[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ablage nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 und 16.
[0002] Bei der Behandlung eines menschlichen oder tierischen Körpers ist eine Kontaminierung
der Behandlungsinstrumente mit vom Körper stammenden Krankheitserregern vorgegeben.
Dies gilt sowohl für solche Behandlungsinstrumente, mit denen der Körper in einem
Abstand behandelt werden kann, z.B. Sprühdüsen, als auch insbesondere für solche Behandlungsinstrumente,
bei deren Benutzung ein unmittelbarer Kontakt mit dem Körper stattfindet. Mit einer
Kontaminierung des Behandlungsinstrumentes ist insbesondere dann zu rechnen, wenn
das Behandlungsinstrument mit Körperflüssigkeiten, z.B. Blut, in Kontakt kommt, wie
es insbesondere bei einer Behandlung mit einem chirurgischen Behandlungsinstrument
der Fall ist.
[0003] Es ist deshalb erforderlich, ein derartiges ärztliches Behandlungsinstrument, das
dabei verwendete Behandlungswerkzeug sowie den Antriebsmotor für das Behandlungsinstrument
einschließlich seines Versorgungsschlauches, durch den die erforderliche Antriebsenergie
und ggfs. ein Behandlungsmittel, insbesondere ein Kühlmittel od.dgl., zugeführt wird,
zu sterilisieren.
[0004] Dabei ist es bekannt, die Behandlungswerkzeuge, Behandlungsinstrumente, den Antriebsmotor
und den Versorgungsschlauch eines beispielsweise zahnärztlichen Chirurgiegeräts in
einem Dampf-Autoklav mittels einer Dampfsterilisation mit einem Dampfdruck bis zu
3 bar und einer Dampftemperatur von bis zu 145° C zu sterilisieren. Die zu sterilisierenden
Teile werden zuvor in einem Klarsichtbeutel verpackt und in einen sterilisierfähigen
Behälter, wie er beispielsweise aus der EP-A1-0588 228 oder der DE-U1-92 06 022 bekannt
ist, eingesetzt. In diesen sterilisierfähigen Behälter werden durch entsprechend vorgesehene
Öffnungen, die keimdicht mit einer lediglich für den Sterilisierdampf bzw. ein Sterilisiergas
durchlässige Filterschicht abgedeckt sind, der Sterilisierdampf bzw. das Sterilisiergas
dem Behälter zugeführt und die darin befindlichen Teile sterilisiert.
[0005] Bei ärztlichen Behandlungsvorrichtungen, wie z.B. insbesondere zahnärztlichen Chirurgiegeräten
für die Mikrochirurgie, HNO-Chirurgie, plastische Chirurgie, Kieferchirurgie oder
Implantologie, werden die dabei verwendeten Behandlungswerkzeuge und Behandlungsinstrumente
in einer Instrumentenablage abgelegt. Aus der DE-A1-41 38 681 ist die Verwendung von
motorbetriebenen Behandlungsinstrumenten bekannt, die eine separierbare Motorpatrone
enthalten, wobei für die Motorpatrone eine entsprechende Aufnahmevorrichtung in der
ärztlichen Behandlungsvorrichtung vorgesehen ist. Die Motorpatrone wird somit in der
ärztlichen Behandlungsvorrichtung bzw. einem dazugehörigen Steuergerät abgelegt, während
das eigentliche Handstück, d.h. das Behandlungsinstrument, zusammen mit dem Versorgungsschlauch
auf einem beweglichen Arm der ärztlichen Behandlungsvorrichtung abgelegt wird. Dieser
bewegliche Arm ist jedoch nicht sterilisierbar. Während der Behandlung wird das Behandlungsinstrument
mit dem Antriebsmotor sowie dem daran angeschlossenen Versorgungsschlauch entweder
auf einem Tray, einer köcherartigen Halterung oder auf dem Patienten selbst abgelegt.
Diese Ablageplätze sind jedoch jeweils ebenfalls nicht steril.
[0006] Zudem ist der zuvor beschriebene bewegliche Arm der zahnärztlichen Behandlungsvorrichtung
kostenaufwendig.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachte Ablage
zu schaffen, wodurch einerseits der zuvor beschriebene bewegliche Arm einer ärztlichen
Behandlungsvorrichtung entfallen kann und zum anderen eine sterile Ablage gewährleistet
ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Ablage gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 18 gelöst.
[0009] Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausführungsformen und Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Ablage.
[0010] Gemäß Anspruch 1 weist die Ablage eine Aufnahmeanordnung für den Versorgungsschlauch
des Behandlungsinstrumentes bzw. des Antriebsmotors auf, wobei insbesondere der Versorgungsschlauch
um die Seitenwand der Ablage gewickelt werden kann.
[0011] Durch seitlich von der Seitenwand der Ablage hervorstehende Ränder wird dabei der
Versorgungsschlauch gehalten. Die Ablage weist vorzugsweise eine Aufnahme für den
Antriebsmotor sowie schalenförmige Ablageabschnitte für Behandlungswerkzeuge oder
Behandlungsinstrumente auf. Der Antriebsmotor kann komplett mit der Ablage, die ebenfalls
sterilisierbar ist, sterilisiert werden, so daß eine besondere Ablage oder Aufnahmevorrichtung
für den Motor bzw. die zuvor beschriebene Motorpatrone an dem Behandlungsgerät nicht
mehr erforderlich ist.
[0012] Vorzugsweise weist die Ablage eine köcherartige Halterung für den Antriebsmotor auf,
so daß dieser einerseits in der Ablage abgelegt und andererseits in der Ablage, z.B.
während der Behandlung eines Patienten, gehalten werden kann.
[0013] Der zuvor beschriebene bewegliche Arm der Behandlungsvorrichtung kann entfallen und
wird durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene sterilisierbare und frei positionierbare
Ablage ersetzt, so daß stets Sterilität gewährleistet ist. Insbesondere können zusammen
mit der Ablage der Antriebsmotor, der Versorgungsschlauch, Behandlungsinstrumente
und Behandlungswerkzeuge sterilisiert werden, so daß der Platzbedarf zur Sterilisation
aller Teile sehr gering ist.
[0014] Aufgrund der besonderen Ausgestaltung der Aufnahmeanordnung für den Versorgungsschlauch
wird eine Berührung der Wand des Sterilisators durch den Versorgungsschlauch zuverlässig
vermieden, da der Versorgungsschlauch auf der Ablage integriert ist.
[0015] Gemäß Anspruch 16 wird die Ablage zweiteilig ausgestaltet, wobei die beiden Teile
gegeneinander schwenkbar sind. Auf diese Weise wird eine beliebig positionierbare
Ablage geschaffen, wobei insbesondere die Neigungsstellung der Ablage veränderbar
ist und zudem eine köcherartige Halterung für den Antriebsmotor bereitgestellt werden
kann. Die Ablage kann komplett mit dem Antriebsmotor sowie ggfs. zu sterilisierenden
Behandlungsinstrumenten oder Behandlungswerkzeugen sowie dem Versorgungsschlauch sterilisiert
werden und dient dabei zugleich als Verpackung für die zu sterilisierenden Teile.
[0016] Selbstverständlich können die beiden zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele auch
miteinander kombiniert werden.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt ein Beispiel einer ärztlichen Behandlungsvorrichtung, bei der die erfindungsgemäße
Ablage eingesetzt werden kann,
- Fig. 2
- zeigt eine vergrößerte Darstellung der Frontseite des in Fig. 1 dargestellten Steuergeräts,
- Fig. 3a
- zeigt beispielhaft den Aufbau der in dem in Fig. 1 gezeigten Steuergerät gespeicherten
Datenbank,
- Fig. 3b und 3c
- zeigen die Kopplung eines Antriebsmotors mit einem dentalen Handstück bzw. Winkelstück
sowie einem Behandlungswerkzeug,
- Fig. 4
- zeigt ein schematisches Blockdiagramm zur Erläuterung der Erstellung eines benutzerspezifischen
Behandlungs- bzw. Betriebsprogramms bei der in Fig. 1 gezeigten ärztlichen Behandlungsvorrichtung,
- Fig. 5
- zeigt beispielhaft herstellerseitig vorgegebene Betriebsprogramme,
- Fig. 6
- zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer einteiligen erfindungsgemäßen Ablage
für Behandlungsinstrumente, Behandlungswerkzeuge sowie den Antriebsmotor und den Versorgungsschlauch,
- Fig. 7
- zeigt verschiedene Ansichten eines zweiteiligen Ausführungsbeispiels der in Fig. 6
gezeigten erfindungsgemäßen Ablage,
- Fig. 8
- zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Drehmomentkalibrierung
eines mit dem Antriebsmotor gekoppelten Behandlungsinstrumentes,
- Fig. 9
- zeigt verschiedene Ansichten eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Einrichtung
zur Drehmomentkalibrierung, und
- Fig. 10
- zeigt die Kennlinie des Drehmoments gegenüber dem Antriebsmotorstrom zur Erläuterung
der Drehmomentkalibrierung mit der in Fig. 8 bzw. 9 gezeigten Einrichtung.
[0018] Fig. 1 zeigt ein bevorzugte Ausführungsbeispiel einer zahnärztlichen Behandlungsvorrichtung
20, wobei es sich insbesondere um eine zahnärztliche Behandlungsvorrichtung zum Einsatz
in der Mikrochirurgie, HNO-Chirurgie, plastischen Chirurgie, Kieferchirurgie und Implantologie
handelt.
[0019] Der zentrale Bestandteil der in Fig. 1 dargestellten ärztlichen Behandlungsvorrichtung
ist ein Steuergerät 21, welches abhängig von vorgegebenen Betriebsparameterinformationen
einen Antriebsmotor steuert, der mit einem Behandlungsinstrument sowie einem daran
gekoppelten Behandlungswerkzeug koppelbar ist. Gemäß Fig. 1 ist der Antriebsmotor
23 über eine Versorgungsleitung 22 an einen entsprechenden Anschluß 30 angeschlossen.
Die Versorgungsleitung 22 kann durch eine Schnellkupplung an dem Steuergerät, d.h.
dem Anschluß 30, sowie durch eine Schraubkupplung an dem Antriebsmotor 23 befestigt
sein. Als Antriebsmotor 23 wird vorzugsweise ein kollektorloser Motor mit Stellungsmelder
verwendet, dessen Drehzahlbereich zwischen 200 und 40 000 Umdrehungen/min. liegt.
Das Drehmoment dieses Antriebsmotors beträgt beispielsweise 5 Ncm bei einer Antriebsdrehzahl
von 200/min. Auf den Antriebsmotor 23 kann - wie bereits erwähnt worden ist - ein
Behandlungsinstrument, wie z.B. ein zahnärztliches Handstück oder ein Reduzierwinkelstück,
aufgesteckt werden, welches das eigentliche Behandlungswerkzeug, wie z.B. einen Bohrer
od.dgl. trägt. Abhängig von der Drehzahlübertragung des mit dem Antriebsmotor gekoppelten
Behandlungsinstruments können somit unterschiedliche Drehzahlbereiche abgedeckt und
unterschiedliche maximale Drehmomentwerte erzielt werden.
[0020] Bei einer chirurgischen Behandlung wird in der Regel sowohl der Antriebsmotor als
auch das Behandlungsinstrument und das Behandlungswerkzeug mit von dem behandelten
Körper stammenden Krankheitserregern kontaminiert. Aus diesem Grund ist es erforderlich,
daß sowohl der Antriebsmotor 23 als auch die Versorgungsleitung 22 autoklavierbar
und somit leicht sterilisierbar sind.
[0021] Für bestimmte Behandlungsarten, bei denen eine Wärmeentwicklung an der Behandlungsstelle
auftritt, ist die Zufuhr eines Kühlmittels erforderlich. Aus diesem Grund weist die
in Fig. 1 gezeigte ärztliche Behandlungsvorrichtung eine Kühlmittelpumpe auf, die
über einen entsprechenden Anschluß 31 ein Kühlmittel, wie z.B. eine NaCl-Salzlösung,
der Behandlungsstelle zuführt. Die an den Anschluß 31 angeschlossene Kühlmittelleitung
61 kann extern zusammen mit der Versorgungsleitung 22 dem Antriebsmotor 23 bzw. dem
daran angekoppelten Behandlungsinstrument zugeführt werden. Alternativ kann jedoch
die Kühlmittelleitung 61 auch zumindest teilweise in die Versorgungsleitung 22 bzw.
das Antriebsmotor-Handstück 23 integriert sein. Wie nachfolgend noch näher beschrieben
wird, steuert das Steuergerät 21 der ärztlichen Behandlungsvorrichtung 20 die Zufuhr
des Kühlmittels über die Kühlmittelleitung 61 und regelt insbesondere die zugeführte
Kühlmittelmenge.
[0022] Die in Fig. 1 gezeigte ärztliche Behandlungsvorrichtung 20 kann wahlweise auch mit
zwei Anschlüssen 30 und zwei Antriebsmotoren 23 ausgestaltet sein, die insbesondere
unterschiedliche Drehzahlbereiche oder Drehmomentwerte aufweisen, um somit unterschiedliche
Anwendungsgebiet abdecken zu können. Die beiden Antriebsmotore können unabhängig voneinander
betrieben werden. Vorzugsweise ist dem zweiten Antriebsmotor eine zweite Kühlmittelpumpe
zugeordnet, die analog zu der zuvor beschriebenen Kühlmittelpumpe mit der entsprechenden
Kühlmittelleitung 61 ausgestaltete sein kann.
[0023] Eine Besonderheit der in Fig. 1 gezeigten ärztlichen Behandlungsvorrichtung 20 ist
die Verwendung einer Pneumatik-Antriebseinrichtung 33, die an einen Luftanschluß 32
des Steuergeräts angeschlossen ist. Diese Pneumatik-Antriebseinrichtung 33 ist zum
Betreiben bestimmter Sonder-Behandlungsinstrumente vorgesehen, die zum einen Luftantrieb
und zum anderen eine sterile Kühlflüssigkeit erfordern und an einen Multiflex-Anschluß
34 angeschlossen werden. Bei diesen Sonder-Behandlungsinstrumenten kann es sich um
bestimmte Instrumente für die Paradontologie, Kronen- und Brückenabnahme, Endodontie
und Wurzelspitzenresektion handeln. Der von der Pneumatik-Antriebseinrichtung 33 gelieferte
Antriebsluftdruck kann mit Hilfe der Pneumatik-Antriebseinrichtung 33 sowie einem
entsprechend vorgesehenen Luftdruckmesser 35 überwacht und beliebig reguliert und
eingestellt werden. Des weiteren kann mit Hilfe des Steuergeräts 21 der Luftdruck
sowie die zugeführte Kühlflüssigkeitsmenge der Pneumatik-Antriebseinrichtung 33 gesteuert
werden.
[0024] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist die Frontseite der Steuereinrichtung 21 eine
integrierte Anzeigeneinheit 36 auf, welche - wie noch nachfolgend ausführlicher zu
beschreiben ist - die augenblicklich ausgewählten bzw. geltenden Betriebsparameterinformationen
anzeigt. Da bei Aktivierung der Pneumatik-Antriebseinrichtung 33 der Antrieb des daran
angeschlossenen Sonder-Behandlungsinstruments 34 durch Luftdruck erfolgt, kann die
Anzeigeneinheit 36 in diesem Fall die geltenden Luftdruckeinstellungen der Pneumatik-Antriebseinrichtung
33 zusammen mit der geltenden Kühlmitteleinstellung anzeigen. Ebenso ist denkbar,
daß auf der Anzeigeneinheit 36 in diesem Fall ausschließlich die Kühlmitteldaten wiedergegeben
werden.
[0025] Des weiteren ist gemäß Fig. 1 eine nachfolgend noch näher zu beschreibende Ablage
24 vorgesehen, die zur Ablage von Behandlungswerkzeugen, Behandlungsinstrumenten sowie
des Antriebsmotors 23 vorgesehen ist. Bei der Ablage 24 handelt es sich um eine separate
Multifunktionsablage, in die der Antriebsmotor 23 mit der dazugehörigen Versorgungsleitung
22 bzw. dem Versorgungsschlauch sowie benutzte Behandlungsinstrumente und Behandlungswerkzeuge
abgelegt werden können. Wie nachfolgend noch näher beschrieben werden wird, kann die
Ablage 24 sterilisiert werden und dient zugleich beim Sterilisieren als Verpackung
für den darin abgelegten Antriebsmotor 23, das Behandlungsinstrument sowie den Versorgungsschlauch
22.
[0026] Es ist bereits bekannt, das Steuergerät 21 der ärztlichen Behandlungsvorrichtung
20 mit Hilfe eines Fußanlassers 25 zu betreiben, um eine manuelle Betätigung der Funktionstasten
des Steuergeräts 21 während der Behandlung zu vermeiden (vgl. z.B. Druckschrift EP
- A2 - 0525 539). Aus der JP-A-62 - 16106 ist ein Fußschalter zur drahtlosen Fernsteuerung
eines zahnmedizinischen Stuhls bekannt. Dieses Prinzip ist bei der in Fig. 1 dargestellten
ärztlichen Behandlungsvorrichtung angewendet, d.h. der Fußschalter 25 kommuniziert
mit einer entsprechend in dem Steuergerät 21 vorgesehenen Empfangseinheit über eine
kabellose Übertragungsstrecke, die z.B. durch eine Funk- oder Infrarot-Übertragungsstrecke
gebildet sein kann. Der Fußschalter 25 weist demnach eine selbständige Energieversorgung
in Form eines Akkumulators oder einer Batterie auf. Wie nachfolgend noch beschrieben
wird, kann mit Hilfe der in Fig. 1 dargestellten ärztlichen Behandlungsvorrichtung
zwischen hersteller- bzw. werkseitig vorgegebenen Betriebsprogrammen, die nicht von
einem Benutzer veränderbar sind, und benutzerspezifisch erstellten und abgespeicherten
Betriebsprogrammen ausgewählt werden. Nach Auswahl der herstellerseitigen Betriebsprogrammebene
bzw. der benutzerspezifischen Betriebsprogrammebene an dem Steuergerät 21 kann mit
Hilfe des Schalters 28 der Benutzer über den Fußschalter 25 sämtliche Betriebsprogramme
der ausgewählten Betriebsprogrammebene durchschalten und auf diese Weise ein gewünschtes
Betriebsprogramm dieser Betriebsprogrammebene auswählen. Dies bedeutet, daß das Steuergerät
nicht mit den (möglicherweise unsterilen) Fingern berührt und bedient werden muß,
da die gesamte Steuerung über den Fußschalter 25 erfolgen kann. Alternativ kann der
Fußschalter 25 auch einen Auswahlschalter zum Umschalten zwischen der herstellerseitigen,
unveränderbaren Betriebsprogrammebene und der benutzerspezifischen, beliebig veränderbaren
Betriebsprogrammebene aufweisen, so daß auch die Auswahl zwischen diesen beiden Betriebsprogrammebenen
durch den Fußschalter 25 erfolgen kann. Über die Schalter 26, 27 und 29 kann der Benutzer
manuell in das ausgewählte Betriebsprogramm eingreifen, wobei der Schalter 26 zur
direkten Ansteuerung des Antriebsmotors 23 dient. Dieser Schalter 26 besitzt die Funktion
eines Gaspedals und dient zum Ein- und Ausschalten des Antriebsmotors 23. Ebenso ist
denkbar, daß über den Schalter 26 abhängig von dem Niederdrücken des Schalters 26
die Drehzahl des Antriebsmotors 23 eingestellt wird. Mit Hilfe des Schalters 27 kann
die Kühlmittelpumpe 31 ein- und ausgeschaltet werden. Schließlich kann mit Hilfe des
Schalters 29 der (standardmäßig) vorgegebene Rechtslauf des Antriebsmotors 23 auf
Linkslauf und umgekehrt umgestellt werden. Vorteilhafterweise ist der Fußschalter
25 wasserdicht ausgestaltet, um stets die Funktionsfähigkeit des Fußschalters 25 zu
gewährleisten.
[0027] Nach der allgemeinen Beschreibung der Bestandteile der in Fig. 1 dargestellten ärztlichen
Behandlungsvorrichtung soll nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 2 - 5 die Funktionsweise
dieser ärztlichen Behandlungsvorrichtung näher beschrieben werden.
[0028] Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Frontseite des in Fig. 1 dargestellten
Steuergerätes 21 der ärztlichen Behandlungsvorrichtung 20. In die Frontseite ist eine
Anzeigeneinheit 36, z.B. eine Flüssigkristallanzeige integriert, die vorzugsweise
vierzeilig die geltenden bzw. ausgewählten Betriebsparameterinformationen anzeigt,
so daß eine optische Überwachung des Betriebs der ärztlichen Behandlungsvorrichtung
möglich ist. Des weiteren weist die Frontseite des Steuergeräts 21 eine Vielzahl von
Auswahltasten 1 - 14 auf, bei denen es sich insbesondere aus hygienischen Gründen
um Folientasten handeln kann, die durch einen kurzen Tastendruck aktivierbar sind.
Jeder dieser Tasten 1 - 14 ist eine bestimmte Funktion zugewiesen, die nachfolgend
naher erläutert werden soll.
[0029] Die in Fig. 1 dargestellte ärztliche Behandlungsvorrichtung besitzt - wie bereits
zuvor beschrieben worden ist - im wesentlichen zwei Programmebenen, wobei in der einen
Programmebene aus herstellerseitigen Betriebsprogrammen zum Betreiben bestimmter Behandlungsinstrumente
und Behandlungswerkzeuge ausgewählt werden kann. Diese werk- bzw. herstellerseitige
Programmebene umfaßt ausschließlich Betriebsprogramme, die von einem Benutzer nicht
verändert, d.h. nicht überschrieben werden können. Des weiteren ist eine benutzerspezifische
Betriebsprogrammebene vorgesehen, die eine Vielzahl von benutzerspezifischen Betriebsprogrammen
umfaßt, die zuvor von einem Benutzer erstellt und von diesem beliebig veränderbar
sind. Die herstellerseitig vorgegebenen Betriebsprogramme sowie die benutzerspezifisch
erstellten Betriebsprogramme werden in einem Speicher des Steuergeräts 21 abgelegt.
Im Prinzip kann eine beliebige Anzahl von herstellerseitig vorgegebenen Betriebsprogrammen
oder benutzerspezifischen Betriebsprogrammen gesichert werden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
und des Speicherplatzes wird jedoch vorteilhafterweise die maximal zulässige Anzahl
von herstellerseitig vorgegebenen bzw. benutzerspezifisch erstellten Betriebsprogrammen
beispielsweise auf jeweils 100 Betriebsprogramme begrenzt.
[0030] Nach Auswahl eines Behandlungs- bzw. Betriebsprogramms aus diesen beiden Programmebenen
werden die entsprechenden Betriebsparameterinformationen des ausgewählten Betriebsprogramms
auf der Anzeigeneinheit 36 dargestellt und der Antriebsmotor 23 kann gemäß diesen
vorgegebenen Betriebsparameterinformationen durch das Steuergerät 21 ggfs. in Zusammenwirkung
mit dem Fußschalter 25 angesteuert werden.
[0031] Neben diesen beiden Programmebenen ist bei der in Fig. 1 gezeigten ärztlichen Behandlungsvorrichtung
auch ein Einstellbetrieb vorgesehen, in dem ein Benutzer nach Auswahl eines Betriebsprogramms
manuell die dem Betriebsprogramm entsprechenden Betriebsparameterwerte verändern kann.
Ebenso kann der Benutzer auch ohne vorherige Auswahl eines Betriebsprogramms die Betriebsparameter
mit Hilfe der Funktionstasten des Steuergeräts 21 bzw. des Fußschalters 25 einstellen.
In diesem Einstellmodus arbeitet der Benutzer vorwiegend mit Erfahrungs- bzw. Gefühlswerten.
[0032] Mit Hilfe der in Fig. 2 dargestellten Taste 1 kann ein Benutzer zwischen sämtlichen
herstellerseitig vorgegebenen Betriebsprogrammen, die nicht von dem Benutzer verändert
werden können, auswählen. Dabei kann vorgesehen sein, daß mit jeder Betätigung der
Taste 1 das nächste herstellerseitig vorgegebene Betriebsprogramm ausgewählt und in
der Anzeigeneinheit 36 angezeigt wird. In diesem Fall können sämtliche herstellerseitig
vorgegebenen Betriebsprogramme lediglich durch Betätigung der Taste 1 durchblättert
werden. Alternativ kann vorgesehen sein, daß durch Betätigung der Taste 1 zunächst
in die herstellerseitig vorgegebene Programmebene gewechselt wird, in der dann anschließend
mit Hilfe der Tasten 8 und 9 die einzelnen herstellerseitig vorgegebenen Betriebsprogramme
durchblättert werden können. Auch in diesem Fall wird das jeweils geltende bzw. ausgewählte
Betriebsprogramm bzw. die entsprechenden Betriebsparameterinformationen in der Anzeigeneinheit
36 dargestellt.
[0033] Mit Hilfe der Taste 2 kann analog zu der Taste 1 zwischen sämtlichen benutzerspezifisch
erstellten Behandlungs- bzw. Betriebsprogrammen ausgewählt werden, wobei das Auswählen
eines benutzerspezifisch erstellten Betriebsprogramms entweder allein durch Betätigen
der Taste 2 oder in Kombination mit den Tasten 8 und 9 erfolgen kann. Auch die einem
ausgewählten benutzerspezifisch erstellten Betriebsprogramm entsprechenden Betriebsparameterinformationen
werden in der Anzeigeneinheit 36 dargestellt.
[0034] Wie bereits beschrieben worden ist, wird jedes Betriebsprogramm durch bestimmte Betriebsparameterinformationen
definiert, die insbesondere den Typ des verwendeten Behandlungsinstruments, den Typ
des verwendeten Behandlungswerkzeugs, technische Informationen zum Betrieb des Behandlungsinstruments
bzw. des Behandlungswerkzeugs sowie Kühlmittelinformationen umfassen.
[0035] Wie in Fig. 3b und 3c gezeigt ist, wird im Falle einer zahnärztlichen Behandlungsvorrichtung
auf die Antriebswelle 37 des über den Versorgungsschlauch 22 an das Steuergerät 21
angeschlossenen Antriebsmotors ein Behandlungsinstrument 38 aufgesetzt, wobei es sich
gemäß Fig. 3b um ein Handstück und gemäß Fig. 3c um ein Winkelstück handelt. Ein Behandlungswerkzeug
39 wird mit dem aufgesetzten Behandlungsinstrument 38 gekoppelt, wobei im Falle eines
in Fig. 3c dargestellten Winkelstücks 38 auf das Winkelstück 38 zudem ein Drehzahlübertragungskopf
40 mit ggfs. vorhandener Drehzahluntersetzung aufgesetzt werden kann, in den anschließend
das Behandlungswerkzeug 39 eingeführt wird. Abhängig von dem Anwendungsgebiet ist
eine Vielzahl von Behandlungsinstrumenten 38, Kopfteilen 40 und Behandlungswerkzeugen
39 bekannt. Während sich die Behandlungsinstrumente 38 bzw. Kopfteile 40 vorwiegend
in der Drehzahlübertragung bzw. Drehzahluntersetzung unterscheiden, kann es sich bei
den Behandlungswerkzeugen 39 beispielsweise um Körner, Bohrer, Fräser oder Gewindeschneider
usw. handeln.
[0036] In dem Steuergerät 21 ist eine Datenbank vorhanden, die Informationen zu sämtlichen
verfügbaren Behandlungsinstrumenten 38, Kopfteilen 40, Behandlungswerkzeugen 39 sowie
den verfügbaren Kühlmittelmöglichkeiten enthält. Der die Behandlungsinstrumente 38
betreffende Datensatz 41 dieser Datenbank ist beispielhaft in Fig. 3a dargestellt.
Daraus ist ersichtlich, daß der die Behandlungsinstrumente 38 betreffende Datensatz
beispielsweise die Typ- bzw. Produktbezeichnung für verschiedene Winkelstücke 38A-C
oder Handstücke 38D-K beinhaltet. Wird als Behandlungsinstrument 38 ein Winkelstück
(Typ 38A-38C) eingesetzt, umfaßt die erste Spalte des in Fig. 3a gezeigten Datensatzes
jeweils die Kombination eines Winkelstücks 38A-C mit einem entsprechenden Kopfteil
40A-D. Zu jedem Behandlungsinstrument bzw. zu jeder Kombination eines Winkelstücks
mit einem Kopfteil umfaßt der in Fig. 3a gezeigte Datensatz zudem die sich daraus
ergebenden technischen Eigenschaften, wie z.B. die daraus resultierende Drehzahlübertragung,
der Wirkungsgrad, das maximale Drehmoment, die maximal zulässige Antriebsdrehzahl
sowie der sich bei einer Antriebsdrehzahl des Antriebsmotors 23 von 2000 - 40 000
/min ergebende Drehzahlbereich. Es können theortetisch beliebig viele dieser Hand-
und Winkelstückdatensätze in der Datenbank abgelegt werden.
[0037] Neben dem in Fig. 3a gezeigten behandlungsinstrumentenbezogenen Datensatz 41 umfaßt
- wie bereits beschrieben worden ist - die Datenbank zudem einen behandlungswerkzeugbezogenen
Datensatz sowie einen kühlmittelbezogenen Datensatz. Der behandlungswerkzeugbezogene
Datensatz beschreibt beispielsweise für die einzelnen Typen von verfügbaren Behandlungswerkzeuge,
wie z.B. Bohrer, die dazu gehörigen technischen Eigenschaften. Der kühlmittelbezogene
Datensatz beschreibt die Kühlmittelmöglichkeiten, wie z.B. die einstellbaren Kühlmittelmengen
oder Kühlmittelpumpenleistungen.
[0038] Diese drei zuvor beschriebenen Datensätze der in dem Steuergerät 21 abgelegten Datenbank
können nunmehr in Einheiten als Betriebsprogramme zusammengefaßt werden. Diese Betriebsprogramme
stellen somit jeweils eine Kombination eines bestimmten Behandlungsinstrumentes mit
einem bestimmten Behandlungswerkzeug dar, wobei für diese Kombination bestimmte technische
Betriebsparameter, wie z.B. das Drehmoment oder der Drehzahlbereich, sowie eine entsprechende
Kühlmitteleinstellung vorgegeben sein kann. Somit können in der ersten und zweiten
Programmebene für verschiedene Anwendungen unterschiedliche Betriebsprogramme vorgesehen
sein.
[0039] So zeigt Fig. 5 beispielsweise anhand der herstellerseitig vorgegebenen Programmebene,
die von dem Benutzer nicht veränderbare Betriebsprogramme umfaßt, abhängig für in
der ersten Spalte dargestellte Anwendungen unterschiedliche Betriebsprogrammfolgen.
Dabei ist in der ersten Zeile in Fig. 5 beispielhaft das Setzen eines Implantats mit
einem Durchmesser von 3,3 mm dargestellt. Diese Anwendung umfaßt gemäß Fig. 5 insgesamt
sieben unterschiedliche entsprechend zugeordnete Betriebsprogramme, die mit

Körnen",

Vor/Pilotbohren",

Bohren",

Profilbohren",

Gewinde",

Implantatsetzen" und

Kappen" bezeichnet sind. Jedes dieser Betriebsprogramme umfaßt Informationen über
den dabei verwendeten Bohrerdurchmesser (

DIM"), die benutzte Betriebsdrehzahl (

RPM") sowie das zulässige Drehmoment (

TORQ"). Der Benutzer kann somit abhängig von der gewählten Anwendung nacheinander
die dieser Anwendung zugeordneten Betriebsprogramme durchlaufen bzw. diese auswählen,
wobei nach Auswahl eines entsprechenden Betriebsprogramms die diesem Betriebsprogramm
zugeordnete Betriebsparameterinformationen auf der Anzeigeneinheit 36 des Steuergerätes
21 dargestellt werden. Dies ist in Fig. 5 beispielhaft anhand des Betriebsprogramms

Bohren" angedeutet. In der ersten Zeile der Anzeigeneinheit 36 können Informationen
über das verwendete Behandlungsinstrument bzw. Behandlungswerkzeug dargestellt sein.
Gemäß Fig. 5 enthält die erste Zeile der Anzeigeneinheit 36 zudem mit der Bezeichnung

3." eine Information über die Sequenznummer des augenblicklich ausgewählten Betriebsprogramms
der entsprechenden Anwendung. Die zweite Zeile der Anzeigeneinheit 36 umfaßt gemäß
Fig. 5 Informationen über den dem Betriebsprogramm zugewiesenen Drehzahlbereich sowie
den eingestellten Vorwärtsbetrieb (

VOR"). In der dritten Zeile wird das maximale Drehmoment angegeben, während die vierte
Zeile gemäß Fig. 5 Informationen über die zugeführte Kuhlmittelmenge (gemäß Fig. 5
70 %) und die Bezeichnung der dem ausgewählten Betriebsprogramm entsprechenden Anwendung
enthalten kann. Selbstverständlich kann die Anzeigeneinheit 36 auch eine Zeilenanzahl
größer als vier aufweisen und die dem ausgewählten Betriebsprogramm entsprechenden
Betriebsparameterinformationen auch in anderer Form sowie anderer Reihenfolge darstellen.
[0040] Der Aufbau der Betriebsprogramme wurde zuvor anhand der unveränderbar herstellerseitig
vorgegebenen Betriebsprogramme erläutert. Dieser Aufbau trifft jedoch genauso auf
die benutzerspezifisch erstellten Betriebsprogramme zu. Wie bereits zuvor beschrieben
worden ist, kann mit Hilfe der in Fig. 2 dargestellten Taste 2 sowie ggfs. in Kombination
mit den Tasten 8 und 9 ein beliebiges benutzerspezifisch erstelltes Betriebsprogramm
ausgewählt werden. Auch die in der zweiten Programmebene abgelegten benutzerspezifischen
Betriebsprogramme umfassen demnach Informationen über den zu benutzenden Behandlungsinstrumententyp,
ggfs. Kopfteiltyp, Behandlungswerkzeugtyp sowie die entsprechenden technischen Betriebsparameter,
wie z.B. Drehzahlbereich oder Drehmoment. Bevor ein beliebiges benutzerspezifisch
erstelltes Betriebsprogramm jedoch mit Hilfe der Taste 2 ausgewählt werden kann, muß
zumindest ein derartiges benutzerspezifisches Betriebsprogramm erstellt worden sein.
Dies soll nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 4 näher erläutert werden.
[0041] Wie bereits zuvor beschrieben worden ist, kann mit Hilfe der beiden Tasten 1 und
2 ein beliebiges Betriebsprogramm der herstellerseitig vorgegebenen, unveränderbaren
ersten Programmebene bzw. der benutzerspezifisch erstellten, beliebig veränderbaren
zweiten Programmebene ausgewählt werden. Zudem ist ein Einstellmodus vorgesehen, der
durch die in Fig. 2 dargestellte Taste 2 aufgerufen werden kann. In diesem Einstellmodus
können sämtliche technische Daten durch den Benutzer frei eingestellt werden. Nach
Betätigen der Taste 3 erscheint beispielsweise in der ersten Zeile der in Fig. 2 gezeigten
Anzeigeeinheit 36 lediglich die Bezeichnung

frei", während in der zweiten bis vierten Zeile Informationen über die augenblicklich
eingestellte Istdrehzahl des Antriebsmotors, den Drehmomentbereich des Antriebsmotors
sowie den Betriebszustand der Kühlung angegeben werden. In diesem Einstellmodus arbeitet
der Benutzer vorwiegend aufgrund seiner Erfahrungs- und Gefühlswerte, ohne daß ihm
bestimmte Betriebsparameter eines gespeicherten Betriebsprogramms vorgegeben sind.
[0042] Des weiteren kann der Benutzer über die Taste 6 eine bestimmte Aufsatzkombination
des Antriebsmotors einstellen. Dabei wird nach Betätigung der Taste 6 der beispielhaft
in Fig. 3a dargestellte instrumentenbezogene Datensatz 41 der intern abgelegten Datenbank
des Steuergeräts aufgerufen, wobei der Benutzer mit Hilfe der Tasten 8 und 9 durch
die einzelnen Datensatzeinträge blättern kann. Der jeweils augenblicklich ausgewählte
Datensatzeintrag wird dabei beispielsweise in der ersten Zeile der Anzeigeneinheit
36 dargestellt. Ebenso kann der Benutzer mit Hilfe der Taste 7 den behandlungswerkzeugbezogenen
Datensatz aufrufen und wiederum mit Hilfe der Tasten 8 und 9 durch die einzelnen Datensatzeinträge
blättern, wobei die jeweils gültige Auswahl ebenfalls auf der Anzeigeneinheit 36 dargestellt
wird. Schließlich kann der Benutzer auch mit Hilfe der Taste 13 den vorgegebenen,
in dem Steuergerät 21 abgelegten kühlmittelbezogenen Datensatz aufrufen und mit Hilfe
der Tasten 8 und 9 die gewünschte Kühlmittelmenge bzw. Kühlmittelzufuhrleistung der
Kühlmittelpumpe auswählen und einstellen, wobei die jeweils gültigen Kühlmitteldaten
auch auf der Anzeigeneinheit 36 dargestellt werden. Des weiteren kann mit Hilfe der
Taste 13 die Kühlmittelzufuhr ein- und ausgeschaltet werden.
[0043] Wie in Fig. 4 gezeigt ist, erfolgt somit mit Hilfe der Tasten 6 - 9 und 13 eine benutzerspezifische
Auswahl der einzelnen Einträge des behandlungsinstrumentenbezogenen Datensatzes 41,
des behandlungswerkzeugbezogenen Datensatzes 42 sowie des kühlmittelbezogenen Datensatzes
43, wobei die sich daraus ergebende Kombination der einzelnen Einstellungen auf der
Anzeigeneinheit 36 dargestellt wird.
[0044] Durch Betätigen der Taste 5 kann schließlich der Benutzer diese Kombination als ein
neues benutzerspezifisch erstelltes Behandlungs- bzw. Betriebsprogramm in der zu der
Taste 2 gehörenden benutzerspezifischen Programmebene ablegen. Nach Betätigen der
Taste 5 wird das neu erstellte benutzerspezifische Betriebsprogramm auf den nächsten
freien Speicherplatz der benutzerspezifischen Programmebene abgelegt. Sollten sämtliche
Speicherplätze dieser zweiten benutzerspezifischen Programmebene belegt sein, kann
ein Warnton ausgegeben werden oder das neue Betriebsprogramm automatisch unter den
ersten Speicherplatz der zweiten Programmebene abgelegt werden, wobei jedoch in diesem
Fall das zuvor unter dem ersten Speicherplatz abgelegte Betriebsprogramm verlorengeht.
[0045] Neben der zuvor beschriebenen Vorgehensweise zur Erstellung eines benutzerspezifischen
Betriebsprogramms kann der Benutzer auch ein gespeichertes Betriebsprogramm der den
Auswahltasten 1 und 2 entsprechenden Programmebenen auswählen, mit Hilfe der Tasten
6 - 9 und 13 verändern und als neues benutzerspezifisches Betriebsprogramm abspeichern,
wobei jedoch nur die unter der Taste 2 abgelegten benutzerspezifischen Betriebsprogramme
überschrieben werden können.
[0046] Wie bereits zuvor erläutert worden ist, werden die einem ausgewählten Betriebsprogramm
entsprechenden Betriebsparameterinformationen auf der Anzeigeneinheit 36 dargestellt.
Dabei ist in Fig. 2 beispielhaft die Auswahl eines benutzerspezifischen Betriebsprogramms
mit Hilfe der Taste 2 dargestellt. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, gibt die erste Zeile
der Anzeigeneinheit 36 nach Auswahl eines benutzerspezifischen Betriebsprogramms zunächst
die Bezeichnung des Betriebsprogramms (

B 8") sowie den dem ausgewählten Betriebsprogramm entsprechenden Behandlungsinstrumententyp
mit der sich daraus ergebenden Drehzahlübertragung wieder (vgl. auch Fig. 3a). Wie
bereits anhand Fig. 3a beschrieben worden ist, handelt es sich in diesem Fall um die
Kombination eines Winkelstücks vom Typ "38C"' mit einem Kopfteil vom Typ "40D". In
der zweiten Zeile ist der Drehzahlbereich angegeben, wobei als Betriebsart der Vorwärtsbetrieb
(

V") festgelegt ist. In der dritten Zeile ist der Typ des zu verwendenden Behandlungswerkzeugs
(

Bohrer 01") und das maximale Drehmoment dargestellt. In der vierten Zeile ist schließlich
die Gesamtzahl der gespeicherten benutzerspezifischen Betriebsprogramme (

B 1 - 20") zusammen mit kühlmittelbezogenen Daten dargestellt. Gemäß der vierten Zeile
beträgt die eingestellte Kühlmittelmenge 80 %, wobei jedoch die Kühlmittelzufuhr ausgeschaltet
ist.
[0047] Nachfolgend sollen unter Bezugnahme auf Fig. 2 die restlichen Funktionstasten des
Steuergerätes 21 beschrieben werden. Mit Hilfe der Taste 10 kann die Drehrichtung
des Antriebsmotors von Vorwärtsbetrieb auf Rückwärtsbetrieb und umgekehrt umgeschaltet
werden. Der Antriebsmotor weist zu der jeweils gewählten drehmomentbegrenzten Drehrichtung
ein in die entgegengesetzte Drehrichtung erhöhtes Drehmoment auf. Durch die Taste
11 kann der in Fig. 1 dargestellte Pneumatik-Anschluß 32 aktiviert und deaktiviert
werden. Durch Betätigung der Taste 12 kann eine nachfolgend noch näher zu beschreibende
Drehmomentkalibrierungsprozedur aufgerufen werden, die zur Drehmomentkalibrierung
des Antreibsmotors mit einem darauf aufgesetzten Behandlungsinstrument dient. Die
Taste 13 dient - wie bereits beschrieben worden ist - zum Ein-/Ausschalten der Kühlmittelzufuhr,
wobei in Kombination mit den Tasten 8 und 9 die Kühlmittelmenge eingestellt werden
kann. Um Salzablagerungen infolge der NaCl-Salzlösung in der in Fig. 1 gezeigten Kühlmittelleitung
61 sowie der Sterilisation zu vermeiden, muß die Kühlmittelleitung 61 in regelmäßigen
Abständen mit destilliertem Wasser durchgespült werden. Diese Spülung der Kühlmittelleitung
kann durch Betätigung der Taste 4 ausgelöst werden, wobei die Spülung vorzugsweise
nur gestartet wird, wenn tatsächlich zuvor Kühlmittel verwendet worden ist. Mit der
Taste 4 können schließlich die einzelnen ausgewählten Betriebsprogramme, d.h. die
Behandlung eines Patienten, beendet werden, wobei vorzugsweise nach Betätigung dieser
Taste 4 auf der Anzeigeneinheit 36 Pflegehinweise sowie weitere hilfreiche Informationen
angezeigt werden.
[0048] Zudem kann die Anzeigeeinheit 36 zur Anzeige von Fehlermeldungen dienen, die über
während des Betriebs der ärztlichen Behandlungsvorrichtung 20 bzw. des Steuergeräts
21 auftretende Fehler informieren. So kann beispielsweise auf Fehler in der Elektronik
des Steuergeräts 21, auf Fehler des Antriebsmotors 23 oder auf die Datenbank des Steuergeräts
21 betreffende Fehler, wenn z.B. sämtliche Speicherplätze der beiden den Tasten 1
und 2 zugeordneten Programmebenen belegt sind, hingewiesen werden. Ebenso ist denkbar,
das Steuergerät 21 mit einer automatischen Behandlungstyp-Erkennungseinrichtung auszustatten,
so daß eine Abweichung zwischen dem einem ausgewählten Betriebsprogramm entsprechenden
Behandlungsinstrumententyp und dem tatsächlich auf den Antriebsmotor 23 aufgesteckten
Behandlungsinstrumententyp erkannt und eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben
werden kann. Derartige Behandlungsinstrumententyp-Erkennungseinrichtungen sind bereits
bekannt.
[0049] Fig. 6 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der in Fig. 1 dargestellten Ablage 24,
die zur Aufnahme des Antriebsmotors 23 sowie von Behandlungsinstrumenten und Behandlungswerkzeugen
und dem Versorgungsschlauch 22 dient, wobei Fig. 6a eine perspektivische Ansicht dieses
ersten Ausführungsbeispiels und Fig. 6b eine Frontalansicht dieses Ausführungsbeispiels
darstellt.
[0050] Die in Fig. 6 dargestellte Ablage 24 besitzt eine sich in Längsrichtung der Ablage
24 erstreckende durchlaufende Vertiefung 47, die zur Aufnahme des in Fig. 1 dargestellten
Antriebsmotors 23 dient. Die Vertiefung 47 ist im wesentlichen an die Außenform des
Antriebsmotors 23 angepaßt und weist an ihrem einen Ende eine umfangsseitige Verengung
auf, so daß der in der Vertiefung 47 abgelegte Motor in der Richtung zur Verengung
50 hin gehalten wird. Insbesondere kann die Verengung 50 so ausgestaltet sein, daß
sie eine köcherartige Halterung für den in der Vertiefung 47 abgelegten Antriebsmotor
bildet. Zusätzlich kann jedoch auch eine entsprechende Verengung oder köcherartige
Halterung auf der zu der Verengung 50 entgegengesetzt liegenden Seite der Vertiefung
47 angeordnet sein.
[0051] Gemäß Fig. 6 sind symmetrisch und im wesentlichen parallel zu der Vertiefung 47 zwei
schalenförmige Ablagen 48 und 49 angeordnet, die zur Aufnahme eines Behandlungswerkzeugs
oder Behandlungsinstrumentes dienen. Gemäß Fig. 6a weisen diese Ablageabschnitte 48
und 49 eine längliche Form auf, wobei diese Ablageabschnitte 48 und 49 jedoch auch
an die Form eines zahnärztlichen Handstücks oder Winkelstücks angepaßt sein können.
Des weiteren können natürlich auch mehrere dieser Ablageabschnitte 48 und 49 vorgesehen
sein. Wie bei der Vertiefung 47 ist auch die Tiefe der schalenförmigen Ablageabschnitte
48 und 49 vorzugsweise so gewählt, daß ein darin abgelegtes Behandlungsinstrument
teilweise von der Oberfläche der Ablage 24 hervorsteht, um ein Entnehmen des Behandlungsinstruments
zu erleichtern.
[0052] Die Seitenwand 46 der in Fig. 6 gezeigten Ablage 24 wird durch einen oberen Rand
44, der durch die Vertiefung 47 unterbrochen wird, sowie einen umlaufenden unteren
Rand 45 begrenzt. Wie insbesondere aus Fig. 6b ersichtlich ist, steht der untere Rand
aus noch nachfolgend näher zu erläuternden Gründen etwas weiter von der Seitenwand
46 ab. Der obere Rand 44, der untere Rand 45 und die dazwischen angeordnete Seitenwand
46 bestimmen die im wesentlichen ellipsenartige Form der in Fig. 6 gezeigten Ablage
24 und bilden eine Aufnahmeanordnung für den in Fig. 1 gezeigten Versorgungsschlauch
22, da dieser zwischen die beiden Ränder 44 und 45 um die Seitenwand 46 gewickelt
werden kann und dabei von den beiden Rändern 44 und 45 gehalten wird. Anstelle der
in Fig. 6a dargestellten nahezu vollständig ausgebildeten umlaufenden Form des oberen
Randes 44 würde es auch genügen, wenn der obere Rand 44 lediglich teilweise an beispielsweise
zwei gegenüberliegenden Stellen der Ablage 24 ausgebildet ist, wodurch ebenfalls bereits
eine sichere Halterung des um die Seitenwand 46 gewickelten Versorgungsschlauches
gewährleistet wäre.
[0053] Fig. 7 zeigt in verschiedenen Ansichten ein zweites Ausführungsbeispiel der in Fig.
1 dargestellten Ablage 24, wobei es sich bei diesem Ausführungsbeispiel um eine zweiteilige
Ausführungsform handelt. Fig. 7a zeigt eine Draufsicht auf diese Ablage, wobei erkennbar
ist, daß zwei Ablageteile 59 und 60 gelenkartig durch entsprechende Gelenkmittel 51
miteinander verbunden sind, so daß insbesondere der Ablageteil 60 gegenüber dem Ablageteil
59 geschwenkt werden kann. Der Ablageteil 59 weist Ablageabschnitte 53 und 54 für
die Aufnahme von Behandlungsinstrumente 38 wobei gemäß Fig. 7 beispielhaft hinsichtlich
des Ablageabschnitts 54 ein Winkelstück und hinsichtlich des Ablageabschnitts 53 ein
Handstück dargestellt ist. Zudem ist in dem Ablageteil 59 die bereits anhand von Fig.
6 beschriebene Vertiefung 47 für den Antriebsmotor 23 mit der Verengung 50 enthalten.
Der gegenüber dem Ablageteil 59 schwenk- bzw. drehbare Ablageteil 60 weist eine der
Vertiefung 47 im wesentlichen entsprechende Vertiefung 52 auf, wobei diese jedoch
in Form einer Köcherhalterung für den Antriebsmotor 23 ausgestaltet ist, so daß der
Antriebsmotor 23 einerseits in der Vertiefung 47 abgelegt und andererseits in der
köcherartigen Halterung 52 nach Schwenkung des Ablageteils 60 gegenüber dem Ablageteil
59 gehalten werden kann.
[0054] Dies ist insbesondere in Fig. 7d und 7e dargestellt, wobei Fig. 7d beispielhaft die
Plazierung der Ablage 24 auf einen zu dem in Fig. 1 dargestellten Steuergerät 21 gehörenden
Ablagearm 57 darstellt. Fig. 7e zeigt beispielhaft direkt die Auflage der Ablage 24
auf einer Oberfläche 58 des Steuergeräts 21. Sowohl in Fig. 7d als auch in Fig. 7e
ist jeweils der Antriebsmotor 23 einerseits in einer in der Vertiefung 47 abgelegten
Stellung und andererseits in einer in der Köcherhalterung 52 gehaltenen nahezu senkrechten
Stellung dargestellt.
[0055] Die zweiteilige Ausführungsform der Ablage 24 weist den Vorteil auf, daß - wie in
Fig. 7c gezeigt ist - durch Schwenken des Ablageteils 60 gegenüber dem Ablageteil
59 auf einfache Weise eine gewünschte Neigung der Ablage 24 stufenlos eingestellt
werden kann, wobei die Reibung zwischen den in Fig. 7c gezeigten Gelenkmitteln und
den beiden Ablageteilen 59 und 60 einerseits so klein ist, daß die Ablageteile 59
und 60 gegeneinander geschwenkt werden können, und andererseits jedoch groß genug
ist, daß auch nach Ablage des Antriebsmotors 23 sowie der Behandlungsinstrumente 38
in der Ablage 24 die gemäß Fig. 7c herbeigeführte Stellung der Ablage 24 beibehalten
werden kann.
[0056] Wie bei dem in Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel steht auch bei dem in Fig. 7
dargestellten Ausführungsbeispiel der untere Rand 45 weiter als der obere Rand 44
von der Seitenwand 46 seitlich ab. Dadurch kann die Ablage 24 in eine in Fig. 7b gezeigte
Sterilisationskassette 55 eingesetzt werden, wobei die Ablage 24 in der Sterilisationskassette
55 mit dem Rand 44 nach unten gerichtet abgelegt ist. Ein in der Ablage gehaltener
Antriebsmotor 23 kommt dabei auf entsprechenden Auflageflächen 56 zu liegen. Der weiter
von der Seitenwand 46 der Auflage 24 hervorstehende Rand 45 liegt dabei auf Schultern
62 der Sterilisationskassette 55 auf, so daß die Ablage 24 zugleich als

Verpackung" für die in der Ablage 24 gehaltenen Instrumente bzw. den Antriebsmotor
23 und den Versorgungsschlauch 22 dient. Aus Fig. 7b ist insbesondere auch der auf
die Seitenwand 46 der Ablage 24 aufgewickelte Versorgungsschlauch 22 ersichtlich.
[0057] Bei der in Fig. 7b dargestellten Sterilisationskassette 55 handelt es sich um einen
mehrfach sterilisierbaren Behälter, in den durch entsprechend vorgesehene Öffnungen
Sterilisierdampf bzw. Sterilisiergas zur Sterilisierung der Ablage 24 und der darin
gehaltenen Instrumente, des Antriebsmotors 23 und des Versorgungsschlauches 22 eingeführt
werden kann. Eine derartige Sterilisationskassette ist beispielsweise aus der EP-A1-0588
228 oder der DE-U1-92 06 022 bekannt. In der Regel erfolgt die Sterilisation bei einer
Temperatur von bis zu 135° C. Während beim bekannten Stand der Technik die einzelnen
zu sterilisierenden Teile in einen Klarsichtbeutel verpackt werden müssen, können
die in der in Fig. 6 und 7 gezeigten Ablage 24 abgelegten Teile zusammen mit der Ablage
24 in einer entsprechenden Sterilisationskassette sterilisiert werden, ohne daß eine
Verpackung in Klarsichtbeutel erforderlich ist. Zudem können die einzelnen Behandlungsinstrumente
bequem zusammen mit dem Antriebsmotor und dem Versorgungsschlauch sterilisiert werden.
Allgemein ist die Ablage 24 derart geformt, daß sie in eine übliche Sterilisationskassette,
Sterilisationstray oder einen üblichen Sterilisationskorb vorzugsweise schlüssig eingesetzt
werden kann.
[0058] Nachdem die zu sterilisierenden Teile zusammen mit der Ablage 24 sterilisiert werden,
muß die Ablage 24 aus einem sterilisierbaren Material, wie z.B. Silikon, hergestellt
sein. Die Ablage 24 ist frei positionierbar und kann durch Befestigungsmittel an entsprechenden
Stellen des in Fig. 1 gezeigten Steuergerätes 21 oder - wie in Fig. 7d angedeutet
- auf einem Ablagearm 57 des Steuergeräts befestigt werden.
[0059] Insbesondere bei Anwendungen in der Implantologie sind zum Teil sehr genaue Drehmomente
erforderlich. Diese Drehmomente sind nicht allein vom Strom des Antriebsmotors abhängig,
sondern auch vom Zustand des mit dem Antriebsmotor gekoppelten Behandlungsinstrumentes.
Es wird daher vorgeschlagen, für eine Drehmomentgenauigkeit von kleiner ± 3 % den
Antriebsmotor mit darauf aufgesetztem Behandlungsinstrument zu kalibrieren. Bei der
Drehmomentkalibrierung wird das tatsächlich von dem Antriebsmotor und dem damit gekoppelten
Behandlungsinstrument ausgeübte Drehmoment bzw. die entsprechende Drehmomentkennlinie
ermittelt und anschließend der Antriebsmotor mit dem daran gekoppelten Behandlungsinstrument
gemäß dem ermittelten Drehmoment bzw. der ermittelten Drehmomentkennlinie angesteuert,
so daß der Betrieb des Antriebsmotors und des Behandlungsinstruments durch die Drehmomentkalibrierung
auf das tatsächlich von dem Antiebsmotor und dem Behandlungsinstrument ausgeübte Drehmoment
abgestimmt ist.
[0060] Die Drehmomentkalibrierung bzw. die Ermittlung des Drehmoments erfolgt mit Hilfe
einer Drehmomentermittlungseinrichtung, die einerseits in das in Fig. 1 gezeigte Steuergerät
21 integriert oder andererseits als eine an das Steuergerät 21 anschließbare separate
Einheit vorgesehen sein kann. Vorteilhafterweise umfaßt die Drehmomentermittlungseinrichtung
ein Softwaremodul mit Bedienerführung, mit dessen Hilfe auf einer der Drehmomentermittlungseinrichtung
zugeordneten Anzeigeneinheit oder auf der Anzeigeneinheit 36 des Steuergeräts 21 entsprechende
Ablauf- bzw. Bedieninformationen für die Durchführung der Drehmomentkalibrierung angezeigt
werden.
[0061] Zur Durchführung der Drehmomentkalibrierung muß zunächst im Falle einer externen
Drehmomentermittlungseinrichtung diese Drehmomentermittlungseinrichtung an das Steuergerät
21 angeschlossen und anschließend - wie bereits anhand von Fig. 2 erläutert worden
ist - die in Fig. 2 gezeigte Taste 12 betätigt werden, um die Drehmomentkalibrierungsprozedur
zu starten. Anschließend wird mit Hilfe der zuvor beschriebenen Bedienerführung der
Benutzer zur Durchführung der nachfolgend näher anhand von Fig. 10 beschriebenen Drehmomentkalibrierungsprozedur
aufgefordert.
[0062] Fig. 10 zeigt zwei Drehmoment-Motorstrom-Kennlinen a und b. Die Kennlinie a zeigt
die sich bei Kopplung eines Behandlungsinstruments mit dem Antriebsmotor ergebende
Kennlinie ohne Drehmomentkalibrierung. Mit Hilfe der Drehmomentkalibrierung soll nunmehr
die Ist-Kennlinie a zu der Soll-Kennlinie b verschoben werden. Die Soll-Kennlinie
b entspricht derjenigen Kennlinie, mit der das in Fig. 1 und 2 gezeigte Steuergerät
21 normalerweise den Antriebsmotor mit dem daran gekoppelten Behandlungsinstrument
ansteuern würde. Die Soll-Kennlinie b ist demnach dem Steuergerät 21 bekannt. Zur
Eliminierung des in Fig. 10 gezeigten Offset zwischen den Kennlinien a und b genügt
es somit, einen bestimmten Meßpunkt B' der Ist-Kennlinie a zu ermitteln, so daß aufgrund
des Unterschieds zwischen dem dem Meßpunkt B' zugeordneten Drehmoment M'
1 und dem dem Soll-Meßpunkt B' zugeordneten Drehmoment M
1 auf die Verschiebung zwischen den beiden Kennlinien a und b geschlossen werden kann,
um diese anschließend zu eliminieren. Bei der Eliminierung dieses Offset wird die
Ist-Kennlinie a zu der Soll-Kennlinie b verschoben, so daß der im Leerlauf des Antriebsmotors
(I = 0) auftretende Drehmomentwert A' zum Meßpunkt A verschoben und somit als neuer
Nullpunkt behandelt wird.
[0063] Zur Ermittlung des in Fig. 10 dargestellten Meßpunktes B' muß zum einen der entsprechende
Drehmomentwert M'
1 und zum anderen der Motorstromwert I'
1 ermittelt werden. Der Motorstrom kann beispielsweise wie in der DE-A1-196 28 854
mit Hilfe eines in Serie mit dem Antriebsmotor geschalteten Widerstands erfaßt werden,
wobei die an dem Widerstand abfallende Spannung als proportionale Größe zu dem Motorstrom
ausgewertet wird.
[0064] Anhand Fig. 10 wurde der Fall erläutert, daß die Ist-Kennlinie a parallel zu der
Soll-Kennlinie b verläuft. Unter bestimmten Umständen kann jedoch die Ist-Kennlinie
a auch geneigt zu der Soll-Kennlinie b verlaufen. In diesem Fall müssen zur Ermittlung
der Ist-Kennlinie a zwei Meßpunkte ermittelt werden, die die Ist-Kennlinie a eindeutig
definieren. Vorteilhafterweise ist eine der beiden Meßpunkte der Meßpunkt A' im Leerlauf
des Antriebsmotors (I = 0), so daß aufgrund des dem Meßpunkt A' entsprechenden Drehmomentwertes
die Ist-Kennlinie in den Nullpunkt verschoben werden kann.
[0065] Allgemein kann z.B. vorgesehen sein, daß die Drehmomentermittlungseinrichtung den
Motorstrom bzw. die Motorleistung standardmäßig für z. B. drei verschiedene Drehmomentwerte,
wie z.B. 0 Ncm (Leerlauf), 5 Ncm und 35 Ncm, mißt, um daraus die für die Kalibrierung
erforderlichen Drehmomentdaten zu gewinnen. Liegt ein Meßwert außerhalb vorgegebener
Meßwertgrenzen, kann die Bedienperson über die Anzeige 36 zur Überprüfung des Antriebsmotors
23 bzw. des darauf aufgesetzten Behandlungsinstrumentes 38 oder zur Wiederholung der
Drehmomentkalibrierung aufgefordert werden.
[0066] Fig. 8 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Drehmomentermittlungseinrichtung,
mit der das tatsächlich von dem Antriebsmotor und dem darauf aufgesetzten Behandlungsinstrument
ausgeübte Drehmoment ermittelt werden kann. Gemäß Fig. 8 wird das von dem Antriebsmotor
sowie dem Behandlungsinstrument ausgeübte Drehmoment in eine Verstellkraft für ein
Verstellmedium umgesetzt, wobei der von der Verstellkraft hervorgerufene Verstellweg
des Verstellmediums erfaßt und in ein entsprechendes elektrisches Signal umgewandelt
wird. Bei dem in Fig. 8 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Verstellmedium eine
einseitig eingespannte und vorgespannte Blattfeder 67. Das von dem Antriebsmotor und
dem Behandlungsinstrument ausgeübte Drehmoment wird von einem Mitnehmer bzw. einer
Aufnahmewelle 63 aufgenommen, welche mechanisch mit einer Wickeltrommel 64 gekoppelt
ist. Die Wickeltrommel 64 ist über ein Spannseil 66 mit dem nicht eingespannten Ende
der Blattfeder 67 verbunden. In das Spannseil ist eine Feder 65 zur Dämpfung und Verringerung
des Spannweges eingesetzt, die zudem eine Kraftvorspannung des Seils ermöglicht.
[0067] Bei Ausübung eines bestimmten Drehmoments des Antriebsmotors mit dem daran gekoppelten
Behandlungsinstrument wird die Aufnahmewelle 63 gedreht und das Seil 66 entsprechend
auf der Wickeltrommel 64 aufgewickelt. Bei einer bestimmten, geeichten Kraft verläßt
die Blattfeder 67 ihre ursprüngliche Position und wird in die in Fig. 8 gestrichelt
gezeichnete Auslenkposition bewegt. Diese Auslenkung bzw. dieser Verstellweg ist ein
Maß für das auf die Aufnahmewelle 63 ausgeübte Drehmoment. Sobald an der Aufnähmewelle
63 kein Drehmoment mehr anliegt, bewegt sich die Blattfeder 67 aufgrund ihrer Vorspannung
zurück in ihre Ausgangsposition und das Seil 66 wird wieder von der Wickeltrommel
64 abgewickelt.
[0068] Zur Erfassung des Verstellweges, d.h. der Auslenkung, der Blattfeder 67 ist eine
Schaltanordnung 68 vorgesehen, wobei gemäß Fig. 8 zwischen zwei Varianten 1 und 2
unterschieden wird. Gemäß der Variante 1 ist ein Schalter 68 vorgesehen, der zusammen
mit der Blattfeder 67 sowie einer Auswertungseinheit 70 einen Stromkreis bildet. Bei
einer bestimmten geeichten Verstellkraft des Seils 66 wird der Schalter 68 betätigt
und dadurch eine Signaländerung ausgelöst, die der Auswertungseinheit 70 zugeführt
und mitgeteilt wird. Der Schalter 68 kann fest oder aber auch insbesondere entsprechend
den Meßwerten in Pfeilrichtung verschiebbar angeordnt werden. Durch Verschieben des
Schalters 68 nach oben kann demnach ein Kleineres Drehmoment und durch Verschieben
des Schalters 68 nach unten ein größeres Drehmoment erfaßt werden. Die Auswertungseinheit
70 setzt das von dem Schalter 68 gelieferte Signal bzw. die entsprechende Signaländerung
mit Hilfe einer entsprechenden Software in das zu messende Drehmoment um. Mit Hilfe
des von der Auswertungseinheit 70 gelieferten Drehmoments ist somit eine Korrektur
der in Fig. 10 gezeigten Ist-Kennlinie a möglich, und der Antriebsmotor mit dem daran
gekoppelten Behandlungsinstrument kann mit größtmöglicher Genauigkeit unter Berücksichtigung
des in Fig. 10 dargestellten Offset betrieben werden. Die in Fig. 8 gezeigte Auswertungseinheit
70 kann in der Drehmomentermittlungseinrichtung oder aber auch in dem in Fig. 1 und
2 gezeigten Steuergerät 21 der ärztlichen Behandlungsvorrichtung enthalten sein.
[0069] Gemäß der durch 2 in Fig. 8 bezeichneten zweiten Variante der Schalteranordnung 68
sind mehrere einzelne Schalter in Längsrichtung der Blattfeder 67 vorgesehen, die
jeweils mit entsprechenden Widerständen 69 gekoppelt sind und somit ein Schalter-Widerstandsnetzwerk
bilden. Abhängig von der Auslenkung der Blattfeder 67 werden somit unterschiedliche
Schalter dieser Schalteranordnung betätigt, so daß an den Ausgangsanschlüssen dieser
Schalteranordnung abhängig von der Auslenkung der Blattfeder 67 ein unterschiedlicher
Gesamt-Widerstandswert auftritt, der von der Auswertungseinheit 70 ausgewertet und
in das entsprechende Drehmoment umgerechnet werden kann.
[0070] Anstelle der in Fig. 8 gezeigten Schalteranordnung kann beispielsweise auch ein Potentiometer
verwendet werden, dessen Schleifkontakt mit der Blattfeder 67 mechanisch gekoppelt
ist, so daß sich das von dem Potentiometer gelieferte Ausgangssignal proportional
mit der Auslenkung der Blattfeder 67 verändert. Das Ausgangssignal des Potentiometers
wird dabei ebenfalls der in Fig. 8 gezeigten Auswertungseinheit 70 zugeführt.
[0071] Fig. 9 zeigt verschiedene Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels der zuvor
beschriebenen Drehmomentermittlungseinrichtung, welche im Sinne einer Hysteresebremse
realisiert ist. Fig. 9a zeigt eine Querschnittsansicht dieser Einrichtung, wobei ebenfalls
eine Aufnahmewelle 63 zur Aufnahme bzw. Übertragung des von dem Antriebsmotor mit
dem Behandlungsinstrument ausgeübten Drehmoments vorgesehen ist. Die Welle 63 ist
mit einem durch Kugellager 74 in einem Außengehäuse 71 drehbar gelagerten Gehäuse-
bzw. Drehkörper 72 verbunden, wobei dieser Drehkörper 72 über eine Spiralfeder 73
mit dem Außengehäuse 71 gekoppelt ist. Bei Ausübung eines Drehmoments auf den Mitnehmer
bzw. die Aufnahmewelle 63 wird dieser Drehkörper 72 in dem Außengehäuse 71 verdreht,
und es werden analog zu dem in Fig. 8 gezeigten Ausführungsbeispiel abhängig von dem
Verdrehwinkel entsprechend angeordnete Schaltermittel 68 aktiviert, deren Ausgangssignale
der in Fig. 8 gezeigten Auswertungseinheit 70 zugeführt werden, die abhängig von den
Signalveränderungen der Schaltermittel das entsprechende Drehmoment bestimmt. In dem
Drehkörper 72 ist eine Flachspiralfeder 79 mit beispielsweise 20 oder 40 Wicklungen
vorhanden, die sich bei Verdrehen der Aufnahmewelle 63 auf der Aufnahmewelle 63 abwickelt
und somit eine Rückstellkraft für den Drehkörper 72 ausübt, um diesen wieder in die
ursprüngliche Position zurückzubewegen, wenn kein Drehmoment mehr auf die Aufnahmewelle
63 ausgeübt wird. Das Außengehäuse 71 besitz ein Fenster 75, so daß durch dieses Fenster
eine Ableseskala bzw. Analoganzeige 76 des Drehkörpers 72 beobachtet werden kann.
Vorzugsweise weist die Analoganzeige 76 direkt die der Verdrehung des Drehkörpers
72 entsprechenden Drehmomentwerte auf, so daß der Benutzer unmittelbar abhängig von
der Verdrehung des Drehkörpers 72 das entsprechende Drehmoment ablesen kann.
[0072] Fig. 9b - 9e zeigen verschiedene Ansichten einer Variante des in Fig. 9a gezeigten
Ausführungsbeispiels, wobei Fig. 9c die entsprechende Querschnittsansicht, Fig. 9d
eine Frontalansicht und Fig. 9e eine Draufsicht dieser Variante darstellt. Fig. 9b
zeigt eine Draufsicht auf den Innenraum der in Fig. 9c dargestellten Variante mit
den wesentlichen Bauteilen.
[0073] Die in Fig. 9c dargestellten Elemente entsprechen im wesentlichen den in Fig. 9a
dargestellten Elementen und sind mit entsprechenden Bezugszeichen versehen. Die Drehmomentermittlungseinrichtung
ist jedoch anstelle des in Fig. 9a gezeigten Gehäuses in einen Gehäusekörper 77 eingebaut,
der zudem eine Ausnehmung bzw. eine Ablagenut 78 für ein Behandlungsinstrument, gemäß
Fig. 9c ein Winkelstück 38 mit daran gekoppeltem Kopfteil 40 aufweist, wobei das Behandlungsinstrument
38 in der Ausnehmung 78 abgelegt und zugleich in dieser Ablagestellung mechanisch
mit der Aufnahmewelle 63 der Drehmomentermittlungseinrichtung gekoppelt werden kann.
Aus Fig. 9c in Verbindung mit Fig. 9b ist zudem ersichtlich, daß die Außenseite des
Drehkörpers 72 mehrere hervorstehende Schaltnocken 76 aufweist, die bei Drehung des
Drehkörpers 72 in der in Fig. 9b dargestellten Pfeilrichtung entsprechend angeordnete
Schalter abhängig von dem Verdrehwinkel des Drehkörpers 72 betätigen. Wie in Fig.
9c gezeigt ist, können mehrere dieser Schaltnocken 76 sowie die entsprechenden Schalter
68 vertikal übereinanderliegend angeordnet sein. Vorzugsweise sind die Schaltnocken
mit der in Fig. 9b gezeigten Form gleichmäßig entlang des Umfangs des Drehkörpers
72 verteilt. Selbstverständlich können die Schaltnocken auch eine andere Außenform
besitzen, soweit dadurch eine Betätigung der Schalter 68 möglich ist. Die Ausgangssignale
der Schalter 68 werden wiederum der in Fig. 8 gezeigten Auswertungseinheit zugeführt,
die abhängig von den von den Schaltern 68 gelieferten Signalveränderungen auf das
auf die Aufnahmewelle 63 ausgeübte Drehmoment des Antriebsmotors mit dem daran gekoppelten
Behandlungsinstrument schließt.
[0074] Zur Vorgabe bestimmter Drehmomentwerte können für die Aufnahmewelle 63 bzw. den Drehkörper
72 entsprechende Raststufen vorgesehen sein, die durch in Umfangsrichtung der Aufnahmewelle
63 bzw. des Drehkörpers 72 angeordnete (nicht gezeigte) Kugelraststifte realisiert
sein können. Jede Raststufe entspricht dabei einem bestimmten Drehmoment, wie z.B.
0 Ncm, 15 Ncm oder 30 Ncm. Durch Einrasten der Aufnähmewelle 63 mit dem aufgesetzten
Behandlungswerkzeug 38 bzw. des Drehkörpers 72 in die entsprechenden Raststufen kann
der dem jeweiligen vorgegebenen Drehmoment entsprechende Motorstrom gemessen werden,
um somit die gewüschten Drehmomentkennliniendaten gewinnen zu können.
[0075] Bei jedem der in Fig. 8 und 9 gezeigten Ausführungsbeispiele liefert die Auswertungseinheit
70 der entsprechenden Drehmomentermittlungseinrichtung das tatsächlich von dem Behandlungsinstrument
und dem Antriebsmotor auf die Aufnahmewelle 63 ausgeübte Drehmoment bzw. ein diesem
Drehmoment entsprechendes Signal, welches dem Steuergerät 21 bzw. einer in dem Steuergerät
21 vorhandenen Steuereinheit zugeführt wird, so daß das Steuergerät abhängig von dem
somit ermittelten Drehmomentwert die Drehmomentkalibrierung, d.h. die anhand von Fig.
10 erläuterte Drehmomentkorrektur, durchführen und das Behandlungsinstrument mit größtmöglicher
Genauigkeit ansteuern kann, indem der Antriebsmotor 23 mit einer entsprechenden Leistungszufuhr
betrieben wird.
[0076] Bei den zuvor beschriebenen Drehmomentermittlungseinrichtungen wurde davon ausgegangen,
daß das von einem auf den Antriebsmotor 23 aufgesetzten Behandlungsinstrument 38 ausgeübte
Drehmoment ermittelt wird (z.B. mit Hilfe der Aufnahmewelle 63). Alternativ kann selbstverständlich
auch eine Abwandlung dahingehend erfolgen, daß das Behandlungsinstrument 38 mit einem
Behandlungswerkzeug 39 (z.B. einem Bohrer) gekoppelt ist und das von dem auf das Behandlungsinstrument
38 aufgesetzten Bohrer 39 ausgeübte Drehmoment ermittelt und zur Grundlage der Kalibrierung
gemacht wird. Zudem besteht die Möglichkeit, daß die Drehmomentermittlungseinrichtung
direkt, d.h. ohne die Hilfe des Steuergeräts 21, abhängig von den ermittelten Drehmomentdaten
die Leistungszufuhr des Antriebsmotors 23 entsprechend einstellt.
[0077] Abschließend sei erwähnt, daß das in Fig. 1 und 2 gezeigte Steuergerät 21 der ärztlichen
Behandlungsvorrichtung 20 auch einen Druckeranschluß aufweisen kann, so daß verschiedene
technische Informationen, wie z.B. die auf der Anzeigeneinheit 36 dargestellten Betriebsparameterinformationen,
das Datum, die Uhrzeit usw. ausgedruckt werden können. Anhand eines derartigen Ausdrucks
kann anschließend der Behandlungsablauf nachvollzogen und beurteilt werden. Ebenso
kann eine serielle oder parallele Schnittstelle zum Anschluß des Steuergeräts an einen
Computer vorgesehen sein, um Daten an den Computer übertragen zu können und am Bildschirm
des Computers eine vergrößerte Displayanzeige darstellen bzw. mit Hilfe des Computers
Daten aufzeichnen zu können.
1. Ablage (24) zur Aufnahme mindestens eines ärztlichen Behandlungsinstruments (38),
Behandlungswerkzeugs (39) oder Antriebsmotors (23),
gekennzeichnet durch
eine sich zumindest teilweise entlang der Seitenwand (46) der Ablage (24) erstreckende
Aufnahmeanordnung (44 - 46) für einen Versorgungsschlauch (22).
2. Ablage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmeanordnung durch einen oberen (44) und unteren (45) jeweils seitlich
von der Ablage (24) hervorstehenden Rand und durch die Seitenwand (46) der Ablage
(24) gebildet ist, so daß der Versorgungsschlauch um die Seitenwand (46) wickelbar
ist und dabei zwischen den Rändern (44, 45) gehalten wird.
3. Ablage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der beiden Ränder (44, 45) weiter seitlich von der Seitenwand (46) der Ablage
(24) hervorsteht als der andere Rand.
4. Ablage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der einer Einführseite der Ablage (24) zugewandte Rand (44) weniger weit von der
Seitenwand (46) der Ablage (24) hervorsteht als der andere Rand (45).
5. Ablage nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Ränder (44, 45) umlaufend entlang der Seitenwand (46) der Ablage (24)
ausgebildet sind.
6. Ablage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen Ablageabschnitt (47) für einen Antriebsmotor (23) für ein ärztliches Behandlungsinstrument
(38).
7. Ablage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ablageabschnitt für den Antriebsmotor (23) durch eine sich in Längsrichtung
der Ablage (24) erstreckende durchlaufende Vertiefung (47) gebildet ist.
8. Ablage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefung (47) an zumindest einem Längsabschnitt eine Verengung (50) aufweist,
die derart bemessen ist, daß ein in der Vertiefung (47) befindlicher Antriebsmotor
(23) nicht durch die Verengung (50) rutschen kann.
9. Ablage nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Form der Vertiefung (47) an die Außenform des Antriebsmotors (23) angepaßt
ist.
10. Ablage nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefung (47) an zumindest einem Längsabschnitt eine Halterungsanordnung
(52) zum Halten des darin eingesetzten Antriebsmotors (23) aufweist.
11. Ablage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterungsanordnung (52) in Form einer Köcherhalterung ausgebildet ist.
12. Ablage nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Ablageabschnitt (48, 49) für ein ärztliches Behandlungsinstrument
(38) oder ein ärztliches Behandlungswerkzeug (39) seitlich benachbart zu dem Ablageabschnitt
(47) für den Antriebsmotor (23) ausgebildet ist.
13. Ablage nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Ablageabschnitt (48, 49) für das ärztliche Behandlungsinstrument
(38) oder ärztliche Behandlungswerkzeug (39) durch eine schalenförmige Vertiefung
gebildet ist.
14. Ablage nach den Ansprüchen 7 und 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe der Vertiefungen (47 - 49) so gewählt ist, daß ein darin abgelegtes
Teil teilweise von der Oberfläche der Ablage (24) hervorragt.
15. Ablage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablage (24) einteilig ausgestaltet ist.
16. Ablage (24) zur Aufnahme mindestens eines ärztlichen Behandlungsinstruments (38),
Behandlungswerkzeugs (39) oder Antriebsmotors (23), oder nach einem der Ansprüche
1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablage (24) zweiteilig ausgestaltet ist, wobei der erste Ablageteil (60) gegenüber
dem zweiten Ablageteil (59) aus der Ablageebene heraus schwenkbar ist.
17. Ablage nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Ablageteile (59, 60) miteinander durch Gelenkmittel (51) verbunden
sind.
18. Ablage nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachse senkrecht zu der Längsachse der Ablage (24) verläuft.
19. Ablage nach einem der Ansprüche 16 bis 18 und Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Aufnahme des Antriebsmotors (23) dienende Vertiefung (47) auf die beiden
Ablageteile (59, 60) aufgeteilt ist, wobei der erste Ablageteil (60) die Halterungsanordnung
(52) für den Antriebsmotor (23) aufweist, so daß nach Schwenken des ersten Ablageteils
(60) gegenüber dem zweiten Ablageteil (59) der Antriebsmotor (23) einerseits in dem
Vertiefungsabschnitt (47) des zweiten Ablageteils (59) abgelegt und andererseits von
der Halterungsanordnung (52) des ersten Ablageteils (60) in einer zu der Ablageebene
des zweiten Ablageteils (59) geneigten Stellung gehalten werden kann.
20. Ablage nach Anspruch 19 und einem der Ansprüche 12 - 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Ablageabschnitt (53, 54) für das ärztliche Behandlungsinstrument
(38) oder Behandlungswerkzeug (39) in dem zweiten Ablageteil (59) ausgebildet ist.
21. Ablage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablage (24) aus einem sterilisierbarem Material hergestellt ist.
22. Ablage nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablage (24) aus Silikon hergestellt ist.