(19)
(11) EP 0 889 296 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1999  Patentblatt  1999/01

(21) Anmeldenummer: 98112357.3

(22) Anmeldetag:  03.07.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F27D 3/12, F27D 5/00, F27D 3/00, B28B 11/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 04.07.1997 DE 19728740

(71) Anmelder: EISENMANN MASCHINENBAU KG (Komplementär: EISENMANN-Stiftung)
D-71032 Böblingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schwerer, Peter
    71083 Herrenberg (DE)
  • Bader, Norbert
    72555 Metzingen (DE)

(74) Vertreter: Fürst, Siegfried 
Patent- und Rechtsanwälte Hansmann & Vogeser Nördliche Ringstrasse 10
73033 Göppingen
73033 Göppingen (DE)

   


(54) Brennwagen für Ziegel, insbesondere Dachziegel u. dgl


(57) Brennwagen für Ziegel, insbesondere Dachziegel und dgl., mit einem auf dem Brennwagentisch (1) variabel aufsteckbaren Gestellaufbau (10), der aus mehreren, lösbaren Säulen (2a...,2m) mit variabel und paarweise an letzteren (2a...,2m) angeordneten Etagenbalken (3a...,3n) besteht, wobei die Etagenbalken (3a...,3n) zur Halterung von die Ziegel (Z) tragenden Brennhilfsmittel ausgebildet sind und wobei besagte Brennhilfsmittel eine Vielzahl von im wesentlichen vertikal gerichteten Stützen zur Beabstandung der einzelnen Ziegel (Z) aufweisen.
Die Brennhilfsmittel Tragbalken (4) sind mit jeweils mehreren, steckbar auf diesen (4) aufsitzenden Stützgabeln (7) und in jeder Etage (E1...,En) des Gestellaufbaues (10) werden mehrere Tragbalken (4) nebeneinander auf jeweils zwei zueinander ausgerichteten Etagenbalken (3a...,3n) auswechselbar gehaltert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Brennwagen für Ziegel, insbesondere Dachziegel u. dgl., nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und findet vorrangig Anwendung in der Industrie beim Brennen keramischer Produkte.

[0002] Bekannt sind Brennwagen für Dachziegel, mit einem auf dem Brennwagentisch variabel aufsteckbaren Gestellaufbau, der aus mehreren, lösbaren Säulen mit variabel und paarweise an den Säulen angeordneten Etagenbalken besteht. Die Etagenbalken sind bei diesem bekannten Gestellaufbau zur Halterung von die Dachziegel tragenden plattenförmigen Brennhilfsmitteln ausgebildet, wobei die Brennhilfsmittel eine Vielzahl von im wesentlichen vertikal gerichteten Stützen zur Beabstandung der einzelnen Ziegel aufweisen.

[0003] Seitens der Industrie bestehen permanente Forderungen an die Hersteller von Brennanlagen zur weiteren Senkung des Anlagenaufwandes an sich und bezüglich der Erhöhung der Produktivität von Brennanlagen einschließlich der Qualitätsparameter. Mit dem benannten bekannten Brennwagen sind diese geforderten Verbesserungen jedoch nicht mehr erreichbar.

[0004] Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ausgehend von einem eingangs beschriebenen Brennwagen Mittel und Maßnahmen an einem Brennwagen, insbesondere am Gestellaufbau für einen solchen, vorzusehen, die die Qualität des Brennens erhöhen, eine Senkung der Brennzeiten sichern, den anlagentechnischen Aufwand senken bzw. die Variabilität des Gestellaufbaues eines Brennwagens erhöhen.

[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Brennwagen für Ziegel, insbesondere Dachziegel u. dgl. mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst; die nachgeordneten Patentansprüche 2 bis 5 zeigen Weiterbildungen bzw. Ausführungsvarianten der erfinderischen Grundlehre auf. Durch den erfinderisch neu gestalteten Gestellaufbau für einen Brennwagen, insbesondere der neuen Gestaltung der Brennhilfsmittel, ist der Brennwagen schneller auf Produkte mit verschiedenen Dimensionen umrüstbar; der anlagentechnische Aufwand für einen Brennwagen wurde bei gleichzeitiger Verbesserung der Variabilität gesenkt; die Produkte werden besser von den Brenngasen bzw. der Brennluft umspült, die Temperaturverteilung im Brennofen und speziell an der Oberfläche der zu brennenden Produkte ist genauer regelbar und das Handling beim Be- und Entladen des Brennwagens kann präziser und schonender erfolgen.

[0006] Folgend wird die Erfindung anhand eines in Zeichnungen schematisch dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert:
Es zeigen
Fig. 1
in Seitenansicht den auf dem Brennwagentisch eines Brennwagens aufsitzenden erfinderischen Gestellaufbau,
Fig. 2
eine Seitenansicht zu Fig. 1,
Fig. 3 u 3a
die neue Gestaltung des Brennhilfsmittels, einen Tragbalken mit Rippen,
Fig. 4
einen Schnitt A - A durch die Fig.3,
Fig. 5 u 5a
die neugestaltete Stütze, eine Stützgabel und
Fig. 6
eine in einen neuen Tragbalken eingesteckte Stützgabel in Seitenansicht.


[0007] Die Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung, einen Brennwagen für Ziegel, insbesondere Dachziegel u. dgl., mit einem auf dem Brennwagentisch 1 variabel aufsteckbaren Gestellaufbau 10, der aus mehreren, lösbaren Säulen 2a ..., 2m mit variabel und paarweise an letzteren 2a ..., 2m angeordneten Etagenbalken 3a ..., 3n besteht, wobei die Etagenbalken 3a..., 3n zur Halterung von die Ziegel Z tragenden Brennhilfsmitteln ausgebildet sind und wobei besagte Brennhilfsmittel eine Vielzahl von im wesentlichen vertikal gerichteten Stützen zur Beabstandung der einzelnen Ziegel Z aufweisen.

[0008] Im speziellen ist hier nun vorgesehen, daß die Brennhilfsmittel Tragbalken 4 mit jeweils mehreren, steckbar auf diesen 4 aufsitzenden Stützgabeln 7 sind, und daß in jeder Etage E 1..., En des Gestellaufbaues 10 mehrere Tragbalken 4 nebeneinander auf jeweils zwei zueinander ausgerichteten Etagenbalken 3a..., 3n auswechselbar gehaltert werden.

[0009] In Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist zudem noch vorgesehen, daß die Tragbalken 4, wie in den Figuren 3 bis 4 gezeigt, an ihren gegenüberliegenden, seitlichen Längsseiten eine Vielzahl paarweise angeordneter und in Längsrichtung beabstandeter a Rippen 5 aufweisen, wobei die in Längsrichtung benachbarten Rippen 5 des jeweiligen Tragbalkens 4 jeweils eine Nut 6 bilden, daß jede Stützgabel 7 aus einem schlanken Oberteil 8 und einem gabelartig, zwei Zinken 9a aufweisenden Unterteil 9 besteht, wobei die Zinken 9a in die Nuten 6 einsteckbar sind und die von den Zinken 9a gebildete Ausnehmung 9b am Unterteil 9 der Stützgabel 7 den betreffenden jeweiligen Bereich des Tragbalkens 4 dreiseitig umschließt, siehe hierzu Fig. 5a bis 6.

[0010] In Weiterbildung ist bei diesem Ausführungsbeispiel nun noch vorgesehen, daß die Nuten 6 und somit auch die eingesteckten Stützen 7 geneigt zur Vertikalen angeordnet sind, wodurch eine bessere Lagestabilität für die Ziegel im Gestellaufbau erzielt wird.

[0011] Die Tragbalken 4 bestehen vorzugsweise aus keramischem Material, wie z.B. Siliziumcarbid, und sind zur Gewichts- und Materialreduzierung als Hohlprofil mit vorzugsweise quadratischem Querschnitt ausgebildet.

[0012] Für schwere Produkte kann der Querschnitt der Tragbalken 4 entsprechend stärker dimensioniert werden, wobei bei Bedarf, statt der Rippen 5, im Tragbalken 4 in Längsrichtung eine Vielzahl paarweise angeordneter, vertikaler Grund- oder Durchgangsbohrungen zur Aufnahme der Zinken 9a der Stützgabeln 7 eingearbeitet werden.

BEZUGSZIFFERNVERZEICHNIS



[0013] 
1
Brennwagentisch
2a..., 2m
Säulen
3a..., 3n
Etagenbalken
4
Tragbalken
5
Rippen (zur Senkrechten geneigt)
6
Nuten
7
Stützgabeln
8
Oberteil
9
Unterteil
9a
Zinken
9b
Ausnehmung
10
Gestellaufbau (des Brennwagens)
a
Abstand
d
Dicke
E1..., En
Etagen des Gestellaufbaues
S
Senkrechte (Vertikale)
Z
Ziegel



Ansprüche

1. Brennwagen für Ziegel, insbesondere Dachziegel und dgl., mit einem auf dem Brennwagentisch (1) variabel aufsteckbaren Gestellaufbau (10), der aus mehreren, lösbaren Säulen (2a..., 2m) mit variabel und paarweise an letzteren (2a..., 2m) angeordneten Etagenbalken (3a..., 3n) besteht, wobei die Etagenbalken (3a..., 3n) zur Halterung von die Ziegel (Z) tragenden Brennhilfsmittel ausgebildet sind und wobei besagte Brennhilfsmittel eine Vielzahl von im wesentlichen vertikal gerichteten Stützen zur Beabstandung der einzelnen Ziegel (Z) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Brennhilfsmittel Tragbalken (4) mit jeweils mehreren, steckbar auf diesen (4) aufsitzenden Stützgabeln (7) sind und daß in jeder Etage (E1..., En) des Gestellaufbaues (10) mehrere Tragbalken (4) nebeneinander auf jeweils zwei zueinander ausgerichteten Etagenbalken (3a..., 3n) auswechselbar gehaltert werden.


 
2. Brennwagen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Tragbalken (4) an ihren gegenüberliegenden, seitlichen Längsseiten eine Vielzahl paarweise angeordneter und in Längsrichtung beabstandeter (a) Rippen (5) aufweisen, wobei die in Längsrichtung benachbarten Rippen (5) des jeweiligen Tragbalkens (4) jeweils eine Nut (6) bilden, daß jede Stützgabel (7) aus einem schlanken Oberteil (8) und einem gabelartig, zwei Zinken (9a) aufweisenden Unterteil (9) besteht, wobei die Zinken (9a) in die Nuten (6) einsteckbar sind und die von den Zinken (9a) gebildete Ausnehmung (9b) am Unterteil (9) der Stützgabel (7) den betreffenden jeweiligen Bereich des Tragbalkens (4) dreiseitig umschließt.


 
3. Brennwagen nach Anspruch 1 und teilweise nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Tragbalken (4) in Längsrichtung eine Vielzahl paarweise angeordneter, vertikaler Grund- oder Durchgangsbohrungen zur Aufnahme der Zinken (9a) der jeweiligen Stützgabel (7) aufweisen.


 
4. Brennwagen nach einem der voranstehenden Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Nuten (6) bzw. Bohrungen geneigt zur Vertikalen angeordnet sind.


 
5. Brennwagen nach wenigstens einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Tragbalken (4) aus keramischem Material und aus einem Hohlprofil besteht.


 




Zeichnung













Recherchenbericht