[0001] Die Erfindung betrifft eine kompakte Hydraulikeinheit, insbesondere eine kompakte
Hydraulikeinheit, die durch eine Brennkraftmaschine eines Kraft- oder Nutzfahrzeuges
angetrieben ist. Die erfindungsgemaße Hydraulikeinheit dient insbesondere zum Antrieb
einer Haupt-Hydropumpe zur hydraulischen Versorgung von Hydraulik-Komponenten, z.
B. Werk- und Hebeeinrichtungen von Fahrzeugen der Landmaschinentechnik, sowie zum
Antrieb einer Neben-Hydropumpe, z. B. zur hydraulischen Versorgung von hydraulischen
Steuerkomponenten.
[0002] Aus der DE 41 30 225 C1 geht eine in einen Getriebekasten einbaubare Axialkolbenpumpe
hervor, wobei die Anschlußkanäle zur Zufuhr und Abfuhr des Hydraulikmediums sowie
ein Steueranschlußkanal teilweise innerhalb des Getriebekastendeckels geführt sind.
Die Axialkolbenmaschine kann auf diese Weise ohne größere Umbaumaßnahme in den Getriebekasten
z. B. eines Nutzfahrzeuges der Landmaschinentechnik eingebaut werden. Der Getriebekasten
von Nutzfahrzeugen der Landmaschinentechnik bietet jedoch nur wenig Platz zum Einbau
hydraulischer Komponenten. Insbesondere wenn mehrere Hydropumpen zur Versorgung des
hydraulischen Systems des Nutzfahrzeugs notwendig sind, ist der unmittelbare Einbau
der Hydropumpen in den Getriebekasten des Fahrzeugs aus Platzgründen in der Regel
nicht möglich. Es ist vielmehr eine zusätzliche Hydraulikeinheit vorzusehen, die vorzugsweise
an den Getriebekasten des Nutzfahrzeugs anflanschbar ist und dem Antrieb der Hydropumpen
dient. Nachteilig bei bekannten derartigen Hydraulikeinheiten ist, daß diese einen
relativ großen Bauraum einnehmen und insbesondere die Filter zum Filtern des Hydraulikmediums
an der Hydraulikeinheit extern angebracht werden müssen, was einen relativ hohen Montage-
und Fertigungsaufwand erfordert. Die Verbindung der hydraulischen Komponenten, also
der Hydropumpen, der Filter, der Ventile usw. erfolgt bei bekannten Hydraulikeinheiten
über ein Rohr- oder Schlauchsystem. Das Anbringen der Hydraulikrohre oder Hydraulikschläuche
erhöht zusätzlich den Fertigungs- und Montageaufwand.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kompakte Hydraulikeinheit zu
schaffen, welche nur einen geringen Bauraum beansprucht und mit relativ geringem Aufwand
fertigbar und montierbar ist.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der benötigte Bauraum der Hydraulikeinheit
verringert und zugleich die Montagefreundlichkeit verbessert werden kann, wenn die
Hydraulikleitungen und das bzw. die Filter in der Gehäuse-Wandung integriert sind.
Eine besonders kompakte Bauform wird ferner dadurch erzielt, daß die Haupt-Hydropumpe
und die Neben-Hydropumpe an zwei sich gegenüberliegenden Stirnseiten der Hydraulikeinheit
montiert werden und mit einer in der Hydraulikeinheit gelagerten Welle miteinander
verbunden sind, wobei ein Seitenantrieb oder ein Seitenabtrieb der Welle mittels eines
auf der Welle angeordneten Seitentriebrades erfolgt.
[0006] Die Ansprüche 2 bis 12 beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0007] Entsprechend Anspruch 2 ist es vorteilhaft, wenn eine mit der Welle drehfest verbundene
und innerhalb des Gehäuses angeordnete Ladepumpe vorgesehen ist, die über ein in der
Gehäuse-Wandung integriertes Filter das Hydraulikmedium der Haupt-Hydropumpe zuführt.
Entsprechend Anspruch 3 ist vorzugsweise ein zweites in der Gehäuse-Wandung integriertes
Filter vorgesehen, über welches die Ladepumpe das Hydraulikmedium aus einem Hydraulikmedium-Tank
ansaugt. Die Ladepumpe kann entsprechend Anspruch 4 in vorteilhafter Weise als eine
auf der Welle angeordnete Zahnrad-, Schaufel- oder Turbinenpumpe ausgebildet sein.
Die Zahnrad-, Schaufel- oder Turbinenpumpe hat nur einen relativ geringen Platzbedarf,
so daß insgesamt eine besonders kompakte Bauform erzielt wird. Durch die Ladepumpe
wird eine Vorkompression für die Haupt-Hydropumpe bewirkt. In besonders vorteilhafter
Weise kann entsprechend Anspruch 5 eine axial an die Ladepumpe angrenzende Montagescheibe
vorgesehen sein, die gleichzeitig der Lagerung der Welle an einer der Stirnseiten
des Gehäuses und der Aufnahme eines durch die Montagescheibe führenden Abschnitts
der Saugleitung dient. Dabei ist die Ladepumpe nach Demontage der Montagescheibe zugänglich
und in axialer Richtung montierbar bzw. demontierbar.
[0008] Das Seitentriebrad ist entsprechend Anspruch 6 vorzugsweise in dem Gehäuse so gelagert,
daß auf das Seitentriebrad ausgeübte Radialkräfte nicht auf die Welle übertragen werden.
Dazu kann das Seitentriebrad entsprechend Anspruch 7 topfförmig ausgebildet sein und
das Triebrad-Lager radial und zumindest einseitig axial umschließen. In radialer Richtung
wirkende Kräfte werden dabei auf das sich vorzugsweise zwischen dem Zahnkranz des
Seitentriebrads und der Welle befindliche Triebrad-Lager abgefedert. Entsprechend
Anspruch 9 kann das Triebrad-Lager gleichzeitig der Lagerung der Welle an einer der
beiden Stirnseiten des Gehäuses dienen.
[0009] Entsprechend Anspruch 10 umschließt die Gehäuse-Wandung die Welle, das Seitentriebrad
und ggf. die Ladepumpe relativ eng. Auf diese Weise entsteht eine relativ dickwandige
Gehäuse-Wandung, die Platz zur Aufnahme der Filter und der Hydraulikleitungen bietet.
[0010] Entsprechend Anspruch 11 ist die seitliche Öffnung des Gehäuses im Bereich des Seitentriebrads
von einem Verbindungsflansch umgeben, der an einer Brennkraftmaschine oder an einem
Antriebsgetriebe z. B. eines landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugs anflanschbar ist.
Dabei kann das als Zahnrad ausgebildete Seitentriebrad mit einem korrespondierenden
Zahnrad der Brennkraftmaschine oder des Antriebsgetriebes kämmen, wenn die Hydraulikeinheit
an der Brennkraftmaschine bzw. dem Antriebsgetriebe angeflanscht ist.
[0011] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Hydraulikeinheit wird nachfolgend
anhand der Zeichnung näher beschrieben.
[0012] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemaßen Hydraulikeinheit in einer teilweise
geschnittenen Darstellung;
- Fig. 2
- das in Fig. 2 dargestellt Ausführungsbeispiel in einer ungeschnittenen Darstellung
mit an der Hydraulikeinheit angeschlossenen externen Hydraulikkomponenten; und
- Fig. 3
- das hydraulische Schaltschema der erfindungsgemaßen Hydraulikeinheit.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen, kompakten Hydraulikeinheit 1 ist
in Fig. 1 teilweise geschnitten dargestellt. In dem Gehäuse 2 der Hydraulikeinheit
1 ist eine sich axial durch die Hydraulikeinheit 1 erstreckende Welle 3 drehbar gelagert.
Die Welle 3 verbindet eine als Verstellpumpe ausgebildete Haupt-Hydropumpe 4 mit einer
nur schematisch dargestellten Neben-Hydropumpe 5. Die Haupt-Hydropumpe 4 dient z.
B. zum hydraulischen Antrieb von Werkzeugen oder Hebeeinrichtungen wie Schaufeln,
Pflügen usw. an beispielsweise landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen. Die Neben-Hydropumpe
5 dagegen dient zur Versorgung von Steuerkomponenten des Hydrauliksystems. Die Haupt-Hydropumpe
4 ist vorzugsweise mit einer Verstellvorrichtung 6 in ihrem Fördervolumen verstellbar
ausgebildet. Die Gehäuse-Wandung 7 des Gehäuses 2 ist relativ dickwandig ausgebildet
und umgibt die noch näher zu beschreibenden Komponenten der Hydraulikeinheit in einem
relativ geringen Abstand.
[0014] In der Gehäuse-Wandung 7 sind erfindungsgemäß die hydraulischen Leitungen in einer
integrierten Bauweise ausgebildet. Ferner kann die Gehäuse-Wandung 7 noch näher zu
beschreibende Filter integrierend aufnehmen.
[0015] Die Haupt-Hydropumpe 4 ist über einen an einer ersten Stirnseite 8 der kompakten
Hydraulikeinheit anflanschbaren Flansch 9 mit der kompakten Hydraulikeinheit 1 verbunden.
Die Neben-Hydropumpe 5 dagegen ist über einen an einer zweiten, der ersten Stirnseite
8 axial gegenüberliegenden zweiten Stirnseite 10 angeordneten Flansch 11 mit der kompakten
Hydraulikeinheit 1 z. B. über schematisch dargestellte Schraubverbindungen 12 verbunden.
Der Flansch 9 kann mit der ersten Stirnseite 8 der kompakten Hydraulikeinheit 1 ebenfalls
verschraubt sein. Die diesbezüglichen Schraubverbindungen sind jedoch in Fig. 1 nicht
dargestellt. Zweckmäßigerweise sind an der Nahtstelle zwischen der kompakten Hydraulikeinheit
1 und den Flanschen 9 und 11 entsprechende Dichtvorrichtungen, z. B. Dichtlippen oder
O-Ringe vorgesehen, um einen für das Hydraulikmedium dichtenden Abschluß zu bewirken.
[0016] Da Hydraulikmedium, z. B. ein Hydrauliköl, tritt über eine Saugöffnung 13 in die
erfindungsgemäße, kompakte Hydraulikeinheit 1 ein und wird über eine in die Gehäuse-Wandung
7 integrierte Saugleitung 14 zu einem ersten Filter 15 geführt. Das Filter 15 ist
ebenfalls in die Gehäuse-Wandung 7 integriert und kann z. B. patronenförmig ausgebildet
sein und in eine zylinderförmige Aussparung der Gehäuse-Wandung 7 in einer Richtung
senkrecht zur Zeichenebene einführbar sein. Auf diese Weise ist eine besonders einfache
Wartung und Säuberung des Filters 15 möglich. Nach Durchströmen des Filters 15 strömt
das Hydraulikmedium zu einer Verzweigung 16 in der Niederdruckleitung 14. Zur besseren
Veranschaulichung ist die Strömung des Hydraulikmediums in der erfindungsgemäßen Hydraulikeinheit
1 durch entsprechende Pfeile gekennzeichnet. Ein Abschnitt der Saugleitung 14 ist
durch eine noch näher zu beschreibende Montagescheibe 17 hindurchgeführt. Das Hydraulikmedium
gelangt somit zu dem Saugkanal 18 der Neben-Hydropumpe 5. Ein in Fig. 1 nicht näher
dargestellter Ausgang der Neben-Hydropumpe 5 ist z. B. über ein Prioritätsventil mit
hydraulischen Steuerkomponenten beispielsweise eines Nutzfahrzeugs verbunden.
[0017] Ein anderer Zweig der Saugleitung 14 ist über eine noch näher zu beschreibende Ladepumpe
20 mit der Druckleitung 19 verbunden. In dem in Fig. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel
führt die Druckleitung 19 den Strom des Hydraulikmediums durch ein zweites Filter
21, das ebenfalls in der Gehäuse-Wandung 7 der kompakten Hydraulikeinheit 1 integriert
ist. Das zweite Filter 21 kann wie das erste Filter 15 patronenförmig in die Gehäuse-Wandung
7 der Hydraulikeinheit 1 einschiebbar oder einsetzbar sein. Die Druckleitung 19 führt
dann zu einem in dem Flansch 9 vorgesehenen nicht weiter dargestellten Ansaugkanal
der Haupt-Hydropumpe 4.
[0018] Die Ladepumpe 20 ist vorzugsweise als Zahnradpumpe, Flügelpumpe oder Turbinenpumpe
ausgebildet und dient der Vorkompression des Hydraulikmediums. In der Druckleitung
19 herrscht daher ein Druck von wenigen bar. Der Druck in der Druckleitung 19 kann
vorzugsweise durch ein in Fig. 1 nicht dargestelltes Druckbegrenzungsventil auf einen
vorgegebenen Druck, z.B. 6 bar, einstellbar sein. Das Zahnrad, das Flügelrad oder
die Turbine der Ladepumpe 20 kann mit der Welle 3 auch einstückig ausgebildet sein.
Nach Entfernen des Flansches 11 und der Montagescheibe 17 kann die Ladepumpe 20 ggf.
mitsamt der Welle 3 axial in eine entsprechende Ausnehmung in der Gehäuse-Wandung
7 der Hydraulikeinheit 1 ausgebaut bzw. eingebaut werden. Die axiale Fixierung der
Ladepumpe 20 erfolgt mittels der axial benachbarten Montagescheibe 17. Die Montagescheibe
17 dient in dem in Fig. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel gleichzeitig
der Lagerung der Welle 3 an der Stirnseite 10 der Hydraulikeinheit 1. Dazu ist zwischen
der Montagescheibe 17 und der Welle 3 ein entsprechendes Lager 22 vorgesehen. Ferner
dient die Montagescheibe 17 der Zufuhr des Hydraulikmediums zu der Neben-Hydropumpe
5.
[0019] Zur Druckabsicherung der Leitungen 19 und 55 kann zwischen der Druckleitung 19 und
einem die Welle umgebenden Hohlraum 23 eine Bohrung 24a vorgesehen sein. Alternativ
kann die Bohrung auch zwischen der Leitung 55 und dem die Welle 3 umgebenden Hohlraum
23 ausgebildet sein.
[0020] Zum Antrieb der Welle 3 dient ein nachfolgend zu beschreibendes Triebrad 24. Entsprechend
einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Welle 3 jedoch auch in anderer Weise,
z. B. axial durch eine durch die Haupt-Hydropumpe 4 oder die Neben-Hydropumpe 5 hindurchragende
Verlängerung der Welle 3 angetrieben werden und das Triebrad 24 arbeitet dann als
Abtriebsrad zum Antrieb weiterer mechanischer Komponenten. In dem in Fig. 1 dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Triebrad 24 topfförmig ausgebildet und umschließt
ein Triebrad-Lager 25 radial und einseitig axial. Mit anderen Worten ist das Triebrad-Lager
25 innerhalb des topfförmig ausgebildeten Triebrads 24 angeordnet. Das Triebrad 24
weist vorzugsweise einen Zahnkranz 26 auf, der das Triebrad-Lager 25 radial umschließt.
Das Triebrad-Lager 25 ist auf einem Zapfen 30 der Gehäuse-Wandung 7 angeordnet und
wird von einer ringförmigen Ausnehmung 27 umgeben, die zu der Stirnseite 8 der kompakten
Hydraulikeinheit 1 hin geöffnet ist. Das als Zahnrad ausgebildete Triebrad 24 kann
z. B. mittels einer Keil-Nut-Verbindung 28 mit der Welle 3 verbunden sein. Es ist
jedoch auch denkbar, das Triebrad 24 mit der Welle 3 einstückig auszubilden.
[0021] Daß der Zahnkranz 26 des Seitentriebrads 24 das Triebrad-Lager 25 radial umschließ
hat einen wesentlichen Vorteil. Auf das Seitentriebrad 24 ausgeübte, in radialer Richtung
wirkende Kraftkomponenten werden von den Triebrad-Lager 25 aufgenommen und auf den
Zapfen 26 der Gehäuse-Wandung 7 übertragen. Eine unmittelbare Übertragung dieser Kraftkomponente
auf die Welle 3 findet daher nicht statt und die axiale Ausrichtung der Welle 3 bzw.
koaxialer Ausrichtung der Welle 3 mit den nicht mehr dargestellten Triebwerkachsen
der Haupt-Hydropumpe 4 und der Neben-Hydropumpe 5 bleiben erhalten.
[0022] Die Montage der erfindungsgemäßen kompakten Hydraulikeinheit 1 erfolgt z. B. in der
Weise, daß die Welle 3, die Ladepumpe 20 und die Montagescheibe 17 mit dem Lager 22
vormontiert werden. Die vorstehend genannte Einheit kann dann bei demontiertem Flansch
11 axial in den Hohlraum 23 der Hydraulikeinheit 1 eingeschoben werden. Schließlich
wird von der Stirnseite 8 das Seitentriebrad 25 durch Einführen in den Ringraum 27
auf die Welle 3 aufgeschoben. Ggf. sind noch die z. B. patronenförmig ausgebildeten
Filter 15 in die Gehäuse-Wandung 7 einzusetzen. Die notwendigen Montageschritte sind
daher auf ein Minimum begrenzt. Insbesondere sind keine Schlauchleitungen oder Rohrleitungen
zu montieren.
[0023] Fig. 2 zeigt das bereits anhand von Fig. 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel in seinem
endmontierten Zustand in einer Aufsicht. Bereits beschriebene Elemente sind mit übereinstimmenden
Bezugszeichen versehen, so daß sich insoweit eine wiederholende Beschreibung erübrigt.
[0024] Das Gehäuse 2 hat im Bereich des Seitentriebrads 24 eine seitliche Öffnung 40, über
welche das Seitentriebrad 24 zugänglich ist. Die seitliche Öffnung 40 des Gehäuses
2 ist von einem Verbindungsflansch 41 umgeben, der über Montagebohrungen 42 bis 47
z. B. mit einem Getriebekasten eines Antriebsgetriebes verbindbar ist. Das Antriebsgetriebe
kann z. B. mit der Brennkraftmaschine eines beispielsweise landwirtschaftlichem Nutzfahrzeuges
in Verbindung stehen. Dabei kann das als Zahnrad ausgebildete Seitentriebrad 24 mit
einem korrespondierenden Zahnrand des Antriebsgetriebes kämmen, so daß der Haupt-Hydromotor
4 und der Neben-Hydromotor 5 über die Welle 3 angetrieben werden. Gleichzeitig wird
über den Verbindungsflansch 41 eine Tankleitung mit der Ansaugöffnung 13 der Hydraulikeinheit
1 verbunden.
[0025] Wie aus Fig. 2 ferner zu erkennen, können weitere hydraulische Steuerkomponenten,
z. B. die Steuerventile einer Load-Sensing-Einheit 48 an dem Flansch 9 montiert sein.
Die einzelnen Ventile der Load-Sensing-Einheit können über Verbindungsleitungen 49,
die in dem Flansch 9 integriert sind, miteinander verbunden sein. Eine Stelldruckleitung
50 dient zur Ansteuerung der Verstellvorrichtung 6 der als Verstellpumpe ausgebildeten
Haupt-Hydropumpe 4. An der Neben-Hydropumpe 5 kann ein Prioritätsventil 51 montiert
sein.
[0026] Zum besseren Verständnis der Erfindung ist in Fig. 3 das hydraulische Schaltschema
der erfindungsgemäßen kompakten Hydraulikeinheit 1 wiedergegeben.
[0027] Zu erkennen ist die zum Druckmedium-Tank führende Saugöffnung 13, das über die Saugleitung
14 mit der Saugöffnung 13 verbundene erste Filter 15 und die in der Saugleitung 14
angeordnete Verzweigung 16) die einerseits zu der Neben-Hydropumpe 5 und andererseits
zu der Ladepumpe 20 führt. Stromaufwärts der Neben-Hydropumpe 5 kann das Prioritätsventil
51 angeordnet sein und mehrere hydraulische Ausgänge 52, 53 führen zu unterschiedlichen
hydraulischen Verbrauchern. Die Ladepumpe 20 speist das Druckmedium in die Druckleitung
19 ein. In der Druckleitung 19 befindet sich das zweite Filter 21. Der Druck in der
Druckleitung 19 kann mittels eines Druckbegrenzungsventils 60 auf einen vorgegebenen
maximalen Druck eingeregelt werden. Die Druckleitung 19 führt zu der Haupt-Hydropumpe
4, die das Hydraulikmedium in die Arbeitsleitung 61 einspeist. Das Verdrängungsvolumen
der als Verstellpumpe ausgebildeten Haupt-Hydropumpe 4 ist über die Verstellvorrichtung
6 verstellbar, wobei der in der Steuerleitung 50 herrschende Stelldruck durch eine
hier nicht näher beschriebene und als solche bekannte Load-Sensing-Einheit 48 gesteuert
wird.
[0028] Wie bereits beschrieben sind die Haupt-Hydropumpe 4, die Neben-Hydropumpe 5 und die
Ladepumpe 20 über eine Welle 3 miteinander verbunden, die über das Seitentriebrad
24 antreibbar ist.
[0029] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel begrenzt. In der
erfindungsgemäßen kompakten Hydraulikeinheit 1 können auch noch weitere Komponenten,
z. B. das Druckbegrenzungsventil integriert sein. Die erfindungsgemäße Hydraulikeinheit
1 gestattet eine äußerst raumsparende und montagefreundliche Bauform.
[0030] Durch die Übernahme von Mehrfachfunktionen einzelner Bauteile z. B. der Montagescheibe
17 oder des Triebrad-Lagers 25 wird die Anzahl der Bauteile reduziert, wodurch die
Fertigungskosten gesenkt werden können. Durch die spezielle Ausbildung der Welle 3
und des Seitentriebrads 24 wird ein Lager für die Welle 3 eingespart. Durch die Integration
der Filter 19, 21 in die Gehäuse-Wandung 7 kann auf spezielle Filterhalterungen verzichtet
werden und es ergibt sich die Möglichkeit, strömungstechnisch günstige Kanalausführungen
mit kurzen Wegen zu realisieren. Separate Gehäuse für die Filter 19, 21 sind nicht
erforderlich. Die Montage der kompakten Hydraulikeinheit 1 als Komplettsystem kann
durch die leicht räumliche Zugänglichkeit unter Zuhilfenahme von Montagehilfseinrichtungen
optimiert werden.
1. Kompakte Hydraulikeinheit (1), insbesondere angetrieben durch eine Brennkraftmaschine
eines Kraft- oder Nutzfahrzeugs, mit einem Gehäuse (2),
in welchem eine Welle (3) drehbar gelagert ist, die eine an einer ersten Stirnseite
(8) des Gehäuses (2) anflanschbare Haupt-Hydropumpe (4) mit einer an einer zweiten
Stirnseite (10) des Gehäuses (2) anflanschbare Neben-Hydropumpe (5) verbindet und
mit einem Seitentriebrad (24) drehfest verbunden ist, das an dem Gehäuse (2) mittels
eines Triebrad-Lagers (25) gelagert ist und über eine seitliche Öffnung (40) des Gehäuses
(2) zum Antrieb und/oder Abtrieb zugänglich ist,
wobei in einer Gehäuse-Wandung (7) zumindest eine Saugleitung (14), die ein Hydraulikmedium
der Haupt-Hydropumpe (4) und der Neben-Hydropumpe (5) zuführt, und zumindest ein in
der Saugleitung angeordnetes erstes Filter (15) zum Filtern des Hydraulikmediums integriert
sind.
2. Kompakte Hydraulikeinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine mit der Welle (3) drehfest verbundene und innerhalb des Gehäuses (2) angeordnete
Ladepumpe (20) vorgesehen ist, die über ein zweites in der Gehäuse-Wandung (7) integriertes
Filter (21) das Hydraulikmedium der Haupt-Hydropumpe (4) über eine in der Gehäuse-Wandung
(7) integrierte Druckleitung (19) zuführt.
3. Kompakte Hydraulikeinheit nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladepumpe (20) über das erste in der Gehäuse-Wandung (7) integrierte Filter
(19) das Hydraulikmedium aus einem Hydraulikmedium-Tank (T) ansaugt.
4. Kompakte Hydraulikeinheit nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladepumpe (20) als auf der Welle (3) angeordnete Zahnrad-, Schaufel- oder
Turbinenpumpe ausgebildet ist.
5. Kompakte Hydraulikeinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladepumpe (20) an eine Montagescheibe (17) axial angrenzt, die gleichzeitig
der Lagerung der Welle (3) an der zweiten Stirnseite (10) des Gehäuses (2) und der
Aufnahme eines Abschnitts der Saugleitung (14) zur Zuleitung des Hydraulikmediums
an die Nebenpumpe (5) dient und nach deren Demontage die Ladepumpe (20) axial in das
Gehäuse (2) einführbar ist.
6. Kompakte Hydraulikeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Seitentriebrad (24) in dem Gehäuse (2) mittels des Triebrad-Lagers (25) so
gelagert ist, daß auf das Seitentriebrad (24) ausgeübte Radialkräfte nicht auf die
Welle (3) übertragen werden.
7. Kompakte Hydraulikeinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Seitentriebrad (24) topfförmig ausgebildet ist und das Triebrad-Lager (25)
radial und zumindest einseitig axial umschließt.
8. Kompakte Hydraulikeinheit nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
däß das Seitentriebrad (24) als Zahnrad ausgebildet ist und einen Zahnkranz (26) aufweist,
der das Triebrad-Lager (25) radial umgibt.
9. Kompakte Hydraulikeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Triebrad-Lager (25) gleichzeitig der Lagerung der Welle (3) an der ersten
Stirnseite (8) des Gehäuses (2) dient.
10. Kompakte Hydraulikeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gehäuse-Wandung (7) die Welle (3), das Seitentriebrad (24) und ggf. die Ladepumpe
(20) eng umschließt.
11. Kompakte Hydraulikeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitliche Öffnung (40) des Gehäuses (2) von einem Verbindungsflansch (41)
umgeben ist, der an die Brennkraftmaschine oder an ein Antriebsgetriebe anflanschbar
ist.
12. Kompakte Hydraulikeinheit nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Seitentriebrad (24) als Zahnrad ausgebildet ist, das nach dem Anflanschen
des Verbindungsflansches (41) an die Brennkraftmaschine oder das Antriebsgetriebe
mit einem Zahnrad der Brennkraftmaschine bzw. des Antriebsgetriebes kämmt.