[0001] Die Erfindung betrifft ein zweiteiliges Bekleidungsstück mit einer Innenhülle und
einer Außenhülle, die mit der Außenhülle trennbar verbunden ist.
[0002] Bekleidungsstücke der eingangsgenannten Art sind aus der deutschen Patentschrift
DE-C-35 43 371 vorbekannt.
[0003] Diese Patentschrift offenbart einen Hitzeschutzanzug aus asbestfreiem Material bekannt.
Dieser Anzug bietet einen Innenanzug aus einem dreilagigen Laminat oder Stoffverbund,
welcher bis 40°C waschbar ist. Der Außenanzug ist aus einem metallisierten Hitzeschutzmaterial.
Nach diesem Patent ist der Innenanzugsstoff färbbar. Der Außenanzug dieses Patents
ist aus flammfesten Fasern hergestellt, welche weder färbbar noch oleophob oder hydrophob
ausrüstbar sind.
[0004] Warnkleidung ist weiter aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE-U-78 36 855 (Konrad
Mende) bekannt. Dieses Gebrauchsmuster offenbart eine Armbinde aus gummielastischem
Material, auf welches ein beschichtetes Folienstück aufgenäht ist. Die Fasern, aus
denen die Binde hergestellt ist, und/oder das Folienstück kann mit fluoreszierenden,
phosphoreszierenden oder reflektierenden Farben beschichtet werden.
[0005] DE-U-79 14 905 (Sportartikelfabrik Karl Uhl GmbH) offenbart ein Oberbekleidungsstück
für Sportler, insbes. Torwartpullover, das ganz oder teilweise aus einem fluoreszierenden
Material besteht oder mit einem solchen beschichtet ist.
[0006] Bekannt sind auch sogenannte "Leuchtwesten", die fluoreszierendes Material aufweisen
und über eine herkömmliche Jacke getragen werden können. Die Jacke hat eine wasserdichte
und atmungsaktive Funktionsschicht aus expandiertem Polytetrafluoroethylen. Solche
Jacken werden z. B. von der Firma Panlo, in Ebbs, Osterreich verkauft. Die Jacke ist
bei dieser bekannten Kombination nicht mit der Leuchtweste verbunden und muß somit
separat angezogen werden, was für den Träger nachteilig ist. Erfahrungsgemäß werden
derartige Leuchtwesten nicht bei jeder benötigten Situation tatsächlich getragen.
[0007] Aus DE-U-296 07 822 ist eine wetterfeste Oberbekleidungskombination aus einer Innenjacke
mit einer Funktionsschicht und eine Außenjacke bekannt. Die Außenjacke ist mittels
eines Reißverschlusses mit der Innenjacke verbunden. Die Funktionsschicht ist aus
Copolyetherester Polymere hergestellt.
[0008] Aus der Loseblattsammlung "Persönliche Schutzausrüstung", Kapitel III - 7.5, Seiten
11-14, 27. Ergänzungslieferung vom Oktober 1973 sind Schutzanzüge als Warnkleidung
bekannt. Solche Warnkleidung muß den Anforderungen der Europäischen Norm EN 471 für
Erkennbarkeit am Tag und in der Nacht erfüllen. Problematisch dabei ist die Verschmutzung
der Außenfläche der Warnkleidung, die dazu führen kann, daß die verschmutzte Warnkleidung
von Beobachtern nicht ausreichend wahrgenommen wird.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher ein verbessertes Bekleidungsstück zu
entwickeln, das als Warnkleidung dient.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Innenhülle eine wasserdichte und atmungsaktive
Funktionsschicht aufweist und die Außenhülle aus einem Stoff besteht, welcher fluoreszierend
gefärbt ist. Dabei wird ein Bekleidungsstück geschaffen, das als Warnkleidung dienen
kann und jederzeit von einem Träger getragen werden kann. Die Trennung der Innen-
und Außenhüllen erlaubt einem separaten Waschen der beiden Teile. Die verschmutzte
Außenhülle kann beispielsweise bei einer höheren Temperatur als die Innenhülle gewaschen
werden. Die Außenhülle kann auch mittels eines Preßverfahrens bis zu einem Druck von
25 bar getrocknet werden.
[0011] Aufgrund der wasserdichten Eigenschaften kann das Bekleidungsstück auch in sehr schlechtem
Wetter von dem Träger getragen werden, was eine Steigerung der Produktivität der Träger
des Bekleidungsstücks bedeutet. Die hohe Atmungsaktivität des Bekleidungsstücks erlaubt
dem Träger des Bekleidungsstücks, das Bekleidungsstück über längere Zeit bequem zu
tragen, da Wasserdampf (Schweiß) vom Träger zur Außenwelt durch den Stoff gelangt.
Erfahrungsgemäß sind Träger solcher Bekleidungsstücke weniger krankheitsfällig.
[0012] Vorzugsweise ist die Außenhülle aufgrund der sehr starken Beanspruchung scheuerfest.
Dabei soll der Stoff, aus dem das Bekleidungsstück hergestellt wird, eine Höchstzugkraft
von mindestens 850N in Kettrichtung und eine Höchstzugkraft von mindestens 650N in
Schußrichtung aufweist. In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Außenhülle
mit hydrophoben und/oder oleophoben Elementen ausgestattet, um die wasser- und schmutzabweisende
Eigenschaften der Außenhülle zu verbessern. Vorzugsweise werden dabei Fluorcarbone
eingesetzt.
[0013] Im Gegensatz zu den bisher bekannten Bekleidungsstücken hat das Bekleidungsstück
auch nach 30 industriellen Waschzyklen eine Warnfunktion aufgrund des separaten Waschvorgangs
der Innen- und Außenhülle. Die Kombination von Außen- und Innenhülle bleibt nach 30
industriellen Waschzyklen wasserdicht und atmungsaktiv. Vorzugsweise entspricht die
Warnfunktion den Erfordernissen der europäischen Norm EN471, damit das Bekleidungsstück
in den vom Gesetz vorgeschrieben Situationen eingesetzt wird.
[0014] Eine möglichst hohe Anzahl von Waschzyklen ist für die Betreiber von Mietwäsche-Firmen
von großer Bedeutung, da sie einer größeren Anzahl von Tragezyklen der Mietwäsche
erlaubt und somit kann das Bekleidungsstück über längere Zeit amortisiert werden.
[0015] Damit das Bekleidungsstück für den Träger bequem bleibt, weist die Außenhülle einen
Wasserdampfdurchgangswiderstand ≤ 5 (m
2.Pa) / W auf. Die Innenhülle hält einen Wasserdruck von mindestens 1 bar aus und hat
einen Wasserdampfdurchgangswiderstand von ≤ 150 (m
2.Pa) / W. Auch nach 30 industriellen Waschzyklen hat die Innenhulle einen Wasserdampfdurchgangswiderstand
von ≤ 150 (m
2.Pa) / W, vorzugsweise ≤ 20 (m
2.Pa) / W, so daß die Innenhülle noch bequem zu tragen bleibt.
[0016] Die Innenhülle wird zumindest teilweise aus der Gruppen von Stoffen bestehend aus
Polyester, Co-polyester, Polyurethan und Polytetrafluoroethylen hergestellt, wobei
die Innenhülle vorzugsweise zumindest teilweise aus expandiertem PTFE hergestellt
wird.
[0017] Die Ausßenhülle ist ein Gewirke oder ein Gewebe, welche aus Polyester-, Polyamid-
oder Baumwolle/Polyester - Fasern hergestellt ist. Solche Fasern sind färbbar und
auch mit oleophoben und/oder hydrophoben Mitteln ausrüstbar. Damit kann eine Außenhülle
geschaffen werden, die derart gefärbt ist, daß sie die Anforderungen der europäischen
Norm EN 471 für die Erkennbarkeit des Anzugs erfüllt.
[0018] Die Innenhülle und die Außenhülle sind mittels Verschlußvorrichtungen verbunden.
Die Verschlußvorrichtung ist aus einem Klettverschluß, einem Reißverschluß, aus Haken
und Ösen, aus Schnüren oder vorzugsweise aus wasserdichten Druckknöpfen gebildet.
[0019] Die Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Schutzkleidung mit austrennbarer Innenhülle.
[0020] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Jacke 10. In dieser Zeichnung ist zwar eine Jacke
dargestellt, die Verwendung der Erfindung ist aber nicht auf Jacken beschränkt. Sie
kann ebenfalls Anwendung bei Hosen, Pullover, Westen oder anderen Bekleidungsstücken
finden. Die Jacke 10 hat eine Außenhülle 20 und eine Innenhülle 30, die miteinander
trennbar mittels Verschlußvorrichtungen 40, 50 und 60 verbunden sind.
[0021] Die Außenhülle 20 ist aus Stoffen derart hergestellt, daß sie die Anforderungen als
Warnkleidung erfüllt. Eine Warnkleidung ist ein Bekleidungsstück, das zu jeder Zeit
auffällig erkennbar sein soll. Vorzugsweise ist die Außenhülle derart hergestellt,
daß sie die Anforderungen der europäischen Norm Nr. EN 471 von März 1994 erfüllt.
In dieser Norm sind drei Klassen von Warnkleidungen geregelt, die sich durch die angegebene
Mindestfläche Material unterscheiden. Die drei Klassen sind wie folgt, wobei die angegebenen
Werte die Mindestfläche des Materials in m
2 sind:
|
Kleidung Klasse 3 |
Kleidung Klasse 2 |
Kleidung Klasse 1 |
Hintergrundsmaterial |
0,8 |
0,50 |
0,14 |
Retroreflektierendes Material |
0,2 |
0,13 |
0,10 |
Material mit kombinierten Eigenschaften |
- |
- |
0,20 |
[0022] Als Hintergrundmaterial ist ein buntes fluoreszierendes Material höchster Auffälligkeit
zu verstehen, das nicht den Anforderungen der Norm EN 471 für retroreflektierendes
Material entspricht.
[0023] Als retroreflektierendes Material ist rückstrahlendes Material zu verstehen, das
nicht den Anforderungen der Norm EN 471 für Hintergrundmaterial entspricht. Das auf
ein retroreflektierendes Material auftreffende Licht wird gebündelt zur Lichtquelle
zurückgestrahlt.
[0024] Material mit kombinierten Eigenschaften ist Material mit Hintergrund- sowie mit Retroreflexionseigenschaften.
[0025] Fluoreszierendes Material ist ein Material, das optische Strahlung bei längeren Wellenlängen
emittiert als es absorbiert. Beispielsweise wandelt fluoreszierendes Material an ihrer
Oberfläche unsichtbare UV-Strahlung in sichtbares Licht um. Daher sind solche Farben
am Tage durch den Anteil vom UV-Licht im Sonnenlicht heller als "normale" Farben.
[0026] Die bevorzugten spezifischen Anforderungen an das Design der Außenhülle sind in Absatz
4.2. der Norm EN 471 angegeben.
[0027] Vorzugsweise hat das Hintergrundmaterial und/oder die Materialien mit kombinierten
Eigenschaften die Farben, die in Absatz 5.1 der Norm EN 471 geregelt sind.
[0028] Die Retroreflexioneigenschaften für das retroreflektierende Material sind in Absatz
6 der Norm EN 471 geregelt. Die verwendete Testmethode zur Messung der Retroreflexion
in trockenem Zustand wird in Absatz 7.3 der Norm EN 471 geregelt. Die verwendete Testmethode
zur Messung der Retroreflexion in nassem Zustand ist in Anhang A der Norm EN 471 geregelt.
[0029] Die Warnkleidung wird beispielsweise von Bahnpersonal, Strassenreinigern, Mitarbeitern
am Flughafen, Entsorgungspersonal (Müllmännern) und Bauarbeitern getragen, die aus
Sicherheitsgründen von Anderen gesehen werden müssen. Die Verwendung von fluoreszierenden
Material eignet sich in derartigen Jacken, da der Stoff sehr auffällig ist.
[0030] Die Außenhülle 20 ist ein Gewirke oder ein Gewebe. Sie kann aus den folgenden Stoffen
hergestellt werden: Polyester, Polyamid oder Baumwolle/Polyester Mischungen. Vorzugsweise
ist die Außenhülle ein Gewebe aus einer Polyester/Baumwolle Mischung oder aus Polyester.
Der Stoff, aus dem die Außenhülle hergestellt ist, hat eine Höchstrugkraft von mindestens
850N in Kettrichtung und eine Höchstzugkraft von mindestens 650N in Schußrichtung.
Die Höchstzugkraft wird nach der ISO Norm Hr. 5081 mit einer Probengröße von 60 mm
x 300 mm geprüft. Dabei ist zu beachten, daß die Muster trocken zu testen sind und
daß die Vorformungsgeschwindigkeit (Deformationsrate) (100±10) mm/min beträgt.
[0031] Der Stoff der Außenhülle 20 ist derart ausgewählt, daß das Bekleidungsstück scheuerfest
ist. Die Scheuerbeständigkeit wird nach dem Martindale-Verfahren zur Bestimmung der
Scheuerbeständigkeit von Textilien Flächengebilden geprüft. Der Aufbau des Prüfgeräts
ist in der Norm prEN ISO 12947-1 aus 1995 beschrieben. Der Stoff der Außenhülle 20
gilt als scheuerfest, wenn er 500 Touren standhält (z.B. kein Fadenbruch vorhanden).
Die Bestimmung der Wasserdichtheit wird unten angegeben. Als Scheuermittel für das
Prüfgerät wird Silicium-Carbid Papier P180 von 3M mit einer Auflage von 9 kPa. Die
Tourenzahl wird nach Methode 2 der Norm prEN ISO 12947-2 aus 1995 bestimmt.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Stoff der Außenhülle 20 gegen das unerwünschte
Eindringen von flüssigem Wasser durch Tränkung (Imprägnierung) oder Beschichtung mit
wasserdampfdurchlässigem Hydrophobiermittel. Als Hydrophobiermittel kommen Paraffine,
Wachse, Metallseifen etc. mit Zusätzen an Aluminium- bzw. Zirkonium-Salzen, quartäre
organische Verbindungen, Harnstoff-Derivate, Fettsäure-modifizierte Melaminharze,
Chrom-Komplexsalze, Silikone, Zinn-organische Verbindung oder Glutardialdehyd-Verbindungen
in Betracht. Vorzugsweise werden Fluorcarbone verwendet, welche als Scotchguard FC
251 von 3M, Dipolit 455 von Rotta, Oleophobole ZB von Pfersee oder Bayguard AF von
Bayer im Handel erhältlich sind. Der Stoff der Außenhülle ist färbbar durch beispielsweise
Palanil ® Färbstoffe, die von der Firma BASF in Ludwigshafen erhältlich sind.
[0033] Der Stoff der Außenhülle 20 wird auch in der bevorzugten Ausführungsform mit Oleophobiermitteln
getränkt oder beschichtet, um eine verbesserte Schmutzabweisung zu erreichen. Als
Oleophobiermittel kommen auch die obengenannte Fluorcarbone in Betracht, die dem Stoff
einen Ölwert ≥ 5 im Neuzustand nach dem AATCC-118 Norm aus 1989 verleihen.
[0034] Die Innenhülle 30 kann als ein zwei- oder dreilagiges Laminat mit einer Funktionsschicht
ausgebildet sein. Alternativ kann die Funktionsschicht zwischen zwei Textilschichten
eingebaut sein. Die Funktionsschicht gewährleistet eine hinreichende Durchlässigkeit
der Hautfeuchtigkeit und Schweißfeuchtigkeit des Trägers durch die Innenhülle 30.
Weiterhin ermöglicht die Funktionsschicht eine Wind- und Wasserdichtigkeit. Die Innenhülle
30 ist daher wasserdicht aber wasserdampfdurchlässig.
[0035] Als wasserdicht wird eine solche Innenhülle 30 definiert, deren Textilfläche ein
Wassereingangsdruck von mindestens 0,13 bar aushält. Vorzugsweise hält die Innenhülle
30 einen Wassereingangsdruck von über 1 bar aus. Der Wasserdruck wird gemäß ein Testverfahren
gemessen, in dem destilliertes Wasser bei 20±2°C auf eine Probe von der Innenhülle
30 mit einer Fläche von 100 cm
2 zunehmend unter Druck gestellt wird. Der Wasseraufstiegsdruck beträgt 60±3 cmH
2O/min. Der Wasserdruck ist dann der Druck, bei dem Wasser auf der anderen Seite der
Probe erscheint. Die genaue Vorgehensweise ist in der ISO Norm Nr. 811 aus 1981 geregelt.
[0036] Als wasserdampfdurchlässig wird eine Innenhülle 30 definiert, die einen RET von unter
150 (m
2.Pa) / W aufweist. Vorzugsweise weist die Funktionsschicht einen RET von unter 20
(m
2.Pa) / W auf. Die Wasserdampfdurchlässigkeit wird durch das Hohenstein MDM Dry Verfahren
gemessen, welches in der Standard-Prüfvorschrift Nr. BPI 1,4 aus September 1987 des
Bekleidungsphysiologischen Instituts eV. Hohenstein beschrieben wird.
[0037] Für die wasserdicht, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht geeignet Materialien
umfassen mikroporöses gerecktes Polytetrafluoroethylen (PTFE), wie es in den U.S.
Patentschriften US-A-3, 953,566 und US-A-4,187,390 beschrieben ist; gerecktes PTFE,
das mit hydrophilen Imprägniermittel und/oder Schichten versehen ist, wie es in der
US-A-4, 194,041 beschrieben ist; atmungsaktive Polyurethanschichten, oder Elastomere,
wie Copolyetherester und deren Laminate, wie es in den US-A-4,725,418 und 4,493,870
beschrieben ist. Als Oberware können Polyesterfasern oder, vorzugsweise, Polyamidfasern
verwendet werden. Solche Laminate werden von W.L.Gore & Associates hergestellt.
[0038] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein mikroporöses Membran
aus gerecktes PTFE (ePTFE) beschichtet mit Polyurethan als Funktionsschicht verwendet.
Unter dem Begriff mikroporöses Membran wird ein Membran verstanden, dessen durchschnittliche
Porengröße zwischen 0,2 µm und 0,3 µm liegt.
[0039] Die Innenhülle 30 und die Außenhülle 20 sind miteinander mittels der Verschlußvorrichtungen
40, 50, 55 und 60 trennbar verbunden. Die Verschlußvorrichtungen sind aus einem Klettverschluß,
einem Reißverschluß, aus Haken und Ösen, aus Schnüren oder aus Druckknöpfen gebildet
sein. In der bevorzugten, in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform werden lediglich
wasserdichte Druckknöpfen verwendet. Diese sind an der vorderen Jackenöffnung 70,
im Halsbereich 80, im Saumbereich 85 sowie im Ärmelbereich 90 angeordnet.
[0040] Um die Jacke zu waschen, werden die Innenhülle 30 und die Außenhülle 40 voneinander
getrennt und jedes Teil wird separat bei unterschiedlichen Temperaturen gewaschen.
Der Waschvorgang entspricht einem industriellen Waschzyklus und kann beispielsweise
mit einer Waschmaschine der Marke Electrolux Wascator TT 600 durchgeführt werden.
[0041] Der Waschzyklus für die Innenhülle 30 und die Außenhülle 20 hat bei dieser Art Waschmaschine
folgenden Vorgang, wobei die gewünschte Temperatur für das Waschen der Innenhülle
größer als 40°C ist und vorzugsweise bei 60°C liegt und die gewünschte Temperatur
für das Waschen der Außenhülle vorzugsweise zwischen 80°C und 85°C liegt:
Hauptwäsche 1
[0042] Wasser bis zu einem Niveau von 170 Einheiten wird eingelaufen und auf die gewünschte
Temperatur erhitzt. 170 Einheiten entspricht eine Wassermenge von 751 in der obengenannten
Waschmaschine. Dieses stellt ein Flottenvehältnis von etwa 1 kg Wäsche zu 51 Wasser
dar. Danach wird ein Normalwaschgang-Programm für 20 Minuten mit Waschmittel durchgeführt.
Danach wird das Wasser ausgelaufen, was etwa eine Minute dauert, und anschließend
wird kaltes Leitungswasser beispielsweise um 15±5°C eingelaufen.
Hauptwäsche 2
[0043] Wasser bis zu einem Niveau von 170 Einheiten wird eingelaufen und auf die gewünschte
Temperatur erhitzt. Danach wird ein Normalwaschgang-Programm für 10 Minuten mit Waschmittel
durchgeführt. Danach wird das warme Wasser ausgelaufen, was etwa eine Minute dauert,
und anschließend wird kaltes Leitungswasser beispielsweise um 15±5°C eingelaufen.
Spülen 1
[0044] Wasser bis zu einem Niveau von 190 Einheiten wird eingelaufen und auf die gewünschte
Temperatur erhitzt. 190 Einheiten entspricht eine Wassermenge von 831 in der obengenannten
Waschmaschine. Danach wird ein Normalwaschgang-Programm für 2 Minuten ohne Waschmittel
durchgeführt. Danach wird das Wasser ausgelaufen, was etwa eine Minute dauert, und
anschließend wird kaltes Leitungswasser beispielsweise um 15±5°C eingelaufen.
[0045] Dieser Spülvorgang wird insgesamt dreimal durchgeführt (Spülen 2, 3).
Schleudern 1
[0046] Nach dem dritten Spülvorgang wird die Wäsche geschleudert für 2 Minuten bei Niedertour,
welche eine Schwerkraft von 60 G entspricht, und anschließend für 3 Minuten bei Hochtour,
welche eine Schwerkraft von 160 G entspricht.
Spülen 4
[0047] Dieser Spülgang ist identisch mit dem ersten Spülvorgang.
Schleudern 2
[0048] Dieser Schleudervorgang ist identisch mit dem ersten Schleudervorgang.
[0049] Danach ist der Waschzyklus zu Ende und die Wäsche kann von der Waschmaschine entfernt
werden.
[0050] Anstelle des Schleudervorgangs kann die Außenhülle 20 abgequetscht sein, um das Wasser
aus dem Stoff herauszudrücken. Der Abquetschtdruck ist kleiner als 30 bar.
[0051] Die Außenhülle 20 und die Innenhülle 30 werden anschließend in einem Trockner der
Mark Electrolux Wascator TT 600 bei zwei Punkten (ca. 77 °C im Trommel) für 20 bis
30 Minuten getrocknet.
[0052] Als Waschmittel für die Innenhülle wird vorzugsweise Leggil Super der Firma Henkel
KGaA mit 15g/kg Wäsche im ersten Waschvorgang und 10 g/Kg Wäsche im zweiten Waschvorgang
verwendet. Für die Außenhülle wird vorzugsweise eine Mischung aus 50g/kg Wäsche Leggil
Super und 15 g/kg Wäsche Lavipol der Firma Henkel KGaA im ersten Waschvorgang und
lediglich 15 g/kg Wäsche Lavipol im zweiten Waschvorgang verwendet.
[0053] Die erfindungsgemäße Außenhülle 20 und Innenhülle 30 können sich dem obigen Waschzyklus
und Trocknungsvorgang mindestens dreißig Mal unterziehen, ohne ihre wasserdichten
und wasserdampfdurchlässigen Werte zu verlieren. Auch nach dem dreißigsten Waschzyklus
erfüllt die Außenhülle 20 noch die Erfordernisse der Norm EN 471 für eine Warnfunktion.
Bei der Durchführung dieser Vorgänge wird das gewaschene Bekleidungsstück nicht zwischen
den einzelnen Waschzyklen getragen.
1. Bekleidungsstück mit einer Außenhülle und
einer Innenhülle, die mit der Außenhülle trennbar verbunden ist, wobei die Innenhülle
eine wasserdichte und atmungsaktive Funktionsschicht aufweist und die Außenhülle aus
einem Stoff hergestellt ist, welcher fluoreszierend gefärbt ist.
2. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Außenhülle scheuerfest ist.
3. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Außenhülle während eines Preßtrocknungsverfahren einem Abquetschdruck von 25 bar
standhält.
4. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Außenhülle hydrophobiert ist.
5. Bekleidungsstück nach Anspruch 4, wobei
die Hydrophobierung mittels Fluorcarbone erfolgt.
6. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Außenhülle oleophobiert ist.
7. Bekleidungsstück nach Anspruch 4, wobei
die Oleophobierung mittels Fluorcarbone erfolgt.
8. Bekleidungsstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Außenhülle eine Warnfunktionen hat.
9. Bekleidungsstück nach Anspruch 8, wobei
die Außenhülle nach 30 industriellen Waschzyklen eine Warnfunktion hat.
10. Bekleidungsstück nach Anspruch 8 oder 9, wobei
die Warnfunktion den Erfordernissen der europäischen Norm EN471 erfüllt.
11. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Außenhülle aus einem Stoff hergestellt ist, der eine Höchstzugkraft von mindestens
850N in Kettrichtung aufweist.
12. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Außenhülle aus einem Stoff hergestellt ist, der eine Höchstzugkraft von mindestens
650N in Schußrichtung aufweist.
13. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Außenhülle einen Wasserdampfdurchgangswiderstand ≤ 5 (m2.Pa) / W aufweist.
14. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Außenhülle nach einem industriellen Waschvorgang eine Maßänderung von maximal
±3% in Kett- und/oder Schußrichtung aufweist.
15. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Innenhülle einen Wasserdruck von mindestens 1 bar aushält
16. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Innenhülle nach 30 industriellen Waschzyklen einen Wasserdruck von mindestens
0,13 bar aushält.
17. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Innenhülle einen Wasserdampfdurchgangswiderstand von ≤ 150 (m2.Pa) / W hat.
18. Bekleidungsstück nach Anspruch 17, wobei
die Innenhülle nach 30 industriellen Waschzyklen einen Wasserdampfdurchgangswiderstand
von ≤ 150 (m2.Pa) / W hat.
19. Bekleidungsstück nach Anspruch 16, wobei
die Innenhülle einen Wasserdampfdurchgangswiderstand von ≤ 20 (m2.Pa) / W hat.
20. Bekleidungsstück nach Anspruch 19, wobei
die Innenhülle nach 30 industriellen Waschzyklen einen Wasserdampfdurchgangswiderstand
von ≤ 20 (m2.Pa) / W hat.
21. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Innenhülle aus der Gruppen von Stoffen bestehend aus Polyester, Co-polyester,
Polyurethan und Polytetrafluoroethylen hergestellt ist.
22. Bekleidungsstück nach Anspruch 21, wobei
die Innenhülle aus expandiertem PTFE hergestellt ist.
23. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, wobei
die Innenhülle und die Außenhülle mittels Verschlußvorrichtungen verbunden sind.
24. Bekleidungsstück nach Anspruch 23, wobei die Verschlußvorrichtung aus einem Klettverschluß,
einem Reißverschluß, aus Haken und Ösen, aus Schnüren oder aus Druckknöpfen gebildet
ist.
25. Bekleidungsstück nach Anspruch 24, wobei die Verschlußvorrichtung aus wasserdichten
Druckknöpfen gebildet ist.