[0001] Die Erfindung betrifft eine Schildvortriebseinrichtung mit einer einen Abbauraum
begrenzenden Tauchwand, mit einem rückseitig der Tauchwand gelegenen Ringraum, der
tunnelraumseitig von einer Druckwand abgeschlossen ist, und mit einer Ringraumabführvorrichtung,
die in den Ringraum hinter einer in die Tauchwand eingebrachten, mit einer Tauchwandverschlußvorrichtung
verschließbaren Tauchwandöffnung angeordnet ist, so daß von dem Abbauraum in den Ringraum
eintretendes Material abführbar ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 42 25 838 C2 bekannt. Die vorbekannte Schildvortriebseinrichtung
verfügt über eine einen Abbauraum begrenzende Tauchwand, die zusammen mit einer tunnelraumseitig
angeordneten Druckwand sowie einem Schildmantel einen Ringraum umschließt. In dem
Ringraum ist im Bereich einer mit einer Tauchwandverschlußvorrichtung verschließbaren,
im unteren Bereich der Tauchwand eingebrachten Tauchwandöffnung eine Ringraumabführvorrichtung
vorgesehen, mit der bei einem flüssigkeitsgestützten Abbaubetrieb von dem Abbauraum
in den Ringraum eintretendes Material entfernbar ist. Durch das Vorsehen der Tauchwandverschlußvorrichtung
ist zwar bei flüssigkeitsgestützter Ortsbrust der Ringraum unter Normaldruck zugänglich,
allerdings weist sie den Nachteil auf, daß bei insbesondere schluffigen Böden eine
Abstützung der Ortsbrust mit einer Stützflüssigkeit sowie ein Abbau des anstehenden
Materiales nur wenig effektiv durchführbar ist.
[0003] Aus der DE 37 41 460 C2 ist eine Schildvortriebseinrichtung bekannt, die über eine
an eine Tauchwand angeflanschte Schneckenfördervorrichtung und eine ebenfalls an die
Tauchwand angeflanschte hydraulische Fördervorrichtung verfügt. Diese zum Abbaubetrieb
mit Stützen der Ortsbrust mittels Erddruck, Druckluft oder Stützflüssigkeit eingerichtete
Schildvortriebseinrichtung verfügt über eine Schneckenöffnungsverschlußvorrichtung,
um bei einem flüssigkeitsgestützten Abbaubetrieb die Schneckenfördervorrichtung zu
entleeren und mit Druckluft zu beaufschlagen, so daß ein Förderschneckenführungsrohr
als Druckkammer zum Ausgleich von Druckschwankungen in der Stützflüssigkeit dient.
Mit dieser Vorrichtung ist zwar ein Abbaubetrieb mit Stützen der Ortsbrust mittels
Erddruck oder Stützflüssigkeit durchführbar, allerdings weist sie den Nachteil auf,
daß Wartungsarbeiten insbesondere am Eingangsbereich der hydraulischen Fördervorrichtung
nur bei einer druckluftgestützten Ortsbrust unter entsprechend erschwerten und personengefährdenden
Bedingungen möglich ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schildvortriebseinrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der ein effektiver Abbaubetrieb mit flüssigkeitsgestützter
oder erddruckgestützter Ortsbrust bei einer verhältnismäßig einfachen Zugänglichkeit
der Ringraumabführvorrichtung möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die Tauchwand eine Schneckenöffnung
eingebracht ist, die mit einer Schneckenöffnungsverschlußvorrichtung verschließbar
ist, und daß sich an die Schneckenöffnung eine Schneckenfördervorrichtung zum unmittelbaren
Abführen von Material aus dem Abbauraum anschließt, die den Ringraum quert.
[0006] Dadurch, daß die Schneckenfördervorrichtung den zu Wartungsarbeiten an der Ringraumabführvorrichtung
und atmosphärischen Druck setzbaren Ringraum quert und gegenüber dem Abbauraum mit
der Schneckenöffnungsverschlußvorrichtung verschließbar ist, läßt sich ein Betriebswechsel
von einem flüssigkeitsgestützten zu einem erddruckgestützten Abbau und umgekehrt einfach
und problemlos durchführen, wobei die besonders wartungsanfällige Ringraumabführvorrichtung
in jeder Betriebsart nach entsprechenden Maßnahmen unter Atmosphärendruck zugänglich
bleibt.
[0007] Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung ist eine den Ringraum im Bereich der Ringraumabführvorrichtung
und der Schneckenfördervorrichtung separierende Trennwand vorgesehen, um ein möglichst
vollständiges Entfernen von im flüssigkeitsgestützten Abbaubetrieb durch die Tauchwandöffnung
eingefördertes Material im Bereich der Ringraumabführvorrichtung zu konzentrieren.
[0008] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist eine verschließbare Überstromleitung vorgesehen,
die nach Art einer kommunizierenden Röhre den Ringraum mit dem Abbauraum verbindet.
Dabei ist es insbesondere zweckmäßig, ein Ende der Überstromleitung im oberen Bereich
des Abbauraumes und das andere Ende im unteren Bereich des Ringraumes enden zu lassen,
wobei das ringraumseitige Ende der Überstromleitung so tief angeordnet ist, daß es
unterhalb des Pegels einer in den Ringraum eingetretenen Stützflüssigkeit liegt. Dadurch
sind Druckschwankungen zwischen dem Abbauraum und dem Ringraum auch bei geschlossener
Tauchwandverschlußvorrichtung und geschlossener Schneckenverschlußvorrichtung ausgleichbar.
[0009] In einer Weiterbildung verfügt die Schneckenfördervorrichtung über eine in den Ringraum
mündende Öffnung, die mit einer beispielsweise als Schieber ausgestalteten Verschlußvorrichtung
verschließbar ist. Dadurch läßt sich bei einem der üblichen förderrichtung im erddruckgestützten
Abbaubetrieb entgegengesetzten Drehung der Schneckenfördervorrichtung bereits in die
Schneckenfördervorrichtung eingebrachtes Material zum Abtransport mittels der Ringraumabführvorrichtung
in den Ringraum hineinbefördern.
[0010] In einer weiteren Ausgestaltung ist an dem in Förderrichtung hinteren Ende der Schneckenfördervorrichtung
eine Fluidzumischeinheit vorgesehen, die weiterhin an eine Fluidleitungsanordnung
zur Zufuhr und Abfuhr eines Verdünnungsfluides angeschlossen ist. Dadurch läßt sich
bei Übergang von einer erddruckgestützten Betriebsweise in einen flüssigkeitsgestützen
Abbau das zunehmend dünner werdende, mit der Schneckenfördervorrichtung aus dem Abbauraum
entfernte Material unter Aufrechterhaltung des Stützdruckes in dem Abbauraum unter
weiterer Verdünnung hydraulisch abführen.
[0011] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter
Bezug auf die Figuren der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer ortsbrustseitigen Stirnansicht ein Ausführungsbeispiel einer Schildvortriebseinrichtung
gemäß der Erfindung mit abgenommenem Schneidrad,
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II-II gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang der Linie III-III gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- einen Horizontalschnitt durch die Schildvortriebseinrichtung gemäß Fig. 1 mit Blick
auf eine Ringraumabführvorrichtung und eine Schneckenfördervorrichtung,
- Fig. 5
- eine ortsbrustseitige Stirnansicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schildvortriebseinrichtung
gemäß der Erfindung mit abgenommenem Schneidrad,
- Fig. 6
- einen Horizontalschnitt durch die Schildvortriebseinrichtung gemäß Fig. 5 mit Blick
auf eine Ringraumabführvorrichtung und eine Schneckenfördervorrichtung,
- Fig. 7
- in einer teilgeschnittenen Seitenansicht eine Schneckenfördervorrichtung mit einer
angeflanschten Fluidzumischeinheit und
- Fig. 8
- in einer teilgeschnittenen Seitenansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schildvortriebseinrichtung
gemäß der Erfindung mit einer unter Atmosphärendruck zugänglichen Schneckenfördervorrichtung.
[0012] Fig. 1 zeigt in einer ortsbrustseitigen Stirnansicht ein Ausführungsbeispiel einer
Schildvortriebseinrichtung gemäß der Erfindung bei abgenommenem Schneidrad. Die Schildvortriebseinrichtung
gemäß Fig. 1, die zu einem Betriebswechsel zwischen einem flüssigkeitsgestützten Abbaubetrieb
und einem erddruckgestützten Abbaubetrieb ohne händischen Eingriff eingerichtet ist,
weist zum Antrieb des in Fig. 1 nicht dargestellten Schneidrades einen zentrischen
Schneidradantrieb 1 auf, der durch eine einen Abbauraum tunnelraumseitig begrenzende
Tauchwand 2 durchgreift. Die Schildvortriebseinrichtung weist weiterhin einen Schildmantel
3 auf, der sich von dem Schneidrad die Tauchwand 2 umgebend in Richtung der Tunnelraumseite
der Schildvortriebseinrichtung erstreckt. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Abbauraum durch eine obere Tauchwandtür 4 und eine seitliche Tauchwandtür
5, die beide in die Tauchwand 2 eingebracht sind, zugänglich.
[0013] Die Schildvortriebseinrichtung gemäß Fig. 1 weist eine Ringraumabführvorrichtung
6 auf, die in einem rückseitig der Tauchwand 2 gelegenen Ringraum angeordnet ist.
Die Ringraumabführvorrichtung 6 liegt hinter einer vorzugsweise im unteren Bereich
der Tauchwand 2 eingebrachten Tauchwandöffnung 7, die mit einer beispielsweise aus
einem Tauchwandschieber 8 und einem Tauchwandschieberbetätigungszylinder 9 gebildeten
Tauchwandverschlußvorrichtung druckdicht verschließbar ist. Die Ringraumabführvorrichtung
6 weist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel einem Rechen 10 vorgelagerte Steinbrecherbacken
11 auf, die zum Zerkleinern von größeren Steinen mittels Steinbrecherbetätigungszylindern
12 aufeinander zu bewegbar sind. Im Bereich der Tauchwandöffnung 7 angeordnete, mit
einem Fluid beaufschlagbare Spüldüsen 13 dienen zum Entfernen von Material aus dem
Bereich der Tauchwandöffnung 7, um ein abdichtendes Verschließen des Tauchwandschiebers
8 sicherzustellen. Hinter dem Rechen 10 ist ein in der Darstellung gemäß Fig. 1 nicht
sichtbarer Ringraumstutzen einer in den Abbauraum und den Ringraum mündenden Saug/Druckleitungsanordnung
als hydraulische Fördereinrichtung angeordnet.
[0014] Weiterhin weist die Schildvortriebseinrichtung gemäß Fig. 1 eine Schneckenfördervorrichtung
14 auf, die ringraumseitig an der Tauchwand 2 angebracht ist. Die Schneckenfördervorrichtung
14 verfügt über eine drehbare Förderschnecke 15, die über eine in die Tauchwand 2
eingebrachte Schneckenöffnung 16 unmittelbar mit dem Abbauraum in Verbindung bringbar
ist. Die Schneckenöffnung 16 ist mittels über Schneckenverschlußbetätigungszylinder
17 anlenkbare Schneckenverschlußschieber 18 als in diesem Ausführungsbeispiel abbauraumseitig
angeordnete Bauteile einer Schneckenöffnungsverschlußvorrichtung vorzugsweise in hohem
Maße druckdicht verschließbar.
[0015] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist zwischen der Ringraumabführvorrichtung
6 und der Schneckenfördervorrichtung 14 eine Trennwand 19 in den Ringraum eingebracht,
die sich den Ringraum unterteilend von dem Schildmantel 3 bis zu einer Kapselung des
Schneidradantriebes 1 erstreckt. In den Abbauraum mündet ein Abbauraumstutzen 20 einer
zur Beaufschlagung des Abbauraums mit Fluid vorgesehenen Saug/Druckleitungsanordnung.
[0016] Weiterhin verfügt die Schildvortriebseinrichtung gemäß Fig. 1 über eine mittels einer
in Fig. 1 nicht dargestellten Absperrvorrichtung druckdicht verschließbare Überstromleitung
21, die zum einen mit einem im oberen Bereich der Tauchwand 2 angeordneten Abbauraumende
22 in den Abbauraum und mit einem im unteren Bereich des Ringraumes mündenden Ringraumende
23 eine strömungsmäßige Verbindung zwischen dem Abbauraum und dem Ringraum schafft.
Vorzugsweise ist das Abbauraumende 22 im Bereich des höchsten Abschnittes des Abbauraumes
und das Ringraumende 23 wenigstens unterhalb der Mittelhorizontalen der Schildvortriebseinrichtung
angeordnet, so daR sichergestellt ist, daß das Ringraumende 23 bei einem flüssigkeitsgestützten
Vortrieb unterhalb eines Pegels 24 einer in den Ringraum eingetretenen Stützflüssigkeit
25 liegt. Dadurch sind Druckunterschiede zwischen dem Abbauraum und dem Ringraum auch
bei geschlossenem Tauchwandschieber 8 und geschlossenen Schneckenverschlußschiebern
18 ausgleichbar.
[0017] Fig. 2 zeigt die Schildvortriebseinrichtung gemäß Fig. 1 in einem Schnitt entlang
der Linie II-II gemäß Fig. 1. In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist ein tunnelraumseitig
hinter dem Rechen 10 mündender, in den Ringraum 26 hineinragender Ringraumstutzen
27 der zur Beaufschlagung des Ringraumes 26 und des Abbauraumes mit Stützflüssigkeit
vorgesehenen Saug/Druckleitungsanordnung zu erkennen. Der Ringraumstutzen 27 dient
der Abfuhr von im flüssigkeitsgestützten Abbaubetrieb von dem Abbauraum in den Ringraum
26 eingetretenen Material. Weiterhin ist in Fig. 2 das in Fig. 1 nicht dargestellte
Schneidrad 28 zu sehen, das ebenso wie die Tauchwand 2 mit Knetarmen 29 zum Durchmischen
der beim erddruckgestützen Abbaubetrieb in dem Abbauraum vorliegenden breiartigen
Substanz ausgestattet ist.
[0018] Weiterhin sind in Fig 2 eine Personenschleuse 30 mit einer in den Ringraum 26 mündenden
Ringraumtür 31, eine den Ringraum 26 tunnelraumseitig abschließende Druckwand 32,
an der Druckwand 32 angreifende Vortriebspressen 33, ein mittig angeordneter Erektor
34, ein sich an den Schildmantel 3 anschließender Schildschwanz 35 sowie Tübbinge
36 zur Auskleidung des Tunnelraumes zu erkennen.
[0019] Fig. 3 zeigt einen Schnitt der Schildvortriebseinrichtung gemäß Fig. 1 entlang der
in Fig. 1 dargestellten Linie III-III mit der Schneckenfördervorrichtung 14. Vorzugsweise
ist die Förderschnecke 15 der Schneckenfördervorrichtung 14 mit einem Vorderabschnitt
vor die Tauchwand 2 vorschiebbar, so daß sie in den Abbauraum eingreift, sowie zum
Schließen der Schneckenverschlußschieber 18 tunnelraumseitig hinter die Tauchwand
2 rückziehbar. Die Förderschnecke 15 läuft in einem den Ringraum 26 querenden Förderschneckenführungsrohr
37, an dessen tunnelraumseitigen Ende eine Entnahmeeinheit 38 zur Abfuhr des durch
die Förderschnecke 15 aus dem Abbauraum abgeführten Materiales unter im wesentlichen
Atmosphärendruck angeschlossen ist.
[0020] Fig. 4 zeigt in einem Horizontalschnitt durch die Schildvortriebseinrichtung gemäß
Fig. 1 die Ringraumabführvorrichtung 6 und die Schneckenfördervorrichtung 14 in Draufsicht.
Aus Fig. 4 ist deutlich erkennbar, daß der Ringraumstutzen 27 in den Ringraum 26 und
der Abbauraumstutzen 20 in den Abbauraum 39 münden. Der Abbauraumstutzen 20 und der
Ringraumstutzen 27 sind bei diesem Ausführungsbeispiel an eine gemeinsame Saug/Druckleitung
40 angeschlossen.
[0021] Ein Betriebswechsel von einem flüssigkeitsgestützen Abbaubetrieb in einen erddruckgestützten
Abbaubetrieb wird wie folgt durchgeführt. Im flüssigkeitsgestützten Abbaubetrieb ist
die Ringraumabführvorrichtung 6 bei geöffnetem Tauchwandschieber 8 in Betrieb und
die Schneckenöffnung 16 mit den Schneckenverschlußschiebern 18 geschlossen. Der Tauchwandschieber
8 wird nunmehr zum Verschließen der Tauchwandöffnung 7 verschoben und die Schneckenverschlußschieber
18 werden geöffnet. Mit zunehmendem Anfall von in der Regel schluffigen Erdreich in
den Abbauraum 39 vollzieht sich mit zunehmender Verdickung des in dem Abbauraum 39
vorhandenen Materiales der Übergang in den erddruckgestützten Abbaubetrieb, bei dem
vorzugsweise mit vorgeschobener Förderschnecke 15 das breiige Material aus dem Abbauraum
39 abgefördert wird.
[0022] Bei einem Wechsel von einem erddruckgestützten Abbaubetrieb mit in Betrieb befindlicher
Schneckenfördervorrichtung 14 in einen flüssigkeitsgestützten Abbaubetrieb wird bei
rückgezogener Förderschnecke 15 die Schneckenöffnung 16 mittels der Schneckenverschlußschieber
18 geschlossen und der Tauchwandschieber 8 mit Inbetriebnahme der Ringraumabführvorrichtung
6 geöffnet.
[0023] Bei beiden Betriebswechseln dienen der Abbauraumstutzen 29 und der Ringraumstutzen
20 zur Zufuhr und Abfuhr von Fluid entsprechender Konsistenz in den Ringraum 26 beziehungsweise
den Abbauraum 39, um die Konsistenz des abzufördernden Materiales möglichst schnell
an die Betriebsbedingungen der Ringraumabführvorrichtung 6 beziehungsweise der Schneckenfördervorrichtung
14 anzupassen. Vorzugsweise sind zu diesem Zweck noch weitere in den Figuren nicht
dargestellte Leitungen vorgesehen.
[0024] Auf diese Weise ist ein nahezu unterbrechungsfreier Betriebswechsel zwischen flüssigkeitsgestütztem
Abbaubetrieb und erddruckgestütztem Abbaubetrieb frei von händischen Eingriffen geschaffen,
so daß mit der Schildvortriebseinrichtung auch bei wechselnden Abbaubedingungen eine
hohe Vortriebsrate erzielt wird.
[0025] Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schildvortriebseinrichtung gemäß
der Erfindung in einer abbauraumseitigem Stirnansicht ohne Schneidrad, mit der effiziente
Betriebswechsel zwischen einem flüssigkeitsgestützten Abbaubetrieb und einem erddruckgestützten
Abbaubetrieb durchführbar sind, wobei sich bei den Schildvortriebseinrichtungen gemäß
Fig. 1 und Fig. 5 entsprechende Bauelemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen
und im weiteren nicht näher erläutert sind. Bei der Schildvortriebseinrichtung gemäß
Fig. 5 weist die Schneckenfördervorrichtung 14 einen Ringraumschieber 41 auf, mit
dem eine Ringraumöffnung zwischen der Förderschnecke 15 und dem Ringraum 26 öffenbar
und verschließbar ist. Bei der Schildvortriebseinrichtung gemäß Fig. 5 ist der Ringraum
26 im Bereich zwischen der Ringraumabführvorrichtung 6 und der Schneckenfördervorrichtung
14 geöffnet.
[0026] Fig. 6 zeigt in einem Horizontalschnitt durch die Schildvortriebseinrichtung gemäß
Fig. 5 eine Draufschnitt auf die Ringraumabführvorrichtung 6 und die Schneckenfördervorrichtung
14. Aus Fig. 6 ist deutlich erkennbar, daß der Ringraum 26 in dem Bereich zwischen
der Ringraumabführvorrichtung 6 und der Schneckenfördervorrichtung 14 ununterbrochen
ist und mit dem Ringraumschieber 41 die in den Ringraum 26 mündende Ringraumöffnung
in dem Förderschneckenführungsrohr 37 druckdicht verschließbar ist.
[0027] Zum Übergang von einem erddruckgestützten in einen flüssigkeitsgestützten Abbaubetrieb
ist bei abgekoppelter Entnahmeeinheit 38 der Ringraumschieber 41 öffenbar, so daß
das breiartige, durch die Förderschnecke 15 aus dem Abbauraum 39 abgeförderte Material
in den Ringraum 26 ausgeworfen und der in Betrieb genommenen Ringraumabführvorrichtung
6 zum Abtransport zugeführt wird.
[0028] Um die Schneckenfördervorrichtung 14 nach Einstellen des erddruckgestützten Abbaubetriebes
zu entleeren, wird der Ringraumschieber 41 geöffnet und die Förderschnecke 15 entgegen
der Drehrichtung im erddruckgestützten Abbaubetrieb gedreht, so daß noch in dem Förderschneckenführungsrohr
37 vorhandenes verhältnismäßig breiiges Material in den Ringraum 26 entleert wird.
Dies kann beispielsweise bei einem vollständig mit Druckluft gefüllten Ringraum 26
erfolgen, so daß eine im wesentlichen vollständige Entleerung des Förderschneckenführungsrohres
37 erzielt wird.
[0029] Fig. 7 zeigt in einer entlang der Linie VII-VII gemäß Fig. 5 geschnittenen Seitenansicht
insbesondere die Schneckenfördervorrichtung 14 einer erfindungsgemäßen Schildvortriebseinrichtung,
bei der vorzugsweise an deren tunnelraumseitigen Ende eine Fluidzumischeinheit 42
angeflanscht ist. Die Fluidzumischeinheit 42 verfügt über einen Mischbehälter 43,
der über einen Mischbehälterschieber 44 mit der Förderschnecke 15 in strömungsmäßige
Verbindung bringbar ist. Weiterhin sind an den Mischbehälter 43 eine Mischfluidzuführleitung
45 und eine Mischfluidabführleitung 46 angesetzt, die in den Mischbehälter 43 münden.
Mittels der Fluidzumischeinheit 42 ist bei einem Übergang von einem erddruckgestützten
Abbaubetrieb in einen flüssigkeitsgestützten Abbaubetrieb ein Weiterbetrieb der Förderschnecke
15 auch bei allmählich durch den Flüssigkeitszusatz dünner werdendem Material ermöglicht,
indem bei deaktivierter Entnahmeeinheit 38 die Förderschnecke 15 Material in den Mischbehälter
43 fördert und dieses Material unter Verdünnung mit dem in der Mischfluidzuführleitung
45 zugeführten Mischfluides und Abfuhr über die Mischfluidabführleitung 46 solange
abtransportiert wird, bis die Ringraumabführvorrichtung 6 effizient in Betrieb gesetzt
werden kann.
[0030] Bei der Schildvortriebseinrichtung gemäß Fig. 1 ist beim anhand Fig. 5 und Fig. 6
erläuterten Übergang von einem erddruckgestützten in einen flüssigkeitsgestützten
Abbaubetrieb bei geöffnetem Ringraumschieber 41 und abgekoppelter Entnahmeeinheit
38 der Mischbehälterschieber 44 zu schließen.
[0031] Fig. 8 zeigt in einer teilgeschnittenen Seitenansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Schildvortriebseinrichtung gemäß der Erfindung mit einer Schneckenfördervorrichtung
14, die unter Atmosphärendruck zugänglich ist, wobei sich bei den Ausführungsbeispielen
gemäß Fig. 7 und Fig. 8 entsprechende Bauelemente mit gleichen Bezugszeichen versehen
und im folgenden nicht mehr näher erläutert sind. Zu diesem Zweck ist ein Ringraumschneckenverschlußschieber
47 als ringraumseitig angeordnetes Bauteil einer Schneckenöffnungsverschlußvorrichtung
vorgesehen, mit dem zusätzlich zu den abbauraumseitig vorgesehenen Schneckenverschlußschiebern
18 der Schneckenöffnungsverschlußvorrichtung die Schneckenöffnung 16 zuverlässig druckdicht
verschließbar ist. Die Schneckenfördervorrichtung 14 ist lösbar an der Tauchwand 2
angebracht und mittels eines Schneckenfördervorrichtungsrückzugszylinders 48 vollständig
ringraumseitig hinter die Tauchwand 2 rückziehbar.
[0032] Um beispielsweise Reparaturarbeiten an der Förderschnecke 15 vorzunehmen, wird die
Förderschnecke 15 zurückgezogen, und die Schneckenverschlußschieber 18 werden geschlossen.
Vorzugsweise befindet sich aus Sicherheitsgründen der Ringraum 26 unter Druckluft,
um Undichtigkeiten der Schneckenverschlußschieber 18 auszugleichen. Dann wird die
Schneckenfördervorrichtung 14 von der Tauchwand 2 gelöst, und der Ringraumverschlußschieber
47 sowie der Tauchwandschieber 8 werden ebenfalls geschlossen. Anschließend wird der
Abbauraum 39 zum Abstützen der Ortsbrust mit einem unter Druck gesetzten Fluid gefüllt,
und der Ringraum 26 wird unter Atmosphärendruck gesetzt. Nunmehr ist neben der Ringraumabführvorrichtung
6 auch die Schneckenfördervorrichtung 15 unter Atmosphärendruck vom Ringraum 26 her
zugänglich.
[0033] Es versteht sich, daß bei zuverlässig druckdicht verschließbaren Schneckenverschlußschiebern
18 und lösbarer Befestigung einer rückziehbaren Schneckenförderrichtung 14 an der
Tauchwand 2 dieses Ziel ebenfalls erreichbar ist, allerdings wird aus Sicherheitsgründen
die Lösung mit einem Ringraumschneckenverschlußschieber 47 bevorzugt.
1. Schildvortriebseinrichtung mit einer einen Abbauraum (39) begrenzenden Tauchwand (2),
mit einem rückseitig der Tauchwand (2) gelegenen Ringraum (26), der tunnelraumseitig
von einer Druckwand (32) abgeschlossen ist, und mit einer Ringraumabführvorrichtung
(6), die in den Ringraum (26) hinter einer in die Tauchwand (2) eingebrachten, mit
einer Tauchwandverschlußvorrichtung (8, 9) verschließbaren Tauchwandöffnung (7) angeordnet
ist, so daR von dem Abbauraum (39) in den Ringraum (26) eintretendes Material abführbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Tauchwand (2) eine Schneckenöffnung (16) eingebracht ist, die mit einer
Schneckenöffnungsverschlußvorrichtung (17, 18, 47) verschließbar ist, und daß sich
an die Schneckenöffnung (16) eine Schneckenfördervorrichtung (14) zum unmittelbaren
Abführen von Material aus dem Abbauraum (39) anschließt, die den Ringraum (26) quert.
2. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Abbauraum
(39) und den Ringraum verbindende Überstromleitung (21) vorgesehen ist.
3. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abbauraumende
(22) der Überstromleitung (21) im oberen Bereich des Abbauraumes (39) und eine Ringraumende
(23) der Überstromleitung (21) im unteren Bereich des Ringraumes (26) münden.
4. Schildvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Ringraumabführvorrichtung (6) und der Schneckenfördervorrichtung
(14) eine Trennwand (19) angeordnet ist, die den Ringraum (26) unterteilt.
5. Schildvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneckenfördervorrichtung (14) eine in den Ringraum (26) mündende Ringraumöffnung
aufweist, die mit einer Ringraumverschlußvorrichtung (41) verschließbar ist.
6. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an die Schneckenfördervorrichtung
(14) eine Fluidzumischeinheit (42) angeflanscht ist, die zum einen mit der Schneckenfördervorrichtung
(14) und zum anderen mit einer Fluidzumischleitungsanordnung (45, 46) in Verbindung
steht.
7. Schildvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Anzahl von in den Abbauraum (39) mündende Saug/Druckleitungen (20, 40) vorgesehen
sind.
8. Schildvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Anzahl von in den Ringraum (26) mündenden Saug/Druckleitungen (27, 40) vorgesehen
sind.
9. Schildvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneckenfördervorrichtung (14) lösbar an der Tauchwand (2) befestigt ist
und mit der Schneckenöffnungsverschlußvorrichtung (17, 18, 47) der Ringraum (26) bei
gelöster Schneckenfördervorrichtung (14) druckdicht gegen den Abbauraum (39) verschließbar
ist.
10. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneckenöffnungsverschlußvorrichtung
zum druckdichten Verschließen wenigstens einen ringraumseitig angeordneten Verschlußschieber
(47) aufweist.