[0001] Die Erfindung betrifft eine Dachrinnenabdeckung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, die weitgehend Laub-, Samen- und sonstigen Schmutzeintrag in die Dachrinne verhindert.
[0002] Es sind die vielfältigsten Lösungen bekannt geworden, um Laub-, Samen- und sonstigen
Schmutzeintrag in Dachrinnen zu verhindern. Sie beruhen im allgemeinen auf gitterartigen
Abdeckstrukturen oder Abdeckblechen mit Lochmustern, die anfänglich die gewünschte
Funktion ganz gut erfüllen, sich aber mit der Zeit mit Schmutz zusetzen. Insbesondere
können diese Gitter bei trockenem Wetter feinen Schmutz wie Blütenstaub und Samen
nicht abweisen, so daß dieser dann bei langsam zunehmender Feuchtigkeit verklebt und
von später einsetzendem Regen nicht mehr fortgeschwemmt werden kann.
[0003] Aus den US PS 5 406 755, 4 404 775 und 2 669 950 bekannte Dachrinnenabdeckungen beruhen
auf dem Wirkungsprinzip, daß auf einer Fläche ablaufendes Regenwasser weitgehend an
dieser Fläche anhaftet, selbst wenn diese Fläche "überhängend" bis zu einem gewissen
Grad umgelenkt wird. Die Ablauffläche sollte dabei sanft gerundet sein, um ein vorzeitiges
Abreißen des Wassers zu verhindern. Wenn die Ablauffläche in einer Abtropfkante endet,
so kann das ablaufende und umgelenkte Regenwasser an definierter Stelle in die Dachrinne
eingeleitet werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dachrinnenabdeckung zu schaffen, die
auf dem aus den genannten US-PS beschriebenen Wirkungsprinzip beruht, aber eine verbesserte
Wirkung hat und bauliche Vorteile bringt.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Dachrinnenabdeckung gelöst, wie sie durch den Anspruch
1 gekennzeichnet ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteraneprüchen beschrieben.
[0006] Nach der Erfindung besitzt die nach dem genannten Prinzip arbeitende Dachrinnenahdeckung
eine die Dachrinne im wesentlichen überdeckende Regenablauffläche, die ablaufseitig
eine Ablaufnase zum Umlenken des ablaufenden Regenwassers in die Dachrinne aufweist.
Die Ablaufnase liegt dabei unter Belassung eines schmalen offenen Spalts im wesentlichen
vertikal oberhalb der Dachrinnenaußenkante. Dieser schmale offene Spalt ist breit
genug, das längs der Ablaufnase in die Dachrinne abfließende Regenwasser auch bei
schweren Gewittergüssen - also maximaler sog. "Regenspende" - einwandfrei in die Dachrinne
zu fuhren, während mitgeführter aufschwimmender Schmutz an dem Spalt vorbei über die
Dachrinnenaußenkante hinabfällt. Aufgrund seiner kleinen Größe und seiner vertikalen
Anordnung oder sogar leicht überhängenden Neigung läßt der Spalt auch bei trockenem
Wetter herumfliegende Blätter, Samen und sonstige Schmutzteilchen kaum eindringen.
Eine derart gegen Schmutzeintrag abgedeckte Dachrinne ist außerdem sehr gut gegen
Beschädigungen durch eisführende Dachlawinen geschützt.
[0007] Je nach Profilierung der Dachpfannen kann das Regenwasser mehr oder minder in Strähnen
vom Dach ablaufen. Um diese Wassersträhnen sicher anhaftend um die Ablaufnase zu führen,
ohne daß überschießende Wasserkämme entstehen, ist es wichtig, die Oberfläche der
Ablaufnase benetzungsfreundlich (hydrophil) auszubilden. Dies kann erfolgen durch
entsprechende Materialauswahl, indem die Ablaufnase z. B. aus dem gleichen Material
wie die Traufpfanne besteht, nämlich Ton oder Beton. Auch eine mechanische Aufrauhung
durch Sandstrahlen oder eine Querverrippung erhöht die Benetzungsfreundlichkeit. Zum
Ausbreiten ablaufender Wassersträhnen kann es von Vorteil sein, in der Regenablauffläche
sich in Richtung Ablaufnase fächerförmig erweiternde Wasseregalisierungkanäle oder
dgl., evtl. mit leicht gewölbter Oberfläche, auszubilden.
[0008] Um eine genau definierte Spaltbreite von etwa 5 bis 10 mm, vorzugsweise etwa 8 mm,
sicherzustellen, sind an die Dachrinnenabdeckung zweckmäßig in Form von Halteklammern
Abstandhalter angeformt oder anmontiert, die die Ablauffläche auf der Dachrinnenaußenkante
abstützen und zweckmäßig auch fixieren, um ein Anheben durch Windkraft zu verhindern.
Selbstverständlich sind diese Abstandhalter in Wasserablaufrichtung schmal, damit
sie möglichst wenig Wasserwiderstand bieten und das ablaufende Wasser nicht vorzeitig
abreißt.
[0009] Anstelle einer gesonderten Dachrinnenabdeckung, wie oben beschrieben, können spezielle
Trauf-Dachpfannen mit angeformter Ablaufnase zum Einsatz kommen. Diese speziellen
Trauf-Dachpfannen sind mit einer die Dachrinne im wesentlichen überdeckenden Regenablauffläche
ausgebildet, an die sich wasserablaufseitig die Ablaufnase mit Wasserabtropfkante
anschließt. In die Oberfläche können aus oben genannten Gründen sog. Wasseregalisierungskanäle
oder z. B. eine Querverrippung eingearbeitet sein.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen
- Figur 1
- im Querschnitt eine am Dach montierte konventionelle Dachrinne ohne Schutz gegen eindringenden
Schmutz,
- Figur 2
- einen der Figur 1 entsprechenden Querschnitt, jedoch mit einer erfindungsgemäßen Abdeckung,
- Figur 3
- in entsprechendem Querschnitt eine Dachrinne mit integral angeformter Dachrinnenabdeckung,
- Figur 4
- in perspektivischer Darstellung eine Dachrinnenabdeckung mit einem die Traufreihe
der Dachpfannen überdeckenden Dachanschlußteil, und
- Fig. 5-9
- weitere Beispiele erfindungsgemäßer Dachrinnenabdeckungen.
[0011] Wie in Figur 1 dargestellt, läuft bei einer konventionellen Dachrinne 1 das über
die Dachziegel 2 abfließende Regenwasser 3 einschließlich der mitgeführten Schmutzpartikel
4 in die Dachrinne, von wo das Wasser in das (nicht dargestellte) Fallrohr abläuft,
während die Schmutzpartikel 4 mit der Zeit zusammenbacken und zusammenklumpen und
sich dann, ausgehend vom im Fallrohreinlaß steckenden Fanggitter ansammeln. Meist
merkt der Hausbesitzer, daß seine Dachrinne mit Laub, Samen und sonstigen Partikeln
zugesetzt ist, erst wenn bei Regengüssen das Wasser nicht mehr über den verstopften
Fallrohreinlauf abfließen kann, und das Wasser somit über die Dachrinnenaußenkante
hinabplätschert.
[0012] Die erfindungsgemäße Dachrinnenabdeckung 5 besitzt, wie in Figur 2 dargestellt, eine
die Dachrinne 1 im wesentlichen überdeckende Regenablauffläche 6, die dachseitig ein
Dachanschlußteil 7 und ablaufseitig eine Ablaufnase 8 zum Umlenken des ablaufenden
Regenwassers in die Dachrinne aufweist. Die Ablaufnase 8 besitzt eine Rundung 9, über
welche die Regenablauffläche 6 in eine "überhängende", d. h. im spitzen Winkel zur
Regenablauffläche 6 verlaufende benetzungsfreundliche (hydrophile) Wasseradhäsionsfläche
10 übergeht. Die Wasseradhäsionsfläche 10 endet mit einer Abtropfkante 11 innerhalb
der Dachrinne 1, von welcher Abtropfkante das umgelenkte Regenwasser an definierter
Stelle in die Dachrinne abtropft.
[0013] Wie dargestellt endet die Dachrinnenabdeckung 5 mit ihrer Ablaufnase 8 im wesentlichen
vertikal oberhalb der Dachrinnenaußenkante 12 unter Belassung eines schmalen offenen
Spalts 13, durch den das um die Ablaufnase 8 geführte Regenwasser in die Dachrinne
1 eintreten kann, während mitgeführte aufschwimmende Schmutzpartikel wie Laub, Samen
und dergleichen diese Umlenkbewegung nicht mitmachen und an der Dachrinnenaus-senkante
12 vorbei hinabfallen.
[0014] Wird die Kante 14 im Übergangsbereich Dachanschlußteil 7/Regenablauffläche 6 als
Biegekante ausgebildet, so ist ein Hochklappen der Regenablauffläche 6 mit Ablaufnase
8 zur Inspektion und eventuellen Reinigung der Dachrinne 1 möglich. Anstelle der dargestellten
Stufe an der Kante 14 könnte die Dachrinnenabdeckung auch gerade durchlaufen oder
auch nach unten abgestuft sein, um möglichst keine Wasser- und Schmutztaschen zu bilden.
[0015] Bei 15 ist in Figur 2 ein Abstandhalter angedeutet zur Abstützung der Ablaufnase
8 auf der Dachrinnenaußenkante 12. Der Abstandhalter 15 stellt eine definierte Breite
des Spalts 13 sicher.
[0016] Durch den Spalt 13 können allenfalls noch im abfließenden Regenwasser bereits aufgeweichte
Laub- und Samenteilchen in die Dachrinne eingetragen werden. Diese aufgeweichten Teilchen
fließen in der Dachrinne mit dem Regenwasser zum und durch das Fallrohr ab, ohne Gefahr,
daß es hier zu Verstopfungen kommt. Der Fallrohreinlaß sollte zweckmäßig kein übliches
Fanggitter haben, um zu vermeiden, daß sich doch die geringfügigen Mengen mitgerissener
Schmutzteilchen am Fallrohreinlaß zusammenklumpen und ansammeln bis zu einer Verstopfung.
[0017] Figur 3 zeigt eine Variante der erfindungsgemäßen Dachrinnenabdeckung 5', die integral
mit der Dachrinne 1' verbunden ist. Diese Variante wird eher für Neuausrüstungen von
Dächern in Frage kommen. Die Dachrinne 1' ist als eine bis auf den Spalt 13' geschlossene
Röhre ausgebildet, die über eine Knickkante 16 an die Abtropfkante 11' der Dachrinnenabdeckung
5' angehängt ist. Aus Stabilitätsgründen kann es zweckmäßig sein, die Dachrinne 1'
über Tragstücke 17 noch unmittelbar an der Dachlattung zu befestigen.
[0018] Figur 4 zeigt eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Dachrinnenabdeckung, bei
der das Dachanschlußteil 7'' zum Überdecken der Traufreihe 18 der Dachpfannen und
zum Einklemmen in die Fugen zwischen Traufreihe 18 und zweiter Pfannenreihe 19 verlängert
ist. Wie dargestellt, sind zum Ausbreiten vom Dach abfließender Wassersträhnen in
dem Dachanschlußteil 7'' sich in Richtung Ablaufnase 8'' fächerförmig erweiternde
Wasseregalisierungskanäle 21 oder dgl. ausgebildet.
[0019] Eine kostengünstige Lösung für eine Dachrinnenabdeckung besteht darin, die traufseitigen
Pfannen 31, wie in Figur 5 dargestellt, an der Vorderkante mit einer Ablaufnase 32
mit einer Rundung 33 und einer Abtropfkante 4 zu versehen, über die das Regenwasser
in eine darunter liegende Dachrinne 35 läuft. Anstelle einer üblichen Dachrinne ist
ein abgewinkeltes Blech 35 so angeordnet, daß es als Dachrinne und gleichzeitig als
Traufblech dient, wobei zwischen der vorderen Rinnenkante 36 und der Ablaufnase 32
ein Spalt 37 von 4 bis 10 mm entsteht.
[0020] Die Ablaufnase 32 kann aus dem gleichen Material wie die Pfanne 31 (Ton, Beton) geformt
sein oder aber aus Kunstharzbeton wie in DE-36 10 089 beschrieben, oder aus anderem
geeignetem Material. Es ist auch möglich, Spritzgießteile oder andere Fertigteile
anzukleben oder anzuclipsen.
[0021] Eine kostengünstige Weiterentwicklung besteht gemäß Figur 6 darin, die traufseitigen
Pfannen 41 auf einem durchlaufenden Umlenkprofil 42 aufliegen zu lassen, das über
Verbindungsstege 43 mit der darunter liegenden Rinne 44 verbunden ist. Als integraler
Bestandteil des Umlenkprofils 42 können fingerförmige biegsame Rippen 45 vorgesehen
sein, die das Eindringen von Vögeln oder anderem Kleingetier bei gleichzeitiger Belüftungswirkung
verhindern. Der Rinnenquerschnitt ist bei den Ausführungsformen nach Figuren 5 und
6 relativ gering und wohl nur für kleinere Dachflächen geeignet.
[0022] Figur 7 zeigt die Anordnung einer kastenförmigen Rinne 50, die vor den Sparren 51
liegt, wobei die serienmäßigen Traufpfannen 52 soweit vorgezogen sind, daß ein entsprechend
großer Rinnenquerschnitt 53 entsteht.
[0023] Die Figuren 8 und 9 zeigen Lösungen von Dachrinnenabdeckungen mit konventioneller
Dachrinne. Um eine benetzungsfreundliche (hydophile) Oberfläche an der Ablaufnase
61 zu schaffen, ist wie bei der Lösung nach Figur 6 eine Querverrippung 62 bzw. 46
ausgebildet. Die Querrippen sind bereits bei einer Höhe von 0,5 mm wirksam. Wie Figur
8 zeigt, können Querrippen 63 auch in der Regenablauffläche 64 vorderhalb der Ablaufnase
61 ausgebildet sein. Die Querrippen sorgen für eine Vegleichmäßigung des Regenwasserabflusses
unter Vermeidung des Abreißens bei großen Wassermengen. Sie können auch 1-2 mm hoch
sein.
[0024] Die Verbesserung der Benetzungsfreundlichkeit der Oberfläche der Ablaufnase kann
auch verwirklicht werden z. B. mittels mechanischer Aufrauhung (Sandstrahlen) oder
durch eine Beschichtung mit Keramik, etwa feinem Quarzsand mit etwa 0,2 mm Korngröße
o. ä., Bekleben mit Glasvlies usw. Eine hohe Benetzungsfreundlichkeit der Oberfläche
der Ablaufnase gestattet es, den Rundungsradius der Ablaufnase klein zu machen, etwa
auf 15 mm, was seinerseits die gesamte Bauhöhe verringert.
1. Dachrinnenabdeckung, die weitgehend Laub-, Samen- und sonstigen Schmutzeintrag in
eine Dachrinne verhindert, mit einer die Dachrinne im wesentlichen überdeckendenden
Regenablauffläche, die ablaufseitig eine Ablaufnase in Form einer Rundung zum Umlenken
des ablaufenden Regenwassers in die Dachrinne aufweist, wobei die Ablaufnase mit einer
Abtropfkante endet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der Ablaufnase (8,32) benetzungsfreundlich (hydrophil) ist, und
daß dadurch der Rundungsradius der Ablaufnase entsprechend klein ist.
2. Dachrinnenabdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenaufrauhung durch entsprechende Materialauswahl, durch mechanische
Behandlung wie Sandstrahlen, durch Querverrippung (46,62) oder durch Beschichtung
verwirklicht ist.
3. Dachrinnenabdeckung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablaufnase aus dem gleichen Material wie die Dachpfanne (Ton, Beton) oder
aus Kunstharzbeton geformt ist.
4. Dachrinnenabdeckung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablaufnase an die Traufpfanne angeformt, angeklebt oder angeclipst ist.
5. Dachrinnenabdeckung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablaufnase als ein durchlaufendes Umlenkprofil ausgebildet ist, das mit der
darunterliegenden Dachrinne verbunden ist, und auf der die Traufpfanne aufliegt.
6. Dachrinnenabdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dachrinne als ein abgewinkeltes Blech (35) ausgebildet und mit dem Traufblech
zu einer Einheit verbunden ist.