[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine zum Bedrucken von Bogen, insbesondere mit
einem Farbwerk, sowie mit Druckwerkszylindern in Form eines Plattenzylinders, eines
Gummituchzylinders und eines Druckzylinders, mit einer einen Vorratsbehälter und eine
betriebsmäßig mit dessen Inhalt versorgbare Sprühdüse umfassenden Sprühvorrichtung
zum Austrag von Abstandstoffpartikeln, die zur Ausbildung eines gegenseitigen Abstandes
zwischen Bogen in einem gestapelten Zustand derselben vorgesehen sind, wobei der Austrag
auf einem der Druckwerkszylinder oder auf die Bogen erfolgt.
[0002] Eine derartige Druckmaschine ist beispielsweise aus der Druckschrift DE 43 41 566
A1 bekannt. Bei der hierin offenbarten Sprühvorrichtung ist der Vorratsbehälter derselben
mit den Abstandstoffpartikeln befüllt. Diese werden betriebsmäßig über eine Düse auf
eine entweder an einem Bogen oder an einem Druckwerkszylinder vorgesehene Zielfläche
ausgeblasen, wo die Abstandstoffpartikel sodann eine Trennmittelschicht ausbilden.
[0003] Bei einer der offenbarten Varianten ist zusätzlich zu einer die Abstandstoffpartikel
auf eine Zielfläche blasenden Düse eine weitere Düse vorgesehen, die ein und dieselbe
Zielfläche mit einem Befeuchtungsmittel besprüht. Dabei ist hinsichtlich der Abstandstoffpartikel
und des Befeuchtungsmittels eine derartige Stoffauswahl getroffen, daß sich die auf
die Zielfläche aufgetragene Trennmittelschicht biologisch abbaut.
[0004] Letzteres ist zwar für die vorliegende Erfindung nicht von Bedeutung, doch durch
den Austrag eines Befeuchtungsmittels auf die mit den
[0005] Abstandstoffpartikeln besprühte Zielfläche ergibt sich als wünschenswerte Nebenwirkung
eine Reduzierung der Anzahl von vagabundierenden Abstandstoffpartikeln.
[0006] Aus der Druckschrift JP Hei 5-85074 A ist es bekannt, einen bedruckten Bogen mit
einer wässrigen Emulsion aus Wachs und einem Alkohol-Fettsäuren-Ester zu überziehen.
Diese Emulsion wird gleichmäßig und flächig auf die gesamte Oberfläche des zuvor bedruckten
Bogens aufgebracht. Nachteilig dabei ist, daß insbesondere bei großformatigen Druckbogen
erhebliche Mengen der genannten Emulsion benötigt werden und daß sich beim Stapeln
solcher flächig bestrichenen Druckbogen keine Luftpolster zwischen den einzelnen Bogen
ausbilden können. Dies erschwert insbesondere eine kantengenaue Stapelbildung.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Druckmaschine so
auszugestalten, daß beim Austrag von Abstandstoffpartikeln mittels einer Sprühvorrichtung
eine Staubbildung vermieden wird.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die genannte Druckmaschine ausgestattet mit einem Vorratsbehälter,
dessen Inhalt eine Sprühflüssigkeit in Form einer die Abstandstoffpartikel enthaltenden
wäßrigen Suspension darstellt, die der Sprühdüse mittels einer Pumpe zuführbar ist,
mit zwei zueinander parallel angeordneten, einen Spalt bildenden Walzen, mittels welcher
ein aus der Sprühdüse austretender Sprühkegel begrenzbar ist und mit einer den beiden
Walzen zugeordneten Reinigungsvorrichtung, mittels welcher an den Walzen haftende
Reste der Suspension von den Walzen entfernbar und in den Vorratsbehälter zurückführbar
sind. Diese Lösung hat überdies gegenüber dem aus der genannten Druckschrift JP Hei
5-85074 A bekannten Verfahren den Vorteil einer punktuellen Verteilung von Abstandstoffpartikeln
auf den Bogen, so daß sich bei deren Stapelung Luftpolster zwischen den Bogen ausbilden
können.
[0009] Des weiteren ist bevorzugt, vorgesehen, daß die Sprühdüse schwenkbar ist, wobei durch
Schwenken der Sprühdüse das Auftragen der Sprühflüssigkeit unterbrochen werden kann.
[0010] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Walzen zueinander parallel verschiebbar
angeordnet sind, um den zwischen ihnen liegenden Spalt schließen zu können und somit
das Auftragen der Sprühflüssigkeit zu unterbrechen.
[0011] Die Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert.
[0012] Hierin zeigt:
- Fig. 1
- schematisch die Sprühvorrichtung,
- Fig. 2a und 2b
- die Sprühvorrichtung gemäß Fig. 1 in Ausgestaltungen zur Unterbrechung eines von der
Sprühdüse abgegebenen Sprühkegels,
- Fig. 3a und 3b
- jeweils ein Schema eines Teiles der Druckmaschine mit jeweils unterschiedlich angeordneter
Sprühvorrichtung gemäß Fig. 1.
[0013] Eine nach dem in Fig. 1 wiedergegebenen Funktionsprinzip arbeitende Sprühvorrichtung
40 bzw. 40' findet Verwendung in einer Druckmaschine zum Bedrucken von Bogen, die
insbesondere gemäß den Figuren 3a und 3b ausgebildet ist, welche schematisch jeweils
jenen Teil der Druckmaschine wiedergeben, in welchem sich an ein Druckwerk 25 ein
Ausleger 21 anschließt. Das Druckwerk 25 umfaßt einen Druckzylinder 12, einen Gummituchzylinder
15 und einen Plattenzylinder 16, um den ein Farbwerk 18 und im Falle eines Betriebes
der Druckmaschine im Naß-Offsetverfahren ein Feuchtwerk 17 gruppiert sind. Ein jeweiliger
Bogen 1 wird dem Druckzylinder 12 mittels eines Bogenführungszylinders 19 zugeführt.
[0014] Für die Anordnung der Sprühvorrichtung 40 bzw. 40' in der Druckmaschine besteht eine
Reihe von Möglichkeiten. Hiervon sind zwei in den Figuren 3a und 3b gezeigt. In Fig.
3a ist eine Anordnung vorgesehen, bei welcher die ausgetragene Sprühflüssigkeit unmittelbar
auf die frisch bedruckte Seite des jeweiligen Bogens auftrifft. Bei einer Anordnung
gemäß Fig. 3b ist eine Sprühvorrichtung 40' nach dem Funktionsprinzip der Sprühvorrichtung
40 gemäß Fig. 1 so angeordnet, daß die ausgetragene Sprühflüssigkeit auf einen Bereich
des Druckzylinders 12 auftrifft, auf den sich im Verlauf der Drehung desselben an
diesen seitens des Bogenführungszylinders 19 übergebene Bogen 1 auflegen. Hierbei
erfolgt ein Auftrag der Sprühflüssigkeit auf die Bogen 1 indirekt über den Druckzylinder
12 auf die der frisch bedruckten Seite gegenüberliegende Seite der Bogen 1.
[0015] Wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, umfaßt die Sprühvorrichtung 40 im einzelnen
Düsen 41, denen einerseits Druckluft über eine entsprechende Druckluftleitung 48 und
andererseits die Sprühflüssigkeit über eine Sprühstoffleitung 49 zugeführt werden.
Die Sprühflüssigkeit ist eine wässrige Suspension, die Abstandstoffpartikel und in
weiterer Ausgestaltung einen in Wasser gelösten Klebstoff enthält, wobei die Abstandstoffpartikel
des weiteren bevorzugt mittels eines Wachses gebildet sind. Die über die Sprühstoffleitung
49 zugeführte Sprühflüssigkeit wird aus einem Vorratsbehälter 46 mittels einer Pumpe
47 abgesaugt. Zur Begrenzung eines an einer jeweiligen Düse 41 entstehenden Sprühkegels
ist eine bevorzugt aus zwei Walzen 42 und 43 gebildete Begrenzungsvorrichtung vorgesehen.
Die Anordnung der beiden Walzen 42 und 43 erfolgt derart, daß sich ein Spalt zwischen
ihnen ausbildet, durch den ein Teil des Sprühkegels hindurchtreten kann. Um zu verhindern,
daß an den Mantelflächen der Walzen 42 und 43 abgelagerte Reste der Sprühflüssigkeit
den Spalt verstopfen, werden die beiden Walzen 42 und 43 gedreht und abgerakelt. Dabei
wird die Drehrichtung so gewählt, daß sich die beiden Mantelflächen im Bereich des
Spalts entgegengesetzt zur Sprührichtung drehen.
[0016] Eine Reinigungsvorrichtung für die Walzen 42 und 43, die in der in Figur 1 gezeigten
Anordnung aus Rakeln 44 und 45 besteht, reinigt die Walzen 42 und 43 von anhaftenden
Resten der Sprühflüssigkeit und führt diese in den Vorratsbehälter 46 zurück.
[0017] Die den Spalt zwischen den beiden Walzen 42 und 43 passierende Menge der Sprühflüssigkeit
kann neben der Einstellung von Sprühparametern, wie Druckluftmenge oder Menge der
den Sprühdüsen zugeführten Sprühflüssigkeit, durch die Breite des genannten Spalts
gesteuert werden. Hierzu sind die Walzen 42 und 43 zueinander verstellbar angeordnet.
Neben einer parallelen Verschiebung der beiden Walzen 42 und 43 zueinander, die eine
konstante Breite des Spalts über die gesamte Länge der Walzen 42 und 43 ergibt, ist
auch denkbar, durch eine entsprechende Verschiebung einer der Walzen 42 und 43 eine
unterschiedliche Breite des Spaltes über die Druckmaschinenbreite einzustellen. Zur
Abschaltung beziehungsweise Unterbrechung des Sprühkegels gibt es außer der Abschaltung
der Pumpe 47 beziehungsweise der Druckluft 48 die in Figur 2a gezeigte Möglichkeit,
die Sprühdüsen so zu schwenken, daß von diesen abgegebene Sprühkegel nicht auf den
Spalt treffen. Hierbei wird jedoch zweckmäßigerweise sichergestellt, daß die Sprühflüssigkeit
in den Vorratsbehälter 46 gelangt. Im vorliegenden Beispiel wird dies dadurch erreicht,
daß sich die Sprühdüsen 41 innerhalb des Vorratsbehälters 46 befinden und nach dem
Schwenken beispielsweise auf eine Seitenwand desselben gerichtet sind. Eine weitere
Möglichkeit besteht darin, den von den beiden Walzen 42 und 43 gebildeten Spalt zu
schließen, indem diese aufeinander zu bewegt werden, wie dies schematisch in Figur
2b gezeigt ist.
[0018] Durch entsprechendes Unterbrechen des Sprühkegels ist insbesondere erreichbar, daß
beispielsweise ein Besprühen von Greifereinrichtungen verhindert wird, mittels welcher
die Bogen 1 transportiert werden.
1. Druckmaschine zum Bedrucken von Bogen, insbesondere mit einem Farbwerk (18), sowie
mit Druckwerkszylindern in Form eines Plattenzylinders (16), eines Gummituchzylinders
(15) und eines Druckzylinders (12), mit einer einen Vorratsbehälter (46) und eine
betriebsmäßig mit dessen Inhalt versorgbare Sprühdüse (41) umfassenden Sprühvorrichtung
(40, 40') zum Austrag von Abstandstoffpartikeln, die zur Ausbildung eines gegenseitigen
Abstandes zwischen Bogen (1) in einem gestapelten Zustand derselben vorgesehen sind,
wobei der Austrag auf einen der Druckwerkszylinder (12, 15) oder auf die Bogen (1)
erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Inhalt des Vorratsbehälters (46) eine Sprühflüssigkeit in Form einer die Abstandstoffpartikel
enthaltenden wäßrigen Suspension darstellt, die der Sprühdüse (41) mittels einer Pumpe
(47) zuführbar ist,
- zwei zueinander parallel angeordnete, einen Spalt bildende Walzen (42, 43) vorgesehen
sind, mittels welcher ein aus der Sprühdüse (41) austretender Sprühkegel begrenzbar
ist und
- den beiden Walzen (42, 43) eine Reinigungsvorrichtung (44, 45) zugeordnet ist, mittels
welcher an den Walzen (42, 43) haftende Reste der Suspension von den Walzen (42, 43)
entfernbar und in den Vorratsbehälter (46) zurückführbar sind.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sprühdüse (41) schwenkbar ist, wobei durch Schwenken derselben das Auftragen
der Sprühflüssigkeit unterbunden werden kann.
3. Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (42, 43) der Sprühvorrichtung parallel zueinander verschiebbar angeordnet
sind, um den zwischen ihnen liegenden Spalt schließen zu können und somit das Auftragen
der Sprühflüssigkeit zu unterbrechen.
4. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandstoffpartikel mittels eines Wachses gebildet sind.
5. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Suspension einen in Wasser gelösten Klebstoff enthält.