[0001] Die Erfindung betrifft ein Baukastensystem zur Zusammenstellung von Schließzylindern.
[0002] Für unterschiedliche Einbauabmessungen werden in der Praxis beispielsweise häufig
Doppelschließzylinder mit unterschiedlich langen Schließzylindern benötigt. Beispiele
hierfür sind Abmessungen wie 50/50 oder 30/70 usw. Bestehen die Doppelschließzylinder
aus einem zusammenhängenden Gehäuse, so muß dies bei der Fertigung berücksichtigt
werden, d.h. bezogen auf die Gesamtlänge des spanend zu bearbeitenden Zylindergehäuses
wird der mittlere Bereich, der später den Schließbart und die Kupplung aufnimmt, asymmetrisch
angeordnet. Für jede Variante sind daher gesonderte Rohteile notwendig.
Wesentlich produktionsgünstiger wäre die Herstellung einzelner Schließzylinder und
die spätere Zusammenstellung in der Art eines Baukastens.
Eine derartige Lösung ist bereits mit der EP 0 505 032 A1 vorgeschlagen worden. Hierbei
wird der Doppelschhließzylinder im wesentlichen aus drei Bauteilen zusammengesetzt,
und zwar den beiden die jeweiligen Zylinderkerne aufnehmenden Gehäuseteilen, und einem
Mittelteil, daß in diesem Fall den Kupplungsteil und den Schließbart enthält. Die
die Zylinderkerne aufnehmenden Gehäuseteile können gleich oder ungleiche Längen aufweisen.Darüberhinaus
sit auch vorgesehen, daß die Mittelteile durch Zwischenstücke mit unterschiedlichen
Längen ausgebildet sein können. Zur kraftschlüssigen Verbindung des Mittelteiles mit
den Gehäuseteilen weisen die Steggehäuseteile Vorsprünge auf, die mit Hinterschneidungen
bzw. Vorsprüngen am Mittelteil kraft- und formschlüssig in Eingriff bringbar sind.
Da diese Verbindung im wesentlichen sich auf den unteren Bereich der Steggehäuseteile
beschränkt, ist die Festigkeit des Doppelschließzylinders geringer im Vergleich zu
einteiligen Ausführungen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Baukastensystem zur Zusammenstellung
von Doppelschließzylindern vorzuschlagen, daß Doppelschließzylinder ergibt, deren
Festigkeit gegen axiale Krafteinwirkungen verbessert ist, bei einer Minimierung der
Baukastenteile. Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorzugsweise Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0004] Kern der erfindungsgemäßen Lösung ist die besondere Ausbildung des Mittelteiles und
dessen kraft- und formschlüssige Verbindung mit den Steggehäuseteilen.
Hierzu ist vorgesehen, daß dieses Mittelteile nicht nur bajonettartig mit den Steggehäuseteilen
verbunden wird, sondern das auch eine kraft- und formschlüssige Verbindung des Mittelteiles
mit Bereichen der Kreiszylindergehäuseteile geschaffen wird, um damit die Axialkraftaufnahmemöglichkeit
zu erhöhen. Dabei greifen die freien Enden der Schenkel des Mittelteiles kraft-und
formshlüssig in die jeweils angrenzenden Kreiszylindergehäuseteile ein, und zwar im
unteren Bereich des die Zylinderkerne aufnehmenden Kreiszylindergehäuses.
Obwohl die Schenkel des Mittelteiles mit den Steggehäuseteilen ebenfalls kraft- und
formschlüssig verbunden sind ermöglicht es gerade die Art der Verbindung, nämlich
die bajonettartige Verbindung, ohne wesentlich Materialschwächung noch in dem umgriffenen
Bereich Zuhaltungen im Steggehäuseteil vorzusehen, so daß die Anzahl der Zuhaltungen
nicht verringert werden mußte. Dies trägt zur Sicherheit ebenfalls bei.
[0005] Die Erfindung soll nachfolgend an Hand der Zeichnungen erläutert werden.
Dabei zeigt
- Figur 1
- eine vereinfachte, geschnittene Darstellung in einer Aufsicht auf die Oberseite der
beiden Steggehäuseteile mit den angedeuteten Zuhaltungsbohrungen,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Mittelteiles und
- Figuren 3-12
- verschiedene Arten der Verbindung Steggehäuse/Mittelteil.
[0006] Der Doppelschließzylinder besteht aus zwei Kreiszylindergehäuseteilen 2b und 3b mit
den darin angeordneten Zylinderkernen 1. Radial abgehend von den Kreiszylindergehäuseteilen
befindet sich jeweils das Steggehäuseteil 2a und 3a. Das Mittelteil 7 weist eine Ausnehmung
4 auf für einen hier nicht dargestellten Schließbart und eine Bohrung 6 für die Aufnahme
der Stulpschraube.Das Mittelteil ist U-förmig ausgebildet, wie dies aus den Zeichnungen
ersichtlich ist. Ebenfalls ergibt sich aus den Zeichnungen die Ausbildung der Schenkel
des Mittelteiles 7.lm Stegbereich sind die Schenkel 7a,7b mit Hinterschneidungen ausgebildet,
die mit entsprechenden Hinterschneidungen an den dem Mittelteil zugewandten Bereichen
der Steggehäuseteile, dies teilweise umklammernd, in Eingriff bringbar sind. Aus der
Figur 2 ist nun ein sehr wesentliches Merkmal der erfindunggemäßen Lösung zu ersehen.
Die freien Enden der Schenkel haben nämlich teilweise die Form des unteren Bereiches
des Kreiszylindergehäuses und sind so ausgebildet, daß sie mit diesem kraft- und formschlüssig
verbindbar sind. Damit kommt diese Verbindung nicht nur im unteren Bereich der Steggehäuseteile
zustande, sondern auch im Bereich der Kreiszylindergehäuseteile. Hier wird der ausgesparte
oder zurückspringende Teil des Gehäuses mit für die Verbindung ausgenutzt, so daß
die Gesamtfestigkeit wesentlich verbessert wurde.
Die Verbindung des Mittelteiles 7 mit den Steggehäuseteilen 2a und 3a kann in verschiedener
Weise erfolgen, wobei sichergestellt sein muß, daß die Verbindung auch kraftschlüssig
ist.
Beispielsweise kann hierzu im unteren Bereich des einen Steggehäuseteiles eine Bohrung
8 für einen Raststift 9 vorgesehen sein (Fig.3), der federbelastet in eine Bohrung
im Mittelteil einrasten kann.
Ferner können auch an den Schenkeln 7a,7b und entsprechend an den zugewandten Steggehäuseteilen
2a,3a Senkungen 10 ( Fig.4,5) vorhanden sein, in die eine Art Sicherungsringe 11 eingeschoben
werden oder aber verdrehbare Rastscheiben 13 ( Fig.8). Eine weitere Möglichkeit wäre
ein Haltebügel 12 (Fig. 6,7,9,10), der über die
Kreiszylindergehäuseteile gestülpt, mit den Schenkeln des Mittelteiles in Eingriff
bringbar ist. Die Fixierung an den Schenkeln könnte dabei durch Formschluß oder über
Sicherungsstifte erfolgen.
Schließlich kann eine Verbindung des Mittelteiles mit den Steggehäuseteilen auch durch
Sicherungsstifte oder -schrauben 14 (Fig. 11,12) erfolgen, die in Bohrungen eingesetzt
werden, die durch die Schenkel in die Steggehäuseteile reichen.
1. Baukastensystem zur Zusammenstellung von Schließzylindern, die aus zwei jeweils einen
Zylinderkern (1) aufnehmenden Kreiszylindergehäuseteilen (2b,3b) bestehen und jeweils
einem davon radial abgehenden Steggehäuseteil (2a,3a) und einem diese verbindenden,
eine Ausnehmung (4) für den Durchgang des Schließbartes (5) sowie die Bohrung (6)
für die Stulpschraube aufweisenden Mittelteil (7),
- wobei die Kreiszylindergehäuseteile (2b,3b) über einen Teil des unteren Umfanges
des den Zylinderkern (1) umgebenden Gehäuseteils eine kürzere axiale Länge aufweisen
und die zurückspringenden Bereiche dem Mittelteil zugewandt sind,
- das Mittelteil (7) in der Seitenansicht U-förmig ausgebildet ist und
- die beiden sich seitlich der Ausnehmung für den Schließbart (5) befindlichen Schenkel
(7a,7b) bajonettartig mit den Steggehäuseteilen (2a,3a) verbindbar sind und
- wobei die freien Enden der Schenkel (7a,7b) des Mittelteiles (7) in die zurückspringenden
Bereiche der die Zylinderkerne umgebenden Kreiszylindergehäuseteile (2b,3b) kraft-und
formschlüssig eingreifen und hier das Kreiszylindergehäuse vollständig ergänzen.
2. Baukastensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Länge des Mittelteiles (7) derart ist, daß in dem von dem jeweiligen
Schenkel des Mittelteiles umgriffenen Bereich des Steggehäuseteiles (2a,3a) noch wenigsten
eine der Zuhaltungen angeordnet ist.
3. Baukastensystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittelteil (7) mittels eines in einer Bohrung (8) eines der Steggehäuseteile
befindlichen Raststiftes (9), der in eine entsprechende Bohrung oder Ausnehmung im
Mttelteil eingreift, arretierbar ist.
4. Baukastensystem nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet.
daß das Mittelteil (7) mittels eines die Kreiszylindergehäuseteile übergreifenden
Haltebügels (12) arretierbar ist.
5. Baukastensystem nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mitelteil (7) an beiden Schenkeln (7a,7b)Ausnehmungen oder Bohrungen aufweist,
denen entsprechende Ausnehmungen oder Bohrungen an den zugewandten Steggehäuseteilen
(2a,3a) zugeordnet sind und daß in diese Ausnehmungen oder Bohrungen Sicherungsstifte
oder drehbare Rastscheiben (10,13) einsetzbar sind.
6. Baukastensystem nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Schenkeln (7a,7b) des Mittelteiles (7) Bohrungen vorgesehen sind, die in
die Steggehäuseteile (2a,3a) reichen und in die Sicherungsstifte oder -schrauben (14)
einsetzbar sind.