[0001] Die Erfindung betrifft eine Blockformungsmaschine zur Herstellung von Kantholz aus
Rundhölzern, mit kegelstumpfförmigen Zerspanscheiben mit längs mindestens einer Spirale
auf der Mantelfläche angeordneten Werkzeugen mit radial ausgerichteten Schneiden und
mit senkrecht dazu angeordneten Ritzkanten, wobei in den Zerspanscheiben nächst den
Werkzeugen Durchbrüche zur Ableitung des anfallenden zerspanten Differenzvolumens
zwischen dem Rundholz und dem Kantholz, vorgesehen sind.
[0002] Um Kantholz aus Rundhölzern herzustellen, ist es bekannt, mittels großer Bandsägen
oder Kreissägen an vier Seiten jeweils Seitenbretter so abzutrennen, daß ein quadratischer
Querschnitt oder ein Rechteckquerschnitt vom ursprünglichen Kreisquerschnitt übrig
bleibt. Das Kantholz wird als Hauptware und die Seitenbretter (Schwarten), die einseitig
eine naturbelassene Oberfläche aufweisen, werden als Nebenware bezeichnet. Diese Nebenware
ist im ländlichen Bereich beispielsweise zur Errichtung von Lattenzäunen bekannt.
[0003] Beim Sägevorgang fallen große Mengen von Sägespänen an. Die Seitenbretter (Schwarten)
werden in vielen Fällen auch zu Seitenbrettern und Hackschnitzel als Ausgangsmaterial
für die Zelluloseerzeugung verwendet. Dazu werden die Spreissel-Schwarten in einem
nachgeschalteten Arbeitsgang einer Hackschnitzelmaschine zugeführt, die eine Hackscheibe
aufweist. Werkzeuge in einer Hackscheibe hacken etwa 6 mm dicke, 25 mm breite und
3 cm lange Hackschnitzel aus den Schwarten und Spreissel. Solche Bretter können auch
zu Latten zerkleinert und über eine messerbestückte Flachscheibe zu den genannten
Hackschnitzel verarbeitet werden.
[0004] Bei der Herstellung von Kantholz aus Rundhölzern werden neben den Bandsägen auch
Zerspanscheiben in Kegelstumpfform eingesetzt, die mit ihren Werkzeugen das Rundholz
randseitig so zerspanen, daß ein Kantholz verbleibt. Das Differenzvolumen wird zerspant,
wobei Hackschnitzel von unterschiedlicher Größe sowie auch Sägespäne anfallen, wenn
zusätzlich zur Zerspanscheibe oder zusammen mit dieser eine Besäumsäge für eine saubere
Kantholzoberfläche verwendet wird.
[0005] Sowohl Hackschnitzel als auch Sägespäne sind minderwertige Produkte, die aus dem
vollwertigen Holzstamm herausgefräst werden. Die Erfindung zielt darauf ab, in weitaus
wirtschaftlicher Weise das Differenzvolumen zu nutzen und aus dem Differenzvolumen
ein hochwertiges Produkt direkt herzustellen.
[0006] Dies wird dadurch erreicht, daß zur gleichzeitigen Herstellung von Flachspänen insbesondere
für die Spanstreifenplattenproduktion zusammen mit der Herstellung der Kanthölzer
mit sauberer Oberfläche die Schneiden der Werkzeuge eine Länge von 7 bis 12 cm, vorzugsweise
10 cm, aufweisen und die Höhenlagedifferenz der Schneiden zweier hintereinander liegender
Werkzeuge etwa 0,4 bis 1 mm, vorzugsweise 0,5 mm, beträgt. In einem Arbeitsgang werden
somit ohne Anfall von Sägespänen zwei hochwertige Produkte hergestellt, nämlich die
Kanthölzer und die Flachspäne, wobei letztere mit ihren Abmessungen ein Spezialprodukt
zur unmittelbaren Verpressung nach Trocknung in hochfesten bzw. strukturfesten Flachspanplatten
(z.B. sogenannte OSB-Platten) darstellen. Dieses Spezialprodukt mußte bisher in einem
nachgeschalteten Arbeitsgang in einer eigenen Flachspanmaschine aus einem Zwischenprodukt,
z.B. aus Lattenstücken oder Faserholzabschnitten, hergestellt werden. Die Späne beim
Zerspanen des Differenzvolumens zwischen Rundholz und Kantholz waren bisher bloß verwertbarer
Abfall, mit einer entsprechend niedrigen und ständig sinkenden wirtschaftlichen Bedeutung.
Die Erfindung macht es erstmals möglich, mit dem Naturprodukt "Baumstamm" in verantwortungsvoller,
umweltbewußter Weise praktisch abfallfrei umzugehen und in einem Arbeitsgang den Stamm
zur Gänze durch die synchrone Koppelung der Kantholzherstellung mit der Flachspanherstellung
für hochfeste und belastbare Flachspanplatten in bestmöglicher Weise zu nutzen.
[0007] Es ist zweckmäßig, wenn die Zerspanscheibe mittig eine antriebslose freilaufende
Zentrierscheibe oder einen antriebslosen Kreisring zur Führung der bearbeiteten Rundhölzer
zum Zweck der Erzeugung möglichst gleich dicker Flachspäne aufweist. Diese Zentrierscheibe
hält die Stämme unmittelbar beim Schnitt fest und verhindert ungleich dicke Flachspäne,
was andernfalls auch die Oberflächenqualität der Kanthölzer nachteilig beeinflußt.
Um eine möglichst schwingungsfreie Führung des Stammes im Bereich der Werkzeuge auf
der Zentrierscheibe zu erhalten, ist es vorteilhaft, wenn den etwa radial ausgerichteten
Werkzeugen, insbesondere jenen im Bereich des größten Durchmessers der Zerspanscheibe,
jeweils eine Auflageplatte zum Zuführen des Stammes zu den Schneiden gegenüberliegt
und die Schneiden der Werkzeuge sowie die Auflageplatte die Durchbrüche in der Zerspanscheibe
begrenzen.
[0008] Eine besondere Ausführungsform einer Blockformungsmaschine, die im kontinuierlichen
Durchlaufverfahren arbeitet ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Zerspanstationen
mit spiegelbildlich einander gegenüberliegenden Zerspanscheiben aufeinander folgen
und der Abstand der Zerspanstationen größer als eine Rundholzlänge ist und daß bei
jeweils horizontalen Drehachsen der Zerspanscheiben eine Wendevorrichtung für den
Stamm um 90° zwischengeschaltet ist. Alternativ dazu kann es etwa bei beengten Raumverhältnissen
auch zweckmäßig sein, wenn eine Zerspanstation mit spiegelbildlich einander gegenüberliegenden
Zerspanscheiben vorgesehen ist und wenn an die Zerspanstation eine Wendevorrichtung
um 90° für die einseitig bearbeitenden Stämme anschließt und eine Reversiervorrichtung
den Vorschub in Richtung auf die Zerspanstation (Rundlauf) umkehrt. Bei Anlagen dieser
Art, die in einem Arbeitsgang zwei wertvolle Endprodukte, nämlich Kantholz und Flachspäne,
herstellen, kann eine Rundreduziereinrichtung bzw. ein sogenannter Ringreduzierer
zur Begrenzung des maximalen Durchmessers vorgeschaltet sein. Damit die Flachspäne
nicht nur scharfkantige Anfangs- und Endkanten sondern ebensolche Seitenkanten aufweisen,
ist es zweckmäßig, wenn der oder den paarweise angeordneten Zerspanscheiben gegen
die vorzugsweise bereits abgeflachte Oberfläche des Stammes bzw. Rundholzes gerichtete
in Vorschubrichtung mitdrehende Schneidscheiben vorgelagert sind, die in einer Vielzahl,
vorzugsweise auf gleicher Achse im Abstand nebeneinander liegen, und zum Stamm bzw.
Rundholz achsparallele Ritzen oder Perforierungen vor dem Zerspanen in die Oberfläche
des Stammes oder Rundholzes eindrücken oder einschneiden. Diese durch ihre Vielzahl
ähnlich einer Walze seitlich am Stamm, dort wo danach die Zerspanung erfolgt, angreifenden
Schneidscheiben geben die Längskonturen der Flachspäne vor. Dabei ist es zweckmäßig,
wenn die Schneidscheiben als schmale Zylinderscheiben ausgebildet sind, deren Zylinderfläche
einen spitz zulaufende Rippenkranz trägt. Die Zylinderfläche der Schneidscheiben liegt
ähnlich einer Lauffläche an der Oberfläche eines Stammes, insbesondere einer bereits
begradigten Seitenfläche an und der vorspringende Kranz mit etwa spitz zulaufendem
oder dreieckförmigem Querschnitt schneidet durch Drükken in die Oberfläche des Holzes
ein, wobei die Höhe des Rippenschneidkranzes über der Zylinderfläche der Eindringtiefe
entspricht. Die Schneidscheiben könnten auch als nebeneinander liegende Kreissägeblätter
ausgebildet sein. Diese dünnen Kreissägeblätter z.B. auch konische Sägen produzieren
einen vernachlässigbaren Spänefall. Die Eindringtiefe durch Ritzen, Schneiden oder
Pressen erfolgt nicht tiefer als bis zum Kantholz, welches ein wertvolles Zielprodukt
darstellt, also maximal so tief wie der vorgesehene Abtrag, z.B. 5-10 mm. Diese Maßnahmen
dürfen daher keine sichtbaren Spuren am Kantholz hinterlassen.
[0009] Die Zerspanscheiben produzieren Flachspäne, die durch die Durchbrüche unter den Werkzeugen
bzw. deren Schneiden ablaufen und gemäß der vorerwähnten Ritzung bzw. den Preßkanten
oder Perforationen brechen und hinter den Zerspanscheiben, der Werkzeugseite der Zerspanscheiben
abgewandt, herausfallen. In sehr geringem Maße können durch die Werkzeugschneiden
auch Bruchstücke von Holz herausgerissen werden, die dann unmittelbar auf der Werkzeugseite
herunterfallen. Daher ist es zweckmäßig, wenn an den Umfang der Zerspanscheiben ein
diese wenigstens teilweise umgreifendes Leitblech in radialer Richtung dem Spänefall
folgend anschließt und den Bereich des von der Bearbeitungsseite abgewandten Spänefalles
von dem Bereich der Bearbeitungsseite trennt. Dabei ist es vorteilhaft, wenn auf den
beiden Seiten des Leitbleches getrennte Fördereinrichtungen zur getrennten Abfuhr
einerseits von groben Splittern und Bruchstücken der Werkzeugseite der Zerspanscheiben
und anderseits der Flachspäne von der den Werkzeugen abgewandten Seite der Zerspanscheiben
vorgesehen sind.
[0010] Eine weitere, den Werkzeugwechsel wesentlich erleichternde Maßnahme sieht vor, daß
die Zerspanscheiben jeweils Naben aufweisen, die die antriebslosen Zentrierscheiben
tragen und daß auf jede Nabe ein kegelstumpfförmiger Tragring für die längs mindestens
einer Spirale angeordneten, über den Durchbrüchen für den Späneablauf befestigten
Werkzeugen aufgesetzt ist. Es muß nur mehr der Tragring für den Werkzeugwechsel im
Schärfraum getauscht werden. Dies ist infolge des geringeren Gewichtes der reduzierten
Baugröße im Vergleich zu einer ganzen Zerspanscheibe wesentlich einfacher.
[0011] Ausführungsbeispiele zur erfindungsgemäßen Blockformungsmaschine sind in den Zeichnungen
schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Blockformungsmaschine in Prinzipdarstellung,
Fig. 2 eine Zerspanscheibe in Frontansicht, Fig. 3 die Zerspanscheibe in Seitenansicht,
Fig. 4 einen Querschnitt durch ein auf der Zerspanscheibe montiertes Werkzeug, Fig.
5 ein Rundholz, bereits abgeflacht mit Schneidscheiben, Fig. 6 eine Schneidscheibe
in Ansicht, Fig. 7 Zerspanscheiben mit Leitblechen und Fig. 8 ein Stück eines Leitbleches
in Seitenansicht.
[0012] Gemäß Fig. 1 umfaßt eine Blockformungsmaschine einer ersten Zerspanstation 1 mit
zwei spiegelbildlich zueinander angeordneten und angetriebenen Zerspanscheiben 2,
3, die einen zugeführten Stamm bzw. ein entrindetes Rundholz 4 mit etwa kreisförmigem
Querschnitt 5 seitlich so abfräsen, daß zwei parallele Ebenen am Rundholz 4 entstehen.
Der Querschnitt 6 zeigt die Form des Stammes nach Durchlaufen der Zerspanstation 1.
Es folgt eine Wendevorrichtung, die den seitlich abgeflachten Stamm um 90° dreht.
Die Lage des Querschnitts 6 ist durch 6' verdeutlicht. Der so positionierte Stamm
wird einer zweiten Zerspanstation 8 zugeführt, die ebenfalls über zwei spiegelbildlich
zueinander stehender Zerspanscheiben 9, 10 verfügt. Es ergibt sich schließlich ein
Kantholz 11 mit quadratischem (oder rechteckigem) Querschnitt 12.
[0013] Das Rundholz 4 bzw. der Stamm wird unmittelbar vor den Zerspanscheiben 2, 3 und 9,
10 durch Rollen gehalten bzw. positioniert. Eine entsprechende Positionierung des
Rundholzes 4 oder Stammes in seiner Höhenlage gegenüber den Zerspanscheiben 2, 3,
9, 10 durch Auflagerollen oder durch eine höhenverstellbare Rollenbahn bzw. Führungskettenbahn
sowie Auszugsrollen nach den Zerspanscheiben (nicht dargestellt) ist ebenso vorhanden.
[0014] Eine Blockformungsmaschine der bekannten Art liefert als Hauptware Kanthölzer 11,
wobei als Abfall eine große Menge an Spänen in Form von Hackschnitzel anfällt. Dieses
minderwertige Abfallprodukt aus wertvollem Rundholz ist kaum absetzbar und belastet
den wirtschaftlichen Betrieb einer Blockformungsmaschine.
[0015] Die Erfindung liegt nun darin, ein zweites wertvolles Produkt zugleich mit dem Kantholz
11, also nicht etwa aus einem Zwischenprodukt oder in einem nachgeschalteten Vorgang,
herzustellen. Dieses zweite wertvolle Produkt fällt als Flachspan in einer Länge von
z.B. 7 bis 12 cm, einer Breite von z.B. 3 cm und einer Stärke von etwa 0,4 bis 1 mm
an.
[0016] Dazu sind die kegelstumpfförmigen Zerspanscheiben 2, 3 und 9, 10 gemäß Fig. 2 an
der Mantelfläche längs einer oder mehrerer konzentrischer Spiralbahnen 14 mit Werkzeugen
15 (Fig. 4) bestückt, deren Schneiden 16 etwa radial ausgerichtet sind und eine Länge
von z.B. 7 bis 12 cm aufweisen. Die Werkzeuge 15 sind austauschbar auf den horizontalen
Spiralbahnen 14 angeordnet. Die Schneiden zweier hintereinander liegender Werkzeuge
weisen eine Differenz in der Höhenlage von z.B. 0,5 mm auf. Je nach Anforderung kann
die Höhendifferenz zwischen 0,4 und 1 mm liegen. Dadurch werden Holzstreifen abgehobelt,
die somit beispielsweise 10 cm lang sind und eine Stärke von 0,5 mm aufweisen. Diese
Holzstreifen laufen durch jeweils eine, jedem Werkzeug 15 zugeordnete, Ausnehmung
17 in der Zerspanscheibe 2 (Fig. 2 und 4), wobei eine Führungsfläche 18 mindestens
einen Knick aufweist, der zum Abbrechen des Holzstreifens je nach der Geometrie der
Führungsflächen nach z.B. 30 mm führt. Es entstehen dadurch Flachspäne mit einer Breite
(meist 30 mm), die aus der Bearbeitungszone hinter die Zerspanscheibe und nach unten
fallen. Um die Länge der Flachspäne genau zu definieren, umfaßt das Werkzeug 15 ein
Ritzmesser 19, das nächst einem Ende der z.B. 10 cm langen Schneide 16 angeordnet
ist und das bei dem etwa vertikalen Schnitt des Werkzeuges 15 den Holzstreifen, aus
dem die Flachspäne entstehen, seitlich exakt abtrennt.
[0017] In Fig. 2 und 3 ist ferner noch eine antriebslos freilaufende Zentrierscheibe 20
dargestellt, welche das Rundholz 4 bzw. den Stamm im Bereich der Zerspanstation 1
und 8 gegen seitliches Auswandern festhält und Schwingungen unterbindet mit dem Ziel,
gleichmäßig dünne Flachspäne zu erzeugen. Eine Auflageplatte 21 ist den Werkzeugen
15, insbesondere jenen im äußeren Durchmesserbereich der Zerspanscheiben 2, 3, 9,
10, zugeordnet. An dieser stützt sich das Rundholz 4 bzw. der Stamm ebenfalls ab.
[0018] In Fig. 2 und 3 ist ein Rundholz 4 strichliert dargestellt, wie es beispielsweise
an die Zerspanscheibe 2 herangeführt wird. Es läuft in Pfeilrichtung nach rechts mit
seiner Stirnseite auf die Zerspanscheibe 2 auf und wird durch die Werkzeuge 15 seitlich
abgeflacht. Die Abflachung legt sich an die Zentrierscheiben 20. Wie Fig. 1 zeigt,
sind die Zerspanscheiben 2, 3 spiegelbildlich angeordnet, sodaß der seitlich abgeflachte
Stamm 4 beiderseits durch die Zentrierscheiben 20 festgehalten wird.
[0019] Um eine Perforierung für die exakte Bemessung und parallele Formgebung der Flachspanbreite
zu geben und damit die Qualität zu steigern, greifen gemäß Fig. 5 im Zuge der kombinierten
Kantholz- und Flachspanherstellung seitlich links und rechts Schneidscheiben 22 an
dem Rundholz 4 an. Sie drücken oder ritzen eine Perforierung aus parallelen Linien
beim Vorschub des Stammes bzw. Rundholzes 4 ein. Wenn die im wesentlichen radial auf
der Zerspanscheibe ausgerichteten Werkzeuge von oben nach unten am Rundholz 4 angreifen,
dann lösen diese Werkzeuge Flachspäne aus dem Stamm ab, deren Breite dem Abstand der
Schneidscheiben 22 zueinander entspricht. Die in Fig. 6 einzeln dargestellte kreisförmige
Schneidscheibe 22 umfaßt eine schmale Scheibe mit einer Kreiszylinderfläche 23 am
Umfang, die auf dem Holz aufliegt und eine Scheibe mit Kranz 24 (Rippenschneidkranz),
der als spitzwinkeliges, gleichschenkeliges Dreieck im Querschnitt ausgebildet ist
und das Eindrücken oder Ritzen besorgt. Es kann auch eine Messerscheibe, ähnlich einer
Lebensmittelschneidemaschine oder ein angetriebenes Kreissägeblatt, verwendet werden.
[0020] Fig. 7 zeigt ein Paar einander gegenüberliegender Zerspanscheiben 2, 3 in Prinzipdarstellung.
Die auf der Kegelfläche angeordneten Werkzeuge sowie die Durchbrüche wurden weggelassen.
An die beiden Zerspanscheiben 2, 3 schließen nach unten hin Leitbleche 25 und 26 an,
die die Werkzeugseite von der Seite des Flachspänefalles trennen. Die Bruchstücke,
welche für die OSB-Plattenproduktion ungeeignet sind, fallen in Richtung des Pfeils
27 auf ein Förderband 28. Die Flachspäne allerdings gelangen auf der anderen Seite
des Leitbleches 25, 26 gemäß Pfeil 27' auf das Förderband 29. Ein Leitblech 25 ist
in der Fig. 8 in Seitenansicht bruchstückweise dargestellt.
[0021] In Fig. 7 ist bei der Zerspanscheibe 2 ferner deren Zweiteiligkeit durch strichlierte
Linien dargestellt. Eine Nabe 30 mit der Zentrierscheibe 20 trägt den auswechselbar
aufgesetzten und aufgeschraubten Tragring 31 für die Werkzeuge. Der Tragring 31 ist
Teil der Zerspanscheibe 2 und weist auch die für den Späneablauf wichtigen Durchbrüche
auf (in Fig. 7 nicht näher dargestellt). Die Ausführung als Naben-Spanerringscheibe
ermöglicht kurzfrisitg den Tausch der Messerträgerringe für die Erzeugung, z.B. benötigter
längerer Flachspanstreifen in der gewünschten Dimension. Durch raschen Wechsel kann
damit auf jedem Spanringpaar die benötigte Flachspandimension erzeugt werden, um für
unterschiedliche Flachspanholzwerkstoffplatten die entsprechende Holzstreifendimension
zu erzeugen. Weiters ist das Hintereinanderstellen mehrerer Spanerpaare zum Erreichen
einer größeren Abtragtiefe als auch für höhere Verfügbarkeit der Anlage (auch Reservestellung,
z.B. bei Werkzeugschaden) vorgesehen. Wie bekannt kann die Anlage auch über einen
Bedampfungstunnel zur Durchnässung des Holzes verfügen, der die Kantholzqualität aber
auch die Qualität der flachspäne steigert.
[0022] Die gleichzeitige Herstellung von Kantholz und Flachspänen bewirkt eine äußerst ökonomische
Verwertung des Rohstoffes Holz unter Vermeidung billigen Abfalls und ohne eines Zwischenproduktes,
das dazu noch die Entsorgung von Sägespänen erfordert.
1. Blockformungsmaschine zur Herstellung von Kantholz aus Rundhölzern, mit kegelstumpfförmigen
Zerspanscheiben mit längs mindestens einer Spirale auf der Mantelfläche angeordneten
Werkzeugen mit radial ausgerichteten Schneiden und mit senkrecht dazu angeordneten
Ritzkanten, wobei in den Zerspanscheiben nächst den Werkzeugen Durchbrüche zur Ableitung
des anfallenden zerspanten Differenzvolumens zwischen dem Rundholz und dem Kantholz
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur gleichzeitigen Herstellung von Flachspänen, insbesondere für die Spanplattenproduktion,
zusammen mit der Herstellung der Kanthölzer (11) die Schneiden (16) der Werkzeuge
(15) eine Länge von 7 bis 12 cm, vorzugsweise 10 cm, aufweisen und die Höhenlagedifferenz
der Schneiden (16) zweier hintereinander liegender Werkzeuge (15) etwa 0,4 bis 1 mm,
vorzugsweise 0,5 mm, beträgt.
2. Blockformungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerspanscheibe (2, 3, 9, 10) mittig eine antriebslose freilaufende Zentrierscheibe
(20) oder einen Kreisring zur Führung der bearbeiteten Rundhölzer (4) zum Zweck der
Erzeugung möglichst gleich dicker Flachspäne aufweist.
3. Blockformungsmaschine nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Werkzeugen (15), insbesondere jenen im Bereich des größten Durchmessers
der Zerspanscheibe (2, 3, 9, 10), jeweils eine Auflageplatte (21) zum Zuführen des
Stammes zu den Schneiden gegenüberliegt und die Schneiden (16) der Werkzeuge (15)
sowie die Auflageplatte (21) die Durchbrüche (17) in der Zerspanscheibe (2, 3, 9,
10) begrenzen.
4. Blockformungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wie bekannt mindestens zwei mit einander spiegelbildlich gegenüberliegenden
Zerspanscheiben (2, 3, 9, 10) ausgestattete Zerspanstationen (1, 8) im Abstand größer
als einer Rundholzlänge entspricht, aufeinanderfolgen und daß bei jeweils horizontalen
Drehachsen der Zerspanscheiben (2, 3, 9, 10) eine Wendevorrichtung (7) für den Stamm
(4) um 90° zwischengeschaltet ist.
5. Blockformungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einander spiegelbildlich gegenüberliegenden Zerspanscheiben (2, 3)
ausgestattete Zerspanstation (1) vorgesehen ist und daß an die Zerspanstation (1)
eine Wendevorrichtung (7) um 90° für die einseitig bearbeitenden Stämme (4) anschließt
und eine Reversiervorrichtung den Vorschub in Richtung auf die Zerspanstation (1)
umkehrt (Rundlauf).
6. Blockformungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der oder den paarweise angeordneten Zerspanscheiben (2, 3; 9, 10) gegen die
vorzugsweise bereits abgeflachte Oberfläche des Stammes bzw. Rundholzes (4) gerichtete
in Vorschubrichtung mitdrehende Schneidscheiben (22) vorgelagert sind, die in einer
Vielzahl, vorzugsweise auf gleicher Achse im Abstand nebeneinander liegen und zum
Stamm bzw. Rundholz (4) achsparallele Ritzen oder Perforierungen vor dem Zerspanen
in die Oberfläche des Stammes oder Rundholzes (4) eindrücken oder einschneiden.
7. Blockformungsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidscheiben als schmale Zylinderscheiben ausgebildet sind, deren Zylinderfläche
einen spitz zulaufenden Rippenkranz trägt.
8. Blockformungsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidscheiben (22) als nebeneinander liegende Kreissägeblätter mit eigenem
Antrieb und mit Begrenzung für maximale Einstechtiefe ausgebildet sind.
9. Blockformungsmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einritz- oder Einpreßtiefe der Schneidscheiben (22) etwa 5 bis 20 mm ausmacht.
10. Blockformungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Umfang der Zerspanscheiben (2, 3; 9, 10) ein diese wenigstens teilweise
umgreifendes Leitblech (25, 26) in radialer Richtung dem Spänefall folgend anschließt
und den Bereich des von der Bearbeitungsseite abgewandten Spänefalls von dem Bereich
der Bearbeitungsseite trennt.
11. Blockformungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf den beiden Seiten des Leitbleches (25, 26) getrennte Fördereinrichtungen
(28, 29) zur getrennten Abfuhr einerseits von groben Splittern und Bruchstücken der
Werkzeugseite der Zerspanscheibe (2, 3; 9, 10) und anderseits der Flachspäne von der
den Werkzeugen abgewandten Seite der Zerspanscheiben vorgesehen sind.
12. Blockformungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerspanscheiben (2, 3; 9, 10) jeweils Naben (30) aufweisen, die die antriebslosen
Zentrierscheiben (20) tragen und daß auf jede Nabe (30) ein kegelstumpfförmiger Tragring
(31) für die längs mindestens einer Spirale angeordneten, über den Durchbrüchen für
den Späneablauf befestigten Werkzeugen aufgesetzt ist.