch immer außerhalb der Radius R befindet. Der Preßfinger 3 ist durch keine zusätzlichen
Federelemente an die Spule angedrückt, da dies die Qualität des aufgewundenen Vorgarnes
negativ beeinflussen kann. Um die Spule bei z.B. der Ausführungsform, bei der die
Spulen am Mittelzapfen des Flügel hängen, aus dem Rotationsbereich des Flügels entnehmen
zu können, muß der Preßfinger 3 soweit geschwenkt werden, daß sich der Preßfingerarm
5 wenigstens zwischen Position 2 und Position 3, vorzugsweise aber in Position 3 befindet,
d.h. die äußerste Kante des Preßfingerblattes 6 befindet sich wenigstens außerhalb
des maximalen Spulenumfangbereiches bzw. liegt auf einer Linie mit der Innenseite
des Flügelarmes 1. Wird die Preßfingerstange 4 durch Betätigungsmittel (nicht gezeigt)
beaufschlagt, wird der Preßfingerarm 5 in die Position 3 bewegt. Zwischen Position
2 und Position 3 schlägt der Preßfinger 3 mit seiner oberen Krümmung zunächst an dem
Klemmstück 10 an, Fig. 2. In diesem Moment befindet sich der Schwerpunkt des Preßfingers
3 immer noch außerhalb des Radius R. Um dann endgültig in die Position 3 zu gelangen,
drückt das an dem Klemmstück 10 (Fig. 2) anliegende Ende der Preßfingerstange 4 gegen
das Klemmstück 10 und verdreht dieses um den Abstand A unter Tordieren des Haltestabes
12 (Fig. 2). Erst in dieser Position 3 befindet sich der Schwerpunkt des Preßfingers
3 innerhalb des Radius R. Nur in dem Schwenkbereich, in dem sich der Schwerpunkt des
Preßfingers 3 innerhalb des Radius R befindet bzw. das Preßfingerblatt 6 außerhalb
des maximalen Spulenumfanges ist, wirkt die Federkraft, die aus der Torsion des Haltestabes
12 resultiert, auf den Preßfinger 3. Wird der Preßfinger 3 von den Betätigungselementen
(nicht gezeigt) entlastet, wird der Preßfinger 3 durch das von dem Haltestab 12 zurückgedrehte
Klemmstück 10 zurück in die Position 2 gedrückt und befindet sich somit in einer Lage,
in der sich der Preßfinger 3 beim automatischen Anspinnen aufgrund seines Schwerpunktes
bei einsetzender Flügeldrehbewegung durch die Fliehkraft selbsttätig in Anspinnposition
bewegt.
[0019] In Fig. 4 ist der Preßfinger 3 in der bereits beschriebenen Position 2 dargestellt.
Der Flügelarm 1 ist oberhalb des Klemmstückes 10 geschnitten. Aus dieser schematischen
Darstellung ist ersichtlich, daß das obere gekrümmte Ende der Preßfingerstange 4 einen
Abstand C zu dem auf der oberen Befestigungsöse 8 des Flügelarmes 1 aufliegenden Klemmstück
10 aufweist. Wird der Preßfinger 3 in Pfeilrichtung B beaufschlagt, wird der Preßfinger
3 um die Achse 7 geschwenkt und das gekrümmte Ende der Preßfingerstange 4 wird auf
das Klemmstück 10 zubewegt, bis das Ende der Preßfingerstange 4 an dem Klemmstück
10 anliegt. Bei weiterem Öffnen des Preßfingers 3 drückt dann das Ende der Preßfingerstange
4 derart gegen das Klemmstück 10, daß es durch Tordieren des eingeklemmten Haltestabes
12 verdreht wird. Dabei bestimmt der Abstand A den Verdrehweg des Klemmstücks 10 und
damit den federbelasteten Einschwenkweg des Preßfingers 3.
[0020] In Fig. 5 ist die Befestigung des Haltestabes 12 vergrößert dargestellt. Das untere
Ende des Haltestabes 12 weist eine U-förmig gebogene Befestigungslasche 11 auf, die
an der unteren Befestigungsöse 8 des Flügelarmes geschoben ist und dadurch der Haltestab
12 drehfest gehalten ist. Bei der Ausführungsform, bei der das Klemmstück 10 ohne
Abstand A an dem Anschlag des Flügelarmes 1 anliegt, wird die Befestigungslasche derart
angeordnet (nicht gezeigt), daß beim Schwenken des Preßfingers 3 der Preßfingerarm
5 an die Befestigungslasche 11 anschlägt (Position 2), und sobald der Preßfinger 3
in einen Bereich gedreht wird (Position 3), in dem der Schwerpunkt des Preßfingers
3 innerhalb des Radius R liegt bzw. das Preßfingerblatt 6 außerhalb des maximalen
Spulenumfanges ist, die Befestigungslasche 11 durch Tordieren des Haltestabes 12 verdreht
wird.
[0021] Eine andere Ausführungsform des Anschlagteiles 18 bzw. des Klemmstückes ist in Fig.
6 gezeigt. Bei dieser Ausführung weist das Anschlagteil 18 ein Federelement 17 auf
und wird ohne Abstand A auf der oberen Befestigungsöse am dem Flügelarm 1 angeordnet.
Bis zum Anschlag des oberen Endes des Preßfingerarmes 4 an das Federelement 17 liegt
der Schwerpunkt des Preßfingers 3 außerhalb des Radius R. Erst wenn der Preßfinger
3 entgegen der Federkraft des Federelementes 17 gegen das Federelement 17 gedrückt
wird, gelangt der Schwerpunkt des Preßfingers 3 nach innerhalb des Radius R. Das Federelement
17 in Fig. 6 ist eine in einer Buchse federgelagerte Kugel, die entgegen ihrer Federkraft
in die Buchse gedrückt werden kann. Wird der Preßfinger 3 von dem Betätigungselementen
freigegeben, wird der Preßfinger 3 durch die von der Feder aus der Buchse gedrückte
Kugel in die Position zurückgedrückt, in der der Schwerpunkt des Preßfingers 3 wieder
außerhalb des Radius R liegt.
1. Flyerflügel für eine Vorspinnmaschine, mit einem an einem Flügelarm schwenkbar angeordneten,
aus Preßfingerstange und Preßfingerarm mit Preßfingerblatt bestehenden Preßfinger,
dessen Schwenkachse im Zentrum der Verbindung des Preßfingers mit dem Flügelarm liegt,
und um die Spulenmitte mit einem vorgegebenen Radius (R) drehbar ist, wobei die Preßfingerstange
außerhalb des Radius (R) liegt, an der der Preßfingerarm angeordnet ist, und die Preßfingerstange
von quer zur Schwenkachse auf die Preßfingerstange einwirkenden Betätigungselementen
beaufschlagbar ist, und der Preßfinger in eine abgeschwenkte Lage schwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Flügelarm (1) wenigstens ein Federelement (12, 17) vorgesehen ist, dessen Federkraft
auf den Preßfinger (3) nur in einem Schwenkbereich desselben wirkt, in dem der Schwerpunkt
des Preßfingers (3) innerhalb des Radius (R) liegt.
2. Flyerflügel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Federelement (12, 17) Bestandteil von Befestigungsmitteln ist, die zur Fixierung
des Preßfingers (3) am Flügelarm (1) zwischen Preßfinger (3) und Flügelarm (1) angeordnet
sind.
3. Flyerflügel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Federelement ein Haltestab (12) ist, der durch Befestigungsösen des Flügelarmes
(8) und des Preßfingers (9) gemeinsam geführt ist, wobei der Haltestab (12) an seinem
unteren Ende verdrehsicher am Flügelarm (1) befestigt ist und an seinem oberen Ende
in einem Klemmstück (10), das auf der oberen Befestigungsöse (8) des Flügelarms (1)
aufliegt, eingespannt ist, wobei das Klemmstück (10) gleichzeitig als Anschlag für
die Preßfingerstange (4) in abgeschwenkter Lage des Preßfingers (3) vorgesehen ist,
in der der Schwerpunkt des Preßfingers (3) noch außerhalb des Radius (R) liegt.
4. Flyerflügel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Klemmstück (10) bei Druckausübung des Preßfingers (3) auf das Klemmstück (10)
beim Ausschwenken des Preßfingers (3) aus dem Bereich, in dem der Schwerpunkt des
Preßfingers (3) außerhalb des Radius (R) liegt, durch Tordieren des Haltestabes (12)
verdrehbar ist.
5. Flyerflügel nach den Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
über den Abstand (A) zwischen dem auf der Befestigungsöse (8) aufliegenden Klemmstück
(10) und einem Anschlag (14) am Flügelarm (1) der Verdrehweg des Klemmstückes (10)
und damit die Federwirkung des Haltestabes (12) einstellbar sind.
6. Flyerflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf der oberen Befestigungsöse (8) des Flügelarmes (1) ein Anschlagteil (18) aufliegt,
das einerseits als Aufnahme für das gemeinsam durch die oberen Befestigungsösen (8,
9) des Flügelarms (1) und des Preßfingers (3) führende Befestigungsmittel ausgebildet
ist und andererseits das Federelement (17) aufweist, wobei das Federelement (17) von
dem Preßfinger (3) entgegen seiner Federkraft betätigbar ist, wenn der Preßfinger
(3) aus dem Bereich ausgeschwenkt wird, in dem der Schwerpunkt des Preßfingers (3)
außerhalb des Radius (R) liegt.
7. Flyerflügel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Federelement (17) eine in einer Buchse federgelagerte Kugel ist, die entgegen
der Federkraft in die Buchse eindrückbar ist.
8. Flyerflügel für eine Vorspinnmaschine, mit einem an einem Flügelarm schwenkbar angeordneten
aus Preßfingerstange und Preßfingerarm mit Preßfingerblatt bestehenden Preßfinger,
dessen Schwenkachse im Zentrum der Verbindung des Preßfingers mit dem Flügelarm liegt,
und um die Spulenmitte mit einem vorgegebenen Radius (R) drehbar ist, wobei die Preßfingerstange
außerhalb des Radius (R) liegt, an der der Preßfingerarm mit Preßfingerblatt angeordnet
ist und die Preßfingerstange von quer zur Schwenkachse auf die Preßfingerstange einwirkenden
Betätigungselementen beaufschlagbar ist, und der Preßfinger in eine abgeschwenkte
Lage schwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Flügelarm (1) wenigstens ein Federelement (12, 17) vorgesehen ist, dessen Federkraft
auf den Preßfinger (3) nur in einem Schwenkbereich desselben wirkt, in dem das Preßfingerblatt
(6) außerhalb des maximalen Spulenumfangs ist.