Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftstoffeinspritzventil für eine Brennkraftmaschine
umfassend ein in einem Ventilkörper entgegen der Rückstellkraft einer Ventilfeder
verschiebliches Ventilglied mit einer Ventildichtfläche, die mit einem an dem Ventilkörper
angeordneten Ventilsitz zusammenwirkt, und mit mehreren unterhalb des Ventilsitzes
in dem Ventilkörper angeordneten Spritzlöchern, deren Einlaßöffnungen abgerundet sind.
[0002] Ein derartiges Kraftstoffeinspritzventil für eine Brennkraftmaschine geht beispielsweise
aus der EP 0 370 659 A1 hervor. Durch die Abundung der Einlaßöffnungen der Spritzlöcher
wird ermöglicht, daß eine größere Menge Kraftstoffs durch die Spritzlöcher in den
Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt werden kann, da eine Einengung des durch
die Spritzlöcher strömenden Kraftstoffes, die sich bei einer scharfkantigen Einlaßöffnung
ergibt, nicht auftritt.
[0003] Durch die abgerundeten Einlaßöffnungen kann darüber hinaus die Form des durch die
Spritzlöcher ausgespritzten Strahls verändert werden. Bei dem aus der EP 0 370 659
A1 bekannten Kraftstoffeinspritzventil ist dabei vorgesehen, daß die Spritzlöcher
auf ihrer dem Ventilglied zugewandten Seite einen anderen Rundungsgrad aufweisen als
auf ihrer dem Ventilglied abgewandten Seite.
[0004] Hierbei und im folgenden ist unter Rundungsgrad dabei jeweils der Radius der Rundung
zu verstehen. Ein großer Rundungsgrad bedeutet eine Rundung mit einem großen Radius,
ein kleiner Rundungsgrad eine Rundung mit einem kleinen Radius.
[0005] Die Rundungsgrade der Einlaßöffnung des Spritzlochs des aus der EP 0 370 659 A1 bekannten
Kraftstoffeinspritzventils sind so gewählt, daß eine möglichst optimale Verbrennung
im Brennraum erzielt werden kann.
[0006] Wenn - wie es heute üblich ist - mehrere Spritzlöcher in dem Kraftstoffeinspritzventil
vorgesehen sind, können feste, vorgegebene Spritzlöcher und die dadurch hervorgerufenen
Strahlformen des ausgespritzten Kraftstoffs je nach Einbauposition im Brennraum einer
Brennkraftmaschine wenig vorteilhaft sein.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kraftstoffeinspritzventil der
gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß auf einfach herzustellende Weise eine
Anpassung der Spritzlöcher auf unterschiedlichste Verhältnisse, insbesondere auf unterschiedlichste
Einbaupositionen in Brennräumen sowie auf unterschiedlichste Brennraumformen ermöglich
wird, so daß der Verbrennungsvorgang weiter verbessert wird.
Vorteile der Erfindung
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Kraftstoffeinspritzventil der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Teil der Spritzlöcher wenigstens einen
von dem Rest der Spritzlöcher unterschiedlichen Rundungsgrad aufweist.
[0009] Dadurch, daß wenigstens ein Teil der Spritzlöcher einen von dem Rest der Spritzlöcher
unterschiedlichen Rundungsgrad aufweist, wird insbesondere ermöglicht, daß die aus
den einzelnen Spritzlöchern eines Kraftstoffeinspritzventils ausströmenden Strahlformen
unterschiedlichste, auf die jeweilige Einbausituation und Einbauposition angepaßte
Formen aufweisen. Hierdurch wird insbesondere ermöglicht, daß mittels eines einzigen
Kraftstoffeinspritzventils mehrere, voneinander verschiedene Strahlformen und damit
eine positionsabhängige Mengenverteilung des in einen Brennraum eingespritzten Kraftstoffs
erreicht wird.
[0010] Dabei können mehrere Spritzlöcher den gleichen Rundungsgrad aufweisen, es ist aber
auch möglich, daß sämtliche Spritzlöcher Einlaßöffnungen mit völlig unterschiedlichen
Rundungsgraden aufweisen. Rein prinzipiell sind hinsichtlich der Rundungsgrade der
einzelnen Spritzlöcher die unterschiedlichsten Kombinationen denkbar.
[0011] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß die Einlaßöffnungen einzelner oder
mehrerer Spritzlöcher auf Ihrer dem Ventilglied zugewandten Seite einen anderen Rundungsgrad
aufweisen als auf ihrer dem Ventilglied abgewandten Seite. In diesem Falle variiert
der Rundungsgrad nicht nur von Spritzloch zu Spritzloch, sondern darüber hinaus auch
noch abhängig von der Position der Einlaßöffnungen relativ zu dem Ventilglied an jeweils
einer Einlaßöffnung der einzelnen Spritzlöcher.
[0012] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der Rundungsgrad der Einlaßöffnungen der Spritzlöcher
auf die Anordnung der Spritzlöcher in dem Ventilkörper, auf die Einbauposition in
einem Brennraum der Brennkraftmaschine und auf die Brennraumform der Brennkraftmaschine
angepaßt ist.
[0013] Hierbei erweist es sich als vorteilhaft, daß der Rundungsgrad der Einlaßöffnung des
Spritzlochs, das von einer Brennraumwand im eingebauten Zustand weiter entfernt ist,
einen größeren Rundungsgrad aufweist als die Einlaßöffnung eines von der Brennraumwand
weniger weit entfernten Spritzlochs. Durch den größeren Rundungsgrad wird nämlich
eine schärfere Bündelung und eine größere Länge des durch ein derartiges Spritzloch
ausgespritzten Kraftstoff-Strahls erreicht als bei einem Spritzloch, das eine Einlaßöffnung
mit kleinerem Rundungsgrad aufweist.
[0014] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß eines oder mehrere
der Spritzlöcher keine Rundung aufweisen.
Zeichnung
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
sowie der zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.
[0016] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Darstellung des unteren Bereichs eines erfindungsgemäßen
Kraftstoffeinspritzventils und
- Fig. 2
- eine geschnittene Darstellung eines Kraftstoffeinspritzventils.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0017] Ein Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen, dargestellt in Fig. 2, umfaßt
ein kolbenförmiges Ventilglied 41, das axialverschieblich in einer Bohrung 42 eines
Ventilkörpers 43 gefuhrt ist. Das Ventilglied 41 weist an seinem einen, dem Brennraum
einer Brennkraftmaschine (nicht dargestellt) zugewandten Ende eine konische Ventildichtfläche
44 auf, mit der es mit einem konischen Ventilsitz 45 am nach innen ragenden geschlossenen
Ende der Bohrung 42 zusammenwirkt. Der Ventilkörper 43 ist dabei mit seinem brennraumfernen
Ende mittels einer Spannmutter 46 axial gegen einen Ventilhaltekörper 47 verspannt,
wobei zwischen den Stirnflächen des Ventilkörpers 43 und des Ventilhaltekörpers 47
eine Zwischenscheibe 48 mit einer zentralen Öffnung eingespannt ist.
[0018] An seinem dem Ventilsitz 45 abgewandten Ende wird das Ventilglied 41 über ein Druckstück
49, das die Zwischenscheibe 48 durchragt, von einer als Schraubenfeder 50 ausgebildeten
Ventilfeder, die sich an einem ortsfesten Anschlag 51, der an dem Ventilhaltekörper
47 angeordnet ist, abstützt und auf das Ventilglied 41 eine zum Ventilsitz 45 hin
gerichtete Kraft ausübt, mit einer Federkraft beaufschlagt.
[0019] Unterhalb der Ventildichtfläche 44 und des Ventilsitzes 45 sind in der Wand des Ventilkörpers
43 Spritzlöcher 53, 57 vorgesehen, die in den Brennraum der Brennkraftmaschine münden.
[0020] Die Kraftstoffhochdruckzufuhr erfolgt in bekannter Weise über einen zwischen dem
Schaft des Ventilglieds 41 und der Wand der Bohrung 42 ausgebildeten Ringkanal 54,
der sich in einen Druckraum 55 erweitert, in den eine von einer nicht gezeigten Einspritzpumpe
abführende Druckleitung 56 mündet.
[0021] Wie in Fig. 1 dargestellt ist, weisen die Einlaßöffnungen 60 der Spritzlöcher 53,
57 Rundungen 61, 62, 63, 64 mit unterschiedlichen Radien, d.h. mit unterschiedlichen
Rundungsgraden auf.
[0022] Die Einlaßöffnung 60 des Spritzlochs 57 weist beispielsweise Rundungen 61, 62 mit
kleinerem Rundungsgrad auf als die Einlaßöffnung 60 des Spritzlochs 53. Dabei unterscheiden
sich die Rundungsgrade der Einlaßöffnungen der Spritzlöcher auf ihrer dem Ventilglied
zugewandten Seite von den Rundungsgraden der Einlaßöffnungen auf ihren jeweils dem
Ventilglied abgewandten Seiten.
[0023] Bei den in Fig. 1 dargestellten Spritzlöchern 53, 57 ist beispielsweise das auf der
rechten Seite dargestellte Spritzloch 53, dessen Einlaßöffnung größere Rundungsgrade
aufweist als diejenigen der Einlaßöffnung des Spritzlochs 57 an einer Stelle des Brennraums
der Brennkraftmaschine angeordnet, die einen größeren Abstand zur Brennraumwand aufweist
als derjenige des Spritzlochs 57. Durch die Rundungen 63, 64 mit größeren Rundungsgraden
wird nämlich eine stärkere Bündelung des durch das Spritzloch 53 ausgespritzten Kraftstoff-Strahls
ermöglicht, der zudem eine größere Länge aufweist als es bei dem durch das Spritzloch
57 ausgespritzten Kraftstoff-Strahl der Fall ist.
[0024] Die Ausbildung der Einlaßöffnung 60 der Spritzlöcher 53, 57 wird mit anderen Worten
abhängig von der Einbauposition in dem Brennraum und der Brennraumform gewählt. Dabei
erweist es sich als besonders vorteilhaft, daß die Rundungen 61, 62, 63, 64 auf besonders
einfache Weise beispielsweise durch sogenanntes HE-Runden, d.h. hydroerosives Runden
hergestellt werden. Bei diesem hydroerosiven Runden wird ein Schleifkörper enthaltendes
Fluid mit Druck durch zuvor hergestellte Bohrungen in dem Ventilkörper 43 gepreßt,
wodurch die Kanten der Einlaßöffnungen durch Abschleifen gerundet wurden. Durch Abdecken
einzelner Spritzlöcher auf ihrer Einlaßseite und/oder auf ihrer Auslaßseite können
unterschiedliche Rundungsgrade hergestellt werden. Statt abgedeckt zu werden, kann
zunächst auch nur ein Teil der Spritzlöcher gebohrt und gerundet und erst dann die
übrigen Spritzlöcher gebohrt und gerundet werden. Die zuerst gebohrten und gerundeten
Spritzlöcher werden sodann bei einem weiteren HE-Rundungsvorgang stärker gerundet
als die zuletzt gebohrten Spritzlöcher.
[0025] Durch die obenbeschriebenen Kraftstoffeinspritzventile läßt sich eine optimale Mengenverteilung
des eingespritzten Kraftstoffes auf die Brennraumform und auf die Einbauposition anpassen,
wobei die Strahlform durch Verändern der Rundungsgrade praktisch frei wählbar ist.
1. Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen umfassend ein in einem Ventilkörper
(43) entgegen der Rückstellkraft einer Ventilfeder (50) verschiebliches Ventilglied
(41) mit einer Ventildichtfläche (44), die mit einem an dem Ventilkörper angeordneten
Ventilsitz (45) zusammenwirkt, und mit mehreren unterhalb des Ventilsitzes (45) in
dem Ventilkörper (43) angeordneten Spritzlöchern, deren Einlaßöffnungen (60) abgerundet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Spritzlöcher (53) wenigstens einen
von dem Rest der Spritzlöcher (57) unterschiedlichen Rundungsgrad aufweist.
2. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnungen
(60) einzelner Spritzlöcher (53, 57) auf ihrer dem Ventilglied (41) zugewandten Seite
einen anderen Rundungsgrad aufweisen als auf ihrer dem Ventilglied (41) abgewandten
Seite.
3. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rundungsgrad der Spritzlöcher (53, 57) angepaßt ist auf die Anordnung der Spritzlöcher
(53, 57) in dem Ventilkörper (41), auf die Einbauposition in einem Brennraum der Brennkraftmaschine
und auf die Brennraumform der Brennkraftmaschine.
4. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rundungsgrad
der Einlaßöff-nung (60) des Spritzlochs (53), das von einer Brennraumwand im eingebauten
Zustand weiter entfernt ist einen größeren Rundungsgrad aufweist, als die Einlaßöffnung
(60) eines von der Brennraumwand weniger weit entfernten Spritzlochs (57).
5. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eines oder
mehrere der Spritzlöcher keine Rundung aufweisen.