[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme einer Sonde in einem thermisch
hoch beanspruchten Apparat, der einen Gasraum mit feststoffbeladenen Gaswirbeln aufweist,
- mit
einem die Sonde enthaltenden sowie zum Gasraum des Apparates offenen Schutzrohr und
einem von Kühlmedium durchströmten Kühlmantel an der Außenseite des Schutzrohres,
wobei das Schutzrohr von einem feststofffreien Fluid durchströmt ist, welches als
Freistrahl in den Gasraum des Apparates eintritt. Bei der Vorrichtung kann es sich
beispielsweise um eine Flammüberwachungseinrichtung für eine Kohlefeuerungsanlage
handeln, die an der Apparatewand neben einem Kohlebrenner angeordnet ist. Andere Anwendungen
sollen jedoch nicht ausgeschlossen sein.
[0002] Sonden, die zu Meß- oder Überwachungszwecken in thermisch hoch beanspruchten Apparaten
eingesetzt werden, bedürfen regelmäßig einer Kühlung. Sie werden daher in eine Vorrichtung
eingesetzt, die einen von Kühlmedium durchströmten Kühlmantel aufweist. Bei Anwesenheit
von schmelzflüssigen Partikeln im Gasraum des Apparates neigt die Vorrichtung zur
Verkrustung, weil schmelzflüssige Partikel auf den gekühlten Flächen erstarren. Es
hat nicht an Versuchen gefehlt, um die einer Sonde zugeordnete Meßöffnung der Vorrichtung
von Verkrustungen frei zu halten, indem die Sonde mittels kalter Inertgase um- oder
angeströmt wird (vgl. Gaswärme International 45 (1996), Heft 4/5, Seiten 178 bis 188,
insbesondere Fig. 3). An den Ausströmstellen der kalten Inertgase bilden sich jedoch
Verkrustungen, die die Strömungsgeometrie so verändern, daß die Um- oder Anströmung
der Sonde schon nach kurzer Zeit nicht mehr korrekt erfolgen kann.
[0003] Maßnahmen zur Vermeidung von Ablagerungen oder Verkrustungen sind beispielsweise
aus DE 37 36 417 C2 und aus GB 22 28 070 A bekannt. Aus DE 37 36 417 C2 ist eine kombinierte
Zünd- und Überwachungseinrichtung für Brenner bekannt, wobei innerhalb eines Hüllrohres
ein Tubus angeordnet ist, an dessen oberen Ende sich ein Laser für eine Laserzündung
befindet. Am unteren Ende des Tubus ist eine Sammellinse angeordnet. Ein zwischen
Tubus und Hüllrohr befindlicher Zwischenraum wird mit Spülgas beaufschlagt. Das reaktionsraumseitige
Ende des Hüllrohres ist als Düse mit einer Mündung so gestaltet, daß eine Verschmutzung
der am unteren Ende des Tubus angeordneten Sammellinse ausgeschlossen ist. - Aus GB
22 28 070 A ist ein Ofen für die Verbrennung von pulversisierter Kohle bekannt. An
der Rückseite des Ofens sind Luftdüsen angeordnet, so daß vor der Rückwand ein Luftvorhang
aufbaubar ist, der die Rückwand unter anderem vor Ascheablagerungen schützt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art so weiter auszubilden, daß sie ohne Gefahr einer Verkrustung durch Ablagerung
schmelzflüssiger Partikel im Meßbereich der Sonde über einen langen Zeitraum betriebssicher
arbeitet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß das Schutzrohr aus einem Kernrohr
sowie einem konzentrisch zu diesem angeordneten Mantelrohr besteht und daß der Kühlmantel
an der Stirnseite des Schutzrohres vorsteht sowie einen zum Gasraum trichterförmig
sich erweiternden Mündungsbereich begrenzt, wobei das Kernrohr die Sonde enthält und
drallfrei von dem Fluid durchströmbar ist und wobei aus dem Strömungsringraum zwischen
dem Kernrohr und dem Mantelrohr eine Drallströmung des Fluids austritt, die sich entlang
der sich trichterförmig erweiternden Stirnflläche des Mündungsbereiches ausbreitet
und die einen Kontakt klebefähiger Feststoffpartikel aus dem Gasraum des Apparates
mit dem Kühlmantel im Mündungsbereich verhindert. Als Fluid sind feststofffreie Inertgase,
z.B. Stickstoff, oder Dampf einsetzbar. Der aus dem Strömungsringraum austretende
verdrallte Gas- oder Dampfstrom bewegt sich mit hoher Strömungsenergie entlang der
sich trichterförmig erweiternden Stirnfläche der Vorrichtung und verhindert einen
Kontakt von klebefähigen Partikeln aus dem Gasraum mit dem gekühlten Mündungsbereich
der Vorrichtung. Strömungsberechnungen zeigen, daß keine störenden Gaswirbel aus dem
Gasraum des Apparates die Stirnfläche der Vorrichtung erreichen. Bei ausreichender
kinetischer Energie des Fluids ist gewährleistet, daß in Gaswirbeln mitgeführte Feststoffpartikel
den wandnahen Gasfilm des Fluids nicht durchdringen können.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung erstreckt sich der trichterförmige
Mündungsbereich bis zum Außenumfang des Kühlmantels, wobei der Übergang zwischen dem
Mündungsbereich und der umfangsseitigen Begrenzung des Kühlmantels zweckmäßig als
scharfkantiger Rand ausgebildet ist. Der scharfkantige Rand trägt dazu bei, daß von
dem randseitigen Umfang ausgehend keine Ablagerungen in den Mündungsbereich hineinwachsen
können. Über einen langen Betriebszeitraum bleibt eine staupunktfreie Strömung des
Fluids im Mündungsbereich der Vorrichtung sichergestellt.
[0007] In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, daß der Kühlmantel einen von dem Schutzrohr
und einem konzentrischen Außenrohr begrenzten Ringraum aufweist und in dem Ringraum
ein Leitrohr angeordnet ist, welches das Kühlmedium an den Wänden des Kühlmantels
entlang führt.
[0008] Zur Drallerzeugung kann in den Strömungsringraum zwischen dem Kernrohr und dem Mantelrohr
ein Dralleinsatz, vorzugsweise in Form eines eingängigen Impellers eingebaut sein.
Die Drallerzeugung kann aber auch durch eine geeignete Strömungszuführung zum Strömungsringraum
erfolgen. Der Strömungsringraum weist bei dieser Ausführung mindestens eine tangential
anschließende Fluidzuführung auf, welche das Fluid in Drallrichtung in den Strömungsringraum
leitet.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen schematisch
- Fig. 1
- zunächst den Längsschnitt durch eine nach dem Stand der Technik ausgebildete Vorrichtung,
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Vorrichtung, ebenfalls im Längsschnitt, und
- Fig. 3
- die durch Geschwindigkeitsvektoren deutlich gemachte Gasströmung im Mündungsbereich
der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung.
[0010] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtungen dienen der Aufnahme einer Sonde
1 in einem thermisch hoch beanspruchten Apparat, der einen Gasraum 2 mit feststoffbeladenen
Gaswirbeln aufweist. Bei der Sonde 1 mag es sich um einen Flammenwächter für eine
Kohlefeuerungsanlage handeln.
[0011] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtungen weisen ein zum Gasraum 2 des
Apparates offenes Schutzrohr 3 sowie einen von Kühlmedium durchströmten Kühlmantel
4 an der Außenseite des Schutzrohres 3 auf. Die Sonde 1 ist in das Schutzrohr 3 eingesetzt,
welches von einem feststofffreien Fluid, z.B. Stickstoff oder Dampf, durchströmt ist.
Das Fluid tritt als Freistrahl in den Gasraum 2 des Apparates ein. Bei der in Fig.
1 dargestellten Ausführung der Vorrichtung verursachen heiße, feststoffbeladene Gaswirbel
5 aus dem Gasraum 2 des Apparates Anbackungen 6 an der Stirnfläche der Vorrichtung,
die in Richtung auf die Meßöffnung der Vorrichtung wachsen. Dabei bilden sich rüsselförmige
Anwachsungen, die in den Signaleinfallsbereich der Sonde 1 hineinragen und bei entsprechendem
Wachstum schließlich den Signaleinfall gänzlich verhindern.
[0012] Bei der in Fig. 2 dargestellten erfindungsgemäßen Ausbildung der Vorrichtung besteht
das Schutzrohr 3 aus einem Kernrohr 7 sowie einem konzentrisch zu diesem angeordneten
Mantelrohr 8. Die Sonde 1 ist innerhalb des Kernrohres 7 angeordnet. Der Strömungsringraum
9 zwischen dem Kernrohr 7 und dem Mantelrohr 8 weist einen Dralleinsatz 10, z.B. in
Form eines eingängigen Impellers, auf. An der Stirnseite des Schutzrohres 3 steht
der Kühlmantel 4 vor, wobei der vorstehende Abschnitt mit einem zum Gasraum 2 trichterförmig
sich erweiternden Mündungsbereich 11 ausgebildet ist. Das Kernrohr 7 wird von einem
Fluid, z.B. einem Stickstoffstrom oder Dampfstrom, axial und drallfrei durchströmt.
Auch der Strömungsringraum 9 wird mit Fluid beaufschlagt. Das Fluid tritt hier als
Drallströmung aus, die sich als wandnahe Strömung entlang des trichterförmigen Mündungsbereiches
11 ausbreitet und einen Kontakt klebefähiger Feststoffpartikel aus dem Gasraum 2 des
Apparates mit dem Kühlmantel 4 im Mündungsbereich 11 verhindert. Der Fig. 3 entnimmt
man, daß die aus dem Strömungsringraum 9 austretende Drallströmung an der Kühlmanteloberfläche
im Mündungsbereich 11 einen schützenden Gasfilm bildet und keine störenden Gaswirbel
aus dem Gasraum 2 des Apparates die Stirnfläche der Vorrichtung erreichen. Rückwirbel
halten einen ausreichenden Abstand von der Oberfläche der Vorrichtung ein. Schmelzflüssige
Partikel können den schützenden Gasfilm nicht durchdringen, da die aus dem Fluid gebildete
Drallströmung eine wesentlich höhere Energie besitzt als die feststoffbeladenen Gaswirbel
im Gasraum 2.
[0013] Der Fig. 2 entnimmt man auch, daß der trichterförmige Mündungsbereich 11 sich bis
zum Außenumfang des Kühlmantels 4 erstreckt, wobei der Übergang zwischen dem Mündungsbereich
11 und der umfangsseitigen Begrenzung des Kühlmantels 4 als scharfkantiger Rand 12
ausgebildet ist. Der Kühlmantel 4 weist einen von dem Schutzrohr 3 und einem konzentrischen
Außenrohr 13 begrenzten Ringraum auf. In dem Ringraum ist ein Leitrohr 14 angeordnet,
welches das Kühlmedium an den Wänden des Kühlmantels 4 entlang führt. Anbackungen
6 von klebefähigen Partikeln aus dem Gasraum 2 des Apparates bleiben auf den Bereich
des Außenrohres 13 beschränkt.
1. Vorrichtung zur Aufnahme einer Sonde in einem thermisch hoch beanspruchten Apparat,
der einen Gasraum mit feststoffbeladenen Gaswirbeln aufweist, - mit
einem die Sonde (1) enthaltenden sowie zum Gasraum (2) des Apparates offenen Schutzrohr
(3) und
einem von Kühlmedium durchströmten Kühlmantel (4) an der Außenseite des Schutzrohres
(3),
wobei das Schutzrohr (3) von einem Fluid durchströmt ist, welches als Freistrahl
in den Gasraum (2) des Apparates eintritt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schutzrohr (3) aus einem Kernrohr (7) sowie einem konzentrisch zu diesem angeordneten
Mantelrohr (8) besteht und
daß der Kühlmantel (4) an der Stirnseite des Schutzrohres (3) vorsteht sowie einen
zum Gasraum (2) trichterförmig sich erweiternden Mündungsbereich (11) begrenzt,
wobei das Kernrohr (7) die Sonde (1) enthält und drallfrei von dem Fluid durchströmbar
ist und wobei aus dem Strömungsringraum (9) zwischen dem Kernrohr (7) und dem Mantelrohr
(8) eine Drallströmung des Fluids austritt, die sich entlang der sich trichterförmig
erweiternden Stirnfläche des Mündungsbereiches (11) ausbreitet und die einen Kontakt
klebefähiger Feststoffpartikel aus dem Gasraum (2) des Apparates mit dem Kühlmantel
(4) im Mündungsbereich (11) verhindert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der trichterförmige Mündungsbereich
(11) sich bis zum Außenumfang des Kühlmantels (4) erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang zwischen dem
Mündungsbereich (11) und der umfangsseitigen Begrenzung des Kühlmantels (4) als scharfkantiger
Rand (12) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlmantel
(4) einen von dem Schutzrohr (3) und einem konzentrischen Außenrohr (23) begrenzten
Ringraum aufweist und in dem Ringraum ein Leitrohr (14) angeordnet ist, welches das
Kühlmedium an den Wänden des Kühlmantels (4) entlang führt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungsringraum
(9) zwischen dem Kernrohr (7) und dem Mantelrohr (8) einen Dralleinsatz (10) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Dralleinsatz (10) aus
einem vorzugsweise eingängigen Impeller besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungsringraum
(9) mindestens eine tangential anschließende Fluidzuführung aufweist, welche das Fluid
in Drallrichtung in den Strömungsringraum (7) leitet.