[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme, Umwandlung und Speicherung
von Energie an einem Fahrzeug ohne eigenen Antrieb, insbesondere Eisenbahnwagen für
Schüttgüter mit einer durch wenigstens einen über einen Steuerzylindertrieb gesteuerten
Arbeitszylindertrieb betätigbaren Entladeeinrichtung, die einen über eine Achse des
Fahrzeuges mittels Radsatzpumpe aufladbaren hydraulischen Druckspeicher mit einer
Ladeölstrom-Abschalteinrichtung enthält, wobei der Ölstrom nach Aufladung des Druckspeichers
durch eine an diesem vorbei führende Rücklauf-Rohrleitung in einen Öltank ableitbar
ist.
[0002] Vorrichtungen mit diesen Gattungsmerkmalen sind bereits bekannt. Aus dem DE-G 91
13 007 geht ein Zylinderdruckspeicher mit Lade-Ölstromabschalteinrichtung hervor.
Dabei ist der Zylinder durch einen fliegenden Kolben in einen Gasraum und einen Ölraum
unterteilt. Zum Aufladen des Druckspeichers, das heißt, zur Kompression des im Gasraum
befindlichen Gases, wird durch eine in den Ölraum führende Rohrleitung für den Lade-Ölstrom
Öl in den Ölraum gepumpt. Dies geschieht bei der Verwendung in einer Hydraulikanlage
an einem nicht mit eigenem An trieb ausgestatteten Fahrzeug, beispielsweise einem
Eisenbahnwaggon für Schüttgüter, mit einer hydraulisch betätigbaren Entladeeinrichtung
durch eine an sich bekannte Radsatzpumpe, die während der Fortbewegung des Fahrzeuges
ständig pumpt.
Nach beendeter Aufladung des Druckspeichers wird der Lade-Ölstrom drucklos durch eine
Rücklaufrohrleitung an dem Druckspeicher vorbei in einen Öltank weitergeleitet. Daraus
wird das Öl für den nächsten Ladevorgang wieder entnommen.
[0003] Eine solche Vorrichtung, die während der Fahrt eines selbst antriebslosen und nicht
mit einer eigenen Energiequelle ausgestatteten Fahrzeuges über dessen Räder Energie
aufnimmt und mittels einer Radsatzpumpe in ein Fluidsystem überführt, dort speichert
und über allgemein als Arbeitszylinder bezeichnete Fluid-Zylindertriebe verfügbar
macht, ist im Transportverkehr von Schüttgütern sehr vorteilhaft. Es bedarf nur noch
der Steuerung des oder der Arbeitszylindertriebe zum Bewegen der Entladeeinrichtung
des Fahrzeuges.
Eine Steuerung für einen beidseitig beaufschlagbaren in einer Endlage verriegelbaren
Arbeitszylinders ist durch die DE 42 02 792 C2 bekannt geworden. Diese besteht ebenfalls
aus einem Druckmittel-Zylindertrieb, der aus der gleichen Quelle gespeist wird, wie
der Arbeitszylinder. Jedoch muß diese Steuerung zunächst manuell an Ort und Stelle,
das heißt, am Fahrzeug eingeschaltet werden. Das erfordert einen hohen personellen
Aufwand. Dabei ist - je nach Art des Entladungsortes - das Erreichen und/oder Verlassen
des Fahrzeuges nicht immer ungefährlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine hydraulisch betätigbare Entladeeinrichtung
an einem nicht mit eigenem Antrieb ausgestatteten Fahrzeug eine Vorrichtung zu schaffen,
die geeignet ist, die bisher erforderliche manuelle Tätigkeit am Fahrzeug zum Einschalten
der Entladeeinrichtung durch technische Mittel ersetzbar zu machen.
[0005] Zur Losung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Vorrichtung gemäß dem
DE-G 91 13 007 in Verbindung mit einer an sich bekannten hydraulisch betätigbaren
Entladeeinrichtung wie vorstehend erwähnt.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Vorrichtung gemäß
der Beschreibungseinleitung und dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit den Merkmalen
gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ausgestattet ist.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus den Ansprüchen 2 bis 4 hervor.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Schemazeichnung
näher erläutert. Die Zeichnung beschränkt sich auf denjenigen Teil eines Schaltplanes
der Entladeeinrichtung, der die Erfindung betrifft.
[0008] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist als Hydraulikdruckspeicher ein Zylinderdruckspeicher
1 vorgesehen, bei dem ein fliegender Kolben
2 den Innenraum in einen Ölraum
3 und einen Gasraum
4 unterteilt. Mit einer Radsatzpumpe
5, die ihren Antrieb von einer Achse des Fahrzeuges bei dessen Fortbewegung erhält,
wird aus einem drucklosen Öltank
6 ein Ölstrom durch eine Rohrleitung
7 über einen Abzeig
7a mit einem Rückschlagventil
8 in den Ölraum
3 des Druckspeichers
1 geleitet. Dabei wird der Kolben
2 gegen den Gasraum
4 gedrückt und das in diesem unter Vorspannung befindliche Gas komprimiert. Dabei wird
Energie aus der Fortbewegung des Fahrzeuges entnommen und in Druckenergie umgewandelt,
die in dem Gasraum
4 des Druckspeichers
1 gespeichert wird. Eine weitere Rohrleitung
9 führt aus dem Ölraum
3 über ein Rückschlagventil
10 zu der in der Zeichnung nicht dargestellten Hydraulikanlage für das Öffnen und Schließen
der Entladeeinrichtung des Fahrzeuges.
[0009] Die Ladeölstrom-Rohrleitung
7 führt an dem Druckspeicher
1 vorbei durch ein an der gasraumseitigen Stirnwand des Druckspeichers
1 befindliches Ventil
11, das während des Entladevorganges den Durchfluß sperrt. Wenn der vorgesehene Ladedruck
im Gasraum
4 erreicht ist, wird durch einen aus dem Gasraum
4 herausführenden Stößel
12 das Ventil
11 geöffnet. Der Ölstrom kann nun drucklos an dem Druckspeicher
1 vorbei zum Öltank
6 durch die Rücklauf-Rohrleitung
7b fließen.
[0010] Erfindungsgemäß ist in der Rücklauf-Rohrleitung
7b zwischen dem Ventil
11 am Druckspeicher
1 und dem Öltank
6 ein Hydraulikmotor
13 eingeschlossen, der mit einem Elektrogenerator
14 kraftschlüssig verbindbar ist. Der von diesem erzeugte Strom wird in einem angeschlossenen
Stromspeicher
15 gespeichert, aus dem in der Zeichnung nicht dargestellte Mittel zur Betätigung der
Ventile eines Steuerzylindertriebes der Entladeeinrichtung gespeist werden können.
Der Stromspeicher
15 ist mit einer an sich bekannten Überladeschutz-Einrichtung ausgestattet, die nach
vollendeter Aufladung den Stromgenerator
14 außer Kraft setzt. Danach läuft dieser an dem Hydraulikmotor
13 ohne Last in dem Rücklauf-Ölstrom mit, der nun drucklos in den Öltank
6 fließt.
[0011] An den Stromspeicher
15 ist ein in der Zeichnung nicht dargstellter Funkempfänger angeschlossen, der über
eine an sich bekannte Fernbedienung Funksignale zur Steuerung der Fahrzeug-Entladeeinrichtung
empfangen kann. Damit ist es nicht mehr erforderlich, daß bei jedem Entladevorgang
eine Bedienungsperson an dem Fahrzeug tätig werden muß. Das Öffnen und Schließen der
Entladeeinrichtung kann über Funk-Fernbedienung von optimalem Standort aus von einer
Bedienungsperson gefahrlos und ohne nennenswerten Kraftaufwand oder durch Passieren
von Signalgebern am Weg des Fahrzeuges gesteuert werden .
[0012] Aus der Anordnung des Hydraulikmotors
13 in der Rücklauf-Rohrleitung
7b ergibt sich, daß der Hydraulikmotor
13 erst nach vollendeter Aufladung des Druckspeichers
1 von der Radsatzpumpe
5 mit Energie für den Antrieb des Stromgenerators
14 zu versorgen ist. Die die Radsatzpumpe
5 antreibende Energie wird also niemals gleichzeitig, sondern stets nacheinander für
das Aufladen des Druckspeichers
1 und den Antrieb des Stromgenerators
14 über den Hydraulikmotor
13 beansprucht. Damit wird das Aufladen beider Speicher auf eine längere Fahrstrecke
verteilt und einer Überlastung der den Zug bewegenden Lokomotive entgegengewirkt.
1. Vorrichtung zur Aufnahme, Umwandlung und Speicherung von Energie an einem Fahrzeug
ohne eigenen Antrieb, insbesondere Eisenbahnwaggon für Schüttgüter mit einer durch
wenigstens einen über einen Steuerzylindertrieb gesteuerten Arbeitszylindertrieb betätigbaren
Entladeeinrichtung, die einen über eine Achse des Fahrzeuges mittels Radsatzpumpe
aufladbaren hydraulischen Druckspeicher (1) mit einer Ladeölstrom-Abschalteinrichtung enthält, wobei der Ölstrom nach Aufladung
des Druckspeichers (1) durch eine an diesem vorbeiführende Rücklauf-Rohrleitung (7b) in einen Öltank (6) ableitbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den von der Radsatzpumpe erzeugten Ölstrom ein Hydraulikmotor (13) mit einem von diesem antreibbaren Elektrogenerator (14) eingeschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydraulikmotor (13) mit dem Elektrogenerator (14) zwischen einem am gasraumseitigen Stirnende des Druckspeichers (1) befindlichen Ventil (11) der Ladeölstrom-Abschalteinrichtung und dem Öltank (6) in die Rücklauf-Rohrleitung (7b) eingeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Elektrogenerator (14) ein Stromspeicher (15) zur Speisung von Mitteln für die Aktivierung eines Steuer-Zylindertriebes der Fahrzeug-Entladeeinrichtung
elektrisch verbindbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stromspeicher (15) eine nach vollendeter Aufladung den Elektrogenerator (14) außer Kraft setzende, an sich bekannte Überladeschutz-Einrichtung vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stromspeicher (15) ein Funkempfänger angeschlossen ist.