[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Steckverbindungsteil, wie Kontaktestecker
oder Kontaktesteckbuchse, für hochfrequente Datenübertragung über elektrische Leiter,
mit einer Reihe von Kontaktestellen zur Verbindung mit korrespondierenden Kontaktestellen
des Gegenstückes des Steckers oder der Buchse, wobei das Steckverbindungsteil weiter
Drahtanschlussmittel, wie Schneid-Klemm-Kontakte aufweist, die durch Leiterbahnen
mit den Kontaktestellen verbunden sind.
[0002] Im Bereich der Telekommunikation resp. der hockfrequenten Datenübertragung über elektrische
Leiter sind modulare Steckverbindungssysteme, wie RJ 45 (8-polig) oder RJ 11 (6-polig),
mit vorgegebener Kontaktstellenbelegung üblich, beispielsweise einer Belegung der
Anschlüsse 4 und 5 oder 1 und 2 für die Empfängerschleife und der Anschlüsse 3 und
6 für die Senderschleife.
[0003] Die Qualität solcher Steckverbindungen hängt u.a. und im besonderen von der sogenannten
Nebensprech- bzw. Übersprechdämpfung ab.
[0004] Bekannte Steckverbindungen der vorgenannten Art bestehen im wesentlichen aus einer
Aufnahmebuchse für den jeweiligen Stecker eines Geräteanschluß- oder Rangierkabels
und einer Platine, auf der die Leiterbahnen zur Weiterleitung und Rangierung auf die
Anschlußkontakte der Verkabelung angeordnet sind. Bei anderen Ausführungsformen sind
die Kontaktsätze in einem Kunststoffkörper eingegossen oder an diesem angeordnet.
[0005] Bei solchen Anordnungen erfolgt zwischen den Leiterbahnen der ankommenden und der
abgehenden Anschlüsse eine Kopplung durch Übersprechen. So wird von der störenden
auf die gestörte Leitung eine bestimmte Leistung übergekoppelt, wobei die Maßzahl
hierfür die Übersprechdämpfung in dB ist. Je geringer dabei die Übersprechdämpfung,
umso größer die eingekoppelte Störung.
[0006] Durch eine gezielte Übersprechkompensation kann diese Störleistung verringert bzw.
kompensiert werden, wobei eine gezielte Überkopplung einer zusätzlichen gleichgroßen,
jedoch gegenphasigen Leistung angestrebt wird.
[0007] Es sind deshalb verschiedene Massnahmen bekannt geworden, um die Übersprechdämpfung
bei solchen Steckverbindungen mit bereits festgelegter Kontaktbelegung an den Anschlusselementen
mit geeigneten Schaltungsmassnahmen zu verbessern.
[0008] Eine derartige Übersprechkompensation kann durch eine sogenannte Auskreuzung der
Leiter oder auch durch Zuschaltung von dämpfenden Bauelementen, wie Kondensatoren
oder Spulen erfolgen.
[0009] Vorzugsweise erfolgt bei den bekannten Anordnungen ein Auskreuzen der Leiter, da
dadurch sowohl elektrische (kapazitive) als auch magnetische (induktive) Kopplungen
gleichermaßen kompensiert werden können. Dabei ist zu beachten, dass eine solche Kompensation
nicht zur Änderung der vorgesehenen Anschlüsse führt, da die getroffenen Massnahmen
auch in bestehende Systeme engesetzt werden müssen. Damit diese Kontaktzuordnungen
erhalten bleiben, ist eine sogenannte Rückkreuzung der Leiter vorgesehen, so dass
der bei der ersten Auskreuzung der Leiter erfolgte Lagetausch der Anschlüsse wieder
rückgängig gemacht wird.
[0010] Ein wesentlicher Nachteil bei solchen bekannten Steckverbindungen ist der Verlauf
der Leiterbahnen zumindest im Bereich deren Auskreuzung in verschiedenen Ebenen, was
zu einer ausserordentlich komplizierten Herstellung solcher Kontaktsätze führt. Zudem
sind solche Anordnungen im Hochfrequenzbereich ab 200 bis 300 MHz völlig ungenügend.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Schaffung eines Steckverbindungsteils,
wie Kontaktestecker oder Kontaktesteckbuchse, der vorgenannten Art, bei dem sowohl
elektrische (kapazitive) als auch magnetische (induktive) Kopplungen gleichermaßen
und über den 300 MHz-Bereich hinaus kompensiert werden können, ohne dabei eine Auskreuzung
und gegebenenfalls Rückkreuzung der Leiterbahnen in verschiedenen Ebenen vornehmen
zu müssen.
[0012] Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass wenigstens benachbarte Leiterbahnen
zwischen den Drahtanschlussmitteln resp. Schneid-Klemm-Kontakten und den, die Kontaktstellen
bildenden Kontaktfedern zur Kompensation der kapazitiven und induktiven Kopplungen
in ihrer gemeinsamen Erstreckungsebene einander mit vorgegebenem Abstand umlaufend
angeordnet sind.
[0013] Durch diese Massnahmen werden zunächst Auskreuzungen und Rückkreuzungen in unterschiedlichen
Erstreckungsebenen vermieden, sondern nunmehr eine Quasiauskreuzung in einer allen
Leiterbahnen gemeinsamen Erstreckungsebene erreicht. Darüber hinaus haben Messungen
ergeben, dass bei solchen erfindungsgemässen Kontaktsätzen sowohl die kapazitiven
als auch die induktiven Kopplungen gleichermaßen und über den 300 MHz-Bereich hinaus
wirksam kompensiert werden können.
[0014] Zur Bildung einer Quasiauskreuzung und einer Quasirückkreuzung können bei einer bevorzugten
Ausführungsform die Leiterbahnen sowohl im Bereich der frontseitig des Steckverbindungsteils
überstehenden, in Wirkungslage aufgebogenen Kontaktfedern als auch im Bereich der
rückseitig angeordneten Schneid-Klemm-Kontakte in ihrer gemeinsamen Erstreckungsebene
einander mit vorgegebenem Abstand umlaufend angeordnet sein. Hierbei können einander
zur paarweise Aufschaltung zugeordnete Leiterbahnen in ihrer gemeinsamen Erstreckungsebene
einander mit vorgegebenem Abstand umlaufend angeordnet sein, wobei zudem die im Bereich
der frontseitig des Steckverbindungsteils überstehenden, mindestens von einer Leiterbahn
umlaufenen Leiterbahn abragenden Kontaktfedern in einer ersten, rückwärtigen Reihe
aufgebogen sind und die von einer, andere Leiterbahnen umlaufenden Leiterbahn abragenden
Kontaktfedern in einer zweiten frontseitigen Reihe aufgebogen sind.
[0015] Für eine kompakte Bauweise können zudem die in einer gemeinsamen Ebene liegenden
Leiterbahnen zwischen den Kontaktfedern und den Schneid-Klemm-Kontakten zu einem einbaufähigen
Kontaktsatz räumlich Z-förmig aufgebogen sein, wobei dann der Kontaktsatz an einem
Kunststoffkörper abgestützt ist.
[0016] Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in schaubildartiger, übergrosser Darstellung ein zum Einbau in ein Steckverbindungsteil
bestimmter erfindungsgemässer Kontaktesatz;
- Fig. 2
- den Kontaktesatz gemäss Fig 1 in Draufsicht
und
- Fig. 3
- in anderem Massstab ausschnittweise ein Schnittbild mit Kontaktesätzen ohne Schneid-Klemm-Kontakte.
[0017] Für nicht näher gezeigte, bekannte Steckverbindungsteile, wie Kontaktestecker oder
Kontaktesteckbuchsen, wie diese für hochfrequente Datenübertragungen über elektrische
Leiter verwendet werden und welche eine Reihe von Kontaktestellen zur Verbindung mit
korrespondierenden Kontaktestellen des Gegenstückes des Steckers oder der Buchse aufweisen,
die über Leiterbahnen mit Drahtanschlussmittel, wie etwa Schneid-Klemm-Kontakte, verbunden
sind, bilden die Kontaktstellen, die Leiterbahnen und gegebenenfalls die Schneid-Klemm-Kontakte
einbaufertige Kontaktesätze.
[0018] Gemäss den Fig. 1 bis 3 sind bei einem erfindungsgemässen Kontaktsatz wenigstens
benachbarte Leiterbahnen 1,2 zwischen den Drahtanschlussmitteln in Form von hier Schneid-Klemm-Kontakten
11,12 und den, die Kontaktstellen bildenden Kontaktfedern 21,22 zur Kompensation der
kapazitiven und induktiven Kopplungen in ihrer gemeinsamen Erstreckungsebene einander
mit vorgegebenem Abstand umlaufend angeordnet. Hierbei sind vorzugsweise die Leiterbahnen
1,2 sowohl im Bereich der frontseitig des Steckverbindungsteils überstehenden, in
Wirkungslage aufgebogenen Kontaktfedern 21,22 als auch im Bereich der rückseitig angeordneten
Schneid-Klemm-Kontakte 11,12 in ihrer gemeinsamen Erstreckungsebene einander mit vorgegebenem
Abstand umlaufend angeordnet, womit eine Quasiauskreuzung erreicht wird.
[0019] Die Leiterbahnen 1,2 können einander paarweise zugeordnet sein, die dann in ihrer
gemeinsamen Erstreckungsebene einander mit vorgegebenem Abstand umlaufend angeordnet
sind.
[0020] Wie insbesondere der Fig. 2 entnommen werden kann, sind die im Bereich der frontseitig
des Steckverbindungsteils überstehenden, mindestens von einer Leiterbahn 2 umlaufenen
Leiterbahn 1 abragenden Kontaktfedern 21 in einer ersten, rückwärtigen Reihe 3 aufgebogen
und die von einer, andere Leiterbahnen 1 umlaufenden Leiterbahn 2 abragenden Kontaktfedern
22 in einer zweiten frontseitigen Reihe 4 aufgebogen.
[0021] Wie Fig. 1 veranschaulicht, sind die in einer gemeinsamen Ebene liegenden Leiterbahnen
1,2 zwischen den Kontaktfedern 21,22 und den Schneid-Klemm-Kontakten 11,12 zu einem
einbaufähigen Kontaktsatz räumlich Z-förmig aufgebogen. Ein solcher Kontaktsatz kann
sich dann an einem Kunststoffkörper (nicht gezeigt) abstützen.
[0022] Die Drahtanschlussmittel resp. Schneid-Klemm-Kontakte 11,12 können aber auch vorgängig
in den Kunststoffkörper eingebracht sein, mit welchen dann der ohne Schneid-Klemm-Kontakte
hergestellte Kontaktesatz verlötet resp. verschweisst wird.
[0023] Fig. 3 zeigt ein Schnittbild resp. ausschnittweise einen Stanzstreifen aus elektrisch
hochleitendem Material mit zwei solchen Kontaktesätzen ohne Schneid-Klemm-Kontakte.
[0024] Es wird Schutz beansprucht wie folgt:
1. Steckverbindungsteil, wie Kontaktestecker oder Kontaktesteckbuchse, für hochfrequente
Datenübertragung über elektrische Leiter, mit einer Reihe von Kontaktestellen zur
Verbindung mit korrespondierenden Kontaktestellen des Gegenstückes des Steckers oder
der Buchse, wobei das Steckverbindungsteil weiter Drahtanschlussmittel, wie Schneid-Klemm-Kontakte
aufweist, die durch Leiterbahnen mit den Kontaktestellen verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens benachbarte Leiterbahnen (1,2) zwischen den Drahtanschlussmitteln
resp. Schneid- Klemm-Kontakten (11,12) und den, die Kontaktstellen bildenden Kontaktfedern
(21,22) zur Kompensation der kapazitiven und induktiven Kopplungen in ihrer gemeinsamen
Erstreckungsebene einander mit vorgegebenem Abstand umlaufend angeordnet sind.
2. Steckverbindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterbahnen
(1,2) sowohl im Bereich der frontseitig des Steckverbindungsteils überstehenden, in
Wirkungslage aufgebogenen Kontaktfedern (21,22) als auch im Bereich der rückseitig
angeordneten Klemm-Schneid-Kontakte (11,12) in ihrer gemeinsamen Erstreckungsebene
einander mit vorgegebenem Abstand umlaufend angeordnet sind.
3. Steckverbindungsteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einander
zur paarweise Aufschaltung zugeordnete Leiterbahnen (1,2) in ihrer gemeinsamen Erstreckungsebene
einander mit vorgegebenem Abstand umlaufend angeordnet sind.
4. Steckverbindungsteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich
der frontseitig des Steckverbindungsteils überstehenden, mindestens von einer Leiterbahn
(2) umlaufenen Leiterbahn (1) abragenden Kontaktfedern (21) in einer ersten, rückwärtigen
Reihe (3) aufgebogen sind und die von einer, andere Leiterbahnen umlaufenden Leiterbahn
(2) abragenden Kontaktfedern (22) in einer zweiten frontseitigen Reihe (4) aufgebogen
sind.
5. Steckverbindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in einer gemeinsamen
Ebene liegenden Leiterbahnen (1,2) zwischen den Kontaktfedern (21,22) und den Schneid-Klemm-Kontakten
(11,12) zu einem einbaufähigen Kontaktsatz räumlich Z-förmig aufgebogen sind.
6. Steckverbindungsteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktsatz
ein einem Kunststoffkörper abgestützt ist.