[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrschichtige Folie zur Verpackung kleiner Gegenstände
durch Umwicklung des Gegenstandes mit der Folie und Sicherung mittels Dreheinschlag,
mit einer kaltsiegelbaren Schicht zur Erzeugung eines Klebverschlusses. Im Rahmen
der Erfindung liegt auch ein zur Herstellung der Folie geeignetes Verfahren sowie
eine Verwendung der Folie.
[0002] Zur Verpackung einzelner kleiner Gegenstände wie Bonbons, Kaugummi und dgl. Kleinwaren
ist es bekannt, den Gegenstand mit einer Folie zu umwickeln und anschliessend die
offenen Enden der im wesentlichen zylindrischen Umwicklung unter Ausbildung eines
sogenannten Dreheinschlages durch Drehen oder Wrappen zu verschliessen.
[0003] Voraussetzung für die Anwendung des Dreheinschlages ist die mechanische Eignung der
Folie, die an den Drehstellen nicht ein- oder abreissen darf, andererseits aber so
steif sein muss, dass beim Drehvorgang kein Schrumpfen auftritt. Weiter muss die Folie
zur Verhinderung der Rückdrehung eine möglichst geringe "Rückstellungselastizität"
aufweisen, d.h. ein möglichst "metallisches" Verhalten zeigen, was auch mit der Eigenschaft
"dead fold" bezeichnet wird. Zudem muss die Verpackung nach dem seitlichen Eindrehen
in der eingedrehten Form eine so grosse Stabilität bzw. Steifigkeit aufweisen, dass
der Verpackungsinhalt bei Transport und Lagerung nicht durch selbsttätiges Aufdrehen
der Folie aus der Verpackung herausgelöst wird.
[0004] Eine Folie, die alle an einen zuverlässigen Dreheinschlag gestellten Anforderungen
erfüllt, ist ein Spezialprodukt, dessen Herstellung mit erheblichen Kosten verbunden
ist.
[0005] Eine mehrschichtige Folie der eingangs genannten Art zur Verwendung als Verpackung
unter Ausbildung eines Dreheinschlages ist in der EP-A-0217388 offenbart. Die ein-
oder beidseitig auf eine Basisfolie aus Polypropylen aufgebrachten Deckschichten können
beispielsweise als heiss- oder kaltsiegelbare Schichten ausgebildet sein.
[0006] Der Einsatz von Kaltsiegelschichten aus natürlichem Kautschuk zur Verpackung von
Lebensmitteln ist beispielsweise aus der EP-A-0338304 bekannt.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mehrschichtige Folie
der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen sicheren und dennoch leicht zu öffnenden
Verschluss mittels Dreheinschlag ermöglicht. Die Folie soll zudem einfach und kostengünstig
herstellbar sein.
[0008] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass die kaltsiegelbare Schicht
beidseits ausserhalb des für den zu verpackenden Gegenstand vorgesehenen Umwicklungsbereiches
und im wesentlichen senkrecht zur Wickel- bzw. Dreheinschlagachse in der Form von
Siegelstreifen angeordnet ist.
[0009] Mit der erfindungsgemässen streifenförmigen Anordnung der Kaltsiegelschicht wird
ein direkter Kontakt mit dem Verpackungsgut vermieden. Durch die lokal begrenzte Klebefläche
ergibt sich ein ausreichend sicherer Verschluss, der bei unbeabsichtigtem Aufdrehen
der Verpackung ein Herauslösen des Verpackungsgutes verhindert, andererseits aber
ein einfaches Oeffnen der Verpackung ohne grossen Kraftaufwand ermöglicht. Zudem verleiht
die Klebemasse der Folie die "dead fold"-Eigenschaft.
[0010] Geeignete Materialien für die Siegelstreifen sind synthetische Kaltsiegelmassen (cold
seals) oder Polymerisate auf der Basis von natürlichem oder synthetischem Kautschuk,
insbesondere auf der Basis von Latex. Derartige Produkte sind für den hier angesprochenen
Verwendungszweck im Handel erhältlich.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Folie zeigt von Innen nach
Aussen den folgenden Aufbau:
- Siegelstreifen, auf der Innenseite einer Trägerfolie aufgetragen,
- eine Trägerfolie aus Kunststoff,
- eine Sperrschicht gegen Gase, Dämpfe und Feuchtigkeit,
- ein auf die Sperrschicht aufgetragenes Druckbild, und
- eine auf das Druckbild aufgetragene, an der kaltsiegelbaren Schicht nicht haftende
Deckschicht.
[0012] Als Kunststoff für die Trägerfolie dienen beispielsweise Polyolefine, wie Polyethylene
oder Polypropylene, Polyamide, Polyethylenterephtalate oder Polyvinylchloride.
[0013] Die Sperrschicht gegen Gase, Dämpfe und Feuchtigkeit kann durch eine Metallfolie
aus beispielsweise Stahl oder Aluminium gebildet sein. Andere geeignete Materialien
für Sperrschichten sind beispielsweise Folien aus Kunststoffen, wie Polyvinylidenchlorid
oder Ethyl-Vinyl-Alkohol, oder eine Schicht aus keramischen Materialien, wie beispielsweise
aus Silizium- oder Aluminiumoxid bzw. -nitrid, die in dünner Schicht, z.B. im Bereich
von 10 - 500 nm, im Vakuum auf eine Trägerfolie abgeschieden worden sind. Beispiele
weiterer Sperrschichten sind metallische Schichten, z.B. aus Aluminium, die durch
Sputtern auf dem Träger abgeschieden werden.
[0014] Auf der nach aussen weisenden Seite der Folie ist üblicherweise eine Bedruckung angeordnet.
Das Bedrucken der Folie kann mit allen bekannten Druckverfahren vorgenommen werden,
so z.B. Buch-, Offset-, Flexo-, Sieb-, Helio- und Kupfertiefdruck, aber auch Laserdruck,
Inkjet, elektrophotographische und magnetographische Druckverfahren. Die Wahl, welches
Druckverfahren zur Anwendung kommt, hängt von der gewünschten Druckqualität, von den
jeweiligen technischen Gegebenheiten und der Auflagenhöhe ab. Das Druckbild wird mit
einem Schutzlack (release lack) überzogen, um ein Anhaften an der Kaltsiegelschicht
zu vermeiden.
[0015] Erfindungsgemäss werden die Siegelstreifen mittels einer Druckmaschine (registered)
auf die Folie aufgetragen. Bei einer besonders zweckmässigen Ausführungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens wird die Folie der Druckmaschine als Band von einer Rolle zugeführt, kontinuierlich
mit den Siegelstreifen bedruckt und nach dem Auftragen der Siegelstreifen wieder zu
einer Rolle aufgewickelt.
[0016] Der bevorzugte Anwendungsbereich der erfindungsgemässen Folie liegt in der Verpackung
von kleinen Gegenständen wie Bonbons, Kaugummi und dgl. Kleinwaren mittels Dreheinschlag.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
schematisch in
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Folienband;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch das Folienband von Fig. 1;
- Fig. 3
- die Draufsicht auf einen mit der Folie von Fig. 1 umwickelten Gegenstand;
- Fig. 4
- die Draufsicht auf den Gegenstand von Fig. 3 nach erfolgtem Dreheinschlag.
[0018] Eine in Fig. 1 und 2 gezeigte bandförmige Verpackungsfolie 10 besteht aus einer Trägerfolie
12 aus z.B. Polypropylen einer Dicke von beispielsweise 18 µm. Die Trägerfolie 12
ist mit einer Sperrschicht 14 versehen, die beispielsweise in Form einer dünnen keramischen
Schicht aus Siliziumoxid auf der Trägerfolie 12 aufgedampft ist. Ueber der Sperrschicht
14 ist ein Druckbild 16 aufgetragen. Den aussenseitigen Abschluss bildet eine Schutzschicht
18.
[0019] Auf der Innenseite der Trägerfolie 12 sind in seitlichem Randabstand a von beispielsweise
10 mm zwei Siegelstreifen 20, 21 einer Breite e von beispielsweise 10 mm angeordnet.
Die Gesamtbreite b der bandförmigen Verpackungsfolie 10 beträgt beispielsweise 75
mm.
[0020] Das Aufbringen der Siegelstreifen 20, 21 auf der Verpackungsfolie 10 erfolgt kontinuierlich
in einer Druckmaschine. Hierbei wird die bandförmige Verpackungsfolie 10 einer in
der Zeichnung nicht dargestellten Druckmaschine von einer Rolle zugeführt und in der
Druckmaschine kontinuierlich mit den Siegelstreifen bedruckt. Nach dem Auftragen der
Siegelstreifen wird die Folie 10 wieder zu einer Rolle aufgewickelt.
[0021] Damit die Siegelstreifen 20, 21 beim Aufwickeln der Folie 10 zu einer Rolle nicht
auf der Aussenseite der Folie 10 haften und diese bei der Weiterverarbeitung beschädigen
können, ist für die oben erwähnte Schutzschicht 18 ein release lack vorgesehen.
[0022] In der Zeichnung entspricht die Breite b der Verpackungsfolie 10 der an der Endverpackung
gewünschten Breite. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Verpackungsfolie in
einer mehrere Streifenbänder umfassenden Breite herzustellen und den Zuschnitt auf
die Endbreite b der einzelnen bandförmigen Verpackungsfolien 10 in einem weiteren
Arbeitsschritt vorzunehmen.
[0023] Der endgültige Zuschnitt der bandförmigen Verpackungsfolie 10 zu einzelnen Wickeleinheiten
24 durch senkrecht zur Bandlaufachse x angeordnete Schnittlinien 22 erfolgt üblicherweise
direkt in der Verpackungsmaschine.
[0024] Fig. 3 zeigt einen kleinen Gegenstand 26 in der Form eines Bonbons nach dessen Umwicklung
mit einer Wickeleinheit 24 um eine senkrecht zur Bandlaufrichtung x angeordnete Wickel-
bzw. Dreheinschlagachse y. Die im wesentlichen zylindrische Umwicklung wird durch
leichtes Zudrücken der offenen Enden im Bereich der Siegelstreifen 20 verschlossen.
[0025] Fig. 4 zeigt die Verpackung nach erfolgter Verdrehung der beiden offenen Enden 28
zu einem Dreheinschlag.
1. Mehrschichtige Folie zur Verpackung kleinerer Gegenstände durch Umwicklung des Gegenstandes
mit der Folie (10) und Sicherung mittels Dreheinschlag, mit einer kaltsiegelbaren
Schicht zur Erzeugung eines Klebverschlusses,
dadurch gekennzeichnet, dass
die kaltsiegelbare Schicht beidseits ausserhalb des für den zu verpackenden Gegenstand
vorgesehenen Umwicklungsbereiches und im wesentlichen senkrecht zur Wickel- bzw. Dreheinschlagachse
(y) in der Form von Siegelstreifen (20,21) angeordnet ist.
2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegelstreifen (20,21) aus
einer synthetischen Kaltsiegelmasse (cold seal) oder aus Polymerisaten auf der Basis
von natürlichem oder synthetischem Kautschuk, insbesondere auf der Basis von Latex,
bestehen.
3. Folie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie von Innen nach Aussen
nacheinander den folgenden Aufbau aufweist:
- Siegelstreifen (20,21), auf der Innenseite einer Trägerfolie aufgetragen,
- eine Trägerfolie (12) aus Kunststoff,
- eine Sperrschicht (14) gegen Gase, Dämpfe und Feuchtigkeit,
- ein auf die Sperrschicht aufgetragenes Druckbild (16), und
- eine auf das Druckbild aufgetragene, an der kaltsiegelbaren Schicht nicht haftende
Deckschicht (18).
4. Folie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerfolie (12) aus einem
Polyolefin, insbesondere aus Polypropylen, besteht.
5. Folie nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrschicht (14) eine
keramische oder metallisierte Schicht, ein Kunststofffilm oder eine Metallfolie ist.
6. Verfahren zur Herstellung einer Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Siegelstreifen (20,21) mittels einer Druckmaschine auf die Folie (10) aufgetragen
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (10) der Druckmaschine
als Band von einer Rolle zugeführt, kontinuierlich mit den Siegelstreifen (20,21)
bedruckt und nach dem Auftragen der Siegelstreifen (20,21) wieder zu einer Rolle aufgewickelt
wird.
8. Verwendung einer Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, zur Verpackung von kleinen
Gegenständen wie Bonbons, Kaugummi und dgl. Kleinwaren mittels Dreheinschlag.