[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Identifizierung von an sportlichen Wettbewerben
teilnehmenden Personen oder Tieren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es ist aus der DE 42 40 879 Al bekannt, Brieftauben mit einem Transponder zu beringen,
der einen nichtlöschbaren und einen löschbaren Speicher aufweist. Im nichtlöschbaren
Speicher sind die eine Brieftaube identifizierenden Daten permanent gespeichert, die
vom Feld einer Antenne abrufbar sind. Bei einem Brieftaubenwettbewerb wird jede Taube
über eine sogenannte Vereinsantenne geführt. Hierbei wird der die Taube identifizierende
Identitätscode des nichtlöschbaren Speichers abgelesen und danach durch einen Zufallsgenerator
ein Zufallscode erzeugt, der über die Vereinsantenne abgestrahlt wird und der im löschbaren
Speicher gespeichert wird. In einem Registriergerät wird der Identitätscode jeder
Taube und der der Taube zugeordnete Zufallscode gespeichert. Kommt die Taube am Taubenschlag
an, durchwandert sie das Feld einer Schlagantenne, welche den Identitätscode und den
Zufallscode aus den Speichern abliest, die zusammen mit der Ankunftszeit in einem
weiteren Registriergerät gespeichert werden.
[0003] Der von der Vereinsantenne abgestrahlte Zufallscode kann über einen Empfänger, der
auf die Sendefrequenz der Vereinsantenne abgestimmt ist, beispielsweise auf 125 kHz
empfangen und aufgezeichnet werden. Da die Brieftaubenzüchter die Identitätscodes
ihrer Brieftauben kennen, ist es für einen Brieftaubenzüchter nur noch erforderlich,
die Reihenfolge zu ermitteln, in welcher seine Brieftauben über die Vereinsantenne
geführt werden. Es ist ihm dann möglich, den Identitätscodes den jeweils vergebenen
Zufallscode zuzuordnen. Er kann diese Daten dann in sein Registriergerät eingeben
und damit eine frühere Ankunftszeit seiner Tauben simulieren. Diese Manipulation ist
vor dem Hintergrund hoher Wetteinsätze bei Brieftaubenwettflügen zu sehen.
[0004] Um das "Abhören" der Datenübertragung beim Einkorben zu erschweren, wird in der DE
195 28 279 C1 vorgeschlagen, mindestens während der Dauer der Abstrahlung des Zufallscodes
durch eine weitere Antenne ein Störsignal im gleichen Frequenzbereich abzustrahlen.
Das über die weitere Antenne abgestrahlte Störsignal überlagert den von der Vereinsantenne
abgestrahlten Zufallscode. Da sich die Brieftauben während der Erzeugung des Zufallscodes
auf der Vereinsantenne befinden und somit der Abstand zwischen dem Transponder und
der Vereinsantenne sehr gering ist, soll die Eingabe des Zufallscodes in den löschbaren
Speicher nicht vom Störsignal beeinflußt werden. Denn es wird unterstellt, daß die
Feldstärke der Vereinsantenne im Bereich des Transponders wesentlich höher als die
Feldstärke des Störsignals in der Nähe des Transponders ist, wenn eine Taube sich
auf der Vereinsantenne befindet.
[0005] Ein Problem besteht dann, wenn das Trägersignal des Schreib-Lesegerätes getastet
wird und die Länge der Trägerpausen zur Informationsvermittlung genutzt wird. Selbst
wenn das Störsignal eine wesentlich geringere Feldstärke als der Träger des Nutzsignal
besitzt, kann diese Feldstärke ausreichen, die Erkennung der Trägerpausen und damit
die Informationsvermittlung zu stören. Damit dürfte eine praktikable Ausführung der
Lösung eine Abschirmung der Vereinsantenne von der weiteren Antenne oder einen großen
Abstand der Antennen erforderlich machen. Hierdurch reduziert sich aber die Sicherheit
gegen unerwünschtes "Abhören".
[0006] Die bekannte Lösung benötigt neben der weiteren Antenne auch einen weiteren Sender
und einen Signalgenerator. Außerdem muß das Schreib-Lesegerät mit dem weiteren Sender
gekoppelt sein, damit dieser Sender beim Auslesen des Speichers des Transponders abgeschaltet
wird, da er andernfalls die sehr viel geringeren Feldstärkeschwankungen beim Lesebetrieb
im Vergleich zum Sendebetrieb störend überlagern würde.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Identifizierung von
an sportlichen Wettbewerben teilnehmenden Personen oder Tieren dahingehend zu verbessern,
daß die Sicherheit gegen Abhören ohne störende Beeinflussung des Datenaustausches
zwischen Schreib-Lesegerät und Transponder verbessert wird.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zur Identifizierung von an sportlichen Wettbewerben
teilnehmenden Personen oder Tieren durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Im Unterschied zum Stand der Technik wird den Strahlern der Antennenanordnung bei
der Erfindung dasselbe Sendesignal zugeführt. Das bedeutet, daß keinerlei Fremdsignale
erzeugt werden, die die Datenübertragung von Schreib-Lesegerät zum Transponder beeinträchtigen
könnten. Dies gilt sowohl für den Fall, daß die Informationen in den Pulsen, in den
Pausen, kombiniert in den Pulsen und den Pausen oder auch in einer analogen Modulation
des Trägers liegen. Da es sich um dasselbe Sendesignal handelt, besteht zwangsläufig
Synchronität zwischen den von den Strahlen abgestrahlten Signalen, so daß sie sich
im Fernfeld bei entsprechender Phasenlage gegenseitig wirksam auslöschen können. Mit
"auslöschen" ist hierbei eine solche Dämpfung gemeint, daß das Signal im Fernfeld
unterhalb des üblichen Störpegels und Rauschens liegt, so daß es nicht mehr gelesen
werden kann. Die Phasenlage ist dabei starr, so daß die Dämpfung stabil ist.
[0010] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie nicht nur beim Beschreiben
des Transponders, sondern auch beim Kontrollesen wirksam ist.
[0011] Weiterhin können die Strahler so ausgebildet sein, daß sich ihre Feldkomponenten
im resultierenden Nahfeld verstärken. Dies ermöglicht es, die für eine sichere Energieübertragung
und Datenübertragung des Schreib-Lesegerätes zum Transponder nötige Sendeleistung
gegenüber dem Betriebsfall mit nur einer Antenne reduziert werden kann.
[0012] Vorzugsweise umfassen die Strahler Spulen oder Spulenbereiche, die nebeneinander
angeordnet und gegenphasig gespeist sind. Die Spulen oder Spulenbereiche können ferner
achsparallel angeordnet sein. Darüberhinaus können die Spulen oder Spulenbereiche
in einer gemeinsamen, quer zur Spulenachse verlaufenden Ebene liegen.
[0013] Diese Maßnahmen ermöglichen es, die Anordnung und Ausrichtung der Spulen oder Spulenbereiche
so zu optimieren, daß ihre Abstrahlung symmetrisch erfolgt und damit eine maximale
Verstärkung des Nahfeldes und eine maximale Dämpfung des Fernfeldes eintritt.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Strahler eine gemeinsame Spule auf,
die in zwei, zusammen eine 8 bildende Spulenbereiche umgeformt sind. Da die beiden
Spulenbereiche aus ursprünglich einer gemeinsamen Spule gebildet sind, ist ein gleichartiger
Aufbau und damit eine optimale Symmetrie gewährleistet. Ferner wird die Herstellung
vereinfacht und elektrische Kontakte vermieden, da die beiden Spulenbereiche zwangsläufig
galvanisch miteinander verbunden sind.
[0015] Die Spulen oder Spulenbereiche können von einem Gehäuse umgeben sein, das in das
Innere einer der Spulen oder Spulenbereiche eingezogen ist. Dort kann ein räumlich
definiertes Programmierfeld für eine zuverlässige elektromagnetische Koppelung beim
Eintauchen eines Transponders mit diesem gebildet sein.
[0016] Hierdurch wird ausschließlich eine der Spulen für die Daten- und Energieübertragung
zum Transponder ausgebildet und es wird so vermieden, daß beim Heranführen des Transponders
an die Strahleranordnung sowie bei Entfernen davon die Transponder nacheinander in
die Felder der Strahler eintauchen und dadurch wiederholt eine Daten- und Energieübertragung
stattfindet.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Strahleranordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
quer zum Spulenquerschnitt und
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht der Strahleranordnung auf den Spulenquerschnitt.
[0018] Fig. 1 zeichnet eine schematische Ansicht einer Strahleranordnung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Die Strahleranordnung umfaßt zwei Spulenbereiche 10, 12, die nebeneinander
angeordnet und achsparallel ausgerichtet sind und in einer gemeinsamen, quer zu den
Spulenachsen 14, 16 verlaufenden Ebene 18 liegen. Die Spulenbereiche 10, 12 werden
gegenphasig mit dem Sendesignal gespeist. Dies führt dazu, daß die magnetischen Feldkomponenten
des elektromagnetischen Feldes durch die Querschnitte beider Spulenbereiche 10, 12
verlaufen und geschlossene Feldlinien 24 bilden. Dies bedeutet, daß sich die Feldstärke
im Nahfeld der Spulenbereiche 10, 12 verstärkt, während die Feldliniendichte gleichzeitig
im Fernfeld stark abnimmt, also eine starke Dämpfung des Sendesignals im Fernfeld
eintritt.
[0019] Wie die schematische Ansicht der Strahleranordnung auf den Spulencuerschnitt gemäß
Fig. 2 zeigt, bilden die Strahler eine gemeinsame Spule, die in zwei, zusammen eine
8 bildende Spulenbereiche 10, 12 umgeformt ist. Die Spulenbereiche 10, 12 sind dadurch
spiegelsymmetrisch zueinander geformt und gleichzeitig gegenphasig gepolt, wenn die
elektrisch in Reihe geschalteten Spulenbereiche 10, 12 an die Schreib-Lesevorrichtung
angeschlossen werden.
[0020] Die beiden Spulenbereiche 10, 12 sind von einem gemeinsamen Gehäuse 20 umgeben, das
eine Einschnürung aufweist, die in das Innere des einen Spulenbereichs 10 eingezogen
ist. Diese Einschnürung bildet dort ein räumlich definiertes Programmierfeld 22 und
erlaubt so eine zuverlässige elektromagnetische Kopplung, wenn ein Transponder in
die Einschnürung eingetaucht wird. Dadurch wird verhindert, daß eine eventuelle unvollständige
Datenübertragung stattfindet, wenn der Transponder beim Annähern oder Entfernen vom
Progranmierfeld 22 an dem anderen Spulenbereiche 12 entlang bewegt wird.
1. Vorrichtung zur Identifizierung von an sportlichen Wettbewerben teilnehmenden Personen
oder Tieren, insbesondere Brieftauben, an denen ein Transponder mit einem Speicher
angebracht wird, bestehend aus einem Schreib-Lesegerät mit einer Antennenanordnung
zum berührungslosen Auslesen und/oder Beschreiben des Speichers im Transponder, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenanordnung wenigstens zwei Strahler umfaßt, denen dasselbe Sendesignal
zugeführt ist und deren Feldkomponenten sich im resultierenden Fernfeld gegenseitig
auslöschen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Feldkomponenten der Strahler im resultierenden Nahfeld verstärken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahler Spulen oder Spulenbereiche (10, 12) umfassen, die nebeneinander
angeordnet und gegenphasig gespeist sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen oder Spulenbereiche (10, 12) achsparallel angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen oder Spulenbereiche (10, 12) in einer gemeinsamen, quer zur Spulenachse
(14, 16) verlaufenden Ebene (18) liegen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahler eine gemeinsame Spule aufweisen, die in zwei, zusammen eine 8 bildende
Spulenbereiche (10, 12) umgeformt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen oder Spulenbereiche (10, 12) von einem Gehäuse (20) umgeben sind,
das in das Innere einer der Spulen oder Spulenbereiche (10, 12) eingezogen ist und
dort ein räumlich definiertes Programmierfeld (22) für eine zuverlässige elektromagnetische
Koppelung beim Eintauchen eines Transponders mit diesem bildet.